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Der Pfälzer Bauerngeneral - cm city media GmbH

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Theaterstück<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Pfälzer</strong> <strong>Bauerngeneral</strong>“<br />

von Rudolf Lehr<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Pfälzer</strong> <strong>Bauerngeneral</strong>“ - Zwischen Schlachten und Siedlersorgen<br />

Das komplette Ensemble bedankte sich für den tosenden Applaus des begeisterten Publikums<br />

Am vergangenen Freitag und Samstag fanden die ersten beiden Vorstellungen des<br />

Theaterstücks „<strong>Der</strong> <strong>Pfälzer</strong> <strong>Bauerngeneral</strong>“ statt. Vor Beginn der Aufführungen<br />

bedankte sich Bürgermeister Georg Kletti bei Lieselotte Lehr, die freundlicherweise<br />

die original Unterlagen ihres verstorbenen Ehegatten überließ, um das Theaterstück<br />

erneut auf die Bühne zu bringen. Ein weiterer Dank galt den Vertretern der<br />

Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim eG, die die Veranstaltungen als Sponsor<br />

unterstützen. Außerdem richtete er ein besonderes Dankeschön an die Regisseurin<br />

Stephanie Gärtner, die Darstellerinnen und Darsteller des Theaterstücks sowie das<br />

Technik-Team für Bühnenbild und Requisite. Die dritte Aufführung am 30. November<br />

ist bereits seit längerem ausverkauft; für die letzte<br />

Zusatzvorstellung am 1. Dezember sind noch Karten im<br />

Rathaus erhältlich.<br />

Nach minutenlangem Applaus des begeisterten Publikums<br />

in der an beiden Abenden voll besetzten Festhalle<br />

bedankte sich Jörg Gottwald, stellvertretend für das<br />

gesamte Ensemble, mit einem Blumengruß bei der<br />

Regisseurin Stephanie Gärtner, die „jede Sekunde<br />

genoss“, die sie mit der aus über 20 Amateurschauspielern<br />

bestehenden Theatergruppe und dem Technik-Team für<br />

Bühnenbild und Requisite bei den Proben verbrachte.<br />

Bühnenbild-Team<br />

Sie standen wie die Felsen im Sturm der Schlachten, das Stück soll Mahnung und<br />

Gleichnis sein. So war der Prolog aus den Ecken der Sandhäuser Festhalle zu vernehmen.<br />

Als einer der Höhepunkte zum 750-jährigen Bestehen der Gemeinde wurde<br />

richtig großes Theater gespielt: <strong>Der</strong> "<strong>Pfälzer</strong> <strong>Bauerngeneral</strong>" feierte Premiere, die<br />

Amateurschauspieler durften nach mehr als einem Jahr der Proben endlich auf die<br />

Bühne. Dort wogte das Drama um den nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg,<br />

um das Schicksal des Nikolaus Herchheimer, der 1728 als Sohn Sandhäuser Auswanderer<br />

geboren wurde.<br />

Rudolf Lehr hatte das Stück einst zum 700. Gemeindejubiläum geschrieben. Dabei<br />

hatte er nicht nur Kampfgetümmel und Schlachtszenen geschaffen, sondern hatte<br />

auch die Zweifel, Ängste und Nöte in der neuen Welt in die Geschichte einfließen


lassen. "Wenn's um Freiheit geht, müssen Soldaten her", meint Hans-Jost Herchheimer<br />

(Siegbert Kraft), Vater des späteren Milizgenerals Nikolaus. Dessen Ehefrau<br />

Katharina (Bärbel Schlund) sorgte sich mehr um den Überlebenskampf ihrer Familie<br />

im amerikanischen Mohawktal. Und dazu eben noch der Unabhängigkeitskrieg,<br />

Franzosen gegen Engländer sowie die Ureinwohner, die mit den Siedlern hadern.<br />

All das bietet genug Stoff für ein zweistündiges Geschichtsdrama, das zwar weit weg<br />

von Sandhausen spielt, aber dennoch in der Kurpfälzer Heimat verwurzelt ist. Stephanie<br />

