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«onE DAy, WHEn tHE oil BArrElS HAVE All DrippED Dry...»<br />

steigt die Zahl jener Investoren, die sich von ihrem eben erst erworbenen<br />

Neubesitz zu trennen versuchen. Dubais Bauträgergesellschaften sollen<br />

auf einem Schuldenberg von 80 Milliarden Dollar sitzen. Dem hält A.J. Ja-<br />

ga nathan, CEO von EMAAR, dem grössten Projektentwickler, zwar seine<br />

Assets im Wert von 350 Milliarden entgegen, doch wie es scheint, müssen<br />

nun die (öl)reicheren Verwandten in der Hauptstadt der VAE, den stolzen<br />

Nachbarn finanziell unter die Arme greifen. Aus Abu Dhabi kommen wohlwollende<br />

Signale – seine Hoheit Sheikh Khalifa Bin Zayed Al Nahyan, Herrscher<br />

von Abu Dhabi und Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate,<br />

soll Gefallen an der Vorstellung gefunden haben, zumindest Mitbesitzer<br />

der Vorzeigeunternehmen Emirates und EMAAR zu werden oder seine<br />

Anteile an der global tätigen Dubai Ports World aufzustocken. Dennoch<br />

wird Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum seine Träume von Dubai<br />

als führender Finanzdrehscheibe der Welt nicht begraben müssen, langfristig<br />

scheinen die Verwerfungen an den Finanzmärkten der Wall Street<br />

und in der City ihm eher in die Hände zu spielen.<br />

Während sich die Welt vom Glamour Dubais hypnotisieren liess,<br />

brach die Metropole der VAE zu neuen Ufern auf. Das Ende der fossilen<br />

Brenntoffe unter ihren Füssen fest im Blick, engagierte sich Abu Dhabi in<br />

Zukunftstechnologien wie der Umweltforschung, sammelte Beteiligungen<br />

an Unternehmen zur Gewinnung erneuerbarer Energien wie dem<br />

zum deutschen E.ON-Konzern gehörenden Windpark in der Themsemündung,<br />

stieg in Photovoltaikunternehmen im thüringischen Erfurt ein.<br />

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2007 aber folgte der spektakulärste Schritt: In der Wüste, nicht weit vom<br />

Flughafen entfernt, wurde der Grundstein für ein visionäres Projekt gelegt,<br />

das einem Science-Fiction-Film zur Ehre gereichen würde.<br />

Zero emissions, zero waste, das Credo von Foster & Partners beschreibt<br />

die vermeintliche Utopie einer restlos CO₂-freien Stadt, die nun<br />

in der Wüste von Abu Dhabi unter ihrer Regie reale Gestalt annehmen<br />

wird. Als Reaktion auf den Klimawandel und das absehbare Versiegen des<br />

schwarzen Goldes, bauen die Herrscher des, nichtsdestoweniger immer<br />

noch ölreichsten, Emirates auf einem 6,5 km2 umfassenden Gelände die<br />

Retortenstadt Masdar City, eine Wohnoase ohne Luftverschmutzung,<br />

ohne Abfall, klimatisiert dank Sonnenkollektoren draussen in der Wüste,<br />

die auch die Meerwasser-Entsalzungsanlagen speisen sowie dank enger,<br />

schattenspendender Bebauung und unterirdischer Versorgungs- und<br />

Entsorgungsstränge, deren letztere wiederum in Anlagen zur Energiegewinnung<br />

münden. In der Stadt von Morgen wird das neue Masdar Institut<br />

für Wissenschaft und Technologie (MIST) seinen Sitz haben, das in<br />

Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT)<br />

umwelt- und energiebezogene Zukunftsforschung betreiben wird. Für<br />

das Gesamtprojekt stehen seinem Leiter Dr. Sultan Ahmed Al Jaber nicht<br />

weniger als 15 Milliarden Dollar zur Verfügung. Die ersten Bewohner werden<br />

ihre Häuser voraussichtlich schon in diesem Jahr beziehen können,<br />

2015 sollen es 50‘000 sein. Autos bleiben draussen vor der Stadt; ein paar<br />

Elek tromobile wird es wohl geben, für Mobilität aber sorgen vor allem

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