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<strong>PAPIER</strong>-<strong>ZEITUNG</strong><br />
18. Dezember 2003<br />
INHALT<br />
Allgemeine Papier-Rundschau<br />
Home Hilfe<br />
1. Mondi Packaging übernimmt Roman Bauernfeind<br />
2. Frantschach Gruppe kauft vier Sackfabriken in Mexiko<br />
3. Ciba Spezialitätenchemie setzt auf Innovation<br />
4. Tembec schließt Werk in Frankreich wegen<br />
Überschwemmung<br />
5. Bayer erhöht Weißtöner-Kapazität<br />
6. Kanada: G&D liefert Banknotenpapier<br />
7. Norske Skog hält sich gut<br />
8. Smurfit-Stone immer noch in der Verlustzone<br />
9. Bong wieder mit roten Zahlen<br />
10. Holmen Paper leidet unter Preisrückgängen<br />
11. Abitibi-Consolidated mit Quartalsverlust<br />
Nr.: 52<br />
127. Jahrgang<br />
Erscheint 2 x im Monat www.a-p-r.de<br />
<strong>apr</strong> Aktuell - <strong>apr</strong> Aktuell - <strong>apr</strong> Aktuell<br />
Kommt Schweizer Fa. Baumgartner<br />
zur Igepa?<br />
I. Personalia<br />
II. Kurz notiert<br />
III. Impressum<br />
IV. Infos, Nutzungsrechte etc.<br />
V. Werbemöglichkeiten in der<br />
elektronischen <strong>apr</strong> <strong>PAPIER</strong>-<br />
<strong>ZEITUNG</strong><br />
1. Mondi Packaging übernimmt Roman Bauernfeind<br />
Mondi Packaging und die Wellpappegruppe Roman Bauernfeind haben vereinbart, ihre Aktivitäten zu<br />
fusionieren. Mondi Packaging mit Sitz in Wien ist eine Division des Anglo American Papier- und<br />
Verpackungsgeschäftsbereichs und ein Schwesterunternehmen der österreichischen Firmen<br />
Frantschach und Neusiedler. Im Tausch gegen die Roman Bauernfeind-Aktiva erhält die Bauernfeind-<br />
Stiftung in Lichtenstein 5,3 Millionen Aktien der Anglo American. Diese entsprechen einem Wert von 94<br />
Mio. Euro. Die Nettoverschuldung von Bauernfeind lag bei 250 Mio. Euro, den Unternehmenswert sah<br />
Mondi dementsprechend bei 344 Mio. Euro. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der<br />
Genehmigung durch die Fusions-Kontrollkommission in Brüssel. Der Schritt kommt für Insider nicht<br />
unerwartet, auch wenn er von den Inhabern bis zum Schluss dementiert wurde. Anglo American ist nach<br />
Abschluss dieser Transaktion zu 100% Eigentümer der erweiterten Fa. Mondi Packaging, zu der die<br />
Bauernfeind-Gruppe nun gehört. Diese erwirtschaftete nach eigenen Angaben gegenüber der <strong>apr</strong> im<br />
Jahr 2002 einen Umsatz von 505 Mio. Euro und beschäftigte 2200 Mitarbeiter. Die Familie Bauernfeind<br />
wird ihr Verarbeitungswerk Alpirsbach (Deutschland) aus der Gruppe herauslösen und selbst<br />
weiterführen. Dieses Werk kaufte Bauernfeind 1995. Es beschäftigt in der Nähe von Freudenstadt ca.<br />
100 Mitarbeiter und ist ein Offsetkaschierwerk ohne vollständige Wellpappenanlage, das eine<br />
wechselvolle Geschichte hinter sich hat, aber ein Produkt herstellt, dem allgemein sehr gute<br />
Marktchancen eingeräumt werden. Der Umsatz dieses Werkes, in dem offsetbedruckte Bogen auf die<br />
Welle kaschiert werden, dürfte bei 10 bis 15 Mio. Euro liegen.<br />
Aus gut unterrichteten Kreisen war schon länger zu hören, dass Bauernfeind in toto keine Gewinne<br />
schreibt. Unter diesen gegebenen Umständen wird der Verkaufspreis von Kennern als angemessen bis<br />
hoch angesehen, selbst wenn man unterstellt, dass die Anglo American-Aktien nur in kleinen Teilen und<br />
bestimmten zeitlichen Fristen verkauft werden dürfen. Der Vorstandsvorsitzende von Mondi Packaging,<br />
Peter J. Oswald, möchte die äußerst magere Auslastungsquote von 65% in den Verarbeitungsbetrieben<br />
von Bauernfeind - in den Mondi-Werken liegt diese bei 95% - erhöhen. Dies bedeute Expansion. In<br />
besondere in Belgien und China aber auch bestimmten deutschen Betrieben ist die Auslastung gering.<br />
Die Papierfabrik in Raubling, so erfuhr die <strong>apr</strong>, soll definitiv bestehen bleiben. Entsprechende Umbauten<br />
sind vorgesehen, so dass beide noch vorhandene Papiermaschinen unabhängig voneinander laufen<br />
können. Über Personalanpassungen könne er noch nichts Abschließendes sagen.
