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Zukunft und Zusammenhalt – Für ein soziales Sachsen

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geersch<strong>ein</strong>ungen k<strong>ein</strong>e Seltenheit. Private Überschuldung hat darüber hinaus auch gesamtgesellschaftliche<br />

Effekte. Überschuldete Menschen nehmen nur <strong>ein</strong>geschränkt am<br />

Wirtschaftsleben teil <strong>und</strong> können sich lediglich punktuell ins Gem<strong>ein</strong>wesen <strong>ein</strong>bringen. So<br />

entstehen aus dem oben beschriebenen Gründen Mehrkosten für die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

sowie generelle Zusatzanforderungen an die sozialen Sicherungssysteme. Es ist<br />

demnach auch <strong>ein</strong>e volkswirtschaftlichen Belastung zu erkennen.<br />

Deshalb fordert die Liga<br />

Überschuldung muss als <strong>ein</strong> gesellschaftliches Problem wahrgenommen werden, welches<br />

sozioökonomische Ursachen hat. Um die Situation sachgerecht abbilden zu können<br />

<strong>und</strong> die Hilfeangebote der Schuldnerberatung bedarfsgerecht auszugestalten, ist <strong>ein</strong>e<br />

f<strong>und</strong>ierte Datenerhebung mittels Statistik (Sozialreport) erforderlich. Die erhobenen Daten<br />

sind regelmäßig durch den Freistaat öffentlich zu machen.<br />

Menschen in Überschuldungssituationen benötigen Zugang zu kostenfreier professioneller<br />

Schuldnerberatung mit psychosozialer Stabilisierung unter Einbeziehung ihres<br />

Lebensumfeldes. Dies umfasst bei Bedarf auch die Beratung zum Insolvenzverfahren <strong>und</strong><br />

die Hilfe bei außergerichtlichen Einigungsverfahren.<br />

Der „Schuldenprävention“ muss deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden,<br />

unter anderem durch den Aufbau <strong>und</strong> die Etablierung von flächendeckenden regelfinanzierten<br />

Angeboten zur finanziellen Bildung, durch die Schaffung <strong>ein</strong>er zentralen Präventionsfachstelle<br />

zur Unterstützung <strong>und</strong> die Vernetzung der regionalen Angebote <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt durch die Aufnahme der finanziellen Bildung als Unterrichtsfach in den Lehrplan.<br />

Als Maßnahmen des Verbraucherschutzes sollte jedem <strong>ein</strong> gesetzlich verbrieftes Recht<br />

auf <strong>ein</strong> Girokonto gewährt werden <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e verantwortungsbewusste Kreditvergabe erfolgen.<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

9 Prozent aller sächsischen Haushalte sind überschuldet.<br />

2007 waren etwa 380 000 Menschen in <strong>Sachsen</strong> von Überschuldung betroffen.<br />

Nur 15 Prozent der Betroffenen können aktuell in der Schuldnerberatung betreut<br />

werden.<br />

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