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<strong>GEMEINDE</strong><br />

Praxis<br />

Das OBT Magazin für öffentliche Unternehmen<br />

FUSION<br />

DIE ERFOLGSFAKTOREN<br />

+ Auf dem Weg zu HRM2<br />

+ Neues MWST-Gesetz<br />

+ Aufgaben einer Geschäftsprüfungskommission<br />

2010/2011


<strong>GEMEINDE</strong>BERATUNG<br />

+ Alt werden in der Gemeinde 3<br />

+ Fusion: Die Erfolgsfaktoren 8<br />

+ Schulwesen „Ilanz“ 16<br />

+ Fusion Glarus 20<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />

+ IKS: Neues Gemeindegesetz 4<br />

+ GPK und Amtsführung 24<br />

INFORMATIK -<br />

GESAMTLÖSUNGEN<br />

+ ABACUS Thema HRM2 10<br />

+ Elektronischer<br />

Einwohnermeldeprozess – eGOV 15<br />

+ Unerwünschte Eindringlinge Ade 22<br />

+ NEST „Volkszählung“ 26<br />

+ Outputmanagement 32<br />

+ Kundenanlass Bodensee 35<br />

TREUHAND<br />

+ Finanzielle Führung – Finanzcontrolling 30<br />

STEUERN UND RECHT<br />

+ MWST Gemeinde 12<br />

EDITORIAL<br />

<strong>GEMEINDE</strong>FUSIONEN? – JA,<br />

ABER MIT KOPF UND HERZ!<br />

Landauf und landab berichtet der Pressewald<br />

über geplante oder in Bearbeitung stehende<br />

Gemeindefusionen. Fein säuberlich<br />

werden verschiedene Optionen ausgelegt,<br />

Chancen und Risiken analysiert und die fi -<br />

nanziellen Perspektiven ermittelt. Um den<br />

Erfolg so weit wie möglich zu garantieren,<br />

wird schliesslich auch noch ein differenziertes<br />

Argumentarium erstellt. Der Kopf<br />

bzw. der Verstand ist in Bewegung. Doch<br />

wer pfl egt das Herz, wer gibt der emotionalen<br />

Welt die notwendige Nahrung?<br />

Politische Gemeinden sind nicht nur geografi<br />

sche Territorien und Verwaltungsgrössen.<br />

Sie bedeuten auch bevorzugten Lebensraum.<br />

Sie schaffen ein Gefühl von Heimat<br />

und Geborgenheit. Sie schenken emotionale<br />

Stabilität und Sicherheit. Sie sind ein Stück<br />

Identität und bilden den Rahmen für die<br />

soziale Integration. Fusionsprojekte nagen<br />

des halb auch häufi g an der Identifi kation<br />

und der emotionalen Bindung. Sie stellen<br />

exis tentielle Bedürfnisse in Frage. Fein geschliffene<br />

Argumentarien reichen nicht aus<br />

zur Beruhigung der Gemüter. Es bedarf<br />

eines breiten Dialogs und konstruktiver Gesprächsrunden.<br />

Machen wir deshalb Fusionsprozesse auch<br />

zu emotionalen Prozessen.<br />

Ihr<br />

Dr. Jean-Claude Kleiner<br />

Partner und Mitglied der Geschäftsleitung


Seite 3 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Standortbestimmung für die Alterspolitik<br />

ALT WERDEN IN DER <strong>GEMEINDE</strong><br />

In der Schweiz sind rund 17 % der Bevölkerung im AHV-Alter. In einzelnen Gemeinden bezieht bereits<br />

heute jeder vierte Einwohner eine Altersrente. Aufgrund der demografi schen Veränderungen<br />

wächst der Anteil dieser Einwohnergruppe in den kommenden Jahren weiter an. Was bedeutet das<br />

für die Gemeinden? Sind sie darauf vorbereitet?<br />

Jean-Pierre Sutter<br />

Gemeindeberatung<br />

St. Gallen<br />

Wer das Erwerbsleben hinter sich lässt<br />

und in Pension geht, darf heute mit<br />

durchschnittlich 20 weiteren Lebensjahren<br />

rechnen. Das „Älterwerden“<br />

wird jedoch nicht mehr einfach so hingenommen,<br />

sondern man möchte das<br />

Leben – auch im Alter – selbstbewusst,<br />

sinnvoll und individuell gestalten. Die<br />

Gemeinden setzen sich deshalb zum<br />

Ziel, ihren älteren Einwohnerinnen und<br />

Einwohnern ein angenehmes, attraktives<br />

und möglichst langes Leben und<br />

Wohnen in der Gemeinde zu ermöglichen.<br />

Sie unterstützen eine ambulante<br />

Krankenpfl ege wie z.B. die Spitex, den<br />

Bau von Alterswohnungen oder ermöglichen<br />

einen Aufenthalt in einem Alters-<br />

und Pfl egeheim.<br />

ALTERSPOLITIK IM WANDEL<br />

Doch unsere Gesellschaft befi ndet sich<br />

in einem steten Veränderungsprozess<br />

und dementsprechend unterliegen auch<br />

die Bedürfnisse und Erwartungen von älteren<br />

Menschen einem Wandel. Das bedeutet,<br />

dass jede Art des Bemühens um<br />

das Wohlbefi nden der älteren Bewohner<br />

solche Veränderungen und Trends zu berücksichtigen<br />

hat. Was noch vor Jahren<br />

als gut befunden wurde, ist heute zu hinterfragen<br />

und allenfalls neu zu gestalten.<br />

Das gilt auch für die kommunale Alterspolitik.<br />

Alterspolitik ist dynamisch, d.h.,<br />

sie lässt sich nicht ein für allemal festlegen.<br />

Es stellt sich auch immer wieder<br />

die Frage, wie sich die Bedürfnisse der<br />

älteren Bevölkerung in die Gemeindepolitik<br />

integrieren lassen.<br />

MÖGLICHST LANGE<br />

SELBSTSTÄNDIG BLEIBEN<br />

Möglichst lange selbstständig zu bleiben,<br />

steht für viele Senioren im Mittelpunkt.<br />

Das „Wohnen zu Hause“ ist<br />

aber abhängig von einer angepassten<br />

Infrastruktur. Die Grundversorgung für<br />

den täglichen Bedarf und eine ärztliche<br />

Versorgung sollten erreichbar bleiben.<br />

Dementsprechend werden sichere und<br />

hindernisfreie Wege sowie Taxidienste<br />

und öffentliche Verkehrsmittel wichtiger.<br />

In einer späteren Lebensphase möchte<br />

man auf eine externe Unterstützung<br />

wie Spitex, Haushalthilfe, Mahlzeiten-<br />

und Besucherdienste zählen können.<br />

Dadurch verschiebt sich der Heimeintritt<br />

häufi g bis ins hohe Alter.<br />

DIE SOZIALE<br />

VERNETZUNG FÖRDERN<br />

Ältere Menschen sind längst nicht mehr<br />

passiv und auf ihre vier Wände konzen-<br />

triert. In jeder Lebensphase bleibt die<br />

Teilnahme am sozialen Leben ein wichtiges<br />

Bedürfnis. Seniorinnen und Senioren<br />

sind auch unternehmungsfreudig<br />

und bereit, weiterhin einen aktiven Beitrag<br />

in unserer Gesellschaft zu leisten.<br />

Eine zeitgemässe Alterspolitik macht<br />

sich auch Gedanken, wie sie die soziale<br />

Vernetzung der älteren Menschen<br />

erhalten kann und wie sich dieses Potenzial<br />

zum Wohl der Gemeinschaft<br />

nutzen lässt.<br />

DAS ALTER IN SEINER GANZEN<br />

VIELFALT BERÜCKSICHTIGEN<br />

Unsere Gesellschaft wird älter, denn<br />

wir leben länger und bleiben länger fi t<br />

und aktiv. Unterschiedliche Lebensbiografi<br />

en prägen unsere Bedürfnisse<br />

im Alter. Sie führen zu veränderten<br />

Erwartungen an die öffentlichen Einrichtungen.<br />

Die Gemeindepolitik ist<br />

gefordert, einen würdigen Umgang mit<br />

älteren Menschen zu fördern und das<br />

Alter in seiner ganzen Vielfalt zu berücksichtigen.<br />

FAZIT<br />

Die Bevölkerungsgruppe der älteren<br />

Menschen gewinnt an Bedeutung,<br />

und sie hat Erwartungen,<br />

die umfassender sind als nur die<br />

Bereitstellung von Spitex-Diensten<br />

oder Pfl egeheimplätzen. Wenn<br />

die Gemeinde auch zukünftig für<br />

Senioren attraktiv bleiben will,<br />

dann hat sie diesem Wandel der<br />

Bedürfnisse der neuen und wachsenden<br />

Generation der älteren<br />

Menschen Rechnung zu tragen<br />

und ihnen eine sinnvolle Lebensgestaltung<br />

im Alter zu ermöglichen.<br />

Dafür muss das Drehbuch<br />

der kommunalen Alter s politik neu<br />

geschrieben werden.<br />

Unsere Berater können Sie in diesem<br />

Prozess der Neuorientierung<br />

begleiten.


Vertiefende Einblicke in einen umfassenden Themenkomplex<br />

IKS IN <strong>GEMEINDE</strong>N<br />

Seite 4 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Seit dem 1. Januar 2010 ist das neue Gemeindegesetz des Kantons St. Gallen in Kraft. Es fordert<br />

zusammen mit der Verordnung über den Finanzhaushalt der Gemeinden die Existenz eines angepassten<br />

Internen Kontrollsystems (IKS). Die Frist dafür läuft bis zum 31. Dezember 2012. Aufgrund<br />

des umfassenden Themenkomplexes ist eine zeitnahe Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen<br />

und den Anforderungen an ein IKS ratsam.<br />

Sebastian Rüth<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

St. Gallen<br />

Andreas Thut<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Brugg<br />

Seit dem 1. Januar 2010 ist das neue Gemeindegesetz<br />

des Kantons St. Gallen in<br />

Kraft. Die Artikel 106 bis 124 beschäftigen<br />

sich mit dem Finanzhaushalt der Gemeinden.<br />

In Art. 123 ist geregelt, dass<br />

der Rat für ein der Grösse des Finanzhaushaltes<br />

angepasstes IKS zu sorgen<br />

hat. Damit soll gewährleistet werden,<br />

dass die Mittel zweckmässig verwendet<br />

und Fehler und Unregelmässigkeiten bei<br />

der Haushaltführung verhindert werden.<br />

In Ausführung des Artikels 106 Abs. 3<br />

des neuen Gemeindegesetzes hat die<br />

Regierung des Kantons St. Gallen zudem<br />

die Verordnung über den Finanzhaushalt<br />

der Gemeinden vom 10. November 2009<br />

erlassen, in welcher die Anforderungen<br />

an das IKS weiter konkretisiert werden.<br />

VERORDNUNG ÜBER DEN<br />

FINANZHAUSHALT DER <strong>GEMEINDE</strong>N<br />

VOM 10. NOVEMBER 2009<br />

Art. 32 und 33 der Verordnung legen<br />

die Grundsätze und die Mindestanforderungen<br />

an ein IKS fest. Die Grundsätze<br />

sind in Artikel 32 geregelt. Der Wortlaut<br />

des Artikels ist der folgende:<br />

Art. 32. Der Rat trifft Massnahmen:<br />

a) zum Schutz des Vermögens;<br />

b) zur Sicherstellung der zweckmässigen<br />

Verwendung der Mittel;<br />

c) zur Verhinderung und Aufdeckung<br />

von Fehlern und Unregelmässigkeiten<br />

bei der Rechnungsführung;<br />

d) zur Gewährleistung der Ordnungsmässigkeit<br />

der Rechnungslegung und<br />

der verlässlichen Berichterstattung.<br />

Das Interne Kontrollsystem umfasst<br />

regulatorische, organisatorische und<br />

technische Massnahmen. Der Rat berücksichtigt<br />

bei der Festlegung der<br />

Massnahmen die Verhältnisse in der Gemeinde,<br />

die Risikolage und das Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis.<br />

Artikel 33 defi niert die Mindestanforderungen.<br />

Der Wortlaut des Artikels ist<br />

der folgende:<br />

Art. 33. Der Rat legt insbesondere fest:<br />

a) den Aufgabenbereich der Verwaltungsstellen,<br />

die Gelder verwalten;<br />

b) die Unterschriftsberechtigten;<br />

c) die Berechtigung zur Zahlungsanweisung;<br />

d) die Visumsregelung;<br />

e) die Zuständigkeiten für die Verwendung<br />

bewilligter Kredite.<br />

Im Post- und Bankverkehr bedarf es der<br />

Kollektivunterschrift zu zweien, im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr bedarf es<br />

einer sachgemässen Form der Kollektivzeichnung.<br />

Gemäss Art. 45 der Verordnung legt der<br />

Rat die Mindestvorschriften nach Art. 33


Seite 5 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Abb. 1: Drei Schritte zum IKS<br />

der Verordnung bis spätestens 31. Dezember<br />

2012 fest. Dann endet auch die<br />

Übergangsfrist und ein IKS, welches<br />

die gesetzlichen Anforderungen erfüllt,<br />

muss von den einzelnen Gemeinwesen<br />

eingeführt sein und angewendet werden.<br />

Deshalb ist es für die verantwortlichen<br />

Organe ratsam, sich zeitnah und<br />

intensiv mit den Herausforderungen<br />

bezüglich der Einführung und der Anwendung<br />

eines IKS zu befassen. Es ist<br />

1.<br />

EBENE<br />

2.<br />

EBENE<br />

3.<br />

EBENE<br />

INDIREKTE KONTROLLEN<br />

IKS AUF<br />

GESAMT<strong>GEMEINDE</strong>EBENE<br />

IKS AUF PROZESS- /<br />

ABTEILUNGSEBENE<br />

IT-KONTROLLEN /<br />

ARCHIVIERUNG / DATEN<br />

DIREKTE KONTROLLEN<br />

Abb. 2: Ebenen eines IKS in Gemeinden<br />

zu erwarten, dass bis Ende 2010 ein<br />

Leitfaden durch das Amt für Gemeinden<br />

erarbeitet wird. Im Jahr 2011 sollte eine<br />

Projektgruppe pro Gemeinwesen zusammengestellt<br />

werden, welche basierend<br />

auf dem Leitfaden das IKS-Projekt vorantreibt.<br />

Die folgenden Ausführungen sollen<br />

zu einer ersten vertieften Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema animieren.<br />

ZENTRALE BEEINFLUSSER EINES IKS<br />

Als zentrale Beeinfl usser rund um ein<br />

IKS lassen sich fünf Personengruppen<br />

identifi zieren. Der Rat ist als oberste Leitung<br />

für die Schaffung und Aufrechterhaltung<br />

eines geeigneten IKS verantwortlich.<br />

Die Verwaltung trägt die<br />

Verantwortung für die Umsetzung der<br />

vom Rat festgelegten Grundsätze. Die<br />

GPK und die beauftragte Revisionsstelle<br />

bestätigen die Existenz eines IKS mit<br />

dem Testat. Dem Bürger wird somit<br />

mehr Sicherheit geboten.<br />

BALANCE ZWISCHEN KONTROLL-<br />

AUFWAND UND SICHERHEIT<br />

Art. 32 der Verordnung sieht vor, dass<br />

das IKS regulatorische, organisatorische<br />

und technische Massnahmen<br />

enthält. Der Rat berücksichtigt bei der<br />

Festlegung der Massnahmen die Verhältnisse<br />

in der Gemeinde, die Risiko -<br />

lage, die Komplexität von einzelnen<br />

Amtsstellen und das jeweilige Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis. Es kann bereits mit<br />

relativ geringem Kontrollaufwand recht<br />

grosse Sicherheit gewährleistet werden.<br />

Der jeweils zusätzliche Gewinn an<br />

Sicherheit wird ab einem gewissen<br />

Punkt mit einem überproportional hohen<br />

Kontrollaufwand erkauft. Es ist also<br />

enorm wichtig, dass der Rat das IKS so<br />

implementiert, dass zunächst mit wenigen<br />

– und vielleicht auch einfachen –<br />

Kontrollmassnahmen ein grosses Mass<br />

an Sicherheit erreicht wird.<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM IKS<br />

Die Einführung eines IKS ist ein Projekt,<br />

welches sich in drei Schritte gliedern<br />

lässt (siehe Abbildung 1). Wie für jedes<br />

andere Projekt ist es demnach sinnvoll,<br />

einen Projektzeitplan zu erstellen und einen<br />

Projektverantwortlichen zu ernennen.<br />

Der Projektverantwortliche sollte<br />

jeweils über einen Ansprechpartner im<br />

Rat und in der GPK verfügen. Er sollte<br />

auch die notwendigen Kompetenzen haben,<br />

verschiedene Arbeiten sinnvoll delegieren<br />

zu können.<br />

IKS AUF DREI EBENEN<br />

Die grundsätzliche Zielsetzung eines<br />

IKS, nämlich die Erstellung einer Jahresrechnung<br />

unter der Prämisse der<br />

Ordnungsmässigkeit, des Vermögensschutzes,<br />

der Einhaltung von Gesetzen<br />

Schlüsselkontrolle/<br />

Instrumente Idee Zielsetzung Beispiel<br />

Funktionentrennung „Vier Augen sehen mehr<br />

als zwei“<br />

Budget-Abweichungsanalyse<br />

Abstimmungen<br />

zwischen Haupt- und<br />

Nebenbuchhaltungen<br />

Eine starke Abweichung<br />

zur Vergleichsperiode<br />

erweckt Aufmerksamkeit<br />

Haupt- und Nebenbücher<br />

stimmen ständig überein<br />

Zugriffsrechte IT Der Mitarbeiter soll nur<br />

über diejenigen Zugriffe<br />

verfügen, die er effektiv<br />

benötigt<br />

Stammdatenverwaltung Im System hinterlegte<br />

Stammdaten sind korrekt;<br />

einer Veränderung wird<br />

besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt<br />

Finanzkompetenzen und<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Ausgaben ausserhalb des<br />

Budgets folgen einer<br />

separaten Finanzkompetenzregelung<br />

Abb. 3: Schlüsselkontrollen und Instrumente<br />

Eine einzelne Person kann<br />

nicht missbräuchlich tätig<br />

sein, da eine weitere<br />

Person kontrolliert<br />

Abweichungen zur<br />

Vergleichsperiode werden<br />

hinterfragt und somit<br />

überprüft<br />

Daten von verschiedenen<br />

Quellen sind deckungsgleich<br />

Nur berechtigte Personen<br />

haben Einsicht / Zugriff in<br />

die notwendigen Systeme<br />

Nur berechtigte Personen<br />

haben Zugriff und können<br />

so Änderungen von<br />

Stammdaten vornehmen<br />

Die Finanzkompetenzen<br />

und das Genehmigungsverfahren<br />

werden immer<br />

eingehalten<br />

Kollektivzeichnung im<br />

Zahlungsverkehr<br />

Monatliche Mutationsliste<br />

bei den Lohnzahlungen<br />

Das Kassabuch wird<br />

ständig à jour gehalten;<br />

Kassabuch und<br />

Buchhaltung stimmen<br />

überein<br />

Zugriff auf den e-Banking<br />

Account ist pro Mitarbeiter<br />

mit eigenem Passwort<br />

sichergestellt<br />

Nur der Finanzchef und<br />

dessen Stellvertreter<br />

können im Lohnsystem<br />

Änderungen vornehmen<br />

Kauf eines Mähers für den<br />

Fussballplatz ist teurer als<br />

budgetiert; Kauf wird vom<br />

Rat neu genehmigt


und Vorschriften und der Fehler- und Betrugsverhinderung,<br />

sollte auf den folgenden<br />

drei Ebenen sichergestellt werden<br />

(siehe Abbildung 2).<br />

SCHLÜSSELKONTROLLEN<br />

UND INSTRUMENTE<br />

Die Schlüsselkontrollen und die Instrumente<br />

eines IKS in Gemeinden lassen<br />

sich in eine allgemeine Ebene und in<br />

eine bereichsspezifi sche Ebene gliedern.<br />

Als Beispiele von Schlüsselkontrollen,<br />

also den zentralen Kontrollen im<br />

IKS, werden in der Regel folgende Kontrollen<br />

gemäss Abbildung 3 angeführt.<br />

DOKUMENTATION DES IKS:<br />

MÖGLICHE SCHWIERIGKEITEN<br />

Eine weitere Herausforderung steht<br />

den Verantwortlichen in einer sinnvollen<br />

und gut zu handhabenden Dokumentationsweise<br />

des IKS gegenüber.<br />

Insbesondere die Inventarisierung der<br />

Risiken und der korrespondierenden<br />

Kontrollen auf den drei IKS-Ebenen in<br />

einer Gemeinde kann möglicherweise<br />

Probleme bereiten. Die OBT hat daher<br />

eine Vorlage zur Inventarisierung von<br />

Risiken und Kontrollen entwickelt, welche<br />

im Folgenden in einer Basisversion<br />

aufgezeigt wird. Selbstredend steht es<br />

jeder öffentlichen Verwaltung frei, zusätzliche<br />

Informationen einzubauen.<br />

Die Vorlage (siehe Abbildung 4) soll lediglich<br />

einen Denkanstoss liefern. In<br />

der Praxis sollte die Dokumentation der<br />

Risiken und der Kontrollen auf den ver-<br />

schiedenen Ebenen des IKS getrennt<br />

vollzogen werden. Als Mindestinhalt<br />

sollte die Dokumentation eine Beschreibung<br />

des jeweiligen Risikos und<br />

dessen Auswirkungen auf das Rechnungswesen<br />

umfassen. Des Weiteren<br />

sollten die jedem Risiko korrespondie-<br />

FAZIT<br />

Das IKS ist eigentlich nichts grundsätzlich<br />

Neues, da in den Gemeinden,<br />

Schulen, Werken und Zweckverbänden<br />

häufi g bereits Kontrollen<br />

auf ansehnlichem Niveau vorhanden<br />

sind. Allerdings ist das IKS nur<br />

selten dokumentiert und die durchgeführten<br />

Kontrollen sind mangels<br />

Protokollierung nur lückenhaft<br />

nachvollziehbar. Hier gilt aus Sicht<br />

des Wirtschaftsprüfers folgende<br />

Grundregel zu beachten: „Was<br />

nicht dokumentiert ist, ist nicht vorhanden.“<br />

Das Amt für Gemeinden<br />

wird hier eine ähnliche Ansicht ver-<br />

Seite 6 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

RISIKO – INVENTAR KONTROLL – INVENTAR MASSNAHMEN<br />

RISIKOBESCHREIBUNG AUSWIRKUNGEN KONTROLLBESCHREIBUNG BEURTEILUNG FESTLEGUNG<br />

Einzelne Risiken je<br />

Hauptprozess beschreiben<br />

Beispiel Löhne<br />

falsche oder unberechtigte<br />

Lohnstammdatenmutationen<br />

Die Auswirkungen des Risikos<br />

auf das Rechnungswesen<br />

beschreiben(hoch, mittel, tief)<br />

Abb. 4: Vorlage zur Dokumentation eines IKS<br />

Einzelne Kontrolltätigkeiten<br />

beschreiben<br />

Hohes Risiko Stammdatenmutationsprotokoll<br />

monatlich prüfen<br />

renden Kontrollen aufgezeigt werden.<br />

Idealerweise werden Schlüsselkontrollen<br />

an dieser Stelle gesondert bezeichnet.<br />

In der Folge werden die Kontrollen<br />

beurteilt. Keine oder eine wirkungslose<br />

Kontrollfunktion erfordert Verbesserungsmassnahmen.<br />

Es erfolgt eine Beurteilung der<br />

Kontrollen (hoch, mittel, tief)<br />

Wo keine Kontrolle stattfi ndet<br />

oder sie eine geringe Wirkung<br />

zeigt, erfolgt eine Verbesserungsmassnahme<br />

Hohe Wirksamkeit Vorlage Gemeindepräsident<br />

und Visierung durch diesen<br />

treten, da Nicht-Dokumentiertes<br />

nicht überprüfbar ist. Auch die<br />

Funktionentrennung wird – häufi g<br />

aus Effi zienzgründen – nicht immer<br />

gelebt. Es besteht also vor allem<br />

Handlungsbedarf in der Analyse<br />

von Prozessen und Kontrollen, in<br />

der Dokumentation des IKS und in<br />

der Protokollierung der durchgeführten<br />

Kontrollmassnahmen.<br />

Die OBT kann mit Fachkenntnis und<br />

der Nutzung von Synergieeffekten<br />

aus der Einführung von IKS in der<br />

Privatwirtschaft auch zum Erfolg<br />

weiterer IKS-Projekte beitragen.