Daten von Käufer und Verkäufer<br />
Inhaber Roman Bauernfeind, der erfolgreich aus einer kleinen österreichischen Wellpappefabrik ein<br />
führendes Unternehmen am europäischen Markt für Wellpappeverpackung gemacht hat, wurde von<br />
Mondi gebeten, als Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der Mondi Packaging AG zu fungieren.<br />
Mondi Packaging produziert rund 735 000 t Wellpappen-Rohpapier und 1,4 Mrd. qm Wellpappe pro Jahr.<br />
Mit der Fusion werden zwei Gruppen zusammengeführt, die derzeit komplementäre Schwerpunktmärkte<br />
aufweisen und einander geografisch ideal ergänzen - Mondi Packaging ist vor allem in England,<br />
Frankreich und Polen aktiv, Roman Bauernfeind in Deutschland, Österreich und Italien. Die kombinierte<br />
Gruppe wird nach eigenen Angaben zur Nummer 4 in Europa aufsteigen.<br />
Mondi Packaging, vor der Fusion die fünftgrößte Wellpapiergruppe in Europa und Marktführer in England<br />
und Polen, ist ein Teil von Anglo American Papier und Verpackung. Im ersten Halbjahr 2003<br />
erwirtschaftete Mondi 21% des Nettogewinns vor Firmenabschreibungen von Anglo American und ist<br />
damit ergebnismäßig die zweitwichtigste Division. Das Betriebsergebnis (EBIT) von Anglo American<br />
Papier und Verpackung betrug im ersten Halbjahr dieses Jahres 357 Mio. US-$. Das entspricht einer<br />
Steigerung von 23% gegenüber dem ersten Halbjahr 2002.<br />
Anglo American (AAC) ist ein börsenotiertes Unternehmen mit Sitz in London<br />
(www.angloamerican.co.uk) und weltweit führend in Bergbau und Rohstoffverarbeitung (vgl.<br />
Schaubild). Mit ihren Tochtergesellschaften und Jointventures ist Anglo American Marktführer bei Gold,<br />
Platin und Diamanten. Außerdem ist die Gruppe im Kohlebergbau, im Sektor Baumaterialien sowie in der<br />
Papier- und Verpackungsindustrie tätig. Die Gruppe besitzt Niederlassungen in Europa, Afrika, Süd- und<br />
Nordamerika sowie in Australien. Der Umsatz lag im Jahr 2002 bei 20,5 Mrd. US-$ bei einem Gewinn<br />
von 1,58 Mrd. US-$. Vorstandsvorsitzneder ist Antony J. Trahar, der von Mondi kam. AAC hat eine 45%-<br />
Beteiligung an der Fa. de Beers, dessen Vorstandsvorsitzender Nicky Oppenheimer ist. Dieser ist wie<br />
der ehemalige EU-Kommissar Prof. Karl van Miert auch im Verwaltungsrat von AAC.<br />
Verwaltungsratsvorsitzender ist Sir Mark Moody-Stuart Ph.D., der bei Shell Transport and Trading<br />
arbeitet. Die Division Forest Products machte 2002 einen Umsatz von 3,9 Mrd. US-$ bei einem<br />
operativen Gewinn von 620 Mio. US-$. Neben einigen Firmen in Südafrika (Holzbewirtschaftung, Fasern)<br />
gehören die Firmen Frantschach Pulp, Neusiedler, Aylesford Newsprint (UK), Europapier, Frantschach<br />
Packaging (Papiersäcke) und Frantschach Swiecie (Polen) zu dieser Division.<br />
Die Roman Bauernfeind-Gruppe besteht aus Papier- und Wellpappefabriken in Deutschland, Belgien,<br />
Österreich, Polen, Italien, der Schweiz und China. Insgesamt produzieren fünf Papierfabriken auf sieben<br />
Papiermaschinen rund 580 000 t Papier pro Jahr. Der Wellpapierbereich besteht aus zehn Fabriken mit<br />
einer Produktion von über 700 Mio. qm pro Jahr. Das Unternehmen betreibt eine Papierfabrik in<br />
Frohnleiten, die 150 000 t Wellpappen-Rohpapier erzeugt, außerdem zwei Wellpappefabriken in<br />
Grünburg/Oberösterreich und in Möderbrugg/Steiermark. Weitere Papierfabriken befinden sich in<br />
Raubling (Deutschland), Monza (Italien) sowie Niedergösgen und Moudon (Schweiz). Die<br />
Wellpappewerke außerhalb Österreichs befinden sich in Deutschland, Polen, Belgien Italien und China.<br />
Weitere Perspektiven ab Februar<br />
Im weiteren Ablauf ist zu erwarten, dass vor der endgültigen Genehmigung durch die EU-Behörden, die<br />
bis Februar kommen dürfte, keine einschneidenden Veränderungen vorgenommen werden. Die<br />
Bauernfeind-Gruppe produzierte bisher ca. 300 000 t mehr Papier als sie in den eigenen Werken<br />
verbrauchte. Dies ändert sich mit der Fusion grundsätzlich. Mondi-Packaging verarbeitet im Moment 1,1<br />
Mio. t Wellpappenrohpapiere, davon ca. 850 000 t auf AP-Basis. Mit dem Zukauf von Bauerfeind liegt die<br />
eigen Produktion von AP-Papieren bei 900 000 t. Selbstversorgung ist, wenn auch nicht unbedingt<br />
angestrebt, möglich. Erzeugerkapazitäten still zu legen ist damit nicht notwendig. Dennoch strebt Mondi<br />
an, so war zu erfahren, dass alle großen Kunden, zu denen vermutlich auch - als ehemalige "Verlobte"<br />
die Rossmann-Gruppe gehört - bei der Stange bleiben und weiter im gleichen Umfang kaufen.<br />
Insgesamt dürften die Karten der drei deutschen Marktführer SCA, Kappa und Smurfit mit dem Eintritt<br />
von Mondi neu gemischt werden. Die Südafrikaner sind dem Vernehmen nach in Großbritannien bereits<br />
relativ aggressiv auf dem Markt aufgetreten. Bleibt abzuwarten, was sie in Deutschland tun werden.
