Musterlösung zur Übungsklausur (PDF) - Fakultät VII Wirtschaft ...
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Professor Dr. Christian Wey<br />
Technische Universität Berlin<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>VII</strong>I <strong>Wirtschaft</strong> und Management<br />
FG Netzwerke und Iuk-Ökonomie<br />
<strong>Übungsklausur</strong><br />
Netzwerk- und Informationsgüterökonomik<br />
SS 2006<br />
09.06.06; 12-13 Uhr<br />
Die <strong>Übungsklausur</strong> dauert 60 Minuten.<br />
Aufgabe 1. (30 Punkte)<br />
Wir betrachten den Komponentensatz, der im Buch von Oz Shy vorgestellt wird. Wir<br />
unterstellen zwei Firmen A und B, die zwei streng komplementäre Komponenten eines<br />
Produktsystems (wie Hard- und Software) produzieren. Es sei Xj die erste Komponente<br />
und Yj die zweite Komponente der Firma j = A; B. Die Produktionskosten seien gleich<br />
null. Wir unterstellen vier Gruppen von Verbrauchern (jeweils mit der Größe 1), die mit<br />
AA, AB, BA, und BB bezeichnet werden. Jeder Verbraucher hat eine ideale Kombination<br />
von Komponenten, so dass etwa ein AA Verbraucher das Produktsystem XAYA wählen<br />
würde, wenn die Preise der Komponenten der beiden Hersteller gleich sind. Entsprechend<br />
würde etwa ein BA Verbraucher, das Produktsystem XBYA wählen. Jeder Verbraucher<br />
fragt maximal eine Einheit der Komponente X und Y nach.<br />
Ein Verbraucher, der das Produktsystem XiYj kauft, zahlt den Gesamtpreis p X i + p Y j<br />
für das System (i; j = A; B). Wir bezeichnen mit Uij den Nutzen des Verbrauchers ij,<br />
dessen Idealsystem XiYj, mit ij 2 fAA; AB; BA; BBg ist. Der Parameter > 0 steht für<br />
den Bruttonutzen des Systems, und > 0 misst die Nutzeneinbuße, wenn ein Verbraucher<br />
nicht seine ideale Komponente kauft. Wir erhalten dann die folgende Nutzenfunktion<br />
8<br />
><<br />
(p<br />
Uij :=<br />
>:<br />
X i + pY j )<br />
(p<br />
beim Kauf des Systems XiYj<br />
X j + pY j ) beim Kauf des Systems XjYj<br />
(pX i + pY i )<br />
(p<br />
beim Kauf des Systems XiYi<br />
X j + pY 0<br />
i ) 2 beim Kauf des Systems XjYi<br />
sonst.<br />
Beantworten Sie die folgenden Fragen:<br />
1
1. Erklären Sie kurz die Bedeutung von Kompatibilität im Komponentenansatz. Was<br />
ist der wesentliche Unterschied zum Netzwerkexternalitätenansatz (network exter-<br />
nality approach)?<br />
2. Unterstellen Sie, dass die Komponenten der Anbieter nicht kompatibel sind. Be-<br />
rechnen Sie die Preise und Firmengewinne im UPE (=undercut proof equilibrium).<br />
(Hinweis: Unterstellen Sie eine Gleichgewichtskombination, in der der Anbieter A<br />
die Konsumentengruppen AA, AB und BA beliefert. Warum kann es kein UPE<br />
geben, in dem sich die beiden Anbieter den Markt gleichmäßig aufteilen?)<br />
3. Unterstellen Sie nun, dass die Komponenten kompatibel sind. Berechnen Sie wieder<br />
die Preise und Gewinne im UPE.<br />
4. Bestimmen Sie die Anreize der Firmen, sich auf Kompatibilität zu einigen.<br />