Seite 7 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Kundenporträt<br />

BÖZBERG – WO’S AUFWÄRTS GEHT!<br />

Im Dezember 2008 wurde an den Versammlungen der vier Aargauer Gemeinden Gallenkirch, Linn,<br />

Ober- und Unterbözberg das Begehren geäussert, die vier Orte zu einer einzigen Gemeinde „Bözberg“<br />

zu fusionieren. Im Mai 2009 machten sich über 50 Mitglieder aus den vier Dörfern an die<br />

Arbeit. Bereits im Juni 2010 konnten die sieben Arbeitsgruppen der Bevölkerung ein Resultat präsentieren,<br />

das sich konkret umsetzen lässt.<br />

Die vier fusionswilligen Aargauer Gemeinden<br />

Gallenkirch, Linn, Ober- und<br />

Unterbözberg liegen auf einer sanft<br />

gewellten Hochebene im Tafeljura mitten<br />

in einer idyllischen Landschaft.<br />

Was den Behörden und den Einwohnern<br />

aber zunehmend Sorgen bereitet,<br />

sind die sinkenden Bevölkerungszahlen<br />

und die drohende Gefahr, nur noch als<br />

Wohn- und Schlafgemeinden weiter<br />

zu existieren. Dass durch eine Zusammenlegung<br />

der vier Gemeinden zu einer<br />

einzigen Gemeinde „Bözberg“ alle<br />

profi tieren würden, war von Anfang an<br />

unbestritten. Der Lösung „Fügen wir<br />

zusammen, was zusammengehört“<br />

konnten alle zustimmen. Entsprechend<br />

erarbeiteten über 50 Mitglieder aus den<br />

vier Gemeinden in sieben Arbeitsgruppen<br />

das Profi l und die Grundlagen der<br />

neu zu schaffenden Gemeinde. Geleitet<br />

und begleitet wurde das Fusionsprojekt<br />

von OBT, Dr. Jean-Claude Kleiner.<br />

Die Gruppe „Gemeindebehörden und<br />

Verwaltung“ setzte sich mit der Grösse<br />

des künftigen Gemeinderats und der<br />

Verwaltung auseinander. Sie diskutierte,<br />

wie sich die einzelnen Ortsteile am<br />

besten einbeziehen liessen und kam<br />

zum Schluss, dass die Zahl der Behörden-<br />

und Kommissionsmitglieder von<br />

heute 147 auf rund 60 reduziert werden<br />

könne. Als Standort für die neue Verwaltung<br />

erachtete man die Räumlichkeiten<br />

des Schulhauses Oberbözberg als ideal.<br />

Die Gruppe „Entwicklung, Planung<br />

und Bau“ fasste den wichtigen Beschluss,<br />

dass ein qualitatives Wachstum<br />

anzustreben sei. Der Bevölkerungsrückgang<br />

solle künftig gestoppt werden,<br />

und für KMU seien attraktive Voraussetzungen<br />

zu schaffen. Einigen musste<br />

man sich in dieser Gruppe auch über die<br />

künftige Postleitzahl – 5225 Bözberg –<br />

sowie die Bezeichnung der Strassen mit<br />

den dazugehörigen Nummerierungen.<br />

Das Kernergebnis der Gruppe „Schulwesen“<br />

war, dass eine Zusammenle-<br />

gung der Schulen unabhängig vom Fusionsprojekt<br />

zwingend nötig sei. Denn<br />

mit insgesamt nur 80 bis 100 Schülern<br />

handelt es sich immer noch um eine<br />

kleine Schule. Eine allfällige Zusammenarbeit<br />

mit anderen Nachbargemeinden<br />

sei deshalb nicht auszuschliessen. Das<br />

Schulhaus Unterbözberg würde genügend<br />

Räumlichkeiten aufweisen, um<br />

alle Schüler der künftigen Gemeinde<br />

Bözberg zu beherbergen.<br />

Die Gruppe „Finanzen und Liegenschaften“<br />

kam zum Schluss, dass<br />

sich die Finanzlage recht gut und ausgeglichen<br />

präsentiere. Bei den Liegenschaften<br />

wolle man durch geschickte<br />

Erweiterungen, Umnutzungen und gegebenenfalls<br />

Sanierungen die kostengünstigsten<br />

Lösungen erzielen. Der<br />

künftige Finanzbedarf solle für alle transparent<br />

dargestellt und die Höhe des<br />

Steuerfusses mit höchster Sorgfalt und<br />

Umsicht behandelt werden.<br />

Völlig unproblematisch präsentierte<br />

sich die aktuelle Situation in der Gruppe<br />

„Versorgung, Entsorgung und Werkhof“,<br />

wo aus dem zusammengezogenen<br />

Wissen profi tiert werden könne.<br />

Weder in materieller noch in personeller<br />

Hinsicht seien durch die Fusion grosse<br />

Änderungen zu erwarten.<br />

Die Gruppe „Ortsbürger, Forst und<br />

Landwirtschaft“ war darauf bedacht,<br />

den Ortsbürgern die traditionellen Werte<br />

zu garantieren und die Ortsverbundenheit<br />

zu den Gemeinden aufrechtzuerhalten.<br />

Einer Zusammenlegung der<br />

Forstreviere stehe nichts im Wege. Im<br />

Gegenteil, dadurch würde man sogar<br />

die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde<br />

Villnachern verstärken.<br />

Die Gruppe „Kultur, Freizeit und<br />

Vereine“ schliesslich hatte sich vornehmlich<br />

mit der Namensgebung und<br />

dem Wappen der neu zu schaffenden<br />

Gemeinde zu befassen. Dabei stand<br />

der Name „Bözberg“ von Anfang an im<br />

Vordergrund. Er stiess auch in der Bevölkerung<br />

auf breite Zustimmung. Mehr<br />

zu diskutieren gab hingegen die Gestaltung<br />

des neuen Gemeindewappens.<br />

Vorgeschlagen wurde das alte Wappen<br />

von 1872, das als „Roter Sechsberg<br />

im weissen Schild“ beschrieben wird.<br />

Im Gespräch blieb aber auch die Beibehaltung<br />

des Wappens einer der vier<br />

an der Fusion beteiligten Gemeinden.<br />

Hier setzte sich klar die Linner Linde<br />

als Favorit durch. Diese Linde existiert<br />

tatsächlich. Der imposante Baum auf<br />

dem Gemeindegebiet von Linn ist mit<br />

seiner Höhe von 22 Metern und einem<br />

Stammumfang von 11 Metern einer der<br />

grössten Bäume in der Schweiz. Einer<br />

Legende nach soll er an die letzten<br />

Überlebenden einer der grössten Pestepidemien<br />

im 16./17. Jahrhundert erinnern.<br />

Der Baum selbst dürfte aber um<br />

einiges älter sein. Die Ausgestaltung im<br />

neuen Wappen wird allerdings noch einiges<br />

an Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Eigentlich wären die vier Bözberger<br />

Gemeinden nun bereit, den Zusam -<br />

menschlussvertrag der Bevölkerung vor -<br />

zu legen und im Rahmen der Gemeindeversammlung<br />

im Dezember 2010 bzw.<br />

an der Urne im Frühling 2011 absegnen<br />

zu lassen, damit die neu fusionierte Gemeinde<br />

im Jahr 2012 aus der Taufe gehoben<br />

werden kann. Nun ist aber der<br />

Kantonsbeitrag noch offen und dieser ist<br />

für die Fusion unabdingbar.


Seite 8 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Die Gemeindelandschaft verändert sich<br />

ERFOLGSFAKTOREN EINER <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />

Derzeit ist die Gemeindelandschaft in vielen Kantonen in Bewegung. Vielschichtige demografi sche,<br />

gesellschaftliche und politische Veränderungen zwingen die Gemeinden, ihre gewachsenen Strukturen<br />

zu überdenken und Alternativen zu prüfen. Oft wird in der Folge nicht nur die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Gemeinden weiter forciert, sondern es werden auch Zusammenschlüsse angestrebt.<br />

Dr. Jean-Claude<br />

Kleiner<br />

Partner<br />

Gemeindeberatung<br />

St. Gallen<br />

Die heutige vielfältige Gemeindelandschaft<br />

wurde Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

im Rahmen der politischen Ausgestaltung<br />

der Schweiz geschaffen. So sind die<br />

meisten Gemeinden weit über 100 Jahre<br />

alt. Höchste Zeit also, die in die Jahre<br />

gekommenen Strukturen einmal gründlich<br />

zu überdenken und allenfalls neue zu<br />

schaffen. Dies geschieht derzeit auch mit<br />

einer wachsenden Dynamik. Die nachfolgende<br />

Abbildung 1 zeigt sehr deutlich,<br />

dass sich die Anzahl der Gemeinden<br />

über viele Jahre kaum veränderte. Erst<br />

in den letzten 10 bis 20 Jahren trat eine<br />

markante Reduktion ein.<br />

MOTIVE FÜR EINE <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />

Die Motive, eine Gemeindefusion anzugehen,<br />

sind sehr vielfältig. Wohl zeigt<br />

der dynamische gesellschaftliche Wandel<br />

vielen kleineren Gemeinden in immer<br />

mehr Bereichen die Grenzen auf. Aber es<br />

3300<br />

3200<br />

3100<br />

3000<br />

2900<br />

2800<br />

2700<br />

2600<br />

2500<br />

2400<br />

3203<br />

Abb. 1: Entwicklung der Anzahl Gemeinden<br />

sind auch andere Faktoren, welche die<br />

Vereinigung von Gemeinden beschleunigen,<br />

insbesondere<br />

die Fülle und Komplexität der Aufgaben;<br />

2596<br />

die Schwierigkeiten in der Rekrutierung<br />

von Behördenmitgliedern und<br />

Verwaltungsangestellten;<br />

der Standort- und Steuerwettbewerb;<br />

das Zusammenwachsen der Gemeinden<br />

durch die Urbanisierung / Verstädterung;<br />

die nachlassende Identifi kation der<br />

Bevölkerung mit der Gemeinde aufgrund<br />

der Mobilität;<br />

der Druck bzw. die Anreizsysteme der<br />

Kantone.<br />

Schliesslich leben und arbeiten wir auch<br />

nicht mehr nur lokal, sondern regional<br />

oder gar national. Wir bleiben nicht mehr<br />

an den eigenen Gemeindegrenzen stehen,<br />

sondern spüren den Sog der Regionalisierung<br />

oder gar Globalisierung. Fast<br />

unmerklich hat die Zivilisation unseren<br />

Horizont verschoben; wir sind weltweit<br />

vernetzt. Mit dieser mentalen Entwicklung<br />

hat sich auch die Bedeutung der<br />

Gemeindegrenzen relativiert. Wir verteidigen<br />

sie nicht mehr um jeden Preis.


Seite 9 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

ERFOLGSFAKTOREN<br />

EINER <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />

Obwohl Gemeindefusionen mittlerweile<br />

alltäglich geworden sind, handelt es sich<br />

dabei nach wie vor um anspruchsvolle<br />

Projekte. Sachliche Argumente allein<br />

genügen nicht. Es müssen auch die fi -<br />

nanziellen Perspektiven stimmen. Und<br />

nicht zuletzt sind Gemeindefusionen<br />

eine Herzensangelegenheit. So müssen<br />

Kopf, Herz und Portemonnaie „Ja“ zu<br />

einer geplanten Vereinigung sagen. Um<br />

auf allen Ebenen gute Voraussetzungen<br />

zu schaffen, sind folgende Faktoren<br />

möglichst gut zu gestalten:<br />

1. KLARE ZIELSETZUNG<br />

Die involvierten Gemeindebehörden<br />

müssen sich aufgrund eines Vorprojekts<br />

unmissverständlich einig sein, welche<br />

Zielsetzung sie verfolgen. Dieser Zielsetzung<br />

gilt es auch mit Überzeugung<br />

nachzuleben.<br />

2. PROFESSIONELLE<br />

PROJEKTORGANISATION<br />

Ist die Zielsetzung bekannt, ist eine politisch<br />

ausgewogene Projektorganisation<br />

ins Leben zu rufen. Dabei haben die<br />

verantwortlichen Gemeindepräsidenten<br />

die Projektleitung wahrzunehmen, auch<br />

wenn externe Berater wesentliche Arbeit<br />

leisten. Externe Hilfen können nur<br />

Erfahrung und Fachkompetenz einbringen,<br />

aber nie politische Verantwortung<br />

übernehmen. Die Bevölkerung will gerade<br />

in diesem Thema die eigenen Behörden<br />

spüren und nicht fremde Sachverständige.<br />

Zu einer professionellen<br />

Projektorganisation gehört auch eine<br />

verbindliche Projektplanung, welche die<br />

wichtigen Etappen aufzeigt und für<br />

Transparenz sorgt. Nur wer sein Ziel<br />

kennt, fi ndet schliesslich einen Weg.<br />

3. GESCHLOSSENES AUFTRETEN<br />

Die Bevölkerung verfolgt solch wegweisende<br />

und teils auch schmerzhafte<br />

Projekte mit einem wachsamen Auge.<br />

Sie spürt, ob die Behörden geschlossen<br />

hinter dem Projekt stehen und ob die Interessen<br />

der verschiedenen Gemeinden<br />

ausgewogen vertreten sind. Ein halbherziges<br />

Engagement der einen oder anderen<br />

Person gefährdet den Erfolg massiv.<br />

4. INTEGRATION<br />

WEITERER BEHÖRDEN<br />

Meist werden Fusionsprojekte von den<br />

Gemeindebehörden initialisiert. Doch auch<br />

andere Behörden bzw. Körperschaften<br />

werden in ihren Interessen früher oder<br />

später tangiert. So gilt es, frühzeitig auch<br />

die Schulbehörden, die Verwaltungsräte<br />

der Ortsgemeinden und andere mehr ins<br />

Projekt zu integrieren. Ihnen soll dabei keine<br />

passive, sondern eine mitgestaltende,<br />

aktive Rolle zukommen.<br />

Einwohner Schweiz<br />

Kanton<br />

St. Gallen<br />

Kanton<br />

Thurgau<br />

5. INTEGRATION<br />

VON PARTEIEN, VEREINEN<br />

Das Überwinden von herkömmlichen<br />

und das Bauen von neuen Gemeindestrukturen<br />

braucht eine breite Trägerschaft.<br />

Es gilt deshalb, rechtzeitig die<br />

verschiedenen politischen Parteien oder<br />

Gruppierungen, aber auch die wichtigen<br />

Vereine einschliesslich des Gewerbes<br />

zur Diskussion dieses Themas einzuladen.<br />

Sie alle können als konstruktive Botschafter<br />

für die gewünschte Vereinigung<br />

eingesetzt werden. Stehen sie hingegen<br />

abseits, stossen solche neuen Horizonte<br />

bei ihnen meist auf Unverständnis und<br />

Ablehnung.<br />

6. INTEGRATION DER BEVÖLKERUNG<br />

In unseren demokratischen Verhältnissen<br />

ist nach wie vor die Stimmbevölkerung<br />

das entscheidende Organ.<br />

Sie gewinnt dann Vertrauen, wenn sie<br />

grundsätzlich von ihren Behörden überzeugt<br />

ist und nicht nur kalt informiert,<br />

sondern in den Fusionsprozess integriert<br />

wird. Es gilt also, Veranstaltungen zu organisieren,<br />

bei denen die Bevölkerung<br />

in kleinen Gesprächsrunden Anliegen<br />

und Fragen, Sorgen und Nöte einbringen<br />

kann.<br />

7. INTEGRATION<br />

DER MITARBEITENDEN<br />

Auch die Verwaltungsangestellten sind<br />

von einer Gemeindefusion betroffen.<br />

Sie sind deshalb frühzeitig zu informieren<br />

und für die entsprechenden Themen<br />

beizuziehen. Um Ängste bezüglich des<br />

Verlusts von Arbeitsplätzen zu reduzieren,<br />

kann eine Absichtserklärung der Gemeindebehörden<br />

mit dem Thema „Soziale<br />

Grundsätze im Vereinigungsprozess“<br />

wertvolle Dienste leisten.<br />

8. EHRLICHES ARGUMENTARIUM<br />

Die Bevölkerung wünscht sich im Rahmen<br />

einer Fusion keine Versprechen,<br />

sondern eine ehrliche Präsentation der<br />

Chancen und Risiken. Leere Worthülsen<br />

und Schönfärberei schaffen kein<br />

Vertrauen. Vielmehr sollen Chancen und<br />

Kanton<br />

Appenzell<br />

AHr.<br />

Kanton<br />

Graubünden<br />

Kanton<br />

Aargau<br />

Kanton<br />

Luzern<br />

1 – 500 31.4 % 2.4 % 3.8 % 5 % 58.3 % 14 % 4.6 %<br />

1 – 1 000 51.7 % 5.9 % 17.5 % 20 % 73.9 % 36.7 % 23 %<br />

1 – 3 000 76.7 % 35.3 % 72.5 % 80 % 95.6 % 71.6 % 62.5 %<br />

1 – 5 000 89.1 % 66.9 % 88.8 % 90 % 97.2 % 88.2 % 83 %<br />

1 – 10 000 95.7 % 91.8 % 95 % 95 % 98.9 % 97.4 % 92 %<br />

1 – 20 000 98.9 % 98.7 % 98.8 % 100 % 99.4 % 100 % 95.5 %<br />

Abb. 2: Grösse der Gemeinden in der Schweiz und in einzelnen Kantonen (2008)<br />

Risiken, aber auch offene Fragen fair und<br />

verständlich dargestellt werden. Dabei<br />

ist eine ganzheitliche und zukunftsorientierte<br />

Betrachtung notwendig. Schliesslich<br />

soll eine Gemeindefusion auch einen<br />

vielschichtigen Nutzen bringen.<br />

9. LAUFENDE KOMMUNIKATION<br />

Die Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche<br />

politische Arbeit einer laufenden, transparenten<br />

und umfassenden Kommunikation<br />

bedarf. Es gilt deshalb, neben<br />

den verschiedenen persönlichen Begegnungen<br />

auch eine tragende Informationsbasis<br />

zu schaffen. So kann ein<br />

periodisches Informationsbulletin, ein<br />

Newsletter, eine spezielle Homepage<br />

oder eine Spalte im „Gmeindsblättli“ für<br />

einen kontinuierlichen Informationsfl uss<br />

sorgen. Das Motto „Ohne Kommunikation<br />

keine Fusion“ hat dabei besondere<br />

Berechtigung.<br />

10. POSITIVE AUSSTRAHLUNG<br />

Wenn die verantwortlichen Behörden<br />

keine Zuversicht ausstrahlen, kann auch<br />

die Bevölkerung kein Vertrauen in die<br />

geplante Fusion entwickeln. Ein solches<br />

Projekt soll deshalb mit viel Freude und<br />

Optimismus angepackt werden, um die<br />

Bevölkerung zu „begeistern“, Freude<br />

herrscht!<br />

FAZIT<br />

Obwohl das Thema Gemeindefusion<br />

in aller Munde ist und es bald<br />

zum gewohnten Alltag gehört, verlangt<br />

es eine sehr professionelle,<br />

sensible und ehrliche Bearbeitung.<br />

Eine Gemeindefusion kann nicht<br />

angeordnet, sondern nur im partnerschaftlichen<br />

Gleichschritt von<br />

Bevölkerung und Behörden realisiert<br />

werden. Bekanntlich kann<br />

man Vertrauen nicht verlangen, es<br />

muss erarbeitet und sorgfältig gepfl<br />

egt werden.