Notwendig wird für Mondi daneben eine Personalaufstockung mit hochqualifizierten Fusionsmanagern,<br />
die das Zusammenwachsen von Bauerfeind zügig und möglichst ohne größere Grabenkriege über die<br />
Bühne bringen. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe wird oft ziemlich unterschätzt. Mondi Packaging wird<br />
diesbezüglich, so war zu hören, versuchen ehemalige Bauernfeind-Mitarbeiter zu rekrutieren, aber auch<br />
neue Leute hierfür einstellen. G.B.<br />
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<strong>apr</strong> Aktuell - <strong>apr</strong> Aktuell - <strong>apr</strong> Aktuell<br />
Kommt Schweizer Fa. Baumgartner zur Igepa?<br />
In einem Interview der Schweizer Zeitschrift viscom berichtet der Geschäftsleiter der Baumgartner<br />
Papiers SA, Jean-François Chariatte, darüber, dass dasUnternehmen möglichst bis zum ersten Quartal<br />
2004 einen Käufer oder einen starken Partner sucht. Eine Möglichkeit sei dabei die verstärkte<br />
Zusammenarbeit mit der deutschen Igepa Group. Baumgartner könnte dann in der Gruppe aufgehen.<br />
Chariatte selbst wird ab 2004 den Vorsitz der Geschäftsleitung abgeben und als Delegierter in den<br />
Verwaltungsrat von Baumgartner Papiers gehen. Sein Nachfolger wird Jürg Tschanz, der heute schon<br />
für den Bereich IT und Logistik zuständig ist und von Dell kommt. Nach den Worten von Chariatte sollen<br />
bei Baumgartner in Zukunft Kommunikation und Logistik zwischen Druckereien und Papierhändlern<br />
radikal vereinfacht werden. Dabei möchte Baumgartner in Zukunft das gesamte Papierlager managen.<br />
Das Logistik- und Lagermanagement soll sich allerdings vorrangig auf die wichtigsten Standardsorten<br />
konzentrierten. Sorten, die nur selten oder auftragsbezogen verwendet werden, sollen vom<br />
Papiermanagement ausgeschlossen bleiben.<br />
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2. Frantschach Gruppe kauft vier Sackfabriken in Mexiko<br />
Die Frantschach AG, eine 70-prozentige Tochtergesellschaft der Fa. Mondi Europe, hat mit der<br />
mexikanischen Papier- und Verpackungsgruppe Copamex eine Vereinbarung zur Übernahme von deren<br />
Sack-Division unterzeichnet. Der Kaufpreis beträgt 52 Mio. US-$. Copamex wird sich in Zukunft auf sein<br />
Kerngeschäft Tissue und Wellpappe konzentrieren. Die Akquisition umfasst vier Produktionsstandorte in<br />
Monterrey, Chihuahua, Puebla und Guadalajara. In diesen wird nicht nur für den mexikanischen,<br />
sondern auch für den gesamten amerikanischen Markt produziert. Die Gruppe ist der größte Erzeuger<br />
industrieller Papiersäcke in Mexiko und der siebentgrößte Sackproduzent weltweit. Die Frantschach<br />
Gruppe ist der weltweit größte Produzent von Industriesäcken und Sackpapieren mit einem<br />
Jahresumsatz von 1,9 Mrd. Euro. Sie ist mit mehr als 85 Unternehmen in 41 Ländern tätig.<br />
Im Vorjahr erzeugte die Sack-Division von Copamex 470 Mio. Papiersäcke und erzielte einen Umsatz<br />
von 94 Mio. $. Der Sitz der Division ist in Monterrey. Gemeinsam mit dieser Transaktion wurde auch ein<br />
mehrjähriger Papierliefervertrag unterzeichnet. Die Akquisition steht unter dem Vorbehalt der<br />
Genehmigung der mexikanischen Behörden und soll im Februar 2004 abgeschlossen werden.<br />
Veit Sorger, Vorstandsvorsitzender der Frantschach AG: "Die Frantschach Gruppe wird mit dieser<br />
Akquisition einer der führenden Anbieter in Nordamerika. Gemeinsam mit unserer Sackfabrik in der<br />
Nähe von Chicago ergibt sich für unser Unternehmen eine hervorragende strategische Position für die<br />
Zukunft. Mit dieser Akquisition baut die Frantschach AG ihre Position als weltweit größter Anbieter von<br />
Industriesäcken weiter aus."<br />
Akquisitionsprogramm 2003 abgeschlossen<br />
Mit dem Erwerb der Sack-Aktivitäten von Copamex schließt die Frantschach Gruppe ihr diesjähriges<br />
Expansionsprogramm ab: 2003 hat das Unternehmen Sack-Produktionsstätten in Rumänien, Serbien,<br />
Tunesien, Schottland und den USA erworben. Außerdem kaufte die Frantschach AG die Mehrheit an der<br />
Neoplex A/S in Dänemark (Flexible Verpackungen). Im Papiergroßhandel beteiligte sich die Gruppe über<br />
ihre Tochtergesellschaft Europapier AG mehrheitlich an Impap in Polen. Mit dem Erwerb der sieben<br />
Handelsniederlassungen der Papierfabrik Syktyvkar legte die Gruppe den Grundstein für den Aufbau<br />
eines Papiergroßhandelsnetzes in Russland.<br />
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3. Ciba Spezialitätenchemie setzt auf Innovation
Unter dem Titel "Innovation - der Schlüssel zur Differenzierung" präsentierte die Schweizer Fa. Ciba<br />
Spezialitätenchemie im Dezember vor rund 60 Investoren und Analysten in Basel ihre Strategie, den<br />
Umsatzanteil neuer Produkte zu steigern und damit Marktposition und Wachstum zu stärken.<br />
Ciba Spezialitätenchemie setzt derzeit ca. 300 Mio. sfr für Forschung und Entwicklung ein und baut die<br />
