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Flexible Arbeitszeiten bei der BMW Group. Die Mitarbeiter ...

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Informationen <strong>der</strong><br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

Dezember 2001<br />

<strong>Flexible</strong> <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter garantieren den langfristigen Erfolg <strong>der</strong><br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong>. Daher setzt die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> als einer <strong>der</strong><br />

weltweit attraktivsten Ar<strong>bei</strong>tgeber alles daran, weiterhin<br />

in <strong>der</strong> Personalpolitik Maßstäbe zu setzen und an<strong>der</strong>en<br />

Unternehmen als Vorbild zu dienen. Innovative Ar<strong>bei</strong>tsformen<br />

und <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> sind wichtige Faktoren, um<br />

Lust auf Leistung, Kreativität und Freude an <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t<br />

zu för<strong>der</strong>n und damit die Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Unternehmens nachhaltig zu sichern.


Warum ist ein Unternehmen erfolgreich? Es<br />

sind die Menschen, die ein Unternehmen und<br />

damit den Unterschied ausmachen. In <strong>der</strong> <strong>BMW</strong><br />

<strong>Group</strong> zu ar<strong>bei</strong>ten heißt, die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

eines Premium-Automobilherstellers zu erfüllen<br />

– Begeisterung für unsere Marken und<br />

Produkte, höchste Qualität im Ar<strong>bei</strong>tsergebnis,<br />

die Bereitschaft zum ständigen Lernen, Flexibilität<br />

in Ar<strong>bei</strong>tsform und -zeit und vor allem <strong>der</strong><br />

Wille, gemeinsam den nachhaltigen Erfolg<br />

<strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> voranzutreiben. Dafür bietet<br />

das Unternehmen entsprechend dem Prinzip<br />

„Leistung und Gegenleistung“ hervorragende<br />

Rahmenbedingungen und Sozialleistungen.<br />

Flexibilisierung als Erfolgsfaktor<br />

Deutschland zählt zu den Län<strong>der</strong>n mit den<br />

kürzesten tariflichen <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> <strong>der</strong> Welt.<br />

Dagegen erreichen Löhne und Lohnzusatzkosten<br />

Spitzenniveau.<br />

Vorn bleibt nur, wer Ar<strong>bei</strong>t effizienter organisiert<br />

und Maschinen länger und intensiver nutzt.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die<br />

flexible Gestaltung <strong>der</strong> Betriebszeit und damit<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit.<br />

<strong>Flexible</strong> <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> haben Hochkonjunktur.<br />

Spitzenpolitiker for<strong>der</strong>n sie, Gewerkschaften<br />

zeigen sich aufgeschlossener denn je und viele<br />

Unternehmen haben sie – in Anlehnung an die<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> – bereits<br />

eingeführt.


<strong>Flexible</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle – eine Win-Win-<br />

Situation für Unternehmen und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Nach dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens<br />

können die Unternehmen die Zielsetzungen von<br />

wirtschaftlicher Effizienz und Mitar<strong>bei</strong>terorientierung<br />

integrieren.<br />

Mit ihren flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen kann die<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> sehr schnell auf Marktschwankungen<br />

reagieren. Besteht eine hohe Nachfrage, sind innerhalb<br />

kurzer Zeit Kapazitätsausweitungen möglich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> senkt durch eine möglichst<br />

hohe Auslastung <strong>der</strong> Produktionsanlagen die<br />

Stückkosten, verbessert damit die Wirtschaftlichkeit<br />

des Unternehmens und sichert so die<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

Im Rahmen von Work-Life-Balance profitieren<br />

die Mitar<strong>bei</strong>ter von <strong>der</strong> individuellen Zeiteinteilung.<br />

<strong>Die</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> wird somit für Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

und künftige Bewerber ihrem Image als<br />

einer <strong>der</strong> attraktivsten Ar<strong>bei</strong>tgeber weltweit<br />

gerecht. Auch unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong><br />

Qualität ist die Bindung von qualifizierten Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

an das Unternehmen ein Baustein<br />

für eine erfolgreiche Unternehmensführung.<br />

Kapazitätserweiterung<br />

(Lieferzeiten, positive<br />

Ergebnis<strong>bei</strong>träge)<br />

Marktorientierung<br />

(Kundennutzen)<br />

Senkung <strong>der</strong><br />

Stückkosten<br />

Win-Win Situation<br />

Witschaftlichkeit<br />

und Mitar<strong>bei</strong>terorientierung<br />

<strong>Flexible</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle geben den<br />