Die öffentlichen Verwaltungen auf dem Weg zu HRM2<br />

UMSETZUNG VON HRM2<br />

MIT ABACUS-SOFTWARE<br />

Seite 10 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Die Reform der Rechnungslegung der öffentlichen Gemeinwesen HRM2 wird nun konkret. Für die<br />

Gemeinden bedeutet dies, dass sie sich jetzt intensiv mit HRM2 auseinandersetzen müssen. Mit<br />

ABACUS steht die passende Software zur Verfügung und mit OBT ein Vertriebspartner, der die Gemeinden<br />

bei der gesamten Umsetzung wirkungsvoll unterstützt.<br />

Reto Bossard<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Silvia Pelliccioni<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Die Umsetzung der neuen Rechnungslegung<br />

HRM2 in der Software ABACUS<br />

darf nicht unterschätzt werden. Aufgrund<br />

des neuen Kontenplans und der<br />

Einführung der Anlagenbuchhaltung ist<br />

der Aufbau eines neuen Mandanten<br />

zwingend notwendig und entsprechend<br />

zeitintensiv. Der Neuaufbau des ABA-<br />

CUS-Mandanten sollte jedoch auch als<br />

Chance genutzt werden, die bestehen-<br />

den und vielleicht nicht mehr aktuellen<br />

Daten kritisch zu hinterfragen. Die Vorgaben<br />

des neuen Kontenplans sollten<br />

in der Software ABACUS so umgesetzt<br />

werden, dass zukünftig optimal mit dieser<br />

Lösung gearbeitet werden kann. Neu<br />

werden die Arten als Konten, die Funktionen<br />

als Kostenstellen geführt. Dadurch<br />

werden der Kontenplan vereinheitlicht<br />

und die Anzahl Konten massiv reduziert.<br />

Die Arten und Funktionen sind nur noch<br />

einmal im System erfasst; sämtliche<br />

Kombinationen werden beim Buchen<br />

vorgenommen. Durch den Aufbau eines<br />

neuen Mandanten müssen neben der<br />

Finanzbuchhaltung auch alle weiteren<br />

Applikationen neu aufgebaut oder übernommen<br />

werden. Dies ermöglicht ebenfalls,<br />

sich von Ballast zu trennen oder den<br />

neuen Mandanten den sich geänderten<br />

Bedürfnissen anzupassen: zum Beispiel<br />

den Lohnartenstamm überarbeiten oder<br />

nicht mehr aktive Lieferanten aus dem<br />

Stamm eliminieren.<br />

AUFBAU DER ANLAGENBUCHHAL-<br />

TUNG FRÜHZEITIG BEGINNEN<br />

Die Software ABACUS bietet eine Anlagenbuchhaltung,<br />

die vollständig in die<br />

anderen Applikationen integriert ist,<br />

IDT-HERBSTTAGUNG AM 19. NOVEMBER 2010 IN ZÜRICH: HRM2-EINFÜHRUNG<br />

Die Kantone haben bereits verschiedene Veranstaltungen zum Thema HRM2 durchgeführt. Zusätzlich bietet die Universität<br />

St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller ABACUS Research ein Seminar zur Vorbereitung für die<br />

Einführung von HRM2 in Städten und Gemeinden an: 19. November 2010, Hotel Marriott, Zürich. Diese Veranstaltung zeigt<br />

neben theoretischen Aspekten von HRM2 auch die Umsetzung in der Software ABACUS auf. Die Gemeinde Laufenburg<br />

AG, vertreten durch den Leiter Finanzen Florian Gertiser, wird als OBT-Pilotkunde über seine Erfahrungen in einem Workshop<br />

berichten. Die Tagung versteht sich primär als Ausbildungsveranstaltung.<br />

Als Teilnehmende/r sollen Sie<br />

verstehen, welche Änderungen generell mit HRM2 vorgesehen sind und zu welchem Zweck diese Änderungen<br />

vorgenommen werden sollen.<br />

erkennen, welche Konsequenzen dies für die zukünftige Rechnungsführung und Rechnungslegung in Ihrer Stadt bzw.<br />

Gemeinde haben wird.<br />

daraus ableiten, welche Projektschritte Sie für eine Umstellung auf HRM2 planen und durchführen müssen.<br />

erste Hinweise mitnehmen, auf welche Weise die Anforderungen von HRM2 in einem modernen kommunalen<br />

Rechnungswesen erfüllt werden können.<br />

Für weitere Informationen und die Anmeldung verweisen wir Sie gerne auf die Webseite www.hrm2.public-management.ch


Seite 11 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Interview mit den Finanzverwaltern<br />

der per 1. Januar 2010 fusionierten<br />

Gemeinden Laufenburg und Sulz,<br />

Florian Gertiser und Roland Obrist,<br />

zum Thema HRM2:<br />

Welche Erfahrungen haben Sie als<br />

Pilotgemeinde HRM2 des Kantons<br />

Aargau bisher gemacht?<br />

Die fünf Pilotgemeinden im Kanton<br />

Aargau, welche Software von<br />

ABACUS, Ruf und HISoft einsetzen,<br />

konnten das Know-how<br />

für das Thema HRM2 gemeinsam<br />

aufbauen und<br />

sind weiterhin im regen<br />

Austausch untereinander.<br />

Sehr positiv war die enge<br />

und gute Zusammenarbeit<br />

mit dem Gemeindeinspektorat<br />

des Kantons Aargau,<br />

das jederzeit für die Pilotgemeinden<br />

zur Verfügung<br />

stand. Die entsprechenden<br />

Anweisungen waren<br />

durchdacht, klar und<br />

fundiert. Die Aufbauarbeit<br />

der Pilotgemeinden ist wegweisend<br />

für das defi nitive<br />

Handbuch HRM2 des Kantons<br />

Aargau.<br />

Welche Vorteile sind durch die Umstellung<br />

auf HRM2 entstanden?<br />

Der neue Aufbau, bzw. die Trennung<br />

von Arten und Funktionen führt zu<br />

einem einheitlicheren und transparenteren<br />

Kontenplan. Die vormals<br />

über 2500 Konten wurden dadurch<br />

auf 811 reduziert. Der Kontenplan<br />

ist detaillierter und damit besser<br />

beispielsweise in die Kreditoren- oder<br />

Finanzbuchhaltung. Die Anlagenbuchhaltung<br />

ist seit Jahren in vielen KMU<br />

und einigen Gemeinden im Einsatz und<br />

stellt zur Führung der Finanzbuchhaltung<br />

ein hilfreiches Instrument dar. Mit<br />

dem Aufbau der Anlagenbuchhaltung<br />

sollte frühzeitig begonnen werden.<br />

Denn die Erarbeitung der Anlagenwerte<br />

erweist sich je nach aktueller<br />

Führung der Anlagen als sehr zeitintensiv.<br />

Es empfi ehlt sich daher auch,<br />

möglichst bald mit der Einführung der<br />

Anlagenbuchhaltung zu beginnen. Für<br />

einen reibungslosen Übergang sollte<br />

die Umsetzung in zwei Phasen durchgeführt<br />

werden. Die erste Phase ist<br />

dem Aufbau der Anlagenbuchhaltung<br />

gewidmet. In der zweiten Phase erfolgt<br />

dann die Umsetzung der Anforderungen<br />

gemäss HRM2.<br />

vergleichbar, aber trotzdem noch angelehnt<br />

an den HRM1-Kontenplan,<br />

beispielsweise bei den Funktionen.<br />

Wie wurde der Kontenplan vom Gemeinderat<br />

und der Finanzkommission<br />

aufgenommen?<br />

Die Auswertungen nach HRM2 stiessen<br />

intern wie extern auf eine grosse<br />

Akzeptanz und bieten keine Schwierigkeiten<br />

in der Lesbarkeit. Auch die<br />

öffentliche Publikation des Budgets<br />

Roland Obrist (links) und Florian Gertisen meistern die Umsetzung<br />

von HRM2 gemeinsam erfolgreich.<br />

nach HRM2 wurde von den Stimmbürgern<br />

sehr positiv aufgenommen.<br />

Wie erlebten Sie die Überführung<br />

vom alten in den neuen Kontenplan?<br />

Die Zuweisung der bestehenden<br />

Konten auf den HRM2-Kontenplan<br />

wurde eher grob durchgeführt, es<br />

wurde beispielsweise auf die Splittung<br />

von Konten verzichtet. Dadurch<br />

fällt der detaillierte Budgetvergleich<br />

PILOTKUNDEN HRM2<br />

Verschiedene Kantone haben die Umsetzung<br />

von HRM2 mit einzelnen Gemeinden<br />

in Form von Pilotprojekten in der Praxis bereits<br />

geprüft. Bei weiteren Kantonen sind<br />

Projekte in den nächsten Monaten geplant.<br />

Als Beispiel dafür sei die Gemeinde<br />

Laufenburg (3212 Einwohner, ABACUS<br />

seit 01.01.2004) erwähnt. Die Aargauer<br />

Gemeinde hat den neuen HRM2-Kontenplan<br />

auf den 01.01.2010 mit der Software<br />

ABACUS umgesetzt. Ausschlaggebend<br />

für dieses Pilotprojekt waren die Fusion<br />

der Gemeinden Sulz und Laufenburg sowie<br />

die Verfügbarkeit der ABACUS-Software<br />

in der HRM2-Projektgruppe des Kantons<br />

Aargau. Dank der Fusion können die<br />

beiden Finanzverwalter Florian Gertiser,<br />

Laufenburg, und Roland Obrist, Sulz, das<br />

Thema HRM2 mit vereintem, fundiertem<br />

Wissen gemeinsam anpacken.<br />

teilweise lückenhaft aus. Die Erfahrungen<br />

in der Umsetzung von HRM2<br />

im Jahre 2010 fl iessen nun detailliert<br />

in das nächste Budgetjahr ein.<br />

Welches sind die nächsten Schritte<br />

in der Pilotphase?<br />

Die grösste Herausforderung steht<br />

noch bevor. Die Neubewertung des<br />

Anlagevermögens wird viel Zeit in<br />

Anspruch nehmen. Die Gemeinde<br />

Laufenburg darf aber auch bei diesem<br />

Thema auf die Unterstützung<br />

des Gemeindeinspektorats<br />

Aargau und<br />

auf die Beratung von OBT<br />

zählen.<br />

Wann sollte mit der Einführung<br />

von HRM2 begonnen<br />

werden?<br />

Die Einführung der neuen<br />

Rechnungslegung HRM2<br />

sollte als Chance gesehen<br />

werden. Der Rahmen<br />

ist gegeben und eine positive<br />

Grundhaltung erleichtert<br />

den Neubeginn.<br />

Die Gemeinden sollten<br />

sich mit dem Thema HRM2 frühzeitig<br />

und intensiv auseinandersetzen.<br />

In einem ersten Schritt sollte mit der<br />

Umsetzung der Anlagenbuchhaltung<br />

begonnen werden. Nach den Schulungen<br />

im Kanton Aargau Mitte 2012<br />

sollte dann die Umstellung des Kontenplanes<br />

an die Hand genommen<br />

werden.<br />

Wir bedanken uns für das aufschlussreiche<br />

Interview.<br />

FAZIT<br />

Arbeiten für die Umsetzung der<br />

neuen Rechnungslegung HRM2<br />

in der Software ABACUS sollten<br />

frühzeitig in Angriff genommen<br />

werden. Insbesondere mit der<br />

Einführung der Anlagenbuchhaltung<br />

sollte nicht zugewartet werden!<br />

Erfahrungsgemäss nimmt<br />

diese nämlich am meisten Zeit in<br />

Anspruch. Das OBT-Beraterteam<br />

steht für Unterstützung bei der<br />

Umsetzung gerne zur Verfügung.<br />

Für Preisauskünfte zur Anlagenbuchhaltung<br />

kann die Verkaufsabteilung<br />

(verkauf@obt.ch)<br />

jederzeit kontaktiert werden.


Neues MWST-Gesetz: in Rekordtempo umgesetzt und eingeführt<br />

MWSTG – WAS SICH<br />

FÜR DEN <strong>GEMEINDE</strong>BEREICH ÄNDERT<br />

Seite 12 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Vor fünf Jahren kündigte der damalige Bundesrat Merz die radikale Reform der Schweizer Mehrwertsteuer<br />

in Richtung einer „idealen“ Steuer an. Dieses Versprechen liess viele hoffen, endlich<br />

ein praxistaugliches Regelwerk zu erhalten. Im Rekordtempo wurde das Mehrwertsteuergesetz vier<br />

Jahre nach seiner Ankündigung komplett überarbeitet. Seit Januar 2010 ist die generalüberholte<br />

Version nun in Kraft. Auch für das Gemeinwesen gibt es darin ein paar spezifi sche Neuerungen.<br />

Thomas Koller<br />

Partner<br />

Treuhand<br />

Zürich<br />

Otmar Sieber<br />

Partner<br />

Steuer- und<br />

Rechtsberatung<br />

St. Gallen<br />

Eine MWST-Pfl icht ist unverändert nur<br />

dann gegeben, wenn die steuerbaren<br />

Leistungen einer Dienststelle mit Nicht-<br />

Gemeinwesen CHF 25 000 überschreiten.<br />

Ist dies der Fall, so bleibt die Dienststelle<br />

von der Steuerpfl icht auch dann<br />

befreit, wenn die steuerbaren Leistungen<br />

an Nichtgemeinwesen und an andere<br />

Gemeinwesen CHF 100 000 pro Jahr<br />

nicht übersteigen. Somit ist die Limite<br />

für die Steuerpfl icht von CHF 75 000 auf<br />

CHF 100 000 erhöht worden. Nicht mehr<br />

steuerbar sind künftig Leistungen, welche<br />

eine Dienststelle an andere Dienststellen<br />

des gleichen Gemeinwesens erbringt.<br />

Diese gelten neu als von der<br />

Steuer ausgenommene Umsätze (=Korrektur<br />

der Vorsteuer). Weiterhin gültig ist<br />

die Limite von CHF 150 000 für öffentliche<br />

Bereiche, welche mit gemeinnützigen<br />

Institutionen gleichgesetzt werden<br />

können (z.B. Alters- und Pfl egheime).<br />

VORSTEUERABZUG<br />

Der Vorsteuerabzug ist in Zukunft an die<br />

unternehmerische Tätigkeit geknüpft<br />

und nicht mehr direkt mit der Erzielung<br />

steuerbaren Umsatzes verbunden. Der<br />

Vorsteuerabzug kann deshalb künftig<br />

auch dann vorgenommen werden, wenn<br />

die steuerpfl ichtige Dienststelle noch<br />

gar keinen Umsatz erzielt. Dies kann<br />

zum Beispiel wichtig sein, wenn grosse<br />

Investitionen getätigt werden, bevor<br />

Umsätze anfallen. Das Vorliegen einer<br />

Rechnung ist nicht mehr Voraussetzung<br />

für den Vorsteuerabzug. Der Abzug ist<br />

dann möglich, wenn die Vorsteuer dem<br />

unternehmerischen Bereich zugeordnet<br />

werden kann, unabhängig davon, wie<br />

der bezahlte Vorsteuerbetrag nachgewiesen<br />

wird. In der Praxis dürfte gleichwohl<br />

kaum auf die Rechnung verzichtet<br />

werden können, sind doch die Betriebsaufwendungen<br />

auch für die Revisionsstelle<br />

oder die Prüfungsorgane der Gemeinde<br />

offenzulegen.<br />

KORREKTUR<br />

DES VORSTEUERABZUGS<br />

Verschiedene Mittelfl üsse, welche nicht<br />

Entgelte darstellen, führten beim alten<br />

Recht zu Vorsteuerkürzungen. Hier gibt<br />

es verschiedene Verbesserungen. Insbesondere<br />

bei Spenden muss neu keine<br />

Vorsteuerkürzung mehr vorgenommen<br />

werden. Subventionen, Kurtaxen oder<br />

Bei träge aus kantonalen Wasser-, Abwasser-<br />

oder Abfallfonds hingegen ziehen<br />

nach wie vor eine Korrektur des Vorsteuerabzugs<br />

nach sich. Neu werden<br />

auch die „Innenumsätze“ innerhalb des<br />

gleichen Gemeinwesens als steuerausgenommene<br />

Entgelte behandelt und<br />

haben eine entsprechende Korrektur<br />

des Vorsteuerabzugs bei der leistenden<br />

Dienststelle zur Folge.<br />

Falls die Dienststelle für solche Umsätze<br />

nicht optiert, besteht allerdings die Gefahr,<br />

dass auf ehemaligen Investitionen<br />

eine Vorsteuerkorrektur vorgenommen<br />

werden muss, da diese Investitionen<br />

neu im steuerausgenommenen Bereich<br />

angesiedelt sind. Daher ist eine Optierung<br />

unbedingt zu prüfen.<br />

VERFAHRENSRECHT<br />

Im Verfahrensrecht sind die Rechte und<br />

Pfl ichten der steuerpfl ichtigen Person<br />

und der Behörde sowie Fragen rund um<br />

den Steuerbezug geregelt. Neu muss die


Seite 13 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Steuerforderung von der Steuerverwaltung<br />

