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Gut. - Hessisches Landestheater Marburg

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Frisst Gier Zukunft?<br />

Könnten wir auch ohne Lügen überleben?<br />

Macht das Unglück uns zu besseren Menschen?<br />

Obwohl die meisten Dichter das Gewinnstreben verpönen, die Gier<br />

karikieren und den Geiz verurteilen, kommt der Mensch mit Mäßigung<br />

und Ehrlichkeit oft nicht weit. Aus diesem Widerspruch erwächst<br />

dem Theater aktuelle Bedeutung. Kaum ein anderer Ort vereint<br />

so intensiv Menschen auf der Suche nach<br />

Inhalt und Unterhaltung. Jeden Abend treffen<br />

sich hier Zuschauer voller Neugier und der Bereitschaft,<br />

die Normalität auszusetzen. Auf der<br />

Theaterbühne werden Ungerechtigkeiten, Abgründe,<br />

Hässlichkeiten, Skandale, Grenzüberschreitungen<br />

inszeniert – die Konfrontation mit<br />

dem Abseitigen und Unmoralischen provoziert<br />

zur Stellungnahme. Grenzen werden sichtbar, soziale Normen hinterfragt:<br />

Es entsteht somit eine Moral aus der Unmoral. Wir möchten<br />

Sie einladen, dieses Hinterfragen den eigenen Glücksutopien gegenüberzustellen<br />

und die 20 Premieren und sechs Gastproduktionen der<br />

Spielzeit 2011/2012 zu besuchen.<br />

In diesem Spielzeitheft stellen wir Inhalte, Konzepte und die Schauspieler<br />

des Ensembles vor und freuen uns, wenn wir den begonnenen<br />

Diskurs und das gegenseitige Kennenlernen vertiefen können. Da wir<br />

das Theater als einen Ort des Austausches und der kulturellen Bildung<br />

verstehen, wollen wir Ihnen auch die Arbeit<br />

des Theaterjugendclubs, des Theaterlabors, der<br />

Theaterpädagogen (Theater und Schule, Schulkooperationen,<br />

<strong>Marburg</strong> macht Theater) und die<br />

sozialen Projekte (Theaterpaten, Sozialfond, Kulturloge,<br />

ACTeasy) ans Herz legen.<br />

Ich freue mich auf die zweite Spielzeit, in der wir,<br />

nun in <strong>Marburg</strong> angekommen, die gemeinsame<br />

Suche nach dem <strong>Gut</strong>en, Wahren und Schönen leidenschaftlich fortsetzen<br />

werden.<br />

Matthias Faltz


Inhalt<br />

6<br />

Premierenübersicht<br />

Schauspiel<br />

7<br />

Premierenübersicht<br />

Junges Theater<br />

9<br />

Premieren Schauspiel<br />

24<br />

Ensembleportraits<br />

41<br />

Premieren Junges<br />

Theater<br />

47<br />

Repertoire<br />

6<br />

52<br />

Ensembleportraits<br />

68<br />

Nachtschicht<br />

68<br />

<strong>Marburg</strong>er Science Slam<br />

68<br />

Hessische<br />

Theatergespräche<br />

69<br />

Theaterlabor<br />

69<br />

Theaterjugendclub<br />

72<br />

Netzwerk Theater<br />

und Schule<br />

72<br />

Angebote für Pädagogen<br />

73<br />

Theaterpatenprojekt<br />

73<br />

Sozialfond<br />

74<br />

<strong>Marburg</strong> macht Theater<br />

76<br />

Mobile Klassenzimmer-<br />

produktionen<br />

76<br />

Eröffnungsfest<br />

76<br />

<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />

2012<br />

77<br />

17. Hessische Kin der-<br />

und Jugendtheaterwoche<br />

77<br />

Grußwort des<br />

Freundeskreises<br />

78<br />

Abonnements<br />

84<br />

Preise / Vorverkauf<br />

86<br />

Karten<br />

86<br />

Angebote<br />

87<br />

Service<br />

88<br />

Anfahrtsplan<br />

89<br />

Ensemble und<br />

Mitarbeiter<br />

90<br />

Kontakte<br />

91<br />

Bildlegende<br />

91<br />

Impressum<br />

7


Premierenübersicht<br />

Schauspiel<br />

09. September 2011, Bühne<br />

Der gute Mensch von Sezuan<br />

von Bertolt Brecht<br />

10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Don Karlos<br />

von Friedrich Schiller<br />

24. September 2011, Fürstensaal<br />

Dantons Tod<br />

von Georg Büchner<br />

08. Oktober 2011, Black Box / Koproduktion<br />

enter exit re-enter Lear –<br />

Eine Multimediaperformance<br />

von Luise Voigt<br />

Herbst 2011, Bühne / Gastspiel<br />

Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />

von Nikolaj Gogol<br />

16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof / Uraufführung<br />

Theater in der Finsternis: Klein Zaches, genannt Zinnober<br />

von E.T.A. Hoffmann<br />

Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Gastspiel<br />

Verlorener Drachen<br />

Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo<br />

Koproduktion von Schauspielhaus Bochum<br />

und pottporus/Renegade<br />

8<br />

05. November 2011, Bühne<br />

Der Revisor<br />

von Nikolaj Gogol<br />

06. November 2011, Black Box / Uraufführung<br />

Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />

von Hansjörg Betschart<br />

Herbst 2011, Black Box / Koproduktion<br />

Die Hörtheatrale: Bram Stokers »Dracula«<br />

Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen<br />

Vampirroman von Abraham »Bram« Stoker<br />

10. Dezember 2011, Black Box<br />

Die Regeln der Lebenskunst in der modernen Gesellschaft<br />

von Jean-Luc Lagarce<br />

21. Januar 2012, Bühne<br />

Antigone<br />

nach Sophokles<br />

25. Februar 2012, Black Box<br />

Die Nibelungen<br />

von Friedrich Hebbel<br />

03. März 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Theaterjugendclub<br />

Krabat<br />

nach Otfried Preußler<br />

17. März 2012, Bühne<br />

Der goldene Drache<br />

von Roland Schimmelpfennig<br />

01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Uraufführung<br />

Ich bereue nichts –<br />

Eine musikalische Revue<br />

von Barbara Kuch und Roscha A. Säidow<br />

15. April 2012, Black Box / Uraufführung<br />

Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />

Ensembleproduktion<br />

20. Mai 2012, Black Box / Uraufführung<br />

Geburtlichkeit und Sein zum Tode<br />

von Fanny Brunner und Eva Bormann<br />

14. Juni 2012, Marktplatz / Open Air-Spektakel<br />

Der Kaufmann von Venedig<br />

von William Shakespeare<br />

Premierenübersicht<br />

Junges Theater<br />

08. September 2011, <strong>Marburg</strong>er Schule / Klassenzimmerstück / 14+<br />

Hier geblieben<br />

von Reyna Bruns, Magdalena Grazewicz und Dirk Laucke<br />

17. September 2011, Black Box / Übernahme / 10+<br />

Die große Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde<br />

von Bruno Stori<br />

29. Oktober 2011, Black Box / Gastspiel / 4+<br />

Was macht das Rot am Donnerstag?<br />

Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn<br />

zu Musik von Maurice Ravel und Claude Debussy<br />

26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+<br />

Emil und die Detektive<br />

von Erich Kästner<br />

11. Dezember 2011, Black Box / Gastspiel / 4+<br />

Die stille Nacht – Ein kleines Stückchen Weihnacht<br />

Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt<br />

28. Januar 2012, Black Box / Uraufführung / 6+<br />

Die Wunderkammer – Ein Tanzstück<br />

von Anna Konjetzky<br />

18. März 2012, Black Box / Uraufführung / 11+<br />

Brave Oil World – Ein Science-Fiction-Comic<br />

von Klaus Gehre und Michael Lohmann<br />

9


Premieren Schauspiel


Der gute Mensch von Sezuan<br />

von Bertolt Brecht (1898–1956)<br />

Premiere: 09. September 2011, Bühne<br />

Regie: Stephan Suschke<br />

Der Mensch ist nicht nur Opfer der Verhältnisse,<br />

gilt <strong>Gut</strong>sein als peinlich, so von vorgestern wie die Verteidigung ei-<br />

sondern bestimmt diese auch<br />

ner aufgeklärten Moral und die Hoffnung auf eine bessere Welt. Da<br />

von Stephan Suschke<br />

darf uns die popkulturelle Konjunktur der Globalisierungskritik nicht<br />

täuschen. Dass der »<strong>Gut</strong>mensch«, aus der politischen Rhetorik<br />

Brechts Stücke, die in den Jahren der Prosperität und des scheinbar stammend, sich in der Alltagssprache niedergelassen hat, kann als<br />

sicheren Wohlstandes für den größten Teil der deutschen Bevölke- Triumph antihumanistischen Denkens gelten. Die Häme über den<br />

rung veraltet schienen, bekommen durch die gesellschaftlichen Ent- guten Menschen beginnt bei Nietzsche, der Neologismus stammt<br />

wicklungen der letzten Jahre eine überraschende Aktualität. Dazu aus dem Stürmer, Kampfbegriff ist er für die Neue Rechte, und<br />

gehört auch das 1938 in Dänemark begonnene,<br />

salonfähig wurde er durch die 68er-Kritik im<br />

1940 in Schweden beendete Stück »Der gute<br />

Stil von Klaus Bittermanns »Wörterbuch des<br />

Mensch von Sezuan«.<br />

<strong>Gut</strong>menschen«. Die Verachtung, die das Wort<br />

Brecht selbst versieht das Parabelstück mit<br />

ausdrückt, und die Geläufigkeit, mit der es ver-<br />

der Bemerkung: Die Provinz Sezuan der Fabel, die<br />

wendet wird, legen den Verdacht nahe: Als gut<br />

für alle Orte stand, an denen Menschen von Men-<br />

gilt jetzt ungut.<br />

schen ausgebeutet werden, gehört heute nicht mehr<br />

Tatsächlich ist der <strong>Gut</strong>mensch, von dem wieder<br />

zu diesen Orten. Abgesehen davon, dass sich<br />

mit kuriosem Eifer gesprochen wird, heute ent-<br />

auch das mittlerweile verändert hat, bleibt<br />

weder längst ausgestorben, oder er versteckt<br />

Brechts Grundfrage aktuell: Wie ist es möglich, in einer Gesellschaft, sich verdammt gut. Der mit Furore Verfolgte pflanzte einst Bäume<br />

die an niedrigste Instinkte appelliert, gut zu sein? Die Hure Shen Te gegen das Waldsterben. Der Verkehr in den Großstädten war ihm ein<br />

kommt durch göttliche Fügung und einfache menschliche Güte zu Zeichen von Kinderfeindlichkeit, der Schwule Opfer von Zwangshe-<br />

einem kleinen Vermögen. Ihre schnell stadtbekannt werdende Güte terosexualität, der Ausländer ein Opfer von Fremdenfeindlichkeit.<br />

wird ausgenutzt, der kleine Tabakladen füllt sich mit Glücksrittern, Die Kritik war dem <strong>Gut</strong>menschen ein Fetisch. Er verharrte in einem<br />

Schmarotzern und den netten Ausbeutern von nebenan. Um zu schlecht gelaunten Gestus des Entlarvens: Noch der großzügigste<br />

überleben, erfindet sie die Figur ihres Vetters Shui Ta. Fortan ver- Sozialstaat trug den Makel repressiver Toleranz in sich und vernebelsucht<br />

Shen Te durch diese Spaltung ihre menschlichen Qualitäten te die staatsmonopolistische Herrschaft.<br />

zu retten, indem sie die finsteren Entscheidungen ihrem Vetter Shui Dann kamen die neunziger Jahre. Er mache sich über die Welt Illusi-<br />

Ta überlässt. Die Schwierigkeit des <strong>Gut</strong>-Seins in einer Gesellschaft, onen, wurde dem <strong>Gut</strong>menschen damals unterstellt. Gleichzeitig hieß<br />

die nicht gut ist, wird in kräftigen, gut gebauten Szenen gezeigt, die es, er sei selbstgerecht. Mit seiner unterwürfigen Freundlichkeit dem<br />

manchmal tragikomisch sind.<br />

türkischen Gemüsehändler gegenüber und seiner Solidarität mit den<br />

Dabei wird deutlich, dass selbst die untersten Schichten den aus- Entwicklungsländern würde er nicht die Welt verändern, sondern nur<br />

beuterischen Grundmechanismus der Gesellschaft bedienen. In der noch seine Nachbarn geißeln.<br />

scheiternden Liebesgeschichte zwischen Shen Te und dem Flieger Als <strong>Gut</strong>mensch gilt heute bereits, wer eine differenzierte statt pola-<br />

Sun wird sichtbar, dass die Menschen nicht nur Opfer der Verhältnisrisierende Integrationsdebatte fordert, wer Neugier für die Migranten<br />

se sind, sondern diese auch bestimmen.<br />

und ein Restgefühl an Nächstenliebe aufbringt. Als <strong>Gut</strong>mensch gilt<br />

Der Plot und die Figuren sind großartig. In der <strong>Marburg</strong>er Inszenie- heute, wer kein Islamkritiker ist. Es entbehrt nicht einer gewissen<br />

rung soll die Geschichte in das Zentrum gerückt und die ideologi- Ironie, dass die Islamkritiker damit durchaus erfolgreich die Strateschen<br />

Schlussfolgerungen den Zuschauern überlassen werden. gie des traditionellen <strong>Gut</strong>menschentums kapern: Der realpolitisch<br />

Handelnde oder auch nur Unverbitterte hat ihrer Ansicht nach schon<br />

Der <strong>Gut</strong>mensch<br />

immer unrecht. Aber derlei hält nicht ewig. Im Gegenteil. Auch unter<br />

von Adam Soboczynski<br />

Warum ist der »<strong>Gut</strong>mensch« eigentlich ein Schimpfwort? Zu Zeiten<br />

dem Stichwort Islamkritik dürfte man wohl bald konstatieren: Wurde<br />

in den nuller Jahren überstrapaziert. Hat sich inzwischen erholt.<br />

Goethes, als noch Maximen Mode waren wie Edel sei der Mensch, hilfreich<br />

und gut, hätte man das Wort als Tautologie empfunden. Heute<br />

nach: Cicero Nr. 12, Dezember 2010<br />

12<br />

Don Karlos<br />

von Friedrich Schiller (1759–1805)<br />

Premiere: 10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Roscha A. Säidow<br />

Am Hof des spanischen Königs Philipp II. herrscht Friedhofsruhe. Um<br />

ihn herum webt sich ein Netz von Intrigen und Liebesgeschichten:<br />

Marquis Posa versucht, den Kronprinzen Karlos für die Befreiung der<br />

Niederlande zu gewinnen. Karlos liebt seine Stiefmutter Elisabeth.<br />

Gräfin Eboli liebt ihrerseits Karlos, wird von ihm jedoch zurückgewiesen.<br />

Aus Rache berichtet sie dem Vater von den quasi-inzestuösen<br />

Gefühlen des Sohnes. Voller Wut beschließt der König, Frau und<br />

Sohn umzubringen.<br />

Schiller, Posa, Zhào Jìng<br />

von Alexander Leiffheidt<br />

Militärische Pflanzschule – kein gartenbauliches Institut,<br />

sondern eine Zuchtanstalt für die zukünftigen<br />

Führungseliten des Herzogs Karl Eugen von Württemberg.<br />

Wecken um 5 Uhr, Frühappell, Händefalten zum<br />

Gebet. Auf Kommando.<br />

Dass Foucault über Bentham geschrieben hat und<br />

nicht über dieses Panoptikum, ist erstaunlich: in der »Hohen Karlsschule«,<br />

wie sie bald nach ihrer Gründung genannt wurde, präsentiert<br />

sich die Entfaltung der Disziplinargesellschaft an der Schwelle<br />

zum 19. Jahrhundert in unverstellter Form. Jede Tür hat ein Guckloch:<br />

das Auge des allerhöchsten Vaters, allgegenwärtig.<br />

Mit 14 Jahren wird Friedrich Schiller eingezogen in die Eliteakademie,<br />

mit 21 entlassen. Dem Disziplinierungsregime des Herzogs ist er damit<br />

noch lange nicht entkommen. Erst nach der Flucht ins thüringische<br />

›Ausland‹ beginnt, drei Jahre später, die Arbeit an »Don Karlos,<br />

Infant von Spanien«.<br />

[Ich will] es mir in diesem Drama zur Pflicht machen, in Darstellung der Inquisition,<br />

die prostituirte Menschheit zu rächen, und ihre Schandfleken fürchterlich<br />

an den Pranger zu stellen, schreibt Schiller 1783. Zur Uraufführung 1787<br />

streicht er allerdings von sich aus alle Stellen an, die der Zensur willen<br />

weggelassen werden können. Höflich fragt er seinen Intendanten,<br />

ob er sich im Punkte des Catholicismus, der Geistlichkeit und der Inquisition<br />

einige Freiheiten erlauben dürfe. Die Antwort des Theatermachers:<br />

nein. Die Disziplinierungen machen nicht halt an den Mauern der<br />

Karlsschule: keine Gedankenfreiheit, nirgends.<br />

Gedankenfreiheit – Posas Forderung an Philipp, Schillers Schulterschluss<br />

zu den Aufklärern. Wage, für dich selbst zu denken, fordert<br />

Captain Boldmind 1764 in Voltaires »Dictionnaire«. Was soll uns<br />

heute noch eine solche Forderung? Als Möglichkeit, sich des eigenen<br />

Verstandes ohne Einflussnahme anderer zu bedienen, ist Gedankenfreiheit<br />

ein Rechtsprinzip bürgerlicher Selbstbestimmung. In<br />

unsere säkularen Hirne äugt aber längst kein Großinquisitor mehr,<br />

und für alles andere garantiert, so sollte man meinen, Artikel 18 der<br />

Menschenrechte. Schillers berühmte Zeile: Problem gelöst, Text gestrichen?<br />

Cäsar sagte: Ich kam, sah und siegte. Ich sage: Ich widersetze mich, ich breche<br />

durch, ich gewinne. So spricht ein anderer Experte in Sachen Machtmaschinen:<br />

Zhào Jìng, Blogger und kritischer Journalist aus China.<br />

Die Tage Chinas als Propagandastaat seien gezählt, vertraut Zhào<br />

den westlichen Medien an. Früher oder später wird er<br />

Recht behalten. Doch was genau bedeutet das?<br />

Glaubt man Zhào, so zeigt sich bereits seit Jahren<br />

in der Volksrepublik ein interessantes Phänomen: In<br />

demselben Maße, in dem die persönlichen Freiheiten<br />

wachsen, schrumpft das Interesse der Bevölkerung<br />

an politischer Freiheit. Nur sehr sonderbare Menschen<br />

kämpfen noch für politische Rechte. 95% ist die Zensur egal,<br />

berichtet Zhào. Wenn niemand mehr die Frage nach<br />

Gedankenfreiheit stellt, verschwinden auch die Zensoren.<br />

Nicht aber die Zensur: Aus ihr entwickelt sich<br />

eine dispersive Form gesellschaftlicher Kontrolle, die nirgends verortet<br />

und doch immer präsent ist.<br />

Seit den Tagen der »Hohen Karlsschule« haben sich in unseren Gesellschaften<br />

die Regimes der Disziplinierung bis zur Unsichtbarkeit<br />

und Allgegenwärtigkeit verfeinert. Der Entkörperlichung der Strafe<br />

entspricht die der Methoden der Disziplinierung und Überwachung.<br />

Es sind ja Ketzer, die man brennen sieht: Der am Tode des Delinquenten<br />

ausgerichteten Souveränitätsmacht und Staatsgewalt eines Philipp<br />

steht heute ein polyzentrisches Geflecht von Machtbeziehungen<br />

gegenüber, dessen Strukturen weniger auf Repression als auf Normisierung<br />

des Individuums, auf die Produktion eines kontrollierten,<br />

an- und eingepassten Normalbürgers abzielen.<br />

In diesem Sinne ist Posas Forderung nach Gedankenfreiheit alles andere<br />

als unproblematisch. Nicht, weil sie uns ohnehin schon sicher<br />

wäre, sondern weil auch wir sie allzu leicht mit unseren persönlichen<br />

Freiheiten verwechseln – weil zudem dieselben Strukturen, die sie<br />

uns rechtsstaatlich garantieren, zugleich zu Produktionsmechanismen<br />

einer ubiquitären Normalisierung und Kontrolle geworden<br />

sind. Every day is a school day: Die Regimes der Disziplinierung sind der<br />

Pflanzschule entkommen und uns zur Welt geworden.<br />

Schillers Familientragödie entfaltet sich in einem von Macht und<br />

Politik durchdrungenen Raum, in dem die Domänen von Individuum<br />

und Staat, öffentlicher und privater Disziplinierung sich überschneiden,<br />

ja gar deckungsgleich werden. Wir erkennen in der Karlsschulen-Welt<br />

die Spuren unserer eigenen. Und eine Frage, die auch Zhào<br />

stellen könnte: Wie geben wir uns Gedankenfreiheit?<br />

13


Dantons Tod<br />

von Georg Büchner (1813–1837)<br />

Premiere: 24. September 2011, Fürstensaal<br />

Regie: Veit Kassel<br />

Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muss gefallen? – Wer hat das<br />

Muss gesprochen, wer? Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?<br />

(Danton)<br />

Das Leiden unter der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und die Lust<br />

am privaten Lebensgenuss, der Wunsch nach Weltveränderung und<br />

das Erkennen der eigenen Handlungsunfähigkeit stehen sich unvereinbar<br />

gegenüber. Zeitunabhängig bleiben die Fragen:<br />

Wie viel Freiheit erlaubt das allgemeine Glück? Wie<br />

viel Gewalt fordert die Gerechtigkeit? Wie lässt sich<br />

die entfesselte Bestie des Terrors wieder einfangen?<br />

Fünf Jahre sind vergangen seit dem Sturm auf die Bastille.<br />

George Danton und Maximilien de Robespierre,<br />

einst Brüder im Geiste und Väter der Französischen<br />

Revolution, sind zu Erzfeinden geworden. Robespierre<br />

gibt dem revolutionären Sieg ohne blutigen Terror keine<br />

Chance. Danton fordert Menschlichkeit statt Strafe,<br />

Wohlergehen statt Tugend. Er verabscheut die Gewalt. Sein Verhältnis<br />

zur Revolution, zur Welt hat sich verändert. Nicht länger will er,<br />

wie Robespierre, die eigenen Interessen dem Kampf opfern. Er will<br />

genießen. Er, der das Leben bejaht, setzt es damit aufs Spiel. Die<br />

Widersacher werden über die Gegensätzlichkeit ihrer Haltungen definiert:<br />

Robespierre, der Fundamentalist, Danton, der Humanist. Die<br />

Sympathie gilt meist dem letzteren. Und doch ist es Danton, der aus<br />

einem tiefen fatalistischen Empfinden des Überdrusses seine Ideale<br />

preisgibt, der aus Frustration über die menschliche Natur aufhört zu<br />

kämpfen.<br />

Schiller und Büchner in den elysäischen Gefilden<br />

von Georg Maurer<br />

Büchner: Können Sie nur in Kreisen denken? Der Mensch wird von<br />

den Umständen gejagt – und das nennt er sein Vorwärts, immer gejagt<br />

– und so meint er, immer vorn zu stehen, an der Spitze, die Meute<br />

zu führen, die ihn hetzt – und hat sie ihn, so sagt er: Jetzt steh ich<br />

im Mittelpunkt. Und zerfleischt sie ihn, so sagt der Idealist: Seht, das ist<br />

mein Freitod. Und es ist doch Käse.<br />

Schiller: Sie sagen, die Umstände machen den Menschen. Und ich<br />

sage, der Mensch macht die Umstände. Und dann antworten Sie: Die<br />

Umstände machen sich den Spaß, den Menschen glauben zu machen,<br />

dass er die Umstände macht. Warum wollen wir nicht die Heiterkeit<br />

in dieser tristen Natur sein. Wie aber, wenn das eben der Spaß<br />

wäre, dass die Natur, deren Kinder wir sind, es uns überlassen hätte,<br />

unsere Bestimmung selbst auszuführen, solange wir einigermaßen<br />

14<br />

gesund und bei Verstand sind?<br />

Büchner: Aus Spaß baut man Luftschlösser, aber aus Not stürmt<br />

man die irdischen Schlösser.<br />

Schiller: Und wenn sie gestürmt sind, was dann?<br />

Büchner: Was weiß ich? Aber wenn das Volk sich satt essen kann,<br />

wird es anders denken, als Sie denken, lieber Schiller. Das weiß ich.<br />

Denn Ihre Gedanken sind nichts als Bewusstseinsfieber, sind der Freiheits(t)raum<br />

eines auf Stroh und an Ketten Liegenden.<br />

Schiller: Das Volk hat nicht zum erstenmal und nicht zum<br />

letztenmal Schlösser gestürmt.<br />

Büchner: Gewiß! Aber das ist kein Grund, den Würgern<br />

nicht immer wieder an die Kehle zu springen. Da wiegle<br />

ich auf, da treib ich, getrieben im ewigen Treiben.<br />

Schiller: […] Rasen kann auch das Tier an den Gitterstäben,<br />

und es wird vielleicht die Freiheit seiner Natur gewinnen.<br />

Aber das ist nicht die Freiheit des Menschen. Die ist<br />

nie und nimmer in der Asche der Paläste zu finden. Denn<br />

in der glühenden Asche werden die neuen Eisenstäbe gehärtet. Erst<br />

wenn der Mensch empfindet, dass die Gewalt der Natur in ihm ein<br />

Ende findet, fängt seine Gewalt an, die über alle Natur ist.<br />

Büchner: In ihren Gedanken, lieber Schiller, nicht in der Wirklichkeit.<br />

Schiller: Mein Gedanke ist der Gedanke meiner Wirklichkeit. Und<br />

durch meine Gedanken habe ich sie an der Hand. Was die Hand tut,<br />

muss sie mit Verstand tun, sonst ist sie ein Nichts gegen die Löwentatze.<br />

Was ich denke, denkt die Menschheit in mir.<br />

Büchner: Und darüber schwebt ihr Popanz Mensch, verächtlich über<br />

dem verzweifelten Rasen des Volkes.<br />

Schiller: Wenn Ihnen mein idealistischer Mensch zu abstrakt ist, so<br />

sehen Sie zu, wie Sie Ihren konkreten Menschen durch die Zeiten<br />

bringen, ohne dass er an sich irre wird, wenn er heute dies und morgen<br />

das Gegenteil davon tun muss, weil es die Verhältnisse so wollen.<br />

in: Dietmar Goltschnigg (Hg): Georg Büchner und die Moderne: Texte,<br />

Analysen, Kommentare, Berlin 2002<br />

Regie<br />

Veit Kassel wurde 1982 geboren<br />

und studierte an der Hochschule<br />

für Musik und Darstellende<br />

Kunst Frankfurt am Main Regie.<br />

In der vergangenen Spielzeit<br />

inszenierte er das »Theater der<br />

Finsternis: Der Sturm« am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

enter exit re-enter Lear –<br />

Eine Multimediaperformance<br />

von Luise Voigt (*1985)<br />

Koproduktion mit dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft<br />

Gießen<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: 08. Oktober 2011, Black Box<br />

Regie: Luise Voigt<br />

Shakespeares vielleicht dunkelste Tragödie erzählt die Geschichte<br />

eines Zerfalls. Der König, den wir in der ersten Szene des ersten Akts<br />

noch im Vollbesitz seiner geistigen, weltlichen und sprachlichen<br />

Macht erleben, verwandelt sich nur wenige Momente später in ein<br />

Paradox: ein Herrscher, der keiner mehr ist, und sich erst dadurch<br />

als dramatische Figur konstituiert. King Lear tritt seine Macht an die<br />

undankbaren Töchter ab. In der Folge verliert er Gefolgschaft, Befehlsgewalt,<br />

alle Güter, Vernunft und schließlich<br />

das Leben.<br />

Diesen Moment der Entäußerung macht die<br />

junge Theater- und Performancekünstlerin Luise<br />

Voigt mit ihrer Gruppe zum Ausgangspunkt<br />

einer Untersuchung über die Zusammenhänge<br />

zwischen Körper, Macht und Repräsentation.<br />

Der König hat einen gekrönten und einen ungekrönten<br />

Körper, der Schauspieler den Figurenkörper<br />

und seinen privaten Körper, der wiederum<br />

den Figurenkörper repräsentiert. Was aber tritt zu Tage, wenn<br />

diese Repräsentation fehlschlägt ? Wenn der Herrscher fällt – wenn<br />

dem König, bzw. dem Schauspieler, seine Souveränität gegenüber<br />

dem Publikum entrissen wird?<br />

Aus dem Zusammenspiel oder Gegeneinander-Ausspielen von repräsentierendem<br />

und privatem Körper erwächst die Frage nach den<br />

ethischen, juristischen und dispositiven Konsequenzen ihrer Spaltung.<br />

Ist beispielsweise der im Kleid seines Amtes Mordende identifizierbar<br />

mit dem liebevollen Familienvater nach Feierabend? Und<br />

ist der für seine Straftaten verurteilte Körper überhaupt jener, der<br />

geherrscht hat? Von solchen Fragen angeleitet, hat die aus Klang-,<br />

Video- und Performancekünstlern bestehende Gruppe Gießener<br />

Theatermacher eine Multimediaperformance entwickelt, die den Fall<br />

König Lears nachzeichnet und dabei das Scheitern der theatralen<br />

Repräsentation selbst mitprovoziert.<br />

Der Körper – oder der Leichnam – ist mit dem König, aber der König ist nicht<br />

mit dem Körper. Der König ist ein Ding. (Derrida/Shakespeare)<br />

Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />

von Nikolaj Gogol (1809–1852)<br />

Deutsch von Kay Borowsky<br />

Gastspiel mit Samuel Finzi<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: Herbst 2011, Bühne<br />