Forschungsaktivitäten in Asien (Indien und China) aus. Ein spezieller Forschungsfonds für so genannte<br />
"High Risk/High Reward"-Projekte verfügt über 15 Mio. sfr jährlich. Mittelfristig soll rund ein Drittel des<br />
Umsatzes mit Produkten erzielt werden, die jünger als fünf Jahre sind. Im Jahr 2002 lag dieser Anteil bei<br />
26%.<br />
Armin Meyer, Präsident des Verwaltungsrates und Chief Executive Officer von Ciba Spezialitätenchemie,<br />
erläuterte die zentrale Rolle der Innovation in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Der<br />
Chief Technology Officer und die Leiter der fünf Segmente gaben einen Überblick über zahlreiche bereits<br />
lancierte neue Produkte und die Stossrichtung der Innovation für die Zukunft.<br />
"Innovation ist der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens", betonte Armin Meyer.<br />
"Kontinuierlich innovative Produkte auf den Markt zu bringen ist entscheidend für profitables Wachstum,<br />
für höhere Margen und globale Konkurrenzfähigkeit. Deshalb sind Innovation und die beschleunigte<br />
Markteinführung auch ein wichtiger Bestandteil unseres Programms "Managing for Growth"."<br />
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4. Tembec schließt Werk in Frankreich wegen Überschwemmung<br />
Die Tembec Inc., Montreal, Québec, hat ihre Zellstofffabrik in Tarascon nahe des Flusses Rhône im<br />
Süden Frankreichs vorübergehend geschlossen. Die Rhône durchbrach den historisch höchsten<br />
Wasserstand aufgrund starker Regenfälle und starkem Wind. An der Spitze der Flut am 3. Dezember<br />
2003 lag der Wasserstand auf dem Werkgelände bei 1,40 m. Da Tembec mit einer Flut gerechnet hatte,<br />
wurde ein Krisenplan aktiviert und die Zellstofffabrik am 2. Dezember 2003 geschlossen. Die<br />
Maßnahmen zum Schutz der Werkanlagen des Unternehmens wurden rasch ergriffen und eventuell<br />
betroffene Motoren und Ausrüstung ausgelagert. Unter den vorherrschenden Bedingungen konnte das<br />
Wartungsteam von Tembec am 5. Dezember in das Werk, um das Ausmaß des Schadens<br />
auszumachen. Das Unternehmen schätzt, dass sich die Schließung über einige Wochen erstrecken<br />
kann. Derzeit wird der Produktionsverlust auf 15 000 t geschätzt.<br />
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5. Bayer erhöht Weißtöner-Kapazität<br />
Bayer Chemicals, ein Unternehmensbereich der Leverkusener Bayer AG, hat die Produktions- kapazität<br />
am Standort Leverkusen für die Weißtöner Blankophor im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über zehn<br />
Prozent erhöht. Eine genaue Kapazitätsmenge wollte das Unternehmen auch auf Nachfrage nicht<br />
nennen.Laut Produktionsleiter Dr. Klaus-Dieter Schultz resultiert dies aus einer Optimierung des<br />
Produktionsprozesses des 1998 errichteten Weißtöner-Betriebs - einschließlich der Abläufe im Labor.<br />
Die Weißtöner finden zu 95 Prozent Anwendung in der Papierindustrie z. B. als Streichfarbe. Die<br />
Bedruckung grafischer Papiere wird dadurch kontrastreicher und die Farben lassen sich brillanter<br />
wiedergeben.<br />
Weißtöner absorbieren Licht aus dem UV-Bereich, welches für das menschliche Auge unsichtbar ist, und<br />
emittieren dafür blaues Licht. Dabei kann die Remission sogar über 100 Prozent liegen. Dieser<br />
physikalische Prozess lässt das Papier für den Betrachter weißer erscheinen.<br />
Im Jahre 1941 haben die Bayer Chemiker Otto Bayer und Siegfried Petersen zusammen mit dem Agfa<br />
Forscher Bruno Wendt im Hauptlabor die ersten Patente für Weißtöner ausgearbeitet. Bayer Chemicals<br />
entwickelte im letzten Jahr wieder neuartige Weißtöner und stellte diese im Markt vor: Das Sortiment<br />
Blankophor wurde um fünf neue Tetrasulfo-Typen ergänzt; drei für die Anwendung in der<br />
Strichaufhellung und zwei für die Anwendung in der Leim-/Filmpresse.<br />
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6. Kanada: G&D liefert Banknotenpapier
Die Münchner Fa. Giesecke & Devrient (G&D) erhielt von der kanadischen Regierung nach einer<br />
Ausschreibung einen Dreijahresvertrag zur Lieferung der Banknotenpapiere für 20-, 50- und 100-<br />
Dollarscheine. Bisher wurde das Papier von der Fa. Spexel hergestellt, die nun nach Angaben der<br />
kanadischen Gewerkschaft von der Schließung bedroht ist. Diese ist darüber verärgert, dass Kanada<br />
das einzige Land in der G7 ist, das seine Banknotenpapiere außerhalb des eigenen Landes produziert.<br />
Spexel wird weiterhin das Papier für die 5- und 10-Dollarscheine herstellen. Nach Angaben der Bank of<br />
Canada entsprechen die Spexel-Papiere nicht allen Sicherheitsstandards moderner Banknotenpapiere.<br />
Spexel sei nicht in der Lage, die Papiereigenschaften zu produzieren, die für eine wirkliche<br />
Fälschungssicherheit notwendig seien. Aus Sicherheitsgründen wollte die Bank dabei nicht ins Detail<br />