5. Berechnen Sie die Konsumentenrente bei Kompatibilität und Inkompatibilität. Er-<br />
klären Sie kurz das Ergebnis.<br />
Lösungen.<br />
Ad 1.<br />
Beim Komponentenansatz bewirkt Kompatibilität eine Erhöhung der Produktvielfalt,<br />
die sozial wünschenswert ist. Beim Netzwerkexternalitätenansatz führt Kompatibilität zu<br />
einer größeren Nutzermenge, die unmittelbar positiv auf des Nutzenniveau der Nutzer<br />
einwirkt.<br />
Ad 2.<br />
Es sei pii := p X i + p Y i mit i = A; B. Wir erhalten dann die folgenden Bedigungen,<br />
die das Preispaar (pAA; pBB) erfüllen muss, damit die im Aufgabentext vorgeschlagene<br />
Konstellation ein UPE ist:<br />
pBB = maxf3pAA; 4(pAA 2 )g (1)<br />
3pAA = 4(pBB 2 ). (2)<br />
Ein mildes Unterbieten ist pro…tabler als ein strenges Unterbieten, wenn 3pAA 4(pAA<br />
2 ) ist, was der Fall ist, wenn der UPE Preis pAA 8 erfüllt.<br />
Unterstellen wir nun den Fall eines milden Unterbietens, dann erhalten wir aus den<br />
Gleichungen (1) und (2) die Lösungen pAA = (8=9) und pBB = (8=3) . O¤ensichtlich<br />
ist dann auch die Bedingung pAA 8 erfüllt, so dass es sich tatsächlich um ein UPE<br />
handelt.<br />
2
Die symmetrische Marktaufteilung kann nur dann ein UPE sein, wenn beide Firmen<br />
einen Preis von null setzen. Nehmen wir etwa an, dass bei einer symmetrischen Marktauf-<br />
teilung die Gruppen AA und AB bei Firma A und die Gruppen BA und BB bei Firma B<br />
kaufen. Dann muss ein UPE-Preispaar (pAA; pBB) die folgenden Unterbietungsgleichungen<br />
erfüllen:<br />
2pAA = maxf3pBB; 4(pBB 2 )g<br />
2pBB = maxf3pAA; 4(pAA 2 )g.<br />
Die einzige Lösung ist dann, dass beide Firmen einen Preis von null setzen. Es existiert<br />
also kein UPE mit positiven Preisen bei der symmetrischen Marktaufteilung (angenommen<br />
alle Gruppen sollen bedient werden).<br />
Ad 3.<br />
Bei Kompatibilität kann jeder Käufer sein ideales System zusammenstellen. Der sym-<br />
metrische Fall, wo die Gruppen AA und AB die X-Komponente bei Firma A und die<br />
Gruppen BA und BB die X-Komponente bei Firma B kaufen, ist jetzt der relevante<br />
Kandidat für ein UPE (entsprechendes gilt für die Y -Komponente). Die Komponenten-<br />
preise müssen dann die folgenden Unterbietungsbedingungen erfüllen:<br />
2p X B = 4(p X A )<br />
2p X A = 4(p X B )<br />
2p Y B = 4(p Y A )<br />
2p Y A = 4(p Y B ).<br />
Wir erhalten dann die UPE-Preise pX A = pXB = pYA = pYB = 2 .<br />
(Anmerkung: Es läßt sich leicht sehen, dass bei alternativen Konstellationen, die ein-<br />
zige Lösung Preise von null sind, so dass wir diese Konstellationen ausschließen.)<br />
Ad 4.<br />
Die Gewinne der Firmen sind (I indiziert Inkompatibilität und C steht für Kompati-<br />
bilität):<br />
I<br />
A = 3 pAA = 3 ( 8<br />
9<br />
I<br />
B = 1 pBB = 1 ( 8<br />
) = 8<br />
3<br />
C<br />
A = 2 p<br />
8<br />
) =<br />
3 3<br />
X A + 2 p Y A = 4 + 4 = 8<br />
C<br />
B = 2 p X B + 2 p Y B = 4 + 4 = 8 .<br />
3
Wir sehen also, dass sich beide Firmen bei Kompatibilität besser stellen, wenn die Kosten<br />
