Gut. - Hessisches Landestheater Marburg
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Frisst Gier Zukunft?<br />
Könnten wir auch ohne Lügen überleben?<br />
Macht das Unglück uns zu besseren Menschen?<br />
Obwohl die meisten Dichter das Gewinnstreben verpönen, die Gier<br />
karikieren und den Geiz verurteilen, kommt der Mensch mit Mäßigung<br />
und Ehrlichkeit oft nicht weit. Aus diesem Widerspruch erwächst<br />
dem Theater aktuelle Bedeutung. Kaum ein anderer Ort vereint<br />
so intensiv Menschen auf der Suche nach<br />
Inhalt und Unterhaltung. Jeden Abend treffen<br />
sich hier Zuschauer voller Neugier und der Bereitschaft,<br />
die Normalität auszusetzen. Auf der<br />
Theaterbühne werden Ungerechtigkeiten, Abgründe,<br />
Hässlichkeiten, Skandale, Grenzüberschreitungen<br />
inszeniert – die Konfrontation mit<br />
dem Abseitigen und Unmoralischen provoziert<br />
zur Stellungnahme. Grenzen werden sichtbar, soziale Normen hinterfragt:<br />
Es entsteht somit eine Moral aus der Unmoral. Wir möchten<br />
Sie einladen, dieses Hinterfragen den eigenen Glücksutopien gegenüberzustellen<br />
und die 20 Premieren und sechs Gastproduktionen der<br />
Spielzeit 2011/2012 zu besuchen.<br />
In diesem Spielzeitheft stellen wir Inhalte, Konzepte und die Schauspieler<br />
des Ensembles vor und freuen uns, wenn wir den begonnenen<br />
Diskurs und das gegenseitige Kennenlernen vertiefen können. Da wir<br />
das Theater als einen Ort des Austausches und der kulturellen Bildung<br />
verstehen, wollen wir Ihnen auch die Arbeit<br />
des Theaterjugendclubs, des Theaterlabors, der<br />
Theaterpädagogen (Theater und Schule, Schulkooperationen,<br />
<strong>Marburg</strong> macht Theater) und die<br />
sozialen Projekte (Theaterpaten, Sozialfond, Kulturloge,<br />
ACTeasy) ans Herz legen.<br />
Ich freue mich auf die zweite Spielzeit, in der wir,<br />
nun in <strong>Marburg</strong> angekommen, die gemeinsame<br />
Suche nach dem <strong>Gut</strong>en, Wahren und Schönen leidenschaftlich fortsetzen<br />
werden.<br />
Matthias Faltz
Inhalt<br />
6<br />
Premierenübersicht<br />
Schauspiel<br />
7<br />
Premierenübersicht<br />
Junges Theater<br />
9<br />
Premieren Schauspiel<br />
24<br />
Ensembleportraits<br />
41<br />
Premieren Junges<br />
Theater<br />
47<br />
Repertoire<br />
6<br />
52<br />
Ensembleportraits<br />
68<br />
Nachtschicht<br />
68<br />
<strong>Marburg</strong>er Science Slam<br />
68<br />
Hessische<br />
Theatergespräche<br />
69<br />
Theaterlabor<br />
69<br />
Theaterjugendclub<br />
72<br />
Netzwerk Theater<br />
und Schule<br />
72<br />
Angebote für Pädagogen<br />
73<br />
Theaterpatenprojekt<br />
73<br />
Sozialfond<br />
74<br />
<strong>Marburg</strong> macht Theater<br />
76<br />
Mobile Klassenzimmer-<br />
produktionen<br />
76<br />
Eröffnungsfest<br />
76<br />
<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />
2012<br />
77<br />
17. Hessische Kin der-<br />
und Jugendtheaterwoche<br />
77<br />
Grußwort des<br />
Freundeskreises<br />
78<br />
Abonnements<br />
84<br />
Preise / Vorverkauf<br />
86<br />
Karten<br />
86<br />
Angebote<br />
87<br />
Service<br />
88<br />
Anfahrtsplan<br />
89<br />
Ensemble und<br />
Mitarbeiter<br />
90<br />
Kontakte<br />
91<br />
Bildlegende<br />
91<br />
Impressum<br />
7
Premierenübersicht<br />
Schauspiel<br />
09. September 2011, Bühne<br />
Der gute Mensch von Sezuan<br />
von Bertolt Brecht<br />
10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Don Karlos<br />
von Friedrich Schiller<br />
24. September 2011, Fürstensaal<br />
Dantons Tod<br />
von Georg Büchner<br />
08. Oktober 2011, Black Box / Koproduktion<br />
enter exit re-enter Lear –<br />
Eine Multimediaperformance<br />
von Luise Voigt<br />
Herbst 2011, Bühne / Gastspiel<br />
Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />
von Nikolaj Gogol<br />
16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof / Uraufführung<br />
Theater in der Finsternis: Klein Zaches, genannt Zinnober<br />
von E.T.A. Hoffmann<br />
Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Gastspiel<br />
Verlorener Drachen<br />
Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo<br />
Koproduktion von Schauspielhaus Bochum<br />
und pottporus/Renegade<br />
8<br />
05. November 2011, Bühne<br />
Der Revisor<br />
von Nikolaj Gogol<br />
06. November 2011, Black Box / Uraufführung<br />
Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />
von Hansjörg Betschart<br />
Herbst 2011, Black Box / Koproduktion<br />
Die Hörtheatrale: Bram Stokers »Dracula«<br />
Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen<br />
Vampirroman von Abraham »Bram« Stoker<br />
10. Dezember 2011, Black Box<br />
Die Regeln der Lebenskunst in der modernen Gesellschaft<br />
von Jean-Luc Lagarce<br />
21. Januar 2012, Bühne<br />
Antigone<br />
nach Sophokles<br />
25. Februar 2012, Black Box<br />
Die Nibelungen<br />
von Friedrich Hebbel<br />
03. März 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Theaterjugendclub<br />
Krabat<br />
nach Otfried Preußler<br />
17. März 2012, Bühne<br />
Der goldene Drache<br />
von Roland Schimmelpfennig<br />
01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Uraufführung<br />
Ich bereue nichts –<br />
Eine musikalische Revue<br />
von Barbara Kuch und Roscha A. Säidow<br />
15. April 2012, Black Box / Uraufführung<br />
Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />
Ensembleproduktion<br />
20. Mai 2012, Black Box / Uraufführung<br />
Geburtlichkeit und Sein zum Tode<br />
von Fanny Brunner und Eva Bormann<br />
14. Juni 2012, Marktplatz / Open Air-Spektakel<br />
Der Kaufmann von Venedig<br />
von William Shakespeare<br />
Premierenübersicht<br />
Junges Theater<br />
08. September 2011, <strong>Marburg</strong>er Schule / Klassenzimmerstück / 14+<br />
Hier geblieben<br />
von Reyna Bruns, Magdalena Grazewicz und Dirk Laucke<br />
17. September 2011, Black Box / Übernahme / 10+<br />
Die große Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde<br />
von Bruno Stori<br />
29. Oktober 2011, Black Box / Gastspiel / 4+<br />
Was macht das Rot am Donnerstag?<br />
Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn<br />
zu Musik von Maurice Ravel und Claude Debussy<br />
26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+<br />
Emil und die Detektive<br />
von Erich Kästner<br />
11. Dezember 2011, Black Box / Gastspiel / 4+<br />
Die stille Nacht – Ein kleines Stückchen Weihnacht<br />
Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt<br />
28. Januar 2012, Black Box / Uraufführung / 6+<br />
Die Wunderkammer – Ein Tanzstück<br />
von Anna Konjetzky<br />
18. März 2012, Black Box / Uraufführung / 11+<br />
Brave Oil World – Ein Science-Fiction-Comic<br />
von Klaus Gehre und Michael Lohmann<br />
9
Premieren Schauspiel
Der gute Mensch von Sezuan<br />
von Bertolt Brecht (1898–1956)<br />
Premiere: 09. September 2011, Bühne<br />
Regie: Stephan Suschke<br />
Der Mensch ist nicht nur Opfer der Verhältnisse,<br />
gilt <strong>Gut</strong>sein als peinlich, so von vorgestern wie die Verteidigung ei-<br />
sondern bestimmt diese auch<br />
ner aufgeklärten Moral und die Hoffnung auf eine bessere Welt. Da<br />
von Stephan Suschke<br />
darf uns die popkulturelle Konjunktur der Globalisierungskritik nicht<br />
täuschen. Dass der »<strong>Gut</strong>mensch«, aus der politischen Rhetorik<br />
Brechts Stücke, die in den Jahren der Prosperität und des scheinbar stammend, sich in der Alltagssprache niedergelassen hat, kann als<br />
sicheren Wohlstandes für den größten Teil der deutschen Bevölke- Triumph antihumanistischen Denkens gelten. Die Häme über den<br />
rung veraltet schienen, bekommen durch die gesellschaftlichen Ent- guten Menschen beginnt bei Nietzsche, der Neologismus stammt<br />
wicklungen der letzten Jahre eine überraschende Aktualität. Dazu aus dem Stürmer, Kampfbegriff ist er für die Neue Rechte, und<br />
gehört auch das 1938 in Dänemark begonnene,<br />
salonfähig wurde er durch die 68er-Kritik im<br />
1940 in Schweden beendete Stück »Der gute<br />
Stil von Klaus Bittermanns »Wörterbuch des<br />
Mensch von Sezuan«.<br />
<strong>Gut</strong>menschen«. Die Verachtung, die das Wort<br />
Brecht selbst versieht das Parabelstück mit<br />
ausdrückt, und die Geläufigkeit, mit der es ver-<br />
der Bemerkung: Die Provinz Sezuan der Fabel, die<br />
wendet wird, legen den Verdacht nahe: Als gut<br />
für alle Orte stand, an denen Menschen von Men-<br />
gilt jetzt ungut.<br />
schen ausgebeutet werden, gehört heute nicht mehr<br />
Tatsächlich ist der <strong>Gut</strong>mensch, von dem wieder<br />
zu diesen Orten. Abgesehen davon, dass sich<br />
mit kuriosem Eifer gesprochen wird, heute ent-<br />
auch das mittlerweile verändert hat, bleibt<br />
weder längst ausgestorben, oder er versteckt<br />
Brechts Grundfrage aktuell: Wie ist es möglich, in einer Gesellschaft, sich verdammt gut. Der mit Furore Verfolgte pflanzte einst Bäume<br />
die an niedrigste Instinkte appelliert, gut zu sein? Die Hure Shen Te gegen das Waldsterben. Der Verkehr in den Großstädten war ihm ein<br />
kommt durch göttliche Fügung und einfache menschliche Güte zu Zeichen von Kinderfeindlichkeit, der Schwule Opfer von Zwangshe-<br />
einem kleinen Vermögen. Ihre schnell stadtbekannt werdende Güte terosexualität, der Ausländer ein Opfer von Fremdenfeindlichkeit.<br />
wird ausgenutzt, der kleine Tabakladen füllt sich mit Glücksrittern, Die Kritik war dem <strong>Gut</strong>menschen ein Fetisch. Er verharrte in einem<br />
Schmarotzern und den netten Ausbeutern von nebenan. Um zu schlecht gelaunten Gestus des Entlarvens: Noch der großzügigste<br />
überleben, erfindet sie die Figur ihres Vetters Shui Ta. Fortan ver- Sozialstaat trug den Makel repressiver Toleranz in sich und vernebelsucht<br />
Shen Te durch diese Spaltung ihre menschlichen Qualitäten te die staatsmonopolistische Herrschaft.<br />
zu retten, indem sie die finsteren Entscheidungen ihrem Vetter Shui Dann kamen die neunziger Jahre. Er mache sich über die Welt Illusi-<br />
Ta überlässt. Die Schwierigkeit des <strong>Gut</strong>-Seins in einer Gesellschaft, onen, wurde dem <strong>Gut</strong>menschen damals unterstellt. Gleichzeitig hieß<br />
die nicht gut ist, wird in kräftigen, gut gebauten Szenen gezeigt, die es, er sei selbstgerecht. Mit seiner unterwürfigen Freundlichkeit dem<br />
manchmal tragikomisch sind.<br />
türkischen Gemüsehändler gegenüber und seiner Solidarität mit den<br />
Dabei wird deutlich, dass selbst die untersten Schichten den aus- Entwicklungsländern würde er nicht die Welt verändern, sondern nur<br />
beuterischen Grundmechanismus der Gesellschaft bedienen. In der noch seine Nachbarn geißeln.<br />
scheiternden Liebesgeschichte zwischen Shen Te und dem Flieger Als <strong>Gut</strong>mensch gilt heute bereits, wer eine differenzierte statt pola-<br />
Sun wird sichtbar, dass die Menschen nicht nur Opfer der Verhältnisrisierende Integrationsdebatte fordert, wer Neugier für die Migranten<br />
se sind, sondern diese auch bestimmen.<br />
und ein Restgefühl an Nächstenliebe aufbringt. Als <strong>Gut</strong>mensch gilt<br />
Der Plot und die Figuren sind großartig. In der <strong>Marburg</strong>er Inszenie- heute, wer kein Islamkritiker ist. Es entbehrt nicht einer gewissen<br />
rung soll die Geschichte in das Zentrum gerückt und die ideologi- Ironie, dass die Islamkritiker damit durchaus erfolgreich die Strateschen<br />
Schlussfolgerungen den Zuschauern überlassen werden. gie des traditionellen <strong>Gut</strong>menschentums kapern: Der realpolitisch<br />
Handelnde oder auch nur Unverbitterte hat ihrer Ansicht nach schon<br />
Der <strong>Gut</strong>mensch<br />
immer unrecht. Aber derlei hält nicht ewig. Im Gegenteil. Auch unter<br />
von Adam Soboczynski<br />
Warum ist der »<strong>Gut</strong>mensch« eigentlich ein Schimpfwort? Zu Zeiten<br />
dem Stichwort Islamkritik dürfte man wohl bald konstatieren: Wurde<br />
in den nuller Jahren überstrapaziert. Hat sich inzwischen erholt.<br />
Goethes, als noch Maximen Mode waren wie Edel sei der Mensch, hilfreich<br />
und gut, hätte man das Wort als Tautologie empfunden. Heute<br />
nach: Cicero Nr. 12, Dezember 2010<br />
12<br />
Don Karlos<br />
von Friedrich Schiller (1759–1805)<br />
Premiere: 10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Roscha A. Säidow<br />
Am Hof des spanischen Königs Philipp II. herrscht Friedhofsruhe. Um<br />
ihn herum webt sich ein Netz von Intrigen und Liebesgeschichten:<br />
Marquis Posa versucht, den Kronprinzen Karlos für die Befreiung der<br />
Niederlande zu gewinnen. Karlos liebt seine Stiefmutter Elisabeth.<br />
Gräfin Eboli liebt ihrerseits Karlos, wird von ihm jedoch zurückgewiesen.<br />
Aus Rache berichtet sie dem Vater von den quasi-inzestuösen<br />
Gefühlen des Sohnes. Voller Wut beschließt der König, Frau und<br />
Sohn umzubringen.<br />
Schiller, Posa, Zhào Jìng<br />
von Alexander Leiffheidt<br />
Militärische Pflanzschule – kein gartenbauliches Institut,<br />
sondern eine Zuchtanstalt für die zukünftigen<br />
Führungseliten des Herzogs Karl Eugen von Württemberg.<br />
Wecken um 5 Uhr, Frühappell, Händefalten zum<br />
Gebet. Auf Kommando.<br />
Dass Foucault über Bentham geschrieben hat und<br />
nicht über dieses Panoptikum, ist erstaunlich: in der »Hohen Karlsschule«,<br />
wie sie bald nach ihrer Gründung genannt wurde, präsentiert<br />
sich die Entfaltung der Disziplinargesellschaft an der Schwelle<br />
zum 19. Jahrhundert in unverstellter Form. Jede Tür hat ein Guckloch:<br />
das Auge des allerhöchsten Vaters, allgegenwärtig.<br />
Mit 14 Jahren wird Friedrich Schiller eingezogen in die Eliteakademie,<br />
mit 21 entlassen. Dem Disziplinierungsregime des Herzogs ist er damit<br />
noch lange nicht entkommen. Erst nach der Flucht ins thüringische<br />
›Ausland‹ beginnt, drei Jahre später, die Arbeit an »Don Karlos,<br />
Infant von Spanien«.<br />
[Ich will] es mir in diesem Drama zur Pflicht machen, in Darstellung der Inquisition,<br />
die prostituirte Menschheit zu rächen, und ihre Schandfleken fürchterlich<br />
an den Pranger zu stellen, schreibt Schiller 1783. Zur Uraufführung 1787<br />
streicht er allerdings von sich aus alle Stellen an, die der Zensur willen<br />
weggelassen werden können. Höflich fragt er seinen Intendanten,<br />
ob er sich im Punkte des Catholicismus, der Geistlichkeit und der Inquisition<br />
einige Freiheiten erlauben dürfe. Die Antwort des Theatermachers:<br />
nein. Die Disziplinierungen machen nicht halt an den Mauern der<br />
Karlsschule: keine Gedankenfreiheit, nirgends.<br />
Gedankenfreiheit – Posas Forderung an Philipp, Schillers Schulterschluss<br />
zu den Aufklärern. Wage, für dich selbst zu denken, fordert<br />
Captain Boldmind 1764 in Voltaires »Dictionnaire«. Was soll uns<br />
heute noch eine solche Forderung? Als Möglichkeit, sich des eigenen<br />
Verstandes ohne Einflussnahme anderer zu bedienen, ist Gedankenfreiheit<br />
ein Rechtsprinzip bürgerlicher Selbstbestimmung. In<br />
unsere säkularen Hirne äugt aber längst kein Großinquisitor mehr,<br />
und für alles andere garantiert, so sollte man meinen, Artikel 18 der<br />
Menschenrechte. Schillers berühmte Zeile: Problem gelöst, Text gestrichen?<br />
Cäsar sagte: Ich kam, sah und siegte. Ich sage: Ich widersetze mich, ich breche<br />
durch, ich gewinne. So spricht ein anderer Experte in Sachen Machtmaschinen:<br />
Zhào Jìng, Blogger und kritischer Journalist aus China.<br />
Die Tage Chinas als Propagandastaat seien gezählt, vertraut Zhào<br />
den westlichen Medien an. Früher oder später wird er<br />
Recht behalten. Doch was genau bedeutet das?<br />
Glaubt man Zhào, so zeigt sich bereits seit Jahren<br />
in der Volksrepublik ein interessantes Phänomen: In<br />
demselben Maße, in dem die persönlichen Freiheiten<br />
wachsen, schrumpft das Interesse der Bevölkerung<br />
an politischer Freiheit. Nur sehr sonderbare Menschen<br />
kämpfen noch für politische Rechte. 95% ist die Zensur egal,<br />
berichtet Zhào. Wenn niemand mehr die Frage nach<br />
Gedankenfreiheit stellt, verschwinden auch die Zensoren.<br />
Nicht aber die Zensur: Aus ihr entwickelt sich<br />
eine dispersive Form gesellschaftlicher Kontrolle, die nirgends verortet<br />
und doch immer präsent ist.<br />
Seit den Tagen der »Hohen Karlsschule« haben sich in unseren Gesellschaften<br />
die Regimes der Disziplinierung bis zur Unsichtbarkeit<br />
und Allgegenwärtigkeit verfeinert. Der Entkörperlichung der Strafe<br />
entspricht die der Methoden der Disziplinierung und Überwachung.<br />
Es sind ja Ketzer, die man brennen sieht: Der am Tode des Delinquenten<br />
ausgerichteten Souveränitätsmacht und Staatsgewalt eines Philipp<br />
steht heute ein polyzentrisches Geflecht von Machtbeziehungen<br />
gegenüber, dessen Strukturen weniger auf Repression als auf Normisierung<br />
des Individuums, auf die Produktion eines kontrollierten,<br />
an- und eingepassten Normalbürgers abzielen.<br />
In diesem Sinne ist Posas Forderung nach Gedankenfreiheit alles andere<br />
als unproblematisch. Nicht, weil sie uns ohnehin schon sicher<br />
wäre, sondern weil auch wir sie allzu leicht mit unseren persönlichen<br />
Freiheiten verwechseln – weil zudem dieselben Strukturen, die sie<br />
uns rechtsstaatlich garantieren, zugleich zu Produktionsmechanismen<br />
einer ubiquitären Normalisierung und Kontrolle geworden<br />
sind. Every day is a school day: Die Regimes der Disziplinierung sind der<br />
Pflanzschule entkommen und uns zur Welt geworden.<br />
Schillers Familientragödie entfaltet sich in einem von Macht und<br />
Politik durchdrungenen Raum, in dem die Domänen von Individuum<br />
und Staat, öffentlicher und privater Disziplinierung sich überschneiden,<br />
ja gar deckungsgleich werden. Wir erkennen in der Karlsschulen-Welt<br />
die Spuren unserer eigenen. Und eine Frage, die auch Zhào<br />
stellen könnte: Wie geben wir uns Gedankenfreiheit?<br />
13
Dantons Tod<br />
von Georg Büchner (1813–1837)<br />
Premiere: 24. September 2011, Fürstensaal<br />
Regie: Veit Kassel<br />
Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muss gefallen? – Wer hat das<br />
Muss gesprochen, wer? Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?<br />
(Danton)<br />
Das Leiden unter der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und die Lust<br />
am privaten Lebensgenuss, der Wunsch nach Weltveränderung und<br />
das Erkennen der eigenen Handlungsunfähigkeit stehen sich unvereinbar<br />
gegenüber. Zeitunabhängig bleiben die Fragen:<br />
Wie viel Freiheit erlaubt das allgemeine Glück? Wie<br />
viel Gewalt fordert die Gerechtigkeit? Wie lässt sich<br />
die entfesselte Bestie des Terrors wieder einfangen?<br />
Fünf Jahre sind vergangen seit dem Sturm auf die Bastille.<br />
George Danton und Maximilien de Robespierre,<br />
einst Brüder im Geiste und Väter der Französischen<br />
Revolution, sind zu Erzfeinden geworden. Robespierre<br />
gibt dem revolutionären Sieg ohne blutigen Terror keine<br />
Chance. Danton fordert Menschlichkeit statt Strafe,<br />
Wohlergehen statt Tugend. Er verabscheut die Gewalt. Sein Verhältnis<br />
zur Revolution, zur Welt hat sich verändert. Nicht länger will er,<br />
wie Robespierre, die eigenen Interessen dem Kampf opfern. Er will<br />
genießen. Er, der das Leben bejaht, setzt es damit aufs Spiel. Die<br />
Widersacher werden über die Gegensätzlichkeit ihrer Haltungen definiert:<br />
Robespierre, der Fundamentalist, Danton, der Humanist. Die<br />
Sympathie gilt meist dem letzteren. Und doch ist es Danton, der aus<br />
einem tiefen fatalistischen Empfinden des Überdrusses seine Ideale<br />
preisgibt, der aus Frustration über die menschliche Natur aufhört zu<br />
kämpfen.<br />
Schiller und Büchner in den elysäischen Gefilden<br />
von Georg Maurer<br />
Büchner: Können Sie nur in Kreisen denken? Der Mensch wird von<br />
den Umständen gejagt – und das nennt er sein Vorwärts, immer gejagt<br />
– und so meint er, immer vorn zu stehen, an der Spitze, die Meute<br />
zu führen, die ihn hetzt – und hat sie ihn, so sagt er: Jetzt steh ich<br />
im Mittelpunkt. Und zerfleischt sie ihn, so sagt der Idealist: Seht, das ist<br />
mein Freitod. Und es ist doch Käse.<br />
Schiller: Sie sagen, die Umstände machen den Menschen. Und ich<br />
sage, der Mensch macht die Umstände. Und dann antworten Sie: Die<br />
Umstände machen sich den Spaß, den Menschen glauben zu machen,<br />
dass er die Umstände macht. Warum wollen wir nicht die Heiterkeit<br />
in dieser tristen Natur sein. Wie aber, wenn das eben der Spaß<br />
wäre, dass die Natur, deren Kinder wir sind, es uns überlassen hätte,<br />
unsere Bestimmung selbst auszuführen, solange wir einigermaßen<br />
14<br />
gesund und bei Verstand sind?<br />
Büchner: Aus Spaß baut man Luftschlösser, aber aus Not stürmt<br />
man die irdischen Schlösser.<br />
Schiller: Und wenn sie gestürmt sind, was dann?<br />
Büchner: Was weiß ich? Aber wenn das Volk sich satt essen kann,<br />
wird es anders denken, als Sie denken, lieber Schiller. Das weiß ich.<br />
Denn Ihre Gedanken sind nichts als Bewusstseinsfieber, sind der Freiheits(t)raum<br />
eines auf Stroh und an Ketten Liegenden.<br />
Schiller: Das Volk hat nicht zum erstenmal und nicht zum<br />
letztenmal Schlösser gestürmt.<br />
Büchner: Gewiß! Aber das ist kein Grund, den Würgern<br />
nicht immer wieder an die Kehle zu springen. Da wiegle<br />
ich auf, da treib ich, getrieben im ewigen Treiben.<br />
Schiller: […] Rasen kann auch das Tier an den Gitterstäben,<br />
und es wird vielleicht die Freiheit seiner Natur gewinnen.<br />
Aber das ist nicht die Freiheit des Menschen. Die ist<br />
nie und nimmer in der Asche der Paläste zu finden. Denn<br />
in der glühenden Asche werden die neuen Eisenstäbe gehärtet. Erst<br />
wenn der Mensch empfindet, dass die Gewalt der Natur in ihm ein<br />
Ende findet, fängt seine Gewalt an, die über alle Natur ist.<br />
Büchner: In ihren Gedanken, lieber Schiller, nicht in der Wirklichkeit.<br />
Schiller: Mein Gedanke ist der Gedanke meiner Wirklichkeit. Und<br />
durch meine Gedanken habe ich sie an der Hand. Was die Hand tut,<br />
muss sie mit Verstand tun, sonst ist sie ein Nichts gegen die Löwentatze.<br />
Was ich denke, denkt die Menschheit in mir.<br />
Büchner: Und darüber schwebt ihr Popanz Mensch, verächtlich über<br />
dem verzweifelten Rasen des Volkes.<br />
Schiller: Wenn Ihnen mein idealistischer Mensch zu abstrakt ist, so<br />
sehen Sie zu, wie Sie Ihren konkreten Menschen durch die Zeiten<br />
bringen, ohne dass er an sich irre wird, wenn er heute dies und morgen<br />
das Gegenteil davon tun muss, weil es die Verhältnisse so wollen.<br />
in: Dietmar Goltschnigg (Hg): Georg Büchner und die Moderne: Texte,<br />
Analysen, Kommentare, Berlin 2002<br />
Regie<br />
Veit Kassel wurde 1982 geboren<br />
und studierte an der Hochschule<br />
für Musik und Darstellende<br />
Kunst Frankfurt am Main Regie.<br />
In der vergangenen Spielzeit<br />
inszenierte er das »Theater der<br />
Finsternis: Der Sturm« am Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />
enter exit re-enter Lear –<br />
Eine Multimediaperformance<br />
von Luise Voigt (*1985)<br />
Koproduktion mit dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft<br />
Gießen<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: 08. Oktober 2011, Black Box<br />
Regie: Luise Voigt<br />
Shakespeares vielleicht dunkelste Tragödie erzählt die Geschichte<br />
eines Zerfalls. Der König, den wir in der ersten Szene des ersten Akts<br />
noch im Vollbesitz seiner geistigen, weltlichen und sprachlichen<br />
Macht erleben, verwandelt sich nur wenige Momente später in ein<br />
Paradox: ein Herrscher, der keiner mehr ist, und sich erst dadurch<br />
als dramatische Figur konstituiert. King Lear tritt seine Macht an die<br />
undankbaren Töchter ab. In der Folge verliert er Gefolgschaft, Befehlsgewalt,<br />
alle Güter, Vernunft und schließlich<br />
das Leben.<br />
Diesen Moment der Entäußerung macht die<br />
junge Theater- und Performancekünstlerin Luise<br />
Voigt mit ihrer Gruppe zum Ausgangspunkt<br />
einer Untersuchung über die Zusammenhänge<br />
zwischen Körper, Macht und Repräsentation.<br />
Der König hat einen gekrönten und einen ungekrönten<br />
Körper, der Schauspieler den Figurenkörper<br />
und seinen privaten Körper, der wiederum<br />
den Figurenkörper repräsentiert. Was aber tritt zu Tage, wenn<br />