Regie: Hanna Rudolph<br />

Titularrat ist der Herr Poprischtschin, und zwar im Staatsministerium.<br />

Das klingt großartig, ist es aber leider nicht. Tagein, tagaus spitzt er<br />

dem Herrn Direktor die Bleistifte und schreibt mit großen Buchstaben<br />

Titel, Datum und Nummer auf die Aktendeckel; darin erschöpft<br />

sich auch schon die Arbeitsroutine. Bis er eines Tages die bildhübsche<br />

Tochter des Direktors einer Kutsche entsteigen sieht. Von nun<br />

an ist er unsterblich verliebt. Aber was tun? Keinen Heller hat er in<br />

der Tasche, der Herr Poprischtschin, und wohnt<br />

im fünften Stock. Da stehen die Heiratschancen<br />

schlecht. Wie gut, dass er schon bald darauf<br />

einige wundersame Entdeckungen macht:<br />

Plötzlich kann er die Sprache des kleinen<br />

Hündchens der Direktorentochter verstehen.<br />

Die Erde will sich auf den Mond setzen, aber<br />

was macht das schon. Und außerdem, was<br />

heißt da Titularrat? Ist er nicht Ferdinand VIII.,<br />

König von Spanien?<br />

Nikolaj Gogols satirische Erzählung »Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen«<br />

erschien 1839, zu einer Zeit, in der sich der ukrainische<br />

Schriftsteller auf dem Höhepunkt seines Erfolges befand. Das<br />

Schicksal eines niederen Beamten, der seine Träume von Aufstieg<br />

und Glück entschwinden sieht und sich in eine Wahnwelt flüchtet,<br />

konnte ihr Verfasser allerdings am eigenen Leibe nachempfinden;<br />

auch Gogol musste sich in seinen frühen Petersburger Jahren auf<br />

der niedrigsten Stufe der Beamtenhierarchie durchschlagen. Was<br />

geschieht mit einem Menschen, der seine Hoffnungen verliert? In<br />

dieser Produktion des Deutschen Theaters Berlin erleben wir den<br />

vielfach preisgekrönten Film- und Theaterschauspieler Samuel Finzi<br />

als einen Wahnsinnigen, der auf den Trümmern des Traums von der<br />

<strong>Gut</strong>bürgerlichkeit tanzt.<br />

Meine Herren, retten wir den Mond! Die Erde will sich auf ihn setzen.<br />

(Poprischtschin)<br />

15


Theater in der Finsternis:<br />

Klein Zaches, genannt Zinnober<br />

von E.T.A. Hoffmann (1776–1822)<br />

Uraufführung: 16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof<br />

Regie: Björn SC Deigner<br />

Das Ungeheuerliche und das Motiv der Metamorphose spielen im<br />

Werk des Universalkünstlers E.T.A. Hoffmann eine zentrale Rolle.<br />

»Klein Zaches«, vom Autor selbst mit dem Attribut superwahnsinnig<br />

bezeichnet, ist eine seiner merkwürdigsten Geschichten. Das<br />

Phantastische erscheint hier in Gestalt eines Missgeborenen, dem<br />

von einer Fee besondere Macht verliehen wird: Jede gute Tat und<br />

Leistung eines anderen soll fortan nur dem Zwerg<br />

zugeschrieben werden. Solchermaßen ausgestattet,<br />

macht sich das Männlein auf den Weg in die<br />

Residenzstadt und kommt als Minister Zinnober zu<br />

hohen Ehren. Da alles Zauberwesen verbannt und<br />

durch höchst rationale Beschlüsse im Sinne der<br />

Aufklärung ersetzt worden ist, schöpft niemand Verdacht.<br />

Doch die Hoffnung der Fee, dass das Vorbild<br />

des Besseren den kleinen Zaches selbst zu edler<br />

Gesinnung anstiften könne, erfüllt sich nicht.<br />

Schon in den frühen Dichtungen Hoffmanns nahm<br />

das Phantastische eine zentrale Bedeutung ein.<br />

Charakteristisch ist das simultane Auftreten und wechselseitige<br />

Durchdringen von Alltäglichem und Wunderbarem. Dabei schließt<br />

das Phantastische zugleich an Motive und Traditionen des englischen<br />

Schauerromans an und neigt daher zuweilen einer Registratur<br />

des Unheimlichen und einer Ästhetik des Schreckens zu.<br />

Theater im lichtlosen Raum ist ein besonderes Erlebnis: Wird der Sehsinn<br />

ausgeschaltet, ermöglicht sich Theaterschaffenden und dem<br />

Publikum eine neue Sinneserfahrung. In der Spielzeit 2011/2012 wird<br />

die <strong>Marburg</strong>er Reihe »Theater in der Finsternis« mit einer Adaption<br />

von E.T.A. Hoffmanns satirischem Kunstmärchen fortgesetzt.<br />

Was ist der Zuschauer, wenn er nicht schaut?<br />

von Yvonne Albers<br />

<strong>Marburg</strong> ist die Stadt der Blinden. Ich gehe in den »Sturm« von<br />

Shakespeare. Im gemeinen Leben macht man nur selten eine Erfahrung<br />

mit einer Dunkelheit, die es ernst mit sich meint.<br />

Dass es stockdunkel sein würde, hatte man mir gesagt. Meine anfängliche<br />

Erwägung, dass es sich bei dieser Erfahrung doch wohl um<br />

kaum mehr als ein raumgreifendes Hörspiel handeln könne, gerät<br />

bei diesen einführenden Worten ins Wanken: Bleiben Sie in einer Reihe,<br />

mich kurzzeitig zum Kind macht. Wir werden hineingeführt. An meiner<br />

linken Hand jemand, den ich kaum, an meiner rechten jemand,<br />

den ich gar nicht kenne. Ich schwitze leicht. Faszinierend ist, dass<br />

diese beiden Menschen, die das abendliche Schicksal nun neben<br />

mich setzt, mir plötzlich so nahe stehen, als hätten wir ein Leben nie<br />

ohne einander verbracht.<br />

Die erste Finsternis reißt mich mit, lässt das Herz<br />

rasen. Immens ist die plötzliche Stärke aller anderen,<br />

normalerweise durch die Sicht unterdrückten<br />

Sinne: Der Sturm ist da, und man spürt, während er<br />

um uns rauscht und das Meer tost, da war ich mir<br />

sicher, seinen kalten Hauch. Der Geruchssinn drängt<br />

sich nach vorn und mit ihm nicht nur die erdigen Gerüche,<br />

die ihre Schwaden durch die Dunkelheit ziehen,<br />

sondern auch das schwer-süße Parfüm meiner<br />

Nachbarin. Die Dinge wuchern haptisch. Der eigene<br />

Körper, den man in der normalen Theatersituation<br />

getreu vergisst und froh drum ist, fühlt sich anstrengend<br />

vorhanden an.<br />

Ich versuche, eine Idee von Größe und Gestalt des Raumes zu bekommen,<br />

und aus den vielen Figuren der Geschichte, die aus allen<br />

Richtungen und um uns herum kreischend und flüsternd kommen<br />

und gehen, die Anzahl der Schauspieler zu erraten. Irgendwann gebe<br />

ich auf und lasse mich einfach von Stimmen und Klängen der Geschichte<br />

mitnehmen. Ich tue Dinge, die ich in einer normalen Theatersituation<br />

nie tun würde: die Augen lange schließen, den Kopf wild<br />

verrenken, mich mit der Musik wiegen, ertappe mich, wie ich die<br />

vorgestellte Haltung der Figuren nachahme oder Wörter, die gesagt<br />

wurden, mit dem Mund nachforme. Ich lass mich gehen, mich kann<br />

ja keiner sehen.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung treffe ich Maria wieder. Ich hatte sie<br />

schon beim Applaus wieder entdeckt, als das Licht anging und der<br />

überraschend kleine Raum sich zu erkennen gab, in dessen Zentrum<br />

wir saßen. Maria war – mithilfe einiger Geräte – der Ursprung von<br />

allerlei Klingen und Kratzen im Unterholz der Insel gewesen. Viele<br />

Fragen will ich an sie richten, solche, die sie schon so oft Sehenden<br />

beantworten musste, denen die Vorstellung für die Welt fehlt, die<br />

hinter dem Sichtbaren kommen kann. Anstatt mir jedoch direkt zu<br />

antworten, stellt Maria mir eine Gegenfrage: Was siehst du, wenn du<br />

beim Autofahren in den toten Winkel blickst? Ich sehe nichts, überlege ich,<br />

lassen Sie Ihren Vordermann auf keinen Fall los. Sitzen Sie ganz ruhig auf ihrem<br />

Platz, den wir Ihnen zuteilen. Halten Sie Ihre Augen weder stets geschlossen aber ich erkenne etwas. Ja, genau, sagt Maria, genau das ist es.<br />

noch zu lange geöffnet. Wenn einer von Ihnen dringend den Raum verlassen<br />

muss, dann rufen sie unseren Namen. Dies sind Maria und Sebastian, beide<br />

blind, und damit die einzigen Sehenden in einer Dunkelheit, die<br />

16<br />

Verlorener Drachen Der Revisor<br />

Gastspiel<br />

Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo (*1948)<br />

Koproduktion von Schauspielhaus Bochum und pottporus/Renegade<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Choreografie: Malou Airaudo<br />

Das Hessische <strong>Landestheater</strong> hat wieder (s)einen Tanzpartner: Die<br />

preisgekrönte freie Tanzcompagnie Renegade aus Herne (NRW) ist<br />

in der vergangenen Spielzeit vom <strong>Marburg</strong>er Publikum begeistert<br />

aufgenommen worden. Mit ihren Stücken »Rumble-Reloaded« und<br />

»Irgendwo« bot sie eine Mischung aus klassischen Tanzelementen<br />

und Breakdance. Die Kombination verschiedener Tanzstile und die<br />

Betonung der individuellen Lebensgeschichten der Tänzer sind die<br />

Markenzeichen von Renegade – mit ihnen lädt uns<br />

die Tanztruppe immer wieder zu mitreißenden Entdeckungsreisen<br />

ein. Renommierte Choreografen, spannende<br />

Geschichten und eine beeindruckende tänzerische<br />

Leistung erzeugen beim Zuschauen Bilderwelten<br />

zwischen stiller Poesie und ungebremster Dynamik.<br />

Das Theatre Renegade zählt zu den wichtigen Kreativschmieden<br />

des deutschen Hip-Hop-Tanztheaters. Eine<br />

neue Pro-d uktion, und damit die dritte im Rahmen der<br />

Kooperation zwischen Renegade und dem Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>, wird ab Herbst 2011 in <strong>Marburg</strong> zu sehen sein.<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund finden im Tanz ei ne Kultur<br />

jenseits der Sprache. Unabhängig von Nationalität und Bildungsstand<br />

werden sie als Person anerkannt: Fette Beats, coole Moves,<br />

lässige Kleidung – Hip-Hop, wie man ihn heute kennt, hat seine Ursprünge<br />

in den amerikanischen Ghettos der 1970er Jahre. In erster<br />

Linie verbindet man damit Tanz und Musik. Hip-Hop, eine Modeerscheinung,<br />

die gerade bei Jugendlichen ›in‹ ist?<br />

Auf keinen Fall, verneint Zekai Fenerci energisch. Der Geschäftsführer<br />

des Vereins Pottporus betont: Hip-Hop, dazu gehört mehr. Das ist keine<br />

Mode. Hip-Hop, das ist Kultur. Fragt man Fenerci, warum gerade Hip-Hop –<br />

ob als Tanzstil, Musikrichtung, Kunst oder mehr – insbesondere auf<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gewisse Anziehungskraft<br />

auszuüben scheint, bestreitet er einen Zusammenhang. Pottpo-<br />

rus macht ja keine extra Projekte, um Integration zu fördern. Die Jugendlichen<br />

kommen nicht zum Hip-Hop, weil sie Ausländer sind, betont er. Die sind schließlich<br />

alle hier geboren. (...) Das Ausschlaggebende sei allerdings, dass<br />

Tanz eine ganz eigene Art der Kommunikation sei. Da gibt es plötzlich<br />

keine Sprachbarriere mehr. Auch wenn man nicht gut Deutsch sprechen kann,<br />

kann man seine Gefühle ausdrücken – halt auf einer ganz anderen Ebene. Das<br />

ist beim Theater schon schwieriger, so Kama Frankl, Koordination Junges<br />

Pottporus. Somit sei Tanz etwas, womit man sich unabhängig von<br />

seinem sozialen oder kulturellen Hintergrund, unabhängig von Nationalität,<br />

Sprachvermögen oder Bildungsstand identifizieren könne.<br />

in: www.derwesten.de<br />

von Nikolaj Gogol (1809–1852)<br />

Premiere: 05. November 2011, Bühne<br />

Regie: Matthias Faltz<br />

Schließlich lebt man vor allem, um die Blüten des Genusses zu pflücken.<br />

(Nikolaj Gogol)<br />

Politiker haben es nicht leicht: Glaubt man den Medien, sind die<br />

meisten von ihnen korrupt, selbstherrlich und verlogen. In der Tat<br />

vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über einen neuen Fall von<br />

Amtsmissbrauch, Bestechung oder Hinterziehung lesen. Das Thema<br />

also ist nicht neu – aber brisant.<br />

Nikolaj Gogol hat mit seinem 1836 uraufgeführten<br />

»Revisor« eine bissige Komödie über eine Gesellschaft<br />

geschrieben, aus deren System voller Gier, Selbstanmaßung<br />

und Heuchelei es kein Entkommen gibt. Alle,<br />

vom Stadthauptmann bis zum Richter, vom Lehrer bis<br />

zum Postmeister, haben Dreck am Stecken: Sie haben<br />

bestochen, unterschlagen und betrogen was das Zeug<br />

hält, öffentliche Gelder in die eigenen Taschen gewirtschaftet<br />

und Bilanzen gefälscht. Durch eine angekündigte<br />

Revision entwickelt sich eine Dynamik, die das zwielichtige<br />

Spiel der Beteiligten ins Extreme treibt. Die Realität beginnt sich zu<br />

verschieben, alte Regeln werden außer Kraft gesetzt.<br />

Auszug aus einem Brief Gogols:<br />

Der »Revisor« ist aufgeführt, und mir ist so wirr, so seltsam zumut.<br />

Ich habe es erwartet, ich habe im Voraus gewusst, wie alles geschehen<br />

würde, und bei alledem bemächtigte sich meiner ein trauriges<br />

und ärgerlich-bedrückendes Gefühl. Meine Schöpfung schien mir<br />

widerwärtig und absurd und gleichsam gar nicht als mein eigenes<br />

Werk. Die Hauptrolle fiel aus; das hatte ich mir schon gedacht. Ja<br />

geht denn aus der Rolle nicht hervor, wer Chlestakow ist? Waren<br />

meine Kräfte so schwach, dass keine Spur, nicht einmal ein Fünkchen<br />

dieses Charakters auf den Darsteller übersprang? Dabei schien<br />

es mir so klar. Chlestakow betrügt gar nicht; er ist kein Schwindler<br />

oder Lügner von Profession; er vergisst, dass er lügt, und glaubt bald<br />

selber, was er sagt. Er kommt in Fahrt, (…) er sieht, dass alles gutgeht<br />

und dass man ihm zuhört; er ist ganz aufrichtig und zeigt sich,<br />

gerade indem er lügt, als das, was er ist. (…) Als ein Chlestakow kann<br />

sich ebenso ein Gardeoffizier wie ein Staatsmann oder auch unsereins,<br />

der sündhafte Literat, entpuppen. Mit einem Wort, es gibt kaum<br />

jemand, der nicht wenigstens einmal im Leben zu einem Chlestakow<br />

wird; es kommt nur darauf an, dass er sich hinterher möglichst geschickt<br />

aus der Affäre zieht und tut, als wäre er es nicht gewesen.<br />

in: Rolf-Dieter Keil, Nicolai W. Gogol, Reinbeck 1990<br />

17


Naked Short Selling:<br />

Leerverkauf ohne Deckung<br />

von Hansjörg Betschart (*1955)<br />

Uraufführung: 06. November 2011, Black Box<br />

Regie: Hansjörg Betschart<br />

Alles Geld ist fremdes Geld! konstatiert der Schweizer Autor und Regisseur<br />

Hansjörg Betschart in seinem ersten Theaterstück, einer<br />

schwarzen Komödie über die Lebensentwürfe des Mittelstandes und<br />

die Bedeutung von Arbeit und Kapital im 21. Jahrhundert.<br />

Kevin und Frank haben Grund zu feiern: als Fonds-Manager sind sie<br />

das Dream-Team der Börse. Fiona und Susan, ihre Lebenspartnerinnen,<br />

leben in ihren Wunschwelten: Haus, Kinder, Doppelgarage.<br />

Wenn Susan Fiona zum Essen lädt, ist ein kulinarischer<br />

Höhepunkt zu erwarten. Doch ehe<br />

der Abend beginnt, fangen die Dinge an, aus<br />

dem Ruder zu laufen. Kevin erfährt vor dem<br />

Eintreffen der Gäste von einem Kurssturz. Als<br />

Frank nicht zum Essen auftaucht, ahnt Kevin,<br />

was das bedeutet.<br />

Theater ist ein Erfindungsfeld für<br />

Verabredungen<br />

Alexander Leiffheidt im Gespräch mit dem Regisseur Hansjörg<br />

Betschart<br />

Leiffheidt: Herr Betschart, Sie sind gebürtiger Basler, haben in<br />

Schweden gelebt und gearbeitet, außerdem waren Sie in Österreich,<br />

in Mexiko und Kirgisistan tätig. Treibt Sie als Regisseur die Neugierde<br />

auf fremde Theaterwelten?<br />

Betschart: Ich bin ungern Tourist. Aber ich reise sehr gerne. Ich sehe<br />

die Dinge nur ungerne mit dem Fotoapparat in der Hand. Ich lerne andere<br />

Welten gerne in der Arbeit kennen. Beim Arbeiten sind die Masken<br />

der Menschen am durchscheinendsten. Außerdem haben Theatermenschen<br />

eine wahrhaft globale Sprache: Sie ist nicht nur dem<br />

Wort verpflichtet. Theaterleute suchen nach den Dingen, die hinter<br />

den Sprachhülsen stecken. Das macht andere Länder zu wortwörtlichen<br />

Abenteuern. So ein Land muss gar nicht weit weg liegen.<br />

Leiffheidt: In Ihrer <strong>Marburg</strong>er Inszenierung von Erdmanns »Der<br />

Selbstmörder« im letzten Jahr haben Sie besonderen Wert auf soziale<br />

Aspekte gelegt. Jetzt haben Sie ein Stück über den Börsencrash<br />

geschrieben. Ist das auch eine ›andere Welt‹? Eigentlich liegen uns<br />

doch Ereignisse wie die Wirtschaftskrise sehr nahe.<br />

Betschart: Richtig. Wobei es nicht um einen Crash geht. Es geht<br />

um den Alltag von Spielern. Es ist eine ganz und gar abgeschottete<br />

Sozialform, die da mitten unter uns sprießt. Sie basiert auf der<br />

Verabredung der Wette. Man sollte also glauben, man erkennt diese<br />

Welt auch vor der eigenen Haustüre sofort. Trotzdem bleibt sie fern:<br />

Wenn Sie ein Drittel ihres Einkommens in der Schweiz jeden Monat<br />

an Rente und für Zinstilgungen via Steuern abgeben, denken Sie, wie<br />

18<br />

ich, wohl selten daran, dass Sie damit eine Art Schneeballsystem<br />

finanzieren. Mich hat letzthin ein Banker gefragt, ob er das Geld, das<br />

er dem Staat gibt, damit der es den Banken (billig) ausleiht, die es<br />

dem Staat (teurer) leihen müssen, damit der Staat seine Vorhaben<br />

auf Pump finanzieren kann, ob er also dieses Geld nicht lieber gleich<br />

einer Bank schenken solle, damit er es von den Steuern abziehen<br />

könne. Wir haben eine Form von Geldkreislauf erreicht, der jener vor<br />

der französischen Revolution verteufelt ähnelt:<br />

Niemand von den großen Schuldnern<br />

denkt wirklich daran, dass all die Schulden<br />

eines Tages zurückgezahlt werden. Oder glauben<br />

Sie die BRD würde je die 9 Billionen tilgen,<br />

die sie den Banken schuldet, die sie immer<br />

wieder rettet? Aber wir zahlen weiter.<br />

Leiffheidt: Die Welt des Finanzkapitals ist aus<br />

dieser Sicht kaum weniger imaginär als die<br />

des Theaters. Trotzdem spürt man in Ihren<br />

Arbeiten häufig ein Bedürfnis, zu einem ›Realen‹ durchzustoßen, es<br />

in irgendeiner Form zu artikulieren. Auch in ihrem Roman »Unruh«<br />

haben sie historische Fakten verarbeitet.<br />

Betschart: Es sind vielleicht weniger die Fakten. Eher die Verabredungen,<br />

die mich interessieren. Die Realität ist eine mächtige Ansammlung<br />

von Verabredungen. Wir halten uns an Verabredungen, z.B.<br />

in der Sprache: Dengi bedeutet bei uns nicht Geld, in Russland aber<br />

schon. Die Arbeitswelt hat in Bezug auf Geld ebenso Verabredungen,<br />

die wohl hauptsächlich deshalb bestehen, weil sich Menschen daran<br />

halten. Ist das dann Realität? Oder sind es bloß Verabredungen, die<br />

nicht mehr hinterfragt werden? Ein CEO, der für eine Stunde Arbeit<br />

40 000 Euro verdient, an welche Verabredung hält er sich? Im Theater<br />

sind wir dauernd auf der Suche nach Verabredungen: Theater ist<br />

ein Erfindungsfeld für Verabredungen. Das macht es so realitätsnah:<br />

Es ist ein Grenzgebiet. Im vorrevolutionären Paris haben die Bürger<br />

den Darsteller des Theater-Gessler verprügelt, weil sie die Grenzen<br />

zur Realität nicht mehr zulassen konnten. Heute werden Schauspieler<br />

ausgebuht, wenn sie von Goethe nur die Konsonanten aussprechen.<br />

Realität ist immer wieder in die Theater eingedrungen, oder<br />

aus ihnen verdrängt worden.<br />

Leiffheidt: Und beides kann zu interessanten und stimulierenden<br />

Theatererlebnissen führen. Worauf können sich die Zuschauer von<br />

»Naked Short Selling« einstellen?<br />

Betschart: Wenn ich das wüsste, würde ich die Reise nicht unternehmen.<br />

Aber ich freue mich sehr auf die Arbeit und auf das Publikum.<br />

Immerhin: Ich reise nicht immer an Orte, wo ich schon einmal war.<br />

Die Hörtheatrale:<br />

Bram Stokers »Dracula«<br />

Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen Vampirroman von<br />

Abraham »Bram« Stoker (1847–1912)<br />

Koproduktion: Herbst 2011, Black Box<br />

Künstlerische Leitung: Daniel Sempf<br />

Die Kanzlei Hawkins in Exeter schickt den aufstrebenden Anwaltsgehilfen<br />

Jonathan Harker nach Transsilvanien. Er ist mit der Aufgabe<br />

betraut worden, Immobiliengeschäfte mit Graf Dracula, Fürst einer<br />

alteingesessenen Adelsfamilie, auf dessen Anwesen abzuwickeln.<br />

Der Graf hat die Absicht, sich in London niederzulassen, um auf seine<br />

alten Tage die neue Welt in sich aufzunehmen. Auf der langen Reise<br />

in die Karpaten ereignen sich sonderbare Vorfälle,<br />

die sich Harker nur schwer zu erklären weiß. Seine<br />

Reisegefährten scheinen übertrieben ängstlich, als<br />

sie von Harkers Reiseziel erfahren. Alsbald überkommen<br />

ihn dunkle Vorahnungen. Graf Dracula empfängt<br />

ihn mit einem Nachtmahl, an dem er selbst nicht<br />

teilnimmt. Merkwürdig ist auch, dass sich bei Tage<br />

niemand im Schloss aufzuhalten scheint. Als Harker<br />

die Rückreise antreten will, findet er alle Türen verschlossen.<br />

Er muss erkennen, dass er im Schloss<br />

gefangen ist. Das wahre Grauen jedoch beginnt, als<br />

Harker die Flucht gelingt. In London angekommen,<br />

wird er gewahr, dass sein unheimlicher Gastgeber dort bereits sein<br />

Unwesen treibt.<br />

Abraham »Bram« Stoker, 1847 geboren, arbeitete zunächst bei der<br />

Dubliner Justizverwaltung. 1876 verlässt er Irland und wird Manager<br />

von Sir Henry Irving, mit dem er ab 1878 das »Lyceum Theatre« leitet.<br />

Mit dem nach 1890 als Brief- und Tagebuchroman verfassten »Dracula«<br />

gelingt Stoker schließlich der Durchbruch. Heute gilt »Dracula«<br />

als Wegbereiter für den Vampirroman und steht literarhistorisch zugleich<br />

am Ende einer Reihe von Vampirgeschichten, die im 19. Jahr -<br />

hundert einen beliebten Topos der Literatur bildeten. Den Quellen<br />

zufolge dienten Vlad Tepes, ein für Pfählungen bekannter Fürst aus<br />

der rumänischen Walachei mit Beinamen Dracula, und J.S. LeFanus’<br />

»Carmilla« (1872) Stoker als Vorlagen für seinen Roman.<br />

Die Hörtheatrale<br />

Hinter der Hörtheatrale, 2009 in <strong>Marburg</strong> gegründet, verbergen sich<br />

vier Schauspieler, die ganz auf die Kraft der Stimme vertrauen. Lediglich<br />

vier Notenpulte, vier Mikrophone, vier Textbücher und eine<br />

komplexe Soundinstallation sind Grundlage für ihr Hörtheater. Nach<br />

drei erfolgreichen Premieren kehrt die Hörtheatrale nun mit ihrem<br />

neuen Programm, in Koproduktion mit dem Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong>, zurück in die Black Box.<br />

Die Regeln der Lebenskunst in der<br />

modernen Gesellschaft<br />

von Jean-Luc Lagarce (1957–1995)<br />

Deutsch von Isabelle Menke<br />

Premiere: 10. Dezember 2011, Black Box<br />

Regie: Alexander Leiffheidt<br />

Bei der Kunst des Lebens ist der Mensch sowohl der Künstler als auch der<br />

Gegenstand seiner Kunst. Er ist der Bildhauer und der Stein, der Arzt und der<br />