Mitar<strong>bei</strong>tern Beschäftigungssicherheit und<br />

ermöglichen ein konstantes Einkommen<br />

– unabhängig von Einflüssen des Marktes.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> ist eine jahrelang<br />

gewachsene, vertrauensvolle Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

zwischen Unternehmensleitung und<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretung Basis aller Innovationen<br />

im Bereich <strong>der</strong> flexiblen <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong><br />

und Ar<strong>bei</strong>tsformen.<br />

Grundsätze <strong>der</strong> flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle<br />

<strong>Die</strong> Gestaltung von flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> folgt unter an<strong>der</strong>em folgenden<br />

Prinzipien:<br />

<strong>Die</strong> persönliche Ar<strong>bei</strong>tszeit wird von den<br />

Betriebszeiten <strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> entkoppelt.<br />

<strong>Die</strong> Ar<strong>bei</strong>ts- und Betriebszeiten orientieren<br />

sich an <strong>der</strong> Nachfrage des Marktes, um<br />

Kundenwünsche schnell zu erfüllen.<br />

Mit den flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen wird<br />

ein Ausgleich zwischen betrieblichen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

und persönlichen Interessen <strong>der</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>ter hergestellt.<br />

Attraktive persönliche<br />

Zeiteinteilung<br />

(Schichtpläne, Gestaltungsspielräume)<br />

Beschäftigungssicherheit<br />

positive<br />

Beschäftigungseffekte<br />

Image als<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitpionier Einkommenskonstanz<br />

Erhaltung des<br />

Mitar<strong>bei</strong>terpotenzials<br />

(Qualität)<br />

Verringerung von<br />

Fahrzeiten und -kosten


140h/<br />

Woche<br />

60h/<br />

Woche<br />

<strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t schafft Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

in Deutschland<br />

<strong>Die</strong> langjährigen Erfahrungen mit zahlreichen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen in <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> werden<br />

auch im neuen Werk Leipzig umgesetzt. Da<strong>bei</strong><br />

galt es nicht nur, die bereits erfolgreich laufenden<br />

Modelle zu übertragen, son<strong>der</strong>n diese hinsichtlich<br />

noch höherer Flexibilität weiterzuentwickeln.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t wurde, unter Anerkennung<br />

des sächsischen Flächentarifvertrags,<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsnachteil relativ hoher Löhne<br />

und kurzer <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> in Deutschland signifikant<br />

abgefe<strong>der</strong>t. Im Ergebnis wird die Produktivität<br />

des Werks wesentlich erhöht.<br />

Insgesamt tritt die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> damit den Beweis<br />

an, dass mit höchstmöglicher Flexibilität eine<br />

entsprechende Produktivität erreichbar und<br />

deshalb eine Produktion am Standort Deutschland<br />

nach wie vor erfolgreich möglich ist.<br />

<strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Stufenloser Betriebszeitübergang.<br />

Betriebszeit-Budget<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle und modulare Kapazitätsbausteine<br />

<strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Modulare Kapazitätsbausteine.<br />

Hohe Nachfrage<br />

Kapazitätsaufbau<br />

Schichtverlängerung<br />

Pausendurchlauf Brotzeit-/Mittagspause<br />

Zusatzschichten<br />

kein kollektiver Urlaub<br />

In konstruktiver Zusammenar<strong>bei</strong>t vereinbarten<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmervertreter und Unternehmensleitung<br />

mit <strong>der</strong> „<strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t“ ein modulares<br />

und äußerst flexibles Ar<strong>bei</strong>tszeitsystem. Konkret<br />

werden durch die Kombination von modularen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitbausteinen eine Vielzahl von individuellen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen geschaffen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t erlaubt – je nach<br />

Produktionsvolumen und Nachfrage – die stufenlose<br />

Anpassung <strong>der</strong> Betriebszeit zwischen 60 und<br />

140 Stunden pro Woche. <strong>Die</strong>s wird über unterschiedliche<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle ermöglicht, die in<br />

