Peter Levsen Johannsen - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Peter Levsen Johannsen - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
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24 Kammerhauptversammlung BAUERNBLATT l 27. April 2013 ■<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong>, Jahrgang<br />
1956, geboren im Christian-Albrechts-Koog<br />
im Kreis<br />
Nordfriesland.<br />
Der neue Geschäftsführer der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong>, <strong>Peter</strong><br />
<strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong>, ist studierter<br />
Landwirt. Er hat sein<br />
Studium der Agrarwissenschaften<br />
1980 in Kiel an der<br />
CAU erfolgreich als Diplom-<br />
Agraringenieur beendet. Bereits<br />
1983 war er als Referendar<br />
und später als Lehr- und<br />
Beratungskraft für die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
tätig.<br />
1989 übernahm er die Leitung<br />
der Landwirtschaftsschule<br />
und Wirtschaftsberatung<br />
in Heide.<br />
Seit 2006 ist <strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong><br />
Leiter der Abteilung Agrarwirtschaft<br />
des Berufsbildungszentrums<br />
am Nord-Ostsee-Kanal und<br />
leitet in Osterrönfeld die dortige<br />
Landwirtschaftsschule mit ihren<br />
verschiedenen Schularten inklusive<br />
des neuen Beruflichen Gymna-<br />
Die Hauptversammlung hat am<br />
23. April <strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong><br />
zum Kammergeschäftsführer bestellt.<br />
Im August wird ersein Amt<br />
antreten. Daniela Rixen sprach für<br />
das Bauernblatt mit ihm über seine<br />
Visionen und Zielsetzungen im<br />
Hinblick auf die künftigen Aufgaben<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>.<br />
In Ihrer Vita ist erkennbar, dass Sie<br />
schon kurz nach dem Studium bei<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gearbeitet<br />
haben: Wie war das damals?<br />
Was hat sich seit den 1980er und<br />
-90er Jahren geändert?<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong>: Seit meinem<br />
Berufsanfang haben die Landwirtschaft<br />
und die sie begleitenden<br />
Sektoren einen enormen Wandel<br />
durchlaufen. Die markt- und agrarpolitischen<br />
Entwicklungen seit dieser<br />
Zeit haben auch den Agrarunternehmer<br />
in seinem Anforderungsprofil<br />
verändert. Nicht nur, dass die Betriebe<br />
gewachsen sind, meist haben die<br />
Spezialisierungsgrade in der betrieblichen<br />
Ausrichtung zugenommen,<br />
Porträt: <strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong><br />
siums für Erneuerbare Energien.<br />
Diese Aufgabe wird er noch bis<br />
zum Ende des Fachschuljahres<br />
wahrnehmen.<br />
Ab dem 1. August wird er die Geschäftsführung<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
übernehmen. Bis<br />
dahin werden die Geschäfte der<br />
Interview mit dem neuen Geschäftsführer der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong> <strong>Johannsen</strong>:<br />
„Jeder soll am Ende sagen, das ist meine, unsere Kammer“<br />
und die sogenannten Managementaufgaben<br />
sind mehr und andere geworden.Unter-<br />
nehmen, die ihren<br />
Wegindiese<br />
marktorientierte<br />
Zukunft gegangen<br />
sind, haben<br />
sich stets an fachlichen Beratungen<br />
und Empfehlungen orientiert. Aufgrund<br />
der immer komplexeren Entscheidungsprozesse<br />
ist dies heute<br />
wichtiger denn je. Oft waren Fachleute<br />
der Kammer kompetente und neutrale<br />
Begleiter.<br />
Schon seit über sechs Jahren leiten<br />
Sie die Fachschule in Rensburg. Wie<br />
haben Sie bisher die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
als Außenstehender<br />