Patient. (Erich Fromm)<br />

Es ist normalerweise nicht besonders kompliziert, geboren zu werden.<br />

Zu sterben, nichts einfacher als das. Auch zwischen diesen<br />

beiden Ereignissen zu leben, stellt keine besondere<br />

Herausforderung dar. Man muss nur die Regeln befolgen<br />

und die Prinzipien der Gesellschaft annehmen,<br />

und schon geht es wie von selbst. Kaum ist<br />

der Mensch auf der Welt, wird bestimmt, kontrolliert,<br />

gedroht, werden einzig richtige Verhaltensnormen<br />

vorgegeben und bei Nichtbeachtung derselben die<br />

Konsequenzen gezogen.<br />

Wer aber seine Gefühle kontrolliert und z.B. nur dann<br />

weint, wenn es gesellschaftlich im Rahmen bleibt,<br />

also bei einer Beerdigung etwa oder einer Hochzeit,<br />

der hat keine Schwierigkeiten und kann glücklich bis<br />

an sein Ende leben, bis er dann vorschriftsmäßig ›entsorgt‹ wird.<br />

Aber ist das noch Leben? Wie ist Individualität, wie ist Freiheit möglich<br />

in einem sozialen System, das aus Angst vor Unordnung und<br />

Chaos alles regelt und bestimmt?<br />

In diesem 1994 entstandenen Text stellt Lagarce mit faszinierender<br />

Konsequenz die Frage, inwieweit Konventionen, die »Regeln der<br />

Lebenskunst«, die das Leben von der Wiege bis zur Bahre in eine<br />

überschaubare Form bringen, mehr sein können als eine Form Über-<br />

Ich-gesteuerter Maßregelungen.<br />

Autor<br />

Jean-Luc Lagarce wurde 1957 in<br />

der Region Haute-Saône geboren.<br />

Nach dem Abitur beginnt er<br />

an der Universität von Besançon<br />

mit dem Studium der Philosophie.<br />

Parallel zu seinem Universitätsstudium<br />

ist er Schauspielschüler<br />

am Conservatoire<br />

National de Région und gründet<br />

die Amateurtheatergruppe<br />

»Théâtre de la Roulotte«. Er<br />

beginnt zu inszenieren und eigene<br />

Stücke zu schreiben. 1980<br />

schließt er das Philosophiestudium<br />

ab. Er widmet sich nun<br />

ganz dem Schreiben und seiner<br />

Theatertruppe, die inzwischen<br />

professionell arbeitet. Zwei<br />

Wochen nach der Fertigstellung<br />

seines letzten Textes »Le pays<br />

lointain« (Das ferne Land) stirbt<br />

Jean-Luc Lagarce mit nur 38<br />

Jahren an Aids.<br />

19


Antigone<br />

nach Sophokles (ca. 497/496 v. Chr. – ca. 406/405 v. Chr.)<br />

Premiere: 21. Januar 2012, Bühne<br />

Regie: André Rößler<br />

Nach Ödipus’ Tod herrscht Chaos in Theben. Seine Söhne Polyneikes<br />

und Eteokles – verfeindete Brüder im Streit um die Herrschaft –<br />

töten sich gegenseitig in der Schlacht. Ödipus’ Schwager Kreon<br />

übernimmt die Macht. Während er für Eteokles eine feierliche Beerdigung<br />

anordnet, lässt er die Leiche des Angreifers Polyneikes, der<br />

trotz Verbannung einen Eroberungsfeldzug wagte, vor der Stadt liegen<br />

und untersagt die Bestattung. Antigone, die Schwester der beiden,<br />

hält es für ihre Pflicht, den toten Bruder zu<br />

beerdigen, denn über den Willen des Königs und<br />

die Staatsraison stellt sie die Gebote der Götter.<br />

Haimon, Antigones Verlobter und der Sohn Kreons,<br />

bricht mit seinem Vater, da dieser Antigone<br />

streng bestraft. Ein Seher prophezeit den Tod Haimons.<br />

Kreon gerät in Zweifel. Doch als er, um die<br />

Katastrophe zu verhindern, Antigone schließlich<br />

freilassen will, ist es zu spät.<br />

Der Konflikt zwischen menschlichem und göttlichem<br />

Recht, Wille und Gesetz, Lebensbejahung<br />

und Freiheit zur Verneinung steht im Zentrum dieses<br />

Stoffes, der Dramatiker von Sophokles bis Anouilh oder Brecht<br />

immer wieder zu neuen Aneignungen inspiriert hat. Doch was geschieht,<br />

wenn wir die Kette jahrtausendealter Überlieferung kurzerhand<br />

abkürzen, sie austauschen, zum Beispiel gegen eine automatisierte<br />

Google-Übersetzung? Der Regisseur André Rößler wird in<br />

seiner <strong>Marburg</strong>er Inszenierung bei der Prüfung der antiken Sage auf<br />

ihr heutiges Sinnstiftungspotential ansetzen.<br />

Theater der Antike<br />

von Theo Girshausen<br />

Das griechische Theater ist ein Ort des Sichtbarmachens. Das Ganze<br />

des Sichtbaren sagt Aristoteles zum Wahrnehmungsraum, der sich<br />

hier öffnet. Dieser Raum ist sehr eigenartig und unterscheidet sich<br />

grundsätzlich von den beiden anderen Orten der Sichtbarkeit, die für<br />

die Griechen wichtig waren. Von der agorá, dem ›Markt‹, dem Zentrum<br />

der Polis, dem Öffentlichkeitsraum der Stadt einerseits, und<br />

den Orten der heiligen Schau, der rituellen Veranstaltungen andererseits.<br />

In der agorá, dem ständigen Versammlungsort der Bürger,<br />

liegt der Mittelpunkt dieser Gemeinschaft. Hier waren alle präsent. In<br />

den Personen, die man vor Augen hatte, im Streit der Stimmen, die<br />

man hören konnte, war die Gemeinschaft tatsächlich anwesend, in<br />

ihrer ganzen Wirklichkeit und Wahrheit. An den Orten der Heiligkeit<br />

hingegen, den zahlreichen Kultplätzen der Stadt, wird im rituellen<br />

Tun das Urgeschehen gegenwärtig und sichtbar. Hier werden der<br />

20<br />

Gemeinschaft ihre Anfänge und damit ihre Identität anschaulich. In<br />

jedem rituellen Vorgang kommt die Zeit der heiligen Anfänge zurück,<br />

so wie es war und immer ist. Beide Orte, die agorá und die Orte der<br />

Kulte, sind aufeinander bezogen. Das politische Handeln gründet in<br />

den Anfängen, die die Polis begründen. Der Ort des Handelns liegt<br />

dazwischen.<br />

Es gibt den legendenhaften Bericht über die Begegnung des Solon,<br />

des berühmten Athener Staatsmannes, mit dem<br />

sogenannten ›ersten Schauspieler‹, einem Mann<br />

namens Thespis. Dieser habe einst auf der agorá<br />

eine Aufführung geboten, und Solon habe ihn danach<br />

zur Rede gestellt und das, was er dort getan<br />

habe, scharf verurteilt. Was er dort in Gestalt<br />

einer nur dargestellten Figur mache, als das, was<br />

er als Thespis als Person sei und denke, sei unmoralisches<br />

Verhalten. Es sei Verstellung und damit<br />

schiere Lüge. Tut man das, dann ist man eben ein<br />

schlechter Kerl – ein Hypokrit.<br />

Was Solon stellvertretend für viele seiner Zeitgenossen<br />

irritiert, ist die Doppelung von Wirklichkeit und Möglichkeit<br />

als Grundstruktur und Grundspannung des Theaters. Was ihn provoziert<br />

ist die Zweideutigkeit des Ereignisses, die in seiner Scheinhaftigkeit<br />

liegt. Was im Schein des Theaters aber aufzuscheinen<br />

vermag, was in ihm und durch ihn sichtbar wird, das zeigt uns jede<br />

Tragödie: Unter den Eindeutigkeiten des Politischen, des Religiösen<br />

zeigt es die tiefe Zweideutigkeit des Wirklichen, die die Menschen,<br />

im Leben, zu zerreissen vermag.<br />

in: Ursprungszeiten des Theaters. Das Theater der Antike, Berlin 1999<br />

Regie<br />

André Rößler, wurde 2010 von<br />

der Zeitschrift »Theater Heute«<br />

als bester Nachwuchsregisseur<br />

nominiert. In der Spielzeit<br />

2010/2011 inszenierte er in<br />

<strong>Marburg</strong> »Die schmutzigen<br />

Hände«. Das Stück ist 2011 zu<br />

den »Hessischen Theatertagen«<br />

nach Kassel und nach Bensheim<br />

zur »Woche junger Schauspieler«<br />

eingeladen.<br />

Die Nibelungen<br />

von Friedrich Hebbel (1813–1863)<br />

Premiere: 25. Februar 2012, Black Box<br />

Regie: Matthias Faltz<br />

Was gehen uns die Nibelungen an? fragte Einar Schleef im Titel seines<br />

Bilderzyklus’ von 1987, und fügte hinzu: Die Helden haben ausgespielt.<br />

Den Gegenbeweis trat Schleef gleich selbst an: In den vier Ölgemälden<br />

seines Zyklus’ sehen wir gewalttätige Gestalten, die nur im Angriff<br />

ganz da sind – ein Panzer, ein Körper, eingeschworen bis zur Selbstvernichtung.<br />

Schleefs Bezug auf Deutschlands jüngste Geschichte ist unverkennbar.<br />

Sieht er so also aus, der deutsche Held?<br />

Die Nibelungensage verbindet die Geschichte von Siegfrieds Tod<br />

mit der des Untergangs des Hauses der Burgunder.<br />

Siegfried heiratet die burgundische Königstochter<br />

Kriemhild, muss jedoch als Gegenleistung<br />

dem burgundischen König Gunter die stolze<br />

Brünhild zur Braut gewinnen. Dies gelingt durch<br />

eine List und durch Siegfrieds magische Kräfte;<br />

ein Betrug, der zur Wurzel alles folgenden Unheils<br />

werden wird. Nach zehn Jahren lädt Gunter<br />

Siegfried und Kriemhild ein, ihn zu besuchen.<br />

Es kommt zu einem Streit zwischen den beiden<br />

Frauen, bei dem Brünhild öffentlich beleidigt wird. Damit tritt Hagen<br />

auf den Plan, der wichtigste Vasall Gunters. Er überredet den König,<br />

Siegfried zu töten, raubt dessen Schatz und versenkt ihn im Rhein.<br />

Kriemhild schwört Rache.<br />

Nach Jahren der Trauer heiratet Kriemhild den mächtigen Hunnenkönig<br />

Etzel. Sie lädt ihre Brüder ein, sie zur Aussöhnung am Hof Etzels<br />

zu besuchen; Gunter, Hagen und die anderen Burgunder folgen,<br />

wenn auch mit Misstrauen. Am Hof des Hunnenkönigs lässt Kriemhild<br />

die Falle zuschnappen. In einem gewaltigen Blutbad wird das<br />

Geschlecht der Burgunder ausgelöscht. Als schließlich nur Gunter<br />

und Hagen übrig bleiben, lässt Kriemhild den Bruder töten und enthauptet<br />

Hagen mit eigenen Händen. Entsetzt durch diese Gräueltat,<br />

schlägt Hildebrand, ein Gast Etzels, die Königin in Stücke. Etzel bleibt<br />

allein zurück: Die Blutrache ist vollbracht, die Rächende zusammen<br />

mit ihrer Familie und dem Objekt ihrer Rache ausgelöscht.<br />

Die Nibelungensage ist vielfach vereinnahmt worden; nicht zuletzt<br />

von denen, die in ihr den Ursprung des deutschen Volksgeistes sahen.<br />

In Hebbels Drama geht es nicht um Germanisch-Urgeschautes,<br />

sondern um menschliche Verstrickungen. Hebbels Figuren sind<br />

verloren zwischen verschiedenen Ordnungen des Sinns und der Moral,<br />

von denen keine mehr verbindlich zu sein scheint. Ihr Unglück<br />

ist selbstverschuldet und doch unausweichlich. Gerade in dieser<br />

menschlichen Tragödie, – und in der Art, in der Hebbel die wunderbaren<br />

Farben der Sage einzufangen sucht – liegt daher vielleicht mehr<br />

Aufschluss für uns Heutige, als wir erwarten.<br />

Von der Sage zum Epos<br />

von Joachim Heinzle<br />

So offenkundig wie der Sachverhalt, dass sich die Nibelungensage<br />

auf historische Wirklichkeit bezieht, ist die Tatsache, dass sie diese<br />

Wirklichkeit nicht faktengetreu wiedererzählt. Man hat dieses Umerzählen<br />

früher als einen Akt der Enthistorisierung und künstlerischen<br />

Emanzipation interpretiert. Die historischen Fakten wären demnach<br />

nur der Rohstoff gewesen, aus dem Dichter die<br />

Sage in Form von Heldengedichten gestaltet hätten.<br />

Heute versteht man es als einen Akt der For-<br />

mulierung historischer Erfahrung aufgrund von bereitstehenden<br />

Motivationsmustern, der darauf zielt, mit Hilfe<br />

vertrauter Modelle zu begreifen, was geschehen<br />

ist. Indem das Schreckliche erzählbar und wiedererzählbar<br />

gemacht wird, lässt es sich bewältigen.<br />

In diesem Sinne kann man die germanische Heldensage<br />

in ihrer blutigen Düsterheit als Produkt<br />

der Abarbeitung kollektiver Traumata verstehen. Wesentlich ist, dass<br />

es sich bei der heroischen Überlieferung um eine Form der kollektiven<br />

Erinnerung handelt, in der sich eine Gemeinschaft zu der Zeit<br />

in Beziehung setzt, in der sie sich formiert hat. Ihre Pflege dient der<br />

Selbstdefinition und Identitätsvergewisserung und hat, insofern sie den Weg<br />

zum rechten Handeln weist, auch eine normative Funktion: Die Helden<br />

sind zugleich Vorgänger und Vorbilder.<br />

Dass die Heldensage das Bedürfnis der Menschen stillte, ihr Herkommen<br />

zu erinnern und sich dadurch ihrer Identität zu vergewissern,<br />

bedeutet nicht, dass die Überlieferung an ein und dieselbe Trägerschaft<br />

gebunden war. Sonst hätte die germanische Heldensage mit<br />

dem Ende der alten Stammesverbände schon im frühen Mittelalter<br />

erlöschen müssen. Die Überlieferungen konnten von immer neuen<br />

Zurechnungssubjekten übernommen werden. So ist die Geschichte der<br />

Heldensagen eine Geschichte immer neuer Aneignungen, und zwar<br />

in dem strikten Sinn, dass das je und je Angeeignete als Vorzeitkunde<br />

für verbindlich und bedeutsam genommen wurde.<br />

Verbindlichkeit ist die Bedingung, unter der die mündliche Weitergabe<br />

von Erzählstoffen über lange Zeiträume möglich ist. In mündlichen<br />

Traditionen herrscht das Gesetz der strukturellen Amnesie. Es<br />

besagt, dass Traditions-Inhalte unweigerlich dem Vergessen anheimfallen,<br />

wenn sie keinen Bezug zur jeweiligen Gegenwart mehr<br />

haben. Solange die Inhalte verbindlich sind, werden sie tradiert – und<br />

umgekehrt: Solange sie tradiert werden, werden sie gebraucht.<br />

in: Das Nibelungenlied und seine Welt, Darmstadt, Primus Verlag 2003<br />

21


Der goldene Drache Ich bereue nichts –<br />

Eine musikalische Revue<br />

von Roland Schimmelpfennig (*1967)<br />

Premiere: 17. März 2012, Bühne<br />

Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />

Alles geschieht an einem Abend im Sommer: Mit der Rohrzange wird<br />

einem jungen Chinesen in der winzigen Küche des »Goldenen Drachen«<br />

ein Zahn gezogen. Der faule Zahn landet in Nr. 6, Thai-Suppe<br />

mit Hühnerfleisch. Die Nr. 6 kommt auf den Tisch, an dem zwei Stewardessen<br />

sitzen. Im Haus gegenüber steht auf dem Balkon ein alter<br />

Mann, hinter ihm die Reste von Nr. 101, gebratenes Rindfleisch<br />

mit Morcheln. Seine Enkelin will ihm etwas erzählen. Ihr Freund, mit<br />

dem sie im selben Haus unterm Dach wohnt, will kein Kind. Über<br />

dem China-Thai-Vietnam-Restaurant besucht<br />

eine Frau im roten Kleid zum letzten Mal ihren<br />

Mann, der ein gestreiftes Oberhemd trägt. Die<br />

blonde Stewardess findet den blutigen Zahn in<br />

ihrer Suppe und steckt ihn in die Handtasche.<br />

Der Lebensmittelhändler neben dem »Goldenen<br />

Drachen« hat die Nr.103, zwei Mal, gerade<br />

gegessen, als der Mann im gestreiften Hemd<br />

noch eine Flasche Schnaps kaufen will. Die beiden<br />

betrinken sich in der Wohnung über dem Laden, wo der Händler<br />

ein Warenlager und eine Sexsklavin aus China hat. Die Frau im roten<br />

Kleid geht endgültig. Der junge Chinese ist schneeweiß.<br />

Schimmelpfennigs surrealistische Textmontagen scheinen von García<br />

Marquez oder Michelangelo Antonioni inspiriert und geben für<br />

Regisseure keine leichte Vorlage ab. Doch genau dieser Herausforderung<br />

setzen sich Theatermacher auf der ganzen Welt gerne aus: In<br />

über 40 Ländern sind seine Stücke bisher schon zur Aufführung gelangt.<br />

Er ist kein auftrumpfender Visionär oder Provokateur, der das<br />

Spektakel auf der Bühne liebt, sondern gilt als Texttüftler, der Motive,<br />

Situationen und Figuren auf innige Weise verknüpft. In »Der Goldene<br />

Drache« wirft Schimmelpfennig den Blick auf die Schattenseiten der<br />

globalisierten Welt voller Ausbeutung, Gier und Brutalität.<br />

Autor<br />

Geboren 1967 in Göttingen,<br />

arbeitete Roland Schimmelpfennig<br />

zunächst als freier<br />

Journalist und Autor in Istanbul,<br />

bevor er 1990 ein Regiestudium<br />

an der Otto-Falckenberg-Schule<br />

in München begann. Seit 1996<br />

arbeitet er als freier Autor, zeitweise<br />

auch als Dramaturg an der<br />

Berliner Schaubühne. Nach vielen<br />

Jahren des reinen Autorendaseins<br />

kehrte er 2009 mit einer<br />

Wiener Bühnenfassung seines<br />

Stücks »Der goldene Drache«<br />

in die Rolle des Inszenierenden<br />

zurück. Für dieses Stück wurde<br />

er 2010 bei den Mülheimer Theatertagen,<br />

dem renommierten<br />

Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik,<br />

als Dramatiker<br />

des Jahres ausgezeichnet.<br />

von Barbara Kuch (*1980) und Roscha A. Säidow (*1985)<br />

Uraufführung: 01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Roscha A. Säidow<br />

Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber<br />

dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei im Himmel.<br />

(Edith Piaf)<br />

Ein Zirkus strandet in einer kleinen Stadt. Es geht nicht vor und nicht<br />

zurück. Stille macht sich im sonst so bunt belebten Zirkuszelt breit,<br />

und aus geschminkten Gesichtern blicken ratlose Augen auf die<br />

leere Manege. Die Artisten stammen aus Zeiten, in denen das Wünschen<br />

noch geholfen hat. Sie klammern sich an<br />

ihre Gemeinschaft, die einst zusammenkam,<br />

um Menschen zu verzaubern. Doch was passiert,<br />

wenn es niemanden mehr gibt, der sich<br />

verzaubern lässt?<br />

Zögernd beginnen die heimatlosen Kinder der<br />

Manege, ihre Geschichten zu erzählen. Ungewöhnliche<br />

Lebenslinien und merkwürdige<br />

Schicksale verweben sich in zunächst leisen,<br />

beinahe zaghaften Melodien.<br />

Doch da platzt dem ersten der Kragen: Nein, ich bereue nichts! tönt es<br />

bald immer lauter. Non, je ne regrette rien! Denn die Bühne ist unsere<br />

Heimat und der Beifall unser täglich Brot. Manege frei! Die Räder<br />

rollen und die Kapelle spielt auf! Denn Wunder gibt es immer wieder<br />

und wenn wir selbst nicht mehr staunen, wie können wir es von unserem<br />

Publikum erwarten?<br />

Ich bereue nichts: ein Plädoyer fürs Zaubern und Verzaubern lassen –<br />

ein poetischer Liederabend mit neu interpretierten Klassikern und<br />

modernen Musikschätzen, live gespielt und gesungen.<br />

Wo geht’s denn hier zum<br />

rechten Rand?<br />

Ensembleproduktion (Eva Bormann (*1982), Marcel Franken (*1979),<br />

Agnieszka Habraschka (*1983, a.G.), Charles Toulouse (*1979), Oda<br />

Zuschneid (*1981))<br />

Uraufführung: 15. April 2012, Black Box<br />

Regie: Ensemble<br />

Im Sommer 2010 erscheint in der ZEIT ein Artikel über den Fußballtrainer<br />

Lutz B. aus Laucha, der sich von seinen Schützlingen mit Vorliebe<br />

›unser Führer‹ rufen lässt. Kein Einzelphänomen. Ob in Sportvereinen,<br />

bei der Schüler-Nachhilfe oder Kirmes, zusehends erhalten<br />

Personen oder Gruppierungen aus dem rechten Spektrum Einzug in<br />

die Mitte der Gesellschaft.<br />

Die Beispiele zeigen, dass rechtsgerichtete Gruppierungen das gesellschaftliche<br />

Umfeld neu strukturieren wollen und<br />

werfen die Frage auf, wie weit der rechte Rand tatsächlich<br />

von der Mitte der Gesellschaft entfernt ist.<br />

Ist der Raum, der rechten Gesinnungen zunehmend<br />

geboten wird, nicht auch eine Erscheinung aus der<br />

demokratischen Mitte heraus? Was genau ist diese<br />

sogenannte Mitte? Zeigt sich bei näherem Betrachten<br />

nicht eine gefährliche Unschärfe des Begriffs<br />

›Rechtsextremismus‹, die die Verantwortlichkeit der<br />

demokratischen Gesellschaft in den Hintergrund<br />

rücken lässt? Auch eine kritische mediale Aufbereitung<br />

von Vorfällen wie in Laucha kann die Tatsache überdecken,<br />

dass rassistische und Minderheiten diskriminierende Einstellungen<br />

in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu finden sind, gleich welchen<br />

Alters, Geschlechts oder Bildungshintergrunds, ob in Ost oder<br />

West. Sie lassen sich demnach nicht an einen gesellschaftlich isolierten<br />

Ort projizieren. Stellt sich die Frage, welche Herausforderung<br />

einer Gesellschaft im Hinblick auf die antidemokratische Bedrohung<br />

zufällt? Wie stabil ist das demokratische Fundament? Immerhin<br />

pflichten 35,6 % der deutschen Bevölkerung der Aussage bei, die<br />

Bundesrepublik sei durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen<br />

Maße überfremdet. 37,6% meinen, die Deutschen sollten endlich<br />

wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben. 14,9% stimmen<br />

der Auffassung zu, die Juden hätten einfach etwas Besonderes und<br />

Eigentümliches an sich und passten nicht so recht zu uns. Das sind<br />

Ergebnisse aus der Studie »Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme<br />

Einstellungen in Deutschland 2010« der Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />

Laut dieser Untersuchung gehören zu einem geschlossenen rechtsextremen<br />

Weltbild die Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus,<br />

Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die<br />

Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus.<br />

Wenn die Einstellung eines Menschen nur der Hälfte dieser Punkte<br />

entspricht, ist es dann eine halb rechtsextreme Einstellung? Warum<br />

Trennung behaupten, wo keine ist? Im Rahmen einer Stückentwicklung<br />

werden wir diese Fragen vertiefen und das Extrem in der Mitte<br />

suchen.<br />

Irgendwie auch selbst schuld<br />

von Jana Simon<br />

Noam ist 17, in Israel geboren, seit acht Jahren wohnt er mit seiner<br />

Familie in Laucha. Am 16. April 2010 stand Noam dort mit anderen<br />

Jugendlichen an einer Bushaltestelle, bis Alexander P. auftauchte,<br />

ihm ohne Vorwarnung ins Gesicht schlug, ihn trat und als »Judenschwein«<br />

beschimpfte. Er ließ erst von Noam ab,<br />

als ein Autofahrer anhielt und Noam rettete. Alexander<br />

P. sitzt Noam im Gerichtssaal gegenüber, er<br />

ist 20. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen, weil<br />

Alexander P. der rechten Szene angehört und beim<br />

BSC 99 Laucha Fußball spielt, wo auch Lutz Battke<br />

als Trainer arbeitet. Battke ist Bezirksschornsteinfeger<br />

und sitzt für die NPD im Stadtrat und im Kreistag.<br />

Er hat dem Verein eine Fahne in den Farben der<br />

Reichskriegsflagge geschenkt, und Alexander P. seinen<br />

Anwalt empfohlen.<br />

An jenem 16. April hatte P. schon sechs bis acht Bier getrunken, bevor<br />

er beschloss, noch einmal an der Bushaltestelle vorbeizuschauen.<br />

Als er Noam sah, sei er ›ausgeflippt‹. Ich habe ihm eine verpasst, mit<br />

der Faust ins Gesicht geschlagen. Er gibt auch zu, ihn getreten zu haben.<br />

Aber niemals habe er ›Judenschwein‹ gesagt, sondern ›Drogenschwein‹.<br />

Weil Noam angeblich seiner Cousine Marihuana angeboten<br />

habe. Das ist die Version, die man jetzt oft in Laucha hört.<br />

Als Alexander P. vor Gericht nach seiner rechten Meinung befragt<br />

wird, antwortet sein Anwalt, dass sich sein Mandant dazu nicht äußern<br />

möchte. Mehrere der jugendlichen Zeugen sagen aus, Alexander<br />

P. habe Hakenkreuze auf seinem Handy und in seinem Zimmer<br />

hänge eine NPD-Fahne. Er ist ein bisschen rechts. Als die Richterin die<br />

Zeugen fragt, ob sie gewusst hätten, dass Noam Jude ist, antwortet<br />

einer: Ja, aber er sieht gar nicht aus wie ein Jude.<br />

Im Publikum sitzen zwei NPD-Funktionäre: Andreas Karl, ehemaliger<br />

Landeschef der Partei, und Rolf Dietrich, Mitglied des Kreistags Saalekreis.<br />

In den Prozesspausen stehen sie bei der Familie des Täters.<br />

Wenn man Andreas Karl fragt, warum er die Verhandlung verfolgt,<br />

antwortet er: Das wird viel zu hoch gekocht. Das ist eine Auseinandersetzung<br />

unter Jugendlichen. Es tut mir leid, dass Lutz Battke hier mit hineingezogen wird.<br />

Die NPD ließ für ihren Trainer T-Shirts drucken. »Unser Trainer heißt<br />

Battke« steht darauf. Im nächsten Jahr soll Battke bei den Landtagswahlen<br />

kandidieren.<br />

in: DIE ZEIT, Gesellschaft, Zeitgeschehen, 09.09.2010<br />

22 23


Geburtlichkeit und Sein<br />

zum Tode<br />

von Fanny Brunner (*1973) und Eva Bormann (*1982)<br />

Uraufführung: 20. Mai 2012, Black Box<br />

Regie: Fanny Brunner<br />

Wer heute die philosophischen Zentren aufsucht, der wird auf seinem Weg<br />

nach Nordamerika in Deutschland nur einen Zwischenstopp einlegen – viel-<br />

leicht in Berlin, Tübingen oder München. Aber die philosophischen Schauplät-<br />

ze fanden sich nicht immer im kalifornischen Berkeley oder Stanford. Im ersten<br />

Drittel des 20. Jahrhunderts waren die Zentren München, Göttingen, Berlin,<br />

Freiburg – und <strong>Marburg</strong>. Inmitten einer durch die militärische Mobilmachung<br />

des Ersten Weltkrieges, die »Materialschlachten«, die Kunst der klassischen<br />

Moderne, den antiwissenschaftlichen George-Kreis und eine antimoderne Hal-<br />

tung geprägten Zeit war <strong>Marburg</strong> ein friedliches Nest. Ein<br />

Idyll. Eine historische Falte. Und trotzdem sollte sich diese<br />

Enklave der Stille in ein geistiges Zentrum der Moderne ver-<br />

wandeln. Fast schlagartig etablierte sich <strong>Marburg</strong> als ein<br />

intellektueller Mittelpunkt der Weimarer Republik, wo einige<br />

herausragende Wissenschaftler Deutschlands lehrten. Den<br />

Kern machte unbestritten die Philosophie mit ihrem Versuch<br />

einer Entwicklung neuer Leitideen aus. Vornehmlich lässt<br />

sich dieser Kern mit den Stichworten »<strong>Marburg</strong>er Neukan-<br />

tianismus« und vor allen Dingen »Martin Heidegger« benennen, die wichtige<br />

philosophische Knotenpunkte im wissenschaftlichen Netz <strong>Marburg</strong>s der Zwan-<br />

zigerjahre markieren. (Christian Lotz, <strong>Marburg</strong>er UniJournal 3/1999)<br />

Gibt es eine Provinzwahrheit?<br />

von Eva Bormann<br />

Im Wintersemester 1924 verlässt die 18-jährige Hannah Arendt Königsberg<br />

und nimmt ein Studium an der Universität <strong>Marburg</strong> auf. Neben<br />