Kombination mit modularen Ar<strong>bei</strong>tszeitbausteinen<br />

– z.B. Pausen, Zusatzschichten, Schichtverlängerung<br />

– zusätzliche Spielräume erschließen. So sind<br />

im Werk Leipzig unter an<strong>der</strong>em bis zu 30 Samstagspätschichten<br />

zuschlagsfrei über Ausgleichsschichten<br />

möglich. <strong>Die</strong>se flexible Betriebszeit<br />

führt <strong>bei</strong> den Mitar<strong>bei</strong>tern zu sehr individuellen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodellen.<br />

kollektiver Urlaub<br />

kollektive Pausen<br />

Schichtentfall<br />

Schichtverkürzung<br />

Geringe Nachfrage<br />

Kapazitätsabbau


Regensburger Ar<strong>bei</strong>tszeitmodell für jeweils<br />

3 Mitar<strong>bei</strong>ter im 3-Wochen-Rhythmus.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Frühschicht<br />

(5 00 -14 30 )<br />

freie Tage<br />

Pionier in <strong>der</strong> flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeit:<br />

Das <strong>BMW</strong> Werk Regensburg<br />

Das wohl bekannteste Ar<strong>bei</strong>tszeitmodell entstand<br />

bereits 1986 im Werk Regensburg. Dort ar<strong>bei</strong>ten<br />

über 9.000 Mitar<strong>bei</strong>ter im Zweischicht-Betrieb<br />

neun Stunden am Tag und im Schnitt nur noch<br />

vier Tage pro Woche. <strong>Die</strong> Maschinen hingegen<br />

laufen an sechs Tagen. <strong>Die</strong>ses Modell mit regelmäßiger<br />

Samstagsar<strong>bei</strong>t wurde jedoch nicht wie<br />

heute teilweise üblich unter Gesichtspunkten<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsumverteilung, son<strong>der</strong>n vielmehr mit<br />

dem Ziel einer Kapazitätserhöhung und damit<br />

Stückkostensenkung eingeführt.<br />

<strong>Die</strong> positiven Auswirkungen <strong>der</strong> flexiblen <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong><br />

zeigten sich sehr bald nach <strong>der</strong> Einführung:<br />

Gegenüber einem herkömmlichen Zweischicht-<br />

Betrieb sind Maschinen und Anlagen um 24 Prozent<br />

höher ausgelastet, <strong>bei</strong> Bedarf sogar über<br />

30 Prozent. An<strong>der</strong>s als <strong>bei</strong> einer herkömmlichen<br />

Fünf-Tage-Woche hat <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter deutlich<br />

weniger Ar<strong>bei</strong>tstage pro Jahr und im Schichtrhythmus<br />

von drei Wochen jeweils einen Freizeitblock<br />

von fünf zusammenhängenden Tagen.<br />

Regelmäßige Samstagsar<strong>bei</strong>t fällt für den Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

nur alle drei Wochen an. Da sich mit<br />

Einführung dieses Ar<strong>bei</strong>tszeitmodells drei Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

zwei Ar<strong>bei</strong>tsplätze teilen, ergaben sich<br />

zusätzlich positive Impulse für den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt<br />

durch die Schaffung neuer Ar<strong>bei</strong>tsplätze.<br />

Spätschicht<br />

(14 30 -24 00 )<br />

<strong>Die</strong> Samstagsar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Produktion erfor<strong>der</strong>t<br />

an diesen Tagen auch eine Mindestanwesenheit<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung. Deshalb ist für diesen Bereich<br />

ein spezielles Gleitzeitmodell entwickelt worden.<br />

Der Mitar<strong>bei</strong>ter kann seine wöchentliche Soll-<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit von fünf Tagen auf alle sechs Werktage<br />

(Montag bis Samstag) verteilen. Einzelne Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

decken die vom Vorgesetzten <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Gruppe vorgegebene Mindestanwesenheit am<br />

Samstag ab.<br />

<strong>Die</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Gruppe entscheiden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Gleitzeit selbstständig, wer an welchem<br />

Samstag anwesend ist. Da<strong>bei</strong> ist Samstagsar<strong>bei</strong>t<br />

auch über das betrieblich notwendige Mindestmaß<br />

hinaus auf freiwilliger Basis möglich. Zum<br />

Ausgleich gibt es freie Tage unter <strong>der</strong> Woche.<br />

Ein wichtiger Baustein <strong>der</strong> flexiblen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle: Das Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto<br />

