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ALKOHOL, DROGEN UND MEDIKAMENTE IM STRASSENVERKEHR

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Psychiatrische Stellungnahme | Begleitende Maßnahmen - Nachschulungen<br />

14<br />

Krankenhaus<br />

Maria Ebene<br />

Therapiestationen<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Durch das verkehrspsychologische Explorationsgespräch<br />

sollen unter anderem Auffälligkeiten hinsichtlich<br />

des Alkoholkonsumverhaltens der betroffenen<br />

Person aufgedeckt, sowie eine mögliche Trennung von<br />

„Fahren und Trinken“ erfasst werden.<br />

12. Psychiatrische Stellungnahme<br />

Mit Hilfe einer fachärztlichen Stellungnahme wird das<br />

etwaige Vorliegen einer Alkoholabhängigkeit untersucht.<br />

Vor allem bei hohen Alkoholisierungsgraden und<br />

mehreren Alkoholdelikten innerhalb kurzer Zeit muss<br />

das Vorliegen einer Alkoholabhängigkeit angenommen<br />

werden, weshalb von der Behörde eine psychiatrische<br />

Untersuchung angeordnet wird. Die Beibringung einer<br />

psychiatrischen Stellungnahme wird ebenso bei Verdacht<br />

auf Drogen- bzw. Medikamentenabhängigkeit<br />

angeordnet.<br />

13. Begleitende Maßnahmen - Nachschulungen<br />

In Österreich wird bei Lenkern innerhalb der zweijährigen<br />

Probezeit nach Führerscheinerhalt ab einer Alkoholisierung<br />

von 0,1 Promille und bei jenen außerhalb<br />

der Probezeit bei einem Alkoholgehalt von 1,2 Promille<br />

bzw. bei sonstiger Problematik, wie z.B. beim Lenken<br />

eines Kraftfahrzeugs unter einer Beeinträchtigung von<br />

Sucht- oder Arzneimitteln, der Besuch einer Nachschulung<br />

angeordnet. Die Dauer einer verkehrspsychologischen<br />

Nachschulung liegt zwischen 22 und 40 Tagen,<br />

die Anzahl der Teilnehmer zwischen 6 und 11 Personen.<br />

Die Absolvierung einer Nachschulung in Form von Einzelsitzungen<br />

ist nur in begründeten Ausnahmefällen<br />

möglich [z.B. unzureichende Sprachkenntnisse, psychische<br />

Erkrankungen].<br />

Da von einer Fähigkeit zur Trennung von Alkohol und<br />

Fahren auszugehen ist, stellt ein Ausschlussgrund bei<br />

Nachschulungen das Vorliegen einer Alkohol- oder sonstigen<br />

Substanzabhängigkeit bei gleichzeitig fehlender<br />

Abstinenz dar. Ist dies der Fall, wird dem Betroffenen<br />

zuvor die Absolvierung einer alternativen Behandlung<br />

nahegelegt.<br />

Mit Hilfe dieser Maßnahmen konnte eine Senkung der<br />

Rückfallrate um 50% erreicht werden. 85% der Per-<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

sonen, die eine Nachschulung besucht haben, werden<br />

in den nächsten 3 Jahren nicht mehr mit über 0,5 Promille<br />

im Straßenverkehr aufgehalten. Die besten Resultate<br />

wurden bei jüngeren Fahrern festgestellt, da bei<br />

ihnen die Trinkmuster und Einstellungen weniger gefestigt<br />

sind.<br />

Das Ziel einer Nachschulung liegt in einer Einstellungs-<br />

und Verhaltensänderung durch Informationsvermittlung<br />

über die Folgen von Alkoholfahrten, den<br />

Alkoholgehalt in verschiedenen Getränken und dessen<br />

Auswirkungen, im Aufzeigen der Bedeutung des Alkohols<br />

im Leben der Kursteilnehmer, im Herausarbeiten<br />

von Möglichkeiten für den Einzelnen, in einer Veränderung<br />

der Trinkgewohnheiten, sowie einer Vergrößerung<br />

der Akzeptanz von Abstinenz bei der Verkehrsteilnahme.<br />

In Vorarlberg werden diese begleitenden Maßnahmen<br />

durch die verkehrspsychologischen Nachschulungsstellen<br />

AAAV – Allgemeiner Arbeitskreis Autonomer<br />

Verkehrspsychologen, 1A Sicherheit, Gute Fahrt, IN-<br />

FAR – Institut für Nachschulung und Fahrer-Rehabilitation<br />

sowie Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführt.

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