diese Repräsentation fehlschlägt ? Wenn der Herrscher fällt – wenn<br />
dem König, bzw. dem Schauspieler, seine Souveränität gegenüber<br />
dem Publikum entrissen wird?<br />
Aus dem Zusammenspiel oder Gegeneinander-Ausspielen von repräsentierendem<br />
und privatem Körper erwächst die Frage nach den<br />
ethischen, juristischen und dispositiven Konsequenzen ihrer Spaltung.<br />
Ist beispielsweise der im Kleid seines Amtes Mordende identifizierbar<br />
mit dem liebevollen Familienvater nach Feierabend? Und<br />
ist der für seine Straftaten verurteilte Körper überhaupt jener, der<br />
geherrscht hat? Von solchen Fragen angeleitet, hat die aus Klang-,<br />
Video- und Performancekünstlern bestehende Gruppe Gießener<br />
Theatermacher eine Multimediaperformance entwickelt, die den Fall<br />
König Lears nachzeichnet und dabei das Scheitern der theatralen<br />
Repräsentation selbst mitprovoziert.<br />
Der Körper – oder der Leichnam – ist mit dem König, aber der König ist nicht<br />
mit dem Körper. Der König ist ein Ding. (Derrida/Shakespeare)<br />
Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />
von Nikolaj Gogol (1809–1852)<br />
Deutsch von Kay Borowsky<br />
Gastspiel mit Samuel Finzi<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: Herbst 2011, Bühne<br />
Regie: Hanna Rudolph<br />
Titularrat ist der Herr Poprischtschin, und zwar im Staatsministerium.<br />
Das klingt großartig, ist es aber leider nicht. Tagein, tagaus spitzt er<br />
dem Herrn Direktor die Bleistifte und schreibt mit großen Buchstaben<br />
Titel, Datum und Nummer auf die Aktendeckel; darin erschöpft<br />
sich auch schon die Arbeitsroutine. Bis er eines Tages die bildhübsche<br />
Tochter des Direktors einer Kutsche entsteigen sieht. Von nun<br />
an ist er unsterblich verliebt. Aber was tun? Keinen Heller hat er in<br />
der Tasche, der Herr Poprischtschin, und wohnt<br />
im fünften Stock. Da stehen die Heiratschancen<br />
schlecht. Wie gut, dass er schon bald darauf<br />
einige wundersame Entdeckungen macht:<br />
Plötzlich kann er die Sprache des kleinen<br />
Hündchens der Direktorentochter verstehen.<br />
Die Erde will sich auf den Mond setzen, aber<br />
was macht das schon. Und außerdem, was<br />
heißt da Titularrat? Ist er nicht Ferdinand VIII.,<br />
König von Spanien?<br />
Nikolaj Gogols satirische Erzählung »Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen«<br />
erschien 1839, zu einer Zeit, in der sich der ukrainische<br />
Schriftsteller auf dem Höhepunkt seines Erfolges befand. Das<br />
Schicksal eines niederen Beamten, der seine Träume von Aufstieg<br />
und Glück entschwinden sieht und sich in eine Wahnwelt flüchtet,<br />
konnte ihr Verfasser allerdings am eigenen Leibe nachempfinden;<br />
auch Gogol musste sich in seinen frühen Petersburger Jahren auf<br />
der niedrigsten Stufe der Beamtenhierarchie durchschlagen. Was<br />
geschieht mit einem Menschen, der seine Hoffnungen verliert? In<br />
dieser Produktion des Deutschen Theaters Berlin erleben wir den<br />
vielfach preisgekrönten Film- und Theaterschauspieler Samuel Finzi<br />
als einen Wahnsinnigen, der auf den Trümmern des Traums von der<br />
<strong>Gut</strong>bürgerlichkeit tanzt.<br />
Meine Herren, retten wir den Mond! Die Erde will sich auf ihn setzen.<br />
(Poprischtschin)<br />
15
Theater in der Finsternis:<br />
Klein Zaches, genannt Zinnober<br />
von E.T.A. Hoffmann (1776–1822)<br />
Uraufführung: 16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof<br />
Regie: Björn SC Deigner<br />
Das Ungeheuerliche und das Motiv der Metamorphose spielen im<br />
Werk des Universalkünstlers E.T.A. Hoffmann eine zentrale Rolle.<br />
»Klein Zaches«, vom Autor selbst mit dem Attribut superwahnsinnig<br />
bezeichnet, ist eine seiner merkwürdigsten Geschichten. Das<br />
Phantastische erscheint hier in Gestalt eines Missgeborenen, dem<br />
von einer Fee besondere Macht verliehen wird: Jede gute Tat und<br />
Leistung eines anderen soll fortan nur dem Zwerg<br />
zugeschrieben werden. Solchermaßen ausgestattet,<br />
macht sich das Männlein auf den Weg in die<br />
Residenzstadt und kommt als Minister Zinnober zu<br />
hohen Ehren. Da alles Zauberwesen verbannt und<br />
durch höchst rationale Beschlüsse im Sinne der<br />
Aufklärung ersetzt worden ist, schöpft niemand Verdacht.<br />
Doch die Hoffnung der Fee, dass das Vorbild<br />
des Besseren den kleinen Zaches selbst zu edler<br />
Gesinnung anstiften könne, erfüllt sich nicht.<br />
Schon in den frühen Dichtungen Hoffmanns nahm<br />
das Phantastische eine zentrale Bedeutung ein.<br />
Charakteristisch ist das simultane Auftreten und wechselseitige<br />
Durchdringen von Alltäglichem und Wunderbarem. Dabei schließt<br />
das Phantastische zugleich an Motive und Traditionen des englischen<br />
Schauerromans an und neigt daher zuweilen einer Registratur<br />
des Unheimlichen und einer Ästhetik des Schreckens zu.<br />
Theater im lichtlosen Raum ist ein besonderes Erlebnis: Wird der Sehsinn<br />
ausgeschaltet, ermöglicht sich Theaterschaffenden und dem<br />
Publikum eine neue Sinneserfahrung. In der Spielzeit 2011/2012 wird<br />
die <strong>Marburg</strong>er Reihe »Theater in der Finsternis« mit einer Adaption<br />
von E.T.A. Hoffmanns satirischem Kunstmärchen fortgesetzt.<br />
Was ist der Zuschauer, wenn er nicht schaut?<br />
von Yvonne Albers<br />
<strong>Marburg</strong> ist die Stadt der Blinden. Ich gehe in den »Sturm« von<br />
Shakespeare. Im gemeinen Leben macht man nur selten eine Erfahrung<br />
mit einer Dunkelheit, die es ernst mit sich meint.<br />
Dass es stockdunkel sein würde, hatte man mir gesagt. Meine anfängliche<br />
Erwägung, dass es sich bei dieser Erfahrung doch wohl um<br />
kaum mehr als ein raumgreifendes Hörspiel handeln könne, gerät<br />
bei diesen einführenden Worten ins Wanken: Bleiben Sie in einer Reihe,<br />
mich kurzzeitig zum Kind macht. Wir werden hineingeführt. An meiner<br />
linken Hand jemand, den ich kaum, an meiner rechten jemand,<br />
den ich gar nicht kenne. Ich schwitze leicht. Faszinierend ist, dass<br />
diese beiden Menschen, die das abendliche Schicksal nun neben<br />
mich setzt, mir plötzlich so nahe stehen, als hätten wir ein Leben nie<br />
ohne einander verbracht.<br />
Die erste Finsternis reißt mich mit, lässt das Herz<br />
rasen. Immens ist die plötzliche Stärke aller anderen,<br />
normalerweise durch die Sicht unterdrückten<br />
Sinne: Der Sturm ist da, und man spürt, während er<br />
um uns rauscht und das Meer tost, da war ich mir<br />
sicher, seinen kalten Hauch. Der Geruchssinn drängt<br />
sich nach vorn und mit ihm nicht nur die erdigen Gerüche,<br />
die ihre Schwaden durch die Dunkelheit ziehen,<br />
sondern auch das schwer-süße Parfüm meiner<br />
Nachbarin. Die Dinge wuchern haptisch. Der eigene<br />
Körper, den man in der normalen Theatersituation<br />
getreu vergisst und froh drum ist, fühlt sich anstrengend<br />
vorhanden an.<br />
Ich versuche, eine Idee von Größe und Gestalt des Raumes zu bekommen,<br />
und aus den vielen Figuren der Geschichte, die aus allen<br />
Richtungen und um uns herum kreischend und flüsternd kommen<br />
und gehen, die Anzahl der Schauspieler zu erraten. Irgendwann gebe<br />
ich auf und lasse mich einfach von Stimmen und Klängen der Geschichte<br />
mitnehmen. Ich tue Dinge, die ich in einer normalen Theatersituation<br />
nie tun würde: die Augen lange schließen, den Kopf wild<br />
verrenken, mich mit der Musik wiegen, ertappe mich, wie ich die<br />
vorgestellte Haltung der Figuren nachahme oder Wörter, die gesagt<br />
wurden, mit dem Mund nachforme. Ich lass mich gehen, mich kann<br />
ja keiner sehen.<br />
Im Anschluss an die Vorstellung treffe ich Maria wieder. Ich hatte sie<br />
schon beim Applaus wieder entdeckt, als das Licht anging und der<br />
überraschend kleine Raum sich zu erkennen gab, in dessen Zentrum<br />
wir saßen. Maria war – mithilfe einiger Geräte – der Ursprung von<br />
allerlei Klingen und Kratzen im Unterholz der Insel gewesen. Viele<br />
Fragen will ich an sie richten, solche, die sie schon so oft Sehenden<br />
beantworten musste, denen die Vorstellung für die Welt fehlt, die<br />
hinter dem Sichtbaren kommen kann. Anstatt mir jedoch direkt zu<br />
antworten, stellt Maria mir eine Gegenfrage: Was siehst du, wenn du<br />
beim Autofahren in den toten Winkel blickst? Ich sehe nichts, überlege ich,<br />
lassen Sie Ihren Vordermann auf keinen Fall los. Sitzen Sie ganz ruhig auf ihrem<br />
Platz, den wir Ihnen zuteilen. Halten Sie Ihre Augen weder stets geschlossen aber ich erkenne etwas. Ja, genau, sagt Maria, genau das ist es.<br />
noch zu lange geöffnet. Wenn einer von Ihnen dringend den Raum verlassen<br />
muss, dann rufen sie unseren Namen. Dies sind Maria und Sebastian, beide<br />
blind, und damit die einzigen Sehenden in einer Dunkelheit, die<br />
16<br />
Verlorener Drachen Der Revisor<br />
Gastspiel<br />
Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo (*1948)<br />
Koproduktion von Schauspielhaus Bochum und pottporus/Renegade<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Choreografie: Malou Airaudo<br />
Das Hessische <strong>Landestheater</strong> hat wieder (s)einen Tanzpartner: Die<br />
preisgekrönte freie Tanzcompagnie Renegade aus Herne (NRW) ist<br />
in der vergangenen Spielzeit vom <strong>Marburg</strong>er Publikum begeistert<br />
aufgenommen worden. Mit ihren Stücken »Rumble-Reloaded« und<br />
»Irgendwo« bot sie eine Mischung aus klassischen Tanzelementen<br />
und Breakdance. Die Kombination verschiedener Tanzstile und die<br />
Betonung der individuellen Lebensgeschichten der Tänzer sind die<br />
Markenzeichen von Renegade – mit ihnen lädt uns<br />
die Tanztruppe immer wieder zu mitreißenden Entdeckungsreisen<br />
ein. Renommierte Choreografen, spannende<br />
Geschichten und eine beeindruckende tänzerische<br />
Leistung erzeugen beim Zuschauen Bilderwelten<br />
zwischen stiller Poesie und ungebremster Dynamik.<br />
Das Theatre Renegade zählt zu den wichtigen Kreativschmieden<br />
des deutschen Hip-Hop-Tanztheaters. Eine<br />
neue Pro-d uktion, und damit die dritte im Rahmen der<br />
Kooperation zwischen Renegade und dem Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>, wird ab Herbst 2011 in <strong>Marburg</strong> zu sehen sein.<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund finden im Tanz ei ne Kultur<br />
jenseits der Sprache. Unabhängig von Nationalität und Bildungsstand<br />
werden sie als Person anerkannt: Fette Beats, coole Moves,<br />
lässige Kleidung – Hip-Hop, wie man ihn heute kennt, hat seine Ursprünge<br />
in den amerikanischen Ghettos der 1970er Jahre. In erster<br />
Linie verbindet man damit Tanz und Musik. Hip-Hop, eine Modeerscheinung,<br />
die gerade bei Jugendlichen ›in‹ ist?<br />
Auf keinen Fall, verneint Zekai Fenerci energisch. Der Geschäftsführer<br />
des Vereins Pottporus betont: Hip-Hop, dazu gehört mehr. Das ist keine<br />
Mode. Hip-Hop, das ist Kultur. Fragt man Fenerci, warum gerade Hip-Hop –<br />
ob als Tanzstil, Musikrichtung, Kunst oder mehr – insbesondere auf<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gewisse Anziehungskraft<br />
auszuüben scheint, bestreitet er einen Zusammenhang. Pottpo-<br />
rus macht ja keine extra Projekte, um Integration zu fördern. Die Jugendlichen<br />
kommen nicht zum Hip-Hop, weil sie Ausländer sind, betont er. Die sind schließlich<br />
alle hier geboren. (...) Das Ausschlaggebende sei allerdings, dass<br />
Tanz eine ganz eigene Art der Kommunikation sei. Da gibt es plötzlich<br />
keine Sprachbarriere mehr. Auch wenn man nicht gut Deutsch sprechen kann,<br />
kann man seine Gefühle ausdrücken – halt auf einer ganz anderen Ebene. Das<br />
ist beim Theater schon schwieriger, so Kama Frankl, Koordination Junges<br />
Pottporus. Somit sei Tanz etwas, womit man sich unabhängig von<br />
seinem sozialen oder kulturellen Hintergrund, unabhängig von Nationalität,<br />
Sprachvermögen oder Bildungsstand identifizieren könne.<br />
in: www.derwesten.de<br />
von Nikolaj Gogol (1809–1852)<br />
Premiere: 05. November 2011, Bühne<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Schließlich lebt man vor allem, um die Blüten des Genusses zu pflücken.<br />
(Nikolaj Gogol)<br />
Politiker haben es nicht leicht: Glaubt man den Medien, sind die<br />
meisten von ihnen korrupt, selbstherrlich und verlogen. In der Tat<br />
vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über einen neuen Fall von<br />
Amtsmissbrauch, Bestechung oder Hinterziehung lesen. Das Thema<br />
also ist nicht neu – aber brisant.<br />
Nikolaj Gogol hat mit seinem 1836 uraufgeführten<br />
»Revisor« eine bissige Komödie über eine Gesellschaft<br />
geschrieben, aus deren System voller Gier, Selbstanmaßung<br />
und Heuchelei es kein Entkommen gibt. Alle,<br />
vom Stadthauptmann bis zum Richter, vom Lehrer bis<br />
zum Postmeister, haben Dreck am Stecken: Sie haben<br />
bestochen, unterschlagen und betrogen was das Zeug<br />
hält, öffentliche Gelder in die eigenen Taschen gewirtschaftet<br />
und Bilanzen gefälscht. Durch eine angekündigte<br />
Revision entwickelt sich eine Dynamik, die das zwielichtige<br />
Spiel der Beteiligten ins Extreme treibt. Die Realität beginnt sich zu<br />
verschieben, alte Regeln werden außer Kraft gesetzt.<br />
Auszug aus einem Brief Gogols:<br />
Der »Revisor« ist aufgeführt, und mir ist so wirr, so seltsam zumut.<br />
Ich habe es erwartet, ich habe im Voraus gewusst, wie alles geschehen<br />
würde, und bei alledem bemächtigte sich meiner ein trauriges<br />
und ärgerlich-bedrückendes Gefühl. Meine Schöpfung schien mir<br />
widerwärtig und absurd und gleichsam gar nicht als mein eigenes<br />
Werk. Die Hauptrolle fiel aus; das hatte ich mir schon gedacht. Ja<br />
geht denn aus der Rolle nicht hervor, wer Chlestakow ist? Waren<br />
meine Kräfte so schwach, dass keine Spur, nicht einmal ein Fünkchen<br />
dieses Charakters auf den Darsteller übersprang? Dabei schien<br />
es mir so klar. Chlestakow betrügt gar nicht; er ist kein Schwindler<br />
oder Lügner von Profession; er vergisst, dass er lügt, und glaubt bald<br />
selber, was er sagt. Er kommt in Fahrt, (…) er sieht, dass alles gutgeht<br />
und dass man ihm zuhört; er ist ganz aufrichtig und zeigt sich,<br />
gerade indem er lügt, als das, was er ist. (…) Als ein Chlestakow kann<br />
sich ebenso ein Gardeoffizier wie ein Staatsmann oder auch unsereins,<br />
der sündhafte Literat, entpuppen. Mit einem Wort, es gibt kaum<br />
jemand, der nicht wenigstens einmal im Leben zu einem Chlestakow<br />
wird; es kommt nur darauf an, dass er sich hinterher möglichst geschickt<br />
aus der Affäre zieht und tut, als wäre er es nicht gewesen.<br />
in: Rolf-Dieter Keil, Nicolai W. Gogol, Reinbeck 1990<br />
17
Naked Short Selling:<br />
Leerverkauf ohne Deckung<br />
von Hansjörg Betschart (*1955)<br />
Uraufführung: 06. November 2011, Black Box<br />
Regie: Hansjörg Betschart<br />
Alles Geld ist fremdes Geld! konstatiert der Schweizer Autor und Regisseur<br />
Hansjörg Betschart in seinem ersten Theaterstück, einer<br />
schwarzen Komödie über die Lebensentwürfe des Mittelstandes und<br />
die Bedeutung von Arbeit und Kapital im 21. Jahrhundert.<br />
Kevin und Frank haben Grund zu feiern: als Fonds-Manager sind sie<br />
das Dream-Team der Börse. Fiona und Susan, ihre Lebenspartnerinnen,<br />
leben in ihren Wunschwelten: Haus, Kinder, Doppelgarage.<br />
Wenn Susan Fiona zum Essen lädt, ist ein kulinarischer<br />
Höhepunkt zu erwarten. Doch ehe<br />
der Abend beginnt, fangen die Dinge an, aus<br />
dem Ruder zu laufen. Kevin erfährt vor dem<br />
Eintreffen der Gäste von einem Kurssturz. Als<br />
Frank nicht zum Essen auftaucht, ahnt Kevin,<br />
was das bedeutet.<br />
Theater ist ein Erfindungsfeld für<br />
Verabredungen<br />
Alexander Leiffheidt im Gespräch mit dem Regisseur Hansjörg<br />
Betschart<br />
Leiffheidt: Herr Betschart, Sie sind gebürtiger Basler, haben in<br />
Schweden gelebt und gearbeitet, außerdem waren Sie in Österreich,<br />
in Mexiko und Kirgisistan tätig. Treibt Sie als Regisseur die Neugierde<br />
auf fremde Theaterwelten?<br />
Betschart: Ich bin ungern Tourist. Aber ich reise sehr gerne. Ich sehe<br />
die Dinge nur ungerne mit dem Fotoapparat in der Hand. Ich lerne andere<br />
Welten gerne in der Arbeit kennen. Beim Arbeiten sind die Masken<br />
der Menschen am durchscheinendsten. Außerdem haben Theatermenschen<br />
eine wahrhaft globale Sprache: Sie ist nicht nur dem<br />
Wort verpflichtet. Theaterleute suchen nach den Dingen, die hinter<br />
den Sprachhülsen stecken. Das macht andere Länder zu wortwörtlichen<br />
Abenteuern. So ein Land muss gar nicht weit weg liegen.<br />
Leiffheidt: In Ihrer <strong>Marburg</strong>er Inszenierung von Erdmanns »Der<br />
Selbstmörder« im letzten Jahr haben Sie besonderen Wert auf soziale<br />
Aspekte gelegt. Jetzt haben Sie ein Stück über den Börsencrash<br />
geschrieben. Ist das auch eine ›andere Welt‹? Eigentlich liegen uns<br />
doch Ereignisse wie die Wirtschaftskrise sehr nahe.<br />
Betschart: Richtig. Wobei es nicht um einen Crash geht. Es geht<br />
um den Alltag von Spielern. Es ist eine ganz und gar abgeschottete<br />
Sozialform, die da mitten unter uns sprießt. Sie basiert auf der<br />
Verabredung der Wette. Man sollte also glauben, man erkennt diese<br />
Welt auch vor der eigenen Haustüre sofort. Trotzdem bleibt sie fern:<br />
Wenn Sie ein Drittel ihres Einkommens in der Schweiz jeden Monat<br />
an Rente und für Zinstilgungen via Steuern abgeben, denken Sie, wie<br />
18<br />
ich, wohl selten daran, dass Sie damit eine Art Schneeballsystem<br />
finanzieren. Mich hat letzthin ein Banker gefragt, ob er das Geld, das<br />
er dem Staat gibt, damit der es den Banken (billig) ausleiht, die es<br />
dem Staat (teurer) leihen müssen, damit der Staat seine Vorhaben<br />
auf Pump finanzieren kann, ob er also dieses Geld nicht lieber gleich<br />
einer Bank schenken solle, damit er es von den Steuern abziehen<br />
könne. Wir haben eine Form von Geldkreislauf erreicht, der jener vor<br />
der französischen Revolution verteufelt ähnelt:<br />
Niemand von den großen Schuldnern<br />
denkt wirklich daran, dass all die Schulden<br />
eines Tages zurückgezahlt werden. Oder glauben<br />
Sie die BRD würde je die 9 Billionen tilgen,<br />
die sie den Banken schuldet, die sie immer<br />
wieder rettet? Aber wir zahlen weiter.<br />
Leiffheidt: Die Welt des Finanzkapitals ist aus<br />
dieser Sicht kaum weniger imaginär als die<br />
des Theaters. Trotzdem spürt man in Ihren<br />
Arbeiten häufig ein Bedürfnis, zu einem ›Realen‹ durchzustoßen, es<br />
in irgendeiner Form zu artikulieren. Auch in ihrem Roman »Unruh«<br />
haben sie historische Fakten verarbeitet.<br />
Betschart: Es sind vielleicht weniger die Fakten. Eher die Verabredungen,<br />
die mich interessieren. Die Realität ist eine mächtige Ansammlung<br />
von Verabredungen. Wir halten uns an Verabredungen, z.B.<br />
in der Sprache: Dengi bedeutet bei uns nicht Geld, in Russland aber<br />
schon. Die Arbeitswelt hat in Bezug auf Geld ebenso Verabredungen,<br />
die wohl hauptsächlich deshalb bestehen, weil sich Menschen daran<br />
halten. Ist das dann Realität? Oder sind es bloß Verabredungen, die<br />
nicht mehr hinterfragt werden? Ein CEO, der für eine Stunde Arbeit<br />
40 000 Euro verdient, an welche Verabredung hält er sich? Im Theater<br />
sind wir dauernd auf der Suche nach Verabredungen: Theater ist<br />
ein Erfindungsfeld für Verabredungen. Das macht es so realitätsnah:<br />
Es ist ein Grenzgebiet. Im vorrevolutionären Paris haben die Bürger<br />
den Darsteller des Theater-Gessler verprügelt, weil sie die Grenzen<br />
zur Realität nicht mehr zulassen konnten. Heute werden Schauspieler<br />
ausgebuht, wenn sie von Goethe nur die Konsonanten aussprechen.<br />
Realität ist immer wieder in die Theater eingedrungen, oder<br />
aus ihnen verdrängt worden.<br />
Leiffheidt: Und beides kann zu interessanten und stimulierenden<br />
Theatererlebnissen führen. Worauf können sich die Zuschauer von<br />
»Naked Short Selling« einstellen?<br />
Betschart: Wenn ich das wüsste, würde ich die Reise nicht unternehmen.<br />
Aber ich freue mich sehr auf die Arbeit und auf das Publikum.<br />
Immerhin: Ich reise nicht immer an Orte, wo ich schon einmal war.<br />
Die Hörtheatrale:<br />
Bram Stokers »Dracula«<br />
Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen Vampirroman von<br />
Abraham »Bram« Stoker (1847–1912)<br />
Koproduktion: Herbst 2011, Black Box<br />
Künstlerische Leitung: Daniel Sempf<br />
Die Kanzlei Hawkins in Exeter schickt den aufstrebenden Anwaltsgehilfen<br />
Jonathan Harker nach Transsilvanien. Er ist mit der Aufgabe<br />
betraut worden, Immobiliengeschäfte mit Graf Dracula, Fürst einer<br />
alteingesessenen Adelsfamilie, auf dessen Anwesen abzuwickeln.<br />
Der Graf hat die Absicht, sich in London niederzulassen, um auf seine<br />
alten Tage die neue Welt in sich aufzunehmen. Auf der langen Reise<br />
in die Karpaten ereignen sich sonderbare Vorfälle,<br />
die sich Harker nur schwer zu erklären weiß. Seine<br />
Reisegefährten scheinen übertrieben ängstlich, als<br />
sie von Harkers Reiseziel erfahren. Alsbald überkommen<br />
ihn dunkle Vorahnungen. Graf Dracula empfängt<br />
ihn mit einem Nachtmahl, an dem er selbst nicht<br />
teilnimmt. Merkwürdig ist auch, dass sich bei Tage<br />
niemand im Schloss aufzuhalten scheint. Als Harker<br />
die Rückreise antreten will, findet er alle Türen verschlossen.<br />
Er muss erkennen, dass er im Schloss<br />
gefangen ist. Das wahre Grauen jedoch beginnt, als<br />
Harker die Flucht gelingt. In London angekommen,<br />
wird er gewahr, dass sein unheimlicher Gastgeber dort bereits sein<br />
Unwesen treibt.<br />
Abraham »Bram« Stoker, 1847 geboren, arbeitete zunächst bei der<br />
Dubliner Justizverwaltung. 1876 verlässt er Irland und wird Manager<br />
von Sir Henry Irving, mit dem er ab 1878 das »Lyceum Theatre« leitet.<br />
Mit dem nach 1890 als Brief- und Tagebuchroman verfassten »Dracula«<br />
gelingt Stoker schließlich der Durchbruch. Heute gilt »Dracula«<br />
als Wegbereiter für den Vampirroman und steht literarhistorisch zugleich<br />
am Ende einer Reihe von Vampirgeschichten, die im 19. Jahr -<br />
hundert einen beliebten Topos der Literatur bildeten. Den Quellen<br />
zufolge dienten Vlad Tepes, ein für Pfählungen bekannter Fürst aus<br />
der rumänischen Walachei mit Beinamen Dracula, und J.S. LeFanus’<br />
»Carmilla« (1872) Stoker als Vorlagen für seinen Roman.<br />
Die Hörtheatrale<br />
Hinter der Hörtheatrale, 2009 in <strong>Marburg</strong> gegründet, verbergen sich<br />
vier Schauspieler, die ganz auf die Kraft der Stimme vertrauen. Lediglich<br />
vier Notenpulte, vier Mikrophone, vier Textbücher und eine<br />
komplexe Soundinstallation sind Grundlage für ihr Hörtheater. Nach<br />
drei erfolgreichen Premieren kehrt die Hörtheatrale nun mit ihrem<br />
neuen Programm, in Koproduktion mit dem Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong>, zurück in die Black Box.<br />
Die Regeln der Lebenskunst in der<br />
modernen Gesellschaft<br />
von Jean-Luc Lagarce (1957–1995)<br />
Deutsch von Isabelle Menke<br />
Premiere: 10. Dezember 2011, Black Box<br />
Regie: Alexander Leiffheidt<br />
Bei der Kunst des Lebens ist der Mensch sowohl der Künstler als auch der<br />
Gegenstand seiner Kunst. Er ist der Bildhauer und der Stein, der Arzt und der<br />
Patient. (Erich Fromm)<br />
Es ist normalerweise nicht besonders kompliziert, geboren zu werden.<br />
Zu sterben, nichts einfacher als das. Auch zwischen diesen<br />
beiden Ereignissen zu leben, stellt keine besondere<br />
Herausforderung dar. Man muss nur die Regeln befolgen<br />
und die Prinzipien der Gesellschaft annehmen,<br />
und schon geht es wie von selbst. Kaum ist<br />
der Mensch auf der Welt, wird bestimmt, kontrolliert,<br />
gedroht, werden einzig richtige Verhaltensnormen<br />
vorgegeben und bei Nichtbeachtung derselben die<br />
Konsequenzen gezogen.<br />
Wer aber seine Gefühle kontrolliert und z.B. nur dann<br />
weint, wenn es gesellschaftlich im Rahmen bleibt,<br />
also bei einer Beerdigung etwa oder einer Hochzeit,<br />
der hat keine Schwierigkeiten und kann glücklich bis<br />
an sein Ende leben, bis er dann vorschriftsmäßig ›entsorgt‹ wird.<br />
Aber ist das noch Leben? Wie ist Individualität, wie ist Freiheit möglich<br />
in einem sozialen System, das aus Angst vor Unordnung und<br />