gehen. Das jetzige Abkommen sieht vor, dass das Banknotenpapier in Deutschland produziert und das<br />
Geld in der Region Ottawa gedruckt wird.<br />
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7. Norske Skog hält sich gut<br />
Der norwegische Norske Skog-Konzern hat im abgelaufenen dritten Quartal operativ 8,1 Mio. Euro (i. Vj.:<br />
50,27) verdient. Dabei stiegen die Quartalsumsätze um 40,54 Mio. Euro auf 826,35 Mio. Euro. In den<br />
ersten neun Monaten stiegen die Umsätze leicht auf 2,364 Mrd. Euro. In den ersten neun Monaten fiel<br />
der operative Gewinn um mehr als 54 Mio. Euro auf 142,97 Mio. Euro. Trotz niedrigerer Verkaufspreise<br />
in den jeweiligen Währungen einzelner Länder gelang es, durch höhere produzierte Mengen und<br />
reduzierte Kosten, aber auch die schwächere norwegische Krone, die Gewinne zu verbessern.<br />
Rationalisierungsmaßnahmen erbrachten in Europa eine Verringerung der fixen Kosten pro produzierter<br />
Tonne um 14% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt seien die Läger in den ersten drei Quartalen in den<br />
eigenen europäischen Betrieben voller als noch im vergangenen Jahr gewesen. Norske Skog erwartet<br />
ein saisonal bedingt stärkeres viertes Quartal, in dem es gelingen sollte, den eigenen Lagerbestand zu<br />
reduzieren.<br />
Zum 30. September hat das Unternehmen eine Anleihe von 400 Mio. US-$ aufgelegt, die überzeichnet<br />
und problemlos am Markt unterzubringen war. Jan Reinås, Vorstandsvorsitzender von Norske Skog,<br />
sieht dies als Vertrauensbeweis der Anleger in sein Unternehmen.<br />
Norske Skog wird mit seinem Tochterunternehmen Pan Asia Paper Company, das die Norweger<br />
zusammen mit Abitibi-Consolidated betreiben, eine neue Papiermaschine für 300 Mio. US-$ in China<br />
bauen. In den einzelnen Regionen entwickelte sich das Geschäft mit Zeitungsdruckpapier sowohl<br />
umsatz- wie auch ertragsmäßig schwach (vgl. Tabelle). Einziger Lichtblick ist hier eine Ertragssteigerung<br />
des operativen Gewinns bei Zeitungsdruckpapier in Europa im dritten Quartal.<br />
Deutlich besser gelang die Entwicklung für Magazinpapiere. Hier stiegen Umsatz und Gewinn deutlich.<br />
Das Umsatzwachstum bei Magazinpapieren resultiert hauptsächlich aus höheren Volumina. Die in<br />
norwegischen Kronen gerechneten Preise sind in Europa nur sehr leicht gestiegen.<br />
Speziell in Asien war der Markt für Zeitungsdruckpapier durch neue Exportwettbewerber belastet. Beim<br />
Tochterunternehmen Pan Asia Paper in Korea fiel der Marktanteil von Norske Skog von 50% auf 42% im<br />
dritten Quartal, dies spiegelt sich in der Umsatzentwicklung wider (vgl. Tabelle).<br />
Aussichten<br />
Jan Reinås betonte, dass die Aufhellung der Papiermärkte diesmal länger als erwartet dauert. Trotzdem<br />
gebe es Signale, dass sich der Markt für Zeitungsdruck- und Magazinpapier verbessere. Fraglich sei, wie<br />
schnell die Erholung eintrete. Währenddessen werde Norske Skog seine Wettbewerbsfähigkeit<br />
verbessern. Dies geschehe durch das so genannte Verbesserungsprogramm 2003, mit dem eine<br />
Resultatsverbesserung von 270 Mio.Eurobis zum Ende 2004 erzielt werden soll.<br />
Umsätze und Gewinne der einzelnen Bereiche in Mio. Euro<br />
Operative Umsätze (in Mio. Euro)<br />
Juli-Sept./03 Juli-Sept./02 Jan.-Sept./03 Jan.-Sept./02 2002<br />
Europa<br />
Zeitungsdruck<br />
261,89 258,37 741,21 761,21 1021,68<br />
Magazinpapier 252,97 223,10 704,18 648,64 882,56<br />
Europa gesamt 514,86 481,48 1445,48 1409,85 1903,64<br />
Südamerika<br />
Zeitungsdruck<br />
36,62 33,37 111,08 110,27 149,59
Australien<br />
Zeitungsdruck<br />
145,67 123,10 395,94 387,16 514,45<br />
Asien<br />
Zeitungsdruck<br />
79,32 94,32 233,51 271,21 363,24<br />
Konzern gesamt 826,35 785,81 2364,45 2349,86 3171,75<br />
Operativer Gewinn nach Abschreibungen (in Mio. Euro)<br />
Juli-Sept./03 Juli-Sept./02 Jan.-Sept./03 Jan.-Sept./02 2002<br />
Europa<br />
Zeitungsdruck<br />
15,00 10,40 37,70 63,37 86,89<br />
Magazinpapier 28,78 17,02 74,05 61,21 73,78<br />
Europa gesamt 43,78 27,43 111,75 124,59 160,67<br />
Australien<br />
Zeitungsdruck<br />
15,13 12,56 42,16 62,16 73,78<br />
Asien<br />
Zeitungsdruck<br />
3,37 18,78 21,48 60,40 75,94<br />
Konzern gesamt 50,27 42,16 143,10 199,18 176,48<br />
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8. Smurfit-Stone immer noch in der Verlustzone<br />
Die US-amerikanische Smurfit-Stone Container Corporation (SSCC) erwirtschaftete im dritten Quartal<br />
einen Verlust von 47 Mio. US-$ (i. Vj.: Gewinn von 43 Mio. US-$). Die Quartalsumsätze lagen mit 1,94<br />
Mrd. US-$ auf gleicher Höhe wie im Vorjahr. Insgesamt ist damit im laufenden Jahr ein Nettoverlust von<br />
88 Mio. US-$ aufgelaufen, wobei die Umsätze mit 5,81 Mrd. US-$ um 250 Mio. US-$ über dem Vorjahr<br />
liegen.<br />
Patrick J. Moore, Präsident und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, sagte, dass dritte Quartal sei<br />