bei einer Revision für eine gesamte<br />

Steuerperiode festgesetzt werden. Der<br />

Steuerpfl ichtige ist trotz Zahlung an die<br />

eigenen Abrechnungen nicht mehr gebunden<br />

und kann innerhalb der Verjährungsfrist<br />

Korrekturen vornehmen. In<br />

Zukunft muss von jeder steuerpfl ichtigen<br />

Person innerhalb von sechs Monaten<br />

nach Ende der Steuerperiode eine<br />

sogenannte „Finalisierung“ vorgenommen<br />

werden. Während dieser Frist kann<br />

die Eidg. Steuerverwaltung die Steuerforderung<br />

nicht festsetzen oder Korrekturen<br />

vornehmen. Weiter hat die steuerpfl<br />

ichtige Person per Gesetz nun das<br />

Anrecht auf eine rechtsverbindliche Auskunft<br />

der Behörde oder kann selbst die<br />

Durchführung einer Kontrolle verlangen.<br />

Die Steuerverwaltung setzt nach der<br />

Kontrolle die Steuerforderung mit einer<br />

Einschätzungsmitteilung fest. Falls diese<br />

bezahlt wird, ist die Festsetzung sowohl<br />

für die Steuerverwaltung als auch für<br />

den Steuerpfl ichtigen verbindlich. Damit<br />

wird die Rechtssicherheit erhöht. Nach<br />

heutiger Praxis wird die Einschätzungsmitteilung<br />

allerdings als Verfügung erlassen,<br />

womit die steuerpfl ichte Person<br />

Fehler mittels einer Einsprache geltend<br />

machen muss.<br />

DETAILLIERTERE<br />

UMSATZDEKLARATION<br />

Mit dem revidierten MWST-Gesetz verlangt<br />

die Steuerverwaltung eine detailliertere<br />

Deklaration der Umsätze bzw.<br />

Mittelfl üsse. So sind fünf neue Abrechnungspositionen<br />

dazugekommen. Seit<br />

Anfang 2010 sind folgende Punkte separat<br />

offenzulegen:<br />

■ Entgelte für optierte Umsätze<br />

(Pos. 205 des neuen Abrechnungsformulars)<br />

■ Leistungen im Ausland (Pos. 221)<br />

■ Übertragungen im Meldeverfahren<br />

(Pos. 225)<br />

■ Subventionen, Kurtaxen etc.<br />

(Pos. 900)<br />

■ Spenden, Dividenden, Schadenersatz<br />

(Pos. 910)<br />

Damit diese Positionen auf dem Abrechnungsformular<br />

auch gesondert<br />

ausgewiesen werden, sind entsprechende<br />

MWST-Codes zu hinterlegen<br />

und allenfalls entsprechende Umsatzkonten<br />

einzurichten. Weggefallen ist<br />

die separate Deklaration des Eigenverbrauchs,<br />

da dieser neu als Korrektur<br />

des Vorsteuerabzugs und nicht mehr<br />

als Umsatztatbestand behandelt wird.<br />

BEZUGSTEUER ERSETZT<br />

DIENSTLEISTUNGS-IMPORT<br />

Wie bis anhin müssen Dienstleistungsbezüge<br />

aus dem Ausland auf dem<br />

Abrechnungsformular separat deklariert<br />

werden (Pos. 380 des neuen Formulars).<br />

Neu umfasst diese Verpfl ichtung<br />

neben Dienstleistungen auch<br />

Lieferungen im Inland durch ausländische<br />

nicht steuerpfl ichtige Unternehmungen<br />

(z.B. werkvertragliche Lieferungen<br />

von einem ausländischen<br />

Bauunternehmen). Da sich am Verfahren<br />

nichts ändert, kann der bereits unter<br />

dem „alten“ System vorhandene<br />

MWST-Code für die Bezugsteuer verwendet<br />

werden.<br />

VORSTEUERABZUG<br />

UND EIGENVERBRAUCH<br />

Während im alten Formular drei Felder<br />

für den Vorsteuerabzug ausreichten,<br />

verlangt die Steuerverwaltung inskünftig<br />

folgende fünf Detailpositionen:<br />

■ Vorsteuern auf Material- und<br />

Dienstleistungsaufwand (Pos. 400)<br />

■ Vorsteuern auf Investitionen und<br />

übrigem Betriebsaufwand (Pos. 405)<br />

■ Einlageentsteuerung (Pos. 410)<br />

■ Vorsteuerkorrektur gemischte<br />

Verwendung, Eigenverbrauch<br />

(Pos. 415)<br />

■ Vorsteuerkürzung Nicht-Entgelte wie<br />

Subventionen usw. (Pos. 420)<br />

Nach wie vor sind die Vorsteuern auf<br />

Material- und Dienstleistungsaufwand<br />

bzw. auf Investitionen und übrigem Betriebsaufwand<br />

separat auszuweisen.<br />

Hier können auch die bisherigen Codes<br />

und Finanzbuchhaltungs-Konten weiterverwendet<br />

werden. Nicht mehr notwendig<br />

ist hingegen ein separater Code für<br />

die Verbuchung von Verpfl egungsspesen,<br />

da diese seit 2010 zu 100 % abzugsfähig<br />

sind. Der Eigenverbrauch wird, wie<br />

erwähnt, neu als Vorsteuerkürzungstatbestand<br />

behandelt. Falls bereits beim<br />

Bezug von Leistungen klar ist, dass diese<br />

nicht für den unternehmerischen Bereich<br />

verwendet werden, kann einfach<br />

auf den Vorsteuerabzug verzichtet werden.<br />

Sofern erst zu einem späteren<br />

FAZIT<br />

Das neue MWST-Gesetz bringt in<br />

vielen Bereichen die erhoffte Erleichterung<br />

und Rechtssicherheit<br />

für die MWST-Verantwortlichen in<br />

den Gemeinden. Das rekordverdächtige<br />

Tempo, mit dem die Gesetzesänderung<br />

unter Dach und<br />

Fach gebracht wurde, hatte unter<br />

anderem auch zum Ziel, den Steuerpfl<br />

ichtigen und Konsumenten<br />

möglichst rasch Steuereinsparungen<br />

im dreistelligen Millionenbereich<br />

zu verschaffen. Den Preis<br />

Zeitpunkt klar ist, dass kein Vorsteuerabzugsrecht<br />

besteht, so kann eine Korrektur<br />

mit einem separaten Vorsteuercode<br />

erfolgen. Diese wäre analog zur<br />

Behandlung der Importsteuer als reine<br />

Vorsteuerkorrektur auszugestalten. Als<br />

Gegenstück zum Eigenverbrauch fi ndet<br />

neu auch die Einlageentsteuerung Einzug<br />

im neuen Formular. Wie beim Meldeverfahren<br />

dürfte es sich dabei meistens<br />

um einmalige Tatbestände handeln,<br />

so dass auch hier eine manuelle<br />

Ermittlung des rückforderbaren Betrages<br />

und Ergänzung des Formulars am effi -<br />

zientesten sein dürfte.<br />

AUSWIRKUNGEN<br />

AUF DEN FIBU-KONTENPLAN<br />

Im Umsatzbereich empfi ehlt es sich, pro<br />

Umsatzkategorie mindestens ein eigenes<br />

Fibu-Konto einzurichten und mit<br />

dem relevanten MWST-Code zu parametrisieren.<br />

Grundsätzlich könnte der<br />

hinterlegte Code manuell übersteuert<br />

werden, was jedoch fehleranfällig sein<br />

dürfte. Weiter erleichtert auch der nach<br />

Umsatzsteuer-Kategorie differenzierte<br />

Kontenplan die von der Steuerverwaltung<br />

verlangte Umsatzabstimmung.<br />

dafür zahlten vor allem die Steuerpfl<br />

ichtigen. Bei vielen Gesetzesbestimmungen<br />

ist die praktische<br />

Handhabung nämlich noch nicht<br />

ganz klar und wird sich erst in den<br />

kommenden Monaten oder gar<br />

Jahren herauskristallisieren. Es<br />

wird also Aufgabe der Gemeindeverantwortlichen<br />

sein, sich noch in<br />

grösserem Masse permanent mit<br />

der MWST-Praxis auseinanderzusetzen.<br />

OBT bietet dafür gerne Unterstützung.


Kundenporträt<br />

ISO-ZERTIFIZIERUNG<br />

FÜR DIE PKSG PENSIONSKASSE<br />

Seite 14 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Ursprünglich vor allem in der Industrie eingesetzt, erfolgte die Anwendung der ISO-Normen mit<br />

der zunehmenden Bedeutung von Qualität als entscheidender Erfolgsfaktor rasch in anderen Wirtschaftssektoren.<br />

Auch in öffentlichen Unternehmen wurden zahlreiche Zertifi zierungen bereits erfolgreich<br />

durchgeführt. Die Pensionskasse St. Galler Gemeinden Genossenschaft (PKSG) konnte im<br />

Oktober 2010 – nach dem Ja zum QMS-Qualitätsmanagement-System vor zwei Jahren – stolz ihr<br />

Qualitätszertifi kat nach ISO 9001:2008 entgegennehmen.<br />

Die ISO-9000ff-Normen wurden in den<br />

frühen Achtzigerjahren entwickelt und<br />

1988 international in Kraft gesetzt. Sie<br />

regeln die wesentlichen Bereiche eines<br />

umfassenden Qualitätsmanagement-<br />

Systems QMS nach anerkannten Standards.<br />

Mit der inzwischen in Kraft gesetzten<br />

Revision ISO 9001:2008 wurden<br />

die bisherigen System-Erfordernisse präzisiert<br />

und ihre Kompatibilität zu anderen<br />

Normen verbessert. Die überarbeiteten<br />

ISO-Normen berücksichtigen so noch<br />

besser die Veränderungen in der Dienstleistungs-<br />

und Verwaltungswelt.<br />

MAXIMALE INTERNE UND<br />

EXTERNE NUTZENERBRINGUNG<br />

In öffentlichen Unternehmen und Verwaltungen<br />

haben in den letzten Jahren<br />

Aspekte wie Effi zienz, Kundenorientierung,<br />

Mitarbeiterzufriedenheit sowie<br />

schlanke und reibungslose Arbeitsabläufe<br />

stark an Bedeutung gewonnen.<br />

Mit dem Aufbau und dem Betrieb eines<br />

QMS wollte die PKSG ihre Transparenz<br />

und Effi zienz verbessern. Wichtig waren<br />

ihr auch die Sicherung des internen<br />

Know-how und die Steigerung der Mitarbeiter-<br />

und Kundenzufriedenheit. Im<br />

Zentrum des Projektes – das im Jahr<br />

2008 beschlossen und im Frühjahr 2009<br />

an die Hand genommen wurde – stand<br />

zudem eine maximale interne und externe<br />

Nutzenerbringung für die einzelnen<br />

Gemeinden und weitere öffentliche Einrichtungen.<br />

ZEITRAHMEN<br />

VON 12 BIS 15 MONATEN<br />

Das QMS der PKSG sollte über alle<br />

Zweige der Tätigkeiten der Geschäftsstelle<br />

eingeführt werden. Als Termin<br />

für die Zertifi zierung wurde der Herbst<br />

2010 festgelegt. Der Prozess zum<br />

Auf bau des Qualitätsmanagement-<br />

Systems wurde vom Beratungsunternehmen<br />

OBT AG, unter der Leitung von<br />

Jean-Pierre Sutter begleitet. Als grund-<br />

Seit 2010 ist die PKSG Pensionskasse St. Galler Gemeinden stolze Besitzerin einer ISO-Zertifi -<br />

zierung (im Bild Geschäftsführer Heinz Eigenmann).<br />

legend für den Erfolg des Projekts wurde<br />

die Motivation und Identifi kation der<br />

Mitarbeitenden mit dem zu erarbeitenden<br />

QMS erachtet. Dank ihrer Integration<br />

gleich von Beginn weg konnte eine<br />

wertvolle Basis geschaffen werden, um<br />

die defi nierten Ziele zu erreichen und<br />

eine Nachhaltigkeit für den praktischen<br />

Alltag zu erzielen. Wo es möglich war,<br />

wurden die bereits vorhandenen Arbeitsabläufe<br />

als Grundlage herangezogen<br />

und in intensiver Zusammenarbeit<br />

mit den entsprechenden Mitarbeitenden<br />

überpüft und optimiert. Manchmal<br />

war es auch erforderlich, gänzlich neue<br />

Lösungen zu erarbeiten. In Workshops<br />

und Arbeitsgruppen wurden die täglichen<br />

Arbeitsprozesse streng unter<br />

die Lupe genommen, um schliesslich<br />

ein massgeschneidertes QMS für die<br />

PKSG zu erhalten.<br />

QMS VON INNEN<br />

GELEBT UND GETRAGEN<br />

Dank der kontinuierlichen Involvierung<br />

in den Qualitätsmanagement-Prozess<br />

ist es für die Mitarbeitenden der PKSG<br />

nun ein Leichtes, die einzelnen Arbeitsabläufe<br />

und Qualitätsdienstleistungen<br />

nachzuvollziehen und täglich umzusetzen.<br />

Sie tragen das QMS mit Überzeugung<br />

mit, nutzen es motiviert und sind<br />

um dessen ständige Weiterentwicklung<br />

besorgt. Ihr Know-how ist nun<br />

gesichert, und sie können ihre Arbeitsqualität,<br />

mit Hilfe des QMS ständig verbessern.<br />

Entsprechend stolz konnten<br />

das PKSG-Team und Geschäftsführer<br />

Heinz Eigenmann im Oktober 2010<br />

das ISO-Zertifi kat von der Schweizerischen<br />

Vereinigung für Qualitäts- und<br />

Managementsysteme SQS entgegennehmen.


Seite 15 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Behördenübergreifende elektronische Prozesse<br />

MEHR NUTZEN AUS DER VERNETZUNG ZIEHEN<br />

Im Zuge der Registerharmonisierung werden viele Prozesse im Datenverkehr zwischen Behörden<br />

automatisiert. Nun fragt sich, wie aus dieser neu entstandenen Vernetzung der höchste Nutzen<br />

gezogen werden kann. Die eCH-Standards, die bereits im integrierten, offenen Informationssystem<br />

NEST digital government umgesetzt sind, und die Zusammenarbeit mit OBT bieten dafür eine optimale<br />

Lösung.<br />

Reto Schaffner<br />

Partner<br />

Informatik<br />

Zürich und St. Gallen<br />

Pier Luigi Mola<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Beim e-Government liegt der grösste<br />

Nutzen im Datenverkehr zwischen den<br />

Behörden. Die Prozesse „Zivilstandsmeldungen<br />

aus Infostar“, „Zu-/Wegzugsmeldungen<br />

anderer Gemeinden“, „Ausländerbewilligungswechsel<br />

von ZEMIS“<br />

und „Meldungen aus ORDIPRO (Diplomaten)“<br />

können so dank den eCH-Standards<br />

elektronisch über sedex abgewickelt<br />

werden.<br />

SEDEX / /POR PORTAL / ONLINE ESER SERVICE<br />

Dataexchange<br />

-Services<br />

DIREKTE<br />

VERARBEITUNG<br />

Web-Service<br />

CRM<br />

AKTIVITÄTEN<br />

AUFGABEN<br />

NEST Anwendungen<br />

Workfl ow-<br />

Services<br />

ENTSCHEIDUNG<br />

VERTEILUNG<br />

Elektronische Zivilstandsmeldung<br />

INFOSTAR<br />

XML-FILE<br />

Sedex-Adapter<br />

<strong>GEMEINDE</strong> / NEST<br />

XML-FILE<br />

CRM - Aktivität<br />

Ereignis in<br />

Einwohnerkontrolle<br />

Im eCH-Standard gibt es nur Einzelmeldungen,<br />

und so könnte z.B. der<br />

Geschäftsfall „Ehe“ aus den drei Einzelmeldungen<br />

Ehe, Namensänderung<br />

und Bürgerrechtsänderung bestehen.<br />

Zusammengehörende Einzelmeldungen<br />

werden dank NEST digital government<br />

beim Eingang automatisch zu einem<br />

Geschäftsfall zusammengefasst, damit<br />

dieser wie gewohnt integriert verarbeitet<br />

werden kann.<br />

PORTAL-INTEGRATION<br />

(CITIZEN TO GOVERNMENT)<br />

Im Rahmen der Umsystem-Integration<br />

stellt NEST eine Web-Service-Infrastruktur<br />

zur Verfügung, welche den Anbietern<br />

von Online-Portalen ermöglicht,<br />

die Daten direkt in ihrer Anwendung<br />

anzuzeigen. Somit hätte der Einwohner/<br />

Kunde nur noch die nicht vorhandenen<br />

Daten zu erfassen.<br />

NEST Web-Service ermöglicht auch das<br />

Schreiben von Daten aus dem Portal, wie<br />

z.B. das Übergeben von XML-Dateien<br />

für eine Umzugsmeldung, damit der<br />

Geschäftsfall im NEST medienbruchfrei<br />

verarbeitet werden kann. Das Dateiformat<br />

entspricht dem eCH-Standard und<br />

ist schweizweit einheitlich. Es sind die<br />

Geschäftsfälle „Meldung Zu-/Um- oder<br />

Wegzug“, „Meldung Zustelladresse“,<br />

„Meldung Adresssperre“ und „Bestellung<br />

von Ausweisen und Bescheinigungen“<br />

möglich.<br />

Auch kostenpfl ichtige Transaktionen<br />

können beim Online-Portal als Kartenzahlung<br />

über entsprechende Zahlungsfunktionen<br />

(z.B @yellowpay, Saverpay)<br />

erfolgen. Das Portal kann bezahlte und<br />

unbezahlte Rechnungen über einen<br />

Web-Service an NEST übergeben, welche<br />

diese in das ERP/Finanz-System<br />

integriert. NEST bietet sich so auch bei<br />

den Portal-Prozessen als eine zentrale<br />

Fakturierungsstelle an.<br />

NEST CRM BEIM E-GOVERNMENT<br />

Eine wichtige Funktion im Ablauf von<br />

elektronischen Prozessen übernimmt<br />

das integrierte CRM, das als zentrale<br />

Schaltstelle die Prozesse für den Anwender<br />

sichtbar macht. Die Anwender<br />

sichten die Geschäftsfälle in einer Aufgabenliste<br />

und können das hinterlegte<br />

Ereignis wie z.B. Ehe oder Umzug direkt<br />

starten. Die Daten werden vorbelegt,<br />

sodass der Anwender jederzeit die<br />

Übersicht und Kontrolle behält.<br />

FAZIT<br />

OBT und NEST digital government<br />

haben die bekannten Vorgaben<br />

optimal umgesetzt und bieten<br />

ihnen Unterstützung bei den hohen<br />

Anforderungen, welche die<br />

Umsetzung des elektronischen<br />

Einwohner-Meldeprozesses stellt.<br />

Mit den zukunftsorientierten Produkten<br />

NEST / IS-E und dem Partner<br />

OBT wählen Sie eine nachhaltige<br />

Lösung, welche Sie die<br />

künftigen Änderungen entspannt<br />

meistern lässt.


Schule und Gemeinde: vernetzte Aufgabenerfüllung nötig<br />

SCHULE IST ÜBERALL<br />

Seite 16 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen beeinfl ussen das Angebot der Schule.<br />

Nebst dem Unterrichten nach Lehrplan ist die Schule zunehmend in soziale Problemstellungen und<br />

Aufgaben einbezogen. Um in diesem Umfeld gute und effi ziente Arbeit zu leisten, wird eine Vernetzung<br />

und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen und Leistungsanbietern<br />

immer wichtiger.<br />

Jean-Pierre Sutter<br />

Gemeindeberatung<br />

St. Gallen<br />

Die Schule ist nicht statisch, sie lebt.<br />

Pädagogische Neuerungen fi nden laufend<br />

Eingang in den Schulalltag. Verschiedene<br />

Trends und gesellschaftliche<br />

Entwicklungen prägen aber ebenso das<br />

schulische Geschehen. Die Schule verfügt<br />

inzwischen über eine Angebots-<br />

und Leistungspalette, die diejenige<br />

einer rein schulischen Institution deutlich<br />

übersteigt. Sie bietet zum Beispiel<br />

Tagesbetreuung und Sozialberatung<br />

an, plant Altpapierentsorgung, Energiespar-<br />

und Gesundheitswochen (für die<br />

ganze Gemeinde!), macht Sucht- und<br />

Gewaltprävention, stellt öffentliche<br />

Spielplätze bereit, organisiert Spezialkurse,<br />

Freizeit- und Ferienaktivitäten<br />

und noch vieles mehr.<br />

„QUERSCHNITTAUFGABEN“<br />

ZWISCHEN SCHULE UND <strong>GEMEINDE</strong><br />

Solche Anliegen werden an die Schule<br />

herangetragen und ihre Umsetzung teilweise<br />

verordnet. Andere Bedürfnisse<br />

ergeben sich aus einem engagierten<br />

Schulalltag oder im unmittelbaren Kontakt<br />

mit Kindern, Jugendlichen und Eltern.<br />

Oft stellt die Schule zuerst fest,<br />

wo bei Heranwachsenden Defi zite oder<br />

sogar Fehlentwicklungen entstehen.<br />

Sie ist geneigt, unmittelbar zu handeln,<br />

denn sie selbst ist sehr an konkreten<br />

Lösungen oder Verbesserungen interessiert.<br />

Ihr sind aber häufi g – aus formalen<br />

Gründen – die Hände gebunden<br />

und auch ihre Ressourcen sind limitiert.<br />

Ausserschulische oder freiwillige Angebote<br />

und Leistungen werden des halb<br />

zu sogenannten „Querschnittaufgaben“<br />

zwischen der Schule und anderen<br />

kommunalen Zuständigkeitsbereichen.<br />

In der Folge wird eine gute Zusammen-<br />

arbeit zwischen Schule und Politischer<br />

Gemeinde immer wichtiger und letztlich<br />

zu einem zentralen Erfolgsfaktor.<br />

Mögliche Schnittstellenbereiche<br />

Schule / Gemeinde<br />

■ Soziale Dienste<br />

■ Vormundschaftswesen<br />

■ Schulsozialarbeit<br />

■ Frühförderung<br />

(vor Schuleintritt)<br />

■ Betreuungsangebote<br />

■ Jugendarbeit<br />

■ Integration Fremdsprachiger<br />

■ Informations- und<br />

Beratungsstellen<br />

■ Gesundheitsprävention<br />

■ Erwachsenenbildung<br />

■ Schulwegplanung und<br />

Schulwegsicherung<br />

■ Öffentliche Spielplätze<br />

■ Mehrzweckhallen<br />

■ Öffentliche Bibliothek/Ludothek<br />

■ usw.<br />

HÖHERE ERWARTUNGEN<br />

Die Erwartungen der Bevölkerung an die<br />

öffentlichen Institutionen sind heute anders<br />

als früher. Das ist zu berücksichtigen,<br />

wenn die Attraktivität eines Wohnstandorts<br />

erhalten bleiben soll. Die<br />

Gemeinden sind daher zunehmend bereit,<br />

auch nicht zwingende, ausserschulische<br />

Angebote für Kinder, Jugendliche<br />

und Familien zu fördern und zu unterhalten.<br />

Die besondere Herausforderung<br />

wird darin bestehen, zu einer gesamtheitlichen<br />

und kohärenten Politik zu fi nden,<br />

welche die Schulpolitik mit einer<br />

Kinder-, Jugend-, Familien- und Sozialpolitik<br />

verbindet.<br />

GEMEINSAM RESSOURCEN EFFIZI-<br />

ENT UND NACHHALTIG EINSETZEN<br />

Das Gelingen einer solchen Gemeindepolitik<br />

ist abhäng von einer konstruktiven<br />

und lösungsorientierten Zusammenarbeit<br />

von Schule und Politischer<br />

Gemeinde. Die Erfahrungen zeigen allerdings,<br />

dass die Schwierigkeiten häufi<br />

g darin bestehen, dass die verschiedenen<br />

Gremien zu wenig voneinander<br />

wissen. Man hat oft nur marginale


Seite 17 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Kenntnisse über das, was die andere<br />

Seite macht und welche Herausforderungen<br />

in deren Aufgabenbereichen anstehen<br />

und zu lösen sind. Mit einem<br />

institutionalisierten Austausch könnten<br />

Bedürfnisse offengelegt, Geplantes optimiert<br />

und breiter abgestützt werden.<br />

Visionen bekämen so einen grösseren<br />

Nährboden. Beide Beteiligten könnten<br />

gemachte Erfahrungen aus ihrem Bereich<br />

deklarieren und einbringen. Auch<br />

Verantwortlichkeiten könnten immer<br />

wieder fl exibel bestimmt werden. Eine<br />

solche Zusammenarbeit böte darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, besondere Problemstellungen<br />

aufzuzeigen, Vorschläge<br />

einzubringen und ergänzende Massnahmen<br />

oder Angebote mit Nachdruck<br />

einzufordern. Durch diese Art von Austausch<br />

würden Doppelspurigkeiten in<br />

der Gemeinde, aber auch mit regionalen<br />

Leistungsanbietern vermieden.<br />

Gemeinsam liessen sich die vorhandenen<br />

Ressourcen effi zient und nachhaltig<br />

einsetzen.<br />

Schule und Gemeinde müssen sich<br />

über die angestrebte Gemeindeent-<br />

wicklung und das öffentliche Leistungsangebot<br />

unterhalten. Es gilt, sowohl<br />

gesellschaftliche Notwendigkeiten zu<br />

erkennen wie auch die veränderten Lebenssituationen<br />

in der Bevölkerung<br />

wahrzunehmen. Werden solche Bedürfnisse<br />

nur ungenügend erfüllt, können<br />

die Nachteile erheblich ausfallen<br />

(z.B. Abwanderung, Sozialfälle, Imageschaden).<br />

Wird andererseits aber ein<br />

gutes öffentliches Dienstleistungsangebot<br />

bereitgestellt, erhöht sich die Zufriedenheit<br />

und die Lebensqualität. Die Attraktivität<br />

der Gemeinde wird gestärkt.<br />

FAZIT<br />

Schul- und Familienpolitik und<br />

damit auch Kinder- und Jugendpolitik<br />

bilden in der heutigen<br />

Zeit zentrale „Querschnittsaufgaben“<br />

von Schule und Gemeinde.<br />

Lösungen können nachhaltiger<br />

wirken, wenn sie bedarfsgerecht<br />

und koordiniert realisiert<br />

werden. Dafür sind eine gute Vernetzung,<br />

aber auch ein geschärfter<br />

Blick aller Entscheidungsträger<br />

auf die Gesamtinteressen<br />

erforderlich. Der gegenseitige<br />

Dialog wird unverzichtbar.<br />

Die OBT-Berater begleiten Schul-<br />

und Gemeindebehörden gerne<br />

in gemeinsamen Tagungen, um<br />

solche Prozesse in Gang zu bringen.