Chaos alles regelt und bestimmt?<br />
In diesem 1994 entstandenen Text stellt Lagarce mit faszinierender<br />
Konsequenz die Frage, inwieweit Konventionen, die »Regeln der<br />
Lebenskunst«, die das Leben von der Wiege bis zur Bahre in eine<br />
überschaubare Form bringen, mehr sein können als eine Form Über-<br />
Ich-gesteuerter Maßregelungen.<br />
Autor<br />
Jean-Luc Lagarce wurde 1957 in<br />
der Region Haute-Saône geboren.<br />
Nach dem Abitur beginnt er<br />
an der Universität von Besançon<br />
mit dem Studium der Philosophie.<br />
Parallel zu seinem Universitätsstudium<br />
ist er Schauspielschüler<br />
am Conservatoire<br />
National de Région und gründet<br />
die Amateurtheatergruppe<br />
»Théâtre de la Roulotte«. Er<br />
beginnt zu inszenieren und eigene<br />
Stücke zu schreiben. 1980<br />
schließt er das Philosophiestudium<br />
ab. Er widmet sich nun<br />
ganz dem Schreiben und seiner<br />
Theatertruppe, die inzwischen<br />
professionell arbeitet. Zwei<br />
Wochen nach der Fertigstellung<br />
seines letzten Textes »Le pays<br />
lointain« (Das ferne Land) stirbt<br />
Jean-Luc Lagarce mit nur 38<br />
Jahren an Aids.<br />
19
Antigone<br />
nach Sophokles (ca. 497/496 v. Chr. – ca. 406/405 v. Chr.)<br />
Premiere: 21. Januar 2012, Bühne<br />
Regie: André Rößler<br />
Nach Ödipus’ Tod herrscht Chaos in Theben. Seine Söhne Polyneikes<br />
und Eteokles – verfeindete Brüder im Streit um die Herrschaft –<br />
töten sich gegenseitig in der Schlacht. Ödipus’ Schwager Kreon<br />
übernimmt die Macht. Während er für Eteokles eine feierliche Beerdigung<br />
anordnet, lässt er die Leiche des Angreifers Polyneikes, der<br />
trotz Verbannung einen Eroberungsfeldzug wagte, vor der Stadt liegen<br />
und untersagt die Bestattung. Antigone, die Schwester der beiden,<br />
hält es für ihre Pflicht, den toten Bruder zu<br />
beerdigen, denn über den Willen des Königs und<br />
die Staatsraison stellt sie die Gebote der Götter.<br />
Haimon, Antigones Verlobter und der Sohn Kreons,<br />
bricht mit seinem Vater, da dieser Antigone<br />
streng bestraft. Ein Seher prophezeit den Tod Haimons.<br />
Kreon gerät in Zweifel. Doch als er, um die<br />
Katastrophe zu verhindern, Antigone schließlich<br />
freilassen will, ist es zu spät.<br />
Der Konflikt zwischen menschlichem und göttlichem<br />
Recht, Wille und Gesetz, Lebensbejahung<br />
und Freiheit zur Verneinung steht im Zentrum dieses<br />
Stoffes, der Dramatiker von Sophokles bis Anouilh oder Brecht<br />
immer wieder zu neuen Aneignungen inspiriert hat. Doch was geschieht,<br />
wenn wir die Kette jahrtausendealter Überlieferung kurzerhand<br />
abkürzen, sie austauschen, zum Beispiel gegen eine automatisierte<br />
Google-Übersetzung? Der Regisseur André Rößler wird in<br />
seiner <strong>Marburg</strong>er Inszenierung bei der Prüfung der antiken Sage auf<br />
ihr heutiges Sinnstiftungspotential ansetzen.<br />
Theater der Antike<br />
von Theo Girshausen<br />
Das griechische Theater ist ein Ort des Sichtbarmachens. Das Ganze<br />
des Sichtbaren sagt Aristoteles zum Wahrnehmungsraum, der sich<br />
hier öffnet. Dieser Raum ist sehr eigenartig und unterscheidet sich<br />
grundsätzlich von den beiden anderen Orten der Sichtbarkeit, die für<br />
die Griechen wichtig waren. Von der agorá, dem ›Markt‹, dem Zentrum<br />
der Polis, dem Öffentlichkeitsraum der Stadt einerseits, und<br />
den Orten der heiligen Schau, der rituellen Veranstaltungen andererseits.<br />
In der agorá, dem ständigen Versammlungsort der Bürger,<br />
liegt der Mittelpunkt dieser Gemeinschaft. Hier waren alle präsent. In<br />
den Personen, die man vor Augen hatte, im Streit der Stimmen, die<br />
man hören konnte, war die Gemeinschaft tatsächlich anwesend, in<br />
ihrer ganzen Wirklichkeit und Wahrheit. An den Orten der Heiligkeit<br />
hingegen, den zahlreichen Kultplätzen der Stadt, wird im rituellen<br />
Tun das Urgeschehen gegenwärtig und sichtbar. Hier werden der<br />
20<br />
Gemeinschaft ihre Anfänge und damit ihre Identität anschaulich. In<br />
jedem rituellen Vorgang kommt die Zeit der heiligen Anfänge zurück,<br />
so wie es war und immer ist. Beide Orte, die agorá und die Orte der<br />
Kulte, sind aufeinander bezogen. Das politische Handeln gründet in<br />
den Anfängen, die die Polis begründen. Der Ort des Handelns liegt<br />
dazwischen.<br />
Es gibt den legendenhaften Bericht über die Begegnung des Solon,<br />
des berühmten Athener Staatsmannes, mit dem<br />
sogenannten ›ersten Schauspieler‹, einem Mann<br />
namens Thespis. Dieser habe einst auf der agorá<br />
eine Aufführung geboten, und Solon habe ihn danach<br />
zur Rede gestellt und das, was er dort getan<br />
habe, scharf verurteilt. Was er dort in Gestalt<br />
einer nur dargestellten Figur mache, als das, was<br />
er als Thespis als Person sei und denke, sei unmoralisches<br />
Verhalten. Es sei Verstellung und damit<br />
schiere Lüge. Tut man das, dann ist man eben ein<br />
schlechter Kerl – ein Hypokrit.<br />
Was Solon stellvertretend für viele seiner Zeitgenossen<br />
irritiert, ist die Doppelung von Wirklichkeit und Möglichkeit<br />
als Grundstruktur und Grundspannung des Theaters. Was ihn provoziert<br />
ist die Zweideutigkeit des Ereignisses, die in seiner Scheinhaftigkeit<br />
liegt. Was im Schein des Theaters aber aufzuscheinen<br />
vermag, was in ihm und durch ihn sichtbar wird, das zeigt uns jede<br />
Tragödie: Unter den Eindeutigkeiten des Politischen, des Religiösen<br />
zeigt es die tiefe Zweideutigkeit des Wirklichen, die die Menschen,<br />
im Leben, zu zerreissen vermag.<br />
in: Ursprungszeiten des Theaters. Das Theater der Antike, Berlin 1999<br />
Regie<br />
André Rößler, wurde 2010 von<br />
der Zeitschrift »Theater Heute«<br />
als bester Nachwuchsregisseur<br />
nominiert. In der Spielzeit<br />
2010/2011 inszenierte er in<br />
<strong>Marburg</strong> »Die schmutzigen<br />
Hände«. Das Stück ist 2011 zu<br />
den »Hessischen Theatertagen«<br />
nach Kassel und nach Bensheim<br />
zur »Woche junger Schauspieler«<br />
eingeladen.<br />
Die Nibelungen<br />
von Friedrich Hebbel (1813–1863)<br />
Premiere: 25. Februar 2012, Black Box<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Was gehen uns die Nibelungen an? fragte Einar Schleef im Titel seines<br />
Bilderzyklus’ von 1987, und fügte hinzu: Die Helden haben ausgespielt.<br />
Den Gegenbeweis trat Schleef gleich selbst an: In den vier Ölgemälden<br />
seines Zyklus’ sehen wir gewalttätige Gestalten, die nur im Angriff<br />
ganz da sind – ein Panzer, ein Körper, eingeschworen bis zur Selbstvernichtung.<br />
Schleefs Bezug auf Deutschlands jüngste Geschichte ist unverkennbar.<br />
Sieht er so also aus, der deutsche Held?<br />
Die Nibelungensage verbindet die Geschichte von Siegfrieds Tod<br />
mit der des Untergangs des Hauses der Burgunder.<br />
Siegfried heiratet die burgundische Königstochter<br />
Kriemhild, muss jedoch als Gegenleistung<br />
dem burgundischen König Gunter die stolze<br />
Brünhild zur Braut gewinnen. Dies gelingt durch<br />
eine List und durch Siegfrieds magische Kräfte;<br />
ein Betrug, der zur Wurzel alles folgenden Unheils<br />
werden wird. Nach zehn Jahren lädt Gunter<br />
Siegfried und Kriemhild ein, ihn zu besuchen.<br />
Es kommt zu einem Streit zwischen den beiden<br />
Frauen, bei dem Brünhild öffentlich beleidigt wird. Damit tritt Hagen<br />
auf den Plan, der wichtigste Vasall Gunters. Er überredet den König,<br />
Siegfried zu töten, raubt dessen Schatz und versenkt ihn im Rhein.<br />
Kriemhild schwört Rache.<br />
Nach Jahren der Trauer heiratet Kriemhild den mächtigen Hunnenkönig<br />
Etzel. Sie lädt ihre Brüder ein, sie zur Aussöhnung am Hof Etzels<br />
zu besuchen; Gunter, Hagen und die anderen Burgunder folgen,<br />
wenn auch mit Misstrauen. Am Hof des Hunnenkönigs lässt Kriemhild<br />
die Falle zuschnappen. In einem gewaltigen Blutbad wird das<br />
Geschlecht der Burgunder ausgelöscht. Als schließlich nur Gunter<br />
und Hagen übrig bleiben, lässt Kriemhild den Bruder töten und enthauptet<br />
Hagen mit eigenen Händen. Entsetzt durch diese Gräueltat,<br />
schlägt Hildebrand, ein Gast Etzels, die Königin in Stücke. Etzel bleibt<br />
allein zurück: Die Blutrache ist vollbracht, die Rächende zusammen<br />
mit ihrer Familie und dem Objekt ihrer Rache ausgelöscht.<br />
Die Nibelungensage ist vielfach vereinnahmt worden; nicht zuletzt<br />
von denen, die in ihr den Ursprung des deutschen Volksgeistes sahen.<br />
In Hebbels Drama geht es nicht um Germanisch-Urgeschautes,<br />
sondern um menschliche Verstrickungen. Hebbels Figuren sind<br />
verloren zwischen verschiedenen Ordnungen des Sinns und der Moral,<br />
von denen keine mehr verbindlich zu sein scheint. Ihr Unglück<br />
ist selbstverschuldet und doch unausweichlich. Gerade in dieser<br />
menschlichen Tragödie, – und in der Art, in der Hebbel die wunderbaren<br />
Farben der Sage einzufangen sucht – liegt daher vielleicht mehr<br />
Aufschluss für uns Heutige, als wir erwarten.<br />
Von der Sage zum Epos<br />
von Joachim Heinzle<br />
So offenkundig wie der Sachverhalt, dass sich die Nibelungensage<br />
auf historische Wirklichkeit bezieht, ist die Tatsache, dass sie diese<br />
Wirklichkeit nicht faktengetreu wiedererzählt. Man hat dieses Umerzählen<br />
früher als einen Akt der Enthistorisierung und künstlerischen<br />
Emanzipation interpretiert. Die historischen Fakten wären demnach<br />
nur der Rohstoff gewesen, aus dem Dichter die<br />
Sage in Form von Heldengedichten gestaltet hätten.<br />
Heute versteht man es als einen Akt der For-<br />
mulierung historischer Erfahrung aufgrund von bereitstehenden<br />
Motivationsmustern, der darauf zielt, mit Hilfe<br />
vertrauter Modelle zu begreifen, was geschehen<br />
ist. Indem das Schreckliche erzählbar und wiedererzählbar<br />
gemacht wird, lässt es sich bewältigen.<br />
In diesem Sinne kann man die germanische Heldensage<br />
in ihrer blutigen Düsterheit als Produkt<br />
der Abarbeitung kollektiver Traumata verstehen. Wesentlich ist, dass<br />
es sich bei der heroischen Überlieferung um eine Form der kollektiven<br />
Erinnerung handelt, in der sich eine Gemeinschaft zu der Zeit<br />
in Beziehung setzt, in der sie sich formiert hat. Ihre Pflege dient der<br />
Selbstdefinition und Identitätsvergewisserung und hat, insofern sie den Weg<br />
zum rechten Handeln weist, auch eine normative Funktion: Die Helden<br />
sind zugleich Vorgänger und Vorbilder.<br />
Dass die Heldensage das Bedürfnis der Menschen stillte, ihr Herkommen<br />
zu erinnern und sich dadurch ihrer Identität zu vergewissern,<br />
bedeutet nicht, dass die Überlieferung an ein und dieselbe Trägerschaft<br />
gebunden war. Sonst hätte die germanische Heldensage mit<br />
dem Ende der alten Stammesverbände schon im frühen Mittelalter<br />
erlöschen müssen. Die Überlieferungen konnten von immer neuen<br />
Zurechnungssubjekten übernommen werden. So ist die Geschichte der<br />
Heldensagen eine Geschichte immer neuer Aneignungen, und zwar<br />
in dem strikten Sinn, dass das je und je Angeeignete als Vorzeitkunde<br />
für verbindlich und bedeutsam genommen wurde.<br />
Verbindlichkeit ist die Bedingung, unter der die mündliche Weitergabe<br />
von Erzählstoffen über lange Zeiträume möglich ist. In mündlichen<br />
Traditionen herrscht das Gesetz der strukturellen Amnesie. Es<br />
besagt, dass Traditions-Inhalte unweigerlich dem Vergessen anheimfallen,<br />
wenn sie keinen Bezug zur jeweiligen Gegenwart mehr<br />
haben. Solange die Inhalte verbindlich sind, werden sie tradiert – und<br />
umgekehrt: Solange sie tradiert werden, werden sie gebraucht.<br />
in: Das Nibelungenlied und seine Welt, Darmstadt, Primus Verlag 2003<br />
21
Der goldene Drache Ich bereue nichts –<br />
Eine musikalische Revue<br />
von Roland Schimmelpfennig (*1967)<br />
Premiere: 17. März 2012, Bühne<br />
Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />
Alles geschieht an einem Abend im Sommer: Mit der Rohrzange wird<br />
einem jungen Chinesen in der winzigen Küche des »Goldenen Drachen«<br />
ein Zahn gezogen. Der faule Zahn landet in Nr. 6, Thai-Suppe<br />
mit Hühnerfleisch. Die Nr. 6 kommt auf den Tisch, an dem zwei Stewardessen<br />
sitzen. Im Haus gegenüber steht auf dem Balkon ein alter<br />
Mann, hinter ihm die Reste von Nr. 101, gebratenes Rindfleisch<br />
mit Morcheln. Seine Enkelin will ihm etwas erzählen. Ihr Freund, mit<br />
dem sie im selben Haus unterm Dach wohnt, will kein Kind. Über<br />
dem China-Thai-Vietnam-Restaurant besucht<br />
eine Frau im roten Kleid zum letzten Mal ihren<br />
Mann, der ein gestreiftes Oberhemd trägt. Die<br />
blonde Stewardess findet den blutigen Zahn in<br />
ihrer Suppe und steckt ihn in die Handtasche.<br />
Der Lebensmittelhändler neben dem »Goldenen<br />
Drachen« hat die Nr.103, zwei Mal, gerade<br />
gegessen, als der Mann im gestreiften Hemd<br />
noch eine Flasche Schnaps kaufen will. Die beiden<br />
betrinken sich in der Wohnung über dem Laden, wo der Händler<br />
ein Warenlager und eine Sexsklavin aus China hat. Die Frau im roten<br />
Kleid geht endgültig. Der junge Chinese ist schneeweiß.<br />
Schimmelpfennigs surrealistische Textmontagen scheinen von García<br />
Marquez oder Michelangelo Antonioni inspiriert und geben für<br />
Regisseure keine leichte Vorlage ab. Doch genau dieser Herausforderung<br />
setzen sich Theatermacher auf der ganzen Welt gerne aus: In<br />
über 40 Ländern sind seine Stücke bisher schon zur Aufführung gelangt.<br />
Er ist kein auftrumpfender Visionär oder Provokateur, der das<br />
Spektakel auf der Bühne liebt, sondern gilt als Texttüftler, der Motive,<br />
Situationen und Figuren auf innige Weise verknüpft. In »Der Goldene<br />
Drache« wirft Schimmelpfennig den Blick auf die Schattenseiten der<br />
globalisierten Welt voller Ausbeutung, Gier und Brutalität.<br />
Autor<br />
Geboren 1967 in Göttingen,<br />
arbeitete Roland Schimmelpfennig<br />
zunächst als freier<br />
Journalist und Autor in Istanbul,<br />
bevor er 1990 ein Regiestudium<br />
an der Otto-Falckenberg-Schule<br />
in München begann. Seit 1996<br />
arbeitet er als freier Autor, zeitweise<br />
auch als Dramaturg an der<br />
Berliner Schaubühne. Nach vielen<br />
Jahren des reinen Autorendaseins<br />
kehrte er 2009 mit einer<br />
Wiener Bühnenfassung seines<br />
Stücks »Der goldene Drache«<br />
in die Rolle des Inszenierenden<br />
zurück. Für dieses Stück wurde<br />
er 2010 bei den Mülheimer Theatertagen,<br />
dem renommierten<br />
Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik,<br />
als Dramatiker<br />
des Jahres ausgezeichnet.<br />
von Barbara Kuch (*1980) und Roscha A. Säidow (*1985)<br />
Uraufführung: 01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Roscha A. Säidow<br />
Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber<br />
dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei im Himmel.<br />
(Edith Piaf)<br />
Ein Zirkus strandet in einer kleinen Stadt. Es geht nicht vor und nicht<br />
zurück. Stille macht sich im sonst so bunt belebten Zirkuszelt breit,<br />
und aus geschminkten Gesichtern blicken ratlose Augen auf die<br />
leere Manege. Die Artisten stammen aus Zeiten, in denen das Wünschen<br />
noch geholfen hat. Sie klammern sich an<br />
ihre Gemeinschaft, die einst zusammenkam,<br />
um Menschen zu verzaubern. Doch was passiert,<br />
wenn es niemanden mehr gibt, der sich<br />
verzaubern lässt?<br />
Zögernd beginnen die heimatlosen Kinder der<br />
Manege, ihre Geschichten zu erzählen. Ungewöhnliche<br />
Lebenslinien und merkwürdige<br />
Schicksale verweben sich in zunächst leisen,<br />
beinahe zaghaften Melodien.<br />
Doch da platzt dem ersten der Kragen: Nein, ich bereue nichts! tönt es<br />
bald immer lauter. Non, je ne regrette rien! Denn die Bühne ist unsere<br />
Heimat und der Beifall unser täglich Brot. Manege frei! Die Räder<br />
rollen und die Kapelle spielt auf! Denn Wunder gibt es immer wieder<br />
und wenn wir selbst nicht mehr staunen, wie können wir es von unserem<br />
Publikum erwarten?<br />
Ich bereue nichts: ein Plädoyer fürs Zaubern und Verzaubern lassen –<br />
ein poetischer Liederabend mit neu interpretierten Klassikern und<br />
modernen Musikschätzen, live gespielt und gesungen.<br />
Wo geht’s denn hier zum<br />
rechten Rand?<br />
Ensembleproduktion (Eva Bormann (*1982), Marcel Franken (*1979),<br />
Agnieszka Habraschka (*1983, a.G.), Charles Toulouse (*1979), Oda<br />
Zuschneid (*1981))<br />
Uraufführung: 15. April 2012, Black Box<br />
Regie: Ensemble<br />
Im Sommer 2010 erscheint in der ZEIT ein Artikel über den Fußballtrainer<br />
Lutz B. aus Laucha, der sich von seinen Schützlingen mit Vorliebe<br />
›unser Führer‹ rufen lässt. Kein Einzelphänomen. Ob in Sportvereinen,<br />
bei der Schüler-Nachhilfe oder Kirmes, zusehends erhalten<br />
Personen oder Gruppierungen aus dem rechten Spektrum Einzug in<br />
die Mitte der Gesellschaft.<br />
Die Beispiele zeigen, dass rechtsgerichtete Gruppierungen das gesellschaftliche<br />
Umfeld neu strukturieren wollen und<br />
werfen die Frage auf, wie weit der rechte Rand tatsächlich<br />
von der Mitte der Gesellschaft entfernt ist.<br />
Ist der Raum, der rechten Gesinnungen zunehmend<br />
geboten wird, nicht auch eine Erscheinung aus der<br />
demokratischen Mitte heraus? Was genau ist diese<br />
sogenannte Mitte? Zeigt sich bei näherem Betrachten<br />
nicht eine gefährliche Unschärfe des Begriffs<br />
›Rechtsextremismus‹, die die Verantwortlichkeit der<br />
demokratischen Gesellschaft in den Hintergrund<br />
rücken lässt? Auch eine kritische mediale Aufbereitung<br />
von Vorfällen wie in Laucha kann die Tatsache überdecken,<br />
dass rassistische und Minderheiten diskriminierende Einstellungen<br />
in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu finden sind, gleich welchen<br />
Alters, Geschlechts oder Bildungshintergrunds, ob in Ost oder<br />
West. Sie lassen sich demnach nicht an einen gesellschaftlich isolierten<br />
Ort projizieren. Stellt sich die Frage, welche Herausforderung<br />
einer Gesellschaft im Hinblick auf die antidemokratische Bedrohung<br />
zufällt? Wie stabil ist das demokratische Fundament? Immerhin<br />
pflichten 35,6 % der deutschen Bevölkerung der Aussage bei, die<br />
Bundesrepublik sei durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen<br />
Maße überfremdet. 37,6% meinen, die Deutschen sollten endlich<br />
wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben. 14,9% stimmen<br />
der Auffassung zu, die Juden hätten einfach etwas Besonderes und<br />
Eigentümliches an sich und passten nicht so recht zu uns. Das sind<br />
Ergebnisse aus der Studie »Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme<br />
Einstellungen in Deutschland 2010« der Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />
Laut dieser Untersuchung gehören zu einem geschlossenen rechtsextremen<br />
Weltbild die Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus,<br />
Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die<br />
Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus.<br />
Wenn die Einstellung eines Menschen nur der Hälfte dieser Punkte<br />
entspricht, ist es dann eine halb rechtsextreme Einstellung? Warum<br />
Trennung behaupten, wo keine ist? Im Rahmen einer Stückentwicklung<br />
werden wir diese Fragen vertiefen und das Extrem in der Mitte<br />
suchen.<br />
Irgendwie auch selbst schuld<br />
von Jana Simon<br />
Noam ist 17, in Israel geboren, seit acht Jahren wohnt er mit seiner<br />
Familie in Laucha. Am 16. April 2010 stand Noam dort mit anderen<br />
Jugendlichen an einer Bushaltestelle, bis Alexander P. auftauchte,<br />
ihm ohne Vorwarnung ins Gesicht schlug, ihn trat und als »Judenschwein«<br />
beschimpfte. Er ließ erst von Noam ab,<br />
als ein Autofahrer anhielt und Noam rettete. Alexander<br />
P. sitzt Noam im Gerichtssaal gegenüber, er<br />
ist 20. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen, weil<br />
Alexander P. der rechten Szene angehört und beim<br />
BSC 99 Laucha Fußball spielt, wo auch Lutz Battke<br />
als Trainer arbeitet. Battke ist Bezirksschornsteinfeger<br />
und sitzt für die NPD im Stadtrat und im Kreistag.<br />
Er hat dem Verein eine Fahne in den Farben der<br />
Reichskriegsflagge geschenkt, und Alexander P. seinen<br />
Anwalt empfohlen.<br />
An jenem 16. April hatte P. schon sechs bis acht Bier getrunken, bevor<br />
er beschloss, noch einmal an der Bushaltestelle vorbeizuschauen.<br />
Als er Noam sah, sei er ›ausgeflippt‹. Ich habe ihm eine verpasst, mit<br />
der Faust ins Gesicht geschlagen. Er gibt auch zu, ihn getreten zu haben.<br />
Aber niemals habe er ›Judenschwein‹ gesagt, sondern ›Drogenschwein‹.<br />
Weil Noam angeblich seiner Cousine Marihuana angeboten<br />
habe. Das ist die Version, die man jetzt oft in Laucha hört.<br />
Als Alexander P. vor Gericht nach seiner rechten Meinung befragt<br />
wird, antwortet sein Anwalt, dass sich sein Mandant dazu nicht äußern<br />
möchte. Mehrere der jugendlichen Zeugen sagen aus, Alexander<br />
P. habe Hakenkreuze auf seinem Handy und in seinem Zimmer<br />
hänge eine NPD-Fahne. Er ist ein bisschen rechts. Als die Richterin die<br />
Zeugen fragt, ob sie gewusst hätten, dass Noam Jude ist, antwortet<br />
einer: Ja, aber er sieht gar nicht aus wie ein Jude.<br />
Im Publikum sitzen zwei NPD-Funktionäre: Andreas Karl, ehemaliger<br />
Landeschef der Partei, und Rolf Dietrich, Mitglied des Kreistags Saalekreis.<br />
In den Prozesspausen stehen sie bei der Familie des Täters.<br />
Wenn man Andreas Karl fragt, warum er die Verhandlung verfolgt,<br />
antwortet er: Das wird viel zu hoch gekocht. Das ist eine Auseinandersetzung<br />
unter Jugendlichen. Es tut mir leid, dass Lutz Battke hier mit hineingezogen wird.<br />
Die NPD ließ für ihren Trainer T-Shirts drucken. »Unser Trainer heißt<br />
Battke« steht darauf. Im nächsten Jahr soll Battke bei den Landtagswahlen<br />
kandidieren.<br />
in: DIE ZEIT, Gesellschaft, Zeitgeschehen, 09.09.2010<br />
22 23
Geburtlichkeit und Sein<br />
zum Tode<br />
von Fanny Brunner (*1973) und Eva Bormann (*1982)<br />
Uraufführung: 20. Mai 2012, Black Box<br />
Regie: Fanny Brunner<br />
Wer heute die philosophischen Zentren aufsucht, der wird auf seinem Weg<br />
nach Nordamerika in Deutschland nur einen Zwischenstopp einlegen – viel-<br />
leicht in Berlin, Tübingen oder München. Aber die philosophischen Schauplät-<br />
ze fanden sich nicht immer im kalifornischen Berkeley oder Stanford. Im ersten<br />
Drittel des 20. Jahrhunderts waren die Zentren München, Göttingen, Berlin,<br />
Freiburg – und <strong>Marburg</strong>. Inmitten einer durch die militärische Mobilmachung<br />
des Ersten Weltkrieges, die »Materialschlachten«, die Kunst der klassischen<br />
Moderne, den antiwissenschaftlichen George-Kreis und eine antimoderne Hal-<br />
tung geprägten Zeit war <strong>Marburg</strong> ein friedliches Nest. Ein<br />
Idyll. Eine historische Falte. Und trotzdem sollte sich diese<br />
Enklave der Stille in ein geistiges Zentrum der Moderne ver-<br />
wandeln. Fast schlagartig etablierte sich <strong>Marburg</strong> als ein<br />
intellektueller Mittelpunkt der Weimarer Republik, wo einige<br />
herausragende Wissenschaftler Deutschlands lehrten. Den<br />
Kern machte unbestritten die Philosophie mit ihrem Versuch<br />
einer Entwicklung neuer Leitideen aus. Vornehmlich lässt<br />
sich dieser Kern mit den Stichworten »<strong>Marburg</strong>er Neukan-<br />
tianismus« und vor allen Dingen »Martin Heidegger« benennen, die wichtige<br />
philosophische Knotenpunkte im wissenschaftlichen Netz <strong>Marburg</strong>s der Zwan-<br />
zigerjahre markieren. (Christian Lotz, <strong>Marburg</strong>er UniJournal 3/1999)<br />
Gibt es eine Provinzwahrheit?<br />
von Eva Bormann<br />
Im Wintersemester 1924 verlässt die 18-jährige Hannah Arendt Königsberg<br />
und nimmt ein Studium an der Universität <strong>Marburg</strong> auf. Neben<br />
Evangelischer Theologie und Griechisch besucht sie Vorlesungen<br />
der Philosophie bei Nicolai Hartmann und Martin Heidegger. Dem<br />
jungen Heidegger, seit 1923 außerordentlicher Professor in <strong>Marburg</strong>,<br />
war der Ruf vorausgeeilt, dass sich bei ihm das Denken lernen ließe.<br />
Statt sich konventionell der Schulphilosophie zuzuwenden, ließ er<br />
die alten Texte in ganz neuer Weise lebendig werden. Mit seiner Existenzphilosophie<br />