Evangelischer Theologie und Griechisch besucht sie Vorlesungen<br />

der Philosophie bei Nicolai Hartmann und Martin Heidegger. Dem<br />

jungen Heidegger, seit 1923 außerordentlicher Professor in <strong>Marburg</strong>,<br />

war der Ruf vorausgeeilt, dass sich bei ihm das Denken lernen ließe.<br />

Statt sich konventionell der Schulphilosophie zuzuwenden, ließ er<br />

die alten Texte in ganz neuer Weise lebendig werden. Mit seiner Existenzphilosophie<br />

berührte er in zunehmendem Maße die Frage nach<br />

dem Sinn von Sein. Ihm galt als unabdingbar, dass das Sein aus der<br />

Zeit heraus zu verstehen sei.<br />

Die Begegnung zwischen Arendt und Heidegger bleibt nicht ohne<br />

Folgen. Berichte besagen, dass Arendt sich in ihrem Auftreten eine<br />

eigentümliche Mischung aus Schüchternheit und Selbstbewusstsein<br />

anmerken ließ. Sie war sich ihrer jüdischen Herkunft und der<br />

antisemitischen Stimmung an deutschen Hochschulen bewusst.<br />

Heidegger verehrt diese junge Studentin. Ihre Widersprüchlichkeit<br />

zwischen philosophischer Urteilskraft und scheuer Zurückhaltung<br />

gegenüber seinem Renommee als Philosophieprofessor imponiert<br />

ihm. Sie erwidert seine Zuneigung, die jedoch von der politischen<br />

Realität in Deutschland eingeholt wird. Die Nähe zueinander bleibt<br />

von der zunehmenden Distanz im äußeren Leben nicht länger unberührt.<br />

Im Jahr 1933 trennen sich ihre Wege. Arendt folgt Günter<br />

Anders ins Exil nach Paris und beginnt, erste Beiträge zu veröffentlichen.<br />

Heidegger begegnet sie erst 1949 wieder. Während Arendt sich<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der politischen Philosophie<br />

hervortut und durch ihre Arbeit über den Eichmann-Prozess<br />

eine internationale Kontroverse anstößt, gerät Heideggers Person,<br />

ehemals bekennendes NSDAP-Mitglied, in die Kritik<br />

der Öffentlichkeit. Seine Position innerhalb der<br />

Philosophie bleibt davon nicht unberührt, dennoch<br />

markiert sein Denken innerhalb der Philosophiegeschichte<br />

eine bedeutsame Kehrtwende.<br />

Wie lässt sich Heidegger heute lesen? Oder, wie der<br />

zeitgenössische Philosoph Peter Sloterdijk mit Blick<br />

auf Heideggers Denken innerhalb der Ideen- und<br />

Problemgeschichte letzthin fragte: Wenn die westliche<br />

Philosophie aus dem Geist der Polis entstand, wie steht es dann um die<br />

Philosophietauglichkeit eines Mannes, der aus seiner trotzigen Anhänglichkeit<br />

an die ländliche Welt nie ein Geheimnis gemacht hat? Gibt es eine Provinzwahrheit,<br />

von der die weltoffene Stadt nichts weiß? Gibt es eine Feldweg- und<br />

Hüttenwahrheit, die imstande wäre, die Universitäten mitsamt ihren Hochsprachen<br />

und weltmächtigen Diskursen zu unterhöhlen? Von wo her redet dieser<br />

seltsame Professor, wenn er den Anspruch erhebt, über die Geschichte abend-<br />

ländischer Metaphysik hinauszufragen? (Peter Sloterdijk, Nicht gerettet –<br />

Versuche nach Heidegger)<br />

Abgesehen von Heideggers Hauptwerk »Sein und Zeit« von 1927 bietet<br />

der in den frühen 1980er Jahren bekannt gewordene Briefwechsel<br />

Aufschluss über Denkbewegungen und das intime Gespräch zwischen<br />

Heidegger und Arendt. Neben Passagen aus einzelnen Briefen<br />

und zentralen Werken beider werden auch Schriften von Zeitgenossen<br />

und befreundeten Kollegen in den fiktiven Dialog zwischen philosophischem<br />

Denken und der privaten Korrespondenz Arendts und<br />

Heideggers treten.<br />

Regie<br />

Fanny Brunner, in Wien geboren,<br />

studierte dort Philosophie,<br />

Deutsche Philologie und Theaterwissenschaft.<br />

Zeitgleich<br />

as sistierte sie u.a. bei Armin<br />

Petras und Anselm Weber. Seit<br />

2002 folgten Regiearbeiten u.a.<br />

am Schauspiel Frankfurt, Thea-<br />

ter Ulm und für das Tanzquartier<br />

Wien. Derzeit studiert sie Advanced<br />

Studies in Arts Administration<br />

in Zürich. Sie ist Gründerin<br />

des in Wien ansässigen Vereins<br />

»dreizehnterjanuar« – eine Plattform<br />

für freie, spartenübergreifende<br />

Theaterproduktionen.<br />

Der Kaufmann von Venedig<br />

von William Shakespeare (1564–1616)<br />

Open Air-Spektakel<br />

Premiere: 14. Juni 2012, Marktplatz<br />

Regie: Ursula Maria Berzborn<br />

Antonio ist ein global player. Seine Schiffe kreuzen auf den Weltmeeren,<br />

internationale Warengeschäfte, Güterverkehr und weltweiter<br />

Handel machen seinen Reichtum aus. Der Jude Shylock lebt in dieser<br />

Welt des freien Marktes das Schattendasein eines Außenseiters.<br />

Am Handel teilzunehmen ist ihm gesetzlich verwehrt, als Geldverleiher<br />

spielt er eine ungeliebte Nebenrolle in einem System, von dem er<br />

aus geschlossen ist. Sein Reichtum bringt ihm außer Hass nichts ein.<br />

Parallel zu dieser kühlen Geschäftswelt lässt<br />

William Shakespeare in seinem Stück eine nahezu<br />

märchenhafte, naive Welt entstehen. In<br />

der kann man König werden, wenn man ein Rätsel<br />

löst, in der ist das Geld, die Liebe und das<br />

Glück in Schatzkästchen verborgen, die man<br />

nur finden muss. Beide Welten führt Shakespeare<br />

schließlich zusammen.<br />

Um bei der schönen Königstochter Portia, deren<br />

Hand man durch ein Glücksspiel erringen<br />

kann, vorstellig zu werden, braucht Bassanio<br />

Geld. Er bittet seinen Freund Antonio darum. Doch dessen Kapital<br />

fluktuiert im weltweiten Warenhandel. Antonio möchte dem Freund<br />

dennoch helfen und wählt den letzten Ausweg, um schnell an Bargeld<br />

zu kommen: Shylock. Das Darlehen fließt prompt, der Schuldschein<br />

hat es jedoch in sich. Zahlt Antonio das Geld binnen einer<br />

bestimmten Frist nicht zurück, verlangt Shylock ein Pfund frisches<br />

Fleisch, geschnitten aus Antonios Brust. Antonio willigt ein, denn er<br />

ist sich des guten Ausgangs aller seiner Geschäfte sicher. Doch es<br />

kommt anders, als gedacht. Antonio kann den Kredit nicht zurückzahlen.<br />

Eine ebenso spannende, wie komödiantische Gerichtsverhandlung<br />

bringt die Wendung.<br />

Der um 1600 von Shakespeare verfasste »Kaufmann von Venedig«<br />

ist eines seiner komplexesten und meistgespielten Werke. Kaum ein<br />

anderes ist so widersprüchlich und vielschichtig und fordert gerade<br />

deshalb immer wieder zu neuen Interpretationen<br />

auf.<br />

Eine vierhundert Jahre alte Geschichte, die<br />

doch in Zeiten der Finanzkrise nichts an Aktualität<br />

und Brisanz eingebüßt hat. Dies ist der<br />

Narr, der Geld umsonst auslieh! so der Geldverleiher<br />

Shylock im »Kaufmann«.<br />

Der <strong>Marburg</strong>er Marktplatz wird im Open Air-<br />

Spektakel »Der Kaufmann von Venedig« zum<br />

wichtigsten Mitspieler des Abends. An der Seite<br />

von Schauspielern und Musikern wird die 400<br />

Jahre alte Geschichte um die Begegnung von Waren und Werten vor<br />

dem historischen Rathaus zu neuem Leben erwachen.<br />

Regie<br />

Ursula Maria Berzborn lebt und<br />

arbeitet seit 1987 in Berlin. Sie<br />

schließt 1994 das Studium<br />

des Bühnenkostüm an der HdK<br />

Berlin als Meisterschülerin ab.<br />

Es folgen Mitarbeit und Fortbildung<br />

u.a. am Schauspielhaus<br />

Bochum, am Grifft Theater (NL),<br />

am Odin Teatret (DK), am Derevo<br />

(RUS), am NovoGoFronta (CZ)<br />

und am Makiko Tominga (J).<br />

1996 gründet sie als Regisseurin,<br />

Performerin, Bühnen- und Kostümbildnerin<br />

das Theater Grotest<br />

Maru, mit dem sie seitdem<br />

auf internationalen Festivals<br />

gastiert. Seit 2004 wird sie an<br />

der HBK Braunschweig und an<br />

die Universität Witten-Herdecke<br />

zu diversen Lehraufträgen berufen.<br />

Seit 2006 ist sie Mitglied<br />

des Vorstandes des Bundesverbandes<br />

Theater im Öffentlichen<br />

Raum e.V..<br />

24 25


Premieren Junges Theater<br />

Wie stelle ich mir die Welt vor?<br />

Die Stücke dieser Spielzeit erzählen von jungen Menschen, die auf<br />

außerordentliche Situationen treffen. Situationen, die sie vor Herausforderungen<br />

stellen, zu denen sie sich verhalten müssen. Egal ob<br />

es die Klassenkameraden eines Kindes sind, das eines Tages von der<br />

Ausländerbehörde mitten aus dem Unterricht geholt wird, weil ihm<br />

die Abschiebung droht. Oder der Junge Emil, der während einer Zugfahrt<br />

von einem Unbekannten bestohlen wird. Sie<br />

alle versuchen, sich selbst zu helfen. Sie alle werden<br />

mit Fragen konfrontiert, bei denen ihnen die<br />

Erwachsenenwelt nur bedingt zur Seite stehen<br />

kann. So müssen sie ihre ganz eigenen Lösungsansätze<br />

finden. Sie erkennen Zusammenhänge,<br />

entwickeln Phantasie und werden aktiv.<br />

In den Stückentwicklungen »Die Wunderkammer« und »Brave Oil<br />

World« wollen wir unsere Zuschauer dazu ermutigen, wach durch die<br />

Welt zu gehen und selbst auszuprobieren, wie die Dinge auf eine andere,<br />

noch unentdeckte Weise funktionieren könnten.<br />

Die bloße Kenntnis einer Moral, welche in den alten Geschichten<br />

meist am Ende steht, hilft dem jungen Menschen heutzutage wenig.<br />

Vielmehr ist es die Phantasie, die es braucht,<br />

um die Zusammenhänge der Welt zu verstehen,<br />

neugierig und kreativ an ihr teilzuhaben, und so<br />

Missständen und empfundenen Ungerechtigkeiten<br />

entgegenzustehen.<br />

Annette Müller, Oda Zuschneid, Eva Bormann


Hier geblieben Die große Erzählung –<br />

Die Odyssee in einer Stunde<br />

Klassenzimmerstück / 14+<br />

von Reyna Bruns (*1977), Magdalena Grazewicz (*1977) und Dirk Laucke (*1982)<br />

Premiere: 08. September 2011, in einer Kooperationsschule des<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong>s <strong>Marburg</strong><br />

Regie: Marcel Franken<br />

Tanja lebt in Berlin. Ihre Familie hat in Deutschland Zuflucht gefunden.<br />

Hier geht sie zur Schule und verbringt die Nachmittage mit ihren<br />

Freunden. Eines Tages steht jedoch die Ausländerbehörde im Klassenzimmer.<br />

Tanja wird in Abschiebehaft gebracht. Die Familie soll<br />

zurück in ihr Geburtsland Bosnien ausreisen. Aber die Schulfreunde<br />

von Tanja wollen nicht untätig bleiben. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin<br />

beginnen die Schüler um das Bleiberecht von Tanja zu<br />

kämpfen.<br />

Mit »Hier geblieben« hat das Autorenkollektiv Bruns,<br />

Grazewicz und Laucke im Rahmen des Aktionsprogramms<br />

»Hier geblieben! Für ein Bleiberecht von<br />

Kindern, Jugendlichen und deren Familien« den authentischen<br />

Fall der Familie Ristic nachgezeichnet,<br />

die 1995 aus Bosnien floh, um in Deutschland Asyl<br />

zu beantragen.<br />

Der Fall steht exemplarisch für die Situation von<br />

mehr als 200.000 sogenannten geduldeten Flüchtlingen<br />

in Deutschland und bildet dabei zugleich eine<br />

Ausnahme in seinem ›guten‹ Ende. Dass die Familie Ristic letztlich<br />

eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland erhalten<br />

hat, liegt zu einem wesentlichen Teil am Engagement von Tanjas<br />

Mitschülern, denen es gelang, aus einem unmittelbaren Interesse<br />

heraus ein Zeichen zu setzen.<br />

Das Stück will junge Menschen ermutigen, im Fall einer verspürten<br />

und spürbaren Ungerechtigkeit nicht den Kopf in den Sand zu stecken,<br />

sondern sich lautstark zu wehren: Es ist egal woher du kommst,<br />

wichtig ist, dass du bleibst.<br />

Regie<br />

Marcel Franken, 1979 in Essen<br />

geboren, seit 2005 Mitglied des<br />

Künstlerkollektivs »Potemkin<br />

Express«, studierte bis 2007<br />

Visuelle Kommunikation mit<br />

Schwerpunkt Film an der Hochschule<br />

für bildende Künste in<br />

Hamburg. Während seines Studiums<br />

konzipierte und leitete er<br />

interdisziplinäre Filmworkshops,<br />

u.a. am »Colegio Centrabilitar«,<br />

einer integrativen Schule für gehörlose<br />

Kinder in Bucararamanga/Kolumbien.<br />

Ab 2008 als freischaffender<br />

Filmemacher und<br />

42<br />

Videokünstler tätig, übernahm<br />

er 2009 die Regieassistenz für<br />

»Ronja Räubertochter« und<br />

im Folgejahr, gemeinsam mit<br />

Charles Toulouse, das Bühnenbild<br />

für »Moby Dick« am Jungen<br />

Staatstheater Wiesbaden. Seit<br />

der vergangenen Spielzeit ist<br />

Marcel Franken neben seiner<br />

Tätigkeit als Regieassistent<br />

Mitautor und führt Regie für<br />

die Nachtschicht-Krimi-Serie<br />

»UWP – Ein Kürzel schreibt<br />

Geschichte« am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

von Bruno Stori (*1955) / 10+<br />

Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: 17. September 2011, Black Box<br />

Regie: Stefan Schletter<br />

Rico, ein einfacher Junge aus der Provinz, ist zum ersten Mal in seinem<br />

Leben Zug gefahren, um eine Schar Kanarienvögel von seinem<br />

Freund Pinela abzuholen, und gleich hat er die Rückfahrt verpasst.<br />

Denn ein Fremder erzählt ihm am Bahnhof von Bagnacavallo eine<br />

unglaublich faszinierende Geschichte: Vor vielen Jahren lebte in<br />

Griechenland ein Mann mit Namen Odysseus. Sein Weg führte ihn<br />

nach Troja in den Krieg. Als Odysseus schließlich die Heimreise antrat,<br />

begegnete er Polyphem, dem einäugigen Zyklopen,<br />

singenden Sirenen und der Zauberin Circe, die<br />

es zu überlisten galt. Auf seiner zehnjährigen Irrfahrt<br />

musste Odysseus immer wieder Mut, Tapferkeit und<br />

Geschick beweisen, um sich in der Fremde zurechtzufinden.<br />

Und während Rico auf den nächsten Zug<br />

in sein Heimatdorf wartet, wird er allmählich selbst<br />

zum Geschichtenerzähler. Denn die Abenteuer des<br />

Helden haben ihn schwer beeindruckt. Wo Homer<br />

12110 Verse braucht, findet Rico seinen ganz eigenen<br />

Weg, von Odysseus zu erzählen.<br />

Autor und Stück<br />

Bruno Stori wurde 1955 in Bologna<br />

geboren, wo er als Dramatiker,<br />

Schauspieler und Regisseur<br />

arbeitet. Mit »Die große Erzählung«<br />

ist ihm eine eigenwillige,<br />

spannende und kindgerechte<br />

Version der sagenhaften Irrfahrten<br />

des Odysseus gelungen.<br />

Storis Adaption reduziert den<br />

antiken Mythos nicht auf eine<br />

Abenteuergeschichte, son dern<br />

rückt in den Vordergrund, was im<br />

Epos bereits mitschwingt:<br />

Der Zuschauer erfährt, was es<br />

bedeutet, in der Fremde auf sich<br />

allein gestellt zu sein und Sehnsucht<br />

nach der Heimat zu haben,<br />

die dazugehörigen Unsicherheiten<br />

und Ängste aber auch immer<br />

wieder durch Einfallsreichtum<br />

zu meistern und so über sich<br />

hinauszuwachsen.<br />

Regie<br />

Stefan Schletter wurde in Garmisch-Partenkirchen<br />

geboren<br />

und verbrachte seine Schulzeit<br />

in Nairobi, Mogadishu und Echzell.<br />

Nach seinem Studium der<br />

Politikwissenschaft, Ethnologie<br />

und Afrikanistik in Mainz ist er<br />

seit 1999 als Regisseur am Jungen<br />

Staatstheater Wiesbaden<br />

tätig und hat seither zahlreiche<br />

Inszenierungen für das Kinder-<br />

und Jugendtheater geschaffen,<br />

so zum Beispiel »Bella geht einkaufen«<br />

von Klas Widén, »Timm<br />

Thaler oder Das verkaufte<br />

Lachen« von James Krüss, »Die<br />

Werkstatt der Schmetterlinge«<br />

von Giaconda Belli und Wolf<br />

Erlbruch (Bühnenfassung Stefan<br />

Schletter) und »King A« von Inèz<br />

Derksen. Im Jahr 2010 übernahm<br />

er zusammen mit Oliver<br />

Wronka die Leitung des Jungen<br />

Staatstheaters in Wiesbaden.<br />

Was macht das Rot am<br />

Donnerstag?<br />

Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn (*1962) / 4+<br />

zu Musik von Maurice Ravel (1875–1937) und Claude Debussy (1862–1918)<br />

Gastspiel<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: 29. Oktober 2011, Black Box<br />

Regie: Ruta Platais<br />

Die Farben sind angerührt, die Pinsel liegen bereit. Hinter einer<br />

durchsichtigen Leinwand steht voller Tatendrang der Maler. Aber womit<br />

beginnen? Vielleicht mit einem kleinen roten Fleck. Und mit einer<br />

Frage. Einer Frage, wie sie wohl nur Kinder oder Maler stellen: Was<br />

macht das Rot am Donnerstag?<br />

Und schon ist der ›Held‹ der Geschichte gefunden, die Neugier geweckt.<br />

Das Bild kann beginnen.<br />

Wie können Kinder an dieser Entdeckungsreise teilhaben, die der<br />

Maler unternimmt, wenn er seiner Phantasie und<br />

dem Zufall freien Lauf lässt? Haben sie Freude<br />

am sinnlichen Spiel mit Linien, Formen und Farben?<br />

Und was sind das für Geschichten, die während<br />

des Malens entstehen und vergehen?<br />

Joachim Torbahn, Maler und Theatermacher,<br />

und die Regisseurin Ruta Platais haben sich zusammengetan,<br />

um diesen Fragen nachzugehen.<br />

Herausgekommen ist – inspiriert von Paul Klee –<br />

ein Bild in sieben Kapiteln.<br />

Torbahn zeigt exemplarisch, dass spontane Freude an der Bewegung, am<br />

Rhythmus und die daraus entstehenden ,unfertig‘ wirkenden Abbilder in ihrer<br />

Lebendigkeit anstecken und der Fantasie Flügel verleihen. (...) Nicht nur empfehlenswert,<br />

sondern auch sehr unterhaltsam!<br />

(Nürnberger Nachrichten, 09.11.2007)<br />

Darsteller<br />

Joachim Torbahn studierte<br />

Malerei in Wien und arbeitete als<br />

Bühnenbildner u.a. an der Oper<br />

Heidelberg und am Staatstheater<br />

Wiesbaden. Er ist seit 1990<br />

bei »Thalias Kompagnons«<br />

als Regisseur, Figuren- und<br />

Bühnenbildner und seit 1998<br />

auch als Spieler tätig. Mit seinen<br />

Maltheater-Produktionen gelang<br />

ihm eine neuartige Synthese<br />

von Bildender Kunst und Theater,<br />

die internationale Anerkennung<br />

erhielt und im vergangenen Jahr<br />

mit »Kobold, Hans und Ballerina«<br />

im Rahmen der IMAGINALE<br />

2010 zu sehen war.<br />

Emil und die Detektive<br />

Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+<br />

von Erich Kästner (1899–1974)<br />

Premiere: 26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Annette Müller, Oda Zuschneid<br />

Während der Sommerferien darf Emil das erste Mal allein mit dem<br />

Zug zu Großmutter und Cousine Pony Hütchen nach Berlin fahren. In<br />

der Tasche das Geld für die Oma, das ihm die Mutter anvertraut hat.<br />

Wenn da nur nicht der unheimliche Herr mit dem steifen Hut mit im<br />

Abteil säße. Aber die Fahrt ist lang und Emil schläft ein. Als er aufwacht,<br />

ist das Geld weg und von dem Fremden keine Spur. Zum Glück<br />

bekommt Emil bald nach der Ankunft Unterstützung von Gustav mit<br />

der Hupe und seiner Bande. Gemeinsam mit Pony Hütchen und den<br />

neuen Freunden beginnt für ihn eine aufregende<br />

Verfolgungsjagd nach dem gemeinen Dieb.<br />

Neben »Pünktchen und Anton« aus dem Jahre<br />

1931 und »Das fliegende Klassenzimmer« von<br />

1933 gehört »Emil und die Detektive«, 1929 erstmals<br />

erschienen, zu den beliebtesten Kinderbüchern<br />

des Schriftstellers Erich Kästner. Seine<br />

Romane gewannen an Popularität, da Kästner<br />

gegenwartsbezogene Kinderbücher schrieb, die<br />

den Alltag und die sozialen Gegensätze innerhalb der Großstadt Berlin<br />

widerspiegelten, während sich die Kinderliteratur seiner Zeit häufig<br />

auf Märchenwelten oder moralisierende Geschichten beschränkte.<br />

Euch kann ich’s ja ruhig sagen: Die Geschichte mit Emil kam mir selber unerwartet.<br />

Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen. Ein Buch,<br />

im dem vor lauter Angst die Tiger mit den Zähnen und die Dattelpalmen mit<br />

den Kokosnüssen klappern sollten. (Erich Kästner)<br />

Autor<br />

Erich Kästner, 1899 in Dresden<br />

geboren, veröffentlicht ab 1928<br />

zahlreiche Kinder- und Erwachsenenbücher.<br />

Gegen die politischen<br />

Verhältnisse nach 1933<br />

bezieht er dezidiert Stellung<br />

und schreibt unter Pseudonym<br />

weiter, bevor ihm Schreibverbot<br />

erteilt wird. Bis zu seinem Tod<br />

1974 gilt seine literarische und<br />

politische Auseinandersetzung<br />

dem Alltag im Nachkriegsdeutschland.<br />

43


Die stille Nacht –<br />

Ein kleines Stückchen Weihnacht<br />

Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt / 4+<br />

Gastspiel<br />

<strong>Marburg</strong>-Premiere: 11. Dezember 2011, Black Box<br />

Idee und Ausstattung: Eva Noell und Susanne Olbrich<br />

Ein Weihnachtsengel und ein Schutzengel geraten in Streit, ob die<br />

Weihnachtszeit nun die schönste oder die stressvollste Zeit des Jahres<br />

sei. Während der Weihnachtsengel mit höchstem Genuss weihnachtliche<br />

Stimmung verbreitet, ist der Schutzengel wegen der hektischen<br />

Geschäftigkeit und Unachtsamkeit der Menschen erschöpft.<br />

Um der Sache auf den Grund zu gehen, breiten sie ihre Engelsmäntel<br />

aus und spielen die Weihnachtsgeschichte:<br />

Die Herberge in Bethlehem ist hoffnungslos überfüllt. Der Wirt vermietet<br />

im Durcheinander sogar sein eigenes Bett<br />

und spät abends kommt auch noch ein Mann mit<br />

seiner hochschwangeren Frau. Ihnen kann er leider<br />

nur noch den Stall anbieten. Nach diesem Ereignis<br />

kommt der Wirt nicht mehr zur Ruhe: drei Hirten, drei<br />

Könige, der Abendstern und der Erzengel stören seinen<br />

Schlaf, bis seine Geduld am Ende ist und er alle<br />

hinauswerfen will. Vollkommen außer sich stapft er<br />

zum Stall. Doch dann passiert plötzlich etwas, das<br />

sogar dem gestressten Wirt der Herberge das Herz erwärmt.<br />

Was ist Weihnachten? Dieser Frage spürte das Theater nach und das geschah<br />

mit viel Fantasie und Humor. Große und Kleine folgten dem Spiel mit atemloser<br />