Seite 18 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Kundenporträt<br />

FLIMS SETZT SICH LANGFRISTIGE ZIELE<br />

Die längerfristige Gestaltung ihrer Zukunft ist heute für jede Gemeinde ein Muss, wenn sie ihre<br />

hohe Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität bewahren will. Dies trifft ganz besonders auf Flims zu,<br />

eine Bündner Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern, für welche der Tourismus die Haupteinnahmequelle<br />

darstellt. Aus diesem Grund hat sich dieser bekannte Sport- und Kurort Anfang des Jahres<br />

zu einer 10-Jahresplanung und der Erstellung eines Gemeindeleitbildes entschlossen.<br />

Flims – eine Quelle von neuen Ideen<br />

und Inspirationen? Der Name der hoch<br />

über der Rheinschlucht gelegenen<br />

Gemeinde leitet sich aus dem lateinischen<br />

„Flumina“ ab, was Fluss bedeutet<br />

und später als Fluminas die<br />

zahlreichen Quellen bezeichnete, die<br />

noch heute mitten im Dorf entspringen.<br />

Analog zu diesen Wasserquellen<br />

mangelte es Flims bis anhin auch nicht<br />

an Ideen. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

legte die Aktiengesellschaft „Luft-,<br />

Molken- und Seebadanstalt“ den<br />

Grundstein für den künftigen Tourismusort,<br />

indem sie die ersten Hotels<br />

erbauen liess. Auch die beiden Weltkriege<br />

konnten die stetige Entwicklung<br />

von Flims zu einem ganzjährigen<br />

Sport- und Kurzentrum nicht aufhalten.<br />

Heute ist der Tourismus für die<br />

Gemeinde eine der Haupteinnahmequellen:<br />

97 % aller Unternehmen profi<br />

tieren in direkter Weise davon. Umso<br />

wichtiger ist es, die Interessen von<br />

Bevölkerung und Gästen in Einklang<br />

zu bringen und Letztere auch ins Gemeindeleben<br />

zu integrieren.<br />

ENTWICKLUNGSZIELE 2010 BIS 2020<br />

Anfang 2010 beschloss die Gemeinde<br />

Flims, ihre Politik zunehmend von ihrem<br />

eher punktuellen, kurzfristigeren<br />

Charakter zu lösen und sich nach einer<br />

vertieften Standortbestimmung an längerfristigen<br />

Zielen zu orientieren. Die<br />

künftige Entwicklung der Gemeinde soll<br />

ausgewogen verlaufen und ihre Profi lierung<br />

fördern. Flims soll auch in Zukunft<br />

eine attraktive Gemeinde mit einer hohen<br />

Wohn- und Lebensqualität sowie<br />

einem erfolgreichen Tourismus sein.<br />

Als Massnahme zur Erreichung dieser<br />

Zielsetzung wurde die Formulierung<br />

von verbindlichen Entwicklungszielen<br />

2010 bis 2020 sowie das Erstellen eines<br />

Gemeindeleitbildes ins Auge gefasst.<br />

Als Partner zur Begleitung des Leitbildprozesses<br />

wurde die OBT AG gewählt,<br />

welche auch schon die von der Gemeindeversammlung<br />

im Mai 2009 beschlossene<br />

Verwaltungsanalyse durchgeführt<br />

hatte.<br />

Martin Kuratli, Gemeindeschreiber von Flims: „Mit dem neuen Leitbild haben wir ein wichtiges<br />

Etappenziel auf dem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft erreicht.“<br />

IN RASCHEN SCHRITTEN ZUM ZIEL<br />

Im Frühjahr 2010 wurde ein Fahrplan für<br />

das durch die Bevölkerung zu erstellende<br />

Leitbild festgelegt. Bereits Mitte März<br />

wurde die Projektgruppe gegründet,<br />

welche Vertreterinnen und Vertreter aus<br />

der Bevölkerung, aus den Parteien, aus<br />

Gewerbe, Tourismus und Vereinen sowie<br />

Gäste umfasste. Insgesamt kamen so<br />

über 40 verschiedene Interessenvertreter<br />

zusammen. Im April stellte OBT die<br />

Vorarbeiten im Gemeindevorstand vor,<br />

um anschliessend die Projektgruppe zu<br />

orientieren und das Projekt zu lancieren.<br />

Anfang Juni wurde die gesamte Bevölkerung<br />

einschliesslich der Gäste in die<br />

Waldhaus Arena zu einer ersten öffentlichen<br />

Präsentation eingeladen. Rund<br />

200 Personen waren dem Aufruf gefolgt.<br />

Es fand ein reger Gedankenaustausch<br />

mit fruchtbaren Diskussionen und der<br />

Un terbreitung neuer Ideen statt. In einem<br />

Workshop von Gemeindevorstand und<br />

Projektgruppe wurden diese Vorschläge<br />

und Anregungen aufgegriffen und fl ossen<br />

in die Visionen zur Entwicklung von Flims<br />

2020 ein. Während der Sommermonate<br />

Juli und August konnten die Ideen<br />

konkret ins Leitbild umgesetzt werden.<br />

Nach dessen Bereinigung durch den Gemeindevorstand<br />

und die Projektgruppe<br />

und der letzten Ausgestaltung kann das<br />

neue Gemeindeleitbild der Bevölkerung<br />

von Flims im Januar 2011 nach nur halbjähriger<br />

Arbeit unterbreitet werden. Ein<br />

wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu<br />

einer erfolgreichen Zukunft der Gemeinde<br />

Flims ist damit erreicht worden.


Seite 19 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

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Echte Meisterklasse<br />

Meistergeige von Nicola Amati (1596 – 1684).<br />

Der berühmteste Spross der Cremoneser Dynastie<br />

führte die Technik des Geigenbaus zur Vollkommenheit.<br />

Die Konstruktion des sog. Grossen Amati-Modells ist<br />

unübertroffen hinsichtlich der Sanftheit des Klangs.<br />

Die Unterschiede zählen: Erst wenn Sie den<br />

Klang dieser beiden Instrumente hören, bemerken<br />

Sie die charakteristischen Feinheiten und<br />

können Ihren Geschmack sprechen lassen. Gemeinden<br />

und öffentliche Unternehmen, die eine<br />

wirklich individuelle Lösung für die Fragen der<br />

Violine von Elfi Rautmann (20. Jahrhundert).<br />

Die Instrumente der nur in Fachkreisen bekannten<br />

Braunschweiger Geigenbauerfamilie wurden auch von<br />

weltberühmten Solisten wie Yehudi Menuhin und<br />

Tibor Varga hoch geschätzt.<br />

Zukunft suchen, tun gut daran, zuerst genau zu<br />

prüfen, von wem sie sich beraten lassen. Wenn<br />

Sie Wert auf echt schweizerische Gründlichkeit,<br />

Kompetenz aus einer Hand und persönliche<br />

Nähe legen, sollten Sie OBT kennenlernen. Wir<br />

freuen uns auf ein unverbindliches Gespräch.<br />

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Wie Glarus die ganze Schweiz überraschte<br />

DREI STARKE <strong>GEMEINDE</strong>N – EIN<br />

WETTBEWERBSFÄHIGER KANTON<br />

Seite 20 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Der Kanton Glarus überraschte an der Landsgemeinde vom 7. Mai 2006 die ganze Schweiz: Die<br />

25 politischen Gemeinden mit ihren über 50 selbständigen Schul-, Fürsorge- und Bürgergemeinden<br />

– „Tagwen“ – sollten zu drei Einheitsgemeinden verschmolzen werden. Und die Schweiz staunte<br />

weiter, weil die drei neuen Gemeinden die Gestaltung ihrer Zukunft selbstbewusst, kompetent und<br />

mit viel natürlicher Frische erfolgreich anpackten.<br />

Dr. Jean-Claude<br />

Kleiner<br />

Partner<br />

Gemeindeberatung<br />

St. Gallen<br />

Der Kanton Glarus, wunderschön zwischen<br />

einer herrlichen Bergwelt und<br />

dem Walensee gelegen, wusste schon<br />

früh die Wasserkraft zu nutzen. Innovative<br />

Unternehmer bauten ihre Fabriken<br />

an die Flussläufe und nutzten die günstige<br />

Energie zur Herstellung von unterschiedlichen<br />

Gütern. Aus dem engen<br />

Tal wurde in die weite Welt exportiert.<br />

Auch der Tourismus blühte. In der jüngeren<br />

Zeit wurden für die Unternehmen<br />

aber plötzlich andere Standortfaktoren<br />

wichtig: eine gute verkehrstechnische<br />

Anbindung, die Nähe zu Zürich und dem<br />

Flughafen, grosse Produktionsfl ächen.<br />

So wurde nicht mehr im Kanton Glarus,<br />

sondern anderswo investiert. Mit dem<br />

Verlust von Arbeitsplätzen zog auch die<br />

jüngere Bevölkerung weg. So stand der<br />

Kanton plötzlich vor grossen Herausforderungen:<br />

Verlust an Arbeitsplätzen, sinkende<br />

Bevölkerungs- und Schülerzahlen,<br />

wachsende Alterung, sinkende Finanzkraft,<br />

Verlust an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

DER REGIERUNGSRAT HANDELT<br />

Der Regierungsrat verfolgte diese unerfreulichen<br />

Entwicklungen wachsam und<br />

packte entsprechend an. Die Analyse<br />

zeigte schnell, dass die kleinräumigen<br />

Strukturen mit ihren vielen Zäunen nicht<br />

geeignet waren, eine offensivere Politik<br />

zu betreiben. So banden die vielen<br />

Gemeinden nicht nur enorme personelle<br />

und fi nanzielle Ressourcen, sondern<br />

hatten auch wenig Kraft für eine<br />

Vorwärtsstrategie. Es wurde nur reagiert,<br />

aber kaum agiert. Im Dezember<br />

2003 unterbreitete der Regierungsrat<br />

dem Landrat eine Vorlage für eine<br />

umfassende Gemeindestrukturreform.<br />

Im Mai 2004 startete eine breit abgestützte<br />

Projektgruppe mit der Aufgabe,<br />

alternative Gemeindestrukturen zu<br />

entwickeln. Im Sommer 2005 überreichte<br />

diese dem Regierungsrat ihren<br />

Schlussbericht mit der Botschaft, es<br />

seien neun Gemeinden anzustreben.<br />

Anschliessend erarbeiteten Regierungsrat<br />

und Landrat eine Vorlage für<br />

die Landsgemeinde 2006 mit dem Ziel,<br />

zehn Einheitsgemeinden zu bilden und<br />

das Sozial- und Vormundschaftswesen<br />

zu kantonalisieren.<br />

DIE LANDS<strong>GEMEINDE</strong> ENTSCHEIDET<br />

Am 7. Mai 2006 war es dann soweit: Die<br />

Regierung präsentierte ihre Vorlage. Die<br />

Stimmbevölkerung zeigte Verständnis<br />

für eine radikale Veränderung der Gemeindelandschaft.<br />

Sie folgte aber nicht<br />

dem Vorschlag der Regierung, sondern<br />

ging noch weiter. Nach einem langen<br />

Abstimmungsprozedere, das an Spannung<br />

und Dramatik kaum zu überbieten<br />

war, entschied die Stimmbevölkerung,<br />

dass nicht zehn, sondern drei Einheitsgemeinden<br />

gebildet werden sollten. Einmal<br />

mehr zeigte die Glarner Bevölkerung viel<br />

Feingespür und entschied sowohl mutig<br />

als auch zukunftsorientiert.<br />

DAS PROJEKT STARTET<br />

Im Sommer 2006 wurden die Projektorganisation<br />

und die Projektplanung entwickelt.<br />

Dabei übernahm der Regierungsrat<br />

die Projektleitung. Er formulierte die<br />

Zielsetzungen, die Rahmenbedingungen<br />

und zeichnete für das Controlling der rund<br />

20 Projekte verantwortlich. Die Leitung<br />

der Teilprojekte übertrug er Persönlichkeiten<br />

aus dem Kanton. Gleichzeitig waren<br />

auch die drei neuen Gemeinden aufgefordert,<br />

Projektleitungen zu formie ren<br />

und eine Projektorganisation aufzubauen.<br />

Auch sie hatten für die vielen Teilprojekte<br />

Personen zu rekrutieren. So waren insgesamt<br />

über 500 Glarnerinnen und Glarner


Seite 21 10/10 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis<br />

Abb. 1: Zeit- und Massnahmenplan<br />

direkt am Projekt beteiligt und sorgten für<br />

eine möglichst massgeschneiderte Ausgestaltung<br />

der drei neuen Gemeinden.<br />

Einen Anschnitt zum Zeit- und Massnahmenplan<br />

gibt Abbildung 1.<br />

DIE OPPOSITION BREMST<br />

Verschiedenen Kreisen, insbesondere<br />

den amtierenden Gemeindebehörden,<br />

war dieser mutige Schritt der Glarner<br />

Stimmbevölkerung jedoch alles andere<br />

als genehm. Sie sorgten sich nicht nur<br />

um die eigene Zukunft, sondern befürchteten<br />

auch, dass nun die föderalistischen<br />

Strukturen und besonders ihre<br />

Gemeinde in einem grösseren Konstrukt<br />

untergehen würden. Mit ihrer defensiven<br />

Haltung erschwerten sie denn auch<br />

den Projektfortschritt und beriefen eine<br />

ausserordentliche Landsgemeinde im<br />

November 2007 ein. Mit grossem Mehr<br />

unterstützte die Stimmbevölkerung den<br />

eingeschlagenen Weg und löste so eine<br />

zusätzliche Dynamik aus.<br />

DIE STIMMBEVÖLKERUNG<br />

DRÄNGT VORWÄRTS<br />

Das zweite deutliche Ja zur Gemeindestrukturreform<br />

löste die verschiedenen<br />

Bremsen endgültig. Mit viel Elan konnte<br />

nun die anspruchsvolle Arbeit fortgesetzt<br />

werden. Alle Themen wurden in<br />

gemischten Projektgruppen unter kantonaler<br />

Führung aufbereitet und als wertvolles<br />

Gerüst den kommunalen Arbeitsgruppen<br />

zur Ausgestaltung übergeben.<br />

Gemeinsam wurde eine Unité de doctrine<br />

entwickelt, die anschliessend massgeschneidert<br />

auf die Verhältnisse der<br />

jeweiligen Gemeinde weiter verfeinert<br />

wurde. Ein laufendes Controlling sicherte<br />

den Projektfortschritt.<br />

DIE NEUEN <strong>GEMEINDE</strong>BEHÖRDEN<br />

WERDEN GEWÄHLT<br />

Mit der Wahl der Gemeindebehörden<br />

im Herbst 2009 waren die meisten Teilprojekte<br />

auch für eine Übergabe bereit.<br />

Die neuen Gemeinderäte hatten nun die<br />

Aufgabe, alle Vorbereitungen zu prüfen<br />

und die Themen Schritt für Schritt umzusetzen.<br />

Es wartete zwar ein hohes Mass<br />

an Arbeit auf sie, doch löste die Chance,<br />

eine Gemeinde neu zu gestalten, zusätzliche<br />

Energie und Kreativität aus. Der<br />

Kanton darf auf die pionierhafte und erfolgreiche<br />

Umgestaltung seiner Gemeindelandschaft<br />

zu Recht stolz sein.<br />

DIESE FAKTOREN<br />

SIND ERFOLGSENTSCHEIDEND<br />

Bei einem aussergewöhnlichen und gut<br />

FAZIT<br />

Die Gemeindestrukturreform des<br />

Kantons Glarus hat nicht nur pionierhaften,<br />

sondern auch einmaligen<br />

Vorzeigecharakter. Aus einer<br />

schwierigen gesellschaftlichen Situation<br />

mit trüben Aussichten wurde<br />

eine mutige, wegweisende Strategie<br />

entwickelt. Dass die Bevölkerung<br />

diesen abenteuerlichen Weg<br />

ging, zeugt von viel Offenheit und<br />

Vertrauen. Erst die Geschichte wird<br />

zeigen, wie wertvoll dieser Schritt<br />

tatsächlich war. Der Kanton Glarus<br />

gelungenen Projekt stellt sich immer die<br />

Frage, welches die entscheidenden Faktoren<br />

für den Erfolg waren. Als solche<br />

sind insbesondere zu erwähnen:<br />

Mutige und weitsichtige Regierung<br />

Klare Vision und Zielsetzung<br />

Offene und fl exible Bevölkerung<br />

Massgeschneiderte Projektorganisation<br />

und Projektplanung<br />

Prozesshafte Arbeit und Integration<br />

breiter Kreise<br />

Engagierte Verwaltungsangestellte<br />

Konsequente Führung / das Controlling<br />

des Projekts<br />

Dringende Beschlüsse des Regierungsrates:<br />

Personal- und Investitionsstopp<br />

Glaubhafte „soziale Grundsätze“<br />

Professionelle Information und<br />

Kommunikation<br />

hat die Zukunft vorweggenommen.<br />

OBT begleitete diesen Gemeindereformprozess<br />

in der Person von Dr.<br />

Jean-Claude Kleiner bereits von der<br />

ersten Stunde an: Er beriet die Spurgruppe<br />

und war bei der Umsetzung<br />

des Entscheids der Landsgemeinde<br />

Mitglied der kantonalen Projektleitung.<br />

Er war zudem verantwortlich<br />

für die Projektplanung, die Projektorganisation,<br />

das Controlling und<br />

unterstützte verschiedene Arbeitsgruppen.