berührte er in zunehmendem Maße die Frage nach<br />
dem Sinn von Sein. Ihm galt als unabdingbar, dass das Sein aus der<br />
Zeit heraus zu verstehen sei.<br />
Die Begegnung zwischen Arendt und Heidegger bleibt nicht ohne<br />
Folgen. Berichte besagen, dass Arendt sich in ihrem Auftreten eine<br />
eigentümliche Mischung aus Schüchternheit und Selbstbewusstsein<br />
anmerken ließ. Sie war sich ihrer jüdischen Herkunft und der<br />
antisemitischen Stimmung an deutschen Hochschulen bewusst.<br />
Heidegger verehrt diese junge Studentin. Ihre Widersprüchlichkeit<br />
zwischen philosophischer Urteilskraft und scheuer Zurückhaltung<br />
gegenüber seinem Renommee als Philosophieprofessor imponiert<br />
ihm. Sie erwidert seine Zuneigung, die jedoch von der politischen<br />
Realität in Deutschland eingeholt wird. Die Nähe zueinander bleibt<br />
von der zunehmenden Distanz im äußeren Leben nicht länger unberührt.<br />
Im Jahr 1933 trennen sich ihre Wege. Arendt folgt Günter<br />
Anders ins Exil nach Paris und beginnt, erste Beiträge zu veröffentlichen.<br />
Heidegger begegnet sie erst 1949 wieder. Während Arendt sich<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der politischen Philosophie<br />
hervortut und durch ihre Arbeit über den Eichmann-Prozess<br />
eine internationale Kontroverse anstößt, gerät Heideggers Person,<br />
ehemals bekennendes NSDAP-Mitglied, in die Kritik<br />
der Öffentlichkeit. Seine Position innerhalb der<br />
Philosophie bleibt davon nicht unberührt, dennoch<br />
markiert sein Denken innerhalb der Philosophiegeschichte<br />
eine bedeutsame Kehrtwende.<br />
Wie lässt sich Heidegger heute lesen? Oder, wie der<br />
zeitgenössische Philosoph Peter Sloterdijk mit Blick<br />
auf Heideggers Denken innerhalb der Ideen- und<br />
Problemgeschichte letzthin fragte: Wenn die westliche<br />
Philosophie aus dem Geist der Polis entstand, wie steht es dann um die<br />
Philosophietauglichkeit eines Mannes, der aus seiner trotzigen Anhänglichkeit<br />
an die ländliche Welt nie ein Geheimnis gemacht hat? Gibt es eine Provinzwahrheit,<br />
von der die weltoffene Stadt nichts weiß? Gibt es eine Feldweg- und<br />
Hüttenwahrheit, die imstande wäre, die Universitäten mitsamt ihren Hochsprachen<br />
und weltmächtigen Diskursen zu unterhöhlen? Von wo her redet dieser<br />
seltsame Professor, wenn er den Anspruch erhebt, über die Geschichte abend-<br />
ländischer Metaphysik hinauszufragen? (Peter Sloterdijk, Nicht gerettet –<br />
Versuche nach Heidegger)<br />
Abgesehen von Heideggers Hauptwerk »Sein und Zeit« von 1927 bietet<br />
der in den frühen 1980er Jahren bekannt gewordene Briefwechsel<br />
Aufschluss über Denkbewegungen und das intime Gespräch zwischen<br />
Heidegger und Arendt. Neben Passagen aus einzelnen Briefen<br />
und zentralen Werken beider werden auch Schriften von Zeitgenossen<br />
und befreundeten Kollegen in den fiktiven Dialog zwischen philosophischem<br />
Denken und der privaten Korrespondenz Arendts und<br />
Heideggers treten.<br />
Regie<br />
Fanny Brunner, in Wien geboren,<br />
studierte dort Philosophie,<br />
Deutsche Philologie und Theaterwissenschaft.<br />
Zeitgleich<br />
as sistierte sie u.a. bei Armin<br />
Petras und Anselm Weber. Seit<br />
2002 folgten Regiearbeiten u.a.<br />
am Schauspiel Frankfurt, Thea-<br />
ter Ulm und für das Tanzquartier<br />
Wien. Derzeit studiert sie Advanced<br />
Studies in Arts Administration<br />
in Zürich. Sie ist Gründerin<br />
des in Wien ansässigen Vereins<br />
»dreizehnterjanuar« – eine Plattform<br />
für freie, spartenübergreifende<br />
Theaterproduktionen.<br />
Der Kaufmann von Venedig<br />
von William Shakespeare (1564–1616)<br />
Open Air-Spektakel<br />
Premiere: 14. Juni 2012, Marktplatz<br />
Regie: Ursula Maria Berzborn<br />
Antonio ist ein global player. Seine Schiffe kreuzen auf den Weltmeeren,<br />
internationale Warengeschäfte, Güterverkehr und weltweiter<br />
Handel machen seinen Reichtum aus. Der Jude Shylock lebt in dieser<br />
Welt des freien Marktes das Schattendasein eines Außenseiters.<br />
Am Handel teilzunehmen ist ihm gesetzlich verwehrt, als Geldverleiher<br />
spielt er eine ungeliebte Nebenrolle in einem System, von dem er<br />
aus geschlossen ist. Sein Reichtum bringt ihm außer Hass nichts ein.<br />
Parallel zu dieser kühlen Geschäftswelt lässt<br />
William Shakespeare in seinem Stück eine nahezu<br />
märchenhafte, naive Welt entstehen. In<br />
der kann man König werden, wenn man ein Rätsel<br />
löst, in der ist das Geld, die Liebe und das<br />
Glück in Schatzkästchen verborgen, die man<br />
nur finden muss. Beide Welten führt Shakespeare<br />
schließlich zusammen.<br />
Um bei der schönen Königstochter Portia, deren<br />
Hand man durch ein Glücksspiel erringen<br />
kann, vorstellig zu werden, braucht Bassanio<br />
Geld. Er bittet seinen Freund Antonio darum. Doch dessen Kapital<br />
fluktuiert im weltweiten Warenhandel. Antonio möchte dem Freund<br />
dennoch helfen und wählt den letzten Ausweg, um schnell an Bargeld<br />
zu kommen: Shylock. Das Darlehen fließt prompt, der Schuldschein<br />
hat es jedoch in sich. Zahlt Antonio das Geld binnen einer<br />
bestimmten Frist nicht zurück, verlangt Shylock ein Pfund frisches<br />
Fleisch, geschnitten aus Antonios Brust. Antonio willigt ein, denn er<br />
ist sich des guten Ausgangs aller seiner Geschäfte sicher. Doch es<br />
kommt anders, als gedacht. Antonio kann den Kredit nicht zurückzahlen.<br />
Eine ebenso spannende, wie komödiantische Gerichtsverhandlung<br />
bringt die Wendung.<br />
Der um 1600 von Shakespeare verfasste »Kaufmann von Venedig«<br />
ist eines seiner komplexesten und meistgespielten Werke. Kaum ein<br />
anderes ist so widersprüchlich und vielschichtig und fordert gerade<br />
deshalb immer wieder zu neuen Interpretationen<br />
auf.<br />
Eine vierhundert Jahre alte Geschichte, die<br />
doch in Zeiten der Finanzkrise nichts an Aktualität<br />
und Brisanz eingebüßt hat. Dies ist der<br />
Narr, der Geld umsonst auslieh! so der Geldverleiher<br />
Shylock im »Kaufmann«.<br />
Der <strong>Marburg</strong>er Marktplatz wird im Open Air-<br />
Spektakel »Der Kaufmann von Venedig« zum<br />
wichtigsten Mitspieler des Abends. An der Seite<br />
von Schauspielern und Musikern wird die 400<br />
Jahre alte Geschichte um die Begegnung von Waren und Werten vor<br />
dem historischen Rathaus zu neuem Leben erwachen.<br />
Regie<br />
Ursula Maria Berzborn lebt und<br />
arbeitet seit 1987 in Berlin. Sie<br />
schließt 1994 das Studium<br />
des Bühnenkostüm an der HdK<br />
Berlin als Meisterschülerin ab.<br />
Es folgen Mitarbeit und Fortbildung<br />
u.a. am Schauspielhaus<br />
Bochum, am Grifft Theater (NL),<br />
am Odin Teatret (DK), am Derevo<br />
(RUS), am NovoGoFronta (CZ)<br />
und am Makiko Tominga (J).<br />
1996 gründet sie als Regisseurin,<br />
Performerin, Bühnen- und Kostümbildnerin<br />
das Theater Grotest<br />
Maru, mit dem sie seitdem<br />
auf internationalen Festivals<br />
gastiert. Seit 2004 wird sie an<br />
der HBK Braunschweig und an<br />
die Universität Witten-Herdecke<br />
zu diversen Lehraufträgen berufen.<br />
Seit 2006 ist sie Mitglied<br />
des Vorstandes des Bundesverbandes<br />
Theater im Öffentlichen<br />
Raum e.V..<br />
24 25
Premieren Junges Theater<br />
Wie stelle ich mir die Welt vor?<br />
Die Stücke dieser Spielzeit erzählen von jungen Menschen, die auf<br />
außerordentliche Situationen treffen. Situationen, die sie vor Herausforderungen<br />
stellen, zu denen sie sich verhalten müssen. Egal ob<br />
es die Klassenkameraden eines Kindes sind, das eines Tages von der<br />
Ausländerbehörde mitten aus dem Unterricht geholt wird, weil ihm<br />
die Abschiebung droht. Oder der Junge Emil, der während einer Zugfahrt<br />
von einem Unbekannten bestohlen wird. Sie<br />
alle versuchen, sich selbst zu helfen. Sie alle werden<br />
mit Fragen konfrontiert, bei denen ihnen die<br />
Erwachsenenwelt nur bedingt zur Seite stehen<br />
kann. So müssen sie ihre ganz eigenen Lösungsansätze<br />
finden. Sie erkennen Zusammenhänge,<br />
entwickeln Phantasie und werden aktiv.<br />
In den Stückentwicklungen »Die Wunderkammer« und »Brave Oil<br />
World« wollen wir unsere Zuschauer dazu ermutigen, wach durch die<br />
Welt zu gehen und selbst auszuprobieren, wie die Dinge auf eine andere,<br />
noch unentdeckte Weise funktionieren könnten.<br />
Die bloße Kenntnis einer Moral, welche in den alten Geschichten<br />
meist am Ende steht, hilft dem jungen Menschen heutzutage wenig.<br />
Vielmehr ist es die Phantasie, die es braucht,<br />
um die Zusammenhänge der Welt zu verstehen,<br />
neugierig und kreativ an ihr teilzuhaben, und so<br />
Missständen und empfundenen Ungerechtigkeiten<br />
entgegenzustehen.<br />
Annette Müller, Oda Zuschneid, Eva Bormann
Hier geblieben Die große Erzählung –<br />
Die Odyssee in einer Stunde<br />
Klassenzimmerstück / 14+<br />
von Reyna Bruns (*1977), Magdalena Grazewicz (*1977) und Dirk Laucke (*1982)<br />
Premiere: 08. September 2011, in einer Kooperationsschule des<br />
Hessischen <strong>Landestheater</strong>s <strong>Marburg</strong><br />
Regie: Marcel Franken<br />
Tanja lebt in Berlin. Ihre Familie hat in Deutschland Zuflucht gefunden.<br />
Hier geht sie zur Schule und verbringt die Nachmittage mit ihren<br />
Freunden. Eines Tages steht jedoch die Ausländerbehörde im Klassenzimmer.<br />
Tanja wird in Abschiebehaft gebracht. Die Familie soll<br />
zurück in ihr Geburtsland Bosnien ausreisen. Aber die Schulfreunde<br />
von Tanja wollen nicht untätig bleiben. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin<br />
beginnen die Schüler um das Bleiberecht von Tanja zu<br />
kämpfen.<br />
Mit »Hier geblieben« hat das Autorenkollektiv Bruns,<br />
Grazewicz und Laucke im Rahmen des Aktionsprogramms<br />
»Hier geblieben! Für ein Bleiberecht von<br />
Kindern, Jugendlichen und deren Familien« den authentischen<br />
Fall der Familie Ristic nachgezeichnet,<br />
die 1995 aus Bosnien floh, um in Deutschland Asyl<br />
zu beantragen.<br />
Der Fall steht exemplarisch für die Situation von<br />
mehr als 200.000 sogenannten geduldeten Flüchtlingen<br />
in Deutschland und bildet dabei zugleich eine<br />
Ausnahme in seinem ›guten‹ Ende. Dass die Familie Ristic letztlich<br />
eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland erhalten<br />
hat, liegt zu einem wesentlichen Teil am Engagement von Tanjas<br />
Mitschülern, denen es gelang, aus einem unmittelbaren Interesse<br />
heraus ein Zeichen zu setzen.<br />
Das Stück will junge Menschen ermutigen, im Fall einer verspürten<br />
und spürbaren Ungerechtigkeit nicht den Kopf in den Sand zu stecken,<br />
sondern sich lautstark zu wehren: Es ist egal woher du kommst,<br />
wichtig ist, dass du bleibst.<br />
Regie<br />
Marcel Franken, 1979 in Essen<br />
geboren, seit 2005 Mitglied des<br />
Künstlerkollektivs »Potemkin<br />
Express«, studierte bis 2007<br />
Visuelle Kommunikation mit<br />
Schwerpunkt Film an der Hochschule<br />
für bildende Künste in<br />
Hamburg. Während seines Studiums<br />
konzipierte und leitete er<br />
interdisziplinäre Filmworkshops,<br />
u.a. am »Colegio Centrabilitar«,<br />
einer integrativen Schule für gehörlose<br />
Kinder in Bucararamanga/Kolumbien.<br />
Ab 2008 als freischaffender<br />
Filmemacher und<br />
42<br />
Videokünstler tätig, übernahm<br />
er 2009 die Regieassistenz für<br />
»Ronja Räubertochter« und<br />
im Folgejahr, gemeinsam mit<br />
Charles Toulouse, das Bühnenbild<br />
für »Moby Dick« am Jungen<br />
Staatstheater Wiesbaden. Seit<br />
der vergangenen Spielzeit ist<br />
Marcel Franken neben seiner<br />
Tätigkeit als Regieassistent<br />
Mitautor und führt Regie für<br />
die Nachtschicht-Krimi-Serie<br />
»UWP – Ein Kürzel schreibt<br />
Geschichte« am Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />
von Bruno Stori (*1955) / 10+<br />
Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: 17. September 2011, Black Box<br />
Regie: Stefan Schletter<br />
Rico, ein einfacher Junge aus der Provinz, ist zum ersten Mal in seinem<br />
Leben Zug gefahren, um eine Schar Kanarienvögel von seinem<br />
Freund Pinela abzuholen, und gleich hat er die Rückfahrt verpasst.<br />
Denn ein Fremder erzählt ihm am Bahnhof von Bagnacavallo eine<br />
unglaublich faszinierende Geschichte: Vor vielen Jahren lebte in<br />
Griechenland ein Mann mit Namen Odysseus. Sein Weg führte ihn<br />
nach Troja in den Krieg. Als Odysseus schließlich die Heimreise antrat,<br />
begegnete er Polyphem, dem einäugigen Zyklopen,<br />
singenden Sirenen und der Zauberin Circe, die<br />
es zu überlisten galt. Auf seiner zehnjährigen Irrfahrt<br />
musste Odysseus immer wieder Mut, Tapferkeit und<br />
Geschick beweisen, um sich in der Fremde zurechtzufinden.<br />
Und während Rico auf den nächsten Zug<br />
in sein Heimatdorf wartet, wird er allmählich selbst<br />
zum Geschichtenerzähler. Denn die Abenteuer des<br />
Helden haben ihn schwer beeindruckt. Wo Homer<br />
12110 Verse braucht, findet Rico seinen ganz eigenen<br />
Weg, von Odysseus zu erzählen.<br />
Autor und Stück<br />
Bruno Stori wurde 1955 in Bologna<br />
geboren, wo er als Dramatiker,<br />
Schauspieler und Regisseur<br />
arbeitet. Mit »Die große Erzählung«<br />
ist ihm eine eigenwillige,<br />
spannende und kindgerechte<br />
Version der sagenhaften Irrfahrten<br />
des Odysseus gelungen.<br />
Storis Adaption reduziert den<br />
antiken Mythos nicht auf eine<br />
Abenteuergeschichte, son dern<br />
rückt in den Vordergrund, was im<br />
Epos bereits mitschwingt:<br />
Der Zuschauer erfährt, was es<br />
bedeutet, in der Fremde auf sich<br />
allein gestellt zu sein und Sehnsucht<br />
nach der Heimat zu haben,<br />
die dazugehörigen Unsicherheiten<br />
und Ängste aber auch immer<br />
wieder durch Einfallsreichtum<br />
zu meistern und so über sich<br />
hinauszuwachsen.<br />
Regie<br />
Stefan Schletter wurde in Garmisch-Partenkirchen<br />
geboren<br />
und verbrachte seine Schulzeit<br />
in Nairobi, Mogadishu und Echzell.<br />
Nach seinem Studium der<br />
Politikwissenschaft, Ethnologie<br />
und Afrikanistik in Mainz ist er<br />
seit 1999 als Regisseur am Jungen<br />
Staatstheater Wiesbaden<br />
tätig und hat seither zahlreiche<br />
Inszenierungen für das Kinder-<br />
und Jugendtheater geschaffen,<br />
so zum Beispiel »Bella geht einkaufen«<br />
von Klas Widén, »Timm<br />
Thaler oder Das verkaufte<br />
Lachen« von James Krüss, »Die<br />
Werkstatt der Schmetterlinge«<br />
von Giaconda Belli und Wolf<br />
Erlbruch (Bühnenfassung Stefan<br />
Schletter) und »King A« von Inèz<br />
Derksen. Im Jahr 2010 übernahm<br />
er zusammen mit Oliver<br />
Wronka die Leitung des Jungen<br />
Staatstheaters in Wiesbaden.<br />
Was macht das Rot am<br />
Donnerstag?<br />
Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn (*1962) / 4+<br />
zu Musik von Maurice Ravel (1875–1937) und Claude Debussy (1862–1918)<br />
Gastspiel<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: 29. Oktober 2011, Black Box<br />
Regie: Ruta Platais<br />
Die Farben sind angerührt, die Pinsel liegen bereit. Hinter einer<br />
durchsichtigen Leinwand steht voller Tatendrang der Maler. Aber womit<br />
beginnen? Vielleicht mit einem kleinen roten Fleck. Und mit einer<br />
Frage. Einer Frage, wie sie wohl nur Kinder oder Maler stellen: Was<br />
macht das Rot am Donnerstag?<br />
Und schon ist der ›Held‹ der Geschichte gefunden, die Neugier geweckt.<br />
Das Bild kann beginnen.<br />
Wie können Kinder an dieser Entdeckungsreise teilhaben, die der<br />
Maler unternimmt, wenn er seiner Phantasie und<br />
dem Zufall freien Lauf lässt? Haben sie Freude<br />
am sinnlichen Spiel mit Linien, Formen und Farben?<br />
Und was sind das für Geschichten, die während<br />
des Malens entstehen und vergehen?<br />
Joachim Torbahn, Maler und Theatermacher,<br />
und die Regisseurin Ruta Platais haben sich zusammengetan,<br />
um diesen Fragen nachzugehen.<br />
Herausgekommen ist – inspiriert von Paul Klee –<br />
ein Bild in sieben Kapiteln.<br />
Torbahn zeigt exemplarisch, dass spontane Freude an der Bewegung, am<br />
Rhythmus und die daraus entstehenden ,unfertig‘ wirkenden Abbilder in ihrer<br />
Lebendigkeit anstecken und der Fantasie Flügel verleihen. (...) Nicht nur empfehlenswert,<br />
sondern auch sehr unterhaltsam!<br />
(Nürnberger Nachrichten, 09.11.2007)<br />
Darsteller<br />
Joachim Torbahn studierte<br />
Malerei in Wien und arbeitete als<br />
Bühnenbildner u.a. an der Oper<br />
Heidelberg und am Staatstheater<br />
Wiesbaden. Er ist seit 1990<br />
bei »Thalias Kompagnons«<br />
als Regisseur, Figuren- und<br />
Bühnenbildner und seit 1998<br />
auch als Spieler tätig. Mit seinen<br />
Maltheater-Produktionen gelang<br />
ihm eine neuartige Synthese<br />
von Bildender Kunst und Theater,<br />
die internationale Anerkennung<br />
erhielt und im vergangenen Jahr<br />
mit »Kobold, Hans und Ballerina«<br />
im Rahmen der IMAGINALE<br />
2010 zu sehen war.<br />
Emil und die Detektive<br />
Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+<br />
von Erich Kästner (1899–1974)<br />
Premiere: 26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Annette Müller, Oda Zuschneid<br />
Während der Sommerferien darf Emil das erste Mal allein mit dem<br />
Zug zu Großmutter und Cousine Pony Hütchen nach Berlin fahren. In<br />
der Tasche das Geld für die Oma, das ihm die Mutter anvertraut hat.<br />
Wenn da nur nicht der unheimliche Herr mit dem steifen Hut mit im<br />
Abteil säße. Aber die Fahrt ist lang und Emil schläft ein. Als er aufwacht,<br />
ist das Geld weg und von dem Fremden keine Spur. Zum Glück<br />
bekommt Emil bald nach der Ankunft Unterstützung von Gustav mit<br />
der Hupe und seiner Bande. Gemeinsam mit Pony Hütchen und den<br />
neuen Freunden beginnt für ihn eine aufregende<br />
Verfolgungsjagd nach dem gemeinen Dieb.<br />
Neben »Pünktchen und Anton« aus dem Jahre<br />
1931 und »Das fliegende Klassenzimmer« von<br />
1933 gehört »Emil und die Detektive«, 1929 erstmals<br />
erschienen, zu den beliebtesten Kinderbüchern<br />
des Schriftstellers Erich Kästner. Seine<br />
Romane gewannen an Popularität, da Kästner<br />
gegenwartsbezogene Kinderbücher schrieb, die<br />
den Alltag und die sozialen Gegensätze innerhalb der Großstadt Berlin<br />
widerspiegelten, während sich die Kinderliteratur seiner Zeit häufig<br />
auf Märchenwelten oder moralisierende Geschichten beschränkte.<br />
Euch kann ich’s ja ruhig sagen: Die Geschichte mit Emil kam mir selber unerwartet.<br />
Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen. Ein Buch,<br />
im dem vor lauter Angst die Tiger mit den Zähnen und die Dattelpalmen mit<br />
den Kokosnüssen klappern sollten. (Erich Kästner)<br />
Autor<br />
Erich Kästner, 1899 in Dresden<br />
geboren, veröffentlicht ab 1928<br />
zahlreiche Kinder- und Erwachsenenbücher.<br />
Gegen die politischen<br />
Verhältnisse nach 1933<br />
bezieht er dezidiert Stellung<br />
und schreibt unter Pseudonym<br />
weiter, bevor ihm Schreibverbot<br />
erteilt wird. Bis zu seinem Tod<br />
1974 gilt seine literarische und<br />
politische Auseinandersetzung<br />
dem Alltag im Nachkriegsdeutschland.<br />
43
Die stille Nacht –<br />
Ein kleines Stückchen Weihnacht<br />
Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt / 4+<br />
Gastspiel<br />
<strong>Marburg</strong>-Premiere: 11. Dezember 2011, Black Box<br />
Idee und Ausstattung: Eva Noell und Susanne Olbrich<br />
Ein Weihnachtsengel und ein Schutzengel geraten in Streit, ob die<br />
Weihnachtszeit nun die schönste oder die stressvollste Zeit des Jahres<br />
sei. Während der Weihnachtsengel mit höchstem Genuss weihnachtliche<br />
Stimmung verbreitet, ist der Schutzengel wegen der hektischen<br />
Geschäftigkeit und Unachtsamkeit der Menschen erschöpft.<br />
Um der Sache auf den Grund zu gehen, breiten sie ihre Engelsmäntel<br />
aus und spielen die Weihnachtsgeschichte:<br />
Die Herberge in Bethlehem ist hoffnungslos überfüllt. Der Wirt vermietet<br />
im Durcheinander sogar sein eigenes Bett<br />
und spät abends kommt auch noch ein Mann mit<br />
seiner hochschwangeren Frau. Ihnen kann er leider<br />
nur noch den Stall anbieten. Nach diesem Ereignis<br />
kommt der Wirt nicht mehr zur Ruhe: drei Hirten, drei<br />
Könige, der Abendstern und der Erzengel stören seinen<br />
Schlaf, bis seine Geduld am Ende ist und er alle<br />
hinauswerfen will. Vollkommen außer sich stapft er<br />
zum Stall. Doch dann passiert plötzlich etwas, das<br />
sogar dem gestressten Wirt der Herberge das Herz erwärmt.<br />
Was ist Weihnachten? Dieser Frage spürte das Theater nach und das geschah<br />
mit viel Fantasie und Humor. Große und Kleine folgten dem Spiel mit atemloser<br />
Freude. (Lausitzer Rundschau, 08.12.2004)<br />
Das Team<br />
Susanne Olbrich arbeitete u.a.<br />
am Theater Waidspeicher und<br />
als Künstlerische Leiterin am<br />
des Theaters des Lachens,<br />
Frankfurt/Oder. Seit dem Jahr<br />
2000 ist sie freischaffend als<br />
Theaterproduzentin, Spielerin,<br />
Dozentin und Regisseurin in<br />
Berlin ansässig. Das Theater-<br />
Fusion wurde 2001 von ihr<br />
gegründet. Sie gewann zahlreiche<br />
Preise, u.a. bei der »SYNER-<br />
GURA« und den Preis »Theater<br />
des Monats NRW« mit »Glittra<br />
der Engel«.<br />
44<br />
Eva Noell sammelte Erfahrungen<br />
als Darstellerin, Regisseurin,<br />
Autorin, Ausstatterin und Dozentin,<br />
u.a. am Theater Waidspeicher<br />
und gründete dann<br />
gemeinsam mit Paul Olbrich und<br />
Ronald Mernitz das »Erfreuliche<br />
TheatErfurt«. Seitdem feierte sie<br />
viele Erfolge im In- und Ausland<br />
und gewann mit ihren Kollegen<br />
den <strong>Marburg</strong>er Kinder- und<br />
Jugendtheaterpreis 2006 für<br />
»Adieu, Benjamin«. Seit 2010<br />
tritt Eva Noell mit Paul Olbrich<br />
in Frankreich unter dem Namen<br />
»Les Voisins« auf.<br />
Die Wunderkammer –<br />
Ein Tanzstück<br />
von Anna Konjetzky (*1980) / 6+<br />
frei nach »Serafin und die Wundermaschine«<br />
Uraufführung: 28. Januar 2012, Black Box<br />
Regie: Anna Konjetzky<br />
Zu Gast im Kopf eines Erfinders: Was passiert, wenn man einen Ball<br />
an eine Schnur bindet, ihn gegen eine Flasche pendeln lässt, welche<br />
umkippt und dabei auf ein Brett trifft? Vielleicht fällt das Brett auf<br />
einen großen, mit Konfetti gefüllten Luftballon, der zerplatzt. Oder<br />
fliegt es durch die Luft und landet unvorhergesehen in einer Badewanne?<br />
Drei Freunde erfinden sich die Welt und stellen sie auf den Kopf. Ihr<br />
Erfindergeist bringt Fahrräder zum Fliegen, lässt Spieluhren klingen<br />
und Tiere lebendig werden. Auf neue Spuren gebracht,<br />
werden die drei überrascht und enttäuscht,<br />
verzaubert und verwandelt, denn in der Wunderkammer<br />
scheint alles möglich. Fast alles zumindest.<br />
Manchmal geht dabei etwas schief. Doch aufregend<br />
ist es allemal, wenn sich die große Apparatur aus<br />
Baustoffen in Bewegung setzt, die Welt ins Wackeln<br />
gerät und aus alten Materialien Neues entsteht.<br />
Regie<br />
Anna Konjetzky, 1980 in München<br />
geboren, studierte an der<br />
internationalen Körpertheaterschule<br />
»Lassaad« in Brüssel<br />
sowie zeitgenössischen Tanz,<br />
Butoh und bodyweather in<br />
Brüssel und Berlin. Seit 2005<br />
entstehen in Zusammenarbeit<br />
mit Künstlern aus verschiedenen<br />
Ländern und Kunstsparten<br />
eigene Tanzstücke, Performances<br />
und Installationen. 2006<br />
erhielt sie das Tanzstipendium<br />
der Senatsverwaltung Berlin,<br />
Germaine Acogny/Senegal sowie<br />
2009 das Arbeitsstipendium<br />
des Künstlerhauses Lukas im<br />
Klaipeda Kommunikations- und<br />
Kulturzentrum. Im gleichen Jahr<br />
gewann sie den »operare«-Wettbewerb<br />
der zeitgenössischen<br />
Oper Berlin und im Rahmen der<br />
Leipziger »euro-scene« den<br />
1. Preis des Wettbewerbs »Das<br />
beste deutsche Tanzsolo«.<br />
Ihre Arbeiten wurden im<br />
Rahmen verschiedener internationaler<br />
Festivals gezeigt, u.a.<br />
auf dem Tanzsommer Bozen<br />
und dem Festival Danse Balsa<br />
Marni Bruxelles. 2010 arbeitete<br />
Anna Konjetzky für »Luna Park«<br />
mit artscenico performing arts,<br />
dem Theater im Depot und dem<br />
Istanbuler Festival »Amber«<br />
zusammen.<br />
Brave Oil World –<br />
Ein Science-Fiction-Comic<br />
von Klaus Gehre (*1969) und Michael Lohmann (*1981) / 11+<br />