Im Produktionsbereich wird die Vielzahl von<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> nach einheitlichen Prinzipien in<br />

einem Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto geführt. Das Zusammenspiel<br />

von Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto und Ar<strong>bei</strong>tszeitmodell<br />

ermöglicht es, saisonale, konjunkturelle und produktabhängige<br />

Schwankungen auszugleichen.<br />

Nach dem Grundsatz, mehr o<strong>der</strong> weniger zu<br />

ar<strong>bei</strong>ten, wenn mehr o<strong>der</strong> weniger Ar<strong>bei</strong>t anfällt,<br />

können sich im Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto plus o<strong>der</strong> minus<br />

200 Stunden ergeben. Ein Ausgleich kann im Verlauf<br />

mehrerer Jahre erfolgen.<br />

Der Zeitauf- und -abbau innerhalb des Korridors<br />

ergibt sich aus kollektiven Vereinbarungen zwischen<br />

Personalleitung und Betriebsrat für die<br />

jeweiligen Werke o<strong>der</strong> Bereiche. <strong>Die</strong> Vereinbarungen<br />

werden „mit Augenmaß“ den jeweils<br />

aktuellen betrieblichen Situationen und den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

des Marktes angepasst, daneben<br />

sind individuelle Vereinbarungen <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

in Absprache mit dem Vorgesetzten möglich.<br />

Wichtige Aspekte des Ar<strong>bei</strong>tszeitkontos sind die<br />

Abgrenzung zwischen tariflicher Ar<strong>bei</strong>tszeit und<br />

zuschlagspflichtiger Mehrar<strong>bei</strong>t, eine weitgehende<br />

Beschäftigungssicherung sowie <strong>der</strong> Ausgleichszeitraum<br />

für das individuelle Zeitkonto.


Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

35h<br />

Der praktisch unbegrenzte Ausgleichszeitraum<br />

erlaubt eine gleichmäßigere Entwicklung des Personalstandes.<br />

Er trägt auch zur Kostenreduzierung<br />

in <strong>der</strong> Produktion <strong>bei</strong>, vor allem durch den Wegfall<br />

von Personalkosten <strong>bei</strong> Personalüberhängen.<br />

Daneben aber auch hinsichtlich <strong>der</strong> Kosten für<br />

das Ein- und Ausstellen von Mitar<strong>bei</strong>tern und<br />

– wegen <strong>der</strong> geringeren Fluktuation – auch durch<br />

geringere Qualifizierungskosten. Der Erhalt einer<br />

eingear<strong>bei</strong>teten Stammbelegschaft för<strong>der</strong>t zudem<br />

die Qualität und führt so zu weiteren Kostensenkungen.<br />

<strong>Die</strong> gestalterischen Möglichkeiten des Zeitkorridors<br />

machen das Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto zu einem<br />

exzellenten Mittel <strong>der</strong> Beschäftigungssicherung<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong>. Vor allem aus zwei<br />

Gründen: Zum einen <strong>der</strong> faktischen Beschäftigungssicherung,<br />

die auf den Ausgleichsmöglichkeiten<br />

des Ar<strong>bei</strong>tszeitkontos beruht. Zum an<strong>der</strong>en<br />

entsteht Beschäftigung nicht durch Verabredungen<br />

o<strong>der</strong> Vereinbarungen, son<strong>der</strong>n ausschließlich<br />

durch den Unternehmenserfolg, <strong>der</strong><br />

direkt von <strong>der</strong> Nachfrage abhängt. <strong>Die</strong> Effekte<br />

des Ar<strong>bei</strong>tszeitkontos zur Erhöhung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

tragen zu diesem Unternehmenserfolg<br />

<strong>bei</strong>.<br />

<strong>Die</strong> flexible Ar<strong>bei</strong>tszeit wird <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

– wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Wettbewerbsfaktor auch – den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Marktes flexibel angepasst.<br />

Das schließt einen angemessenen eigenen<br />

Beitrag <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter mit ein, etwa bezüglich<br />

örtlicher Mobilität, zeitlicher Flexibilität o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bereitschaft, umzulernen und sich weiter zu<br />

qualifizieren. Als Kunst gilt in diesem Zusammenhang<br />

nicht das „entwe<strong>der</strong>-o<strong>der</strong>“, son<strong>der</strong>n das<br />

„sowohl-als-auch“ zu realisieren; sprich, zum<br />

Beispiel <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit die betrieblichen<br />