der Kompatibilität nicht größer als 8 (8=3) = (16=3) sind.<br />
Ad 5.<br />
Die Konsumentenrente bei Inkompatibilität ist<br />
und bei Kompatibilität<br />
CS I = UAA + UAB + UBA + UBB<br />
8 8<br />
= ( ) + 2( ) + (<br />
9 9<br />
22<br />
= 4<br />
3<br />
CS C = UAA + UAB + UBA + UBB<br />
= 4( 4 )<br />
= 4 16 ,<br />
so dass die Konsumentenrente bei Inkompatibilität größer ist. Der Grund hierfür ist, dass<br />
der Wettbewerbsdruck bei Kompatibilität abgeschwächt wird, was zu erheblich höheren<br />
Preisen führt. Bei Inkompatibilität werden die beiden Anbieter für die Gruppen AB und<br />
BA "homogener", was den Preiswettbewerb verstärkt.<br />
Aufgabe 2. (30 Punkte)<br />
Wir betrachten das von Katz und Shapiro (1985) entwickelte Oligopolmodell mit Netz-<br />
werkexternalitäten. Hier wird eine Industrie mit i = 1; :::; n ex ante symmetrischen Fir-<br />
men betrachtet, deren Produktionskosten gleich null sind. Die inverse Marktnachfrage ist<br />
pi = A+v(y e i ) z, wobei z := P n<br />
i=1 xi der Gesamtoutput aller Firmen ist. Mit y e i wird die<br />
erwartete Netzwerkgröße der Firma i bezeichnet, wobei bei Kompatibilität y e i = P n<br />
i=1 xe i<br />
und bei Inkompatibilität y e i = x e i (für alle i = 1; :::; n) ist. Bei gegebenen Erwartungen<br />
der Verbraucher hinsichtlich der Netzwerkgrößen der Firmen, erhalten wir bei Cournot-<br />
Wettbewerb die folgenden optimalen Ausbringungsmengen der Firmen:<br />
xi = A + nv(ye i ) P<br />
j6=i v(ye j)<br />
für alle i = 1; :::; n. (3)<br />
n + 1<br />
Beantworten Sie nun folgende Fragen:<br />
1. Erklären Sie kurz die Funktion v(y e i ). Welche Annahmen machen Katz und Shapiro<br />
hinsichtlich dieser Funktion.<br />
2. Was verstehen Katz und Shapiro unter einem ful…lled expectations Cournot equili-<br />
brium (kurz: FECE)?<br />
4<br />
8<br />
3 )
3. Charakterisieren Sie die symmetrische Gleichgewichtslösung bei Kompatibilität und<br />
Inkompatibilität. Zeigen Sie, dass der Gesamtoutput der Industrie bei n aktiven<br />
Firmen immer größer bei Kompatibilität sein muss.<br />
4. Unter welchen Bedingungen kann ein asymmetrisches Gleichgewicht (im Sinne eines<br />
FECE) existieren, bei dem nur k < n Firmen positive Verkaufszahlen realisieren?<br />
5. Warum ist die soziale Wohlfahrt (für gegebene Anzahl von n Firmen und Kompa-<br />
tibilitätskosten gleich null) maximal bei ‡ächendeckender Kompatibilität?<br />
6. Wovon hängt es ab, ob sich am Markt eine ‡ächendeckende Versorgung mit kompa-<br />
tiblen Produkten durchsetzt?<br />
Lösungen<br />
Ad 1.<br />
Annahmen über v(:):<br />
Ad 2.<br />
v(0) = 0; v 0 > 0; v 00 < 0; lim<br />
y!1 v 0 = 0.<br />
In einem FECE maximieren alle Firmen Ihren Gewinn für gegebene Mengen der Kon-<br />
kurrenten und gegebene Erwartungen der Verbraucher hinsichtlich der Netzwerkgrößen<br />
y e i , wobei nur solche Erwartungen zulässig sind, die rational sind; also im Gleichgewicht<br />
erfüllt werden.<br />
Ad 3.<br />
