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4 Bildung und Qualifizierung - Arbeitskammer des Saarlandes

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<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Qualifizierung</strong><br />

4.4 Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt<br />

<strong>des</strong> Themas anzunehmen. In Fällen schlechter Ausbildungsqualität bzw.<br />

Gesetzesverstößen muss reagiert werden. Das dabei zu nutzende Instrumentarium<br />

reicht von Gesprächen über Fristsetzung bis zu einem Entzug<br />

der Ausbildungsberechtigung. Durch die zum 1. April 005 in Kraft getretene<br />

novellierte Fassung <strong>des</strong> Berufsbildungsgesetzes (BBiG), welche der<br />

Qualitätssicherung in der dualen Berufsausbildung einen hohen Stellenwert<br />

einräumt, ergeben sich neue Möglichkeiten, die Qualität in der dualen Berufsausbildung<br />

zu verbessern.<br />

Angesichts <strong>des</strong> alljährlich spürbaren Erfolgsdrucks, positive Meldungen zur<br />

Großwetterlage „Ausbildungsstellenmarkt“ abzugeben, stehen quantitative<br />

Ergebnisse im Vordergr<strong>und</strong>, die Frage nach Qualität <strong>und</strong> Zukunftsfähigkeit<br />

der eingeworbenen Ausbildungsstellen hingegen spielt keine Rolle.<br />

Vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen<br />

Konnte man zwischen den Jahren 1998 <strong>und</strong> 001 im Saarland eine Zunahme<br />

der Vertragslösungen beobachten, so stellte sich in den darauf folgenden<br />

Jahren bis 004 ein Rückgang derselben ein. 005 <strong>und</strong> jetzt auch 006 gab<br />

es in<strong>des</strong> wieder eine Zunahme von Vertragslösungen. Mit .149 vorzeitig<br />

gelösten Ausbildungsverträgen gab es gegenüber dem Vorjahr 115 Verträge<br />

(5,7 Prozent) mehr Vertragslösungen. Damit stieg die Lösungsrate von<br />

9,4 Prozent im Jahre 005 auf aktuell 9,8 Prozent.<br />

Die hohe Abbrecherquote bringt zum Ausdruck, dass ein nicht zu übersehender<br />

Anteil der Auszubildenden mit Ausbildungskonflikten konfrontiert<br />

ist, die offensichtlich innerhalb <strong>des</strong> bestehenden Ausbildungsverhältnisses<br />

nicht mehr lösbar sind. Ausbildungsabbrüche <strong>und</strong> Umorientierungen während<br />

der betrieblichen Berufsausbildung werden meist von individuellen<br />

<strong>und</strong> betrieblichen Faktoren beeinflusst. Dabei wirken individuelle Faktoren<br />

zumeist stärker als betriebliche. Vertragslösungen bedeuten aber in den<br />

meisten Fällen nicht das Ende einer betrieblichen Ausbildung. Bei der Verhinderung<br />

von Vertragslösungen gilt das Hauptaugenmerk den Klein- <strong>und</strong><br />

Kleinstbetrieben. Hier treten die weitaus meisten Vertragslösungen auf,<br />

wie u.a. die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esinstituts<br />

für Berufsbildung aus dem Jahre 00 zeigen.<br />

Untersuchungen belegen, dass ein großer Anteil der Vertragslösungen in<br />

der betrieblichen Sphäre begründet sind. Hier dominieren Konflikte mit<br />

Ausbildern, Vorgesetzten <strong>und</strong> Betriebsinhabern. Viele der Abbrüche stehen<br />

aber auch in engem Zusammenhang mit der Berufswahl <strong>und</strong> der beruflichen<br />

Orientierung. Das heißt, der Einstiegsberuf hat nicht dem Wunschberuf entsprochen.<br />

Nicht zuletzt aber führen auch vorhandene Qualitätsprobleme<br />

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