Seite 22 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Schützen Sie Ihre Netzwerke sicher vor Viren, Spyware und Phishing<br />

UNERWÜNSCHTE EINDRINGLINGE ADE<br />

Die Gefahren, welche das Surfen im Internet und die Spams über das Mail mit sich bringen, nehmen<br />

stetig zu. Immer seltener wird das klassische „Hacking“, also das Einbrechen in Netzwerke<br />

über Firewalls, angewendet. Immer öfter machen sich Angreifer das Internet und die Mails zu ihren<br />

Komplizen, indem die Internetseiten und die Mails schadhafte Elemente wie Spyware, Viren und<br />

Phishing enthalten.<br />

Rico Biscioni<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Über Spyware, Phishing und Viren ist<br />

es für Angreifer viel einfacher, an Daten<br />

zu kommen, als über das klassische<br />

Hacking. Heute besitzt zwar jedes Unternehmen<br />

eine Firewall, aber nicht<br />

alle schützen sich genügend vor den<br />

Gefahren des Internets und vor schadhaften<br />

Mails. Ohne einen genügenden<br />

Schutz können Viren, Spyware oder<br />

Ähnliches im internen Netzwerk schnell<br />

aktiv werden. Ein optimaler Schutz<br />

kann jedoch nur mit Web- und Mailfi ltern<br />

gewährleistet werden.<br />

OBT ist sich der Wichtigkeit dieses<br />

Schutzes bewusst und hat deshalb<br />

im Markt nach geeigneten Produkten<br />

für ihre Kunden gesucht. Diese sollten<br />

nicht nur eine maximale Sicherheit bieten,<br />

sondern auch einfach, modular und<br />

preiswert sein. Eines der angebotenen<br />

Produktsortimente, welches diese Anforderungen<br />

perfekt erfüllt, nennt sich<br />

Astaro.<br />

ASTARO SECURITY GATEWAY (ASG)<br />

Die ASG ist sowohl als Hardware- wie<br />

auch als Software-Firewall erhältlich.<br />

Sie ist in verschiedenen Grössen (Anzahl<br />

Benutzer) und mit verschiedenen<br />

Modulen erhältlich. Die ASG ist eine<br />

Firewall, welche neben den typischen<br />

Firewall-Funktionen noch mehr bietet,<br />

und zwar folgende Funktionalitäten:<br />

■ Networksecurity<br />

■ Webfi lter<br />

■ Mailfi lter<br />

■ VPN (SSL und IPSEC)<br />

NETWORKSECURITY<br />

Die Firewall-Funktionalität und deren<br />

Möglichkeiten sind dank stetiger Weiterentwicklung<br />

immer auf dem neuesten<br />

Stand. Neben dem klassischen<br />

Firewall-Schutz wird den Netzwerken<br />

auch Schutz vor Internet-Bedrohungen<br />

wie Denial-of-Service-Attacken, Port-<br />

Scans, Würmern, Trojanern, Botnets,<br />

Programm-Exploits und anderem mehr<br />

PATRICK GRIESEMER<br />

STADTVERWALTUNG OPFIKON<br />

„Als Informatikverantwortliche der<br />

Stadtverwaltung Opfi kon erging es<br />

uns in der Vergangenheit genau gleich<br />

wie verschiedenen anderen Berufskolleginnen<br />

und -kollegen: Wir hatten<br />

einerseits eine Hardware-Firewall im<br />

Einsatz, andererseits betrieben wir auf<br />

einem separaten Security-Server eine<br />

Software, welche den Mailverkehr auf<br />

‚Unerwünschtes‘ scannte. Im Weiteren<br />

eine andere Software, welche den<br />

Web-Verkehr gemäss den betrieblichen<br />

Vorgaben regelte. Da es sich um drei<br />

unterschiedliche Systeme handelte, war<br />

die Betreuung und Bedienung entsprechend<br />

aufwändig und kompliziert.<br />

Seit wir Astaro Security Gateway im Einsatz<br />

haben, erleben wir regelmässig im<br />

positiven Sinn, was es heisst, ‚alles aus<br />

einem Haus‘ zu haben. Die Administration<br />

aller Komponenten ist einheitlich<br />

und daher wesentlich übersichtlicher<br />

und einfacher als früher. Wir sind überzeugt,<br />

dass es der richtige Schritt in die<br />

Zukunft war.“<br />

geboten. Die Bedienung ist einfach und<br />

logisch aufgebaut. Anpassungen und<br />

neue Regelwerke sind schnell erstellt.<br />

Die umfangreiche Log-Möglichkeit ist<br />

sehr hilfreich und informativ.<br />

WEBFILTER<br />

Die Möglichkeiten des Webfi lter-Zusatzmoduls<br />

sind vielfältig. Astaro kategorisiert<br />

die Webseiten. Diese Kategorien<br />

machen es einfach, unerwünschte<br />

Sparten von Webseiten pauschal zu<br />

sperren. Auch einzelne Webseiten<br />

können sehr einfach gesperrt oder zugelassen<br />

werden. Dies ermöglicht IT-<br />

Verantwortlichen auf einfache Weise,<br />

die Produktivität und die Einhaltung der<br />

Compliance-Richtlinien im Unternehmen<br />

zu erhöhen.


Seite 23 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Die Webfi lterregeln lassen sich auch Active-Directory-integriert<br />

nutzen. Somit<br />

können für verschiedene User-Gruppen<br />

verschiedene Webfi lterregeln erstellt<br />

werden.<br />

Die integrierte Malware-Erkennung fi ltert<br />

den gesamten Web-FTP- und Datenverkehr<br />

zur Abwehr von Viren, Spyware<br />

und aktiven Inhalten.<br />

MAILFILTER<br />

Die Spam-Erkennung ist sehr hoch und<br />

die Pfl ege der Quarantäne einfach gehalten.<br />

IT-Verantwortliche haben die<br />

Möglichkeit, die Quarantäne selbst zu<br />

pfl egen oder teilweise dem Empfänger<br />

zu überlassen. Mit Hilfe eines Spam-<br />

Reports, in welchem ungefährliche,<br />

möglicherweise nicht als Spam zu klassifi<br />

zierende Mails aufgeführt sind, kann<br />

der Mitarbeiter selbst falsch deklarierte<br />

Mails aus der Quarantäne befreien. Im<br />

Mailfi lter sind zwei Virenscanner integriert,<br />

welche den gesamten Mailverkehr<br />

untersuchen und fi ltern.<br />

VPN<br />

Die VPN-Möglichkeiten decken Firewall<br />

zu Firewall- und Dialup-Szenarien<br />

ab. Dies erfolgt jeweils mit IPSEC- oder<br />

mit SSL-Verschlüsselung.<br />

Die Web- und Mailfi lter sind auch als<br />

separate Hard- und Software erhältlich:<br />

Sie werden unter der Bezeichnung<br />

Astaro Web Gateway und Astaro Mail<br />

Gateway gehandelt.<br />

DURCHSCHLAGENDER<br />

ERFOLG BEI DEN KUNDEN<br />

Seit Anfang 2009 sind bei vielen OBT-<br />

Kunden die bestehenden Lösungen<br />

durch Astaro-Produkte ersetzt worden.<br />

Bei all diesen klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen, Elektrizitätswerken,<br />

Gemeinde- und Stadtverwaltungen<br />

haben sie grosse Begeisterung ausgelöst.<br />

Sehr gelobt werden die einfache, intuitive<br />

Bedienung per Webinterface, die<br />

FAZIT<br />

Wer sein Netzwerk wirksam gegen<br />

Viren, Spyware, Phishing und<br />

Spams schützen möchte, braucht<br />

ein Sicherheitssystem, das weit<br />

über die klassischen Firewalls hinausgeht.<br />

Als ein in allen Belangen<br />

sehr gutes System hat sich das Produktsortiment<br />

von Astaro Security<br />

Gateway erwiesen. Dank ihrer Skalierbarkeit<br />

und Einfachheit können<br />

Seit 25 Jahren auf Erfolg programmiert<br />

STEPHAN HEUSSER, INFORMATIK<br />

<strong>GEMEINDE</strong> RICHTERSWIL<br />

„Die Astaro-Lösung überzeugt durch<br />

einfache Handhabung und geringen<br />

Verwaltungsaufwand.“<br />

Leistungsfähigkeit – vor allem des Webfi<br />

lters – und die sehr hohe Erkennungsrate<br />

der Spam-Mails. Auch das automatisierte<br />

Reporting, welches auf Wunsch<br />

täglich, wöchentlich oder monatlich<br />

über den Daten-, Web- und Mailverkehr<br />

detailliert informiert, steht in der Wertschätzung<br />

der Kunden hoch im Kurs.<br />

Astaro-Produkte in jedem Unternehmen<br />

problemlos eingesetzt werden.<br />

Durch die geringen Unterhaltskosten<br />

sowie die erheblichen Kosteneinsparungen<br />

gegenüber anderen<br />

Einzelprodukten lohnt sich ein Umsteigen<br />

in jedem Fall. Die Leistungsfähigkeit,<br />

die hohe Spam-Erkennung<br />

und der effi ziente Webfi lter überzeugen<br />

sofort.<br />

Was vor fünfundzwanzig Jahren als Idee begann, ist heute die führende<br />

Schweizer Business Software. 35‘000 Kunden mit mehr als 76’000 installierten<br />

Software-Modulen sprechen eine deutliche Sprache. ABACUS ERP Software –<br />

mo dernste Internet-Technologie – Qualität, die überzeugt und Kontinuität, die<br />

Vertrauen schafft. Heute und in Zukunft. www.abacus.ch<br />

E+S ASW


Was verbleibt bei der GPK nach der Delegation der Rechnungsprüfung<br />

ÜBERSICHT DER AUFGABEN EINER<br />

GESCHÄFTSPRÜFUNGSKOMMISSION<br />

Seite 24 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) als Kontrollorgan für die Verwaltung und das Rechnungswesen<br />

einer Gemeinde prüft einerseits die Buchhaltung und kontrolliert andererseits die gesamte<br />

Gemeindeverwaltung. Sie stellt fest, ob die Beschlüsse mit den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen<br />

übereinstimmen. Allfällige Unstimmigkeiten hat sie objektiv zu untersuchen und darüber<br />

Bericht zu erstatten.<br />

Urs Frei<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

St. Gallen<br />

Stefan Meer<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

St. Gallen<br />

Die GPK prüft für Kantone und Gemeinden<br />

sowohl die Amtsführung von Rat<br />

und Verwaltung als auch die Jahresrechnung.<br />

Die Prüfung der Amtsführung darf<br />

die GPK nicht abtreten. Die Delegation<br />

der Rechnungsprüfung an eine externe<br />

Revisionsstelle ist jedoch grundsätzlich<br />

vorgesehen. In der nachstehenden Tabelle<br />

sind diejenigen Prüfgebiete aufgeführt,<br />

die im Aufgabenbereich der GPK verbleiben,<br />

sofern sie die Jahresrechnung zur<br />

Prüfung delegiert hat. Die GPK hat demnach<br />

zu prüfen, ob die Aufgaben richtig<br />

erfüllt wurden, d.h. sowohl rechtmässig<br />

und wirtschaftlich, als auch zeit- und<br />

sachgerecht.<br />

PRÜFGEBIETE<br />

in Ableitung von den gesetzlichen<br />

Vorgaben des Kantons St. Gallen<br />

PRÜFUNGSGEGENSTÄNDE<br />

UND -HANDLUNGEN<br />

Politische Führung Leitbild, Legislaturplan und -ziele,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Umfragen,<br />

Zusammenarbeit mit anderen Gemeinwesen,<br />

umfassendes Risikomanagement,<br />

Controlling-Konzept<br />

(v.a. Finanzbereich) etc.<br />

Verwaltungs-Führung Aufbauorganisation, Personalmanagement,<br />

Führungsgrundsätze, Weiterbildung,<br />

interne Umfrage, Zielvereinbarungen,<br />

Pfl ichtenhefte,<br />

Stellenbeschreibungen etc.<br />

Projekt-Führung Projektübersicht, Projektauftrag,<br />

Projektprozess, Projektcontrolling,<br />

Dokumentation etc.<br />

Finanzielle Führung Internes Kontrollsystem (IKS) auf<br />

Prozessebene, Budgetkontrolle, Finanz-<br />

und Investitionsplanung, Kennzahlen,<br />

Statistiken etc.<br />

Beurteilung der Anträge über<br />

Voranschlag und Steuerfuss<br />

Kontrollieren und Plausibilisierung<br />

der Budgetabweichungen<br />

Prüfen, ob der Rat die unangemeldete<br />

jährliche Prüfung der Verwaltungsstellen,<br />

die Gelder verwalten,<br />

du durc rchg hgef efüh ührt rt hhat<br />

at<br />

Kritische Durchsicht der Voranschlagsunterlagen<br />

und Vergleich mit Vorjahresrechnung.<br />

In den Anhang zum Voranschlag<br />

werden aufgenommen:<br />

Abschreibungsplan<br />

Steuerplan<br />

Finanzplan<br />

Erhebliche Abweichungen in der<br />

Jahresrechnung gegenüber dem<br />

Voranschlag sind zu begründen<br />

Schriftliche Berichterstattung des<br />

Rates muss vorliegen. Diese Prüfung<br />

kann der Rat auch an eine externe<br />

Re Revi visi sion onss sste tell lle de dele legi gi g er eren en


Seite 25 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Einhaltung der Vorschriften über die<br />

Sicherheitsleistungen von Behörde,<br />

Beamten und Angestellten<br />

Versicherungspolice verlangen<br />

Angemessenheit der Versicherungssumme<br />

beurteilen<br />

Prüfung des zentralen Steuerbezuges Bewirtschaftung der Steuerguthaben,<br />

Mahnwesen, Steuererlasse und<br />

Abschreibungen, Altersstruktur,<br />

Klumpenrisiken feststellen und besprechen<br />

Prüfung der Einhaltung der<br />

Vorschriften über die vormundschaftliche<br />

Vermögensverwaltung und die<br />

Vormundschaftsabrechnungen<br />

Prüfung des Vorhandenseins<br />

eines internen Kontrollsystems (IKS)<br />

Prüfung der Vollständigkeit und<br />

Richtigkeit des Anhanges zur<br />

Jahresrechnung<br />

Einhaltung der besonderen<br />

Bestimmungen über die Archivierung<br />

Beurteilung der<br />

Finanz- und Investitionsplanung<br />

Einhaltung von Budget-,<br />

Finanz- und Kreditkompetenz<br />

Zweckmässigkeit<br />

der Vermögensanlage<br />

Prüfung von Bauabrechnungen, die<br />

zur Publikation im Amtsbericht<br />

bestimmt sind<br />

Prüfen, ob die Verwendung des<br />

Ertragsüberschusses übersichtlich<br />

und detailliert dargestellt ist<br />

Zur Prüfung der Amtsführung werden die<br />

Protokolle und Akten des Gemeinderats,<br />

der Verwaltungsstellen, Kommissionen<br />

und Projektgruppen eingesehen. Zudem<br />

können der Gemeinderat und die Amtsleiter<br />

persönlich befragt werden. Auch die<br />

Besichtigung von Abteilungen, Liegenschaften,<br />

Einrichtungen und Bauten dienen<br />

Organisation der Vormundschaftsbehörde<br />

Inventare, Verzeichnisse<br />

Vermögensanlage, Aufbewahrung<br />

Rechnungsführung, Bericht und<br />

Rechnungsablegung<br />

Der Rat ist für die Implementierung<br />

eines der Grösse des Finanzhaushalts<br />

angepassten IKS verantwortlich<br />

Über den Inhalt des Anhanges gibt die<br />

Finanzhaushaltsverordnung Auskunft<br />

Aufbewahrung im Original<br />

Aufzeichnung auf Bild- und<br />

Datenträger<br />

Frist der Aufbewahrung<br />

Für die drei dem Voranschlag folgenden<br />

Jahre<br />

Darstellen von Aufwand und Ertrag,<br />

Investitionsvorhaben, Finanzbedarf,<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Gemeindegesetz, Finanzhaushaltsverordnung,<br />

Gemeindeordnung<br />

Anlagereglement, Sicherheit,<br />

Verfügbarkeit, Rendite etc.<br />

Rechenschaftsablage<br />

zu Projektabrechnungen<br />

Transparenz ist notwendig<br />

der Überprüfung einer korrekten Amtsführung.<br />

Die Prüfung der Amtsführung von<br />

Behörden und Verwaltung durch die GPK<br />

hat aber nicht nur eine Überwachungs- und<br />

Kontrollwirkung. Sie übt auch eine wichtige<br />

präventive Rolle aus, denn dadurch können<br />

Fehler allenfalls frühzeitig erkannt und Korrekturen<br />

rechtzeitig initiiert werden.<br />

FAZIT<br />

Die Aufgaben der GPK sind vielfältig,<br />

interessant und anspruchsvoll.<br />

Eine mehrjährige Prüfungsplanung<br />

mit klarer Zuordnung der Aufgaben<br />

auf die GPK-Mitglieder ist<br />

notwendig und die Absprache der<br />

Prüfungsplanung mit den Verantwortlichen<br />

und der externen Revisionsstelle<br />

schafft gegenseitiges<br />

Vertrauen und Sicherheit. OBT<br />

unterstützt Sie bei Ihrer wichtigen<br />

Aufgabenerfüllung.


Seite 26 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Neue Volkszählung: moderner, günstiger, schneller<br />

REGISTERHARMONISIERUNG MIT NEST<br />

Seit 1850 liefert die Volkszählung im 10-Jahres-Rhythmus wichtige Informationen zur Struktur der<br />

Bevölkerung der Schweiz. Ab 2010 erfolgt nun eine grundlegende Änderung: Die Volkszählung wird<br />

künftig jährlich durchgeführt. Dies erlaubt der Schweiz, stets ein modernes statistisches System zur<br />

Verfügung zu haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Registerharmonisierung.<br />

Roger Stauber<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Pier Luigi Mola<br />

Informatik<br />

Zürich<br />

Das Bundesamt für Statistik führt die<br />

Volkszählung ab 2010 im Einjahresrhythmus<br />

durch. Dieses neue statistische System<br />

erlaubt es, die Strukturen und die<br />

Entwicklung der Bevölkerung, der Haushalte<br />

wie auch der Gebäude und Wohnungen<br />

kontinuierlich zu beobachten. Um<br />

die Bevölkerung zu entlasten, werden die<br />

Informationen primär aus den Einwohnerregistern<br />

entnommen und mit Stichprobenerhebungen<br />

ergänzt. Neu wird nur<br />

noch ein kleiner Teil der Bevölkerung von<br />

ca. 5 % schriftlich und telefonisch befragt.<br />

Der erste Stichtag für die neue Volkszählung<br />

ist der 31. Dezember 2010. Mit dem<br />

neuen Vorgehen kann der heute stark<br />

beschleunigte wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Wandel viel besser analysiert<br />

werden. Gleichzeitig können gegenüber<br />

der traditionellen Volkszählung rund 100<br />

Millionen Franken eingespart werden.<br />

REGISTERHARMONISIERUNG<br />

Das ständig steigende Bedürfnis nach<br />

aktuellen Informationen hat das Bundesamt<br />

für Statistik (BFS) bewogen, eine<br />

Modernisierung der Datenerhebung in<br />

die Wege zu leiten. Ziel ist es, Personendaten<br />

aus Verwaltungsregistern zu nutzen<br />

und somit den Aufwand für die Gemeinden<br />

und die befragten Personen zu<br />

reduzieren. Die für diese Auswertungen<br />

notwendigen demografi schen Basisdaten<br />

(Geschlecht, Geburtsdatum etc.)<br />

sind in den kantonalen und kommunalen<br />

Einwohnerregistern (EWR) für alle in der<br />

Schweiz wohnhaften Personen vorhanden,<br />

werden jedoch nach unterschiedlichen<br />

kantonalen Vorgaben geführt. Um<br />

die Register statistisch nutzbar zu machen,<br />

müssen die EWR harmonisiert, das<br />

heisst einheitlich geführt werden.<br />

Nebst dem statistischen Nutzen bringt die<br />

Registerharmonisierung administrative<br />

Erleichterungen für die betroffenen Register<br />

und ermöglicht den gesetzlich geregelten<br />

elektronischen Datenaustausch<br />

zwischen den einzelnen Registern. So<br />

werden beispielsweise die Geburtsmeldungen<br />

von Infostar an die Einwohnerdienste<br />

in Zukunft elektronisch erfolgen<br />

(mit NEST bereits heute möglich!). Die<br />

Einwohnerdienste können diese Daten<br />

automatisch in ihr Register übernehmen,<br />

ohne sie manuell erfassen zu müssen<br />

und sparen somit Zeit, welche sie für andere<br />

Aufgaben einsetzen können.<br />

Das am 1. Januar 2008 in Kraft gesetzte<br />

Registerharmonisierungsgesetz (RHG)<br />

regelt schweizweit die folgenden Punkte:<br />

■ Es regelt die einheitliche Führung<br />

eines minimalen Sets von Merkmalen<br />

in den kantonalen und kommunalen<br />

Einwohnerregistern (beschrieben<br />

im Amtlichen Katalog der<br />

Merkmale).<br />

■ Es formuliert die Anforderungen, denen<br />

die Register zu entsprechen haben.<br />

■ Es regelt den Aufbau der sicheren<br />

Datenaustauschplattform sedex (secure<br />

data exchange) für den administrativen<br />

Datenaustausch zwischen<br />

den Registern sowie für die Datenlieferung<br />

an die Statistik.<br />

■ Es schreibt vor, dass die neue AHV-<br />

Versichertennummer, welche die bisherige<br />

AHV-Nummer ab 2009 er -<br />

setzt hat, in allen vom Gesetz betroffenen<br />

Personenregistern als regis terübergreifender<br />

Perso neniden tifi kator<br />

geführt werden muss.<br />

■ Es schreibt vor, dass der eidg. Gebäudeidentifi<br />

kator (EGID) sowie der<br />

eidg. Wohnungsidentifi kator (EWID)<br />

aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister<br />

den Personen in den<br />

Einwohnerregistern zugewiesen werden<br />

müssen.