wie erwartet verlaufen. Die Nachfrage nach Wellpappeverpackungen sei im Juli schleppend gewesen<br />
und habe sich dann bis Mitte September verbessert. Die Preise für Wellpappeverpackungen blieben in<br />
den USA relativ stabil, sie seien aber deutlich geringer als die des Vorjahrs. Neben höheren Energie-<br />
und Personalkosten und einer geringeren Kapazitätsauslastungsquote wirkte sich für SSCC ein Hurrikan<br />
in Virginia negativ aus, der zu Produktionsunterbrechungen und Schäden führte.<br />
In seinen Wellpappen-Rohpapierfabriken lag bei SSCC die Auslastungsquote im dritten Quartal bei<br />
niedrigen 85,9% (zweites Quartal: 90,4%, drittes Quartal 2002: 93,2%). Um weiter Kosten zu sparen, hat<br />
sich das Unternehmen entschlossen, seine Papierfabrik in Thunder Bay zu schließen, eine der zwei<br />
Papiermaschinen in Jacksonville stillzulegen und zwei Papiermaschinen in Philadelphia ebenfalls<br />
aufzugeben. Damit wird die Produktionskapazität für Wellpappen-Rohpapiere innerhalb des<br />
Unternehmens um 515 000 t gesenkt und die Wellpappenbogenkapazität um 50 000 t reduziert.<br />
Aussichten<br />
Nach Ansicht Moores ist ein saisonales Aufleben der Nachfrage sichtbar, ohne dass daraus eine<br />
allgemeine Wiederbelebung der Wirtschaft zu erkennen sei. In den nächsten Monaten rechnet er mit<br />
weiterhin bestehendem Preisdruck, einem starken kanadischen Dollar und saisonal geringeren<br />
Absatzmengen. Diese Faktoren werden zusammen dafür sorgen, dass im vierten Quartal voraussichtlich<br />
ein größerer Verlust aus dem operativen Geschäft als im dritten Quartal entsteht.<br />
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9. Bong wieder mit roten Zahlen
Die schwedische Bong Ljungdahl AB, einer der größten Briefumschlaghersteller Europas erzielte in den<br />
ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs einen operativen Verlust von 3,38 Mio. Euro, der<br />
Verlust vor Steuern belief sich auf 7,2 Mio. Euro. Dabei fielen die Umsätze in den ersten neun Monaten<br />
auf 158,07 Mio. Euro (i. Vj.: 175,76 Mio. Euro). Der europäische Markt für Briefumschläge sei nach wie<br />
vor schwach und insgesamt um 3 bis 4% in der Menge gefallen. Außerdem seien die Verkaufspreise und<br />
die Margen aufgrund der geringeren Nachfrage deutlich abgestürzt. Der Preisdruck ist nach Analyse von<br />
Bong praktisch in allen europäischen Teilmärkten auf allen Teilbereichen zu spüren.<br />
Im dritten Quartal kam es zu einer leichten Reduzierung der Marktkapazitäten, da zwei europäische<br />
mittelständische Wettbewerber in Konkurs gingen. Bong hat versucht, mit einem weiteren<br />
Kostenreduzierungsprogramm in Deutschland seine Kosten dadurch in den Griff zu bekommen, dass die<br />
zwei Werke Erkelenz und Wuppertal zu einem in Wuppertal zusammengefasst wurden. Dort sind<br />
außerdem der Verwaltungssitz und das zentrale Lager für Deutschland ansässig. Über einen weiteren<br />
Abbau von 15 Mitarbeitern und Rationalisierungsmaßnahmen gelang es Bong im laufenden Jahr, seine<br />
Kosten um 3,8 Mio. Euro pro Jahr zu senken. Um seine Kosten weiter zu reduzieren, will das<br />
Unternehmen nochmals 70 Mitarbeiter, vor allem in Schweden und Deutschland, freisetzen.<br />
Nach wie vor befindet sich Bong in verschiedenen gerichtlichen Auseinandersetzungen mit seinem<br />
ehemaligen Besitzer Wolf Bauwens. Dabei geht es um zweistellige Millionensummen. Ein Teil der<br />
Streitigkeiten konnte nun außergerichtlich beigelegt werden.<br />
Pihl verlässt das Unternehmen<br />
Der langjährige Vorstandsvorsitzende Lennart Pihl wird im Jahr 2004 Bong Ljungdahl verlassen. Sein<br />
Nachfolger wird der bisherige Verkaufs- und Marketingdirektor Anders Davidson. Dieser arbeitet seit<br />
zwei Jahren bei Bong und kam von der Fa. McKinsey. Davidson hat bereits geholfen, die deutsche<br />
Tochterfirma von Bong leistungsfähiger zu machen und hat seinen Nachfolger in Deutschland, Elmar<br />
Schätzlein, eingearbeitet. Lennart Pihl, der für Bong eine Reihe von Firmen, unter anderem die Fa. Wolf<br />
Bauwens, kaufte, gelang es trotz jahrelanger Bekundungen nicht, das Unternehmen profitabel zu<br />
machen. Im Jahr 2002 fiel ein hoher Jahresverlust an, und dieser dürfte sich im laufenden Jahr noch<br />
erhöhen.<br />
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10. Holmen Paper leidet unter Preisrückgängen<br />
Der schwedische Holmen-Konzern hat in seinem dritten Quartal trotz weitgehend gleicher<br />
Auslieferungsmengen zum Vorquartal nur noch einen Umsatz von 421,94 Mio. Euro (zweites Quartal:<br />
437,8 Mio. Euro) erzielt. Operativ fiel der Gewinn dabei um 1,53 Mio. Euro auf 64 Mio. Euro. Der<br />
Nachsteuergewinn von 41 Mio. Euro sank in ähnlichem Umfang. Die Zahl der Angestellten war mit 5004<br />
(-71) nur leicht verändert zum Vorjahr. Aussichten für den weiteren Jahresverlauf gab der Vorstand nicht.<br />
Trotz der insgesamt schwachen Marktbedingungen für Zeitungsdruckpapiere und Magazinpapiere im<br />