Uraufführung: 18. März 2012, Black Box<br />
Regie: Klaus Gehre<br />
Als die Mitglieder einer geheimen Mission eines Tages auf eine neue,<br />
lang gesuchte Energiesubstanz stoßen – eine Substanz, die verspricht,<br />
alle Energiesorgen auf der Erde zu lösen –, machen sie zugleich<br />
eine schreckliche Entdeckung: Alle, die mit dieser Substanz in<br />
Berührung kommen, werden von ihr infiziert und verwandeln sich in<br />
gierige, rücksichtslose Zombies. Die Bedrohung wächst von Stunde<br />
zu Stunde!<br />
Doch einen soll es geben, der das Gegenmittel finden<br />
und den Kampf gegen die Zombies aufnehmen<br />
kann: Captain Spaceman. Die Rettung scheint nahe.<br />
Da passiert Unvorhergesehenes.<br />
»Brave Oil World« ist ein Live-Comic im Science-<br />
Fiction-Format, in welchem die Darsteller im Zusammenspiel<br />
mit einer live produzierten Soundebene<br />
das apokalyptische Superhelden-Szenario entwerfen.<br />
Eine Erzählung, die die Frage nach den globalen Zusammenhängen<br />
menschlichen Handels hinsichtlich<br />
der Energieressourcen der Erde aufwirft.<br />
Regie<br />
Klaus Gehre, 1969 geboren,<br />
arbeitete zunächst als Krankenpfleger<br />
und Nachtwächter, bevor<br />
er Medizin und später Literaturwissenschaft<br />
und Philosophie<br />
studierte. Neben<br />
Straßentheater<br />
und studentischenInszenierungsprojekten<br />
betreute er<br />
redaktionell die<br />
Heiner-Müller-<br />
Werkausgabe<br />
Suhrkamp<br />
(Stücke 1–3), war<br />
Redakteur bei<br />
»Theater der<br />
Zeit«, gründete das Theaterlabel<br />
»Current Circuit« und inszenierte<br />
ab 2002 in der Berliner Off-<br />
Szene. Von 2005 bis 2008 als<br />
Regieassistent am Schauspiel<br />
Leipzig tätig (u.a. bei Karin Henkel,<br />
Wolfgang Engel, Konstanze<br />
Lauterbach und Armin Petras),<br />
arbeitet Klaus Gehre seither als<br />
freier Regisseur, u.a. in Frankfurt/Main,<br />
Stendal, Freiburg i. Br.,<br />
Chemnitz und Leipzig.<br />
Musik<br />
Michael Lohmann studierte in<br />
Leipzig Musik- und Theaterwissenschaft<br />
und arbeitet seither<br />
als freier Theatermusiker und<br />
-macher, u.a. am Theater der<br />
Jungen Welt Leipzig, am Schauspiel<br />
Frankfurt und am Theater<br />
Rudolstadt. Als Regisseur und<br />
Librettist entwickelt er zahlreiche<br />
Musiktheaterprojekte für<br />
Kinder und Jugendliche, wie<br />
das Brahms-Requiem-Projekt<br />
»Schattenraum« mit dem Quilisma<br />
Jugendchor und der NDR<br />
Radiophilharmonie und ist als<br />
Komponist im Film- und Medienbereich<br />
und Chorleiter tätig.<br />
45
Repertoire
Nacht und Träume –<br />
Musik im Licht der Dunkelheit / UA<br />
Musikalische Revue von Barbara Kuch (*1980)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Bühne: Fred Bielefeldt / Kostüme: Jelena Miletić<br />
Die Nacht bricht herein, alles liegt in Dunkelheit. Ein Haus, mehrere<br />
Wohnungen unter einem Dach und doch anonym. Melancholie,<br />
Leidenschaft, Einsamkeit, Gemeinsamkeit wohnen Tür an Tür. Und<br />
plötzlich geht das Licht an und Musik erfüllt den Raum!<br />
In der musikalischen Revue von Barbara Kuch dreht sich alles um das Thema<br />
Nacht. Begleitet von einer Live-Band wurden kurze, temporeiche und humorvolle<br />
Szenen gespielt. Die Darsteller glänzten mit ihren schauspielerischen und<br />
vor allem gesanglichen Leistungen. Mit Liedern von<br />
Beatles über Georgette Dee bis hin zu Louis Armstrong<br />
machten sie mächtig Stimmung und rissen das Publikum<br />
immer wieder mit. Zum runden Gesamtbild trugen<br />
die phantasievollen Projektionen am Bühnenhintergrund<br />
und die einfallsreichen Kostüme bei. Am Schluss gab<br />
es stürmischen Beifall, begeisterte Pfiffe und Jubel für<br />
das Ensemble. (Hinterländer Anzeiger, 05.02.2011)<br />
Baal<br />
von Bertolt Brecht (1898–1956)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Bühne<br />
Regie: Stephan Suschke<br />
Ausstattung: Momme Röhrbein<br />
Baal frisst! Baal tanzt! Baal verklärt sich! Der verkannte Künstler lebt<br />
zur Untermiete in einem Autoschuppen, in dem die Frauen ein- und<br />
ausgehen. Anstatt sich von seinem Gönner Mäch in die Gesellschaft<br />
einführen zu lassen, beginnt er ein Verhältnis mit dessen Frau. Baal<br />
kennt nur seine eigene Moral, aber seine Lyrik berührt und bewegt<br />
seine Zuhörer. Nur verkaufen will er sich nicht, lieber brüskiert er das<br />
Publikum und sogar seine Freunde. Rüde, saufend, ordinär – so gibt<br />
er sich am liebsten. Doch Sonderlinge dieser Art sind dem Untergang<br />
geweiht. Als sein Freund Eckart durch seine Hand ums Leben<br />
kommt, bleibt Baal schlussendlich mit seiner Dichtung allein zurück.<br />
Ich kämpfe bis aufs Messer. Ich will noch ohne Haut leben, ich ziehe mich in<br />
die Zehen zurück. Ich falle wie ein Stier: Ins Gras, da, wo es am weichsten ist.<br />
Ich schlucke den Tod hinunter und weiß von nichts. (Baal)<br />
48<br />
The Black Rider –<br />
The Casting of the magic Bullets<br />
von Tom Waits (*1949), Robert Wilson (*1941) und William S.<br />
Burroughs (1914–1997)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Matthias Faltz / Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Lichtdesign: René Liebert, Andreas Mihan / Kostüme: Jelena Miletić<br />
Ein Wald, eine Försterei, eine bevorstehende Hochzeit – eine Idylle<br />
wie aus dem Bilderbuch. Doch der Schein trügt. Gemäß einer Tradition<br />
muss sich der Bräutigam Wilhelm als guter Schütze beweisen,<br />
um den Ansprüchen des Försters und künftigen Schwiegervaters<br />
zu genügen. Ein Schreiber ist jedoch kein Jäger und Wilhelm droht<br />
zu versagen. Da kommt ihm das Angebot des Teufels alias Stelzfuß<br />
ganz recht, der ihm sieben Zauberkugeln übergibt. Am Hochzeitstag<br />
findet der Probeschuss statt, doch die siebte Kugel folgt dem Lauf<br />
des Teufels und tötet Wilhelms Braut.<br />
(…) ausgefeilte Choreografien, berückender Gesang<br />
und eine mitreißende Musik der achtköpfigen »Erwin-<br />
Piscator-Heartbreak-Band« sorgen für atemlose 90<br />
Minuten, in denen frei nach der Oper »Der Freischütz«<br />
die Geschichte des Schreibers Wilhelm erzählt wird (...).<br />
(Gießener Allgemeine, 20.09.2010)<br />
Prometheus. Die Titanenschlacht<br />
nach Franz Fühmann (1922–1984)<br />
in einer Bühnenfassung von Anette Straube<br />
Wiederaufnahme: Oktober 2011, Bühne<br />
Regie: Hans-Jochen Menzel<br />
Ausstattung: Johanna Fritz / Puppenbau: Peter Lutz<br />
Es herrscht Ordnung auf Himmel und auf Erden: Kronos, der Titanenfürst,<br />
hat das Chaos gebannt und regiert mit eiserner Faust. So soll<br />
es auch bleiben, bis in alle Ewigkeit. Doch Prometheus, der Enkel der<br />
Erdmutter Gaja, weiß, dass ein Umsturz bevorsteht. Zusammen mit<br />
dem ausgestoßenen Kronossohn Zeus plant er die Revolution.<br />
In dieser Neuerzählung des Mythos’, in der Puppen zusammen mit<br />
menschlichen Schauspielern auftreten, geht es vor allem um das<br />
Problem des Wechsels der Generationen und Ordnungen der Macht<br />
und um die Frage der Beseelung: Woher stammt das Leben, das wir<br />
auf der Bühne sehen?<br />
»Prometheus. Die Titanenschlacht« ist ein kleines Theaterjuwel – witzig, frech,<br />
klug, mit erschreckend aktuellen Bezügen und dabei sehr unterhaltsam.<br />
(Oberhessische Presse, 28.02.2011)<br />
Wir sind immer oben<br />
von Dirk Laucke (*1982)<br />
Wiederaufnahme: November 2011, Black Box<br />
Regie: Roscha A. Säidow<br />
Ausstattung: Paul Faltz<br />
Viel hat sich in Svens und Stamms Leben bislang nicht nach vorn bewegt.<br />
Doch jetzt heißt das neue Projekt: Plattenladen in Tines Laube!<br />
Rock ’n’ Roll – das ist die Zukunft. Sven und Stamm wollen selber was<br />
erreichen, ihre Alternative zu Hartz IV. Schnell ist ein Werbeslogan<br />
gefunden »FICKT EUCH. VON HERZEN«. Einen Augenblick ist alles<br />
gut im Leben von Tine, ihrem Sohn Sven, Stamm, Svens Freundin<br />
Corinna und Tilo, Svens Vater, der Tine das Herz gebrochen und<br />
sie auf einem Berg Schulden hat sitzen lassen.<br />
Doch als sich die Probleme häufen, und die Hoffnungslosigkeit<br />
des Projekts sichtbar wird, stellt<br />
sich die Frage: Weggehen oder ausharren in der<br />
Hoffnungslosigkeit?<br />
Der Ton ist rau und rotzig und trotzig und am Ende sind<br />
alle doch ›geboren zum Verlieren‹. Für das Publikum<br />
aber ist das Stück ein echter Gewinn.<br />
(Hinterländer Anzeiger, 02.11.2010)<br />
Die schmutzigen Hände<br />
von Jean-Paul Sartre (1905–1980)<br />
Wiederaufnahme: Februar 2012, Bühne<br />
Regie: André Rößler<br />
Ausstattung: Simone Steinhorst<br />
Vom Himmel hoch da kommt was<br />
her / UA<br />
Ein besinnliches und satirisches Programm über den Ausnahmezustand,<br />
der sich Weihnachten nennt<br />
Wiederaufnahme: Dezember 2011, Bühne<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Geschenke, Gänsebraten und leuchtende Kinderaugen. Ein besinnliches<br />
Fest der Liebe – so sollte Weihnachten sein. Sollte. Denn vom<br />
Himmel hoch kommt nicht nur <strong>Gut</strong>es: Vorbereitungsstress und Familiendramen<br />
begleiten den vorweihnachtlichen Alltag. Da wirbeln<br />
nicht nur Weihnachtsengel und Lametta, sondern auch Elektrogeräte<br />
und so manche nervende Verwandte über die Bühne!<br />
Ein satirisches Programm, das die lange Wartezeit auf das Fest der<br />
Feste verkürzt. Die Produktion können Sie auch<br />
in Kombination mit einem gastronomischen Angebot<br />
für Ihre Firmenweihnachtsfeier buchen.<br />
(Kontakt Dr. Christine Tretow, c.tretow@theatermarburg.de)<br />
Hamlet<br />
Wer dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen, die eigenen<br />
Weihnachtsbräuche hinterfragen und sich über<br />
die Rolle von Josef aufklären lassen [will], [ist] in dieser<br />
Vorstellung am richtigen Platz.<br />
(<strong>Marburg</strong>er Freitagszeitung, 24.12.2010)<br />
von William Shakespeare (1564–1616)<br />
Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch<br />
Wiederaufnahme: April 2012, Bühne<br />
Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />
Ausstattung: Martin Fischer, Johanna Fritz<br />
Hugo ist ein intellektueller Anarchist, der für seine revolutionäre Par- It’s showtime! König Claudius tanzt auf den Ruinen. Sein Bruder ist<br />
tei lediglich Flugblätter verteilt. Als diese die Ermordung eines ihrer soeben tödlich verunglückt, vor den Toren steht ein Angriffskrieg aus<br />
Funktionäre plant, sieht Hugo seine Chance gekommen. Gemeinsam dem Nachbarland, und vom Glanze des dänischen Hofes ist nicht<br />
mit seiner Frau Jessica zieht er im Haus Hoederers als dessen Pri- mehr allzu viel übrig. Aber die Party läuft. Gertrud singt. Und alle havatsekretär<br />
ein, entschlossen, ihn aus politischen Gründen zu töten. ben Spaß.<br />
Doch Hugo gerät langsam ins Zweifeln, da weder er noch Jessica Nur Prinzessin Hamlet ist dagegen – gegen den neuen König, gegen<br />
sich der Bewunderung für Hoederer erwehren können. So kommt es die neue Ehe der Mutter mit Claudius, gegen Dänemark, gegen alles.<br />
zum Showdown: Hugo schießt – jedoch aus Eifersucht. Zwei Jahre Heimlich schmiedet sie Rachepläne. Schließlich gibt es Tote. Und<br />
später hat sich der politische Wind gedreht. Der aus dem Gefängnis<br />
entlassene Hugo und seine Tat sind unbrauchbar geworden.<br />
Hamlet schreitet zur Tat.<br />
Das <strong>Marburg</strong>er Theater hat mit einer modernen und komischen Interpretation<br />
Rößler hat ein mitreißend agierendes Ensemble zur Verfügung. (…) Und Rößler sicher einen kleinen Meilenstein gesetzt im riesigen Kosmos der vielen Hamlethat<br />
Witz. (…) Diese Kombination macht die Aufführung zu einem sehenswerten, Aufführungen, die es im Laufe der Jahrhunderte gegeben hat.<br />
eindringlichen Theatererlebnis. (Oberhessische Presse, 13.12.2010) (Freies Wort, 21.12.2010)<br />
49
50 Ways To Love Your Monster / UA<br />
von Antje Prust (*1980) / 13+<br />
Wiederaufnahme: Oktober 2011, Black Box<br />
Regie: Antje Prust<br />
Ausstattung: Anne-Friné Steiger<br />
Wir wussten immer, als Kind, als wir schlaflos Schrank und Bett anstarrten,<br />
dass es kommen wird. Und dann ist es plötzlich in uns, das<br />
Andere. Im Spiegel: ein Wesen, nein mehrere, unbekannt und doch<br />
vertraut. Alles ist möglich und wächst. Kaum habe ich mich an meinen<br />
Ausnahmezustand gewöhnt, verwandle ich mich, vom Monster<br />
zum Monster, hetze kopflos im Kreis! Anarchie und Selbstzerstörung,<br />
aber auch ungeahnte Superkräfte. Fähigkeiten, sich<br />
und andere zu verändern. Aufbruch, Abbruch, Stimmbruch,<br />
Durchbruch.<br />
»50 Ways To Love Your Monster« ist ein Stück, das das<br />
Monster als Metapher für die Pubertät wählt und sich<br />
mit dieser als Zeit der Transformation und Metamorphosen<br />
beschäftigt.<br />
Was muss ich sagen, muss ich was sagen, sag mal, jetzt,<br />
habe ich was zu sagen, wenn ich was zu sagen habe, sage<br />
ich nichts, und wenn ich was sagen muss, muss ich aufhören.<br />
(C – im Stimmbruch)<br />
Don Quijote<br />
nach Miguel de Cervantes (1547–1616) / 10+<br />
Wiederaufnahme: Februar 2012, Black Box<br />
Regie: Fabian Sattler<br />
Ausstattung: Tilo Steffens<br />
Maries Großvater ist ein Eigenbrötler. Ständig vertieft in alte Ritterromane,<br />
träumt er davon, gemeinsam mit einem Knappen Heldentaten<br />
zu vollbringen. Nun ist die Zeit reif. Mit seiner Enkelin im Gefolge<br />
begibt sich der selbst ernannte Ritter auf eine abenteuerliche Reise.<br />
Vor ihren Augen ein Ziel: die Eroberung einer Insel. Doch bald schon<br />
stellen sich den Vorhaben des Großvaters und seiner Enkelin erste<br />
Hürden in den Weg. Nicht zuletzt der eigene Sohn, Maries Vater, ist<br />
von den Abenteuern alles andere als begeistert. Als sich die Vorkommnisse<br />
unangenehm häufen, fasst dieser einen Entschluss, um<br />
den Großvater zur Vernunft zu bringen.<br />
(…) eine sehr freie Annäherung an einen 400 Jahre alten Klassiker voll Spiel-<br />
witz, Tempo und aberwitzigen Einfällen (…) eine urkomische Rittertragödie.<br />
(Oberhessische Presse, 28.02.2011)<br />
50<br />
Pompinien<br />
von Ingeborg von Zadow (*1970) / 6+<br />
Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden<br />
Wiederaufnahme: Dezember 2011, Black Box<br />
Regie: Matthias Faltz / Bühne: Lars Herzig, Leopold Volland<br />
Kostüme: Lars Herzig, Jelena Miletić<br />
Nola wollte schon immer nach Pompinien, das Ziel ihrer Träume und<br />
ganz sicher wunderschön. Doch es liegt weit entfernt von dem kleinen<br />
Schuppen, in dem sie und ihr Freund Tanil wohnen. Als der Zeitpunkt<br />
der Abreise näher rückt, wird beiden schmerzhaft bewusst, dass ihnen<br />
eine lange Trennung bevorstehen könnte. Aber Weggehen und Dableiben<br />
ist unmöglich. Und die Entscheidung steht fest. Denn wenn Nola<br />
bliebe, würde sie Pompinien nie kennenlernen. Die Trennung<br />
ist nicht leicht.<br />
Die beiden aber haben ihre ganz eigene Logik, und<br />
aus der ernsten Angelegenheit wird eine unterhaltsame<br />
Suche nach der Lösung des Problems. So erzählt<br />
»Pompinien« von Liebe und Eifersucht, von Abschied,<br />
Fern- und Heimweh.<br />
Mit sachten Slapstickmomenten, choreografierten Bewegungen<br />
und zarten Musikeinspielungen trifft Faltz das poetische Herz<br />
des Stücks, dessen Stärke auch darin liegt, alles in zauberhafter<br />
Schwebe zu halten. (Wiesbadener Kurier, 05.05.2009)<br />
Der Mäusesheriff / UA<br />
nach Janosch (*1931) / 5+<br />
in einer Bühnenfassung von Lena Kammermeier<br />
Wiederaufnahme: Frühling 2012, Black Box<br />
Regie: Ensembleproduktion / Kostüme: Jelena Miletić<br />
Bühne und Videoprojektionen: Marcel Franken, Leopold Volland<br />
Eines Tages taucht er auf in Katzelbach. Jippi Brown aus Texas, die<br />
stärkste und mutigste Maus weit und breit, weiß abenteuerliche Geschichten<br />
zu berichten. Die Mäuseschar ist begeistert und will mehr,<br />
mehr, mehr! Denn, dass ein Sheriff, zumal ein doppelter, nicht unbedingt<br />
sehr groß sein muss, versetzt jede Maus in helle Aufregung.<br />
Oder sind das vielleicht alles nur Lügenmärchen, die Jippi zum Besten<br />
gibt? Und wenn schon! Muss denn eine Geschichte wirklich wahr<br />
sein, um Spaß zu machen? Oder lassen sich Lügen manchmal doch<br />
leichter als die Wahrheit erzählen?<br />
Kleinere Kinder haben ihren Spaß an der vielen Aktion auf der Bühne und<br />
werden von den sehr engagierten Darstellern in die Geschichte hineingezogen,<br />
größere – und Erwachsene – haben ihre Freude am hintersinnigen Witz des<br />
Textes. (Hinterländer Anzeiger, 06.10.2010)<br />
51
Extras
Nachtschicht <strong>Marburg</strong>er Science Slam Hessische<br />
Theatergespräche<br />
Das Late-Night-Programm<br />
am Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> mit Lieder- und<br />
Themenabenden sowie einer<br />
Kriminalserie mit ungewissem<br />
Ausgang:<br />
UWP – Ein Kürzel schreibt<br />
Geschichte<br />
Regie: Marcel Franken<br />
Konzept: Marcel Franken, Charles<br />
Toulouse, Oda Zuschneid<br />
Kommissar Uwe Walter Peter,<br />
Deckname Paminski. 33 Jahre<br />
alt. Auf Grund anhaltender<br />
Unstimmigkeiten mit seinen<br />
Vorgesetzten strafversetzt vom<br />
Morddezernat in M. Süd zum<br />
Morddezernat in M. Nord. Sein<br />
aktuelles Betätigungsfeld: Kalte<br />
Fälle. Sein aktuelles Problem:<br />
große Sehnsucht. Grund: die<br />
verschwundene Kollegin Milena,<br />
deren DNA neuerdings an sämtlichen<br />
Tatorten auftaucht. Sein<br />
derzeitiger Zustand: grenzwertig.<br />
»UWP« ist eine Fortsetzungsgeschichte<br />
mit ungewissem<br />
Ausgang. Eine Vielzahl von<br />
Mitstreiterinnen und Mitstreitern<br />
tragen literarisch, audiovisuell<br />
oder szenisch zum Gelingen von<br />
»UWP« bei.<br />
Gespickt mit Zitaten, Querverweisen<br />
auf das Krimi-Genre in<br />
Literatur, Film, Fernsehen und<br />
Hörspiel legt »UWP« den Fokus<br />
auf das Arrangement verschiedener<br />
Darstellungs- und Rezeptionsformen<br />
des Krimis. Heraus<br />
kommt eine scherenschnittartige<br />
Zusammenstellung von mehr<br />
oder weniger kriminalistischen<br />
Einzelereignissen.<br />
Die improvisatorische und multimediale<br />
Form der Umsetzung,<br />
die dem Zufall einen großen<br />
Stellenwert einräumt, sowie<br />
die musikalische Vertonung der<br />
Fälle in wechselnder Besetzung<br />
machen »UWP« zu einem eigenwilligen<br />
Unterhaltungsformat.<br />
68<br />
Man stelle sich vor: Ein Physiker<br />
referiert über Quantenphysik,<br />
Lasertechnik und Teilchenbeschleunigung<br />
und 200 Menschen<br />
flippen komplett aus.<br />
Verkehrte Welt? Keineswegs! Es<br />
ist »Science Slam« am Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />
Hier wird auch dem Letzten klar:<br />
Diese Forscher<br />
entsprechen so<br />
gar nicht dem<br />
Klischee vom<br />
›langweiligen<br />
Wissenschaftler<br />
im Elfenbeinturm‹.<br />
Am 27. Oktober<br />
2010 wurde auf der Bühne des<br />
Hessischen <strong>Landestheater</strong>s<br />
vor knapp 200 begeisterten Zuschauern<br />
der erste »<strong>Marburg</strong>er<br />
Science Slam« aus der Taufe gehoben:<br />
ein Wissenschaftsjournalist<br />
erwärmte das Publikum<br />
für einen alten Schweden und<br />
dessen Temperaturmessungen;<br />
ein Informatiker versendete<br />
eine drahtlose Erläuterung zur<br />
W-LAN-Technologie; ein Musikwissenschaftler<br />
stimmte einen<br />
Lobgesang auf die Operette an;<br />
ein Mathematiker kreidete Politikern<br />
und Firmen-PR an, dass<br />
sie Daten und Zahlen schönen;<br />
ein Wissenschaftsredakteur<br />
erläuterte, warum Kandidatengene<br />
nichts mit Frank-Walter<br />
Steinmeier zu tun haben, und<br />
das Publikum kürte gleich zwei<br />
Kandidaten zum Sieger.<br />
In den folgenden Runden des<br />
»<strong>Marburg</strong>er Science Slam«<br />
wurde weiter Wissenschaft präsentiert,<br />
wie Studenten sich eine<br />
Vorlesung wünschen: unterhaltsam,<br />
temporeich und mitreißend.Nachwuchswissenschaftler<br />
traten mit Wissenschaftlern,<br />
die gleichsam in der »Champions<br />
League« von Forschung und<br />
Lehre spielen, in den Ring der<br />
Wissensschlacht: Da begeisterte<br />
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher,<br />
der wohl bekannteste Mathematiker<br />
Deutschlands, das<br />
Publikum mit einem indischen<br />
Rechentrick nicht minder als der<br />
von der Hamburger Forschungsgruppe<br />
»Klimawandel und<br />
Sicherheit« angereiste junge<br />
Geograph Janpeter Schilling mit<br />
seinen launigen Betrachtungen<br />
zur Klimawirksamkeit<br />
des<br />
Flugverkehrs,<br />
der gestandene<br />
Philosoph Franz<br />
Josef Wetz mit<br />
seinen Überlegungen<br />
»Treue<br />
ist ein Mangel<br />
an Gelegenheit. Über Sex und<br />
Lüge« nicht minder als der junge<br />
Historiker Fabian Oberfahrenhorst,<br />
der in den »Tourismus im<br />
Mittelalter« entführte. Die von<br />
Vize-Intendantin Dr. Christine<br />
Tretow als Conférencieuse in<br />
weißem Laborkittel mit strenger<br />
Hochsteckfrisur moderierte<br />
Wissensschlacht wird in der<br />
Spielzeit 2011/2012 in Kooperation<br />
mit der Philipps-Universität<br />
<strong>Marburg</strong> fortgeführt. Deswegen<br />
hier unser Aufruf an alle Nachwuchswissenschaftler:<br />
Präsentiert eure Abschlussarbeiten,<br />
Promotionsthemen oder<br />
andere Forschungsprojekte,<br />
egal, ob aus den Natur- oder<br />
Geisteswissenschaften, den<br />
Sozialwissenschaften oder aus<br />
der Medizin, ob als klassischer<br />
Vortrag, als Performance oder<br />
Pantomime – der Vorstellungskraft<br />
und dem Ideenreichtum<br />
der Vortragenden sind (fast)<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Kontakt und Anmeldung:<br />
Dr. Christine Tretow<br />
Telefon: 06421. 99 02 33<br />
c.tretow @ theater-marburg.de<br />
Theater macht Sinn – es bietet<br />
uns einen Raum, in dem Körper,<br />
Figuren und Situationen zu<br />
Zeichen werden, in dessen Bilder<br />
wir unsere Gedanken, Wünsche<br />
und Träume projizieren können<br />
und in dem verhandelt werden<br />
kann, was uns bewegt. So weit,<br />
so gut. Wer aber verhandelt das<br />
Theater selbst? Wer entscheidet<br />
über seine Rahmenbedingungen?<br />
Theater ist ein öffentliches<br />
Forum, das allen gehört – zumindest<br />
auf dem Papier: Bezahlt<br />
wird schließlich letzten Endes<br />
zum großen Teil mit unser aller<br />
Steuergeldern. Wie kommt es<br />
dann, dass wir das Nachdenken<br />
und die Auseinandersetzung<br />
mit der Institution Theater so<br />
häufig den Kulturpolitikern und<br />
Theatermachern überlassen?<br />
Mit der Serie »Hessische Theatergespräche«<br />
haben interessierte<br />
<strong>Marburg</strong>er Bürger in der<br />
letzten Spielzeit die Gelegenheit<br />
erhalten, zusammen mit den<br />
Machern ›ihres‹ Theaters und<br />
geladenen Experten über eben<br />
jene Fragen öffentlich zu diskutieren,<br />
die über das Bühnengeschehen<br />
hinaus den Blick auf<br />
die größeren Zusammenhänge<br />
zwischen Theater, Kultur und<br />
Politik in Hessen lenken. In der<br />
Spielzeit 2011/2012 wollen wir<br />
mit diesen Gesprächen den direkten<br />
Austausch mit unserem<br />
Publikum noch weiter intensivieren.<br />
Welche Rolle soll das<br />
Theater in der Stadt und der Region<br />
spielen? Muss das Theater<br />
den Geschmack des Publikums<br />
formen – oder andersherum?<br />
Wir freuen uns darauf, diese und<br />
ähnliche Fragen mit Ihnen in offenen<br />
Podiumsdiskussionen und<br />
Gesprächsrunden zu erörtern.<br />
Kontakt:<br />
Alexander Leiffheidt<br />
Telefon: 06421. 99 02 45<br />
a.leiffheidt @ theater-marburg.de<br />
Theaterlabor<br />
Was bewegt die Studenten und<br />
Studentinnen heute? Und wie bringen<br />
wir das auf die Bühne? Was wir da<br />
machen, soll mit jungen Menschen,<br />
also uns, zu tun haben. Sicher auch<br />
mit Humor. Alles Weitere finden wir<br />
zusammen heraus!<br />
2003 gegründet, ist das »Thea -<br />
terlabor« DIE Theatergruppe für<br />
Studenten am Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>. Unter<br />
Anleitung von Profis aus dem<br />
Schauspielensemble des<br />
Theaters wird geforscht,<br />
laboriert, improvisiert und vor<br />
allem gespielt! Und am Ende<br />
kommt immer eine Inszenierung<br />
heraus, für die sich in der<br />
zweiten Spielzeithälfte der<br />
Vorhang hebt. Ob Physik-,<br />
Musik- oder Lehramtsstudent,<br />
Mediziner, Geisteswissenschaftler<br />
oder zukünftiger Jurist,<br />
Studenten aller möglichen<br />