Seite 27 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

NEST – OPTIMALE<br />

UNTERSTÜTZUNG BEI DER<br />

REGISTERHARMONISIERUNG<br />

NEST digital government für Gemeinde<br />

und Städte bietet als integriertes,<br />

offenes Informationssystem optimale<br />

Unterstützung in der Registerharmonisierung.<br />

EIDG. GEBÄUDE- UND<br />

WOHNUNGSREGISTER (GWR)<br />

NEST führt den EGID und EWID nicht<br />

direkt im EWR, sondern in einem vollumfänglich<br />

integrierten Objektwesen.<br />

Somit müssen sich die Einwohnerdienste<br />

keine Gedanken über die Zuweisung<br />

eines EGID oder EWID machen.<br />

Mit dem GWR-Import können<br />

die Daten direkt ab dem eidg. GWR<br />

(Gebäude- und Wohnungsregister) in<br />

NEST importiert werden. Sämtliche<br />

Attribute können in NEST integriert<br />

werden. So ist es auch möglich, Neubauten<br />

via GWR-Import in NEST anlegen<br />

zu lassen.<br />

AHVN13 – LAUFENDE<br />

NACHFÜHRUNG<br />

Mit dem Abschluss der Erstvergabe<br />

Ende 2009 verfügen alle in der Schweiz<br />

wohnhaften Personen über eine<br />

AHVN13 (Niedergelassene und Aufenthalter<br />

gemäss RHG Art. 6). Jetzt gilt es<br />

allen Personen, die neu im Register zu<br />

führen sind, im Rahmen der laufenden<br />

Nachführung eine AHVN13 zuzuweisen.<br />

Dazu hat NEST einen Webservice<br />

im Einsatz. Dieser erlaubt es, nicht nur<br />

die AHVN13 abzufragen und direkt in<br />

NEST nachzuführen, sondern bei einem<br />

Zuzug auch die bereits erfassten Daten<br />

aus ZAS in NEST zu übernehmen.<br />

VALIDIERUNG / LIEFERUNG<br />

AN DIE STATISTIK<br />

Seit Frühjahr 2008 und während der<br />

gesamten Dauer der Harmonisierung<br />

der Einwohnerregister hat das BFS den<br />

kantonalen und kommunalen Einwohnerregistern<br />

einen Validierungsservice<br />

zur Verfügung gestellt. Seit dem 31.<br />

März 2010 müssen die Einwohnerdienste<br />

die Daten an den Validierungsservice<br />

liefern. Eine produktive Lieferung<br />

ist jeweils für die Stichtage 31.03.,<br />

30.06., 30.09. und 31.12. eines jeden<br />

Jahres vorgesehen.<br />

NEST unterstützt diese Schritte mit dem<br />

CRM (Citizen Relationship Management).<br />

Jegliche Beanstandungen des Validierungsservice<br />

werden im CRM als Aktivität<br />

angezeigt und können somit korrigiert<br />

werden.<br />

VOLKSZÄHLUNG PER 31. 12. 2010<br />

Per 31. Dezember 2010 wird die erste<br />

registergestützte Volkszählung durchgeführt.<br />

Um dieses ambitiöse Ziel zu erreichen,<br />

müssen die Daten bereits seit<br />

30. Juni 2010 einen hohen qualitativen<br />

Standard erreichen. So darf z.B. nur<br />

noch 1 % der Einwohner einen ungültigen<br />

EGID aufweisen.<br />

FAZIT<br />

Mit den für die Volkszählung<br />

2010 gewählten Standards und<br />

Prozessen wurde ein solider<br />

Grundstein gelegt, der gewährleistet,<br />

dass auch bei den nachfolgenden<br />

Volkszählungen die<br />

gleichen Abläufe zur Anwendung<br />

kommen. Diese Basisinfrastruktur<br />

erfüllt zudem verschiedene<br />

weitere Anforderungen im<br />

Bereich der Datenaustausche<br />

zwischen Gemeinden, Kantonen<br />

und Bund und bietet den öffentlichen<br />

Verwaltungen einen Investitionsschutz.<br />

OBT unterstützt<br />

und berät Sie gerne in allen Belangen<br />

hinsichtlich der Registerharmonisierung<br />

und zeigt den<br />

für Sie effi zientesten Weg auf.


Warum wechselt eine Gemeinde in der<br />

heutigen Zeit die ganze EDV, obwohl sie<br />

bereits eine Softwarelösung eingesetzt<br />

hat? – Die Antwort darauf ist schnell<br />

gegeben: Zum einen ist ein Partner<br />

gefragt, welcher einen Topservice zu<br />

besten Konditionen anbietet, und zum<br />

anderen spielt die Zukunfts- und Investitionssicherheit<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Die ideale Softwarelösung wird der<br />

immer grösseren Vernetzung zwischen<br />

Bund, Kantonen und Gemeinden gerecht<br />

und bietet ein hohes Mass an Effi zienz.<br />

Diesen Anforderungen kann OBT mit<br />

den Produkten NEST/IS-E und ABACUS<br />

optimal entsprechen.<br />

Das Angebot von OBT umfasst nicht nur<br />

die Gemeindelösung, sondern dank der<br />

erfolgreichen, langjährigen Partnerschaft<br />

mit dem Amt für Informatik TG AFI auch<br />

im Thurgau gängige Services wie TGNet<br />

oder Voip (Telefonie). Hinzu kommen ein<br />

Gesamtservice für PC und Drucker, der<br />

Rechenzentrumsbetrieb für die Gemeindesoftwareprodukte<br />

von OBT, der Betrieb<br />

der Offi ce- und Exchange-Palette<br />

sowie zahlreiche weitere Spartenapplikationen.<br />

Die vier Thurgauer Gemeinden Amlikon-<br />

Bissegg, Basadingen-Schlattingen, Felben-Wellhausen<br />

und Tobel-Tägerschen<br />

setzen neu ganz auf die Thurgauer Partner<br />

OBT und AFI, welche beide in Weinfelden<br />

ansässig sind.<br />

Seite 28 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Grössere Vernetzung fordert immer effi zientere Softwarelösungen<br />

VIER WEITERE THURGAUER <strong>GEMEINDE</strong>N<br />

SETZEN BEI DER EDV AUF OBT<br />

Gemeinden, die ohne EDV funktionieren, gibt es heute nicht mehr. Allerdings stossen manche vorhandenen<br />

Softwarelösungen mit der zunehmenden Vernetzung zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden<br />

oftmals an ihre Grenzen. Der Service Public stellt neue Anforderungen, Themen wie eGovernment<br />

oder das neue Rechnungsmodell HRM2 fordern technologisch hochstehende Produkte,<br />

welche eine Zukunfts- und Investitionssicherheit gewährleisten.<br />

OTHMAR SCHMID,<br />

<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />

VON AMLIKON-BISSEGG<br />

„Wir sind vom Wechsel zu OBT absolut<br />

überzeugt und können nach erfolgreichem<br />

Start mit allen Softwaremodulen<br />

ein sehr positives Fazit ziehen. Der<br />

Service und Support von OBT ist ein<br />

riesiger Unterschied zur früheren Situation.“<br />

Die im Herzen des Kantons Thurgau<br />

gelegene Gemeinde Amlikon-Bissegg<br />

ist eine typische Landgemeinde mit<br />

vielen Dörfern, Weilern und Einzelgehöften.<br />

Seit 1995 bilden die früheren<br />

Orts gemeinden Amlikon, Bissegg,<br />

Grie senberg und Strohwilen eine politische<br />

Gemeinde. Noch immer überwiegt<br />

die landwirtschaftliche Prägung,<br />

obwohl in den letzten Jahren die bevorzugte<br />

Wohnlage durch viele Bau landerschliessungen<br />

unterstrichen wur de.<br />

Amlikon-Bissegg liegt im Bezirk Weinfelden,<br />

umfasst 1421 Hektaren Fläche<br />

und beheimatet rund 1300 Einwohner.<br />

Die erste urkundliche Erwähnung von<br />

Amlikon erfolgte im Jahre 1282. Das<br />

Dorf wurde durch seinen Fährbetrieb<br />

über die Thur schnell weit über die<br />

Grenzen hinaus bekannt.


Seite 29 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

WERNER KÜNZLER,<br />

<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />

VON FELBEN-WELLHAUSEN<br />

„Wir haben einige Produkte, welche<br />

im Gemeindesoftwarebereich angeboten<br />

und eingesetzt werden, ganz<br />

genau angeschaut. Das Gesamtpaket<br />

von OBT in der Partnerschaft mit AFI<br />

hat uns klar überzeugt und wir sind<br />

sicher, dass der bevorstehende Start<br />

mit der neuen Lösung für uns als Gemeinde<br />

nur Vorteile bringen wird.“<br />

Die heutige Gemeinde entstand 1983<br />

durch die Vereinigung der Munizipalgemeinde<br />

Felben mit ihren Ortsgemeinden<br />

Felben und Wellhausen. Auf<br />

dem Gemeindegebiet liegen noch der<br />

Römerhof sowie das Schloss Wellenberg<br />

das als markante Erscheinung<br />

über dem Dorf steht. Felben-Wellhausen<br />

liegt im Bezirk Frauenfeld.<br />

Die Gemeinde weist eine Fläche von<br />

738 Hektaren auf und wird von rund<br />

2 500 Einwohnern bewohnt. Felben<br />

wurde erstmals 1178 unter dem Namen<br />

„Velven“ (Weidebäume) urkundlich<br />

erwähnt. Schon zur Römerzeit lag<br />

der Ort an der Heerstrasse von Winterthur<br />

nach Pfyn verkehrstechnisch<br />

günstig. Bis zum 1. Weltkrieg war<br />

Felben der Sitz einer blühenden Stickereiindustrie.<br />

Seither beherbergen<br />

die Gebäude der ehemaligen Fabrik<br />

die Firma Müller-Martini Buchbindesysteme<br />

AG.<br />

PETER MATHYS,<br />

<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN VON<br />

BASADINGEN-SCHLATTINGEN<br />

„Wir können eine durchwegs positive<br />

Bilanz ziehen. OBT hat absolut alles eingehalten,<br />

was uns versprochen worden<br />

ist. So stellen wir uns eine echte Partnerschaft<br />

vor.“<br />

Rund 1700 Einwohner umfasst die Gemeinde<br />

im Bezirk Diessenhofen, welche die beiden<br />

Dörfer Basadingen und Schlattingen<br />

umfasst und sich über eine Fläche von 1600<br />

Hektaren erstreckt. Basadingen wird erstmals<br />

im Jahre 761 als Pasnandinga urkundlich<br />

erwähnt und stand lange Zeit unter dem<br />

Einfl uss des Klosters St. Katharinental. Auch<br />

Schlattingen – ehemals Slattingan, was Ort<br />

beim Schilfrohr heisst – stand einst unter<br />

dem Einfl uss eines Klosters. Eine wohlhabende<br />

Alemannin namens Oterat hatte<br />

die Siedlung 897 dem Kloster St. Gallen<br />

vermacht. Im 2011 darf die Gemeinde mit<br />

sehr alten Wurzeln ihr 1250-Jahr-Jubiläum<br />

feiern.<br />

ROLAND KUTTRUFF,<br />

<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />

VON TOBEL-TÄGERSCHEN<br />

„Der Aufwand für ein solches Projekt darf<br />

nicht unterschätzt werden. Nach der Umstellung<br />

können wir jedoch klar sagen: Wir haben<br />

ein viel besseres System als vorher und dazu<br />

noch mit einem guten Partner.“<br />

Seit dem 1. Januar 1999 gibt es die Politische<br />

Gemeinde Tobel-Tägerschen im<br />

Bezirk Münchwilen. Sie beschreibt sich als<br />

jung, innovativ, mit Zukunftsperspektiven.<br />

1998 beantragte der Regierungsrat dem<br />

Grossen Rat die Bildung der Politischen Gemeinde<br />

Tobel aus den bisherigen Ortsgemeinden<br />

Tobel und Tägerschen. Bis dahin<br />

bildeten die drei Ortsgemeinden Tobel, Tägerschen<br />

und Braunau zusammen die Munizipalgemeinde<br />

Tobel. Tobel und Tägerschen<br />

bilden aber nicht nur geografi sch, sondern<br />

auch kulturell und wirtschaftlich eine Einheit.<br />

Mit ihrem gemeinsamen Siedlungsgebiet erfüllen<br />

sie auch die raumplanerischen Anforderungen<br />

und die Leistungsfähigkeit für eine<br />

gute Zukunft. Die Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger beantragten dem Regierungsrat,<br />

der neuen Politischen Gemeinde den<br />

Doppelnamen Tobel-Tägerschen zu geben.<br />

Der Grosse Rat des Kantons Thurgau genehmigte<br />

diesen Antrag. Tobel-Tägerschen liegt<br />

am Tor zum Hinterthurgau oder wie es heute<br />

mehrheitlich heisst zum Südthurgau. Die<br />

Gemeinde ist zugleich Zwischenstation am<br />

Pilgerweg von Konstanz nach Spanien.


Die Finanzplanung stellt ein ausgezeichnetes<br />

Instrument dar, die fi nanzielle Entwicklung<br />

der Gemeinde sowohl für die<br />

politischen Entscheidungsträger wie<br />

auch für die Bürgerinnen und Bürger<br />

transparent aufzuzeigen. Die fi nanziellen<br />

Konsequenzen von Legislaturzielen lassen<br />

sich am besten über einen längerfristigen<br />

Finanzplan defi nieren. Er dient<br />

als strategisches Führungsinstrument<br />

zur Umsetzung der Legislaturziele. Das<br />

wesentlichste Ziel eines Finanzplanes<br />

besteht darin, dass in einer mehrjährigen<br />

Betrachtung die Finanzentwicklung einer<br />

Gemeinde oder Stadt transparent dargestellt<br />

wird. Um dem Anspruch eines strategischen<br />

Führungsinstruments gerecht<br />

werden zu können, muss sichergestellt<br />

werden, dass die politischen Zielsetzungen<br />

in den Finanzplan einfl iessen.<br />

Der Finanzplan gibt einen umfassenden<br />

Einblick in die voraussichtliche Finanzentwicklung<br />

einer Gemeinde. Er gibt<br />

Antworten auf viele zentrale Fragestellungen,<br />

beziehungsweise lassen<br />

sich wesentliche Erkenntnisse daraus<br />

schliessen.<br />

Zum Beispiel:<br />

■ Die Übersicht über die geplanten<br />

Investitionen in den nächsten Jahren<br />

■ Das Ergebnis der laufenden Rechnung<br />

und den Cashfl ow der einzelnen<br />

Planjahre<br />

■ Die Selbstfi nanzierung der getätigten<br />

Investitionen<br />

■ Die Entwicklung der Nettoverschuldung<br />

■ Die Entwicklung des Eigenkapitals<br />

■ Die Entwicklung der Steuerkraft<br />

■ Die Darstellung der Kennzahlen<br />

Seite 30 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Der Finanzplan – unentbehrliche Grundlage aller Behörden<br />

LEGISLATURZIELE LEICHTER ERFÜLLEN<br />

Eine laufend aktualisierte Finanzplanung gehört heute zum „Sackbefehl“ für eine verantwortungsbewusste<br />

Behörde, damit die wichtigsten Finanzdaten jederzeit griffbereit sind. Je früher eine Entwicklung<br />

nämlich erkannt werden kann, desto mehr Zeit bleibt dem Rat für die Bestimmung und<br />

Umsetzung von allenfalls notwendigen Massnahmen.<br />

Christoph Brunner<br />

Partner<br />

Treuhand<br />

St. Gallen<br />

NOTWENDIGES INSTRUMENTARIUM<br />

Ohne eine dafür geeignete Software<br />

geht heute allerdings nichts mehr! Um<br />

den vollen Nutzen einer gesamtheitlichen<br />

Finanzplanung ausschöpfen zu<br />

können, empfi ehlt sich der Einsatz einer<br />

geeigneten Software. Sie erleichtert<br />

diese Aufgabe erheblich und ausserdem:<br />

Mit einer guten Software kann die<br />

Finanzplanung sogar richtig Spass machen.<br />

Eine Aktualisierung im nächsten<br />

Jahr stellt dann auch kein grosses Hindernis<br />

mehr dar. Auch die Darstellung<br />

einzelner Szenarien wird dem Benutzer<br />

damit sehr leicht gemacht.<br />

SOFORT VERFÜGBARE KENNZAHLEN<br />

Dank dem Finanzplan können die wichtigsten<br />

Gemeindefi nanzkennzahlen leicht<br />

ermittelt werden. Mit wenigen, jedoch<br />

01.01.13 31.12.13 31.12.14 31.12.15 31.12.16 31.12.17<br />

Aktiven<br />

Finanzvermögen<br />

Liegenschaften Finanzvermögen 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0<br />

verzinsliches Finanzvermögen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

nichtverzinsliches Finanzvermögen<br />

Verwaltungsvermögen<br />

0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

Verwaltungsvermögen 14 739.0 15 060.5 16 551.6 16 036.8 15 849.3 16 196.0<br />

Spezialfi nanzierung<br />

Bilanzfehlbetrag<br />

1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0<br />

Bilanzfehlbetrag 0.0 0.0 64.1 670.2 854.7<br />

Total 32 252.0 32 573.5 34 064 .6 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />

Passiven<br />

Fremdkapital<br />

verzinsliches Fremdkapital 24 807.0 26 909.4 29 467.0 29 967.9 30 386.5 30 917.7<br />

nichtverzinsliches Fremdkapital<br />

Sondervermögen<br />

0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

zweckbestimmte Zuwendungen 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0<br />

Verpfl ichtungen<br />

Spezialfi nanzierungen<br />

0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

Verpfl ichtungen Vorfi nanzierungen<br />

Eigenkapital<br />

0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

Eigenkapital 3 799.0 2 018.1 951.6 0.0 0.0 0.0<br />

Total 32 252.0 32 573.5 34 064.6 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />

Abb. 1: Bestandsrechnung<br />

richtigen Zahlen ist die Behörde schnell<br />

in der Lage, die Übersicht über die Finanz<br />

entwicklung der Gemeinde zu gewinnen.<br />

WICHTIGE <strong>GEMEINDE</strong>-<br />

FINANZKENNZAHLEN<br />

■ Steuerkraft<br />

■ Selbstfi nanzierungsgrad<br />

■ Nettoverschuldung<br />

■ Eigenkapital<br />

■ Zinsbelastungsanteil<br />

■ Kapitaldienstanteil<br />

■ Selbstfi nanzierungsanteil<br />

■ Defi zite und Überschüsse


Seite 31 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Der Nutzen einer Finanzplanung für die<br />

Behörden ist unbestritten. Im Vordergrund<br />

stehen folgende Vorteile:<br />

■ Guter und schneller Überblick über<br />

die Gemeindefi nanzen<br />

■ Frühzeitige Erkennung von Fehlentwicklungen<br />

■ Rechtzeitige Ergreifung und Umsetzung<br />

von Massnahmen<br />

■ Gute Darstellung der Wirkung von<br />

fi nanzpolitischen Massnahmen<br />

■ Diskussionsgrundlage für fi nanzpolitische<br />

Grundsatzfragen<br />

■ Schnelle Erkennung von Trendentwicklungen<br />

dank Mehrjahresvergleichen<br />

STRUKTURIERTES VORGEHEN<br />

Für die Erarbeitung des Finanzplanes<br />

empfi ehlt sich ein strukturiertes Vorgehen.<br />

Ausgangslage zur Erstellung des<br />

Finanzplanes bildet die laufende Rechnung<br />

und das Budget für das kommende<br />

Jahr. Interessant und aussagekräftig<br />

wird es aber erst, wenn die voraussichtlichen<br />

Investitionen der nächsten Jahre<br />

und deren Amortisation miteinbezogen<br />

KENNZAHLEN<br />

Selbstfi nanzierung ... 4.9 14.4 26.6 94.5<br />

Selbstfi nanzierung in CHF 1 000 – 660.7 136.1 391.0 738.3 1 152.3<br />

Nettoinvestition in CHF 1 000<br />

Selbstfi nanzierung<br />

1 728.8 2 800.0 2 710.0 2 775.0 1 220.0<br />

Selbstfi nanzierungsanteil – 2.8 1.3 3.7 6.8 10.5<br />

Kapitaldienstanteil 4.6 12.8 15.5 14.9 14.8<br />

Zinsbelastungsanteil – 0.1 1.6 2.4 2.5 2.7<br />

Bruttoverschuldungsanteil 145.1 308.3 313.9 313.5 313.9<br />

Bruttoschulden in CHF 1 000 34 287.1 33 113.0 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />

Investitionsanteil 6.5 20.9 20.8 21.5 11.0<br />

Nettoschuld je Einwohner in CHF 2 949.2 3 421.8 3 485.8 3 532.8 3 600.3<br />

Nettoschuld in CHF 1 000 14 893.4 17 451.0 17 951.9 18 370.5 18 901.7<br />

Nettoschuld in Prozenten der einfachen Steuer 188.5 218.7 222.7 225.6 229.9<br />

Abb. 3: Kennzahlen<br />

2013 2014 2015 2016 2017<br />

Laufende Rechnung<br />

Nettoaufwand<br />

Bürgschaft, Behörden, Verwaltung 1 671.0 1 531.6 1 338.8 1 409.6 1 430.7<br />

Öffentliche Sicherheit – 68.4 – 77.6 – 78.7 – 79.9 – 81.1<br />

Bildung 12 342.0 12 000.9 12 363.3 12 173.5 12 047.5<br />

Kultur, Freizeit 144.0 146.2 148.4 150.6 152.9<br />

Gesundheit 263.0 266.9 281.3 285.5 289.8<br />

Soziale Wohlfahrt 981.0 870.8 781.0 792.6 804.5<br />

Verkehr 950.0 898.3 860.2 873.2 886.3<br />

Umwelt, Raumordnung 247.5 225.9 229.3 232.6 236.2<br />

Volkswirtschaft 106.0 107.6 109.2 100.4 91.3<br />

Finanzen (ohne allgemeine Mittel) 650.3 790.3 668.6 594.2 447.3<br />

Total Nettoaufwand<br />

Allgemeine Mittel<br />

17 286.4 16 760.9 16 751.4 16 532.3 16 305.4<br />

Gemeindesteuern 11 059.7 11 183.7 11 309.1 1 436.2 11 564.8<br />

Einnahmenanteil 749.2 764.2 779.5 795.1 811.0<br />

Vergütungen, Vorauszahlungen, Abschreibungen – 48.3 – 49.0 – 49.8 – 50.5 – 51.3<br />

Erträge ohne Zweckbindung 101.0 102.5 104.1 105.6 107.2<br />

Finanzausgleich 3 6 36.5 3 6 85.5 3 5 85.1 3 6 32.0 3 6 81.2<br />

Total allgemeine Mittel 15 505.5 15 694.4 15 735.7 15 926.2 16 120.9<br />

Aufwandüberschuss 1 780.9 1 066.5 1 015.7 606.1 184.5<br />

Ertragsüberschuss 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

Steuerfuss<br />

beschlossen bzw. geplant in % 123 % 123 % 123 % 123 % 123 %<br />

Abb. 2: laufende Rechnung<br />

werden. Die Planung wird dann laufend<br />

verdichtet. Ein erster Entwurf erstellt die<br />

Verwaltung. Die Behörden legen dann<br />

aufgrund des Entwurfes das defi nitive<br />

Investitionsprogramm fest. Jetzt kann<br />

der bereinigte Finanzplan erstellt werden.<br />

FAZIT<br />

Die Festlegung von strategischen<br />

Finanzzielen muss durch den Nachweis<br />

einer Finanzplanung untermauert<br />

werden. Nur so kann sichergestellt<br />

werden, dass bereits<br />

bei der Zielfestlegung die fi nanzielle<br />

Machbarkeit im Auge behalten<br />

wird. Trotz Unsicherheiten gibt es<br />

für die Behörden keine Alternative<br />

zum Finanzplan. Die Planung in<br />

Szenarien kann hier helfen. Angesichts<br />

der Komplexität empfi ehlt<br />

sich die Anwendung von professionellen<br />

IT-Instrumenten.