wahrgenommen?<br />
Mit Blick zurück hat sich die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
zu einem modernen<br />
Dienstleister weiterentwickelt.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist für<br />
mich und alle Lehrkräfte, die in der<br />
agraren Bildung tätig sind, stets ein<br />
sehr wichtiger Partner in der Fach-<br />
Kammer kommissarisch von<br />
Dr. Eckhard Boll, stellvertretender<br />
Kammergeschäftsführer,<br />
geführt.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist<br />
eine Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts. In der Zentrale in<br />
Rendsburg sowie in den Außenstellen<br />
unter anderem in Futterkamp,<br />
Bad Segeberg, Ellerhoop,<br />
Bredstedt, Heide, <strong>Schleswig</strong> arbeiten<br />
rund 400 Menschen.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist<br />
ein neutraler Dienstleister,<br />
deren Kernauftrag in Grundlagenarbeit,<br />
Ausbildung und<br />
Beratung besteht. Damit<br />
unterstützt sie die Produktion<br />
hochwertiger Nahrungsmittel,<br />
Futtermittel und Energieerzeugnisse<br />
für das Erzielen angemessener<br />
Einkommen auf den Betrieben.<br />
Weitere Informationen finden sich<br />
unter www.lksh.de<br />
Text und Foto:<br />
Daniela Rixen<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
Die Finanzkraft<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
erhalten<br />
lichkeit. Agrare Bildungsinhalte<br />
müssen heute nach aktuellem Stand<br />
und mit neutra-<br />
lerVerlässlichkeit vermittelt<br />
werden. Daran<br />
wird auch die<br />
Qualität einer<br />
Lehrkraft von Schülern und Ausbildungsbetrieben<br />
gemessen. Dass<br />
Schulen bisher die Möglichkeit hatten,<br />
an Fortbildungsseminaren der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> teilzunehmen,<br />
ist überaus wertvoll. Am Standort<br />
Rendsburg ist diese Verbindung<br />
sehr eng: von der Kooperation in der<br />
Meisterausbildung bis hin zur Schulerweiterung<br />
in Verantwortung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong>.<br />
Wie Sie wissen, steht die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
vor der Herausforderung<br />
des Generationswechsels. Wel-<br />
che Ideen der<br />
Personalführung<br />
haben Sie, um Ihr<br />
Haus für die Zukunft<br />
gut aufzu-<br />
Fachlichkeit in der<br />
Arbeit mit vorausblickenden<br />
Ansätzen<br />
Statement des<br />
Kammervorstandes<br />
Die Kammerführung schätzt<br />
sich glücklich, <strong>Peter</strong> <strong>Levsen</strong><br />
<strong>Johannsen</strong> für die Position des<br />
Kammergeschäftsführers gewonnen<br />
zu haben. Wir erwarten<br />
als Ehrenamt mit der neuen<br />
Spitze des Hauptamtes eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
Nur dadurch können der gute<br />
Ruf und die solide Leistung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> aufrechterhalten<br />
werden. Wir werden<br />
gemeinsam die Strukturveränderungen<br />
in der Landwirtschaft<br />
und die finanziellen<br />
Probleme, die in der Zukunft<br />
auf uns zukommen, meistern.<br />
In diesem Sinne rufen wir Herrn<br />
<strong>Johannsen</strong> zu: Auf eine gute,<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit!<br />
Wir wünschen ihm für seine<br />
neue Aufgabe alles Gute<br />
und sichern ihm unsere volle<br />
Unterstützung zu.<br />
Claus Heller, Präsident der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
stellen?<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind den Führungsstil meines<br />
Vorgängers gewohnt und leisten<br />
sehr gute Arbeit. Es wäre unklug,<br />
hier Dinge vorschnell zu verändern.<br />
Gleichwohl habe auch ich meine Art<br />