Notwendigkeiten und die persönlichen Wünsche<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto.<br />

Prinzipdarstellung Zeitaufbau<br />

und -abbau.<br />

Modellanlauf Zeitaufbau<br />

max. +200h<br />

Modellauslauf<br />

Zeitabbau<br />

max. -200h<br />

und Belange in Verbindung zu bringen. Gerade<br />

die Ar<strong>bei</strong>tszeit als eine <strong>der</strong> Komponenten betrieblicher<br />

Leistung ist da<strong>bei</strong> prädestiniert für<br />

einen Ausgleich <strong>der</strong> Interessen.<br />

<strong>Flexible</strong> <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong> weltweit<br />

<strong>Die</strong> flexiblen Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle sind inzwischen<br />

an allen deutschen Standorten <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

sowie im britischen Werk Oxford, wo <strong>der</strong> MINI<br />

produziert wird, Standard.<br />

<strong>Die</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> bietet über 300 flexible Ar<strong>bei</strong>tszeitregelungen.<br />

<strong>Die</strong> gesamte Palette betrieblicher<br />

Gestaltungsmöglichkeiten umfasst die Flexibilisierung<br />

<strong>der</strong> Tages-, Wochen-, Monats- und<br />

Jahresar<strong>bei</strong>tszeit. Sie reicht von <strong>der</strong> Gleitzeit<br />

und Teilzeit über rollierende Mehrfachbesetzungen<br />

und marktorientierte Ar<strong>bei</strong>tszeit – wie<br />

in den Werken Berlin und Wackersdorf – bis hin zu<br />

längeren Freizeitblöcken. Darüber hinaus gibt es<br />

für bestimmte Gruppen Son<strong>der</strong>vereinbarungen,<br />

zum Beispiel für Beschäftigte im zentralen<br />

Rechenzentrum, für die Feuerwehr o<strong>der</strong> den<br />

Werkschutz.<br />

Mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung<br />

für die Mitar<strong>bei</strong>ter durch Gleitzeit<br />

Aufbauend auf eine herkömmliche Regelung<br />

zur gleitenden Ar<strong>bei</strong>tszeit wurde 1993 an nahezu<br />

allen deutschen Standorten <strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

Gleitzeit eingeführt.<br />

Rund 20.000 Mitar<strong>bei</strong>tern, überwiegend in<br />

Entwicklungs-, Planungs- und Verwaltungsbereichen,<br />

gestattet sie eine noch selbstständigere<br />

und eigenverantwortlichere Gestaltung ihrer<br />

persönlichen Ar<strong>bei</strong>tszeit. Dem Unternehmen<br />

bietet sie mehr Spielraum für flexible Ar<strong>bei</strong>ts- und<br />

Betriebszeiten und damit eine bessere Anpassung<br />

an betriebliche Abläufe. Mit <strong>der</strong> Gleitzeitregelung<br />

delegiert die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> die Verantwortung<br />

für die Aufgabenerfüllung nicht nur in<br />

sachlicher, son<strong>der</strong>n ebenso in zeitlicher Hinsicht<br />

konsequent an Mitar<strong>bei</strong>ter und Führungskräfte.<br />

<strong>Die</strong> Regelung sieht seit 1995 eine Ausdehnung<br />

des Ausgleichszeitraumes für Gleitzeitguthaben<br />

und -defizite auf zwölf Monate vor. Maximal plus /<br />

minus 40 Stunden können ins Folgejahr übertragen<br />

werden. Grundsätzlich soll jedoch das Gleitzeitkonto<br />

zum Jahresende ausgeglichen sein.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Gleittage, also <strong>der</strong> freien Tage<br />

innerhalb eines Jahres, ist nicht mehr begrenzt.<br />

<strong>Die</strong> Rahmenar<strong>bei</strong>tszeit reicht jetzt in <strong>der</strong> Regel<br />

von 6.30 bis 19.00 Uhr, kann aber anfor<strong>der</strong>ungsgerecht<br />

auch davon abweichend vereinbart<br />

werden.


