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Substitution in der Hausarztpraxis

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<strong>Substitution</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hausarztpraxis</strong><br />

1.<strong>Substitution</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hausarztpraxis</strong> ist nicht nur e<strong>in</strong>e Praxisbeson<strong>der</strong>heit<br />

Wenn <strong>der</strong> Hausarzt Opiatabhängige substituiert, ist er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auch erster<br />

Ansprechpartner für alle an<strong>der</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen o<strong>der</strong> sozialen Fragen.<br />

Vorteil kann also se<strong>in</strong>:<br />

- Behandlung von Akuterkrankungen je<strong>der</strong> Art<br />

- Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Therapie von Komorbidität <strong>der</strong> Suchterkrankung<br />

- umfassende Kenntnis <strong>der</strong> Vorerkrankungen und des aktuellen sozialen Umfelds<br />

- <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel niedrigschwelliger Zugang zur Sprechstunde und gute Erreichbarkeit<br />

- Organisation von Vorsorgeleistungen, z.B. Impfungen<br />

- Kontakt zu Angehörigen usw.<br />

„Nachteil“ Nachteil“ <strong>der</strong> hausärztlichen Betreuung:<br />

- E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> “beson<strong>der</strong>en“ Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxisalltag<br />

- als Herausfor<strong>der</strong>ung für die Praxisorganisation?<br />

- und die Akzeptanz durch an<strong>der</strong>e Patienten <strong>der</strong> Praxis?<br />

- teilweise fehlende Kompetenz des Arztes bei den häufigen psychiatrischen<br />

<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong>n?


2. Teamwork <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hausarztpraxis</strong>!! Wie geht das?<br />

- klare verb<strong>in</strong>dliche Absprachen aller die <strong>Substitution</strong> betreffenden Praxisabläufe<br />

- regelmäßige Praxiskonferenzen, um alle Mitarbeiter auf dem gleichen<br />

Informationsstand zu halten.<br />

- gute Kommunikation <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Praxis verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t das gegenseitige<br />

Ausspielen durch die Patienten<br />

- geschlossenes konsequentes Auftreten des Praxisteams för<strong>der</strong>t die Compliance<br />

<br />

<strong>der</strong> Patienten<br />

Teamwork heißt aber auch Zusammenarbeit mit Helfern außerhalb <strong>der</strong> Praxis,<br />

wie:<br />

- Suchtberatungsstellen mit ebenso regelmäßigen Gesprächskontakten,<br />

- Apotheken, die an <strong>der</strong> <strong>Substitution</strong> teilnehmen,<br />

- Jugendämtern bei <strong>der</strong> Betreuung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n substituierter Eltern,<br />

- Kontakt zu schulischen E<strong>in</strong>richtungen, Arbeitsstellen o<strong>der</strong> ARGE-Betreuern <strong>der</strong><br />

<br />

Patienten


3.Beson<strong>der</strong>e Kompetenzen <strong>der</strong> Arzthelfer<strong>in</strong>nen<br />

- positive E<strong>in</strong>stellung und Empathie für das schwierige<br />

Patientenklientel<br />

- hohe soziale Kompetenz und kommunikative Fähigkeiten<br />

- spezielle mediz<strong>in</strong>ische Grundkenntnisse und Bereitschaft zu<br />

entsprechen<strong>der</strong> Weiterbildung<br />

- Erlernen von Konfliktmanagment<br />

- Erkennen von Krisensituationen<br />

und entsprechen<strong>der</strong> adäquater Reaktionen


4. Umgang mit Krisen<strong>in</strong>tervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hausarztpraxis</strong><br />

- rechtzeitiges Erkennen durch häufigen Arzt-Patienten-Kontakt mit Unterstützung<br />

durch die Helfer<strong>in</strong>nen<br />

- Durchsetzung <strong>der</strong> getroffenen <strong>in</strong>dividuellen Behandlungsvere<strong>in</strong>barungen<br />

- E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Familienangehörigen/Vertrauenspersonen auf freiwilliger Basis<br />

- enge Kooperation mit Suchtberatern und an<strong>der</strong>en Helfern unter Nutzung <strong>der</strong><br />

vere<strong>in</strong>barten Schweigepflichtsentb<strong>in</strong>dungen.<br />

- Anwendung von geeigneten Gesprächsstrategien durch den Arzt, um im E<strong>in</strong>zelfall<br />

differenzierte, nachvollziehbare, faire und konsequente Entscheidungen zu treffen<br />

- Mitarbeit <strong>in</strong> Qualitätszirkeln hilft bei <strong>der</strong> Lösung schwieriger Konflikte<br />

- Fähigkeit des Arztes zur selbstkritischen Reflexion<br />

5. Umgang mit <strong>der</strong> Indikation zum Abbruch <strong>der</strong> <strong>Substitution</strong><br />

- dabei gibt es ke<strong>in</strong>e spezifisch hausärztliche Kriterien<br />

- die konsequente Durchsetzung <strong>der</strong> zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Behandlung vere<strong>in</strong>barten Regeln<br />

( Verhalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis, Intoleranz gegen Beikonsum, Teilnahme an PSB usw.)<br />

- Chance zur Wie<strong>der</strong>aufname <strong>der</strong> <strong>Substitution</strong>sbehandlung


Die Behandlung Opiatabhängiger auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Hausarztpraxis</strong> ist<br />

- Stressig - aufwendig – oft ärgerlich<br />

- manchmal frustrierend<br />

und doch<br />

- ärztlich notwendig - häufig erfolgreich<br />

und<br />

- angenehm an<strong>der</strong>s als unsere sonstige<br />

<br />

Arbeit.

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