dritten Quartal blieb die ausgelieferte Menge an Zeitungsdruck in Westeuropa gleich, während die<br />
exportierten Mengen bei dieser Papiersorte stiegen. Bezogen auf die ersten neun Monate gelang es<br />
Holmen Paper, die ausgelieferte Papiermenge aufgrund besserer Exporte um ca. 10% zu steigern.<br />
Während im Holzbereich deutlich weniger verdient wurde (vgl. Tabelle), stiegen die Quartalsgewinne im<br />
Bereich Zeitungsdruck und Magazinpapiere immerhin um 6,3 Mio. Euro (vgl. Tabelle).<br />
Bei Iggesund Paperboard, dem Kartonherstellungsbereich des Unternehmens, gelang es, die<br />
Auslieferungen um 7% zu steigern, die Marktnachfrage und die Preise waren hier stabil. Der<br />
Kartonhersteller schaffte im Gegensatz zum Bereich Papier eine hohe Kapazitätsausnutzung. Aufgrund<br />
geringerer Produktionskosten gelang es, den operativen Gewinn in den ersten neun Monaten um 25%<br />
zu erhöhen (vgl. Tabelle).<br />
Nettoumsatz und operativer Gewinn/Verlust (in Mio. Euro)<br />
Quartal Januar-September Gesamtjahr<br />
3/03 2/03 2003 2002 2002<br />
Paper 219,43 217,90 636,89 659,93 891,26<br />
operativer Gewinn 27,83 21,50 69,65 144,86 181,65<br />
Lieferungen<br />
(1,000 t)<br />
427 428 1234 1124 1528<br />
Igges und Paperboard 135,26 134,06 410,64 402,18 529,47<br />
Kartonproduktion<br />
(1,000 t)<br />
117 121 360 337 458<br />
Kartonlieferungen<br />
(1,000 t)<br />
123 120 366 341 453<br />
Igges und Timber 12,33 15,39 41,70 47,92 62,44<br />
Holmen Skog 82,64 101,85 291,04 285,58 386,24<br />
davon externe Kunden 44,10 59,27 165,28 166,92 227,62
operativer Gewinn 9,60 17,79 40,39 32,20 49,12<br />
Ernte in Forsten<br />
(1,000 m3 )<br />
627 733 1922 1744 2510<br />
Holmen Kraft 33,62 32,75 107,96 86,13 122,27<br />
davon externe Kunden 11,24 11,57 43,88 30,56 46,94<br />
operativer G/V 2,40 3,93 16,48 -0,98 -2,83<br />
zurück zum Inhalt<br />
11. Abitibi-Consolidated mit Quartalsverlust<br />
Die Abitibi-Consolidated Inc., weltgrößter Zeitungsdruckpapier-Hersteller, erzielte im dritten Quartal ihres<br />
laufenden Geschäftsjahr 2003 einen Verlust von 69 (i. Vj.: 77) Mio. kan$. Auch operativ erwirtschaftete<br />
das Unternehmen einen Verlust von 31 Mio. kan$ (i. Vj.: Gewinn von 29 Mio. kan$). Immerhin gelang es,<br />
den Verlust des zweiten Quartals, der noch bei 46 Mio. kan$ lag, zu reduzieren. Der Umsatz fiel dabei im<br />
dritten Quartal um 108 Mio. kan$ auf 1,176 Mrd. kan$. Die Gewinnrückgänge resultieren vor allem aus<br />
dem starken kanadischen Dollar, niedrigeren Verkaufspreisen für aufgebessertes holzhaltiges Papier,<br />
einer geringeren verkauften Zeitungsdruckpapier-Menge und Kostensteigerungen. Diese Faktoren<br />
wurden leicht durch höhere Verkaufspreise für Zeitungsdruckpapier in Nordamerika konterkariert.<br />
In den ersten neun Monaten setzte Abitibi-Consolidated fast 330 Mio. kan$ weniger, nämlich 3,578 Mrd.<br />
kan$ um. Dabei liefen aus den operativen Betrieb Verluste von 112 Mio. kan$ (i. Vj.: Gewinn von 164<br />
Mio. kan$) auf. Diese fielen fast gleichmäßig in den drei wesentlichen Geschäftsbereichen Zeitungsdruck<br />
(Verlust: 12 Mio. kan$), aufgebessserte holzhaltige Papiere (Verlust: 12 Mio. kan$) und Holzprodukte<br />
(Verlust: 7 Mio. kan$) an.<br />
Im Bereich Zeitungsdruck verkaufte das Unternehmen im dritten Quartal mit 1,15 Mio. t insgesamt<br />
82.000 t weniger als im Vorjahresquartal. Dabei war es aufgrund der schwachen Nachfrage notwendig,<br />
auf eine Produktion von 250 000 t durch Abstellmaßnahmen zu verzichten. Bei aufgebesserten<br />
holzhaltigen Papieren lagen die Auslieferungen mit 458 000 t auf Vorjahresniveau.<br />
Aussichten<br />
Nach den Worten von Vorstandsvorsitzer John Weaver sind die Preise für Zeitungsdruckpapier in einer<br />
Aufwärtsbewegung. Allerdings befänden sie sich immer noch unterhalb des Normalniveaus. Insgesamt<br />
seien die Herstellungskosten für Zeitungsdruck im dritten Quartal auf einem historisch niedrigen Niveau<br />
geblieben, so dass Abitibi-Consolidated dabei sei, seine Position als Produzent mit niedrigen Kosten zu<br />
festigen.<br />
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I. PERSONALIA<br />
Werner Röhm (67), Vorsitzender der Geschäftsführung des Selbstklebespezialisten Herma, übergibt<br />
nach 30 Jahren die operative Führung des Unternehmens an bisherige Kollegen aus dem<br />
Leitungsgremium. Röhm selbst übernimmt den Vorsitz im Unternehmensbeirat. In der zukünftigen<br />
Geschäftsleitung werden die Geschäftsführer Dr. Rüdiger Pantzer (62) und Manfred Minich von den<br />
Prokuristen Thomas Thumm und Sven Schneller unterstützt. Pantzer gehört dem Unternehmen seit<br />
1985 an und leitet die Sparte Haftmaterial. Minich (45) stieg nach vorangegangenen Management-<br />
Positionen bei Metabo, Black & Decker und Loewe 2001 bei Herma ein und verantwortet das Geschäft<br />
der Sparten Papierwaren und Etikettiersysteme.
