2010/2011 - Arbeit und Leben
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<strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
ÜBER UNSERE ARBEIT<br />
Jahresbericht<br />
<strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e. V.<br />
Verantwortlich:<br />
Hans-Jürgen Hoffmann<br />
Redaktion/Gestaltung:<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds. e. V., Landesgeschäftsstelle (PAS)<br />
Hannover, November <strong>2011</strong>
Jahresbericht<br />
<strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
Inhalt<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Zum Gedenken an Bernd Rebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Berichte aus der Landesgeschäftsstelle der BV ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e. V.<br />
Wintertagung <strong>2011</strong>: Jugend heute – zwischen gesellschaftlicher Ausgrenzung <strong>und</strong> politischem<br />
Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Jürgen Sakschewski ist im Ruhestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Berichte aus der BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Mitte gGmbH<br />
inklusive menschenrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
CeLü – ein Kompetenznetzwerk für Betriebsräte entsteht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Wie geht es weiter mit der Bildungsprämie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Integrationsförderprojekt: Fit fürs <strong>Leben</strong> – … wie aus schwarz-weiß bunt werden kann . . . . . . . . . . 27<br />
Integration ist ein wichtiges Thema! – <strong>und</strong> auch für uns als Bildungsträger finanzierbar? . . . . . . . . . 29<br />
Berichte aus der BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Nord gGmbH<br />
Internationalisierung der Berufsausbildung – Europa konkret erfahren! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Neue Angebote für Zugewanderte in Kooperation mit der Stadt Osterholz-Scharmbeck . . . . . . . . . . 33<br />
Berichte aus der BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Ost gGmbH<br />
Offene Hochschule –Träger der Erwachsenenbildung in Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Maßnahmen zur Erlangung eines nachträglichen Schulabschlusses sowie zur Unterstützung des<br />
Übergangs in das Berufsleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Regenerative Energieanwendung AdQ 45+ im Solarpark Wierthe bei Vechelde . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Für Gisela Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Berichte aus der BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH<br />
Neue Wege eröffnen sich für die Aufnahme in die berufsqualifizierende Berufsfachschule<br />
Altenpflege der BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Erfolgreiche Integration in den <strong>Arbeit</strong>smarkt trotz widrigster gesetzlicher Auflagen . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Integrationserfolge durch gezielte Förderung der Deutschen Sprache in verschiedenen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Lernfeldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
<br />
3
4<br />
<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Profilschwerpunkte der BV ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen – Partner von DGB-Gewerkschaften . . . 52<br />
Gremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Veröffentlichungen (ab 2005) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Autorinnen <strong>und</strong> Autoren des Jahresberichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Dokumentation der Ergebnisse <strong>2010</strong><br />
Entwicklung der Landesmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Bildungsarbeit <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen (gesamt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Nord gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Ost gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
Bildungsurlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Vorwort<br />
Der Berichtszeitraum war für ARBEIT UND LEBEN<br />
Niedersachsen sicherlich von vielen Turbulenzen<br />
gezeichnet:<br />
• Im SGB II / III – Bereich gab es massive Mittelkürzungen<br />
<strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit musste Personal<br />
abgebaut werden . Hiervon waren <strong>und</strong> sind<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd <strong>und</strong> Mitte betroffen<br />
<strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> der bisherigen Struktur auch<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . e . V .<br />
• Im ESF-Bereich wurden die Mittel knapper,<br />
dadurch die Konkurrenz größer bei gleichzeitigem<br />
Wachsen des Verwaltungsaufwandes .<br />
• Die sich seit Jahren abzeichnende Entwicklung<br />
in der Politik, Projekt- statt Strukturförderung<br />
vorzunehmen, setzt sich mit den bekannten<br />
Folgen für die Träger fort .<br />
• Bis heute ist der Weiterbildungstarifvertrag, der<br />
nach unten ein Mindeststandart setzt, noch<br />
nicht für allgemein verbindlich erklärt .<br />