Freude. (Lausitzer Rundschau, 08.12.2004)<br />

Das Team<br />

Susanne Olbrich arbeitete u.a.<br />

am Theater Waidspeicher und<br />

als Künstlerische Leiterin am<br />

des Theaters des Lachens,<br />

Frankfurt/Oder. Seit dem Jahr<br />

2000 ist sie freischaffend als<br />

Theaterproduzentin, Spielerin,<br />

Dozentin und Regisseurin in<br />

Berlin ansässig. Das Theater-<br />

Fusion wurde 2001 von ihr<br />

gegründet. Sie gewann zahlreiche<br />

Preise, u.a. bei der »SYNER-<br />

GURA« und den Preis »Theater<br />

des Monats NRW« mit »Glittra<br />

der Engel«.<br />

44<br />

Eva Noell sammelte Erfahrungen<br />

als Darstellerin, Regisseurin,<br />

Autorin, Ausstatterin und Dozentin,<br />

u.a. am Theater Waidspeicher<br />

und gründete dann<br />

gemeinsam mit Paul Olbrich und<br />

Ronald Mernitz das »Erfreuliche<br />

TheatErfurt«. Seitdem feierte sie<br />

viele Erfolge im In- und Ausland<br />

und gewann mit ihren Kollegen<br />

den <strong>Marburg</strong>er Kinder- und<br />

Jugendtheaterpreis 2006 für<br />

»Adieu, Benjamin«. Seit 2010<br />

tritt Eva Noell mit Paul Olbrich<br />

in Frankreich unter dem Namen<br />

»Les Voisins« auf.<br />

Die Wunderkammer –<br />

Ein Tanzstück<br />

von Anna Konjetzky (*1980) / 6+<br />

frei nach »Serafin und die Wundermaschine«<br />

Uraufführung: 28. Januar 2012, Black Box<br />

Regie: Anna Konjetzky<br />

Zu Gast im Kopf eines Erfinders: Was passiert, wenn man einen Ball<br />

an eine Schnur bindet, ihn gegen eine Flasche pendeln lässt, welche<br />

umkippt und dabei auf ein Brett trifft? Vielleicht fällt das Brett auf<br />

einen großen, mit Konfetti gefüllten Luftballon, der zerplatzt. Oder<br />

fliegt es durch die Luft und landet unvorhergesehen in einer Badewanne?<br />

Drei Freunde erfinden sich die Welt und stellen sie auf den Kopf. Ihr<br />

Erfindergeist bringt Fahrräder zum Fliegen, lässt Spieluhren klingen<br />

und Tiere lebendig werden. Auf neue Spuren gebracht,<br />

werden die drei überrascht und enttäuscht,<br />

verzaubert und verwandelt, denn in der Wunderkammer<br />

scheint alles möglich. Fast alles zumindest.<br />

Manchmal geht dabei etwas schief. Doch aufregend<br />

ist es allemal, wenn sich die große Apparatur aus<br />

Baustoffen in Bewegung setzt, die Welt ins Wackeln<br />

gerät und aus alten Materialien Neues entsteht.<br />

Regie<br />

Anna Konjetzky, 1980 in München<br />

geboren, studierte an der<br />

internationalen Körpertheaterschule<br />

»Lassaad« in Brüssel<br />

sowie zeitgenössischen Tanz,<br />

Butoh und bodyweather in<br />

Brüssel und Berlin. Seit 2005<br />

entstehen in Zusammenarbeit<br />

mit Künstlern aus verschiedenen<br />

Ländern und Kunstsparten<br />

eigene Tanzstücke, Performances<br />

und Installationen. 2006<br />

erhielt sie das Tanzstipendium<br />

der Senatsverwaltung Berlin,<br />

Germaine Acogny/Senegal sowie<br />

2009 das Arbeitsstipendium<br />

des Künstlerhauses Lukas im<br />

Klaipeda Kommunikations- und<br />

Kulturzentrum. Im gleichen Jahr<br />

gewann sie den »operare«-Wettbewerb<br />

der zeitgenössischen<br />

Oper Berlin und im Rahmen der<br />

Leipziger »euro-scene« den<br />

1. Preis des Wettbewerbs »Das<br />

beste deutsche Tanzsolo«.<br />

Ihre Arbeiten wurden im<br />

Rahmen verschiedener internationaler<br />

Festivals gezeigt, u.a.<br />

auf dem Tanzsommer Bozen<br />

und dem Festival Danse Balsa<br />

Marni Bruxelles. 2010 arbeitete<br />

Anna Konjetzky für »Luna Park«<br />

mit artscenico performing arts,<br />

dem Theater im Depot und dem<br />

Istanbuler Festival »Amber«<br />

zusammen.<br />

Brave Oil World –<br />

Ein Science-Fiction-Comic<br />

von Klaus Gehre (*1969) und Michael Lohmann (*1981) / 11+<br />

Uraufführung: 18. März 2012, Black Box<br />

Regie: Klaus Gehre<br />

Als die Mitglieder einer geheimen Mission eines Tages auf eine neue,<br />

lang gesuchte Energiesubstanz stoßen – eine Substanz, die verspricht,<br />

alle Energiesorgen auf der Erde zu lösen –, machen sie zugleich<br />

eine schreckliche Entdeckung: Alle, die mit dieser Substanz in<br />

Berührung kommen, werden von ihr infiziert und verwandeln sich in<br />

gierige, rücksichtslose Zombies. Die Bedrohung wächst von Stunde<br />

zu Stunde!<br />

Doch einen soll es geben, der das Gegenmittel finden<br />

und den Kampf gegen die Zombies aufnehmen<br />

kann: Captain Spaceman. Die Rettung scheint nahe.<br />

Da passiert Unvorhergesehenes.<br />

»Brave Oil World« ist ein Live-Comic im Science-<br />

Fiction-Format, in welchem die Darsteller im Zusammenspiel<br />

mit einer live produzierten Soundebene<br />

das apokalyptische Superhelden-Szenario entwerfen.<br />

Eine Erzählung, die die Frage nach den globalen Zusammenhängen<br />

menschlichen Handels hinsichtlich<br />

der Energieressourcen der Erde aufwirft.<br />

Regie<br />

Klaus Gehre, 1969 geboren,<br />

arbeitete zunächst als Krankenpfleger<br />

und Nachtwächter, bevor<br />

er Medizin und später Literaturwissenschaft<br />

und Philosophie<br />

studierte. Neben<br />

Straßentheater<br />

und studentischenInszenierungsprojekten<br />

betreute er<br />

redaktionell die<br />

Heiner-Müller-<br />

Werkausgabe<br />

Suhrkamp<br />

(Stücke 1–3), war<br />

Redakteur bei<br />

»Theater der<br />

Zeit«, gründete das Theaterlabel<br />

»Current Circuit« und inszenierte<br />

ab 2002 in der Berliner Off-<br />

Szene. Von 2005 bis 2008 als<br />

Regieassistent am Schauspiel<br />

Leipzig tätig (u.a. bei Karin Henkel,<br />

Wolfgang Engel, Konstanze<br />

Lauterbach und Armin Petras),<br />

arbeitet Klaus Gehre seither als<br />

freier Regisseur, u.a. in Frankfurt/Main,<br />

Stendal, Freiburg i. Br.,<br />

Chemnitz und Leipzig.<br />

Musik<br />

Michael Lohmann studierte in<br />

Leipzig Musik- und Theaterwissenschaft<br />

und arbeitet seither<br />

als freier Theatermusiker und<br />

-macher, u.a. am Theater der<br />

Jungen Welt Leipzig, am Schauspiel<br />

Frankfurt und am Theater<br />

Rudolstadt. Als Regisseur und<br />

Librettist entwickelt er zahlreiche<br />

Musiktheaterprojekte für<br />

Kinder und Jugendliche, wie<br />

das Brahms-Requiem-Projekt<br />

»Schattenraum« mit dem Quilisma<br />

Jugendchor und der NDR<br />

Radiophilharmonie und ist als<br />

Komponist im Film- und Medienbereich<br />

und Chorleiter tätig.<br />

45


Repertoire


Nacht und Träume –<br />

Musik im Licht der Dunkelheit / UA<br />

Musikalische Revue von Barbara Kuch (*1980)<br />

Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Matthias Faltz<br />

Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />

Bühne: Fred Bielefeldt / Kostüme: Jelena Miletić<br />

Die Nacht bricht herein, alles liegt in Dunkelheit. Ein Haus, mehrere<br />

Wohnungen unter einem Dach und doch anonym. Melancholie,<br />

Leidenschaft, Einsamkeit, Gemeinsamkeit wohnen Tür an Tür. Und<br />

plötzlich geht das Licht an und Musik erfüllt den Raum!<br />

In der musikalischen Revue von Barbara Kuch dreht sich alles um das Thema<br />

Nacht. Begleitet von einer Live-Band wurden kurze, temporeiche und humorvolle<br />

Szenen gespielt. Die Darsteller glänzten mit ihren schauspielerischen und<br />

vor allem gesanglichen Leistungen. Mit Liedern von<br />

Beatles über Georgette Dee bis hin zu Louis Armstrong<br />

machten sie mächtig Stimmung und rissen das Publikum<br />

immer wieder mit. Zum runden Gesamtbild trugen<br />

die phantasievollen Projektionen am Bühnenhintergrund<br />

und die einfallsreichen Kostüme bei. Am Schluss gab<br />

es stürmischen Beifall, begeisterte Pfiffe und Jubel für<br />

das Ensemble. (Hinterländer Anzeiger, 05.02.2011)<br />

Baal<br />

von Bertolt Brecht (1898–1956)<br />

Wiederaufnahme: September 2011, Bühne<br />

Regie: Stephan Suschke<br />

Ausstattung: Momme Röhrbein<br />

Baal frisst! Baal tanzt! Baal verklärt sich! Der verkannte Künstler lebt<br />

zur Untermiete in einem Autoschuppen, in dem die Frauen ein- und<br />

ausgehen. Anstatt sich von seinem Gönner Mäch in die Gesellschaft<br />

einführen zu lassen, beginnt er ein Verhältnis mit dessen Frau. Baal<br />

kennt nur seine eigene Moral, aber seine Lyrik berührt und bewegt<br />

seine Zuhörer. Nur verkaufen will er sich nicht, lieber brüskiert er das<br />

Publikum und sogar seine Freunde. Rüde, saufend, ordinär – so gibt<br />

er sich am liebsten. Doch Sonderlinge dieser Art sind dem Untergang<br />

geweiht. Als sein Freund Eckart durch seine Hand ums Leben<br />

kommt, bleibt Baal schlussendlich mit seiner Dichtung allein zurück.<br />

Ich kämpfe bis aufs Messer. Ich will noch ohne Haut leben, ich ziehe mich in<br />

die Zehen zurück. Ich falle wie ein Stier: Ins Gras, da, wo es am weichsten ist.<br />

Ich schlucke den Tod hinunter und weiß von nichts. (Baal)<br />

48<br />

The Black Rider –<br />

The Casting of the magic Bullets<br />

von Tom Waits (*1949), Robert Wilson (*1941) und William S.<br />

Burroughs (1914–1997)<br />

Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Matthias Faltz / Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />

Lichtdesign: René Liebert, Andreas Mihan / Kostüme: Jelena Miletić<br />

Ein Wald, eine Försterei, eine bevorstehende Hochzeit – eine Idylle<br />

wie aus dem Bilderbuch. Doch der Schein trügt. Gemäß einer Tradition<br />

muss sich der Bräutigam Wilhelm als guter Schütze beweisen,<br />

um den Ansprüchen des Försters und künftigen Schwiegervaters<br />

zu genügen. Ein Schreiber ist jedoch kein Jäger und Wilhelm droht<br />

zu versagen. Da kommt ihm das Angebot des Teufels alias Stelzfuß<br />

ganz recht, der ihm sieben Zauberkugeln übergibt. Am Hochzeitstag<br />

findet der Probeschuss statt, doch die siebte Kugel folgt dem Lauf<br />

des Teufels und tötet Wilhelms Braut.<br />

(…) ausgefeilte Choreografien, berückender Gesang<br />

und eine mitreißende Musik der achtköpfigen »Erwin-<br />

Piscator-Heartbreak-Band« sorgen für atemlose 90<br />

Minuten, in denen frei nach der Oper »Der Freischütz«<br />

die Geschichte des Schreibers Wilhelm erzählt wird (...).<br />

(Gießener Allgemeine, 20.09.2010)<br />

Prometheus. Die Titanenschlacht<br />

nach Franz Fühmann (1922–1984)<br />

in einer Bühnenfassung von Anette Straube<br />

Wiederaufnahme: Oktober 2011, Bühne<br />

Regie: Hans-Jochen Menzel<br />

Ausstattung: Johanna Fritz / Puppenbau: Peter Lutz<br />

Es herrscht Ordnung auf Himmel und auf Erden: Kronos, der Titanenfürst,<br />

hat das Chaos gebannt und regiert mit eiserner Faust. So soll<br />

es auch bleiben, bis in alle Ewigkeit. Doch Prometheus, der Enkel der<br />

Erdmutter Gaja, weiß, dass ein Umsturz bevorsteht. Zusammen mit<br />

dem ausgestoßenen Kronossohn Zeus plant er die Revolution.<br />

In dieser Neuerzählung des Mythos’, in der Puppen zusammen mit<br />

menschlichen Schauspielern auftreten, geht es vor allem um das<br />

Problem des Wechsels der Generationen und Ordnungen der Macht<br />

und um die Frage der Beseelung: Woher stammt das Leben, das wir<br />

auf der Bühne sehen?<br />

»Prometheus. Die Titanenschlacht« ist ein kleines Theaterjuwel – witzig, frech,<br />

klug, mit erschreckend aktuellen Bezügen und dabei sehr unterhaltsam.<br />

(Oberhessische Presse, 28.02.2011)<br />

Wir sind immer oben<br />

von Dirk Laucke (*1982)<br />

Wiederaufnahme: November 2011, Black Box<br />

Regie: Roscha A. Säidow<br />

Ausstattung: Paul Faltz<br />

Viel hat sich in Svens und Stamms Leben bislang nicht nach vorn bewegt.<br />

Doch jetzt heißt das neue Projekt: Plattenladen in Tines Laube!<br />

Rock ’n’ Roll – das ist die Zukunft. Sven und Stamm wollen selber was<br />

erreichen, ihre Alternative zu Hartz IV. Schnell ist ein Werbeslogan<br />

gefunden »FICKT EUCH. VON HERZEN«. Einen Augenblick ist alles<br />

gut im Leben von Tine, ihrem Sohn Sven, Stamm, Svens Freundin<br />

Corinna und Tilo, Svens Vater, der Tine das Herz gebrochen und<br />

sie auf einem Berg Schulden hat sitzen lassen.<br />

Doch als sich die Probleme häufen, und die Hoffnungslosigkeit<br />

des Projekts sichtbar wird, stellt<br />

sich die Frage: Weggehen oder ausharren in der<br />

Hoffnungslosigkeit?<br />

Der Ton ist rau und rotzig und trotzig und am Ende sind<br />

alle doch ›geboren zum Verlieren‹. Für das Publikum<br />

aber ist das Stück ein echter Gewinn.<br />

(Hinterländer Anzeiger, 02.11.2010)<br />

Die schmutzigen Hände<br />

von Jean-Paul Sartre (1905–1980)<br />

Wiederaufnahme: Februar 2012, Bühne<br />

Regie: André Rößler<br />

Ausstattung: Simone Steinhorst<br />

Vom Himmel hoch da kommt was<br />

her / UA<br />

Ein besinnliches und satirisches Programm über den Ausnahmezustand,<br />

der sich Weihnachten nennt<br />

Wiederaufnahme: Dezember 2011, Bühne<br />

Regie: Matthias Faltz<br />

Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />

Geschenke, Gänsebraten und leuchtende Kinderaugen. Ein besinnliches<br />

Fest der Liebe – so sollte Weihnachten sein. Sollte. Denn vom<br />

Himmel hoch kommt nicht nur <strong>Gut</strong>es: Vorbereitungsstress und Familiendramen<br />

begleiten den vorweihnachtlichen Alltag. Da wirbeln<br />

nicht nur Weihnachtsengel und Lametta, sondern auch Elektrogeräte<br />

und so manche nervende Verwandte über die Bühne!<br />

Ein satirisches Programm, das die lange Wartezeit auf das Fest der<br />

Feste verkürzt. Die Produktion können Sie auch<br />

in Kombination mit einem gastronomischen Angebot<br />

für Ihre Firmenweihnachtsfeier buchen.<br />

(Kontakt Dr. Christine Tretow, c.tretow@theatermarburg.de)<br />

Hamlet<br />

Wer dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen, die eigenen<br />

Weihnachtsbräuche hinterfragen und sich über<br />

die Rolle von Josef aufklären lassen [will], [ist] in dieser<br />

Vorstellung am richtigen Platz.<br />

(<strong>Marburg</strong>er Freitagszeitung, 24.12.2010)<br />

von William Shakespeare (1564–1616)<br />

Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch<br />

Wiederaufnahme: April 2012, Bühne<br />

Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />

Ausstattung: Martin Fischer, Johanna Fritz<br />

Hugo ist ein intellektueller Anarchist, der für seine revolutionäre Par- It’s showtime! König Claudius tanzt auf den Ruinen. Sein Bruder ist<br />

tei lediglich Flugblätter verteilt. Als diese die Ermordung eines ihrer soeben tödlich verunglückt, vor den Toren steht ein Angriffskrieg aus<br />

Funktionäre plant, sieht Hugo seine Chance gekommen. Gemeinsam dem Nachbarland, und vom Glanze des dänischen Hofes ist nicht<br />

mit seiner Frau Jessica zieht er im Haus Hoederers als dessen Pri- mehr allzu viel übrig. Aber die Party läuft. Gertrud singt. Und alle havatsekretär<br />

ein, entschlossen, ihn aus politischen Gründen zu töten. ben Spaß.<br />

Doch Hugo gerät langsam ins Zweifeln, da weder er noch Jessica Nur Prinzessin Hamlet ist dagegen – gegen den neuen König, gegen<br />

sich der Bewunderung für Hoederer erwehren können. So kommt es die neue Ehe der Mutter mit Claudius, gegen Dänemark, gegen alles.<br />

zum Showdown: Hugo schießt – jedoch aus Eifersucht. Zwei Jahre Heimlich schmiedet sie Rachepläne. Schließlich gibt es Tote. Und<br />

später hat sich der politische Wind gedreht. Der aus dem Gefängnis<br />

entlassene Hugo und seine Tat sind unbrauchbar geworden.<br />

Hamlet schreitet zur Tat.<br />

Das <strong>Marburg</strong>er Theater hat mit einer modernen und komischen Interpretation<br />

Rößler hat ein mitreißend agierendes Ensemble zur Verfügung. (…) Und Rößler sicher einen kleinen Meilenstein gesetzt im riesigen Kosmos der vielen Hamlethat<br />

Witz. (…) Diese Kombination macht die Aufführung zu einem sehenswerten, Aufführungen, die es im Laufe der Jahrhunderte gegeben hat.<br />

eindringlichen Theatererlebnis. (Oberhessische Presse, 13.12.2010) (Freies Wort, 21.12.2010)<br />

49


50 Ways To Love Your Monster / UA<br />

von Antje Prust (*1980) / 13+<br />

Wiederaufnahme: Oktober 2011, Black Box<br />

Regie: Antje Prust<br />

Ausstattung: Anne-Friné Steiger<br />

Wir wussten immer, als Kind, als wir schlaflos Schrank und Bett anstarrten,<br />

dass es kommen wird. Und dann ist es plötzlich in uns, das<br />

Andere. Im Spiegel: ein Wesen, nein mehrere, unbekannt und doch<br />

vertraut. Alles ist möglich und wächst. Kaum habe ich mich an meinen<br />

Ausnahmezustand gewöhnt, verwandle ich mich, vom Monster<br />

zum Monster, hetze kopflos im Kreis! Anarchie und Selbstzerstörung,<br />

aber auch ungeahnte Superkräfte. Fähigkeiten, sich<br />

und andere zu verändern. Aufbruch, Abbruch, Stimmbruch,<br />

Durchbruch.<br />

»50 Ways To Love Your Monster« ist ein Stück, das das<br />

Monster als Metapher für die Pubertät wählt und sich<br />

mit dieser als Zeit der Transformation und Metamorphosen<br />

beschäftigt.<br />

Was muss ich sagen, muss ich was sagen, sag mal, jetzt,<br />

habe ich was zu sagen, wenn ich was zu sagen habe, sage<br />

ich nichts, und wenn ich was sagen muss, muss ich aufhören.<br />

(C – im Stimmbruch)<br />

Don Quijote<br />

nach Miguel de Cervantes (1547–1616) / 10+<br />

Wiederaufnahme: Februar 2012, Black Box<br />

Regie: Fabian Sattler<br />

Ausstattung: Tilo Steffens<br />

Maries Großvater ist ein Eigenbrötler. Ständig vertieft in alte Ritterromane,<br />

träumt er davon, gemeinsam mit einem Knappen Heldentaten<br />

zu vollbringen. Nun ist die Zeit reif. Mit seiner Enkelin im Gefolge<br />

begibt sich der selbst ernannte Ritter auf eine abenteuerliche Reise.<br />

Vor ihren Augen ein Ziel: die Eroberung einer Insel. Doch bald schon<br />

stellen sich den Vorhaben des Großvaters und seiner Enkelin erste<br />

Hürden in den Weg. Nicht zuletzt der eigene Sohn, Maries Vater, ist<br />

von den Abenteuern alles andere als begeistert. Als sich die Vorkommnisse<br />

unangenehm häufen, fasst dieser einen Entschluss, um<br />

den Großvater zur Vernunft zu bringen.<br />

(…) eine sehr freie Annäherung an einen 400 Jahre alten Klassiker voll Spiel-<br />

witz, Tempo und aberwitzigen Einfällen (…) eine urkomische Rittertragödie.<br />

(Oberhessische Presse, 28.02.2011)<br />

50<br />

Pompinien<br />

von Ingeborg von Zadow (*1970) / 6+<br />

Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden<br />

Wiederaufnahme: Dezember 2011, Black Box<br />

Regie: Matthias Faltz / Bühne: Lars Herzig, Leopold Volland<br />

Kostüme: Lars Herzig, Jelena Miletić<br />

Nola wollte schon immer nach Pompinien, das Ziel ihrer Träume und<br />

ganz sicher wunderschön. Doch es liegt weit entfernt von dem kleinen<br />

Schuppen, in dem sie und ihr Freund Tanil wohnen. Als der Zeitpunkt<br />

der Abreise näher rückt, wird beiden schmerzhaft bewusst, dass ihnen<br />

eine lange Trennung bevorstehen könnte. Aber Weggehen und Dableiben<br />

ist unmöglich. Und die Entscheidung steht fest. Denn wenn Nola<br />

bliebe, würde sie Pompinien nie kennenlernen. Die Trennung<br />

ist nicht leicht.<br />

Die beiden aber haben ihre ganz eigene Logik, und<br />

aus der ernsten Angelegenheit wird eine unterhaltsame<br />

Suche nach der Lösung des Problems. So erzählt<br />

»Pompinien« von Liebe und Eifersucht, von Abschied,<br />

Fern- und Heimweh.<br />

Mit sachten Slapstickmomenten, choreografierten Bewegungen<br />

und zarten Musikeinspielungen trifft Faltz das poetische Herz<br />

des Stücks, dessen Stärke auch darin liegt, alles in zauberhafter<br />

Schwebe zu halten. (Wiesbadener Kurier, 05.05.2009)<br />

Der Mäusesheriff / UA<br />

nach Janosch (*1931) / 5+<br />

in einer Bühnenfassung von Lena Kammermeier<br />

Wiederaufnahme: Frühling 2012, Black Box<br />

Regie: Ensembleproduktion / Kostüme: Jelena Miletić<br />

Bühne und Videoprojektionen: Marcel Franken, Leopold Volland<br />

Eines Tages taucht er auf in Katzelbach. Jippi Brown aus Texas, die<br />

stärkste und mutigste Maus weit und breit, weiß abenteuerliche Geschichten<br />

zu berichten. Die Mäuseschar ist begeistert und will mehr,<br />

mehr, mehr! Denn, dass ein Sheriff, zumal ein doppelter, nicht unbedingt<br />

sehr groß sein muss, versetzt jede Maus in helle Aufregung.<br />

Oder sind das vielleicht alles nur Lügenmärchen, die Jippi zum Besten<br />

gibt? Und wenn schon! Muss denn eine Geschichte wirklich wahr<br />

sein, um Spaß zu machen? Oder lassen sich Lügen manchmal doch<br />

leichter als die Wahrheit erzählen?<br />

Kleinere Kinder haben ihren Spaß an der vielen Aktion auf der Bühne und<br />

werden von den sehr engagierten Darstellern in die Geschichte hineingezogen,<br />

größere – und Erwachsene – haben ihre Freude am hintersinnigen Witz des<br />

Textes. (Hinterländer Anzeiger, 06.10.2010)<br />

51


Extras


Nachtschicht <strong>Marburg</strong>er Science Slam Hessische<br />

Theatergespräche<br />

Das Late-Night-Programm<br />

am Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> mit Lieder- und<br />

Themenabenden sowie einer<br />

Kriminalserie mit ungewissem<br />

Ausgang:<br />

UWP – Ein Kürzel schreibt<br />

Geschichte<br />

Regie: Marcel Franken<br />

Konzept: Marcel Franken, Charles<br />

Toulouse, Oda Zuschneid<br />

Kommissar Uwe Walter Peter,<br />

Deckname Paminski. 33 Jahre<br />

alt. Auf Grund anhaltender<br />

Unstimmigkeiten mit seinen<br />

Vorgesetzten strafversetzt vom<br />

Morddezernat in M. Süd zum<br />

Morddezernat in M. Nord. Sein<br />

aktuelles Betätigungsfeld: Kalte<br />

Fälle. Sein aktuelles Problem:<br />

große Sehnsucht. Grund: die<br />

verschwundene Kollegin Milena,<br />

deren DNA neuerdings an sämtlichen<br />

Tatorten auftaucht. Sein<br />

derzeitiger Zustand: grenzwertig.<br />

»UWP« ist eine Fortsetzungsgeschichte<br />

mit ungewissem<br />

Ausgang. Eine Vielzahl von<br />

Mitstreiterinnen und Mitstreitern<br />

tragen literarisch, audiovisuell<br />

oder szenisch zum Gelingen von<br />

»UWP« bei.<br />

Gespickt mit Zitaten, Querverweisen<br />

auf das Krimi-Genre in<br />

Literatur, Film, Fernsehen und<br />

Hörspiel legt »UWP« den Fokus<br />

auf das Arrangement verschiedener<br />

Darstellungs- und Rezeptionsformen<br />

des Krimis. Heraus<br />

kommt eine scherenschnittartige<br />

Zusammenstellung von mehr<br />

oder weniger kriminalistischen<br />

Einzelereignissen.<br />

Die improvisatorische und multimediale<br />

Form der Umsetzung,<br />

die dem Zufall einen großen<br />

Stellenwert einräumt, sowie<br />

die musikalische Vertonung der<br />

Fälle in wechselnder Besetzung<br />

machen »UWP« zu einem eigenwilligen<br />

Unterhaltungsformat.<br />

68<br />

Man stelle sich vor: Ein Physiker<br />

referiert über Quantenphysik,<br />

Lasertechnik und Teilchenbeschleunigung<br />

und 200 Menschen<br />

flippen komplett aus.<br />

Verkehrte Welt? Keineswegs! Es<br />

ist »Science Slam« am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

Hier wird auch dem Letzten klar:<br />

Diese Forscher<br />

entsprechen so<br />

gar nicht dem<br />

Klischee vom<br />

›langweiligen<br />

Wissenschaftler<br />

im Elfenbeinturm‹.<br />

Am 27. Oktober<br />

2010 wurde auf der Bühne des<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong>s<br />

vor knapp 200 begeisterten Zuschauern<br />

der erste »<strong>Marburg</strong>er<br />

Science Slam« aus der Taufe gehoben:<br />

ein Wissenschaftsjournalist<br />

erwärmte das Publikum<br />

für einen alten Schweden und<br />

dessen Temperaturmessungen;<br />

ein Informatiker versendete<br />

eine drahtlose Erläuterung zur<br />

W-LAN-Technologie; ein Musikwissenschaftler<br />

stimmte einen<br />

Lobgesang auf die Operette an;<br />

ein Mathematiker kreidete Politikern<br />

und Firmen-PR an, dass<br />

sie Daten und Zahlen schönen;<br />

ein Wissenschaftsredakteur<br />

erläuterte, warum Kandidatengene<br />

nichts mit Frank-Walter<br />

Steinmeier zu tun haben, und<br />

das Publikum kürte gleich zwei<br />

Kandidaten zum Sieger.<br />

In den folgenden Runden des<br />

»<strong>Marburg</strong>er Science Slam«<br />

wurde weiter Wissenschaft präsentiert,<br />

wie Studenten sich eine<br />

Vorlesung wünschen: unterhaltsam,<br />

temporeich und mitreißend.Nachwuchswissenschaftler<br />

traten mit Wissenschaftlern,<br />

die gleichsam in der »Champions<br />

League« von Forschung und<br />

Lehre spielen, in den Ring der<br />

Wissensschlacht: Da begeisterte<br />

Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher,<br />

der wohl bekannteste Mathematiker<br />

Deutschlands, das<br />

Publikum mit einem indischen<br />

Rechentrick nicht minder als der<br />

von der Hamburger Forschungsgruppe<br />

»Klimawandel und<br />

Sicherheit« angereiste junge<br />

Geograph Janpeter Schilling mit<br />

seinen launigen Betrachtungen<br />

zur Klimawirksamkeit<br />

des<br />

Flugverkehrs,<br />

der gestandene<br />

Philosoph Franz<br />

Josef Wetz mit<br />

seinen Überlegungen<br />

»Treue<br />

ist ein Mangel<br />

an Gelegenheit. Über Sex und<br />

Lüge« nicht minder als der junge<br />

Historiker Fabian Oberfahrenhorst,<br />

der in den »Tourismus im<br />

Mittelalter« entführte. Die von<br />

Vize-Intendantin Dr. Christine<br />

Tretow als Conférencieuse in<br />

weißem Laborkittel mit strenger<br />

Hochsteckfrisur moderierte<br />

Wissensschlacht wird in der<br />

Spielzeit 2011/2012 in Kooperation<br />

mit der Philipps-Universität<br />

<strong>Marburg</strong> fortgeführt. Deswegen<br />

hier unser Aufruf an alle Nachwuchswissenschaftler:<br />

Präsentiert eure Abschlussarbeiten,<br />

Promotionsthemen oder<br />

andere Forschungsprojekte,<br />

egal, ob aus den Natur- oder<br />

Geisteswissenschaften, den<br />

Sozialwissenschaften oder aus<br />

der Medizin, ob als klassischer<br />

Vortrag, als Performance oder<br />

Pantomime – der Vorstellungskraft<br />

und dem Ideenreichtum<br />

der Vortragenden sind (fast)<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Kontakt und Anmeldung:<br />