Fakultäten und Fachbereiche<br />
sind herzlich willkommen. Auf<br />
dem »Theaterlabor« liegt weder<br />
ein NC, noch ist ein Sprachnachweis<br />
oder eine schriftliche<br />
Prüfung von Nöten, allerdings –<br />
und das ist ein Muss – geht es<br />
nicht ohne Freude am Spielen,<br />
Erarbeiten, Ausprobieren, Um-<br />
und Verformen!<br />
Kontakt:<br />
Annelie Mattheis<br />
Telefon: 06421. 99 02 36<br />
a.mattheis @ theater-marburg.de<br />
Theaterjugendclub<br />
Im Theaterjugendclub habt ihr<br />
die Möglichkeit, Theater unter<br />
professionellen Bedingungen<br />
von der ersten Konzeption bis<br />
zum regulären Vorstellungsbetrieb<br />
zu erleben. Ziel ist es, auch<br />
in diesem Jahr an den Erfolg<br />
von »Romeo und Julia« von<br />
William Shakespeare anzuknüpfen<br />
und mit Otfried Preußlers<br />
»Krabat« eine<br />
neue Produktion<br />
zu erarbeiten.<br />
Betreut wird das<br />
Projekt von Frank<br />
Hietzschold (Regie).<br />
Mitmachen<br />
kann jeder zwischen 13 und 25<br />
Jahren. Gesucht werden neben<br />
Darstellern auch Regie- und<br />
Ausstattungsassistenten. Der<br />
Jugendclub probt ein bis zwei<br />
Mal wöchentlich, meistens am<br />
Wochenende.<br />
Das erste Treffen mit einem<br />
Casting für das neue Projekt<br />
findet am 28. Mai 2011 statt.<br />
Der nächste Termin ist am<br />
03. September 2011.<br />
KRABAT<br />
nach Otfried Preußler (*1923)<br />
12+<br />
Premiere: 03. März 2012,<br />
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Frank Hietzschold<br />
Krabat, ein 14jähriger Waisenjunge,<br />
soll in der Schwarzen<br />
Mühle am Koselbruch das<br />
Müllerhandwerk erlernen – aber<br />
auch ›alles andere‹. Schon<br />
bald entpuppt sich der Müller<br />
als Zaubermeister. Krabat,<br />
aufgenommen in die Schwarze<br />
Schule, wird zum Vorzeigeschüler.<br />
Doch als sein bester<br />
Freund unter den Gesellen<br />
unter mysteriösen Umständen<br />
ums Leben kommt, erkennt er<br />
das Prinzip des Bösen, das das<br />
Leben auf der Mühle bestimmt.<br />
Krabat muss sich entscheiden:<br />
Folgt er weiter der Schwarzen<br />
Magie des Meisters oder nimmt<br />
er den Kampf gegen ihn auf? Mit<br />
der Hilfe eines Freundes und der<br />
Liebe eines Mädchens wagt er<br />
den Ausbruch und schließlich<br />
gelingt es ihm, die Lehrlinge<br />
aus dem Bann der Mühle zu<br />
befreien.<br />
Autor und Stück<br />
Mit seiner Fokussierung<br />
auf<br />
die Jugend- und<br />
Lehrzeit Krabats<br />
erreicht Otfried Preußler<br />
eine ungeheure Aktualität und<br />
zugleich eine Zeitlosigkeit des<br />
Sagenstoffes als Jugendroman.<br />
Damit lässt sich auch die große<br />
Popularität des Buches erklären<br />
– es wurde mit mehreren<br />
internationalen Preisen ausgezeichnet,<br />
u.a. mit dem Deutschen<br />
Jugendbuchpreis 1972,<br />
und ist bis heute in insgesamt<br />
31 Sprachen übersetzt worden.<br />
Hinter dem Thema der ungeheuren<br />
Verführung durch Macht, Ansehen<br />
und Reichtum, denen der<br />
Held ausgesetzt ist, verbirgt sich<br />
nicht zuletzt auch die Biografie<br />
des Autors:<br />
Mein »Krabat« ist keine Geschichte,<br />
die sich nur an junge Leute wendet,<br />
und keine Geschichte für ein ausschließlich<br />
erwachsenes Publikum.<br />
Es ist die Geschichte eines jungen<br />
Menschen, der sich mit finsteren<br />
Mächten einlässt, von denen er<br />
fasziniert ist, bis er erkennt, worauf<br />
er sich da eingelassen hat. Es ist<br />
zugleich meine Geschichte, die Geschichte<br />
meiner Generation, und es<br />
ist die Geschichte aller jungen Leute,<br />
die mit der Macht und ihren Verlockungen<br />
in Berührung kommen und<br />
sich darin verstricken. Da gibt es nur<br />
einen Ausweg, den einzigen, den ich<br />
kenne: den festen Willen, sich davon<br />
freizumachen, die Hilfe von treuen<br />
Freunden – und jene Hilfe, die einem<br />
aus der Kraft der Liebe zuwächst, die<br />
Liebe, die stärker ist als die Macht<br />
des Bösen und alle Verlockungen<br />
dieser Welt. (Otfried Preußler)<br />
Kontakt:<br />
Frank Hietzschold<br />
Telefon: 06421.99 02 34<br />
kbb@theater-marburg.de<br />
69
Theater für Alle
Netzwerk<br />
Theater<br />
und Schule<br />
Kulturelle Bildung ist eine sowohl<br />
schulische als auch außerschulische<br />
Herausforderung. In der Kultur- und<br />
Bildungsrepublik Deutschland sind<br />
es vor allem die Institutionen Theater<br />
und Schule, die auf diesem Feld<br />
künstlerische und pädagogische<br />
Basisarbeit leisten. Hier wächst<br />
zusammen, was zusammengehört:<br />
der Theaterbesuch und Theater<br />
als Schulfach, Theater für Kinder<br />
und Jugendliche sowie Theater<br />
mit Kindern und Jugendlichen.<br />
(Prof. Dr. Wolfgang Schneider,<br />
Präsident der ASSITEJ, 2009)<br />
Die Abteilung »Netzwerk Thea-<br />
ter und Schule« gibt es seit der<br />
Spielzeit 2010/2011 am Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />
Sie hat die Aufgabe, den Austausch<br />
zwischen dem Theater<br />
und den Schulen zu organisieren<br />
und zu koordinieren sowie<br />
neue Projekte zu konzipieren<br />
und zu ermöglichen, die dann<br />
in bewährter Weise von den<br />
Theaterpädagogen und Dramaturgen<br />
durchgeführt werden.<br />
Das »Netzwerk Theater und<br />
Schule« ist für alle Schulen und<br />
Bildungseinrichtungen der erste<br />
Ansprechpartner im Hessischen<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />
72<br />
Angebote für Pädagogen<br />
Kooperationsvereinbarung<br />
Kernstück unserer Zusammenar<br />
beit mit den Schulen ist die<br />
Ko op e rationsvereinbarung.<br />
Wir orientieren uns dabei am<br />
Kooperationsvertrag »Theater<br />
und Schule« zwischen dem<br />
Hessischen Kultusministerium<br />
und dem Ministerium für<br />
Wissenschaft<br />
und Kunst, der<br />
im März 2010 in<br />
<strong>Marburg</strong> un terzeichnet<br />
wurde.<br />
Unser Ziel ist es,<br />
jedem Schüler<br />
der Stadt und<br />
des Landkreises mindestens<br />
einmal pro Jahr einen Theaterbesuch<br />
zu ermöglichen. Vorund/oder<br />
Nachbereitung des<br />
Theaterbesuchs, ausführliche<br />
Materialmappen, Spielangebote<br />
und Workshops sowie besondere<br />
Vorzüge bei der Kartenreservierung<br />
sind inbegriffen.<br />
Der Kooperationsvertrag kann<br />
selbstverständlich mit jeder<br />
Schule individuell vereinbart<br />
werden und berücksichtigt die<br />
speziellen Bedingungen und<br />
Bedürfnisse der Schule. Derzeit<br />
bestehen mit mehr als 30 Schulen<br />
Kooperationsvereinbarungen.<br />
Kontaktlehrer<br />
An jeder unserer Partnerschulen<br />
möchten wir für die schnelle<br />
und effektive Informationsübermittlung<br />
mit einem speziellen<br />
Kontaktlehrer zusammenarbeiten,<br />
der in der Schule unser<br />
er ster Ansprechpartner ist und<br />
sowohl unsere gemeinsamen<br />
Vorhaben im Kollegium kommuniziert<br />
als auch<br />
die Bedürfnisse<br />
und Wünsche<br />
der Schule an<br />
uns weiterleitet.<br />
Theaterstammtisch<br />
Der Theaterstammtisch für Pädagogen<br />
findet in regelmäßigen<br />
Abständen im Theater statt und<br />
ist der beste Ort für einen Informationsaustausch.<br />
Hier werden<br />
die neuen Stücke vorgestellt<br />
und Einblicke hinter die Kulissen<br />
ermöglicht. Die Termine werden<br />
im Monatsspielplan rechtzeitig<br />
bekannt gegeben, eine persönliche<br />
Einladung ergeht zusätzlich<br />
auf Wunsch.<br />
Lehrersichtungsveranstaltung<br />
Bei jeder Neuproduktion gibt es<br />
für Lehrer an einem ausgewählten<br />
Termin die Möglichkeit eines<br />
exklusiven Probenbesuchs, um<br />
einen Eindruck von der jeweiligen<br />
Inszenierung zu gewinnen.<br />
Patenklassen<br />
Bei jedem Stück besteht für<br />
eine Schulklasse die Möglichkeit,<br />
den Produktionsprozess<br />
hautnah mitzuerleben – von den<br />
Vorbereitungen über Probenbesuche<br />
und Gespräche mit dem<br />
Inszenierungsteam bis hin zur<br />
Premiere.<br />
Vor- und/oder<br />
Nachbereitung<br />
Wir bieten zu allen Inszenierungen<br />
Vor- und/oder Nachbereitungen<br />
an. Anhand einer stückbezogenen<br />
Materialmappe wird<br />
Hintergrundwissen zu Stück,<br />
Autor und Inszenierung vermittelt<br />
sowie mit theaterpädagogischen<br />
praktischen Übungen<br />
die spielerische Annäherung an<br />
das Thema des Stückes ermöglicht.<br />
Unsere Theaterpädagogen<br />
und Dramaturgen stehen dabei<br />
mit ihrer Fachkenntnis zur<br />
Verfügung. Selbstverständlich<br />
bieten wir den Schulen auch<br />
Workshops unter qualifizierter<br />
Leitung an, und zwar entweder<br />
stückbezogen oder auch mit<br />
freier Themenwahl.<br />
Schultheater<br />
Auf Wunsch beraten wir die<br />
Schultheater gerne mit Stückempfehlungen<br />
und sonstigen<br />
fachlichen Hinweisen. Eine enge<br />
Kooperation mit den Lehrern für<br />
Darstellendes Spiel wird ebenfalls<br />
angeboten.<br />
FLUX – Gastspielreihe<br />
für Schulen<br />
Mit der Gastspielreihe »Flux«<br />
fördert das Hessische Ministerium<br />
für Wissenschaft und<br />
Kunst gemeinsam mit dem Hessischen<br />
Kultusministerium die<br />
Zusammenarbeit von Theatern<br />
und Schulen vor allem in ländlichen<br />
Regionen. Das Land Hessen<br />
übernimmt 50% der Gagen,<br />
die andere Hälfte muss von den<br />
Schulen bzw. Gemeinden oder<br />
Kulturveranstaltern getragen<br />
werden. Fester Bestandteil der<br />
Gastspielreihe sind theaterpädagogische<br />
Vor- und/oder Nachbereitungen<br />
durch die Theater.<br />
Schulen und Theater müssen<br />
sich um die Teilnahme an dem<br />
Projekt schriftlich bewerben.<br />
Weitere Informationen und Bewerbungsformulare<br />
unter:<br />
www.theaterundschule.net<br />
Newsletter<br />
Sind Sie daran interessiert, Informationen<br />
zu erhalten, die<br />
über den Spielplan hinausgehen?<br />
Beispielsweise zu Sonderaktionen,<br />
Verlosungen, Freikartenangeboten,<br />
Workshops und<br />
Beratungen? Dann laden wir Sie<br />
herzlich ein, sich auf unserer<br />
Homepage für unseren Lehrer-<br />
Newsletter anzumelden!<br />
Kontakt Theater und Schule:<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs @ theater-marburg.de<br />
Kontakt Theaterpädagogik:<br />
Mareike Götza<br />
Telefon: 06421. 99 02 38<br />
theaterpaedagogik @ theatermarburg.de<br />
Theaterpatenprojekt Sozialfond<br />
Unter dem Motto »Theater für<br />
alle« führen das Hessische<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> und die<br />
Resonanzstiftung Kinder aus<br />
sozial schwachen Verhältnissen<br />
an das Theater heran und ermöglichen<br />
ihnen regelmäßige<br />
Theaterbesuche.<br />
Das Theaterpatenprojekt, das in<br />
<strong>Marburg</strong> bereits<br />
erfolgreich in die<br />
zweite Runde<br />
geht, orientiert<br />
sich an einem<br />
Bambi-prämierten<br />
Format aus<br />
Stuttgart, das<br />
seit mehren Jahren<br />
erfolgreich<br />
läuft. Im zweiten Durchgang<br />
des Projektes wird eine Gruppe<br />
acht- bis zwölfjähriger Kinder<br />
aus <strong>Marburg</strong>er Einrichtungen<br />
(Kinderheimen, -horten oder Jugendzentren)<br />
vier Vorstellungen<br />
im Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> besuchen.<br />
Zusammen mit ihren Paten<br />
tauchen die Kinder in die Welt<br />
des Theaters ein und können<br />
sich im Anschluss über das<br />
Gesehene mit den<br />
anderen Kindern<br />
und ihren Paten<br />
austauschen.<br />
Wir suchen verantwortungsvolle<br />
Personen und<br />
Firmen, die das<br />
Projekt in <strong>Marburg</strong><br />
unterstützen.<br />
Durch eine Geldspende oder die<br />
Übernahme einer Einzel- oder<br />
Gruppenpatenschaft kann dazu<br />
beigetragen werden, den Alltag<br />
benachteiligter Kinder in <strong>Marburg</strong><br />
mitzugestalten.<br />
Kontakt:<br />
Ernst Serth<br />
Telefon: 06408. 92 23 6<br />
e.serth@kutschera.org<br />
Mareike Götza<br />
Telefon: 06421. 99 02 38<br />
theaterpaedagogik@theatermarburg.de<br />
Ein Theaterbesuch sollte nicht<br />
am Geld scheitern! Daher hat<br />
das Hessische <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> einen Sozialfond für<br />
Schulklassen eingerichtet, um<br />
Kindern aus sozial schwachen<br />
Familien, deren Eltern das Eintrittsgeld<br />
nicht zahlen können,<br />
einen Theaterbesuch zu ermöglichen.<br />
Auf spezielle Anfrage<br />
durch die Lehrer erhalten dann<br />
einzelne Schüler einen Zuschuss<br />
zu der Theaterkarte und<br />
können so die Vorstellung mit<br />
der gesamten Klasse erleben.<br />
Der Sozialfond speist sich aus<br />
dem Erlös verschiedener Spendenaktionen<br />
des Theaters und<br />
anderen freiwilligen finanziellen<br />
Zuwendungen.<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs@theater-marburg.de<br />
73
<strong>Marburg</strong> macht Theater<br />
Begegnungen –<br />
Die Abenteuer des kleinen<br />
Prinzen<br />
Ein Projekt in Kooperation mit<br />
der Musikschule <strong>Marburg</strong><br />
Rock, Pop, Klassik, House,<br />
Hiphop, Jazz, Soul, Funk,<br />
Punk, Elektro, Dance, Metal,<br />
Techno, Independent, Blues,<br />
Rap, Country, Reggae... so<br />
vielseitig wie die Musik scheinen<br />
die Charaktere zu sein,<br />
die der kleine Prinz auf seiner<br />
Reise zur Erde von Planet zu<br />
Planet trifft. Darauf basiert<br />
die Idee zu diesem Projekt,<br />
das die Abenteuer des kleinen<br />
Prinzen in einer Kombination<br />
aus Musik, Gesang und<br />
Schauspiel erzählt. Das Ergebnis<br />
soll eine musikalische Collage<br />
werden, die vor allem auf<br />
die kreative Mitarbeit der Teilnehmer<br />
setzt. Dabei wird es<br />
für viele der Mitwirkenden das<br />
erste Mal sein, dass sie sich<br />
neben der Musik oder dem<br />
Gesang auch dem Schauspiel<br />
widmen. Dieses Projekt entsteht<br />
in regelmäßigen Proben<br />
und einer Projektwoche in den<br />
Herbstferien in Zusammenarbeit<br />
mit der Musikschule<br />
<strong>Marburg</strong>.<br />
Projektzeitraum: September<br />
2011 bis März 2012<br />
Altersgruppe: altersübergreifend<br />
Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />
Treffen sowie eine Workshopwoche<br />
in den Herbstferien<br />
Geplanter Abschluss: März<br />
2012<br />
Teilnehmerzahl: ca. 14 Schüler<br />
der Musikschule <strong>Marburg</strong><br />
Kontakt:<br />
Janina Wolf<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.wolf @ theater-marburg.de<br />
74<br />
Winner? Loser?<br />
Ein Projekt mit <strong>Marburg</strong>er<br />
Jugendlichen<br />
Komasaufen, schwanger mit 13,<br />
Mobbing in der Schule, computerabhängige<br />
Jugendliche –<br />
Schlagzeilen wie diese vermitteln<br />
uns ein Bild von der<br />
›Jugend von<br />
heute‹. Und<br />
doch: Studien<br />
belegen, dass<br />
herkömmliche<br />
Werte wie<br />
Freundschaft<br />
und Familie so<br />
hoch im Kurs<br />
stehen wie selten<br />
zuvor. Wie<br />
sieht es in <strong>Marburg</strong> aus? Was<br />
bewegt die Jugend hier? Was<br />
sind ihre Probleme mit ihrer Familie,<br />
ihren Freunden und ihren<br />
Mitschülern? Anlehnend an eine<br />
Stückvorlage von Lutz Hübner<br />
werden sich 6 Jugendliche im<br />
Durchschnittsalter von 16 Jahren<br />
gemeinsam auf den Weg machen,<br />
um Antworten auf diese<br />
Fragen zu finden. Dabei sollen<br />
sie zusammen kreativ und aktiv<br />
werden, sich kennen lernen, die<br />
Stärken des anderen entdecken<br />
und diese in die Konzeption des<br />
Stückes einfließen lassen. Im<br />
Vordergrund steht hierbei, auszuprobieren,<br />
wie es sich anfühlt,<br />
in andere Rollen zu schlüpfen.<br />
Projektzeitraum: September<br />
2011 bis Juni 2012<br />
Altersgruppe: ca. 16 Jahre<br />
Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />
Treffen oder Projektwochenenden<br />
Geplanter Abschluss: ca. Juni<br />
2012<br />
Teilnehmerzahl: 6 Jugendliche<br />
Kontakt:<br />
Janina Wolf<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.wolf @ theater-marburg.de<br />
Die große<br />
Vergefühl wur zelung<br />
Eine ästhetische Selbstbefragung<br />
nach Wurzeln und<br />
Wirkungen unserer Emotionen<br />
Gefühle sind unsere großen<br />
Triebkräfte. Doch sie können uns<br />
auch lähmen. Glück, Wut, Trauer,<br />
Angst, Panik,<br />
Sorge, Hass<br />
und Liebe – zu<br />
all diesen und<br />
noch vielen<br />
anderen inneren<br />
Regungen<br />
sind wir fähig.<br />
Sie bringen<br />
uns voran,<br />
hemmen uns,<br />
lassen uns fliegen oder Wurzeln<br />
schlagen. Wir wollen uns nach<br />
diesen positiven und negativen<br />
Gefühlen befragen, sie in kleinen<br />
Prosa- oder Stücktexten ästhetisch<br />
verarbeiten und schließlich<br />
in Einzelperformances oder kleinen<br />
Team-Spielszenen theatral<br />
geformt auf die Bühne bringen.<br />
Projektbeginn: August 2011 für<br />
Jugendliche aus dem Bereich<br />
der <strong>Marburg</strong>er Nordstadt in Zusammenarbeit<br />
mit der Friedrich-<br />
Ebert-Schule<br />
Altersgruppe: 13–16 Jahre<br />
Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />
Treffen und Wochenendworkshops<br />
Geplanter Abschluss: Januar/<br />
Fe bruar 2012<br />
Teilnehmerzahl: 20 Jugendliche<br />
Kontakt:<br />
Michael Pietsch<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
m.pietsch @ theater-marburg.de<br />
Give the anarchist a cigarette<br />
Eine freie Annäherung<br />
An-Archos bedeutet ohne Herrschaft.<br />
Dieses aus dem Griechischen<br />
stammende Wort ist seit<br />
ca. 150 Jahren als verbindende<br />
Begrifflichkeit für Menschen<br />
anerkannt, deren Freiheitsliebe<br />
und soziale Kompetenz sich im<br />
Streben nach einer herrschaftslosen<br />
Gesellschaft bündeln.<br />
Aber wer kennt sie noch, die<br />
Denker, Strategen und Aktivisten<br />
des Anarchismus, diese Narren<br />
der Freiheit?<br />
Wir schütten schriftliche und<br />
musikalische (Er)Zeugnisse wie<br />
im Reagenzglas zusammen und<br />
katalysieren eine Reaktion jenseits<br />
von Bombenhysterie und<br />
Terrorwarnung. Herauskommen<br />
wird ein spannendes Crossover,<br />
das alle Sinne anspricht und das<br />
Gehirn endlich mal wieder Achterbahn<br />
fahren lässt. Willkommen<br />
sind alle Jugendlichen/<br />
jungen Erwachsenen, die sich<br />
angesprochen fühlen.<br />
Projektbeginn: Erstes Plenum<br />
Ende Januar 2012<br />
Arbeitsaufwand: wöchentliche<br />
Treffen und Wochenendworkshops<br />
Geplanter Abschluss: Juni 2012<br />
Teilnehmerzahl: 10–15 Personen<br />
Kontakt:<br />
Michael Pietsch<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
m.pietsch @ theater-marburg.de<br />
I Furiosi – Die Wütenden<br />
Eine theatrale Untersuchung<br />
Ausgehend von Nanni Balestrinis<br />
Roman über italienische<br />
Fußballfans, die das hierzulande<br />
noch immer frische und gerade<br />
auch wegen seiner theatralen<br />
Arrangements weitestgehend<br />
positiv besetzte Siegel der<br />
»Ultras« kreiert haben, haben<br />
wir im Februar 2011 eine Untersuchung<br />
über die »Faszination<br />
Fußball« gestartet. Wir beschäftigen<br />
uns sowohl mit dem<br />
Roman als auch mit heutigen<br />
Fanszenen und bringen zum Abschluss<br />
ein Stück auf die Bühne.<br />
Im Training und in der Spielweise<br />
halten wir es so, wie es sich<br />
für eine solche Arbeit gehört:<br />
Taktische Disziplin, schnelle<br />
Kombinationen und eiskalter<br />
Abschluss.<br />
Morgens ist es wunderschön du<br />
kommst am Bus an wenn’s noch<br />
dunkel ist und du siehst aus der Dunkelheit<br />
die Gespenster die Schatten<br />
auftauchen du siehst sie ankommen<br />
ganz verkrümmt Monster die nur drei<br />
Stunden oder gar nicht geschlafen<br />
haben sie tauchen auf aus der<br />
Dunkelheit einer nach dem anderen<br />
kommen die Typen dort an und rufen<br />
einander in der Stille...<br />
(Nanni Balestrini, »I Furiosi«)<br />
Projektbeginn: Das Projekt läuft<br />
seit Februar 2011 im <strong>Marburg</strong>er<br />
Stadtteil Richtsberg in Zusammenarbeit<br />
mit der Richtsberg-<br />
Gesamtschule<br />
Geplanter Abschluss: Januar<br />
2012<br />
Kontakt:<br />
Michael Pietsch<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
m.pietsch @ theater-marburg.de<br />
Bürger auf Zeit<br />
Das Bonmot, dass andere Städte<br />
eine Universität hätten und<br />
<strong>Marburg</strong> eine Universität sei, hat<br />
seinen Ursprung nicht zuletzt<br />
im Alltag. Doch die Vielzahl<br />
von Studenten im Stadtbild<br />
macht es ebenso für Studenten<br />
möglich, den<br />
›Einheimischen‹<br />
aus dem Weg zu<br />
gehen, wie auch<br />
›den <strong>Marburg</strong>ern‹,<br />
sich der großen<br />
Gruppe temporärer<br />
Mitbürger<br />
gegenüber fremd<br />
zu fühlen. Die<br />
eigene Stadt aus<br />
fremden Augen, mit den Augen<br />
des Anderen zu sehen und so<br />
sich selbst vielleicht neu und<br />
ganz unbekannt zu erleben, hat<br />
sich »Bürger auf Zeit« vorgenommen.<br />
Gespräche wurden<br />
geführt, neue Wege durch die<br />
Stadt gebahnt und fremde<br />
Perspektiven entdeckt. Aber es<br />
ist bei weitem noch nicht alles<br />
dazu gesagt.<br />
In diesem Sinne plant das Hessische<br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />
auch im Sommersemester 2012<br />
ein weiteres Projekt für theaterbegeisterte<br />
<strong>Marburg</strong>er Bürger.<br />
Wir möchten die Bürger der<br />
Stadt mit den Studenten (die natürlich<br />
auch Bürger dieser Stadt<br />
sind) zusammenführen,<br />
und unter<br />
dem Titel »Bürger<br />
auf Zeit« nach einer<br />
neuen theatralen<br />
Umsetzung<br />
suchen, wie sich<br />
Stadt und Universität<br />
gegenseitig<br />
beeinflussen, herausfordern,voranbringen.<br />
Was dabei herauskommt,<br />
kann ein Bühnenstück<br />
sein, aber auch eine Performance,<br />
ein musikalisches Ereignis,<br />
eine Lesung oder eine Mischung<br />
aus allem. Der Phantasie<br />
sind keine Grenzen gesetzt!<br />
Genauere Informationen zu diesem<br />
Projekt und den Termin des<br />
ersten Vorbereitungstreffens<br />
entnehmen Sie bitte unseren<br />
regelmäßigen Veröffentlichungen<br />
oder den Rundschreiben<br />
unseres Fördervereins »Freundeskreis<br />
<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> e.V.«.<br />
Kontakt:<br />
Alexander Leiffheidt<br />
Telefon: 06421. 99 02 45<br />
a.leiffheidt @ theater-marburg.de<br />
ACTeasy<br />
Der <strong>Marburg</strong>er Jugendtheaterclub<br />
Der <strong>Marburg</strong>er Jugendtheaterclub<br />
ACTeasy e.V. ist ein Zusammenschluss<br />
aller <strong>Marburg</strong>er<br />
Theater und Jugendeinrichtungen,<br />
die spezielle Theaterprojekte<br />
für Jugendliche zwischen<br />
12 und 19 Jahren anbieten.<br />
ACTeasy-Gruppen erhalten bei<br />
den Kooperationspartnern Jugendbildungswerk,<br />
Jugendhaus<br />
Compass, Deutsche Blindenstudienanstalt,<br />
German-Stage-<br />
Service, Theater GegenStand<br />
und <strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> professionelle Anleitungen<br />
durch erfahrene Spielleiter<br />
sowie Proben- und Auftrittsmöglichkeiten.<br />
Über ACTeasy e.V.<br />
haben die einzelnen Theatergruppen<br />
zudem die Möglichkeit,<br />
ihre Produktionen bei überregionalen<br />
Festivals zu zeigen und<br />
Gastspiele zu geben. Außerdem<br />
können sich die Mitglieder von<br />
ACTeasy gemeinsam bei städtischen<br />
Aktionstagen oder an der<br />
Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche<br />
beteiligen.<br />
Mit der ACTeasy-Mitgliedskarte,<br />
die für ein Jahr gültig ist und<br />
6 Euro kostet, erhalten alle<br />
Jugendlichen zwischen 12 und<br />
19 Jahren nach Maßgabe freier<br />
Plätze eine ermäßigte Eintrittskarte<br />
zum Preis von 3 Euro in<br />
allen Vorstellungen der Kooperationspartner.<br />
www.acteasy.eu<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs @ theater-marburg.de<br />
75
Mobile Klassenzimmerproduktionen<br />
Lebensschicksale werden innerhalb<br />
dieser Wände entschieden, hier passieren<br />
Tragödien und Komödien, hier<br />
spielen sich Geschichten von Liebe und<br />
Hass, Freude und Enttäuschung ab.<br />
Mit diesem Statement empfiehlt<br />
der Norweger Carl Morten<br />
Amundsen das Klassenzimmer<br />
als Tatort der Dramatik und der<br />
szenischen Handlung.<br />
In diesem Sinne können Sie bei<br />
uns ab sofort zwei Inszenierungen<br />
in Ihr Klassenzimmer<br />
holen. In »Klamms Krieg«, das<br />
2002 den Deutschen Jugendtheaterpreis<br />
gewann, erleben sie<br />
den Kampf des Deutschlehrers<br />
Klamm gegen die Vorwürfe und<br />