Mit dieser Regelung wird eine eigenverantwortliche<br />

Verteilung <strong>der</strong> persönlichen Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

nach betrieblichen Erfor<strong>der</strong>nissen geför<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Flexible</strong> Reaktionen auf Engpässe, Son<strong>der</strong>belastungen<br />

und projektabhängige Schwankungen<br />

im Ar<strong>bei</strong>tsbereich werden ermöglicht. <strong>Die</strong>s bedeutet<br />

einen weiteren Beitrag zur Effizienzsteigerung,<br />

z.B. durch eine deutliche Senkung <strong>der</strong><br />

Überstunden.<br />

Einen Schritt weiter in Richtung Ergebnisorientierung<br />

geht die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> <strong>bei</strong> ihren außertariflichen<br />

Führungskräften. Bereits seit 1988 gibt<br />

es für diesen Kreis keine Erfassung <strong>der</strong> täglichen<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit mehr. Auf Basis <strong>der</strong> 40-Stunden-<br />

Woche richtet sich die tägliche Ar<strong>bei</strong>tszeit primär<br />

nach betrieblichen Erfor<strong>der</strong>nissen. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht nicht länger die Ableistung einer bestimmten<br />

Stundenzahl, son<strong>der</strong>n die Erfüllung <strong>der</strong> vereinbarten<br />

Ziele.<br />

Eine noch deutlichere Hinwendung zu erweiterten<br />

Verantwortungs- und Gestaltungsspielräumen<br />

ist die seit 1989 geltende „volle Ar<strong>bei</strong>tszeitsouveränität“<br />

des Oberen Managements.<br />

Bei diesen Führungskräften werden auch keine<br />

Urlaubskonten mehr geführt. Eine zielgerichtete<br />

Ergebnisorientierung und ausgeprägtes unternehmerisches<br />

Handeln machen sämtliche<br />

Regelungen zur Zeiterfassung entbehrlich.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> positiven Erfahrungen mit <strong>der</strong> vollen<br />

Zeitsouveränität wurde ihr Geltungsbereich ab<br />

1998 auf das Mittlere Management ausgedehnt.<br />

Teilzeit-Offensive<br />

<strong>Die</strong> Vielzahl kollektiver Schichtmodelle wird durch<br />

eine breite Palette individueller <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong><br />

ergänzt. Im Sinne einer weiteren För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Teilzeit hat die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> 1994 eine „Teilzeit-<br />

Offensive“ gestartet und erfüllte somit bereits<br />

damals den gesetzlichen Anspruch von heute.<br />

Nach dem Grundsatz „Je<strong>der</strong> Wunsch nach Teilzeit<br />

wird erfüllt“, werden nicht nur die bisherigen<br />

vielfältigen Möglichkeiten geför<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n<br />

auch neue Formen, wie zum Beispiel befristete<br />

Teilzeit, temporäre Teilzeit o<strong>der</strong> auch Job Sharing<br />

mehrerer Mitar<strong>bei</strong>ter angeboten. <strong>Flexible</strong> Teilzeit<br />

motiviert interessierte Mitar<strong>bei</strong>ter zu noch mehr<br />

Leistung. Berufliche und private Ziele lassen sich<br />

leichter in Einklang bringen. Außerdem kann die<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> – gegebenenfalls auch vorübergehend<br />

– Kapazitätsanpassungen unterstützen und<br />

Leistungsreserven ausschöpfen. Eine höhere<br />

Anzahl gut ausgebildeter Mitar<strong>bei</strong>ter kann im<br />

Unternehmen gehalten werden – für die Zukunft<br />

<strong>der</strong> <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> ein wichtiger Aspekt.<br />

Auszeit auf Zeit: Das Sabbatical<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Angebot ist die Möglichkeit,<br />

einen längeren Freizeitblock (Sabbatical) in Anspruch<br />

zu nehmen. Je<strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter kann mit<br />

seinem Chef eine persönliche Einsatzpause<br />

zwischen einem und sechs Monaten vereinbaren.<br />

Während dieses Freizeitblocks wird das regelmäßige<br />

Monatsentgelt grundsätzlich weiterbezahlt.<br />

Der Ausgleich auf das Teilzeitentgelt<br />

erfolgt durch Reduzierung von jeweils einem<br />

Zwölftel des Jahreseinkommens für jeden Monat<br />

des Freizeitblocks. Der Abzug wird von den betrieblichen<br />

Son<strong>der</strong>zahlungen, wie zum Beispiel<br />

Erfolgsbeteiligung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

vorgenommen, ggf. auf bis zu drei Jahre<br />

verteilt. Seit <strong>der</strong> Einführung des Sabbaticals Ende<br />

1994 haben bereits über 2.700 Mitar<strong>bei</strong>ter dieses<br />

Angebot genutzt und durchschnittlich circa<br />

drei Monate Freizeitblock gewählt.<br />

Auf dem Weg zur Ergebnisorientierung<br />

<strong>Flexible</strong> <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong>, bedarfsgerechte<br />