Dr. Christine Tretow<br />

Telefon: 06421. 99 02 33<br />

c.tretow @ theater-marburg.de<br />

Theater macht Sinn – es bietet<br />

uns einen Raum, in dem Körper,<br />

Figuren und Situationen zu<br />

Zeichen werden, in dessen Bilder<br />

wir unsere Gedanken, Wünsche<br />

und Träume projizieren können<br />

und in dem verhandelt werden<br />

kann, was uns bewegt. So weit,<br />

so gut. Wer aber verhandelt das<br />

Theater selbst? Wer entscheidet<br />

über seine Rahmenbedingungen?<br />

Theater ist ein öffentliches<br />

Forum, das allen gehört – zumindest<br />

auf dem Papier: Bezahlt<br />

wird schließlich letzten Endes<br />

zum großen Teil mit unser aller<br />

Steuergeldern. Wie kommt es<br />

dann, dass wir das Nachdenken<br />

und die Auseinandersetzung<br />

mit der Institution Theater so<br />

häufig den Kulturpolitikern und<br />

Theatermachern überlassen?<br />

Mit der Serie »Hessische Theatergespräche«<br />

haben interessierte<br />

<strong>Marburg</strong>er Bürger in der<br />

letzten Spielzeit die Gelegenheit<br />

erhalten, zusammen mit den<br />

Machern ›ihres‹ Theaters und<br />

geladenen Experten über eben<br />

jene Fragen öffentlich zu diskutieren,<br />

die über das Bühnengeschehen<br />

hinaus den Blick auf<br />

die größeren Zusammenhänge<br />

zwischen Theater, Kultur und<br />

Politik in Hessen lenken. In der<br />

Spielzeit 2011/2012 wollen wir<br />

mit diesen Gesprächen den direkten<br />

Austausch mit unserem<br />

Publikum noch weiter intensivieren.<br />

Welche Rolle soll das<br />

Theater in der Stadt und der Region<br />

spielen? Muss das Theater<br />

den Geschmack des Publikums<br />

formen – oder andersherum?<br />

Wir freuen uns darauf, diese und<br />

ähnliche Fragen mit Ihnen in offenen<br />

Podiumsdiskussionen und<br />

Gesprächsrunden zu erörtern.<br />

Kontakt:<br />

Alexander Leiffheidt<br />

Telefon: 06421. 99 02 45<br />

a.leiffheidt @ theater-marburg.de<br />

Theaterlabor<br />

Was bewegt die Studenten und<br />

Studentinnen heute? Und wie bringen<br />

wir das auf die Bühne? Was wir da<br />

machen, soll mit jungen Menschen,<br />

also uns, zu tun haben. Sicher auch<br />

mit Humor. Alles Weitere finden wir<br />

zusammen heraus!<br />

2003 gegründet, ist das »Thea -<br />

terlabor« DIE Theatergruppe für<br />

Studenten am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>. Unter<br />

Anleitung von Profis aus dem<br />

Schauspielensemble des<br />

Theaters wird geforscht,<br />

laboriert, improvisiert und vor<br />

allem gespielt! Und am Ende<br />

kommt immer eine Inszenierung<br />

heraus, für die sich in der<br />

zweiten Spielzeithälfte der<br />

Vorhang hebt. Ob Physik-,<br />

Musik- oder Lehramtsstudent,<br />

Mediziner, Geisteswissenschaftler<br />

oder zukünftiger Jurist,<br />

Studenten aller möglichen<br />

Fakultäten und Fachbereiche<br />

sind herzlich willkommen. Auf<br />

dem »Theaterlabor« liegt weder<br />

ein NC, noch ist ein Sprachnachweis<br />

oder eine schriftliche<br />

Prüfung von Nöten, allerdings –<br />

und das ist ein Muss – geht es<br />

nicht ohne Freude am Spielen,<br />

Erarbeiten, Ausprobieren, Um-<br />

und Verformen!<br />

Kontakt:<br />

Annelie Mattheis<br />

Telefon: 06421. 99 02 36<br />

a.mattheis @ theater-marburg.de<br />

Theaterjugendclub<br />

Im Theaterjugendclub habt ihr<br />

die Möglichkeit, Theater unter<br />

professionellen Bedingungen<br />

von der ersten Konzeption bis<br />

zum regulären Vorstellungsbetrieb<br />

zu erleben. Ziel ist es, auch<br />

in diesem Jahr an den Erfolg<br />

von »Romeo und Julia« von<br />

William Shakespeare anzuknüpfen<br />

und mit Otfried Preußlers<br />

»Krabat« eine<br />

neue Produktion<br />

zu erarbeiten.<br />

Betreut wird das<br />

Projekt von Frank<br />

Hietzschold (Regie).<br />

Mitmachen<br />

kann jeder zwischen 13 und 25<br />

Jahren. Gesucht werden neben<br />

Darstellern auch Regie- und<br />

Ausstattungsassistenten. Der<br />

Jugendclub probt ein bis zwei<br />

Mal wöchentlich, meistens am<br />

Wochenende.<br />

Das erste Treffen mit einem<br />

Casting für das neue Projekt<br />

findet am 28. Mai 2011 statt.<br />

Der nächste Termin ist am<br />

03. September 2011.<br />

KRABAT<br />

nach Otfried Preußler (*1923)<br />

12+<br />

Premiere: 03. März 2012,<br />

Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Frank Hietzschold<br />

Krabat, ein 14jähriger Waisenjunge,<br />

soll in der Schwarzen<br />

Mühle am Koselbruch das<br />

Müllerhandwerk erlernen – aber<br />

auch ›alles andere‹. Schon<br />

bald entpuppt sich der Müller<br />

als Zaubermeister. Krabat,<br />

aufgenommen in die Schwarze<br />

Schule, wird zum Vorzeigeschüler.<br />

Doch als sein bester<br />

Freund unter den Gesellen<br />

unter mysteriösen Umständen<br />

ums Leben kommt, erkennt er<br />

das Prinzip des Bösen, das das<br />

Leben auf der Mühle bestimmt.<br />

Krabat muss sich entscheiden:<br />

Folgt er weiter der Schwarzen<br />

Magie des Meisters oder nimmt<br />

er den Kampf gegen ihn auf? Mit<br />

der Hilfe eines Freundes und der<br />

Liebe eines Mädchens wagt er<br />

den Ausbruch und schließlich<br />

gelingt es ihm, die Lehrlinge<br />

aus dem Bann der Mühle zu<br />

befreien.<br />

Autor und Stück<br />

Mit seiner Fokussierung<br />

auf<br />

die Jugend- und<br />

Lehrzeit Krabats<br />

erreicht Otfried Preußler<br />

eine ungeheure Aktualität und<br />

zugleich eine Zeitlosigkeit des<br />

Sagenstoffes als Jugendroman.<br />

Damit lässt sich auch die große<br />

Popularität des Buches erklären<br />

– es wurde mit mehreren<br />

internationalen Preisen ausgezeichnet,<br />

u.a. mit dem Deutschen<br />

Jugendbuchpreis 1972,<br />

und ist bis heute in insgesamt<br />

31 Sprachen übersetzt worden.<br />

Hinter dem Thema der ungeheuren<br />

Verführung durch Macht, Ansehen<br />

und Reichtum, denen der<br />

Held ausgesetzt ist, verbirgt sich<br />

nicht zuletzt auch die Biografie<br />

des Autors:<br />

Mein »Krabat« ist keine Geschichte,<br />

die sich nur an junge Leute wendet,<br />

und keine Geschichte für ein ausschließlich<br />

erwachsenes Publikum.<br />

Es ist die Geschichte eines jungen<br />

Menschen, der sich mit finsteren<br />

Mächten einlässt, von denen er<br />

fasziniert ist, bis er erkennt, worauf<br />

er sich da eingelassen hat. Es ist<br />

zugleich meine Geschichte, die Geschichte<br />

meiner Generation, und es<br />

ist die Geschichte aller jungen Leute,<br />

die mit der Macht und ihren Verlockungen<br />

in Berührung kommen und<br />

sich darin verstricken. Da gibt es nur<br />

einen Ausweg, den einzigen, den ich<br />

kenne: den festen Willen, sich davon<br />

freizumachen, die Hilfe von treuen<br />

Freunden – und jene Hilfe, die einem<br />

aus der Kraft der Liebe zuwächst, die<br />

Liebe, die stärker ist als die Macht<br />

des Bösen und alle Verlockungen<br />

dieser Welt. (Otfried Preußler)<br />

Kontakt:<br />

Frank Hietzschold<br />

Telefon: 06421.99 02 34<br />

kbb@theater-marburg.de<br />

69


Theater für Alle


Netzwerk<br />

Theater<br />

und Schule<br />

Kulturelle Bildung ist eine sowohl<br />

schulische als auch außerschulische<br />

Herausforderung. In der Kultur- und<br />

Bildungsrepublik Deutschland sind<br />

es vor allem die Institutionen Theater<br />

und Schule, die auf diesem Feld<br />

künstlerische und pädagogische<br />

Basisarbeit leisten. Hier wächst<br />

zusammen, was zusammengehört:<br />

der Theaterbesuch und Theater<br />

als Schulfach, Theater für Kinder<br />

und Jugendliche sowie Theater<br />

mit Kindern und Jugendlichen.<br />

(Prof. Dr. Wolfgang Schneider,<br />

Präsident der ASSITEJ, 2009)<br />

Die Abteilung »Netzwerk Thea-<br />

ter und Schule« gibt es seit der<br />

Spielzeit 2010/2011 am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

Sie hat die Aufgabe, den Austausch<br />

zwischen dem Theater<br />

und den Schulen zu organisieren<br />

und zu koordinieren sowie<br />

neue Projekte zu konzipieren<br />

und zu ermöglichen, die dann<br />

in bewährter Weise von den<br />

Theaterpädagogen und Dramaturgen<br />

durchgeführt werden.<br />

Das »Netzwerk Theater und<br />

Schule« ist für alle Schulen und<br />

Bildungseinrichtungen der erste<br />

Ansprechpartner im Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

72<br />

Angebote für Pädagogen<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

Kernstück unserer Zusammenar<br />

beit mit den Schulen ist die<br />

Ko op e rationsvereinbarung.<br />

Wir orientieren uns dabei am<br />

Kooperationsvertrag »Theater<br />

und Schule« zwischen dem<br />

Hessischen Kultusministerium<br />

und dem Ministerium für<br />

Wissenschaft<br />

und Kunst, der<br />

im März 2010 in<br />

<strong>Marburg</strong> un terzeichnet<br />

wurde.<br />

Unser Ziel ist es,<br />

jedem Schüler<br />

der Stadt und<br />

des Landkreises mindestens<br />

einmal pro Jahr einen Theaterbesuch<br />

zu ermöglichen. Vorund/oder<br />

Nachbereitung des<br />

Theaterbesuchs, ausführliche<br />

Materialmappen, Spielangebote<br />

und Workshops sowie besondere<br />

Vorzüge bei der Kartenreservierung<br />

sind inbegriffen.<br />

Der Kooperationsvertrag kann<br />

selbstverständlich mit jeder<br />

Schule individuell vereinbart<br />

werden und berücksichtigt die<br />

speziellen Bedingungen und<br />

Bedürfnisse der Schule. Derzeit<br />

bestehen mit mehr als 30 Schulen<br />

Kooperationsvereinbarungen.<br />

Kontaktlehrer<br />

An jeder unserer Partnerschulen<br />

möchten wir für die schnelle<br />

und effektive Informationsübermittlung<br />

mit einem speziellen<br />

Kontaktlehrer zusammenarbeiten,<br />

der in der Schule unser<br />

er ster Ansprechpartner ist und<br />

sowohl unsere gemeinsamen<br />

Vorhaben im Kollegium kommuniziert<br />

als auch<br />

die Bedürfnisse<br />

und Wünsche<br />

der Schule an<br />

uns weiterleitet.<br />

Theaterstammtisch<br />

Der Theaterstammtisch für Pädagogen<br />

findet in regelmäßigen<br />

Abständen im Theater statt und<br />

ist der beste Ort für einen Informationsaustausch.<br />

Hier werden<br />

die neuen Stücke vorgestellt<br />

und Einblicke hinter die Kulissen<br />

ermöglicht. Die Termine werden<br />

im Monatsspielplan rechtzeitig<br />

bekannt gegeben, eine persönliche<br />

Einladung ergeht zusätzlich<br />

auf Wunsch.<br />

Lehrersichtungsveranstaltung<br />

Bei jeder Neuproduktion gibt es<br />

für Lehrer an einem ausgewählten<br />

Termin die Möglichkeit eines<br />

exklusiven Probenbesuchs, um<br />

einen Eindruck von der jeweiligen<br />

Inszenierung zu gewinnen.<br />

Patenklassen<br />

Bei jedem Stück besteht für<br />

eine Schulklasse die Möglichkeit,<br />

den Produktionsprozess<br />

hautnah mitzuerleben – von den<br />

Vorbereitungen über Probenbesuche<br />

und Gespräche mit dem<br />

Inszenierungsteam bis hin zur<br />

Premiere.<br />

Vor- und/oder<br />

Nachbereitung<br />

Wir bieten zu allen Inszenierungen<br />

Vor- und/oder Nachbereitungen<br />

an. Anhand einer stückbezogenen<br />

Materialmappe wird<br />

Hintergrundwissen zu Stück,<br />

Autor und Inszenierung vermittelt<br />

sowie mit theaterpädagogischen<br />

praktischen Übungen<br />

die spielerische Annäherung an<br />

das Thema des Stückes ermöglicht.<br />

Unsere Theaterpädagogen<br />

und Dramaturgen stehen dabei<br />

mit ihrer Fachkenntnis zur<br />

Verfügung. Selbstverständlich<br />

bieten wir den Schulen auch<br />

Workshops unter qualifizierter<br />

Leitung an, und zwar entweder<br />

stückbezogen oder auch mit<br />

freier Themenwahl.<br />

Schultheater<br />

Auf Wunsch beraten wir die<br />

Schultheater gerne mit Stückempfehlungen<br />

und sonstigen<br />

fachlichen Hinweisen. Eine enge<br />

Kooperation mit den Lehrern für<br />

Darstellendes Spiel wird ebenfalls<br />

angeboten.<br />

FLUX – Gastspielreihe<br />

für Schulen<br />

Mit der Gastspielreihe »Flux«<br />

fördert das Hessische Ministerium<br />

für Wissenschaft und<br />

Kunst gemeinsam mit dem Hessischen<br />

Kultusministerium die<br />

Zusammenarbeit von Theatern<br />

und Schulen vor allem in ländlichen<br />

Regionen. Das Land Hessen<br />

übernimmt 50% der Gagen,<br />

die andere Hälfte muss von den<br />

Schulen bzw. Gemeinden oder<br />

Kulturveranstaltern getragen<br />

werden. Fester Bestandteil der<br />

Gastspielreihe sind theaterpädagogische<br />

Vor- und/oder Nachbereitungen<br />

durch die Theater.<br />

Schulen und Theater müssen<br />

sich um die Teilnahme an dem<br />

Projekt schriftlich bewerben.<br />

Weitere Informationen und Bewerbungsformulare<br />

unter:<br />

www.theaterundschule.net<br />

Newsletter<br />

Sind Sie daran interessiert, Informationen<br />

zu erhalten, die<br />

über den Spielplan hinausgehen?<br />

Beispielsweise zu Sonderaktionen,<br />

Verlosungen, Freikartenangeboten,<br />

Workshops und<br />

Beratungen? Dann laden wir Sie<br />

herzlich ein, sich auf unserer<br />

Homepage für unseren Lehrer-<br />

Newsletter anzumelden!<br />

Kontakt Theater und Schule:<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs @ theater-marburg.de<br />

Kontakt Theaterpädagogik:<br />

Mareike Götza<br />

Telefon: 06421. 99 02 38<br />

theaterpaedagogik @ theatermarburg.de<br />

Theaterpatenprojekt Sozialfond<br />

Unter dem Motto »Theater für<br />

alle« führen das Hessische<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> und die<br />

Resonanzstiftung Kinder aus<br />

sozial schwachen Verhältnissen<br />

an das Theater heran und ermöglichen<br />

ihnen regelmäßige<br />

Theaterbesuche.<br />

Das Theaterpatenprojekt, das in<br />

<strong>Marburg</strong> bereits<br />

erfolgreich in die<br />

zweite Runde<br />

geht, orientiert<br />

sich an einem<br />

Bambi-prämierten<br />

Format aus<br />

Stuttgart, das<br />

seit mehren Jahren<br />

erfolgreich<br />

läuft. Im zweiten Durchgang<br />

des Projektes wird eine Gruppe<br />

acht- bis zwölfjähriger Kinder<br />

aus <strong>Marburg</strong>er Einrichtungen<br />

(Kinderheimen, -horten oder Jugendzentren)<br />

vier Vorstellungen<br />

im Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> besuchen.<br />

Zusammen mit ihren Paten<br />

tauchen die Kinder in die Welt<br />

des Theaters ein und können<br />

sich im Anschluss über das<br />

Gesehene mit den<br />

anderen Kindern<br />

und ihren Paten<br />

austauschen.<br />

Wir suchen verantwortungsvolle<br />

Personen und<br />

Firmen, die das<br />

Projekt in <strong>Marburg</strong><br />

unterstützen.<br />

Durch eine Geldspende oder die<br />

Übernahme einer Einzel- oder<br />

Gruppenpatenschaft kann dazu<br />

beigetragen werden, den Alltag<br />

benachteiligter Kinder in <strong>Marburg</strong><br />

mitzugestalten.<br />

Kontakt:<br />

Ernst Serth<br />

Telefon: 06408. 92 23 6<br />

e.serth@kutschera.org<br />

Mareike Götza<br />

Telefon: 06421. 99 02 38<br />

theaterpaedagogik@theatermarburg.de<br />

Ein Theaterbesuch sollte nicht<br />

am Geld scheitern! Daher hat<br />

das Hessische <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> einen Sozialfond für<br />

Schulklassen eingerichtet, um<br />

Kindern aus sozial schwachen<br />

Familien, deren Eltern das Eintrittsgeld<br />

nicht zahlen können,<br />

einen Theaterbesuch zu ermöglichen.<br />

Auf spezielle Anfrage<br />

durch die Lehrer erhalten dann<br />

einzelne Schüler einen Zuschuss<br />

zu der Theaterkarte und<br />

können so die Vorstellung mit<br />

der gesamten Klasse erleben.<br />

Der Sozialfond speist sich aus<br />

dem Erlös verschiedener Spendenaktionen<br />

des Theaters und<br />

anderen freiwilligen finanziellen<br />

Zuwendungen.<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs@theater-marburg.de<br />

73


<strong>Marburg</strong> macht Theater<br />

Begegnungen –<br />

Die Abenteuer des kleinen<br />

Prinzen<br />

Ein Projekt in Kooperation mit<br />

der Musikschule <strong>Marburg</strong><br />

Rock, Pop, Klassik, House,<br />

Hiphop, Jazz, Soul, Funk,<br />

Punk, Elektro, Dance, Metal,<br />

Techno, Independent, Blues,<br />

Rap, Country, Reggae... so<br />

vielseitig wie die Musik scheinen<br />

die Charaktere zu sein,<br />

die der kleine Prinz auf seiner<br />

Reise zur Erde von Planet zu<br />

Planet trifft. Darauf basiert<br />

die Idee zu diesem Projekt,<br />

das die Abenteuer des kleinen<br />

Prinzen in einer Kombination<br />

aus Musik, Gesang und<br />

Schauspiel erzählt. Das Ergebnis<br />

soll eine musikalische Collage<br />

werden, die vor allem auf<br />

die kreative Mitarbeit der Teilnehmer<br />

setzt. Dabei wird es<br />

für viele der Mitwirkenden das<br />

erste Mal sein, dass sie sich<br />

neben der Musik oder dem<br />

Gesang auch dem Schauspiel<br />

widmen. Dieses Projekt entsteht<br />

in regelmäßigen Proben<br />

und einer Projektwoche in den<br />

Herbstferien in Zusammenarbeit<br />

mit der Musikschule<br />

<strong>Marburg</strong>.<br />

Projektzeitraum: September<br />

2011 bis März 2012<br />

Altersgruppe: altersübergreifend<br />

Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />

Treffen sowie eine Workshopwoche<br />

in den Herbstferien<br />

Geplanter Abschluss: März<br />

2012<br />

Teilnehmerzahl: ca. 14 Schüler<br />

der Musikschule <strong>Marburg</strong><br />

Kontakt:<br />

Janina Wolf<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.wolf @ theater-marburg.de<br />

74<br />

Winner? Loser?<br />

Ein Projekt mit <strong>Marburg</strong>er<br />

Jugendlichen<br />

Komasaufen, schwanger mit 13,<br />

Mobbing in der Schule, computerabhängige<br />

Jugendliche –<br />

Schlagzeilen wie diese vermitteln<br />

uns ein Bild von der<br />

›Jugend von<br />

heute‹. Und<br />

doch: Studien<br />

belegen, dass<br />

herkömmliche<br />

Werte wie<br />

Freundschaft<br />

und Familie so<br />

hoch im Kurs<br />

stehen wie selten<br />

zuvor. Wie<br />

sieht es in <strong>Marburg</strong> aus? Was<br />

bewegt die Jugend hier? Was<br />

sind ihre Probleme mit ihrer Familie,<br />

ihren Freunden und ihren<br />

Mitschülern? Anlehnend an eine<br />

Stückvorlage von Lutz Hübner<br />

werden sich 6 Jugendliche im<br />

Durchschnittsalter von 16 Jahren<br />

gemeinsam auf den Weg machen,<br />

um Antworten auf diese<br />

Fragen zu finden. Dabei sollen<br />

sie zusammen kreativ und aktiv<br />

werden, sich kennen lernen, die<br />

Stärken des anderen entdecken<br />

und diese in die Konzeption des<br />

Stückes einfließen lassen. Im<br />

Vordergrund steht hierbei, auszuprobieren,<br />

wie es sich anfühlt,<br />

in andere Rollen zu schlüpfen.<br />

Projektzeitraum: September<br />

2011 bis Juni 2012<br />

Altersgruppe: ca. 16 Jahre<br />

Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />

Treffen oder Projektwochenenden<br />

Geplanter Abschluss: ca. Juni<br />

2012<br />

Teilnehmerzahl: 6 Jugendliche<br />

Kontakt:<br />

Janina Wolf<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.wolf @ theater-marburg.de<br />

Die große<br />

Vergefühl wur zelung<br />

Eine ästhetische Selbstbefragung<br />

nach Wurzeln und<br />

Wirkungen unserer Emotionen<br />

Gefühle sind unsere großen<br />

Triebkräfte. Doch sie können uns<br />

auch lähmen. Glück, Wut, Trauer,<br />

Angst, Panik,<br />

Sorge, Hass<br />

und Liebe – zu<br />

all diesen und<br />

noch vielen<br />

anderen inneren<br />

Regungen<br />

sind wir fähig.<br />

Sie bringen<br />

uns voran,<br />

hemmen uns,<br />

lassen uns fliegen oder Wurzeln<br />

schlagen. Wir wollen uns nach<br />

diesen positiven und negativen<br />

Gefühlen befragen, sie in kleinen<br />

Prosa- oder Stücktexten ästhetisch<br />

verarbeiten und schließlich<br />

in Einzelperformances oder kleinen<br />

Team-Spielszenen theatral<br />

geformt auf die Bühne bringen.<br />

Projektbeginn: August 2011 für<br />

Jugendliche aus dem Bereich<br />

der <strong>Marburg</strong>er Nordstadt in Zusammenarbeit<br />

mit der Friedrich-<br />

Ebert-Schule<br />

Altersgruppe: 13–16 Jahre<br />

Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />

Treffen und Wochenendworkshops<br />

Geplanter Abschluss: Januar/<br />

Fe bruar 2012<br />

Teilnehmerzahl: 20 Jugendliche<br />

Kontakt:<br />

Michael Pietsch<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

m.pietsch @ theater-marburg.de<br />

Give the anarchist a cigarette<br />

Eine freie Annäherung<br />

An-Archos bedeutet ohne Herrschaft.<br />

Dieses aus dem Griechischen<br />

stammende Wort ist seit<br />

ca. 150 Jahren als verbindende<br />

Begrifflichkeit für Menschen<br />

anerkannt, deren Freiheitsliebe<br />

und soziale Kompetenz sich im<br />

Streben nach einer herrschaftslosen<br />

Gesellschaft bündeln.<br />

Aber wer kennt sie noch, die<br />

Denker, Strategen und Aktivisten<br />

des Anarchismus, diese Narren<br />

der Freiheit?<br />

Wir schütten schriftliche und<br />

musikalische (Er)Zeugnisse wie<br />

im Reagenzglas zusammen und<br />

katalysieren eine Reaktion jenseits<br />

von Bombenhysterie und<br />

Terrorwarnung. Herauskommen<br />

wird ein spannendes Crossover,<br />

das alle Sinne anspricht und das<br />

Gehirn endlich mal wieder Achterbahn<br />

fahren lässt. Willkommen<br />

sind alle Jugendlichen/<br />

jungen Erwachsenen, die sich<br />

angesprochen fühlen.<br />

Projektbeginn: Erstes Plenum<br />

Ende Januar 2012<br />

Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />

Treffen und Wochenendworkshops<br />

Geplanter Abschluss: Juni 2012<br />

Teilnehmerzahl: 10–15 Personen<br />

Kontakt:<br />

Michael Pietsch<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

m.pietsch @ theater-marburg.de<br />

I Furiosi – Die Wütenden<br />

Eine theatrale Untersuchung<br />

Ausgehend von Nanni Balestrinis<br />

Roman über italienische<br />

Fußballfans, die das hierzulande<br />

noch immer frische und gerade<br />

auch wegen seiner theatralen<br />

Arrangements weitestgehend<br />

positiv besetzte Siegel der<br />

»Ultras« kreiert haben, haben<br />

wir im Februar 2011 eine Untersuchung<br />

über die »Faszination<br />

Fußball« gestartet. Wir beschäftigen<br />

uns sowohl mit dem<br />

Roman als auch mit heutigen<br />

Fanszenen und bringen zum Abschluss<br />

ein Stück auf die Bühne.<br />

Im Training und in der Spielweise<br />

halten wir es so, wie es sich<br />

für eine solche Arbeit gehört:<br />

Taktische Disziplin, schnelle<br />

Kombinationen und eiskalter<br />

Abschluss.<br />

Morgens ist es wunderschön du<br />

kommst am Bus an wenn’s noch<br />

dunkel ist und du siehst aus der Dunkelheit<br />

die Gespenster die Schatten<br />

auftauchen du siehst sie ankommen<br />

ganz verkrümmt Monster die nur drei<br />

Stunden oder gar nicht geschlafen<br />

haben sie tauchen auf aus der<br />

Dunkelheit einer nach dem anderen<br />

kommen die Typen dort an und rufen<br />

einander in der Stille...<br />

(Nanni Balestrini, »I Furiosi«)<br />

Projektbeginn: Das Projekt läuft<br />

seit Februar 2011 im <strong>Marburg</strong>er<br />

Stadtteil Richtsberg in Zusammenarbeit<br />

mit der Richtsberg-<br />

Gesamtschule<br />

Geplanter Abschluss: Januar<br />

2012<br />

Kontakt:<br />

Michael Pietsch<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

m.pietsch @ theater-marburg.de<br />

Bürger auf Zeit<br />

Das Bonmot, dass andere Städte<br />

eine Universität hätten und<br />

<strong>Marburg</strong> eine Universität sei, hat<br />

seinen Ursprung nicht zuletzt<br />

im Alltag. Doch die Vielzahl<br />

von Studenten im Stadtbild<br />

macht es ebenso für Studenten<br />

möglich, den<br />

›Einheimischen‹<br />

aus dem Weg zu<br />

gehen, wie auch<br />

›den <strong>Marburg</strong>ern‹,<br />

sich der großen<br />

Gruppe temporärer<br />

Mitbürger<br />

gegenüber fremd<br />

zu fühlen. Die<br />

eigene Stadt aus<br />

fremden Augen, mit den Augen<br />

des Anderen zu sehen und so<br />

sich selbst vielleicht neu und<br />

ganz unbekannt zu erleben, hat<br />

sich »Bürger auf Zeit« vorgenommen.<br />

Gespräche wurden<br />

geführt, neue Wege durch die<br />

Stadt gebahnt und fremde<br />

Perspektiven entdeckt. Aber es<br />

ist bei weitem noch nicht alles<br />

dazu gesagt.<br />

In diesem Sinne plant das Hessische<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />

auch im Sommersemester 2012<br />

ein weiteres Projekt für theaterbegeisterte<br />

<strong>Marburg</strong>er Bürger.<br />

Wir möchten die Bürger der<br />

Stadt mit den Studenten (die natürlich<br />

auch Bürger dieser Stadt<br />

sind) zusammenführen,<br />

und unter<br />

dem Titel »Bürger<br />

auf Zeit« nach einer<br />

neuen theatralen<br />

Umsetzung<br />

suchen, wie sich<br />

Stadt und Universität<br />

gegenseitig<br />

beeinflussen, herausfordern,voranbringen.<br />

Was dabei herauskommt,<br />

kann ein Bühnenstück<br />

sein, aber auch eine Performance,<br />

ein musikalisches Ereignis,<br />

eine Lesung oder eine Mischung<br />

aus allem. Der Phantasie<br />

sind keine Grenzen gesetzt!<br />

Genauere Informationen zu diesem<br />

Projekt und den Termin des<br />

ersten Vorbereitungstreffens<br />

entnehmen Sie bitte unseren<br />

regelmäßigen Veröffentlichungen<br />

oder den Rundschreiben<br />

unseres Fördervereins »Freundeskreis<br />

<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> e.V.«.<br />

Kontakt:<br />

Alexander Leiffheidt<br />

Telefon: 06421. 99 02 45<br />

a.leiffheidt @ theater-marburg.de<br />

ACTeasy<br />

Der <strong>Marburg</strong>er Jugendtheaterclub<br />

Der <strong>Marburg</strong>er Jugendtheaterclub<br />

ACTeasy e.V. ist ein Zusammenschluss<br />

aller <strong>Marburg</strong>er<br />

Theater und Jugendeinrichtungen,<br />

die spezielle Theaterprojekte<br />

für Jugendliche zwischen<br />

12 und 19 Jahren anbieten.<br />

ACTeasy-Gruppen erhalten bei<br />

den Kooperationspartnern Jugendbildungswerk,<br />

Jugendhaus<br />

Compass, Deutsche Blindenstudienanstalt,<br />

German-Stage-<br />

Service, Theater GegenStand<br />

und <strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> professionelle Anleitungen<br />

durch erfahrene Spielleiter<br />

sowie Proben- und Auftrittsmöglichkeiten.<br />

Über ACTeasy e.V.<br />

haben die einzelnen Theatergruppen<br />

zudem die Möglichkeit,<br />

ihre Produktionen bei überregionalen<br />

Festivals zu zeigen und<br />

Gastspiele zu geben. Außerdem<br />

können sich die Mitglieder von<br />

ACTeasy gemeinsam bei städtischen<br />

Aktionstagen oder an der<br />

Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche<br />

beteiligen.<br />

Mit der ACTeasy-Mitgliedskarte,<br />

die für ein Jahr gültig ist und<br />

6 Euro kostet, erhalten alle<br />

Jugendlichen zwischen 12 und<br />

19 Jahren nach Maßgabe freier<br />

Plätze eine ermäßigte Eintrittskarte<br />

zum Preis von 3 Euro in<br />

allen Vorstellungen der Kooperationspartner.<br />

www.acteasy.eu<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs @ theater-marburg.de<br />

