Ausgabe 4/09 - OGST.at
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Kritische Interviews und kritische Veröffentlichungen, vor allem in<br />
unserer Zeitschrift „Der Offizier“, halte ich für notwendig.<br />
Ich möchte betonen, ich stehe persönlich zu allen Kameraden, die zum<br />
Teil sehr unterschiedliche Positionen vertreten, ich selbst kann aber nur<br />
eine Meinung vertreten, die sich klarerweise niemals 100-prozentig mit<br />
der aller übrigen Kameraden decken kann.<br />
Eine Haltung, die nirgends aneckt, ist mir immer fremd gewesen.<br />
Andererseits bemühe ich mich, jeden zu respektieren und niemanden<br />
zu beleidigen.<br />
Vor diesem Hintergrund gest<strong>at</strong>ten Sie mir daher einige Ausführungen<br />
zur gegenwärtigen Situ<strong>at</strong>ion, wie ich sie beurteile:<br />
► Wir haben hervorragende Offiziere und Unteroffiziere des Aktiv-,<br />
aber auch des Milizstandes. Unser Ausbildungs- und Bildungsniveau sind<br />
intern<strong>at</strong>ional Spitze. Das begründet auch den hervorragenden Ruf der<br />
Österreicher im Ausland.<br />
► Die Budgetlage des Heeres ist mehr als eng. Ich habe zu Beginn<br />
meiner Tätigkeit das Bundesfinanzgesetz im Hinblick auf den Bundesvor<br />
anschlagsbereich „Bundesheer“ analysiert und bin erschrocken.<br />
Diejenigen, die in den letzten Mon<strong>at</strong>en unsere Zeitschrift aufmerksam<br />
gelesen haben, werden auch die Budgettabelle und die Prozentsätze des<br />
Bruttoinlandsproduktes in Erinnerung haben.<br />
Kernproblem sind die hohen Fixkosten im Bereich Personalbetrieb<br />
und Luftraumüberwachung incl. Eurofighter-Leasingr<strong>at</strong>en und<br />
Luftunterstützung.<br />
Hinzu kommen die hohen Kosten für Auslandseinsätze und die Kosten<br />
für den Burgenlandeins<strong>at</strong>z, der überdies jährlich rund 3.500 Rekruten<br />
„frisst“, die ähnlich wie Systemerhalter nur eine minimale Ausbildung<br />
erhalten können.<br />
Es bleibt kaum Geld für dringend notwendige Kaserneninvestitionen, für<br />
Ers<strong>at</strong>z- und Neubeschaffungen, vor allem auch im Rüstungsbereich.<br />
Das Problem wurde durch die aktuelle Finanzkrise und die daraus<br />
resultierenden „Pressionen“ noch verschärft.<br />
► Es gibt aus der Bundesheerreform 2010, die aus Ressourcenmangel<br />
bis 2010 nicht umgesetzt werden konnte, erheblichen Handlungsbedarf.<br />
Möglicherweise sind da und dort Zielsetzungen zu korrigieren, weil sie<br />
für die vorhandenen Mittel zu ambitioniert sind. Damit muss sich der<br />
„Evaluierungsbeir<strong>at</strong>“ unter Vorsitz des Herrn BMfLVS beschäftigen.<br />
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