Bei Kompatibilität ist die erwartete Netzwerkgröße für jede Firma gleich der Gesamt-<br />
ausbringungsmenge der Industrie, so dass<br />
y e i = z e =<br />
Einsetzen von z e in das Gleichungssystem (3) gibt für alle i = 1; :::; n<br />
nX<br />
i=1<br />
x e i .<br />
xi = A + v(ze )<br />
.<br />
n + 1<br />
Aufsummieren aller Gleichungen und Anwendung der Bedingung rationaler erfüllter Er-<br />
wartungen (d.h., z e = z C , wobei der Index C für den Gleichgewichtswert steht) gibt<br />
n + 1<br />
n zC = A + v z C .<br />
5
O¤ensichtlich existiert eine Lösung, weil die LHS linear ansteigt in z und die RHS streng<br />
konkav (und wegen limy!1 v 0 = 0 auch hinreichend stark konkav) ansteigt. In der ein-<br />
deutigen symmetrischen Lösung ist dann x C = z C =n.<br />
Bei Inkompatibilität ist y e i = x e i . Für die symmetrische Lösung gilt x I = z I =n. Einset-<br />
zen dieser Beziehung in das Gleichungssystem (3) gibt für alle i<br />
x i =<br />
A + nv zI (n 1)v n zI<br />
n<br />
n + 1<br />
so dass wir durch Aufsummieren aller Gleichungen die Gleichgewichtsbedingung<br />
n + 1<br />
n zI = A + v<br />
erhalten. Auch diese Bedingung hat eine eindeutige Lösung, wie im vorhergehenden Fall<br />
dargestellt wurde. Wegen z=n < z und v 0 > 0 ist o¤ensichtlich z C > z I , so dass entspre-<br />
chend x C > x I ist.<br />
Ad 4.<br />
Ein asymmetrisches Gleichgewicht kann nur bei Inkompatibilität entstehen, weil bei<br />
Kompatibilität die erwarteten Netzwerkgrößen für alle Firmen gleich der erwarteten Ge-<br />
samtausbringungsmenge ist. In einem asymmetrischen Gleichgewicht mit k < n aktiven<br />
Firmen und n k inaktiven Firmen seien die Erwartungen hinsichtlich der k aktiven Fir-<br />
men symmetrisch, so dass x i = z k =k für alle aktiven Firmen und x j = 0 für alle n k<br />
inaktiven Firmen gilt. Aufsummieren des auf k Firmen reduzierten Gleichungssystems (3)<br />
ergibt dann<br />
k + 1<br />
k zk = A + v<br />
z I<br />
n<br />
z k<br />
k<br />
,<br />
. (4)<br />
Dann sind die Ausbringungsmengen der n k inaktiven Firmen optimalerweise tatsächlich<br />
gleich null, wenn der maximal erzielbare Preis nicht-postiv ist (gegeben die asymetrischen<br />
Erwartungen), d.h.<br />
A + v(0) z k<br />
| {z }<br />
pj 0<br />
erfüllt ist. Nun ist A z k , wenn die RHS von (4), also der Term A + v(:), größer als die<br />
LHS von (4), also k+1z,<br />
an der Stelle z = A ist. Das ist der Fall, wenn<br />
k<br />
oder<br />
0<br />
k + 1<br />
A<br />
A A + v<br />
k k<br />
A<br />
k<br />
v A<br />
k<br />
6
ist, was um so eher gilt, je stärker die Netzwerkexternalitätenfunktion ansteigt; also je<br />
ausgeprägter die Netze¤ekte sind.<br />
Ad 5.<br />
Für den symmetrischen Fall läßt sich die soziale Wohlfahrt, W , als Summe von Pro-<br />
duzentenrente und Konsumentenrente, S, wie folgt schreiben:<br />
W :=<br />
nX<br />
i=1<br />
i + S =<br />
nX<br />
i=1<br />
x 2 i + z2<br />
2 .<br />
O¤ensichtlich steigt die soziale Wohlfahrt monoton in z an. Im Gleichgewicht produzieren<br />