Gärtner hatte Regie geführt und eine wahrhaft schlagkräftige Truppe um sich<br />

gesammelt, die der Aufführung Leben einhauchte.<br />

Einer stand fast immer mittendrin: eben dieser<br />

Milizgeneral Herchheimer (Christian Niemann), der den<br />

Frieden sucht. Zunächst versucht er es mit gütlichen<br />

Verhandlungen mit den Indianern. Joseph Brandt<br />

(Dominique la Pierra) als Chief entscheidet sich für die<br />

britischen Tories. Und das obwohl Herchheimer<br />

gebeten hatte: "Mischt euch nicht ein, haltet euch<br />

heraus." Zu sehr hatten der Chief und sein Stamm<br />

unter dem klassischen Imperialismus und dem<br />

folgenden Kolonialismus gelitten.<br />

Doch auch andere Beziehungen geraten in Gefahr: Zarte Liebesbande, wie zwischen<br />

Nancy Herchheimer (Annika Gärtner) und einem Hauptmann (Nicolas Byl) werden<br />

auf eine harte Probe gestellt.<br />

Gedrängt von den Obersten seiner Führungsriege<br />

(Rüdiger Frei, Thomas Hirscher, Rolf-Michael Hönig)<br />

entscheidet sich General Herchheimer entgegen<br />

aller Strategie und seines Gespürs zum Kampf. So<br />

kommt es zur legendären "Schlacht am Oriskany".<br />

Die ausladende Szene im Zwiespalt zwischen Taktik<br />

und vorgeworfener Feigheit, zwischen Entscheidung<br />

und Hoffen auf gütliche Einigung wird zum<br />

Wendepunkt der Aufführung.<br />

Ein treuer Verbündeter<br />

des Generals<br />

Die Männer warten auf Befehle<br />

Kugeln, Speere und Pfeile fliegen durch die Luft. Die Bühne brennt, der Tod wütet:<br />

Das Gemetzel ist einer der Höhepunkte des Stückes und wurde dramatisch umgesetzt.<br />

Verwundet behält Herchheimer weiterhin das Kommando. Auch hier wurde mit<br />

kurzen Dialogen und knappen Anweisungen eine große Wirkung erzielt. Alle warten<br />

auf die drei Kanonenschüsse, die die Verstärkung ankündigen sollen. Die Schlacht<br />

wendet sich. <strong>Der</strong> Milizgeneral agiert mit blutender Wunde weiter. Dennoch: Das Bein<br />

muss schließlich amputiert werden. Knochenarbeit eben, wie damals üblich, der<br />

Wundbrand schreitet voran.<br />

Das Zuhause der Herchheimers wird für wenige Tage zum Treffpunkt der Vertrauten.<br />

Da hilft auch die Sorge seiner Frau Maria (Beatrice Basista) wenig: "Warum hat alles<br />

so kommen müssen?" Umringt von treuen Mannen (Michael Filip, Michael Weiß),<br />

von Jägern und Adjudanten, verstirbt Nikolaus Herchheimer.<br />

Mit viel Gefühl und Wissen um die Theatralik des Inhalts, haben es die Akteure verstanden,<br />

ein schwieriges Thema kompakt aufzubereiten. Licht, Musikauswahl und<br />

Kostüme taten ein Übriges. Das Premierenpublikum war begeistert. Stehender Beifall


und Blumen, das war der Lohn für die Mühen und die Arbeit. Das Brot der Künstler<br />

eben.<br />

Die nächste Vorstellung am 30. November ist bereits ausverkauft, lediglich für die<br />

letzte Zusatzvorstellung am<br />

Samstag 1.12.2012, 19:00 Uhr, sind noch Eintrittskarten zum Preis von 12,-€ bzw.<br />

14,-€ bei der Gemeindeverwaltung Sandhausen, Bahnhofstr. 10, Zi. 24 erhältlich.<br />

Mit freundlicher Unterstützung der

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