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Triple P – ein „Public Health“-Ansatz zur Förderung der seelischen ...

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<strong>Triple</strong> P-Grundlagen, Struktur, Inhalte und Evaluation (Stand 2011)<br />

Infobox 17: <strong>Triple</strong> P-Einzeltraining <strong>–</strong> Ebene 4<br />

Das <strong>Triple</strong> P-Einzeltraining bietet den Rahmen für <strong>ein</strong>e<br />

individuelle und intensive Einzelberatung. Das <strong>Triple</strong> P-<br />

Einzeltraining erstreckt sich über 8 bis 15 Wochen und<br />

b<strong>ein</strong>haltet neben Diagnostik, Wissensvermittlungen und<br />

Übungen auch Hausbesuche.<br />

Rahmenbedingungen<br />

• Einzel- bzw. Familiensitzungen<br />

• 1 Trainer/in<br />

• wöchentliche Sitzungen über insgesamt 8-15<br />

Wochen, jeweils 60 bis 90 min.<br />

Sitzung 1: "Erstgespräch"<br />

• Besprechung <strong>der</strong> familiären Situation<br />

• Einführung von Methoden <strong>zur</strong> systematischen<br />

Beobachtung des auftretenden Problems<br />

Sitzung 2: "Beobachtung des familiären Mit<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>s<br />

und Rückmeldung <strong>der</strong> diagnostischen Ergebnisse"<br />

• Beobachtung <strong>der</strong> Eltern-Kind-Interaktion<br />

• Entwicklung <strong>ein</strong>es gem<strong>ein</strong>samen<br />

Problemverständnisses aufgrund <strong>der</strong> gewonnenen<br />

Informationen<br />

• Besprechung möglicher Ursachen für die Probleme<br />

• Aufstellen von Zielen für Verän<strong>der</strong>ungen<br />

• Einigung auf das weitere Vorgehen<br />

Sitzung 3: "Die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n"<br />

• Grundregeln <strong>ein</strong>er Positiven Erziehung<br />

• Eine gute Beziehung zum Kind stärken<br />

• Wünschenswertes Verhalten unterstützen<br />

• Neue Fertigkeiten und Verhaltensweisen<br />

beibringen<br />

Sitzung 4: "Mit Problemverhalten umgehen"<br />

• Mit Problemen umgehen<br />

• Erziehungsroutinen entwickeln<br />

Sitzung 5-7: "Erziehungsfertigkeiten <strong>ein</strong>üben"<br />

• Ziele für die Übungssitzung festlegen<br />

• Erziehungsfertigkeiten <strong>ein</strong>üben<br />

• Selbst<strong>ein</strong>schätzung von Stärken und Schwächen<br />

• Ziele für weitere Übungen formulieren<br />

Sitzung 8: "Vorausplanen"<br />

• Risikoreiche Erziehungssituationen erkennen<br />

• Vorbeugende Aktivitätenpläne für Risikosituationen<br />

entwickeln<br />

Sitzung 9: "Aktivitätenpläne <strong>ein</strong>setzen"<br />

• Selbstständiges Spielen för<strong>der</strong>n<br />

• Weitere Aktivitätenpläne entwickeln<br />

• Etwas gem<strong>ein</strong>sam unternehmen<br />

Sitzung 10: "Abschlusssitzung"<br />

• "Überlebenstipps" für Familien<br />

• Bilanz ziehen<br />

• Verän<strong>der</strong>ungen aufrechterhalten, vorausplanen<br />

• Ziele für die Zukunft festlegen<br />

• Abschlussdiagnostik<br />

- 22 -<br />

Glossar<br />

Ebene 4-5<br />

Attributionen: subjektive Erklärungen für beobachtete Effekte in<br />

<strong>der</strong> Umwelt (z.B. Ereignisse o<strong>der</strong> Handlungen), die das Erleben<br />

und Verhalten von Menschen be<strong>ein</strong>flussen<br />

Coercives Erziehungsverhalten: auf Zwang und Drohungen<br />

basierende Erziehung<br />

Emotionsregulation: Fähigkeit, die eigenen Gefühle und <strong>der</strong>en<br />

Ausdruck aktiv zu steuern, das erlebte Gefühl zu verstehen, zu<br />

reflektieren, welche Reaktion angemessen ersch<strong>ein</strong>t und<br />

reflexartige, impulsive Handlungen zu vermeiden (z.B. wenn<br />

man wütend ist, mit ruhiger Stimme das Gefühl benennen statt<br />

zu schreien).<br />

Externale/externalisierende Störungen: Störungen des Sozialverhaltens<br />

(z.B. aggressives Verhalten, Hyperaktivität)<br />

(In)konsistentes Erziehungsverhalten: (1) <strong>ein</strong>es Elternteils:<br />

Ausmaß <strong>der</strong> Über<strong>ein</strong>stimmung <strong>der</strong> Verhaltensweisen <strong>ein</strong>es<br />

Elternteils in ähnlichen o<strong>der</strong> vergleichbaren Situationen . (z.B.<br />

Mutter wendet jedes Mal die Auszeit an, wenn ihr Kind <strong>ein</strong>en<br />

Wutanfall bekommt). (2) zwischen Elternteilen: Ausmaß <strong>der</strong><br />

Über<strong>ein</strong>stimmung <strong>der</strong> Verhaltensweisen bei<strong>der</strong> Elternteile in<br />

gleichen, ähnlichen o<strong>der</strong> vergleichbaren Situationen. (z.B.<br />

Mutter wendet jedes Mal die Auszeit an, wenn ihr Kind <strong>ein</strong>en<br />

Wutanfall bekommt, während <strong>der</strong> Vater dieses Verhalten<br />

ignoriert). Inkonsistent bedeutet hier also wenig o<strong>der</strong> k<strong>ein</strong>e<br />

Über<strong>ein</strong>stimmung.<br />

Kognitionen: Synonym für Denken, Informationsverarbeitung<br />

Public Health: Wissenschaft und Praxis <strong>der</strong> Krankheitsverhütung<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung durch organisierte, gem<strong>ein</strong>debezogene<br />

Maßnahmen<br />

Rekrutierung: Personen für <strong>ein</strong>en bestimmten Zweck gewinnen<br />

(z.B. Personalbeschaffung)<br />

Selbstkontrolle: Willentliche Be<strong>ein</strong>flussung und Kontrolle eigenen<br />

Verhaltens <strong>zur</strong> Erreichung längerfristiger Ziele.

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