alle Firmen mit positiven Ausbringungsmengen xi = A + v(y e i ) z). Aufaddieren für alle<br />
Firmen gibt dann<br />
so dass z wegen<br />
(n + 1)z = nA +<br />
nX<br />
v(z)<br />
i=1<br />
| {z }<br />
Netzwerkwert bei<br />
Kompatibilität<br />
immer größer bei Kompatibilität sein muss.<br />
Ad 6.<br />
><br />
nX<br />
v(y e i ),<br />
i=1<br />
nX<br />
v(xi)<br />
i=1<br />
| {z }<br />
Netzwerkwert bei<br />
Inkompatibilität<br />
Die Antwort hängt entscheidend davon ab, ob wir bei Inkompatibilität eine symmetri-<br />
sche oder eine asymmetrische Lösung unterstellen. Im ersten Fall sind die Interessen der<br />
Firmen gleich, so dass nur die Höhe der Kompatibilitätskosten entscheidend ist. Da die<br />
Vorteile der Verbraucher nicht vollständig internalisiert werden können, sind die Anreize<br />
allgemein zu klein.<br />
Unterstellen wir eine asymmetrische Situation bei Inkompatibilität, dann müssen wir<br />
zusätzlich den Interessenkon‡ikt zwischen großen und kleinen Firmen beachten. Eine große<br />
Firma wird dann grundsätzlich weniger bereit sein, einen industrieweiten Standard zu<br />
befürworten, während die kleinen (oder gar inaktiven Firmen) durch Kompatibilität nur<br />
gewinnen können. Sind nun Seitenzahlungen möglich, dann erleichtert das grundsätzlich<br />
die Einführung eines Industriestandards. Wenn einseitig durch Adapter kompatibilität<br />
erreicht werden kann, dann können die kleinen Firmen sogar aus sozialer Sicht zu große<br />
Kompatibilitätsanreize haben.<br />
Aufgabe 3. (Bonusaufgabe 15 Punkte)<br />
7
Beschreiben Sie intuitiv, die Existenz eines symmetrischen excess inertia-Ergebnisses<br />
in der zweistu…gen Modellvariante mit unvollständiger Information im Artikel von Farrell<br />
und Saloner (1985).<br />
Lösung<br />
Die Autoren zeigen die Existenz eines symmetrischen Mitläufergleichgewichts (band-<br />
wagon equilibrium), wobei die Firmen in Abhängigkeit ihres Typs, i 2 [0; 1], der ihre<br />
Bereitschaft auf den neuen Standard zu wechseln angibt, entweder bei dem alten Stan-<br />
dard verbleiben oder wechseln, wenn die andere Firma in der ersten Periode auf den<br />
neuen Standard gewechselt ist, oder immer in der ersten Periode sofort auf den neuen<br />
Standard wechseln. In einem symmetrischen Gleichgewicht haben beide Firmen die glei-<br />
chen kritischen Werte für die Einteilung des Intervalls i 2 [0; 1], die ihr optiomale Strategie<br />
angibt. Ein symmetrisches exzessives Verharren (symmetric excess inertia) tritt nun auf,<br />
wenn sich zwar beide Firmen durch einen koordinierten Wechsel auf den neuen Standard<br />
besser stellen (also B i (2; Y ) > B i (2; X) gilt), jedoch die Firmen in dem beschriebenen<br />
Gleichgewicht des Spiels nicht wechseln, weil ihre optimale Strategie besagt, nur dann zu<br />
wechseln, wenn die andere Firma in der ersten Periode bereits auf den neuen Standard<br />
gewechselt ist. In diesem Fall sprechen die Autoren von einer Situation, wo sich beide<br />
Firmen abwartend verhalten, so dass im Ergebnis keiner wechselt.<br />
8