Menschen zu begleiten, zu führen<br />
und zu unterstützen. Wichtig ist mir,<br />
dass bei jedem aus der Arbeit stets<br />
ein Stück Zufriedenheit erwächst,<br />
denn daraus generiert sich immer<br />
Leistungsbereitschaft und Erfolg.<br />
Vor einem Generationswechsel<br />
fürchte ich mich nicht wirklich. Es<br />
gibt so viele tolle, kompetente und<br />
motivierte junge Leute, die –soman<br />
sie gewinnen kann –wertvolle Arbeit<br />
leisten können. Hierbei gilt es,<br />
die Erfahrung und Leistungsroutine<br />
aller jetzigen Bediensteten mit dem<br />
Engagement zukünftiger Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu bün-<br />
deln. Wichtig erscheint<br />
mir auch,<br />
dass Transparenz<br />
geübt wird. Nur<br />
so kann es gelin-
■ BAUERNBLATT l 27. April 2013 Kammerhauptversammlung<br />
gen, dass auch „unbeliebte“ Entscheidungen<br />
verstanden und akzeptiert<br />
werden. Bei einer so großen Anzahl<br />
von Personen ist es wichtig,<br />
möglichst alle mitzunehmen und eine<br />
Identifizierung mit dem Arbeitgeber<br />
zu erreichen.<br />
Gemäß dem Kammergesetz hat die<br />
Kammer den Auftrag, die Landwirtschaft,<br />
den Gartenbau, die Forsten<br />
und die Fischerei und die dort tätigen<br />
Menschen fachlich zu fördern,<br />
zu betreuen und zu beraten. Sie hat<br />
die Wirtschaftlichkeit der land- und<br />
fischereiwirtschaftlichen Betriebe<br />
sowie die Arbeits- und Produktionsbedingungen<br />
im Einklang mit den<br />
Interessen der Allgemeinheit unter<br />
besonderer Berücksichtigung von<br />
Natur und Umwelt zu verbessern.<br />
Entspricht das auch Ihrem Verständnis,<br />
und welche Schwerpunkte wollen<br />
Sie setzen?<br />
Der Auftrag aus dem Kammergesetz<br />
hat nach wie vor Gültigkeit. Allerdings<br />
haben und werden sich meines<br />
Erachtens<br />
auch Veränderungen<br />
in den<br />
Schwerpunkten<br />
ergeben. Diese<br />
gilt es, vorausschauend<br />
zu erkennen. Hier wird es<br />
darauf ankommen, die Forderungen<br />
und Bedürfnisse der Basis (Landwirtschaft,<br />
Gartenbau, Forsten und Fischerei)<br />
mit den Vorstellungen der<br />
Gesellschaft und den Rahmbedingungen<br />
der Politik zu kombinieren.<br />
Wir leben in einer Zeit, in der jeder<br />
zum Bereich Landwirtschaft oder<br />
Agrarwirtschaft eine Meinung hat.<br />
Aber nicht jeder hat „Ahnung“.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat<br />
aber „die Ahnung“! Deshalb sehe<br />
ich die Fortsetzung und Intensivierung<br />
der Facharbeit als eine nachhaltige<br />
Schwerpunktaufgabe.<br />
Die öffentlichen Kassen sind leer.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> wird<br />
ihren Wegdes modernen Dienstleisters<br />
im Land weitergehen müssen.<br />
Welche Zielsetzungen haben Sie für<br />
die nächsten fünf Jahre, in denen Sie<br />
die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeinsam<br />
mit dem Ehrenamt führen<br />
werden?<br />
Oberstes Ziel wird und muss es<br />
sein, die Finanzkraft der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
zu halten. Nur so ist<br />
es möglich, mit modernen und kompetenten<br />
Dienstleistungen für die<br />
Betriebe zu agieren.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> von<br />
morgen wird getragen von dem Berufnachwuchs<br />
von heute, der sich in<br />
der Ausbildung, in der Fachschule<br />
oder im Studium befindet. Die junge<br />
Vorhandene Kompetenzen<br />
der Mitarbeiter/-innen nutzen<br />
und alle „mitnehmen“<br />
Generation hat bereits heute zum<br />
Teil andere Ansprüche und Bedürfnisse<br />
an die sie begleitenden Dienstleistungsorganisationen.<br />
Mehr als<br />
bisher wird es erforderlich sein, über<br />
moderne Kommunikationswege mit<br />
