AAD 2005, Kurs 129, Freitag, 4.3.2005, 14:00-15:30 ...
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1. Visus<br />
<strong>AAD</strong> <strong>2<strong>00</strong>5</strong>, <strong>Kurs</strong> <strong>129</strong>, <strong>Freitag</strong>, 4.3.<strong>2<strong>00</strong>5</strong>, <strong>14</strong>:<strong>00</strong>-<strong>15</strong>:<strong>30</strong><br />
Neuroophthalmologische Basisuntersuchungen<br />
J. Esser, Essen, M. Gräf, Gießen<br />
Wichtiger Parameter zur Verlaufsbeobachtung. Bestimmung immer, auch bei schlechter Sehschärfe, nach<br />
Forced-Choice-Strategie (siehe DOG-Leitlinien). Die Messung ist dann ebenso genau möglich, wie bei<br />
guter Sehschärfe. Bestimmung mit Sehprobentafel (Landolt-Ringe, ETDRS, …) in der Nähe, wenn in 5 m<br />
nicht mehr möglich.<br />
Validitätskontrolle von Visusangaben:<br />
Spiegelraumbewegungen (auch bei Visus
Relatives afferentes pupillomotorisches Defizit (RAPD): Auf der Seite mit dem (stärkeren)<br />
Afferenzdefizit schwächerer direkter als konsensueller Lichtreflex. Besonders gut im SFLT erkennbar.<br />
Reflektorische Pupillenstörungen (Licht-Nah-Dissoziation): Lichtreflex stärker beeinträchtigt als<br />
Naheinstellungsreaktion<br />
Mittelhirnpupille bei dorsalem Mittelhirnsyndrom: Mittelweite Pupillen, geringer bis fehlender<br />
Lichtreflex, prompte Naheinstellungsreaktion. Weitere Befunde: Konvergenz-Retraktions-Nystagmus,<br />
Aufblickparese, Collier-Zeichen, Stauungspapille, N.III-/N.IV-Parese<br />
Anisokorie (unterschiedlich große Pupillen): Zeichen einer efferenten Störung oder Störung der<br />
Irisbeweglichkeit<br />
Zunahme der Anisokorie im Dunkeln: Erweiterung der engen Pupille gestört, sympathische Störung auf<br />
der engen Seite, DD physiologische Anisokorie<br />
Zunahme der Anisokorie im Hellen: Verengung der weiten Pupille gestört, parasympathische Störung auf<br />
der weiten Seite<br />
Störungen der parasympathischen Efferenz: Pupillotonie, N.III-Parese (bei Pupillenbeteiligung V.a.<br />
kompressive Läsion!!!)<br />
Störung der sympathischen Efferenz: Horner-Syndrom. Weitere Befunde: Ptosis, Unterlidhöherstand,<br />
Miosis, evtl. Schweißsekretionsstörung und gestörte Vasomotorik, evtl. Enophthalmus<br />
4. Gesichtsfeldprüfung<br />
Konfrontationstest (Fingerperimetrie) in den Quadranten prüfen, nicht horizontal und vertikal<br />
Prüfung am Gesichtsfeldtrichter mit Visitenlampe<br />
Bei Kindern, Greisen, Debilen und zur Validitätskontrolle von Gesichtsfeldangaben gezielte<br />
Blicksakkaden als Reizantwort ausnutzen.<br />
Typische „neuroophthalmologische“ Gesichtsfeldausfälle:<br />
Neuritis nervi optici zentral, zentrozökal<br />
toxisch-nutritive Optikusneuropathie zentrozökal<br />
ischämische Optikusneuropathie altitudinal<br />
Carotis-interna-Aneurysma nasal<br />
Chiasmakompression asymmetrisch bitemporal<br />
retrochiasmale Läsion homonym<br />
Läsion am Okzipitalpol homonymes Parazentralskotom<br />
tapetoretinal, psychogen, Artefakt konzentrisch eingeengt<br />
STP, AIBSE, Conus, Artefakt vergrößerter blinder Fleck<br />
Horizontaler optokinetischer Nystagmus (OKN) bei homonymen Gesichtsfeldausfällen<br />
parietale Läsion OKN bei Reizmusterbewegung zur Läsionsseite evtl. gestört<br />
okzipitale Läsion OKN in beide Richtungen normal<br />
5. Augenbewegungsschmerz<br />
Gering bis mäßig bei Neuritis nervi optici.<br />
Deutlich bei okulärer Myositis in und gegen die Zugrichtung des betroffenen Muskels.