75


Mobile Klassenzimmerproduktionen<br />

Lebensschicksale werden innerhalb<br />

dieser Wände entschieden, hier passieren<br />

Tragödien und Komödien, hier<br />

spielen sich Geschichten von Liebe und<br />

Hass, Freude und Enttäuschung ab.<br />

Mit diesem Statement empfiehlt<br />

der Norweger Carl Morten<br />

Amundsen das Klassenzimmer<br />

als Tatort der Dramatik und der<br />

szenischen Handlung.<br />

In diesem Sinne können Sie bei<br />

uns ab sofort zwei Inszenierungen<br />

in Ihr Klassenzimmer<br />

holen. In »Klamms Krieg«, das<br />

2002 den Deutschen Jugendtheaterpreis<br />

gewann, erleben sie<br />

den Kampf des Deutschlehrers<br />

Klamm gegen die Vorwürfe und<br />

das Schweigen seiner Klasse. In<br />

»Hier geblieben« geht es um die<br />

plötzliche Abschiebung eines<br />

Klassenkameraden und die<br />

damit losgetretene Diskussion<br />

zum Thema Bleiberecht. Weitere<br />

Informationen finden Sie in der<br />

»Premierenübersicht Junges<br />

Theater« (S. 42). In die Dauer von<br />

zwei Schulstunden schließen<br />

sich das etwa 45minütige Stück<br />

und ein anschließendes Gespräch<br />

über das Gesehene ein.<br />

Termine für beide Stücke können<br />

mit dem Leiter des Bereichs<br />

»Theater und Schule« vereinbart<br />

werden.<br />

Klamms Krieg<br />

von Kai Hensel (*1965) / 15+<br />

Regie und Ausstattung:<br />

Peter Meyer<br />

Wie Thomas Streibig seine Unterrichtsstunde<br />

gestaltet, geht empfindsam<br />

unter die Haut. Er spricht gezielt<br />

einzelne im Publikum – das übrigens<br />

brav in Reih’ und Glied in der Klasse<br />

sitzt – namentlich als seine Schüler<br />

an, fordert mit stechendem Blick<br />

Reaktionen heraus, die natürlich<br />

ausbleiben. Dabei verliert er mehr<br />

und mehr die Contenance, versucht<br />

76<br />

sogar mit der streikenden Klasse auf<br />

anbiedernde Art und Weise zu paktieren.<br />

Höhepunkt der Auseinandersetzungen<br />

ist gewiss Streibigs Ausbruch<br />

als alkoholisierter Lehrer: In seiner<br />

Wut reißt er Fenster und Tür auf, um<br />

sich lautstark Luft zu verschaffen –<br />

und erntet dafür bei der abendlichen<br />

Premiere am Dienstag spontane Pfiffe<br />

vom Schulhof. Dabei<br />

formt Streibig höchst<br />

überzeugend einen<br />

gebildeten, verknöcherten<br />

Kleinbürger,<br />

der zwar seine<br />

Machtmuskeln vor<br />

den Schülern spielen<br />

lässt, selbst aber<br />

auch Angst vor Konsequenzen verspürt.<br />

Im Grunde ein bedauernswerter<br />

Mann, der sich selbst isoliert hat,<br />

gerade dadurch zur latenten Gefahr<br />

für die ihm anvertrauten Schüler wird.<br />

Prädikat: Unbedingt sehenswert!<br />

(Gießener Allgemeine, 15.01.2004)<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs @ theater-marburg.de<br />

Eröffnungsfest<br />

08.09. – 10.09.2011<br />

Theater mal drei – gleich mit<br />

drei Premieren wird die Spielzeit<br />

2011/2012 eröffnet. Drei Stücke,<br />

an drei unterschiedlichen<br />

Spielstätten – Stadthalle, Bühne,<br />

Klassenzimmer – an drei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen, läuten<br />

ein spannendes, abwechslungsreiches<br />

und unterhaltsames<br />

Theaterjahr am<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong><strong>Marburg</strong><br />

ein: Mit<br />

»Hier geblieben«,<br />

einem Stück über<br />

den Mut, sich zur<br />

Wehr zu setzten,<br />

fällt am 08. September<br />

2011 der Startschuss.<br />

Das Besondere an dieser Produktion:<br />

ein Klassenzimmer in<br />

einer der Kooperationsschulen<br />

des Theaters wird Premierenspielort<br />

sein. Die Räume<br />

spielen bekanntlich mit, doch<br />

auch die Zuschauer in diesen<br />

unterschiedlichen und, wie im<br />

Klassenzimmer, ungewöhnlichen<br />

Räumen werden auf ganz<br />

verschiedene Weise erreicht.<br />

Die mit »Baal« begonnene<br />

Brecht-Reihe geht mit »Der gute<br />

Mensch von Sezuan« gleich zu<br />

Beginn der neuen Spielzeit auf<br />

der Bühne am Schwanhof in die<br />

nächste Runde. Und am 10. September<br />

2011 wird in der Stadthalle<br />

mit »Don Karlos« aus der<br />

Schillerschen Feder das Premiereneröffnungstrio<br />

komplettiert.<br />

Livebands im Anschluss an die<br />

Vorstellungen und ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenangebot<br />

für die ganze Familie laden zum<br />

gemeinsamen Feiern und einem<br />

spannenden Start in die Spielzeit<br />

2011/2012 ein.<br />

<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />

2012<br />

14.06. – 01.07.2012<br />

Die Stadt ist Bühne – die Bühne<br />

ist die Stadt!<br />

Das Hessische <strong>Landestheater</strong><br />

zieht für den »<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />

2012« vom 14. Juni<br />

bis 01. Juli 2012 wieder in das<br />

Herz der Stadt. Als Schauplatz<br />

des jahrelangen Handelns und<br />

Feilschens ist der <strong>Marburg</strong>er<br />

Marktplatz als Kulisse für das<br />

diesjährige Open Air-Spektakel<br />

geradezu prädestiniert. Denn vor<br />

dem historischen Rathaus läutet<br />

William Shakespeares literarischer<br />

Klassiker »Der Kaufmann<br />

von Venedig« den »<strong>Marburg</strong>er<br />

Theatersommer 2012« ein. Für<br />

die Einwohner und <strong>Marburg</strong>er<br />

Gäste wird sich die Stadt für<br />

zwei Wochen mit national und<br />

international renommiertem<br />

Theatervolk füllen, die sich<br />

öffentliche Räume und Plätze<br />

künstlerisch aneignen und mit<br />

spektakulärem, skurrilem und<br />

unterhaltsamem Straßen- und<br />

Bewegungstheater die Stadt in<br />

eine Bühne verwandeln.<br />

Wir möchten Sie wieder dazu<br />

einladen, den »<strong>Marburg</strong>er Theatersommer«<br />

zu unterstützen<br />

und als Förderer und Sponsor<br />

aktiv an der Quantität und Qualität<br />

des Festivals mitzuwirken.<br />

Jede Unterstützung ist willkommen<br />

und wird Ansporn und<br />

Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

der Idee in den nächsten<br />

Jahren sein.<br />

KUSS – kuck! schau! spiel!<br />

17. Hessische Kin der- und Jugendtheaterwoche<br />

18.03. – 24.03.2012<br />

Die Hessische Kinder- und<br />

Jugendtheaterwoche ist das<br />

zentrale Festival der hessischen<br />

Kinder- und Jugendtheater<br />

und findet einmal jährlich am<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />

statt. Die Einzigartigkeit<br />

dieses Festivals besteht in der<br />

gleichrangigen Verknüpfung von<br />

›Theater sehen‹ und ›Theater<br />

spielen‹. Im Mittelpunkt der Aufführungen<br />

stehen die aktuellen<br />

Produktionen aus Hessen und<br />

der Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Südwest in der ASSITEJ, dem<br />

Zusammenschluss der professionellen<br />

Kinder- und Jugendtheater<br />

aus Hessen, Rheinland-<br />

Pfalz und dem Saarland.<br />

Neben dem Besuch von mehr<br />

als 20 Produktionen aus dem In-<br />

und Ausland können regelmäßig<br />

bis zu 2.000 Kinder und Jugendliche<br />

an den ca. 100 Workshops<br />

in den Schulen teilnehmen, um<br />

Erfahrungen in den verschiedensten<br />

Bereichen des Theaterspiels<br />

zu<br />

sammeln und<br />

um ihre eigene<br />

Kreativität<br />

zu entfalten.<br />

Der »Freundeskreis<strong>Hessisches</strong><strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> e.V.«<br />

vergibt seit 1998 den mit 2.000<br />

Euro dotierten <strong>Marburg</strong>er Kinder-<br />

und Jugendtheaterpreis für die<br />

beste Produktion des Festivals.<br />

Eine Jury aus theaterbegeisterten<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

sowie interessierten Zuschauern<br />

und Theatermachern wählt den<br />

Preisträger aus.<br />

»kuck! schau! spiel!«. So viel Beginn<br />

war selten in <strong>Marburg</strong> und dennoch<br />

gibt es sie noch, die traditionelle Hessische<br />

Kinder- und Jugendtheaterwoche.<br />

(…) Ich bin sicher, dass von<br />

dieser Festivalwoche wieder wichtige<br />

Impulse für die Weiterentwicklung<br />

der Theaterkunst für junge Menschen<br />

in unserem Lande<br />

ausgehen.<br />

(Eva Kühne-<br />

Hörmann,<br />

Hessische Ministerin<br />

für Wissenschaft<br />

und<br />

Kunst, 2011)<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Hessisches</strong><br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> / Fachdienst<br />

Kultur der Stadt <strong>Marburg</strong> /<br />

Staatliches Schulamt <strong>Marburg</strong>-<br />

Biedenkopf / Verein SchulKultur<br />

<strong>Marburg</strong>-Biedenkopf e.V.<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

durch das Land Hessen und den<br />

Landkreis <strong>Marburg</strong>-Biedenkopf.<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs @ theater-marburg.de<br />

Grußwort des<br />

Freundeskreises<br />

Rechtfertigt sich Theater in unserer<br />

heutigen, nach ökonomischen<br />

Kriterien orientierenden<br />

Welt? Wir meinen, gerade wegen<br />

dieser Tendenz!<br />

Theater insbesondere und Kultur<br />

im Allgemeinen sind wesentlich<br />

für die Entwicklung der individuellen<br />

Kreativität und Stärkung<br />

der Verantwortlichkeit des Einzelnen<br />

in einer sich ständig ändernden<br />

Welt. Im Theater finden<br />

die Auseinandersetzungen mit<br />

der Wirklichkeit statt, werden die<br />

Werte unseres demokratischen<br />

Gemeinwesens weitergetragen.<br />

Das zeigt der aktuelle Spielplan<br />

des Theaters <strong>Marburg</strong>, wenn er<br />

uns spannendes Theater zwischen<br />

Brecht und Shakespeare<br />

präsentiert.<br />

Wir als Förderverein des Theaters<br />

<strong>Marburg</strong> haben dabei die<br />

Aufgabe, die Notwendigkeit von<br />

Theater in <strong>Marburg</strong> zur Erfüllung<br />

des Menschenrechts auf<br />

Teilhabe an der Kultur weiter in<br />

die Bevölkerung zu tragen. Dazu<br />

benötigen wir Sie als Mäzen und<br />

Multiplikator. Treten Sie dem<br />

Freundeskreis bei und stärken<br />

Sie, Sie und auch Sie das Theater<br />

in <strong>Marburg</strong>. Denn Theater<br />

muss sein!<br />

Jürgen Bandte ( 1. Vorsitzender )<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Bandte<br />

Am Nußacker 19<br />

35043 <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06424. 92 31 21<br />

jsbandte @ t-online.de<br />

www.theater-marburg.de/<br />

freundeskreis<br />

77


Abonnements<br />

Mit dem Abo sieht man besser!<br />

Mit einem Abonnement am Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />

genießen Sie eine ganze Reihe von Vorzügen. Sie begleiten unsere<br />

Arbeit kontinuierlich über den gesamten Verlauf einer Spielzeit, Sie<br />

können sich auf ein Kennenlernen und Wiedersehen mit Künstlern<br />

und Leitung freuen, Sie verfolgen Wege, Entwicklungen, die Wandlungsfähigkeit<br />

im Ensemble, Kontinuität und Aufbruch im Spielplan –<br />

so machen Sie das Hessische Lan destheater <strong>Marburg</strong> zu Ihrem<br />

Thea ter. Feiern Sie zusammen mit uns die Premieren,<br />

tauchen Sie mit Werkeinführungen, begleitenden<br />

Veranstaltungen und Gesprächen mit den<br />

Mitwirkenden ganz tief ein in die Theaterwelt und<br />

freuen Sie sich auf regelmäßige exklusive Informationen<br />

aus Ihrem Theater <strong>Marburg</strong>. Und außerdem:<br />

– Sie sparen Geld – bis zu 40% im Vergleich zum<br />

regulären Eintrittspreis.<br />

– Sie bekommen Ihre Karten zugeschickt und ersparen sich ein<br />

Anstehen an der Theaterkasse.<br />

– Sie haben Ihre Karten sicher, auch für lange vorher ausverkaufte<br />

Vorstellungen.<br />

– Sie können Ihre Plätze verschenken, da das Abonnement über-<br />

tragbar ist.*<br />

– Sie kennen Ihre Termine weit im Voraus, können besser planen<br />

und die Vorfreude auf einen ganz besonderen Tag im Monat<br />

genießen.<br />

– Sie können zwei Tage vor dem regulären Vorverkaufsbeginn<br />

Karten für alle Veranstaltungen erwerben.<br />

– Sie bekommen die Monatsspielpläne und das Jahresheft kosten-<br />

los zugesandt.<br />

– Sie haben die Gewissheit, wichtige Ereignisse im <strong>Marburg</strong>er<br />

Kulturleben nicht zu verpassen.<br />

– Sie können bei Verhinderung am Abonnementtag einen anderen<br />

Aufführungstag der jeweiligen Produktion wählen und gegen eine<br />

Umtauschgebühr von 1 Euro eintauschen.<br />

– Sie erhalten einen Treuerabatt von 10% auf den Abopreis, wenn<br />

Sie Ihr Abonnement für die Folgespielzeit abschließen (ausgenommen<br />

die Wahl- und Familien-Abonnements, das Junge<br />

Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement).<br />

– Sie (ausgenommen die Wahl- und Familien-Abonnenten) erhalten<br />

15% Rabatt auf die regulären Tagespreise der Repertoirevorstel-<br />

lungen (außer Premieren, Gala- und Sonderveranstaltungen)<br />

folgender Theater in unserer Nähe gegen Vorlage Ihres Abonnement-Ausweises:<br />

Staatstheater Kassel, Stadttheater Gießen, Städtische<br />

Bühnen Frankfurt, Staatstheater Darmstadt, Staatsthea ter<br />

Wiesbaden, Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim,<br />

Theater der Stadt Heidelberg und Deutsches Theater Göttingen.<br />

* Bei Ermäßigungen nur an Personen mit der gleichen Ermäßigungsberechtigung<br />

oder gegen Aufzahlung des Differenzbetrages.<br />

78<br />

Die Karten werden neu gemischt – Abonnements 2011/2012<br />

Neben dem bewährten Premierenabonnement, den Wochentagsabonnements<br />

am Dienstag und Mittwoch mit je 8 Vorstellungen<br />

und den Wahlabonnements mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen bieten<br />

wir Ihnen auch in dieser Spielzeit wieder maßgeschneiderte Abonnements<br />

für Familien, Jugendliche, Theatereinsteiger und Theaterkenner<br />

an: Ob mit kleinem oder größerem Geldbeutel, ob jung oder<br />

alt, ob Sie das Tragische im Komischen oder das Komische im Tragischen<br />

lieben, ob Sie Klassiker erleben und auch<br />

Stücke gegenwärtiger Dramatik kennenlernen wollen<br />

oder sich ganz und gar der aktuellen Dramatik<br />

verschrieben haben, ob Sie mit Ihren Kindern gemeinsam<br />

Theater erleben möchten, ob Sie lieber<br />

am Nachmittag ins Theater gehen, ob Sie die Premiere<br />

feiern oder immer an einem festen Wochentag<br />

ihren Theaterbesuch planen möchten – am<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> finden Sie das passende Angebot,<br />

um sich Ihren Platz zu sichern und dabei bares Geld zu sparen.<br />

Sie haben die Wahl!<br />

Die Achter-Abonnements<br />

Nach der Götterlehre des ägyptischen Hermopolis herrschten<br />

8 Gottheiten vor der Entstehung der Welt als personifizierte Urkräfte,<br />

8 Menschen werden in Noahs Arche gerettet, der achte Tag schuf<br />

den neuen Menschen, 8 ist die erste echte Kubikzahl, ein Vieleck mit<br />

acht Seiten ist ein Oktagon, das Achteck ist der Beginn der Transformation<br />

des Quadrates in den Kreis und umgekehrt, es gibt 8 Hauptrichtungen<br />

der Wind rose, das Sonnensystem hat 8 Planeten… Die<br />

Zahl 8 – eine magische Zahl, die Ihnen folgende<br />

Abonnements beschert:<br />

Das Premieren-Abonnement (Abo P):<br />

Sie wissen als Erste/r, wie die neueste Produktion<br />

des Hessischen <strong>Landestheater</strong>s <strong>Marburg</strong> aussieht<br />

und erleben die besondere Spannung des Premierenabends<br />

im Theater am Schwanhof, in der Stadthalle, im Fürstensaal<br />

und unter freiem Himmel. Feiern Sie mit unserem Ensemble,<br />

dem Regieteam und den Mitarbeitern auf der anschließenden Premierenfeier.<br />

Vorstellungsbeginn ist immer um 19.30 Uhr.<br />

Sa, 10.09.2011 Don Karlos<br />

Sa, 24.09.2011 Dantons Tod<br />

Sa, 05.11.2011 Der Revisor<br />

Sa, 21.01.2012 Antigone<br />

Sa, 03.03.2012 Theaterjugendclub: Krabat<br />

Sa, 17.03.2012 Der goldene Drache<br />

So, 01.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

Do, 14.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />

Preis: 112 Euro<br />

Das Dienstag- und das Mittwoch-Abonnement:<br />

Immer am Dienstagabend oder am Mittwochabend um 19.30 Uhr begeben<br />

Sie sich auf theatralische Entdeckungs- und Gedankenreise:<br />

Ein atemberaubendes Spiel unter Mächtigen im Zentrum der Macht,<br />

ein Netz komplexer Intrigen und Liebesgeschichten entspinnt sich<br />

vor Ihren Augen mit Schillers großem Klassiker »Don Karlos«. Den<br />

zentralen Fragestellungen, die mit revolutionären Umbrüchen einhergehen<br />

resp. daraus folgen, stellen Sie sich mit Georg Büchners<br />

Drama »Dantons Tod«. Und Antworten darauf, ob man vor allem lebt,<br />

um die Blüten des Genusses zu pflücken, sucht die Inszenierung von<br />

Gogols Komödie »Der Revisor«. Was fünf Asiaten, zwei Stewardessen,<br />

einen alten Mann und dessen Enkelin, eine Sexsklavin aus China und<br />

ein im Wok gelandeter Zahn verbindet, erleben Sie und ihr Zwerchfell<br />

in Roland Schimmelpfennigs preisgekröntem Stück »Der goldene<br />

Drache«. Die Revue »Ich bereue nichts« nimmt Sie mit auf eine<br />

musikalische Entdeckungsreise neu interpretierter Klassiker und<br />

moderner Musikschätze. Mit Sophokles’ »Antigone« geht die Reise<br />

weiter ins antike Theben, dem exemplarischen thea-tralen Schauplatz<br />

des Aufeinanderprallens von tradierter religiöser Ordnung und<br />

politischer Neuordnung und Machtausübung. In der nächsten Etappe<br />

entdecken Sie die Stadt <strong>Marburg</strong> als zentralen philosophischen<br />

Schauplatz im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts; hier nahm die<br />

folgenreiche Liaison von Hannah Arendt und Martin Heidegger ihren<br />

Anfang, mit der sich die Uraufführung des Stückes »Geburtlichkeit<br />

und Sein zum Tode« auseinandersetzt. Eine ›Liaison‹ ganz anderer<br />

Art führt Ihnen Brechts Parabel »Der gute Mensch von Sezuan«<br />

vor Augen, die mit der Uraufführung von »Naked<br />

Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung« fortgeschrieben<br />

wird, einer rabenschwarzen Satire auf<br />

die Lebensentwürfe des modernen Mittelstands.<br />

Eine weitere, gesellschaftspolitisch höchst relevante<br />

Uraufführung erwartet Sie mit der Ensembleproduktion<br />

»Wo geht’s denn hier zum rechten<br />

Rand?«. Und zum Abschluss der Spielzeit erleben<br />

Sie Shakespeares »Kaufmann von Venedig« als Open-Air-Spektakel<br />

auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus <strong>Marburg</strong>s.<br />

Dienstag-Abonnement (Di Abo):<br />

13.09.2011 Don Karlos<br />

04.10.2011 Dantons Tod<br />

08.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />

10.01.2012 Der Revisor<br />

14.02.2012 Antigone<br />

27.03.2012 Der goldene Drache<br />

15.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

05.06.2012 Geburtlickeit und Sein zum Tode<br />

Preis: 104 Euro<br />

Mittwoch-Abonnement (Mi Abo):<br />

28.09.2011 Dantons Tod<br />

19.10.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />

23.11.2011 Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />

04.01.2012 Don Karlos<br />

15.02.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der modernen<br />

Gesellschaft<br />

25.04.2012 Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />

16.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

20.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />

Preis: 104 Euro<br />

79


Die Vierer-Abonnements<br />

Die griechischen Naturphilosophen sahen die 4 Elemente Feuer,<br />

Wasser, Erde, Luft als Grundbestandteile allen Seins, die »Vier edlen<br />

Wahrheiten« bilden die Grundlage der buddhistischen Lehre,<br />

die christliche Lehre hat 4 Evangelien, 4 Evangelisten, 4 Erzengel,<br />

4 Propheten, die 4 Flüsse des Paradieses und die 4 Winde, aus denen<br />

der Heilige Geist kommen wird, aber auch 4 Hauptteufel und die<br />

4 Apokalyptischen Reiter, die 4 ist im Deutschen (und Englischen) die<br />

einzige Zahl, deren Wert mit der Anzahl der Buchstaben<br />

ihres Zahlennamens übereinstimmt, die<br />

Relativitätstheorie von Albert Einstein postuliert<br />

eine vierdimensionale Raumzeit, bei 4 Grad Celsius<br />

erreicht Wasser unter Normaldruck seine höchste<br />

Dichte und sein geringstes Volumen, es gibt<br />

4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten… und die 4<br />

gewinnt, nicht nur in dem gleichnamigen Strategiespiel.<br />

Sie können aus »4+1« verschiedenen Vierer-Abos wählen:<br />

Das Spaß-Paket (Fr Abo):<br />

Fr, 02.03.2012 Der Revisor<br />

Fr, 13.04.2012 Der goldene Drache<br />

Fr, 25.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

Fr, 22.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr,<br />

»Der Kaufmann von Venedig« um 21.00 Uhr<br />

Preis: 54 Euro<br />

Das Klassiker-Paket (Do Abo):<br />

Do, 06.10.2011 Dantons Tod<br />

Do, 24.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />

Do, 26.01.2012 Antigone<br />

Do, 08.03.2012 Die Nibelungen<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />

Preis: 54 Euro<br />

80<br />

Das Melange-Paket (Sa Abo):<br />

Sa, 14.01.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der modernen<br />

Gesellschaft<br />

Sa, 10.03.2012 Don Karlos<br />

Sa, 28.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

Sa, 26.05.2012 Der Revisor<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />

Preis: 54 Euro<br />

Das Neue Dramatik-Abo (ND Abo):<br />

Sa, 04.02.2012 Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />

Fr, 09.03.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der<br />

modernen Gesellschaft<br />

Sa, 21.04.2012 Der goldene Drache<br />

Fr, 01.06.2012 Geburtlickeit und Sein zum Tode<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />

Preis: 50 Euro / Studenten 30 Euro<br />

Das Nachmittags-Abo (Nachm. Abo):<br />

So, 08.01.2012 Don Karlos<br />

So, 05.02.2012 Antigone<br />

So, 11.03.2012 Der Revisor<br />

So, 22.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />

Preis: 54 Euro<br />

Die Familien-Abonnements<br />

Mit unseren Familien-Abonnements möchten wir Sie zum generationenübergreifenden<br />

Theaterbesuch anstiften: mindestens 2 Personen<br />

(ein Erwachsener und ein Kind) besuchen damit gemeinsam<br />

eine Vorstellung am Sonntagnachmittag. Und das Beste daran: für<br />

alle Kinder der Familie bis 14 Jahre ist der Theaterbesuch kostenlos.<br />

Das Familien-Abo ist beliebig um zusätzliche erwachsene Familienmitglieder<br />

erweiterbar. Für Familien mit Kindern von 4 bis 7 Jahren<br />

bieten wir das Familien-Abo 4+ an, für Familien mit Kindern von 8<br />

und 14 Jahren das Familien-Abo 8+:<br />

Familien-Abo 4+ (Abo 4+):<br />

Gestartet wird in diesem Familien-Abo mit einem<br />

Kunstabenteuer zu Musik von Maurice<br />

Ravel und Claude Debussy: Der Maler und Theatermacher<br />

Joachim Torbahn lädt zu einer Entdeckungsreise der<br />

Geschichten ein, die während des Malens entstehen und vergehen.<br />

Weiter geht es mit Schau- und Puppenspiel: »Die stille Nacht« heißt<br />

das von »TheaterFusion« und »Erfreuliches TheatErfurt« produzierte<br />

Stück, das Ihnen und Ihrer Familie in der oft allzu hektischen Adventszeit<br />

mit Gesang und Lichterzauber schon ein »kleines Stückchen<br />

Weihnacht« beschert. Und natürlich besuchen Sie mit diesem<br />

Abonnement auch das große Familienstück des Hessischen <strong>Landestheater</strong>s<br />

<strong>Marburg</strong> in der Stadthalle: »Emil und die Detektive« erwarten<br />

Sie. Das sind Ihre Termine:<br />

So, 30.10.2011 Was macht das Rot am Donnerstag?<br />

So, 11.12.2011 Die stille Nacht<br />

So, 18.12.2011 Emil und die Detektive<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />

Preis: 21 Euro<br />

(pro erwachsenem Familienmitglied)<br />

Familien-Abo 8+ (Abo 8+):<br />

Zuerst folgt Ihre Familie der kriminalistischen Spürnase des Titelhelden<br />

aus Erich Kästners beliebtestem Kinderbuch »Emil und die<br />

Detektive« und wird in die Abenteuer von Emil, Pony Hütchen, Gustav<br />

Hupe und seiner Bande hineingezogen. Dann durchleben Sie »Die<br />

grosse Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde« zusammen mit einem<br />

Schauspieler und einem Musiker. Und wenn sich der Vorhang für<br />

das Tanzstück »Die Wunderkammer« von Anna Konjetzky frei nach<br />

»Serafin und die Wundermaschine« hebt, ist Ihre Familie zu Gast im<br />

Kopf eines Erfinders. Das sind Ihre Termine:<br />

Preis: 21 Euro<br />

(pro erwachsenem Familienmitglied)<br />

Das Jugend-Abonnement<br />

So, 11.12.2011 Emil und die Detektive<br />

So, 19.02.2012 Die grosse Erzählung –<br />

Die Odyssee in einer Stunde<br />

So, 29.04.2012 Die Wunderkammer<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />

Ein Theaterabo ist nur was für Ältere oder Reiche? Denkste! Ein<br />

maßgeschneidertes Abo haben wir für dich aufgelegt. Mit unserem<br />

Junge Szene-Abo bist du mitten drin in der Theaterszene, denn damit<br />

gibt’s nicht nur viermal Spaß in der Vorstellung, sondern vor oder<br />

nach der Vorstellung auch exklusive Insider-Stories vom Produktionsteam<br />

und Dates mit den Schauspielern. Helden zum Anfassen,<br />

live on stage und mit dir im Gespräch über das, was dich bewegt:<br />

Ob du dich nun nach ermüdenden Deutschstunden fragst, was gehen<br />

mich »Die Nibelungen« an; ob du dich mit »Krabat« fragst, wie<br />

viel Magie steckt in mir; ob du dich fragst »Wo geht’s denn hier zum<br />

rechten Rand?« oder ob du mit »Brave Oil World« die globalen Zusammenhänge<br />

menschlichen Handelns hinsichtlich der Energieressourcen<br />

der Erde weiter diskutierst.<br />

Junge Szene-Abo (Abo JT):<br />

Do, 08.03.2012 Die Nibelungen<br />

Di, 17.04.2012 Theaterjugendclub: Krabat<br />

Di, 08.05.2012 Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />

Di, 29.05.2012 Brave Oil World<br />

Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />

Preis: 20 Euro<br />

81


Die Wahl-Abonnements<br />

Individualisten haben die freie Wahl in unserem Spielplan, sie können<br />

mit dem Wahl-Abo die Inszenierung, den Vorstellungstag und<br />

den Sitzplatz frei wählen. Dabei haben Sie die zusätzliche Wahl zwischen<br />

einem Abonnement mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen und können<br />

dann jeweils selbst entscheiden, ob Sie sechsmal allein, dreimal<br />

zu zweit, zweimal zu dritt, oder fünfmal zu zweit, zweimal zu fünft,<br />

usw. ins Theater gehen:<br />

6 Vorstellungen nach Wahl 78 Euro<br />

10 Vorstellungen nach Wahl 115 Euro<br />

20 Vorstellungen nach Wahl 220 Euro<br />

Abonnementbedingungen<br />

Erwerb eines Abonnements<br />

Wir verkaufen die Achter-Abonnements, die Wahl-Abonnements, die<br />

Familien-Abonnements, das Nachmittags-Abonnement, das Vierer-<br />

Samstags-Abo und das Vierer-Donnerstag-Abo bis zum 31. Dezember<br />

der jeweiligen Spielzeit. Sie können bar, mit EC-Karte oder per<br />

Lastschrift bezahlen. Der Rechnungsbetrag ist, sofern Sie uns keine<br />

Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt haben, in einem Betrag<br />

bis zum 15. November einer Spielzeit zu überweisen.<br />

Das Vierer-Freitags-Abo, das Neue Dramatik-Abo und das Junge<br />

Szene-Abo verkaufen wir bis zum 25. Januar der jeweiligen Spielzeit.<br />

Der Rechnungsbetrag für das Vierer-Abonnement am Freitag (Das<br />

Spaß-Paket), für das Neue Dramatik-Abo und das Junge Szene-Abo<br />

ist, sofern Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt<br />

haben, in einem Betrag bis zum 30. Januar einer Spielzeit zu<br />

überweisen. Nach Zahlungseingang erhalten Sie Ihre Karten und Ihren<br />

Abonnementausweis. Sollte bis zum 30. Januar einer Spielzeit<br />

kein Zahlungseingang erfolgen, gilt das Abonnement als freigegeben.<br />

Umtausch<br />

Bei allen Abonnements (ausgenommen das Nachmittags-Abo und<br />

die Familien-Abos) haben Sie die Möglichkeit, bei Verhinderung am<br />

Abonnementtag einen anderen Aufführungstag der jeweiligen Produktion<br />

zu wählen. Der Umtausch muss an der Theaterkasse in der<br />

Stadthalle bis spätestens 12 Uhr am Abonnementtag angemeldet<br />

werden. Die Umtauschgebühr beträgt 1 Euro pro Vorstellung und<br />

Platz. Sollten aus spielplanbedingten Gründen Termine verlegt werden,<br />

ist der Umtausch selbstverständlich kostenlos. Für versäumte<br />

Vorstellungen kann kein Ersatz geleistet werden.<br />

82<br />

Abonnementverlängerung<br />

Das Abonnement (ausgenommen das Wahl-Abonnement, das Junge<br />

Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement und die<br />

Familien-Abonnements) verlängert sich automatisch, wenn es nicht<br />

bis zum 31. Mai der jeweiligen Spielzeit schriftlich gekündigt wird.<br />

Änderungswünsche werden im Rahmen des Möglichen berücksichtigt,<br />

wenn sie ebenfalls bis zum 31. Mai angemeldet sind. Ein Wechsel<br />

der Abonnementarten, Platzänderungen und Ermäßigungen sind<br />

während der Spielzeit nicht möglich.<br />

Programmänderungen<br />

Änderung des Programms, der Aufführungstermine<br />

sowie der Besetzungen bleiben vorbehalten und begründen<br />

keinen Anspruch auf Kostenersatz.<br />

Änderung der Abonnementbedingungen<br />

Das Hessische <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> behält sich<br />

vor, die Abonnementbedingungen und -preise für die<br />

jeweils kommende Spielzeit zu ändern. Diese Änderung wird den<br />

Abonnenten rechtzeitig vor dem 31. Mai durch die Publikationen des<br />

Theaters <strong>Marburg</strong> mitgeteilt.<br />

Datenschutz<br />

Nach den Bestimmungen des Datenschutzes weisen wir darauf hin,<br />

dass im Rahmen der Geschäftsverbindung personenbezogene Daten<br />

gespeichert und verarbeitet werden.<br />

<strong>Gut</strong>. Unsere Kunst- & Kulturförderung.<br />

Für die Lebensqualität im Landkreis <strong>Marburg</strong>-Biedenkopf ist neben wirtschaftlicher<br />

Dynamik immer auch die kulturelle Vielfalt wichtig. Die Sparkasse <strong>Marburg</strong>-<br />

Biedenkopf engagiert sich seit langem für Projekte und Ausstellungen, die das<br />

reiche kulturelle Erbe der Region erhalten und vergrößern. Zugleich unterstützt sie<br />

zeitgenössische Kunst und Theater. Sie ist heute einer der wichtigsten nichtstaatlichen<br />

Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Für die Sparkasse <strong>Marburg</strong>-<br />

Biedenkopf ist dieses Engagement für die Gemeinschaft ein fester Bestandteil Ihrer<br />

Geschäftsphilosophie.<br />

83


Preise / Karten /<br />

Angebote / Service<br />

Theaterkasse in der Stadthalle –<br />

Erwin-Piscator-Haus<br />

Biegenstr. 15<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06421. 25 60 8<br />

Fax: 06421. 99 02 41<br />

kasse @ theater-marburg.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

9.00 – 12.30 Uhr und<br />

15.00 – 18.30 Uhr<br />

Samstag:<br />

9.00 – 12.30 Uhr<br />

Abendkasse<br />

Die Abendkasse des jeweiligen<br />

Spielortes öffnet eine Stunde vor<br />

Vorstellungsbeginn:<br />

Theater am Schwanhof<br />

Bühne und Black Box<br />

Am Schwanhof 68–72<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Stadthalle –<br />

Erwin-Piscator-Haus<br />

Biegenstr. 15<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Fürstensaal im<br />

Landgrafenschloss<br />

Landgraf-Philipp-Straße 1<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Marktplatz vor dem<br />

historischen Rathaus<br />

Markt 1<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Historischer Schwanhof<br />

Schwanallee 27–31<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Alle Kartenpreise verstehen sich inklusive aller Gebühren. Ein Umtausch<br />

oder eine Rückgabe von Karten ist nicht möglich. Die Eintrittskarte<br />

muss bei Betreten des Veranstaltungsortes vorgezeigt wer den.<br />

Karten mit ermäßigten Preisen müssen zusammen mit dem entsprechenden,<br />

gültigen Ausweis vorgezeigt werden. An der Theaterkasse<br />

in der Stadt halle können Sie in bar, mit EC-Karte oder Scheck bezahlen<br />

und an den Abendkassen im Theater am Schwanhof, im Historischen<br />

Schwanhof, im Fürstensaal im Landgrafenschloss und am<br />

Marktplatz nur in bar.<br />

Ermäßigung<br />

Der ermäßigte Eintrittspreis gilt für Schüler, Studenten, Auszubildende,<br />

Wehr- und Zivildienstleistende, Helferinnen und Helfer im freiwilligen<br />

sozialen Jahr (bis zum vollendeten 30. Lebensjahr), Schwerbehinderte<br />

und Personen, die auf Grundsicherung für Arbeitssuchende<br />

nach dem SGB II oder auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem<br />

SGB XII angewiesen sind.<br />

Preise<br />

Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Preisgruppe 1<br />

Reihe 1–7 oder Rang, 1. Reihe 18 Euro / ermäßigt 10 Euro<br />

Preisgruppe 2<br />

Reihe 8–12 oder Rang, 2. Reihe 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />

Preisgruppe 3<br />

Reihe 13–15 oder<br />

Rang, 3.–5. Reihe 14 Euro / ermäßigt 8 Euro<br />

Weihnachtsstück in der Stadthalle –<br />

Erwin-Piscator-Haus<br />

Kinder / Jugendliche 6 Euro<br />

Erwachsene<br />

8 Euro<br />

Fürstensaal im Landgrafenschloss<br />

auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />

Historischer Schwanhof<br />

auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />

Theater am Schwanhof – Bühne<br />

Preisgruppe 1<br />

Reihe 1–5 18 Euro / ermäßigt 10 Euro<br />

Preisgruppe 2<br />

Reihe 6–11 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />

Theater am Schwanhof – Black Box<br />

auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />

Kinder- und Jugendtheater<br />

in allen Spielstätten und auf allen Plätzen<br />

Kinder / Jugendliche 6 Euro<br />

Erwachsene 8 Euro<br />

Für Gastspiele und Sonderveranstaltungen gelten gesonderte<br />

Preise.<br />

Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

84 85<br />

Preisgruppe 1<br />

Preisgruppe 2<br />

Preisgruppe 3<br />

Preisgruppe 1<br />

Preisgruppe 2<br />

Preisgruppe 3<br />

35 34 33 32<br />

35 34 33 32<br />

35 34 33 32<br />

35 34 33 32<br />

35 34 33 32<br />

Theater am Schwanhof – Bühne<br />

Preisgruppe 1<br />

Preisgruppe 2<br />

1 1<br />

2 2<br />

3 3<br />

4 4<br />

5 5<br />

6 6<br />

7 7<br />

8 8<br />

9 9<br />

10 10<br />

11 11<br />

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

3x<br />

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />

14 14 13 13 12 12 11 11 10 10 9 9 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1<br />

29 292828272726262525242423232222212120201919 18 18 17 17 16 16 15 15<br />

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116115<br />

115114 114113 113112 112111 111110 110109 109108 108107 107106 106105 105104 104103 103102 102101<br />

101100 1009999 139 139138 138137<br />

137136<br />

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160 160159 159158<br />

158157<br />

157156 156155 155154 154153 153152 152151 151150 150149 149148 148147 147146 146145 145144 144143<br />

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181 181180 180179<br />

179178<br />

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164163 163162 162161 161<br />

202 202201 201 200 200199 199198 198197 197196 196195 195194 194193 193192 192191 191190 190189 189188 188187 187186 186185<br />

185184 184183 183182 182<br />

1 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2<br />

2 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

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6 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

7 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

8 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

9 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

10 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

11 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

12 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

13 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

14 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

1 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

2 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

3 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

4 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

5 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1


Karten Angebote Service<br />

Online-Kartenkauf<br />

Sie können Ihre Theaterkarten bequem und sicher direkt auf unserer<br />

Homepage www.theater-marburg.de über unseren Ticketdienstleister<br />

ADticket kaufen und haben damit die Möglichkeit, sich Ihre Plätze<br />

für Veranstaltungen auf dem angezeigten Saalplan selbst auszusuchen<br />

und zu buchen. Die Karten werden Ihnen per Post zugestellt. Die<br />

Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte.<br />

Telefonische Kartenbestellung<br />

Sie können Ihre Karten telefonisch an der Theaterkasse<br />

oder über die Tickethotline bestellen. Wenn Sie<br />

Ihre Karten telefonisch über die Theaterkasse unter<br />

06421. 25 60 8 bestellen, bleiben sie 3 Tage für Sie reserviert<br />

und gehen – sofern nicht anders vereinbart –<br />

automatisch wieder in den Verkauf, wenn sie innerhalb<br />

dieser Frist nicht abgeholt werden.<br />

Über die Tickethotline unter 0180. 50 40 300 können Sie<br />

Ihre Karten direkt kaufen. Die Hotline ist 7 Tage die Woche<br />

24 Stunden besetzt (0,14 €/min, max 0,42 €/min aus dem Mobilfunknetz).<br />

Die über die Tickethotline gekauften Karten werden Ihnen per<br />

Post zugestellt. Die Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte.<br />

Weitere Vorverkaufsstellen<br />

An allen z.Zt. 1300 Vorverkaufsstellen in Deutschland, wie z.B. in <strong>Marburg</strong><br />

Tourismus und Marketing (MTM) am Pilgrimstein 26, die Oberhessische<br />

Presse in der Universitätsstraße 15, Musikhaus am Biegen,<br />

Kirchhainer Reisebüro, Optik Dewner in Stadtallendorf etc.<br />

86<br />

Gruppenrabatte<br />

Mit der Gruppe ins Theater – das macht mehr Spaß und ist für Sie außerdem<br />

preiswerter. Kommen Sie mit Ihrer Firma, Ihrem Verein oder<br />

Ihrer Clique und genießen Sie einen gemeinsamen Theaterabend.<br />

Folgende Rabatte bieten wir Ihnen an:<br />

– ab 10 Personen 10%<br />

– ab 30 Personen 15%<br />

– ab 50 Personen 20%<br />

Die Gruppenrabatte gelten für den regulären Kartenpreis<br />

und können bei ermäßigten Preisen nicht in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Bonuscard<br />

Für spontane, aber regelmäßige Theatergänger, die ihre<br />

Treue belohnt wissen wollen, gibt es die Bonuscard: Jeder<br />

Theaterbesucher, der im freien Verkauf zum regulären<br />

Preis eine Karte erwirbt, bekommt kostenlos seine persönliche<br />

Bonuscard, auf der er sich jeden Vorstellungsbesuch quittieren lassen<br />

kann – nach neun quittierten Vorstellungen gibt es den zehnten<br />

Besuch gratis.<br />

Blauer Tag<br />

Zu zweit ins Theater und nur eine Karte bezahlen – das ist der Blaue<br />

Tag im Theater <strong>Marburg</strong>. Der Termin wird auf dem Monatsspielplan<br />

entsprechend gekennzeichnet.<br />

Last-Minute-Karten für Junge Leute<br />

Lust auf einen spontanen Theaterbesuch außerhalb des Spielplanes<br />

vom Jungen Theater? Für Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr-<br />

und Zivildienstleistende sowie Helfer im freiwilligen sozialen Jahr<br />

(bis zum vollendeten 30. Lebensjahr) gibt es ab 10 Minuten vor Vorstellungsbeginn<br />

die Last-Minute-Karte zum Einheitspreis von 6 Euro.<br />

Studententage<br />

Zu Semesterbeginn (die ersten vier Wochen des Sommer- und des<br />

Wintersemesters) gibt es jede Menge Theater zum kleinen Preis. Gegen<br />

Vorlage des entsprechenden Ausweises erhalten Studierende<br />

Theaterkarten zum Sonderpreis von 6 Euro. Die Termine werden auf<br />

dem Monatsspielplan durch ein S entsprechend ausgewiesen.<br />

Geschenkgutscheine<br />

Das besondere Präsent für jeden Anlass: Geschenkgutscheine erhalten<br />

Sie für einzelne Vorstellungen in allen gewünschten Preiskategorien<br />

ebenso wie für unsere Abonnements. Oder Sie wählen einen<br />

Wertgutschein, legen den Betrag fest und der Beschenkte kann sich<br />

seinen Abend ganz persönlich auswählen.<br />

Service für Gehbehinderte<br />

Wenn Sie gehbehindert oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />

informieren Sie bitte bei Ihrer Kartenbestellung die Theaterkasse<br />

(Telefon 06421. 25 60 8 oder E-Mail: kasse @ theater-marburg.de). Wir<br />

sind Ihnen gerne behilflich.<br />

Garderobennutzung gratis<br />

Einfach den Alltag abstreifen und den Theaterbesuch genießen. Ihre<br />

Mäntel, Jacken und großen Taschen verwahren wir<br />

sicher und kostenlos an unserer Garderobe.<br />

Spielplan nach Hause –<br />

Lepo relloversand und Newsletter<br />

Um immer auf dem Laufenden zu sein, können Sie<br />

sich unseren Monatsspielplan gegen eine Jahresgebühr<br />

von 10 Euro per Post zuschicken lassen (Telefon:<br />

06421. 99 02 31). Für unsere Abonnenten ist der Postversand<br />

selbstverständlich kostenfrei! Oder abonnieren<br />

Sie unseren kostenlosen Online-Newsletter unter<br />

www.theater-marburg.de !<br />

Internet<br />

Den aktuellen Spielplan, Stückbeschreibungen, Bilder, Materialmappen<br />

zu den Stücken, Biografien und weitere interessante Informationen<br />

finden Sie unter www.theater-marburg.de .<br />

Einführungen, Nachgespräche,<br />

theaterpädagogische Begleitprogramme<br />

Zu bestimmten Inszenierungen bieten wir vor der Vorstellung Einführungen<br />

in das Stück und die Inszenierung oder im<br />

Anschluss an die Vorstellung Publikumsgespräche mit<br />

Beteiligten der Produktion an. Darüber hinaus gibt es<br />

auch ein umfangreiches theaterpädagogisches Programm.<br />

Ort und Termin entnehmen Sie bitte dem Monatsspielplan,<br />

unserer Homepage und der Presse.<br />

87


Anfahrtsplan<br />

1<br />

Theater am Schwanhof<br />

Bühne, Black Box<br />

Am Schwanhof 68–72<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

88<br />

2<br />

Stadthalle –<br />

Erwin-Piscator-Haus<br />

Biegenstr. 15<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

3<br />

Fürstensaal im<br />

Landgrafenschloss<br />

Landgraf-Philipp-Straße 1<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Richtung Marbach Richtung Wehrda<br />

Richtung Wehrshausen<br />

Ockershäuser Allee<br />

Richtung Ockershausen<br />

B3 Richtung Gießen<br />

Rotenberg Strasse<br />

Am Schwanhof<br />

Schwanallee<br />

Marbacher Weg<br />

Sybelstrasse Ritterstrasse<br />

Barfüßerstrasse<br />

Cappeler Strasse<br />

Ketzerbach<br />

4<br />

Marktplatz vor dem<br />

historischen Rathaus<br />

Markt 1<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Landgraf-Philipp-Strasse<br />

UniversitätsstrasseErlenring<br />

Lahn<br />

Marktplatz<br />

Weintrautstrasse<br />

Bahnhofstrasse<br />

Am Firmaneiplatz<br />

Deutschhausstrasse<br />

Großseelheimer Strasse<br />

5<br />

Historischer Schwanhof<br />

Schwanallee 27–31<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Biegenstrasse<br />

B3 Richtung Kassel<br />

Krummbogen<br />

Richtung Homberg (Ohm)<br />

Ensemble und Mitarbeiter<br />

Intendant<br />

Matthias Faltz<br />

Direktorin für Organisation und Marketing/<br />

Stellvertretende Intendantin<br />

Dr. Christine Tretow<br />

Persönliche Referentin der Intendanz/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Miriam Kaufmann<br />

Verwaltungsleiter<br />

Jürgen Schüßler<br />

Sekretariat und Verwaltung<br />

Beate Trier<br />

Künstlerisches Betriebsbüro<br />

Frank Hietzschold (und Leitung Theaterjugendclub)<br />

Dramaturgie<br />

Alexander Leiffheidt (Chef dramaturg)<br />

Eva Bormann (Junges Theater <strong>Marburg</strong>)<br />

Mareike Götza<br />

Annelie Mattheis<br />

Theater und Schule<br />

Jürgen Sachs<br />

Theaterpädagogik<br />

Mareike Götza<br />

Michael Pietsch<br />

Regie<br />

Ursula Maria Berzborn, Hansjörg Betschart, Fanny Brunner, Björn SC<br />

Deigner, Matthias Faltz, Marcel Franken , Klaus Gehre, Gerald Gluth-<br />

Goldmann, Frank Hietzschold, Veit Kassel, Anna Konjetzky,<br />

Alexander Leiffheidt, Annette Müller, André Rößler, Roscha A.<br />

Säidow, Stefan Schletter, Stephan Suschke, Oda Zuschneid<br />

Regieassistenz<br />

Marcel Franken, Janina Wolf<br />

Ensemble<br />

Ogün Derendeli, Uta Eisold, Johannes Hubert, Jürgen Helmut<br />

Keuchel, Franziska Knetsch, Martin Maecker (Leitung Theaterlabor),<br />

Sven Mattke, Claudia Mau, Annette Müller (Leitung Junges<br />

Theater), Gergana Muskalla , Sebastian Muskalla, Stefan Alexander<br />

Piskorz, Christine Reinhardt, Oliver Schulz, Daniel Sempf, Thomas<br />

Streibig, Charles Toulouse, Tobias M. Walter, Oda Zuschneid<br />

(Leitung Junges Theater)<br />

Soufflage<br />

Bernd Kruse<br />

Inspizienz<br />

Ito Grabosch<br />

Technische Leitung<br />

Fred Bielefeldt<br />

Bühnentechnik<br />

Joachim Reimschüssel (Bühnenmeister/Stellvertretender<br />

Technischer Leiter), Ron Brück, Tobias Maurer,<br />

Michael Psaras, Christopher Simon,<br />

Beleuchtung<br />

Bianca Mischinger (Leitung), Valeska Hartmann,<br />

Alexander Pabst<br />

Tontechnik<br />

Ronald Strauß (Leitung), Tom Faber, Carsten Wackernagel (Gast)<br />

Requisite<br />

Margarita Belger (Leitung), Michael Brückner, Lydia Gießler<br />

Maske<br />

Grit Anders (Leitung), Marie-Luise Fischer, Silvia Stephan<br />

Kostümabteilung<br />

Eva Constanze Nau (Leitung), Kathleen Gröb, Angela Kessler, Lidia<br />

Kister, Gisela Schmidt, Elisabeth Szabó<br />

Werkstätten<br />

Jürgen Barth (Schreinerei), Ralph Hilberg (Schreinerei),<br />

Christian Zander (Schlosserei), Sergej Fuchs (Malsaal)<br />

Hauspersonal<br />

Michael Schwabe<br />

Theaterkasse<br />

Angelika Ehbrecht (Leitung), Udo Begere, Anna Börner,<br />

Barbara Burandt, Eva Tietz<br />

89


Kontakte<br />

<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> GmbH<br />

Am Schwanhof 68–72<br />

35037 <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06421. 99 02 0<br />

Fax: 06421. 99 02 41<br />

info @ theater-marburg.de<br />

www.theater-marburg.de<br />

Theaterkasse in der Stadthalle –<br />

Erwin-Piscator-Haus<br />

Biegenstr. 15, 35037 <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06421. 25 60 8<br />

kasse @ theater-marburg.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

9.00 — 12.30 Uhr und<br />

15.00 — 18.30 Uhr<br />

Samstag:<br />

9.00 — 12.30 Uhr<br />

Theater und Schule<br />

Jürgen Sachs<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

j.sachs @ theater-marburg.de<br />

Theaterpädagogik<br />

Mareike Götza, Theaterpädagogin<br />

Telefon: 06421. 99 02 38<br />

theaterpaedagogik @ theater-marburg.de<br />

Michael Pietsch, Theaterpädagoge<br />

Telefon: 06421. 99 02 37<br />

m.pietsch @ theater-marburg.de<br />

Künstlerisches Betriebsbüro<br />

Frank Hietzschold<br />

Telefon: 06421. 99 02 34<br />

Fax: 06421. 99 02 41<br />

kbb @ theater-marburg.de<br />

Intendanz<br />

Matthias Faltz, Intendant<br />

Miriam Kaufmann,<br />

Persönliche Referentin der Intendanz<br />

Telefon: 06421. 99 02 48<br />

intendanz @ theater-marburg.de<br />

m.kaufmann @ theater-marburg.de<br />

90<br />

Organisation und Marketing<br />

Dr. Christine Tretow,<br />

Direktorin für Organisation und Marketing/<br />

Stellvertretende Intendantin<br />

Telefon: 06421. 99 02 33<br />

c.tretow @ theater-marburg.de<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Miriam Kaufmann<br />

Telefon: 06421. 99 02 48<br />

pressestelle @ theater-marburg.de<br />

Dramaturgie<br />

Alexander Leiffheidt,<br />

Chefdramaturg<br />

Telefon: 06421. 99 02 45<br />

Annelie Mattheis, Dramaturgin<br />

Telefon: 06421. 99 02 36<br />

dramaturgie @ theater-marburg.de<br />

Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />

Annette Müller, Oda Zuschneid,<br />

Leitung Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06421. 99 02 49<br />

a.mueller @ theater-marburg.de<br />

o.zuschneid @ theater-marburg.de<br />

Eva Bormann,<br />

Dramaturgin Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />

Telefon: 06421. 99 02 38<br />

e.bormann @ theater-marburg.de<br />

Verwaltung<br />

Jürgen Schüßler, Verwaltungsleiter<br />

Telefon: 06421. 99 02 32<br />

verwaltung @ theater-marburg.de<br />

Beate Trier, Sekretärin<br />

Telefon: 06421. 99 02 31<br />

info @ theater-marburg.de<br />

Technische Leitung<br />

Fred Bielefeldt, Technischer Leiter<br />

Telefon: 06421. 99 02 35<br />

technik @ theater-marburg.de<br />

Bildlegende<br />

Seite 24: Gergana Muskalla<br />

Seite 25: Franziska Knetsch<br />

Seite 27: Claudia Mau<br />

Seite 28: Sebastian Muskalla<br />

Seite 31: Stefan Alexander Piskorz<br />

Seite 32: Ogün Derendeli<br />

Seite 33: Annette Müller<br />

Seite 34: Sven Mattke<br />

Seite 35: Daniel Sempf<br />

Seite 36: Uta Eisold<br />

Seite 38: Johannes Hubert<br />

Seite 39: Martin Maecker<br />

Seite 52: Tobias M. Walter<br />

Seite 54: Christine Reinhardt<br />

Seite 57: Oda Zuschneid<br />

Seite 58: Thomas Streibig<br />

Seite 61: Charles Toulouse<br />

Seite 63: Oliver Schulz<br />

Seite 65: Jürgen Helmut Keuchel<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> GmbH<br />

Geschäftsführender Intendant<br />

Matthias Faltz<br />

Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach<br />

Redaktion<br />

Matthias Faltz (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Intendanz, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie,<br />

Verwaltung, Theaterpädagogik, Theater und<br />

Schule<br />

Konzept und Gestaltung<br />

Via Grafik Gestaltungsbüro<br />

(www.vgrfk.com)<br />

Fotos<br />

Ramon Haindl<br />

Druck<br />

Auflage 7.000<br />

Redaktionsschluss<br />

23. März 2011<br />

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