der Zukunftsgeneration in einen<br />
Dialog zu treten und Kammerarbeit<br />
gemäß den Zielen und Wünschen<br />
anzubieten und zu vermarkten.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist<br />
heute solide aufgestellt und leistet<br />
gute Arbeit. Das Ziel muss es sein,<br />
dass auch zukünftig Menschen, die<br />
Dienstleistungen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in Anspruch nehmen,<br />
zufrieden sind und sich zur<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> als „ihrer<br />
Kammer“ bekennen.<br />
Wo sehen Sie Ihre Stärken –was<br />
bringen Sie mit?<br />
Als Bauernsohn liegen meine<br />
Wurzeln in der Landwirtschaft, und<br />
darauf bin ich stolz. Davon habe ich<br />
auch in meinem beruflichen Werdegang<br />
stets profitiert. Der direkte<br />
Kontakt zu Be-<br />
triebsleitern in<br />
der Beratungsarbeit,<br />
in der Geschäftsführung<br />
der Rinderspezialberatung<br />
oder den Fortbildungseinrichtungen<br />
während der 1980er<br />
und -90er Jahre in Nordfriesland und<br />
später Dithmarschen war äußerst<br />
wertvoll. Dabei ist ein Netzwerk entstanden,<br />
das für meine spätere Lehrertätigkeit<br />
und auch heute noch<br />
sehr wichtig ist. Um „mitreden“ zu<br />
können, bewirtschafte ich den elterlichen<br />
Hof in der nordfriesischen<br />
Marsch seit über zwanzig Jahren mit<br />
einem Freund im Rahmen einer Kooperation.<br />
Eigene Erfahrungen, die<br />
Kontakte zu vielen Fachleuten der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> sowie anderen<br />
Verbänden und Organisationen<br />
waren bisher in der Ausbildungsarbeit<br />
als Agrarlehrer sehr hilfreich.<br />
Im August, passend zur Rapsaussaat,<br />
werden Sie in Rendsburg anfangen<br />
–welche Samen wollen Sie<br />
für die Zukunft in den Boden streuen?<br />
Ich würde bei dieser Entscheidung<br />
wie ein Praktiker agieren, das heißt<br />
überwiegend eine für meinen<br />
Standort ertragsbewährte, gesunde<br />
Sorte wählen,<br />
die ich kenne.<br />
Keine Experimente<br />
um jeden<br />
Preis. Um allerdings<br />
den züchterischenFortschritt<br />
zu erkun-<br />
Vision: dass die heutige und<br />
die Zukunftsgeneration von<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> als „ihrer<br />
Kammer“ spricht<br />
den und für mich<br />
nutzbar zu machen,<br />
würde ich<br />
auf Teilflächen<br />
die Aussaat neuer<br />
Sorten probieren.<br />
Dieses, so<br />
meine ich, kann<br />
man auch auf die Strategie und Zielsetzung<br />
der Kammerarbeit übertragen.<br />
Bewährte, erfolgreiche Arbeitsfelder<br />
gilt es, zu sichern und weiterzuentwickeln.<br />
Aber auch neue Bereiche<br />
müssen angegangen werden.<br />
Impulse hierzu werden aus der eigenen<br />
Facharbeit kommen, ergänzt<br />
um Vorschläge und Anstöße von außerhalb.<br />
Entsprechend den sich wandelnden<br />
Anforderungen werden immer<br />
neue Erkenntnisse aus allen<br />
Fachbereichen in neutraler Weise an<br />
die Basis gelangen müssen. Dieses<br />
kann die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
nicht alleine leisten. Die bewährten<br />
Partnerschaften mit den Beratungsringen<br />
im Lande, dem Verband für<br />
landwirtschaftliche Fachbildung (vlf)<br />
und anderen Verbänden und Organisationen<br />
sind dabei hilfreich.<br />
Was reizt Sie an dieser anspruchsvollen<br />
Aufgabe als Geschäftsführer?<br />
In der Tatist die Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
eine anspruchvolle<br />
Aufgabe, vor der ich höchsten Respekt<br />
habe. Immer, auch während<br />
meiner Zeit in der Schule, war und<br />
bin ich von dem Stellenwert, ja sogar<br />
von der Notwendigkeit einer Kammer<br />
als Selbstverwaltungsorganisation<br />