Werner Röhm, Manfred Minnich, Dr. Rüdiger Pantzer,<br />
Thomas Thumm, Sven Scheller<br />
Jorma Eloranta wird ab dem 1. März 2004 neuer Vorstandsvorsitzender der finnischen Metso<br />
Corporation. Im Moment ist er Vorstandsvorsitzender der finnischen Kvaerner Masa-Yards Inc.. Unter<br />
seiner Führung hat das Schiffsbauunternehmen ein Restrukturierungsprogramm durchlaufen und seine<br />
Rentabilität auf ein gutes Niveau verbessert. Vorher war Eloranta Vorstandsvorsitzender der Patria<br />
Industriy Group, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Fininvest und der Jaakko Pöyry Gruppe und<br />
Präsident von Fininvest Oy. Olli Vaartimo der übergangsweise Präsident war, wird stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand. Eloranta möchte die Profitabilität des Unternehmens<br />
steigern und den Aktionären Wertzuwachs bieten.<br />
Dr. Wilhelm Vorher, Vorsitzender des Ausschusses Forst und Holz im Verband Deutscher<br />
Papierfabriken (VDP) und Sprecher des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), ist zum neuen<br />
Vorsitzenden des Forest Committee des Europäischen Verbandes der Papierindustrie, CEPI, gewählt<br />
worden. Er tritt die Nachfolge von João Soares, Portucel/Soporcel, an, der als Staatssekretär für Forsten<br />
ins portugiesische Landwirtschaftsministerium geht. Das CEPI-Forest Committee kümmert sich<br />
schwerpunktmäßig um die Sicherstellungder künftigen Holzversorgung seiner Branche zur stofflichen<br />
und energetischen Nutzung aus nachhaltiger Forstwirtschaft, sowie um forstpolitische Fragen auf<br />
europäischer Ebene. Besonderes Augenmerk widmet die Expertengruppe aus Vertretern der<br />
Mitgliedsländer der Implementierung glaubwürdiger Zertifizierungssysteme, ihrer gegenseitigen<br />
Anerkennung und dem Herkunftsnachweis von Holz im Rahmen der nationalen und internationalen<br />
Beschaffung.<br />
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II. KURZ NOTIERT<br />
Deutschland<br />
Die Firma Michael Beyer e.K. - Papier, Karton, Zellstoff feiert am 1.1.2004 ihr zehnjähriges<br />
Bestehen. Das in Donaustauf bei Regensburg ansässige Unternehmen befasst sich<br />
hauptsächlich mit dem Handel und dem Agenturgeschäft in den Bereichen Zellstoff, Tissue und<br />
Druckpapiere; in geringerem Umfang aber auch mit höherwertigen Altpapiersorten, Kraftpapieren und<br />
Vliesstoffen (Spunlace). Eine Spezialität ist SRM (Scrim Reinforced Tissue). Dieses mehrlagige,<br />
polyestergewebeverstärkte Tissue verkauft die Fa. Beyer im Manen der Treco/Fibermatics Inc.,<br />
Philadelphia, dem weltweit größten Hersteller für dieses Produkt. Weitere wichtige Vertretungen sind die<br />
der MFC Commodities GmbH in Wien und der Cartiera Lucchese S.p.a. in Lucca, Italien. Neben<br />
Deutschland als größtem Absatzmarkt findet zurzeit eine intesivere Ausrichtung auf den italienischen<br />
Markt statt.<br />
Deutschland<br />
Unter dem Titel "paper needs creativity" ist der Wandkalender der Papierfabrik Scheufelen,<br />
Lenningen, für das Jahr 2004 erschienen. Die Monatsblätter zeichnen den Papierherstellungsprozess<br />
nach. In zwölf Fotografien wurde die Entstehung des Kulturwerkstoffs festgehalten. Jedes Kalenderblatt,<br />
jede Station der Produktion wurde einem Designer gewidmet, der den entstandenen Rohstoff in einem<br />
Musterbuch für Scheufelen verarbeitet hat. Beim Durchblättern vermisst der Betrachter das gewohnte<br />
Kalendarium. Stattdessen findet sich auf jedem Kalenderblatt ein Silberstreifen. Ob man das gesamte<br />
Kalendarium freirubbelt oder nur für einen selbst wichtige Tage des Monats, das bleibt dem Benutzer<br />
überlassen.<br />
Deutschland<br />
Im Polygraph Verlag, Bielefeld ist die aktualisierte Ausgabe "Polygraph Adressbuch der<br />
Druckindustrie" für das Jahr 2004 erschienen mit Informationen über Mitarbeiterzahlen,<br />
Umsatzgrößen, Leistungsangeboten usw. aus Unternehmen der Druckindustrie. In der<br />
Standardversion können alle Informationen zum jeweiligen Unternehmen am Bildschirm angezeigt<br />
werden. Die erweiterte Marketingversion bietet Selektionsmöglichkeiten wie Adresslisten und<br />
Unternehmensprofile ausdrucken, selektierte Adressen in Fax- oder Serienbriefprogrammen<br />
weiterverarbeiten, Etiketten erstellen oder Daten exportieren.<br />
Frankreich<br />
Die südwestfranzösische Forst-, Papier-, Packmittel- und Packbedarfvertriebsgruppe Gascogne<br />
S.A., Saint-Paul-lès-Dax, will nun offenbar doch ihre Holzaktivitäten beibehalten, wenn auch in<br />
kleinerem Maßstab. Das erklärte Gascogne-Chef Paul Desarmeaux gegenüber der Nachrichtenagentur<br />
Agence France Press (AFP). Die endgültige Entscheidung darüber werde aber erst nach Konsultation<br />
der Personalvertreter getroffen. jb<br />
Österreich<br />
Der Panda Award, der vom WWF (World Wildlife Fund) für besondere Leistungen in Sachen<br />
Umweltschutz und Umweltverantwortung vergeben wird, ist eine begehrte internationale<br />
Auszeichnung. Im November 2003 erhielt Franz Stebegg, Leiter des Competence Centers Technik<br />
& SHE (Safety, Health, Environment) der Fa. Neusiedler der Panda Award vom Präsidenten des<br />
WWF, Dr. Claude Martin. Der Büropapierhersteller bekam den Preis für seine Unterstützung der<br />
nachhaltigen Forstwirtschaft bei Neusiedler Syktyvkar in Russland. Als Global Player in der<br />
Papiererzeugung ist Neusiedler bestrebt, Rohstoffe zunehmend nur von Lieferanten zu beziehen, die<br />
nach international gültigen Normen zertifiziert sind. Bis 2005 sollen mit Unterstützung von Neusiedler<br />
bereits mehr als 1,1 Mio. Hektar Wald in der Republik Komi nach FSC (Forest Stewardship Council)<br />
zertifiziert sein.<br />
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III. IMPRESSUM<br />
Verlag: P. Keppler Verlag GmbH & Co KG, Industriestr. 2, D-63150 Heusenstamm,<br />
Tel. (0 61 04) 60 60, Telefax (0 61 04) 60 61 45<br />
E-Mail-Adresse: g.brucker@kepplermediengruppe.de<br />
Geschäftsführung: Hans-Gerd Koenen, Eckhart Thomas<br />
Redaktion: Dipl.-Kfm. Gerhard W. Brucker (Chefredakteur), Siegfried Jütte (technische Redaktion),<br />
Verlagsanschrift.<br />
Beiträge mit namentlicher Kennzeichnung geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder.<br />
Bereichsleitung Papier- und Druckzeitschriften:<br />
Petra Hanke, Telefon (0 61 04) 6 06-3 60<br />
e-mail: p.hanke@kepplermediengruppe.de
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Anzeigenschluss: 8 Tage vor Erscheinen.<br />
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IV. ZU IHRER INFORMATION<br />
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