das Schweigen seiner Klasse. In<br />
»Hier geblieben« geht es um die<br />
plötzliche Abschiebung eines<br />
Klassenkameraden und die<br />
damit losgetretene Diskussion<br />
zum Thema Bleiberecht. Weitere<br />
Informationen finden Sie in der<br />
»Premierenübersicht Junges<br />
Theater« (S. 42). In die Dauer von<br />
zwei Schulstunden schließen<br />
sich das etwa 45minütige Stück<br />
und ein anschließendes Gespräch<br />
über das Gesehene ein.<br />
Termine für beide Stücke können<br />
mit dem Leiter des Bereichs<br />
»Theater und Schule« vereinbart<br />
werden.<br />
Klamms Krieg<br />
von Kai Hensel (*1965) / 15+<br />
Regie und Ausstattung:<br />
Peter Meyer<br />
Wie Thomas Streibig seine Unterrichtsstunde<br />
gestaltet, geht empfindsam<br />
unter die Haut. Er spricht gezielt<br />
einzelne im Publikum – das übrigens<br />
brav in Reih’ und Glied in der Klasse<br />
sitzt – namentlich als seine Schüler<br />
an, fordert mit stechendem Blick<br />
Reaktionen heraus, die natürlich<br />
ausbleiben. Dabei verliert er mehr<br />
und mehr die Contenance, versucht<br />
76<br />
sogar mit der streikenden Klasse auf<br />
anbiedernde Art und Weise zu paktieren.<br />
Höhepunkt der Auseinandersetzungen<br />
ist gewiss Streibigs Ausbruch<br />
als alkoholisierter Lehrer: In seiner<br />
Wut reißt er Fenster und Tür auf, um<br />
sich lautstark Luft zu verschaffen –<br />
und erntet dafür bei der abendlichen<br />
Premiere am Dienstag spontane Pfiffe<br />
vom Schulhof. Dabei<br />
formt Streibig höchst<br />
überzeugend einen<br />
gebildeten, verknöcherten<br />
Kleinbürger,<br />
der zwar seine<br />
Machtmuskeln vor<br />
den Schülern spielen<br />
lässt, selbst aber<br />
auch Angst vor Konsequenzen verspürt.<br />
Im Grunde ein bedauernswerter<br />
Mann, der sich selbst isoliert hat,<br />
gerade dadurch zur latenten Gefahr<br />
für die ihm anvertrauten Schüler wird.<br />
Prädikat: Unbedingt sehenswert!<br />
(Gießener Allgemeine, 15.01.2004)<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs @ theater-marburg.de<br />
Eröffnungsfest<br />
08.09. – 10.09.2011<br />
Theater mal drei – gleich mit<br />
drei Premieren wird die Spielzeit<br />
2011/2012 eröffnet. Drei Stücke,<br />
an drei unterschiedlichen<br />
Spielstätten – Stadthalle, Bühne,<br />
Klassenzimmer – an drei aufeinanderfolgenden<br />
Tagen, läuten<br />
ein spannendes, abwechslungsreiches<br />
und unterhaltsames<br />
Theaterjahr am<br />
Hessischen <strong>Landestheater</strong><strong>Marburg</strong><br />
ein: Mit<br />
»Hier geblieben«,<br />
einem Stück über<br />
den Mut, sich zur<br />
Wehr zu setzten,<br />
fällt am 08. September<br />
2011 der Startschuss.<br />
Das Besondere an dieser Produktion:<br />
ein Klassenzimmer in<br />
einer der Kooperationsschulen<br />
des Theaters wird Premierenspielort<br />
sein. Die Räume<br />
spielen bekanntlich mit, doch<br />
auch die Zuschauer in diesen<br />
unterschiedlichen und, wie im<br />
Klassenzimmer, ungewöhnlichen<br />
Räumen werden auf ganz<br />
verschiedene Weise erreicht.<br />
Die mit »Baal« begonnene<br />
Brecht-Reihe geht mit »Der gute<br />
Mensch von Sezuan« gleich zu<br />
Beginn der neuen Spielzeit auf<br />
der Bühne am Schwanhof in die<br />
nächste Runde. Und am 10. September<br />
2011 wird in der Stadthalle<br />
mit »Don Karlos« aus der<br />
Schillerschen Feder das Premiereneröffnungstrio<br />
komplettiert.<br />
Livebands im Anschluss an die<br />
Vorstellungen und ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenangebot<br />
für die ganze Familie laden zum<br />
gemeinsamen Feiern und einem<br />
spannenden Start in die Spielzeit<br />
2011/2012 ein.<br />
<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />
2012<br />
14.06. – 01.07.2012<br />
Die Stadt ist Bühne – die Bühne<br />
ist die Stadt!<br />
Das Hessische <strong>Landestheater</strong><br />
zieht für den »<strong>Marburg</strong>er Theatersommer<br />
2012« vom 14. Juni<br />
bis 01. Juli 2012 wieder in das<br />
Herz der Stadt. Als Schauplatz<br />
des jahrelangen Handelns und<br />
Feilschens ist der <strong>Marburg</strong>er<br />
Marktplatz als Kulisse für das<br />
diesjährige Open Air-Spektakel<br />
geradezu prädestiniert. Denn vor<br />
dem historischen Rathaus läutet<br />
William Shakespeares literarischer<br />
Klassiker »Der Kaufmann<br />
von Venedig« den »<strong>Marburg</strong>er<br />
Theatersommer 2012« ein. Für<br />
die Einwohner und <strong>Marburg</strong>er<br />
Gäste wird sich die Stadt für<br />
zwei Wochen mit national und<br />
international renommiertem<br />
Theatervolk füllen, die sich<br />
öffentliche Räume und Plätze<br />
künstlerisch aneignen und mit<br />
spektakulärem, skurrilem und<br />
unterhaltsamem Straßen- und<br />
Bewegungstheater die Stadt in<br />
eine Bühne verwandeln.<br />
Wir möchten Sie wieder dazu<br />
einladen, den »<strong>Marburg</strong>er Theatersommer«<br />
zu unterstützen<br />
und als Förderer und Sponsor<br />
aktiv an der Quantität und Qualität<br />
des Festivals mitzuwirken.<br />
Jede Unterstützung ist willkommen<br />
und wird Ansporn und<br />
Grundlage für die Weiterentwicklung<br />
der Idee in den nächsten<br />
Jahren sein.<br />
KUSS – kuck! schau! spiel!<br />
17. Hessische Kin der- und Jugendtheaterwoche<br />
18.03. – 24.03.2012<br />
Die Hessische Kinder- und<br />
Jugendtheaterwoche ist das<br />
zentrale Festival der hessischen<br />
Kinder- und Jugendtheater<br />
und findet einmal jährlich am<br />
Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />
statt. Die Einzigartigkeit<br />
dieses Festivals besteht in der<br />
gleichrangigen Verknüpfung von<br />
›Theater sehen‹ und ›Theater<br />
spielen‹. Im Mittelpunkt der Aufführungen<br />
stehen die aktuellen<br />
Produktionen aus Hessen und<br />
der Länderarbeitsgemeinschaft<br />
Südwest in der ASSITEJ, dem<br />
Zusammenschluss der professionellen<br />
Kinder- und Jugendtheater<br />
aus Hessen, Rheinland-<br />
Pfalz und dem Saarland.<br />
Neben dem Besuch von mehr<br />
als 20 Produktionen aus dem In-<br />
und Ausland können regelmäßig<br />
bis zu 2.000 Kinder und Jugendliche<br />
an den ca. 100 Workshops<br />
in den Schulen teilnehmen, um<br />
Erfahrungen in den verschiedensten<br />
Bereichen des Theaterspiels<br />
zu<br />
sammeln und<br />
um ihre eigene<br />
Kreativität<br />
zu entfalten.<br />
Der »Freundeskreis<strong>Hessisches</strong><strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> e.V.«<br />
vergibt seit 1998 den mit 2.000<br />
Euro dotierten <strong>Marburg</strong>er Kinder-<br />
und Jugendtheaterpreis für die<br />
beste Produktion des Festivals.<br />
Eine Jury aus theaterbegeisterten<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
sowie interessierten Zuschauern<br />
und Theatermachern wählt den<br />
Preisträger aus.<br />
»kuck! schau! spiel!«. So viel Beginn<br />
war selten in <strong>Marburg</strong> und dennoch<br />
gibt es sie noch, die traditionelle Hessische<br />
Kinder- und Jugendtheaterwoche.<br />
(…) Ich bin sicher, dass von<br />
dieser Festivalwoche wieder wichtige<br />
Impulse für die Weiterentwicklung<br />
der Theaterkunst für junge Menschen<br />
in unserem Lande<br />
ausgehen.<br />
(Eva Kühne-<br />
Hörmann,<br />
Hessische Ministerin<br />
für Wissenschaft<br />
und<br />
Kunst, 2011)<br />
Veranstalter:<br />
<strong>Hessisches</strong><br />
<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> / Fachdienst<br />
Kultur der Stadt <strong>Marburg</strong> /<br />
Staatliches Schulamt <strong>Marburg</strong>-<br />
Biedenkopf / Verein SchulKultur<br />
<strong>Marburg</strong>-Biedenkopf e.V.<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
durch das Land Hessen und den<br />
Landkreis <strong>Marburg</strong>-Biedenkopf.<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs @ theater-marburg.de<br />
Grußwort des<br />
Freundeskreises<br />
Rechtfertigt sich Theater in unserer<br />
heutigen, nach ökonomischen<br />
Kriterien orientierenden<br />
Welt? Wir meinen, gerade wegen<br />
dieser Tendenz!<br />
Theater insbesondere und Kultur<br />
im Allgemeinen sind wesentlich<br />
für die Entwicklung der individuellen<br />
Kreativität und Stärkung<br />
der Verantwortlichkeit des Einzelnen<br />
in einer sich ständig ändernden<br />
Welt. Im Theater finden<br />
die Auseinandersetzungen mit<br />
der Wirklichkeit statt, werden die<br />
Werte unseres demokratischen<br />
Gemeinwesens weitergetragen.<br />
Das zeigt der aktuelle Spielplan<br />
des Theaters <strong>Marburg</strong>, wenn er<br />
uns spannendes Theater zwischen<br />
Brecht und Shakespeare<br />
präsentiert.<br />
Wir als Förderverein des Theaters<br />
<strong>Marburg</strong> haben dabei die<br />
Aufgabe, die Notwendigkeit von<br />
Theater in <strong>Marburg</strong> zur Erfüllung<br />
des Menschenrechts auf<br />
Teilhabe an der Kultur weiter in<br />
die Bevölkerung zu tragen. Dazu<br />
benötigen wir Sie als Mäzen und<br />
Multiplikator. Treten Sie dem<br />
Freundeskreis bei und stärken<br />
Sie, Sie und auch Sie das Theater<br />
in <strong>Marburg</strong>. Denn Theater<br />
muss sein!<br />
Jürgen Bandte ( 1. Vorsitzender )<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Bandte<br />
Am Nußacker 19<br />
35043 <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06424. 92 31 21<br />
jsbandte @ t-online.de<br />
www.theater-marburg.de/<br />
freundeskreis<br />
77
Abonnements<br />
Mit dem Abo sieht man besser!<br />
Mit einem Abonnement am Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong><br />
genießen Sie eine ganze Reihe von Vorzügen. Sie begleiten unsere<br />
Arbeit kontinuierlich über den gesamten Verlauf einer Spielzeit, Sie<br />
können sich auf ein Kennenlernen und Wiedersehen mit Künstlern<br />
und Leitung freuen, Sie verfolgen Wege, Entwicklungen, die Wandlungsfähigkeit<br />
im Ensemble, Kontinuität und Aufbruch im Spielplan –<br />
so machen Sie das Hessische Lan destheater <strong>Marburg</strong> zu Ihrem<br />
Thea ter. Feiern Sie zusammen mit uns die Premieren,<br />
tauchen Sie mit Werkeinführungen, begleitenden<br />
Veranstaltungen und Gesprächen mit den<br />
Mitwirkenden ganz tief ein in die Theaterwelt und<br />
freuen Sie sich auf regelmäßige exklusive Informationen<br />
aus Ihrem Theater <strong>Marburg</strong>. Und außerdem:<br />
– Sie sparen Geld – bis zu 40% im Vergleich zum<br />
regulären Eintrittspreis.<br />
– Sie bekommen Ihre Karten zugeschickt und ersparen sich ein<br />
Anstehen an der Theaterkasse.<br />
– Sie haben Ihre Karten sicher, auch für lange vorher ausverkaufte<br />
Vorstellungen.<br />
– Sie können Ihre Plätze verschenken, da das Abonnement über-<br />
tragbar ist.*<br />
– Sie kennen Ihre Termine weit im Voraus, können besser planen<br />
und die Vorfreude auf einen ganz besonderen Tag im Monat<br />
genießen.<br />
– Sie können zwei Tage vor dem regulären Vorverkaufsbeginn<br />
Karten für alle Veranstaltungen erwerben.<br />
– Sie bekommen die Monatsspielpläne und das Jahresheft kosten-<br />
los zugesandt.<br />
– Sie haben die Gewissheit, wichtige Ereignisse im <strong>Marburg</strong>er<br />
Kulturleben nicht zu verpassen.<br />
– Sie können bei Verhinderung am Abonnementtag einen anderen<br />
Aufführungstag der jeweiligen Produktion wählen und gegen eine<br />
Umtauschgebühr von 1 Euro eintauschen.<br />
– Sie erhalten einen Treuerabatt von 10% auf den Abopreis, wenn<br />
Sie Ihr Abonnement für die Folgespielzeit abschließen (ausgenommen<br />
die Wahl- und Familien-Abonnements, das Junge<br />
Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement).<br />
– Sie (ausgenommen die Wahl- und Familien-Abonnenten) erhalten<br />
15% Rabatt auf die regulären Tagespreise der Repertoirevorstel-<br />
lungen (außer Premieren, Gala- und Sonderveranstaltungen)<br />
folgender Theater in unserer Nähe gegen Vorlage Ihres Abonnement-Ausweises:<br />
Staatstheater Kassel, Stadttheater Gießen, Städtische<br />
Bühnen Frankfurt, Staatstheater Darmstadt, Staatsthea ter<br />
Wiesbaden, Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim,<br />
Theater der Stadt Heidelberg und Deutsches Theater Göttingen.<br />
* Bei Ermäßigungen nur an Personen mit der gleichen Ermäßigungsberechtigung<br />
oder gegen Aufzahlung des Differenzbetrages.<br />
78<br />
Die Karten werden neu gemischt – Abonnements 2011/2012<br />
Neben dem bewährten Premierenabonnement, den Wochentagsabonnements<br />
am Dienstag und Mittwoch mit je 8 Vorstellungen<br />
und den Wahlabonnements mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen bieten<br />
wir Ihnen auch in dieser Spielzeit wieder maßgeschneiderte Abonnements<br />
für Familien, Jugendliche, Theatereinsteiger und Theaterkenner<br />
an: Ob mit kleinem oder größerem Geldbeutel, ob jung oder<br />
alt, ob Sie das Tragische im Komischen oder das Komische im Tragischen<br />
lieben, ob Sie Klassiker erleben und auch<br />
Stücke gegenwärtiger Dramatik kennenlernen wollen<br />
oder sich ganz und gar der aktuellen Dramatik<br />
verschrieben haben, ob Sie mit Ihren Kindern gemeinsam<br />
Theater erleben möchten, ob Sie lieber<br />
am Nachmittag ins Theater gehen, ob Sie die Premiere<br />
feiern oder immer an einem festen Wochentag<br />
ihren Theaterbesuch planen möchten – am<br />
Hessischen <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> finden Sie das passende Angebot,<br />
um sich Ihren Platz zu sichern und dabei bares Geld zu sparen.<br />
Sie haben die Wahl!<br />
Die Achter-Abonnements<br />
Nach der Götterlehre des ägyptischen Hermopolis herrschten<br />
8 Gottheiten vor der Entstehung der Welt als personifizierte Urkräfte,<br />
8 Menschen werden in Noahs Arche gerettet, der achte Tag schuf<br />
den neuen Menschen, 8 ist die erste echte Kubikzahl, ein Vieleck mit<br />
acht Seiten ist ein Oktagon, das Achteck ist der Beginn der Transformation<br />
des Quadrates in den Kreis und umgekehrt, es gibt 8 Hauptrichtungen<br />
der Wind rose, das Sonnensystem hat 8 Planeten… Die<br />
Zahl 8 – eine magische Zahl, die Ihnen folgende<br />
Abonnements beschert:<br />
Das Premieren-Abonnement (Abo P):<br />
Sie wissen als Erste/r, wie die neueste Produktion<br />
des Hessischen <strong>Landestheater</strong>s <strong>Marburg</strong> aussieht<br />
und erleben die besondere Spannung des Premierenabends<br />
im Theater am Schwanhof, in der Stadthalle, im Fürstensaal<br />
und unter freiem Himmel. Feiern Sie mit unserem Ensemble,<br />
dem Regieteam und den Mitarbeitern auf der anschließenden Premierenfeier.<br />
Vorstellungsbeginn ist immer um 19.30 Uhr.<br />
Sa, 10.09.2011 Don Karlos<br />
Sa, 24.09.2011 Dantons Tod<br />
Sa, 05.11.2011 Der Revisor<br />
Sa, 21.01.2012 Antigone<br />
Sa, 03.03.2012 Theaterjugendclub: Krabat<br />
Sa, 17.03.2012 Der goldene Drache<br />
So, 01.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
Do, 14.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />
Preis: 112 Euro<br />
Das Dienstag- und das Mittwoch-Abonnement:<br />
Immer am Dienstagabend oder am Mittwochabend um 19.30 Uhr begeben<br />
Sie sich auf theatralische Entdeckungs- und Gedankenreise:<br />
Ein atemberaubendes Spiel unter Mächtigen im Zentrum der Macht,<br />
ein Netz komplexer Intrigen und Liebesgeschichten entspinnt sich<br />
vor Ihren Augen mit Schillers großem Klassiker »Don Karlos«. Den<br />
zentralen Fragestellungen, die mit revolutionären Umbrüchen einhergehen<br />
resp. daraus folgen, stellen Sie sich mit Georg Büchners<br />
Drama »Dantons Tod«. Und Antworten darauf, ob man vor allem lebt,<br />
um die Blüten des Genusses zu pflücken, sucht die Inszenierung von<br />
Gogols Komödie »Der Revisor«. Was fünf Asiaten, zwei Stewardessen,<br />
einen alten Mann und dessen Enkelin, eine Sexsklavin aus China und<br />
ein im Wok gelandeter Zahn verbindet, erleben Sie und ihr Zwerchfell<br />
in Roland Schimmelpfennigs preisgekröntem Stück »Der goldene<br />
Drache«. Die Revue »Ich bereue nichts« nimmt Sie mit auf eine<br />
musikalische Entdeckungsreise neu interpretierter Klassiker und<br />
moderner Musikschätze. Mit Sophokles’ »Antigone« geht die Reise<br />
weiter ins antike Theben, dem exemplarischen thea-tralen Schauplatz<br />
des Aufeinanderprallens von tradierter religiöser Ordnung und<br />
politischer Neuordnung und Machtausübung. In der nächsten Etappe<br />
entdecken Sie die Stadt <strong>Marburg</strong> als zentralen philosophischen<br />
Schauplatz im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts; hier nahm die<br />
folgenreiche Liaison von Hannah Arendt und Martin Heidegger ihren<br />
Anfang, mit der sich die Uraufführung des Stückes »Geburtlichkeit<br />
und Sein zum Tode« auseinandersetzt. Eine ›Liaison‹ ganz anderer<br />
Art führt Ihnen Brechts Parabel »Der gute Mensch von Sezuan«<br />
vor Augen, die mit der Uraufführung von »Naked<br />
Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung« fortgeschrieben<br />
wird, einer rabenschwarzen Satire auf<br />
die Lebensentwürfe des modernen Mittelstands.<br />
Eine weitere, gesellschaftspolitisch höchst relevante<br />
Uraufführung erwartet Sie mit der Ensembleproduktion<br />
»Wo geht’s denn hier zum rechten<br />
Rand?«. Und zum Abschluss der Spielzeit erleben<br />
Sie Shakespeares »Kaufmann von Venedig« als Open-Air-Spektakel<br />
auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus <strong>Marburg</strong>s.<br />
Dienstag-Abonnement (Di Abo):<br />
13.09.2011 Don Karlos<br />
04.10.2011 Dantons Tod<br />
08.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />
10.01.2012 Der Revisor<br />
14.02.2012 Antigone<br />
27.03.2012 Der goldene Drache<br />
15.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
05.06.2012 Geburtlickeit und Sein zum Tode<br />
Preis: 104 Euro<br />
Mittwoch-Abonnement (Mi Abo):<br />
28.09.2011 Dantons Tod<br />
19.10.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />
23.11.2011 Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />
04.01.2012 Don Karlos<br />
15.02.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der modernen<br />
Gesellschaft<br />
25.04.2012 Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />
16.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
20.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />
Preis: 104 Euro<br />
79
Die Vierer-Abonnements<br />
Die griechischen Naturphilosophen sahen die 4 Elemente Feuer,<br />
Wasser, Erde, Luft als Grundbestandteile allen Seins, die »Vier edlen<br />
Wahrheiten« bilden die Grundlage der buddhistischen Lehre,<br />
die christliche Lehre hat 4 Evangelien, 4 Evangelisten, 4 Erzengel,<br />
4 Propheten, die 4 Flüsse des Paradieses und die 4 Winde, aus denen<br />
der Heilige Geist kommen wird, aber auch 4 Hauptteufel und die<br />
4 Apokalyptischen Reiter, die 4 ist im Deutschen (und Englischen) die<br />
einzige Zahl, deren Wert mit der Anzahl der Buchstaben<br />
ihres Zahlennamens übereinstimmt, die<br />
Relativitätstheorie von Albert Einstein postuliert<br />
eine vierdimensionale Raumzeit, bei 4 Grad Celsius<br />
erreicht Wasser unter Normaldruck seine höchste<br />
Dichte und sein geringstes Volumen, es gibt<br />
4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten… und die 4<br />
gewinnt, nicht nur in dem gleichnamigen Strategiespiel.<br />
Sie können aus »4+1« verschiedenen Vierer-Abos wählen:<br />
Das Spaß-Paket (Fr Abo):<br />
Fr, 02.03.2012 Der Revisor<br />
Fr, 13.04.2012 Der goldene Drache<br />
Fr, 25.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
Fr, 22.06.2012 Der Kaufmann von Venedig<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr,<br />
»Der Kaufmann von Venedig« um 21.00 Uhr<br />
Preis: 54 Euro<br />
Das Klassiker-Paket (Do Abo):<br />
Do, 06.10.2011 Dantons Tod<br />
Do, 24.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan<br />
Do, 26.01.2012 Antigone<br />
Do, 08.03.2012 Die Nibelungen<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />
Preis: 54 Euro<br />
80<br />
Das Melange-Paket (Sa Abo):<br />
Sa, 14.01.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der modernen<br />
Gesellschaft<br />
Sa, 10.03.2012 Don Karlos<br />
Sa, 28.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
Sa, 26.05.2012 Der Revisor<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />
Preis: 54 Euro<br />
Das Neue Dramatik-Abo (ND Abo):<br />
Sa, 04.02.2012 Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung<br />
Fr, 09.03.2012 Die Regeln der Lebenskunst in der<br />
modernen Gesellschaft<br />
Sa, 21.04.2012 Der goldene Drache<br />
Fr, 01.06.2012 Geburtlickeit und Sein zum Tode<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />
Preis: 50 Euro / Studenten 30 Euro<br />
Das Nachmittags-Abo (Nachm. Abo):<br />
So, 08.01.2012 Don Karlos<br />
So, 05.02.2012 Antigone<br />
So, 11.03.2012 Der Revisor<br />
So, 22.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />
Preis: 54 Euro<br />
Die Familien-Abonnements<br />
Mit unseren Familien-Abonnements möchten wir Sie zum generationenübergreifenden<br />
Theaterbesuch anstiften: mindestens 2 Personen<br />
(ein Erwachsener und ein Kind) besuchen damit gemeinsam<br />
eine Vorstellung am Sonntagnachmittag. Und das Beste daran: für<br />
alle Kinder der Familie bis 14 Jahre ist der Theaterbesuch kostenlos.<br />
Das Familien-Abo ist beliebig um zusätzliche erwachsene Familienmitglieder<br />
erweiterbar. Für Familien mit Kindern von 4 bis 7 Jahren<br />
bieten wir das Familien-Abo 4+ an, für Familien mit Kindern von 8<br />
und 14 Jahren das Familien-Abo 8+:<br />
Familien-Abo 4+ (Abo 4+):<br />
Gestartet wird in diesem Familien-Abo mit einem<br />
Kunstabenteuer zu Musik von Maurice<br />
Ravel und Claude Debussy: Der Maler und Theatermacher<br />
Joachim Torbahn lädt zu einer Entdeckungsreise der<br />
Geschichten ein, die während des Malens entstehen und vergehen.<br />
Weiter geht es mit Schau- und Puppenspiel: »Die stille Nacht« heißt<br />
das von »TheaterFusion« und »Erfreuliches TheatErfurt« produzierte<br />
Stück, das Ihnen und Ihrer Familie in der oft allzu hektischen Adventszeit<br />
mit Gesang und Lichterzauber schon ein »kleines Stückchen<br />
Weihnacht« beschert. Und natürlich besuchen Sie mit diesem<br />
Abonnement auch das große Familienstück des Hessischen <strong>Landestheater</strong>s<br />
<strong>Marburg</strong> in der Stadthalle: »Emil und die Detektive« erwarten<br />
Sie. Das sind Ihre Termine:<br />
So, 30.10.2011 Was macht das Rot am Donnerstag?<br />
So, 11.12.2011 Die stille Nacht<br />
So, 18.12.2011 Emil und die Detektive<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />
Preis: 21 Euro<br />
(pro erwachsenem Familienmitglied)<br />
Familien-Abo 8+ (Abo 8+):<br />
Zuerst folgt Ihre Familie der kriminalistischen Spürnase des Titelhelden<br />
aus Erich Kästners beliebtestem Kinderbuch »Emil und die<br />
Detektive« und wird in die Abenteuer von Emil, Pony Hütchen, Gustav<br />
Hupe und seiner Bande hineingezogen. Dann durchleben Sie »Die<br />
grosse Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde« zusammen mit einem<br />
Schauspieler und einem Musiker. Und wenn sich der Vorhang für<br />
das Tanzstück »Die Wunderkammer« von Anna Konjetzky frei nach<br />
»Serafin und die Wundermaschine« hebt, ist Ihre Familie zu Gast im<br />
Kopf eines Erfinders. Das sind Ihre Termine:<br />
Preis: 21 Euro<br />
(pro erwachsenem Familienmitglied)<br />
Das Jugend-Abonnement<br />
So, 11.12.2011 Emil und die Detektive<br />
So, 19.02.2012 Die grosse Erzählung –<br />
Die Odyssee in einer Stunde<br />
So, 29.04.2012 Die Wunderkammer<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr<br />
Ein Theaterabo ist nur was für Ältere oder Reiche? Denkste! Ein<br />
maßgeschneidertes Abo haben wir für dich aufgelegt. Mit unserem<br />
Junge Szene-Abo bist du mitten drin in der Theaterszene, denn damit<br />
gibt’s nicht nur viermal Spaß in der Vorstellung, sondern vor oder<br />
nach der Vorstellung auch exklusive Insider-Stories vom Produktionsteam<br />
und Dates mit den Schauspielern. Helden zum Anfassen,<br />
live on stage und mit dir im Gespräch über das, was dich bewegt:<br />
Ob du dich nun nach ermüdenden Deutschstunden fragst, was gehen<br />
mich »Die Nibelungen« an; ob du dich mit »Krabat« fragst, wie<br />
viel Magie steckt in mir; ob du dich fragst »Wo geht’s denn hier zum<br />
rechten Rand?« oder ob du mit »Brave Oil World« die globalen Zusammenhänge<br />
menschlichen Handelns hinsichtlich der Energieressourcen<br />
der Erde weiter diskutierst.<br />
Junge Szene-Abo (Abo JT):<br />