überzeugt.<br />
Die Agrarwirtschaft im Land befindet<br />
sich immer in einem Wandel.<br />
Diesen Zukunftsweg für die Betriebe<br />
mit zu gestalten, ist eine interessante<br />
Aufgabe. Mir ist bewusst, dass<br />
hier ein Geschäftsführer auf das vertrauensvolle<br />
Miteinander aller Menschen<br />
im Ehren- und Hauptamt angewiesen<br />
ist.<br />
Was kann die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
von der Landwirtschaftsschule<br />
oder dem Bildungssystem lernen?<br />
Auch wenn das Aufgabenspektrum<br />
und die Zielgruppen verschieden<br />
sind, gelten für beide Systeme<br />
ähnliche Leitlinien. Dieses betrifft<br />
zum Beispiel die Führung und Motivation<br />
der dort tätigen Personen.<br />
Schule unterliegt in den Bildungsinhalten<br />
auch einem Wandel, das<br />
heißt Lehrpläne<br />
Allianzen bilden und festigen<br />
mit allen, die für das große<br />
Ganze, nämlich die Land- und<br />
Ernährungswirtschaft in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, wirken<br />
sind in Abständen<br />
zu aktualisieren.Lehrkräfte<br />
brauchen<br />
trotz der Inhaltsvorgabegenügendpädagogi-<br />
sche Freiräume,<br />
um Aktualität in<br />
den Unterricht<br />
zu bringen. Diese<br />
Frei- oder Reaktionsräume<br />
sind meines<br />
Erachtens auch<br />
für eine Kammer wichtig. In der<br />
Schule ist man bemüht, jeden entsprechend<br />
seiner Leistung zu fördern,<br />
was nicht immer gelingt. Jeden<br />
Betrieb zu erreichen und zufriedenzustellen,<br />
wird kaum leistbar sein.<br />
Trotzdem sollte man versuchen, für<br />
jeden da zu sein.<br />
Welche Wünsche richten Sie an die<br />
Landwirtinnen und Landwirte, und<br />
welche haben sie an den Gartenbau,<br />
die Forsten und die Fischerei<br />
im Land?<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist eine<br />
Einrichtung für alle diese Produktionsbereiche<br />
und für alle Menschen,<br />
die dort beschäftigt sind.<br />
Folglich haben alle ein Recht und die<br />
Möglichkeit, den Kurs „ihrer“ Kammer<br />
mit zu beeinflussen.<br />
Das Netz der Kammermitarbeiter<br />
und -präsenz vor Ort ist dünner als<br />
früher. Dennoch hält die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
auch in der Fläche ihr<br />
Dienstleistungsangebot vor, und<br />
neue Kommunikationsmedien ermöglichen<br />
den direkten Kontakt.<br />
Wie jedes Unternehmen muss sich<br />
auch eine Kammer immer wieder infrage<br />
stellen. Die jüngst gestartete<br />
Onlineumfrage unter www.lksh.de<br />
dient diesem Ziel. Ich kann nur dazu<br />
ermuntern, hier ein Votum für weitere<br />
Kammerarbeit abzugeben. Vorschläge<br />
und Anregungen für die<br />
Facharbeit sind willkommen sowie<br />
ehrliche und sachliche Kritik. Betriebsleiter<br />
und Mitarbeiter wissen,<br />
dass es ohne Fortbildung auf Dauer<br />
nicht geht. Letzlich kann die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
nur unterstützen<br />
und begleiten.<br />
Daher wünsche ich allen, dass sie<br />
auch künftig auf ihre eigene Leistungsfähigkeit,<br />
ihr Durchhaltevermögen<br />
und ihre Belastbarkeit vertrauen<br />
und sich stets eine positive<br />
Grundeinstellung erhalten. Auf dem<br />
Wegzum betrieblichen oder persönlichen<br />
Ziel wird der Wettbewerb oft<br />
härter, und der Druck nimmt zu.<br />
Ich wünsche mir,dass bei allen Aktionen<br />
stets korrekt gehandelt wird<br />
und man Fairness untereinander,das<br />
heißt zwischen Landwirten, Gärtnern,<br />
Fischern und Forstleuten sowie<br />
gegenüber „seiner“ <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
übt.<br />
Interview: Daniela Rixen<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
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