Schichtmodelle und individuell vereinbarte<br />

Regelungen sind wesentliche Faktoren für die<br />

Gestaltung einer fortschrittlichen Ar<strong>bei</strong>tswelt.<br />

<strong>Die</strong>ser Leitgedanke lässt sich erfolgreich nur<br />

mit einer breiten Vertrauensbasis in <strong>der</strong> Belegschaft<br />

verwirklichen.<br />

Da<strong>bei</strong> setzt die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> auf eigenverantwortliche<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter. Trotz aller erreichten Erfolge<br />

ist dies erst <strong>der</strong> Anfang eines langen, kontinuierlichen<br />

Weges. So, wie dies im Führungsbereich<br />

mit <strong>der</strong> Zeitsouveränität bereits <strong>der</strong> Fall ist, könnte<br />

langfristig eine ergebnisorientierte Selbststeuerung<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit viele bestehende Regelungen<br />

ersetzen. Ar<strong>bei</strong>tszeiterfassung und komplizierte,<br />

auf Zeitkriterien bezogene Vergütungsregelungen<br />

würden entbehrlich werden. Nur das sachund<br />

termingerechte Ergebnis in <strong>der</strong> für die<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> typischen Premiumqualität zählt,<br />

und nicht, wann, wo und zu welchen Zeiten die<br />

Leistung erbracht wird.


Klassisches Ar<strong>bei</strong>tszeitmodell<br />

starre <strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong><br />

deckungsgleich mit<br />

Bandlaufzeiten<br />

Bandlaufzeiten von<br />

80 Stunden / Woche<br />

kaum Ar<strong>bei</strong>tszeito<strong>der</strong><br />

Volumenflexibiliät<br />

Das Regensburger<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitmodell<br />

Entkoppelung von persönlicher<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

und Laufzeiten <strong>der</strong><br />

Bän<strong>der</strong><br />

nachfrageorientierte<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>tszeiten</strong><br />

(99 Stunden / Woche)<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitkonten<br />

mehr Ar<strong>bei</strong>tszeit- und<br />

Volumenflexibilität<br />

Wettbewerbsvorteil: <strong>Flexible</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle.<br />

Eine agile und „atmende“ Produktion schafft<br />

hohe Volumenflexibilität und attraktive Ar<strong>bei</strong>tsplätze.<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

<strong>BMW</strong> Formel für Ar<strong>bei</strong>t<br />

160<br />

stufenlose Anpassung<br />

<strong>der</strong> Betriebszeit<br />

140<br />

zwischen 60 und<br />

140 Stunden / Woche<br />

120<br />

modulare Ar<strong>bei</strong>tszeitbausteine<br />

(z.B. individuelle Pau-<br />

100<br />

sen, Zusatzschichten<br />

und Schichtverlänge-<br />

80<br />

rungen)<br />

fast uneingeschränkte<br />

60<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit- und<br />

Volumenflexibilität<br />

40<br />

20<br />

Betriebszeit<br />

[h / Woche]<br />

Produktion<br />

= Nachfrage<br />

Betriebszeit<br />

[h / Woche]<br />

Betriebszeit<br />

[h / Woche]<br />

Produktion<br />

= Nachfrage<br />

Bis Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre<br />

Planvolumen<br />

Ab Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre<br />

Planvolumen<br />

Seit 2001<br />

Planvolumen<br />

Produktion<br />

= Nachfrage<br />

Volumen<br />

[Fzg./Jahr]<br />

Modellzyklus<br />

Volumen<br />

[Fzg./Jahr]<br />

Modellzyklus<br />

Produktion<br />

= Nachfrage<br />

Volumen<br />

[Fzg./Jahr]<br />

Modellzyklus<br />

Starre Betriebszeit<br />

von 80h / Woche<br />

Betriebszeit= 99h / Woche<br />

und Spielraum durch<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitkonto<br />

Vollflexible Betriebszeit<br />

zwischen 60-140h / Woche

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