Do, 08.03.2012 Die Nibelungen<br />
Di, 17.04.2012 Theaterjugendclub: Krabat<br />
Di, 08.05.2012 Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?<br />
Di, 29.05.2012 Brave Oil World<br />
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr<br />
Preis: 20 Euro<br />
81
Die Wahl-Abonnements<br />
Individualisten haben die freie Wahl in unserem Spielplan, sie können<br />
mit dem Wahl-Abo die Inszenierung, den Vorstellungstag und<br />
den Sitzplatz frei wählen. Dabei haben Sie die zusätzliche Wahl zwischen<br />
einem Abonnement mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen und können<br />
dann jeweils selbst entscheiden, ob Sie sechsmal allein, dreimal<br />
zu zweit, zweimal zu dritt, oder fünfmal zu zweit, zweimal zu fünft,<br />
usw. ins Theater gehen:<br />
6 Vorstellungen nach Wahl 78 Euro<br />
10 Vorstellungen nach Wahl 115 Euro<br />
20 Vorstellungen nach Wahl 220 Euro<br />
Abonnementbedingungen<br />
Erwerb eines Abonnements<br />
Wir verkaufen die Achter-Abonnements, die Wahl-Abonnements, die<br />
Familien-Abonnements, das Nachmittags-Abonnement, das Vierer-<br />
Samstags-Abo und das Vierer-Donnerstag-Abo bis zum 31. Dezember<br />
der jeweiligen Spielzeit. Sie können bar, mit EC-Karte oder per<br />
Lastschrift bezahlen. Der Rechnungsbetrag ist, sofern Sie uns keine<br />
Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt haben, in einem Betrag<br />
bis zum 15. November einer Spielzeit zu überweisen.<br />
Das Vierer-Freitags-Abo, das Neue Dramatik-Abo und das Junge<br />
Szene-Abo verkaufen wir bis zum 25. Januar der jeweiligen Spielzeit.<br />
Der Rechnungsbetrag für das Vierer-Abonnement am Freitag (Das<br />
Spaß-Paket), für das Neue Dramatik-Abo und das Junge Szene-Abo<br />
ist, sofern Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt<br />
haben, in einem Betrag bis zum 30. Januar einer Spielzeit zu<br />
überweisen. Nach Zahlungseingang erhalten Sie Ihre Karten und Ihren<br />
Abonnementausweis. Sollte bis zum 30. Januar einer Spielzeit<br />
kein Zahlungseingang erfolgen, gilt das Abonnement als freigegeben.<br />
Umtausch<br />
Bei allen Abonnements (ausgenommen das Nachmittags-Abo und<br />
die Familien-Abos) haben Sie die Möglichkeit, bei Verhinderung am<br />
Abonnementtag einen anderen Aufführungstag der jeweiligen Produktion<br />
zu wählen. Der Umtausch muss an der Theaterkasse in der<br />
Stadthalle bis spätestens 12 Uhr am Abonnementtag angemeldet<br />
werden. Die Umtauschgebühr beträgt 1 Euro pro Vorstellung und<br />
Platz. Sollten aus spielplanbedingten Gründen Termine verlegt werden,<br />
ist der Umtausch selbstverständlich kostenlos. Für versäumte<br />
Vorstellungen kann kein Ersatz geleistet werden.<br />
82<br />
Abonnementverlängerung<br />
Das Abonnement (ausgenommen das Wahl-Abonnement, das Junge<br />
Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement und die<br />
Familien-Abonnements) verlängert sich automatisch, wenn es nicht<br />
bis zum 31. Mai der jeweiligen Spielzeit schriftlich gekündigt wird.<br />
Änderungswünsche werden im Rahmen des Möglichen berücksichtigt,<br />
wenn sie ebenfalls bis zum 31. Mai angemeldet sind. Ein Wechsel<br />
der Abonnementarten, Platzänderungen und Ermäßigungen sind<br />
während der Spielzeit nicht möglich.<br />
Programmänderungen<br />
Änderung des Programms, der Aufführungstermine<br />
sowie der Besetzungen bleiben vorbehalten und begründen<br />
keinen Anspruch auf Kostenersatz.<br />
Änderung der Abonnementbedingungen<br />
Das Hessische <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> behält sich<br />
vor, die Abonnementbedingungen und -preise für die<br />
jeweils kommende Spielzeit zu ändern. Diese Änderung wird den<br />
Abonnenten rechtzeitig vor dem 31. Mai durch die Publikationen des<br />
Theaters <strong>Marburg</strong> mitgeteilt.<br />
Datenschutz<br />
Nach den Bestimmungen des Datenschutzes weisen wir darauf hin,<br />
dass im Rahmen der Geschäftsverbindung personenbezogene Daten<br />
gespeichert und verarbeitet werden.<br />
<strong>Gut</strong>. Unsere Kunst- & Kulturförderung.<br />
Für die Lebensqualität im Landkreis <strong>Marburg</strong>-Biedenkopf ist neben wirtschaftlicher<br />
Dynamik immer auch die kulturelle Vielfalt wichtig. Die Sparkasse <strong>Marburg</strong>-<br />
Biedenkopf engagiert sich seit langem für Projekte und Ausstellungen, die das<br />
reiche kulturelle Erbe der Region erhalten und vergrößern. Zugleich unterstützt sie<br />
zeitgenössische Kunst und Theater. Sie ist heute einer der wichtigsten nichtstaatlichen<br />
Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Für die Sparkasse <strong>Marburg</strong>-<br />
Biedenkopf ist dieses Engagement für die Gemeinschaft ein fester Bestandteil Ihrer<br />
Geschäftsphilosophie.<br />
83
Preise / Karten /<br />
Angebote / Service<br />
Theaterkasse in der Stadthalle –<br />
Erwin-Piscator-Haus<br />
Biegenstr. 15<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06421. 25 60 8<br />
Fax: 06421. 99 02 41<br />
kasse @ theater-marburg.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag:<br />
9.00 – 12.30 Uhr und<br />
15.00 – 18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9.00 – 12.30 Uhr<br />
Abendkasse<br />
Die Abendkasse des jeweiligen<br />
Spielortes öffnet eine Stunde vor<br />
Vorstellungsbeginn:<br />
Theater am Schwanhof<br />
Bühne und Black Box<br />
Am Schwanhof 68–72<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Stadthalle –<br />
Erwin-Piscator-Haus<br />
Biegenstr. 15<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Fürstensaal im<br />
Landgrafenschloss<br />
Landgraf-Philipp-Straße 1<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Marktplatz vor dem<br />
historischen Rathaus<br />
Markt 1<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Historischer Schwanhof<br />
Schwanallee 27–31<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Alle Kartenpreise verstehen sich inklusive aller Gebühren. Ein Umtausch<br />
oder eine Rückgabe von Karten ist nicht möglich. Die Eintrittskarte<br />
muss bei Betreten des Veranstaltungsortes vorgezeigt wer den.<br />
Karten mit ermäßigten Preisen müssen zusammen mit dem entsprechenden,<br />
gültigen Ausweis vorgezeigt werden. An der Theaterkasse<br />
in der Stadt halle können Sie in bar, mit EC-Karte oder Scheck bezahlen<br />
und an den Abendkassen im Theater am Schwanhof, im Historischen<br />
Schwanhof, im Fürstensaal im Landgrafenschloss und am<br />
Marktplatz nur in bar.<br />
Ermäßigung<br />
Der ermäßigte Eintrittspreis gilt für Schüler, Studenten, Auszubildende,<br />
Wehr- und Zivildienstleistende, Helferinnen und Helfer im freiwilligen<br />
sozialen Jahr (bis zum vollendeten 30. Lebensjahr), Schwerbehinderte<br />
und Personen, die auf Grundsicherung für Arbeitssuchende<br />
nach dem SGB II oder auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem<br />
SGB XII angewiesen sind.<br />
Preise<br />
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Preisgruppe 1<br />
Reihe 1–7 oder Rang, 1. Reihe 18 Euro / ermäßigt 10 Euro<br />
Preisgruppe 2<br />
Reihe 8–12 oder Rang, 2. Reihe 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />
Preisgruppe 3<br />
Reihe 13–15 oder<br />
Rang, 3.–5. Reihe 14 Euro / ermäßigt 8 Euro<br />
Weihnachtsstück in der Stadthalle –<br />
Erwin-Piscator-Haus<br />
Kinder / Jugendliche 6 Euro<br />
Erwachsene<br />
8 Euro<br />
Fürstensaal im Landgrafenschloss<br />
auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />
Historischer Schwanhof<br />
auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />
Theater am Schwanhof – Bühne<br />
Preisgruppe 1<br />
Reihe 1–5 18 Euro / ermäßigt 10 Euro<br />
Preisgruppe 2<br />
Reihe 6–11 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />
Theater am Schwanhof – Black Box<br />
auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro<br />
Kinder- und Jugendtheater<br />
in allen Spielstätten und auf allen Plätzen<br />
Kinder / Jugendliche 6 Euro<br />
Erwachsene 8 Euro<br />
Für Gastspiele und Sonderveranstaltungen gelten gesonderte<br />
Preise.<br />
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
84 85<br />
Preisgruppe 1<br />
Preisgruppe 2<br />
Preisgruppe 3<br />
Preisgruppe 1<br />
Preisgruppe 2<br />
Preisgruppe 3<br />
35 34 33 32<br />
35 34 33 32<br />
35 34 33 32<br />
35 34 33 32<br />
35 34 33 32<br />
Theater am Schwanhof – Bühne<br />
Preisgruppe 1<br />
Preisgruppe 2<br />
1 1<br />
2 2<br />
3 3<br />
4 4<br />
5 5<br />
6 6<br />
7 7<br />
8 8<br />
9 9<br />
10 10<br />
11 11<br />
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
3x<br />
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15<br />
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18<br />
14 14 13 13 12 12 11 11 10 10 9 9 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1<br />
29 292828272726262525242423232222212120201919 18 18 17 17 16 16 15 15<br />
45 45444443434242414140403939383837373636353534343333323231313030<br />
63 6362626161606059595858575756565555545453535252515150504949484847474646 79 797878 77 77767675757474 73 73 72 72 71 71 70 70696968686767666665656464 98 98979796969595949493939292919190908989888887878686858584848383828281818080 118 118117 117116<br />
116115<br />
115114 114113 113112 112111 111110 110109 109108 108107 107106 106105 105104 104103 103102 102101<br />
101100 1009999 139 139138 138137<br />
137136<br />
136135 135134 134133 133132 132131 131130 130129 129128 128127 127126 126125 125124 124123 123122<br />
122121 121120 120119 119<br />
160 160159 159158<br />
158157<br />
157156 156155 155154 154153 153152 152151 151150 150149 149148 148147 147146 146145 145144 144143<br />
143142 142141 141140 140<br />
181 181180 180179<br />
179178<br />
178177 177176 176175 175174 174173 173172 172171 171170 170169 169168 168167 167166 166165 165164<br />
164163 163162 162161 161<br />
202 202201 201 200 200199 199198 198197 197196 196195 195194 194193 193192 192191 191190 190189 189188 188187 187186 186185<br />
185184 184183 183182 182<br />
1 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2<br />
2 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
3 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
4 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
5 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
6 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
7 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
8 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
9 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
10 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
11 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
12 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
13 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
14 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
1 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
2 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
3 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
4 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />
5 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
Karten Angebote Service<br />
Online-Kartenkauf<br />
Sie können Ihre Theaterkarten bequem und sicher direkt auf unserer<br />
Homepage www.theater-marburg.de über unseren Ticketdienstleister<br />
ADticket kaufen und haben damit die Möglichkeit, sich Ihre Plätze<br />
für Veranstaltungen auf dem angezeigten Saalplan selbst auszusuchen<br />
und zu buchen. Die Karten werden Ihnen per Post zugestellt. Die<br />
Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte.<br />
Telefonische Kartenbestellung<br />
Sie können Ihre Karten telefonisch an der Theaterkasse<br />
oder über die Tickethotline bestellen. Wenn Sie<br />
Ihre Karten telefonisch über die Theaterkasse unter<br />
06421. 25 60 8 bestellen, bleiben sie 3 Tage für Sie reserviert<br />
und gehen – sofern nicht anders vereinbart –<br />
automatisch wieder in den Verkauf, wenn sie innerhalb<br />
dieser Frist nicht abgeholt werden.<br />
Über die Tickethotline unter 0180. 50 40 300 können Sie<br />
Ihre Karten direkt kaufen. Die Hotline ist 7 Tage die Woche<br />
24 Stunden besetzt (0,14 €/min, max 0,42 €/min aus dem Mobilfunknetz).<br />
Die über die Tickethotline gekauften Karten werden Ihnen per<br />
Post zugestellt. Die Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte.<br />
Weitere Vorverkaufsstellen<br />
An allen z.Zt. 1300 Vorverkaufsstellen in Deutschland, wie z.B. in <strong>Marburg</strong><br />
Tourismus und Marketing (MTM) am Pilgrimstein 26, die Oberhessische<br />
Presse in der Universitätsstraße 15, Musikhaus am Biegen,<br />
Kirchhainer Reisebüro, Optik Dewner in Stadtallendorf etc.<br />
86<br />
Gruppenrabatte<br />
Mit der Gruppe ins Theater – das macht mehr Spaß und ist für Sie außerdem<br />
preiswerter. Kommen Sie mit Ihrer Firma, Ihrem Verein oder<br />
Ihrer Clique und genießen Sie einen gemeinsamen Theaterabend.<br />
Folgende Rabatte bieten wir Ihnen an:<br />
– ab 10 Personen 10%<br />
– ab 30 Personen 15%<br />
– ab 50 Personen 20%<br />
Die Gruppenrabatte gelten für den regulären Kartenpreis<br />
und können bei ermäßigten Preisen nicht in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Bonuscard<br />
Für spontane, aber regelmäßige Theatergänger, die ihre<br />
Treue belohnt wissen wollen, gibt es die Bonuscard: Jeder<br />
Theaterbesucher, der im freien Verkauf zum regulären<br />
Preis eine Karte erwirbt, bekommt kostenlos seine persönliche<br />
Bonuscard, auf der er sich jeden Vorstellungsbesuch quittieren lassen<br />
kann – nach neun quittierten Vorstellungen gibt es den zehnten<br />
Besuch gratis.<br />
Blauer Tag<br />
Zu zweit ins Theater und nur eine Karte bezahlen – das ist der Blaue<br />
Tag im Theater <strong>Marburg</strong>. Der Termin wird auf dem Monatsspielplan<br />
entsprechend gekennzeichnet.<br />
Last-Minute-Karten für Junge Leute<br />
Lust auf einen spontanen Theaterbesuch außerhalb des Spielplanes<br />
vom Jungen Theater? Für Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr-<br />
und Zivildienstleistende sowie Helfer im freiwilligen sozialen Jahr<br />
(bis zum vollendeten 30. Lebensjahr) gibt es ab 10 Minuten vor Vorstellungsbeginn<br />
die Last-Minute-Karte zum Einheitspreis von 6 Euro.<br />
Studententage<br />
Zu Semesterbeginn (die ersten vier Wochen des Sommer- und des<br />
Wintersemesters) gibt es jede Menge Theater zum kleinen Preis. Gegen<br />
Vorlage des entsprechenden Ausweises erhalten Studierende<br />
Theaterkarten zum Sonderpreis von 6 Euro. Die Termine werden auf<br />
dem Monatsspielplan durch ein S entsprechend ausgewiesen.<br />
Geschenkgutscheine<br />
Das besondere Präsent für jeden Anlass: Geschenkgutscheine erhalten<br />
Sie für einzelne Vorstellungen in allen gewünschten Preiskategorien<br />
ebenso wie für unsere Abonnements. Oder Sie wählen einen<br />
Wertgutschein, legen den Betrag fest und der Beschenkte kann sich<br />
seinen Abend ganz persönlich auswählen.<br />
Service für Gehbehinderte<br />
Wenn Sie gehbehindert oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />
informieren Sie bitte bei Ihrer Kartenbestellung die Theaterkasse<br />
(Telefon 06421. 25 60 8 oder E-Mail: kasse @ theater-marburg.de). Wir<br />
sind Ihnen gerne behilflich.<br />
Garderobennutzung gratis<br />
Einfach den Alltag abstreifen und den Theaterbesuch genießen. Ihre<br />
Mäntel, Jacken und großen Taschen verwahren wir<br />
sicher und kostenlos an unserer Garderobe.<br />
Spielplan nach Hause –<br />
Lepo relloversand und Newsletter<br />
Um immer auf dem Laufenden zu sein, können Sie<br />
sich unseren Monatsspielplan gegen eine Jahresgebühr<br />
von 10 Euro per Post zuschicken lassen (Telefon:<br />
06421. 99 02 31). Für unsere Abonnenten ist der Postversand<br />
selbstverständlich kostenfrei! Oder abonnieren<br />
Sie unseren kostenlosen Online-Newsletter unter<br />
www.theater-marburg.de !<br />
Internet<br />
Den aktuellen Spielplan, Stückbeschreibungen, Bilder, Materialmappen<br />
zu den Stücken, Biografien und weitere interessante Informationen<br />
finden Sie unter www.theater-marburg.de .<br />
Einführungen, Nachgespräche,<br />
theaterpädagogische Begleitprogramme<br />
Zu bestimmten Inszenierungen bieten wir vor der Vorstellung Einführungen<br />
in das Stück und die Inszenierung oder im<br />
Anschluss an die Vorstellung Publikumsgespräche mit<br />
Beteiligten der Produktion an. Darüber hinaus gibt es<br />
auch ein umfangreiches theaterpädagogisches Programm.<br />
Ort und Termin entnehmen Sie bitte dem Monatsspielplan,<br />
unserer Homepage und der Presse.<br />
87
Anfahrtsplan<br />
1<br />
Theater am Schwanhof<br />
Bühne, Black Box<br />
Am Schwanhof 68–72<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
88<br />
2<br />
Stadthalle –<br />
Erwin-Piscator-Haus<br />
Biegenstr. 15<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
3<br />
Fürstensaal im<br />
Landgrafenschloss<br />
Landgraf-Philipp-Straße 1<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Richtung Marbach Richtung Wehrda<br />
Richtung Wehrshausen<br />
Ockershäuser Allee<br />
Richtung Ockershausen<br />
B3 Richtung Gießen<br />
Rotenberg Strasse<br />
Am Schwanhof<br />
Schwanallee<br />
Marbacher Weg<br />
Sybelstrasse Ritterstrasse<br />
Barfüßerstrasse<br />
Cappeler Strasse<br />
Ketzerbach<br />
4<br />
Marktplatz vor dem<br />
historischen Rathaus<br />
Markt 1<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Landgraf-Philipp-Strasse<br />
UniversitätsstrasseErlenring<br />
Lahn<br />
Marktplatz<br />
Weintrautstrasse<br />
Bahnhofstrasse<br />
Am Firmaneiplatz<br />
Deutschhausstrasse<br />
Großseelheimer Strasse<br />
5<br />
Historischer Schwanhof<br />
Schwanallee 27–31<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Biegenstrasse<br />
B3 Richtung Kassel<br />
Krummbogen<br />
Richtung Homberg (Ohm)<br />
Ensemble und Mitarbeiter<br />
Intendant<br />
Matthias Faltz<br />
Direktorin für Organisation und Marketing/<br />
Stellvertretende Intendantin<br />
Dr. Christine Tretow<br />
Persönliche Referentin der Intendanz/<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Miriam Kaufmann<br />
Verwaltungsleiter<br />
Jürgen Schüßler<br />
Sekretariat und Verwaltung<br />
Beate Trier<br />
Künstlerisches Betriebsbüro<br />
Frank Hietzschold (und Leitung Theaterjugendclub)<br />
Dramaturgie<br />
Alexander Leiffheidt (Chef dramaturg)<br />
Eva Bormann (Junges Theater <strong>Marburg</strong>)<br />
Mareike Götza<br />
Annelie Mattheis<br />
Theater und Schule<br />
Jürgen Sachs<br />
Theaterpädagogik<br />
Mareike Götza<br />
Michael Pietsch<br />
Regie<br />
Ursula Maria Berzborn, Hansjörg Betschart, Fanny Brunner, Björn SC<br />
Deigner, Matthias Faltz, Marcel Franken , Klaus Gehre, Gerald Gluth-<br />
Goldmann, Frank Hietzschold, Veit Kassel, Anna Konjetzky,<br />
Alexander Leiffheidt, Annette Müller, André Rößler, Roscha A.<br />
Säidow, Stefan Schletter, Stephan Suschke, Oda Zuschneid<br />
Regieassistenz<br />
Marcel Franken, Janina Wolf<br />
Ensemble<br />
Ogün Derendeli, Uta Eisold, Johannes Hubert, Jürgen Helmut<br />
Keuchel, Franziska Knetsch, Martin Maecker (Leitung Theaterlabor),<br />
Sven Mattke, Claudia Mau, Annette Müller (Leitung Junges<br />
Theater), Gergana Muskalla , Sebastian Muskalla, Stefan Alexander<br />
Piskorz, Christine Reinhardt, Oliver Schulz, Daniel Sempf, Thomas<br />
Streibig, Charles Toulouse, Tobias M. Walter, Oda Zuschneid<br />
(Leitung Junges Theater)<br />
Soufflage<br />
Bernd Kruse<br />
Inspizienz<br />
Ito Grabosch<br />
Technische Leitung<br />
Fred Bielefeldt<br />
Bühnentechnik<br />
Joachim Reimschüssel (Bühnenmeister/Stellvertretender<br />
Technischer Leiter), Ron Brück, Tobias Maurer,<br />
Michael Psaras, Christopher Simon,<br />
Beleuchtung<br />
Bianca Mischinger (Leitung), Valeska Hartmann,<br />
Alexander Pabst<br />
Tontechnik<br />
Ronald Strauß (Leitung), Tom Faber, Carsten Wackernagel (Gast)<br />
Requisite<br />
Margarita Belger (Leitung), Michael Brückner, Lydia Gießler<br />
Maske<br />
Grit Anders (Leitung), Marie-Luise Fischer, Silvia Stephan<br />
Kostümabteilung<br />
Eva Constanze Nau (Leitung), Kathleen Gröb, Angela Kessler, Lidia<br />
Kister, Gisela Schmidt, Elisabeth Szabó<br />
Werkstätten<br />
Jürgen Barth (Schreinerei), Ralph Hilberg (Schreinerei),<br />
Christian Zander (Schlosserei), Sergej Fuchs (Malsaal)<br />
Hauspersonal<br />
Michael Schwabe<br />
Theaterkasse<br />
Angelika Ehbrecht (Leitung), Udo Begere, Anna Börner,<br />
Barbara Burandt, Eva Tietz<br />
89
Kontakte<br />
<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong><br />
<strong>Marburg</strong> GmbH<br />
Am Schwanhof 68–72<br />
35037 <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06421. 99 02 0<br />
Fax: 06421. 99 02 41<br />
info @ theater-marburg.de<br />
www.theater-marburg.de<br />
Theaterkasse in der Stadthalle –<br />
Erwin-Piscator-Haus<br />
Biegenstr. 15, 35037 <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06421. 25 60 8<br />
kasse @ theater-marburg.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag:<br />
9.00 — 12.30 Uhr und<br />
15.00 — 18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9.00 — 12.30 Uhr<br />
Theater und Schule<br />
Jürgen Sachs<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
j.sachs @ theater-marburg.de<br />
Theaterpädagogik<br />
Mareike Götza, Theaterpädagogin<br />
Telefon: 06421. 99 02 38<br />
theaterpaedagogik @ theater-marburg.de<br />
Michael Pietsch, Theaterpädagoge<br />
Telefon: 06421. 99 02 37<br />
m.pietsch @ theater-marburg.de<br />
Künstlerisches Betriebsbüro<br />
Frank Hietzschold<br />
Telefon: 06421. 99 02 34<br />
Fax: 06421. 99 02 41<br />
kbb @ theater-marburg.de<br />
Intendanz<br />
Matthias Faltz, Intendant<br />
Miriam Kaufmann,<br />
Persönliche Referentin der Intendanz<br />
Telefon: 06421. 99 02 48<br />
intendanz @ theater-marburg.de<br />
m.kaufmann @ theater-marburg.de<br />
90<br />
Organisation und Marketing<br />
Dr. Christine Tretow,<br />
Direktorin für Organisation und Marketing/<br />
Stellvertretende Intendantin<br />
Telefon: 06421. 99 02 33<br />
c.tretow @ theater-marburg.de<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Miriam Kaufmann<br />
Telefon: 06421. 99 02 48<br />
pressestelle @ theater-marburg.de<br />
Dramaturgie<br />
Alexander Leiffheidt,<br />
Chefdramaturg<br />
Telefon: 06421. 99 02 45<br />
Annelie Mattheis, Dramaturgin<br />
Telefon: 06421. 99 02 36<br />
dramaturgie @ theater-marburg.de<br />
Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />
Annette Müller, Oda Zuschneid,<br />
Leitung Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06421. 99 02 49<br />
a.mueller @ theater-marburg.de<br />
o.zuschneid @ theater-marburg.de<br />
Eva Bormann,<br />
Dramaturgin Junges Theater <strong>Marburg</strong><br />
Telefon: 06421. 99 02 38<br />
e.bormann @ theater-marburg.de<br />
Verwaltung<br />
Jürgen Schüßler, Verwaltungsleiter<br />
Telefon: 06421. 99 02 32<br />
verwaltung @ theater-marburg.de<br />
Beate Trier, Sekretärin<br />
Telefon: 06421. 99 02 31<br />
info @ theater-marburg.de<br />
Technische Leitung<br />
Fred Bielefeldt, Technischer Leiter<br />
Telefon: 06421. 99 02 35<br />
technik @ theater-marburg.de<br />
Bildlegende<br />
Seite 24: Gergana Muskalla<br />
Seite 25: Franziska Knetsch<br />
Seite 27: Claudia Mau<br />
Seite 28: Sebastian Muskalla<br />
Seite 31: Stefan Alexander Piskorz<br />
Seite 32: Ogün Derendeli<br />
Seite 33: Annette Müller<br />
Seite 34: Sven Mattke<br />
Seite 35: Daniel Sempf<br />
Seite 36: Uta Eisold<br />
Seite 38: Johannes Hubert<br />
Seite 39: Martin Maecker<br />
Seite 52: Tobias M. Walter<br />
Seite 54: Christine Reinhardt<br />
Seite 57: Oda Zuschneid<br />
Seite 58: Thomas Streibig<br />
Seite 61: Charles Toulouse<br />
Seite 63: Oliver Schulz<br />
Seite 65: Jürgen Helmut Keuchel<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Hessisches</strong> <strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong> GmbH<br />
Geschäftsführender Intendant<br />
Matthias Faltz<br />
Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach<br />
Redaktion<br />
Matthias Faltz (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Intendanz, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie,<br />
Verwaltung, Theaterpädagogik, Theater und<br />
Schule<br />
Konzept und Gestaltung<br />
Via Grafik Gestaltungsbüro<br />
(www.vgrfk.com)<br />
Fotos<br />
Ramon Haindl<br />
Druck<br />
Auflage 7.000<br />
Redaktionsschluss<br />
23. März 2011<br />
91