Seite 32 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Gemeinde Wangen-Brüttisellen: Kosten eingespart, Effi zienz erhöht<br />

OPTIMIERUNG IM<br />

DOKUMENTEN-MANAGEMENT TUT NOT<br />

Zu viele verschiedene Geräte und zu geringe Vernetzung sorgen in vielen Gemeinde- und Schulverwaltungen<br />

für hohe Kosten. Es empfi ehlt sich daher, die meist unvernetzten Kopier-, Fax- und Multifunktionsgeräte<br />

sowie die vielen verschiedenen Einzelarbeitsplatzdrucker einer genauen Prüfung zu<br />

unterziehen. Mit einer individuellen Output- und Optimierungsstrategie können in vielen Fällen bis<br />

zu 30 % der Kosten eingespart werden.<br />

Reto Schaffner<br />

Partner<br />

Informatik<br />

Zürich und St. Gallen<br />

Die Verwaltung und die Schulen der<br />

Gemeinde Wangen-Brüttisellen (Zürich)<br />

verfügten ursprünglich über 39 auf verschiedene<br />

Standorte verteilte, meist<br />

unvernetzte Geräte. Das jährliche Outputvolumen<br />

beträgt rund 1,3 Mio. Seiten<br />

in Schwarz-Weiss und 48 000 Seiten in<br />

Farbe. Diese heterogene Drucker- und<br />

Kopierlandschaft sorgte für viel Aufwand<br />

und somit verhältnismässig hohe<br />

Kosten. Im Zusammenhang mit den auslaufenden<br />

Verträgen für die Kopiergeräte<br />

suchte man daher nach neuen Wegen.<br />

Die Verantwortlichen der Gemeinde<br />

Wangen-Brüttisellen hatten sich dafür<br />

folgende Ziele gesetzt:<br />

■ Bedarfsgerechte Ausstattung und<br />

Benutzer-Zufriedenheit<br />

■ Standardisierte Produktpalette<br />

(ein Treiber für alle Drucker und<br />

Multifunktionsgeräte)<br />

■ Effi ziente und einheitliche Prozesse,<br />

welche auch eine transparente und<br />

kostenstellenbezogene Abrechnung<br />

ermöglichen<br />

■ Ein Ansprechpartner für alle Themen<br />

(Hardware, Software und Service)<br />

rund um den Output<br />

■ Berücksichtigung ökologischer<br />

Themen<br />

KOSTENSENKUNG<br />

UND TRANSPARENZ<br />

Die Ausschreibung fokussierte die Konsolidierung<br />

der installierten Kopierer und<br />

Drucker und die allgemeinen Betriebskosten<br />

für Service und Support. Ein<br />

wichtiges Ziel war die Erreichung einer<br />

standardisierten Druck- und Scanumgebung.<br />

Mit dem Einsatz einer Monitoring-<br />

und Reporting-Software sollte die<br />

Kostentransparenz erhöht werden.<br />

NACHHALTIGE<br />

RESSOURCENEFFIZIENZ<br />

Im September 2009 wurde der Zuschlag<br />

für die Umsetzung des Projekts der Printcom<br />

(Schweiz) AG erteilt. In einer ersten<br />

Phase galt es, alle technischen Belange zu<br />

prüfen und die technische Basis für den<br />

Rollout im Januar 2010 zu erstellen. Gemeinsam<br />

arbeiteten die Firma KYOCERA,<br />

welche ganzheitliche Lösungen in den Bereichen<br />

Systemintegration, Dokumenten-<br />

Management, Output-Management und<br />

Sicherheit bietet, und Printcom an der internen<br />

Neuorganisation des Dokumenten-<br />

Management. Der Maschinenpark konnte<br />

dadurch um elf Geräte reduziert werden.<br />

Die zu erwartenden Betriebskosten reduzieren<br />

sich um rund 20 %.<br />

Mit der Einsetzung eines einheitlichen<br />

Druckertreibers ist der Aufwand für<br />

den Unterhalt spürbar gesunken. Die<br />

ursprünglich komplexe Konfi guration<br />

von Geräten und Software konnte dank<br />

der reduzierten Gerätezahl und Modellpalette<br />

sowie der einheitlichen Treiberumgebung<br />

wesentlich vereinfacht<br />

werden, entsprechend wurde auch die<br />

Bedienung der Multifunktionsgeräte<br />

einfacher und der Pfl egeaufwand überschaubarer.<br />

Alle Geräte können nun direkt<br />

oder über die eingesetzte Software<br />

„documento“ von Printcom betrieben<br />

werden. In den Schulen konnten die


Seite 33 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

neuen Multifunktionsgeräte, im Gegensatz<br />

zu den bisher eingesetzten Kopierern,<br />

auch vorteilhaft in die vorhandenen<br />

Netzwerke eingebunden werden.<br />

ZWEI SOFTWARE-PROGRAMME<br />

ALS UNTERSTÜTZUNG<br />

Der Druckbetrieb und die zentrale Datenerfassung<br />

für Statistik und Serviceunterstützung<br />

werden zusätzlich von zwei<br />

KYOCERA-Programmen unterstützt:<br />

KYOcount: Die zentrale Ermittlung von<br />

Zählerständen und Ereignissen werden<br />

mit KYOcount in bestimmten Zyklen vom<br />

Druckserver im Rechenzentrum aus abge-<br />

fragt und über Druckberichte und Mailversand<br />

an Printcom zur Verfügung gestellt.<br />

Die Statistiken können über einen Serverzugang<br />

in der Gemeinde und in gleicher<br />

Form bei Printcom abgerufen werden. Besondere<br />

Ereignisse wie Fehler oder Unterschreiten<br />

eines bestimmten Tonerstands<br />

werden direkt an den Printcom-Service<br />

gemailt, wodurch die Nachlieferung von<br />

Verbrauchsmaterial sowie Serviceeinsätze<br />

vorab koordiniert werden können.<br />

KYOroute: Die Software leitet Druckjobs<br />

nach einem vorgegebenen Regelwerk automatisch<br />

weiter. Diese Anwendung läuft<br />

wie KYOcount im Hintergrund und überwacht<br />

bestimmte Druckwarteschlangen.<br />

Nach vorgegebenen Regeln werden<br />

Drucke auf andere Geräte umgeleitet,<br />

insbesondere bei Fehlern oder Nichtverfügbarkeit<br />

von Geräten sowie bei Überschreiten<br />

bestimmter Druckvolumina.<br />

ALLE DIENSTLEISTUNGEN<br />

AUS EINER HAND<br />

Printcom steht für alle Dienstleistungen<br />

im Hardware-Bereich und für die Unterstützung<br />

vor Ort ebenso zur Verfügung<br />

wie für kurzfristige Hilfe per Telefon, Mail<br />

und Remote-Zugang zu den Servern und<br />

Geräten. Sämtliche Funktionen, Treibereinstellungen,<br />

Softwarekonfi gurationen<br />

und Geräteeinstellungen lassen sich<br />

ohne viel Zeitverlust online vornehmen.<br />

SERVICEPORTAL FÜR DRUCKER<br />

UND MFP: EINE SCHNITTSTELLE<br />

Über das Printcom-Serviceportal kann<br />

der Kunde online seinen Gerätebestand<br />

und die Einsatzhistorie überschauen.<br />

Ebenso können auf diesem Weg Gerätestörungen<br />

gemeldet bzw. Serviceeinsätze<br />

angefordert werden. Dies verkürzt<br />

die Bearbeitungszeit und schafft Klarheit<br />

durch strukturierte Erfassung aller<br />

wichtigen Parameter wie Standort, Ansprechpartner<br />

oder Seriennummer.<br />

FAZIT<br />

ENTDECKEN SIE UNERWARTETES SPARPOTENTIAL.<br />

MIT MANAGED DOCUMENT SERVICES VON KYOCERA.<br />

Outputkosten werden immer noch unterschätzt. Mit Printcom und KYOCERA Managed Document Services<br />

(MDS) können Sie diese Kosten bis zu 30% senken. Ob Hardware, Software oder Workflows - wir finden<br />

Ihre versteckten Kostentreiber und entwickeln, zusammen mit Ihnen, eine individuelle Output- und<br />

Optimierungsstrategie. Anschliessend sorgen wir mit der Management-Software dafür, dass Ihre Kosten<br />

niedrig und transparent sowie die Prozesse schlank und effizient bleiben.<br />

www. printcom.ch www.kyoceramita.ch<br />

Printcom (Schweiz) AG, Bordeaux-Str. 5, 4053 Basel, Tel. +41 (0)61 763 10 11, Fax +41 (0)61 763 10 12, info@printcom.ch<br />

Mit der realisierten Output-Lösung<br />

von Printcom erreichte die<br />

Gemeinde Wangen-Brüttisellen<br />

ihre Zielsetzungen im Dokumenten-Management<br />

und hat<br />

nun Gewähr für einen störungsfreien<br />

Betrieb über die nächsten<br />

fünf Jahre. Der IT-Verantwortliche,<br />

Stephan Schneider, zeigt<br />

sich mit der Projekt-Umsetzung<br />

sehr zufrieden: „Trotz der hohen<br />

Komplexität des Projektes konnte<br />

dank partnerschaftlicher und<br />

zielorientierter Projektarbeit ein<br />

erfolgreiches und von den Mitarbeitern<br />

getragenes Output-Management<br />

umgesetzt werden.“


Seite 34 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

Kundenporträt<br />

10 JAHRE JUNG-UNTERNEHMER-ZENTRUM<br />

ST. GALLEN<br />

Zum ersten Mal eine eigene Firma gründen. Mit seinem noch jungen Unternehmen in neue Märkte<br />

expandieren. Oder sein Unternehmen in neue, junge Hände übergeben. Für all diese wichtigen<br />

Schritte im Leben eines Unternehmers oder einer Unternehmerin in der Region St. Gallen gibt es<br />

eine Adresse, die zu kennen sich in jedem Fall lohnt: das Jung-Unternehmer-Zentrum mit seinen<br />

Standorten Flawil, Gossau, Wil und Wattwil.<br />

Das Jung-Unternehmer-Zentrum, das<br />

als Trägerverein organisiert ist, gibt es<br />

bereits seit 10 Jahren. Zahlreiche junge<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

aus den unterschiedlichsten Branchen<br />

– von Sensortechik über Gartendesign,<br />

Ernährungsberatung, Tierheilpraxis, Tagesschule<br />

bis zum Übersetzungsbüro –<br />

haben die Dienste dieser überregionalen<br />

Organisation schon in Anspruch genommen<br />

und den Sprung in die freie Unternehmertätigkeit<br />

erfolgreich geschafft. Im<br />

Jung-Unternehmer-Zentrum, das von der<br />

kantonalen und regionalen Wirtschaftsförderung<br />

unterstützt wird, engagieren<br />

sich namhafte Vertreter aus Wirtschaft<br />

und Politik. Interessenten, welche sich<br />

ans Jung-Unternehmer-Zentrum wenden,<br />

erhalten dank den vier Standorten<br />

einen direkten und kompetenten Erstkontakt<br />

und einen erleichterten Zugang zur<br />

Wirtschaft und zu den Behörden.<br />

BRINGT JUNGUNTERNEHMER<br />

AUF DEN RICHTIGEN KURS<br />

Das Jung-Unternehmer-Zentrum verfolgt<br />

das Ziel, Neuunternehmen, welche die<br />

ersten Gehversuche hinter sich haben<br />

und nicht länger als fünf Jahre existieren,<br />

zu begleiten, zu fördern und in die<br />

Wirtschaft zu integrieren. Interessenten<br />

wird dabei das Wissen und die Erfahrung<br />

erfolgreicher Unternehmen aus der Region<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt. Als<br />

Jung-, Neuunternehmer oder sogenann te<br />

Startups gelten Menschen jeder Altersgruppe.<br />

Was zählt, sind die Geschäftsidee,<br />

das berufl iche Know-how und die<br />

Fähigkeit, sein Wissen auch kompetent<br />

umzusetzen.<br />

BERATUNG, SCHULUNG, NETZWERK<br />

Echte Unternehmer, ob Einzelpersonen<br />

oder Personengruppen, zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass sie ernsthaft etwas<br />

„unternehmen“ möchten. Der Schritt<br />

zur Selbstständigkeit umfasst jedoch<br />

zahlreiche Faktoren, welche neben der<br />

Erika Schiltknecht, Zentrumsleitung Flawil, und Stefan Frei, Präsident des Trägervereins Jung-<br />

Unternehmer-Zentrum<br />

innovativen Idee für den Erfolg mitentscheidend<br />

sind: Es braucht beispielsweise<br />

ein fundiertes Firmenkonzept. Man muss<br />

sich für die richtige Unternehmensform<br />

entscheiden. Es stellt sich die Frage, wie<br />

die Finanzierung sicherzustellen ist und<br />

wieviel Kapital es braucht. Die erfahrenen<br />

Berater des Jung-Unternehmer-Zentrums<br />

unterstützen bei der Firmengründung, indem<br />

sie das Firmenkonzept prüfen und<br />

die ersten Schritte als Coach begleiten.<br />

Daneben bietet das Jung-Unternehmer-<br />

Zentrum auch Schulungen und Weiterbildungen<br />

für Jungunternehmer an. Das<br />

Angebot besteht aus verschiedenen Wissensbausteinen,<br />

die gezielt gemäss den<br />

eigenen Bedürfnissen gewählt werden<br />

können. Interessenten können sichergehen,<br />

dass ausgewiesene Fachleute stets<br />

das neueste Wissen zur Verfügung stellen.<br />

In Gruppenarbeiten wird das frisch<br />

Erlernte anschliessend vertieft und dokumentiert.<br />

Wertvoll ist auch der Erfahrungsaustausch<br />

unter Gleichgesinnten.<br />

Schliesslich bietet das Jung-Unternehmer-Zentrum<br />

ein aktives Netzwerk an,<br />

über welches Kontakte zu erfolgreichen<br />

Vollblutunternehmern geknüpft werden<br />

können. Über das Netzwerk wird den<br />

Interessenten zudem der Zugang zur regionalen<br />

Wirtschaft erleichtert. Sie erfahren,<br />

welche Möglichkeiten und Chancen<br />

die Wirtschaftsförderung bietet, und sie<br />

lernen Partnerorganisationen kennen z.B.<br />

in den Bereichen Technologietransfer,<br />

Patentinformation, Forschungsanstalten.<br />

Zudem bietet das Jung-Unternehmer-<br />

Zentrum die Möglichkeit zur Teilnahme an<br />

interessanten Veranstaltungen, Seminarien<br />

und Vorträgen. Auf seiner Homepage<br />

www.jungunternehmerzentrum.ch sind<br />

alle Angebote ausführlich beschrieben.<br />

OBT ist im Trägerverein des Jung-Unternehmer-Zentrums<br />

seit seiner Gründung im<br />

Jahr 2000 mit der Person von Christoph<br />

Brunner, Betriebsökonom FH, vertreten,<br />

und erbringt wertvolle Beratungsdienstleistungen<br />

für neu gegründete KMU.


Seite 35 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />

NEST/ABACUS-Kundentag<br />

AUF ZU<br />

NEUEN HORIZONTEN!<br />

An Bord der majestätischen „Sonnenkönigin“ hiess die Crew<br />

von NEST/IS-E, ABACUS und OBT ihre Gäste am diesjährigen<br />

Kundentag in Romanshorn willkommen. Zahlreich und voll gespannter<br />

Erwartung waren Gemeindeschreiber, Finanzverwalter,<br />

Applikations- und IT-Verantwortliche der Einladung „Auf zu neuen<br />

Horizonten!“ gefolgt. Sie sollten nicht enttäuscht werden, weder<br />

von der Vorstellung der neuesten Software-Generation noch<br />

vom speziellen Unterhaltungsprogramm.<br />

Als echten Quantensprung bezeichneten<br />

die Entwickler die neu geschaffene Software-Generation<br />

für Gemeinden, Städte<br />

und Werke. Die bewährten Programme<br />

und Anwendungen werden auch via<br />

Internet zur Verfügung gestellt. Als sogenannte<br />

Rich Internet Application RIA<br />

verhält sich die neue Software auf jedem<br />

Rechner auch bei der Nutzung übers Internet<br />

so, wie wenn sie in einem Firmennetzwerk<br />

oder lokal genutzt würde. Die<br />

Kunden müssen dafür auch nicht zusätzlich<br />

in die Tasche greifen, sondern erhalten<br />

die neuen Applikationen im Rahmen<br />

einer ordentlichen Software-Wartung.<br />

Entsprechend gross war deshalb die<br />

Zustimmung der Kundschaft. Sie schätzen<br />

die laufende Weiterentwicklung und<br />

die konsequente Nutzung von offenen<br />

Standards wie eCH. Besonders applaudiert<br />

wurde die Tatsache, dass für die<br />

Benutzung der Software lediglich noch<br />

ein Internet-Browser notwendig ist und<br />

die Programme wesentlich schneller<br />

laufen. Auch die detaillierte Information<br />

zum integrierten HRM2 war allseits<br />

hochwillkommen.<br />

Zu feiern gab es aber nicht nur die neue<br />

Software-Generation. Auch 124 Kunden<br />

standen im Rampenlicht. Sie verwenden<br />

NEST/ABACUS seit genau fünf oder sogar<br />

zweimal fünf Jahren. Alle erhielten<br />

eine Urkunde und die 10-Jahres-Kunden<br />

kamen zusätzlich in den Genuss einer<br />

Jubiläumstorte. Dies setzte ihrer grossen<br />

Zufriedenheit mit den IT-Produkten<br />

noch das Sahnehäubchen auf.<br />

<strong>GEMEINDE</strong><br />

Praxis<br />

Das OBT Magazin für öffentliche Unternehmen<br />

IMPRESSUM<br />

Gemeinde-Praxis – das betriebswirtschaftliche<br />

OBT Kunden-Magazin<br />

für Gemeinden, Schulen, Heime<br />

und Werke<br />

HERAUSGEBERIN<br />

OBT AG<br />

Rorschacher Strasse 63<br />

9004 St. Gallen<br />

Telefon 071 243 34 34<br />

Fax 071 243 34 00<br />

www.obt.ch<br />

REDAKTION<br />

jacqueline.grob@obt.ch<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

rico.biscioni@obt.ch<br />

reto.bossard@obt.ch<br />

christoph.brunner@obt.ch<br />

urs.frei@obt.ch<br />

jeanclaude.kleiner@obt.ch<br />

thomas.koller@obt.ch<br />

stefan.meer@obt.ch<br />

pierluigi.mola@obt.ch<br />

silvia.pelliccioni@obt.ch<br />

sebastian.rueth@obt.ch<br />

andreas.thut@obt.ch<br />

reto.schaffner@obt.ch<br />

otmar.sieber@obt.ch<br />

roger.stauber@obt.ch<br />

jeanpierre.sutter@obt.ch<br />

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7000 Exemplare, gedruckt auf<br />

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Unternehmen mit praxisorientierten<br />

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OBT – DIE SPEZIALISTEN<br />

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■ Steuer- und Rechtsberatung<br />

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<strong>GEMEINDE</strong>N<br />

■ Entwicklung/Leitbild<br />

■ Standortmarketing<br />

■ Strukturreformen<br />

■ Organisationsberatung<br />

■ Qualitätsmanagement<br />

(ISO 9001/14001/EFQM)<br />

■ Expertisen<br />

■ Coaching<br />

■ Qualifi kations- und<br />

Entlöhnungssysteme<br />

■ Seminare<br />

SCHULEN<br />

■ Leitbild<br />

■ Schulqualität<br />

■ Strukturen<br />

■ Geleitete Schulen<br />

■ Schulentwicklung<br />

■ Seminare<br />

HEIME<br />

■ Strategie<br />

■ Businessplan<br />

■ Führungs- und<br />

Organisationsberatung<br />

■ Qualitätsmanagement<br />

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■ Unternehmensanalyse<br />

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OBT <strong>GEMEINDE</strong>-AKADEMIE<br />

■ Zielgerichtete Ausbildung<br />

■ Grundlagen/Entwicklung<br />

■ Zukunft/Strategie<br />

■ Führung/Organisation<br />

■ Marketing/Medien<br />

■ Verhalten/Kommunikation<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />

■ Externe Revisionsstelle (GPK)<br />

■ Kennzahlen<br />

■ Finanzplanung<br />

■ Sacheinlage-Prüfung<br />

■ Betriebswirtschaftliche<br />

Beratungen<br />

INFORMATIK – GESAMTLÖSUNGEN<br />

■ Systemlösung/Netzwerk<br />

■ Gesamtlösungen für<br />

Gemeinden und Städte: NEST<br />

■ Informatiksystem für<br />

Energieversorger: IS-E<br />

■ Lösungen für Heime und<br />

das Gesundheitswesen<br />

■ Rechenzentrum<br />

■ Betriebswirtschaftliche Lösung:<br />

ABACUS

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