• Angesichts dieser Fakten ist die Tatsache, dass<br />
auch <strong>2010</strong> die EBG – Förderung durch das Land<br />
Niedersachsen auf dem gleichen Niveau gehalten<br />
wurde, fast positiv zu bewerten .<br />
Auf Gr<strong>und</strong> dieser wesentlichen, den b<strong>und</strong>esrepublikanischen<br />
Weiterbildungssektor z . Zt . gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kennzeichnenden Faktoren hat es wie bei<br />
vielen anderen Bildungsanbietern auch bei ARBEIT<br />
UND LEBEN Niedersachsen e . V . eine existenzielle,<br />
heraus fordernde Situation gegeben .<br />
Die seit 1998 begonnenen Tarifverhandlungen<br />
konnten 2009 endlich abgeschlossen werden, ein<br />
Haustarifvertrag <strong>und</strong> ein Zukunftssicherungs-Tarifvertrag<br />
wurden vereinbart . Ende <strong>2010</strong> beendete<br />
die Strukturkommission (ein Element des Zukunftssicherungs-Tarifvertrages)<br />
ihre Tätigkeit mit dem<br />
Ergebnis, dass die Empfehlungen im Wesentlichen<br />
Eingang in die Alltagsarbeit bei ARBEIT UND LEBEN<br />
Niedersachsen gef<strong>und</strong>en haben .<br />
Die letzte, allerdings schwierigste Aufgabe,<br />
bestand für ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen darin,<br />
die Voraussetzungen für die Anwendbarkeit des<br />
Haus tarifvertrages zu schaffen . Der Zwischenstand<br />
Ende Oktober <strong>2011</strong>: Nachdem im Sommer <strong>2011</strong><br />
von 83 e . V . – MitarbeiterInnen noch 43 den BAT –<br />
Einzel vertrag hatten, haben nun alle Beschäftigten<br />
in e . V . <strong>und</strong> den GmbHn (HTV <strong>und</strong> Besitzstand)<br />
unter schrieben .<br />
Wegen der Organisationsänderung musste zwei<br />
KollegInnen gekündigt werden, wegen Wegfall<br />
von Aufgaben (siehe oben) leider noch weiteren<br />
fünf . Unter Berücksichtigung der Kündigungen hat<br />
ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen zum Stich tag<br />
31 .10 .<strong>2011</strong> noch zwölf Beschäftigte, davon drei in<br />
Altersteilzeit <strong>und</strong> zwei Auszubildende . Für diesen<br />
Personenkreis <strong>und</strong> für die gGmbH-Beschäftigten<br />
gilt der Haustarifvertrag .<br />
In der Öffentlichkeit, in der dieser Prozess aufmerksam<br />
verfolgt <strong>und</strong> darüber vielfach berich tet<br />
wurde, kam man zu der Bewertung: Ange sichts<br />
der Situation in der Weiterbildung „kein Kahlschlag<br />
bei ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen“ . Auch<br />
der Einigungsstellenvorsitzende, <strong>Arbeit</strong>s gerichtsvor<br />
sitzender, sah angesichts der Situation in der<br />
Weiter bildungsbranche zum Weg von ARBEIT UND<br />
LEBEN Niedersachsen keine Alternative . Bei den<br />
vielen Beschäftigten von ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
war es Einsicht in die Verhältnisse, viele empfanden<br />
es als Zwang . Für alle Beteiligten war der<br />
Prozess anstrengend <strong>und</strong> oft auch mit großen Verunsicherungen<br />
verb<strong>und</strong>en .<br />
Neben dieser sehr schwierigen, aber unzweifelbar<br />
notwendigen Vereinheitlichung der Personalstruktur<br />
(HTV) sind im Berichtszeitraum die Weichen<br />
stellungen vorgenommen worden für:<br />
• die Profilierung für die gewerkschaftlichen<br />
An forderungen <strong>und</strong> Kooperationen (vgl . Jahresbericht)<br />
• die inhaltliche Koordination der <strong>Arbeit</strong> in den<br />
vier Säulen (politische Bildung, allgemeine Bildung,<br />
Bildung <strong>und</strong> Beratung, berufliche Bildung),<br />
• die Fusion der ARBEIT UND LEBEN Nds . gGmbHs<br />
Ost <strong>und</strong> Nord,<br />
• die Standortschließungen Stadthagen, Uder<br />
<strong>und</strong> in Teilbereichen im SBW<br />
Angesichts dieser innerorganisatorischen Turbulenzen,<br />
ist die Tatsache, dass wir das Unterrichtsst<strong>und</strong>envolumen<br />
insgesamt <strong>und</strong> im Bereich der<br />
Vorwort<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
5
6<br />
<br />
Politischen Bildung gegenüber 2009 halten konnten,<br />
nicht hoch genug einzuschätzen; ebenso wie<br />
das hohe qualitative <strong>und</strong> quantitative Niveau im<br />
Bereich Bildungsurlaub (vgl . Zahlen im Bericht) .<br />
Zudem fällt in den Berichtszeitraum die Ab gabe<br />
der Selbstreporte im Rahmen des Qualitäts entwicklungsprozesses,<br />
die im Oktober <strong>2011</strong> erledigt wurde .<br />
In dieser Situation zu solchen <strong>Arbeit</strong>sergebnissen<br />
fähig zu sein, dies fordert den Respekt <strong>und</strong> den Dank<br />
an die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter . Ebenso<br />
der Dank an den Vorstand <strong>und</strong> die Mitglieder für<br />
das Engagement .<br />
Seit langem gibt es im Jahresbericht keine<br />
Rubrik mehr zum Bereich Personal . Deshalb an<br />
dieser Stelle der Hinweis, dass Norbert Voß, fast<br />
eine „Institution“ in der niedersächsischen Gewerk-<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
schafts- <strong>und</strong> Erwachsenenbildung uns zum Ende<br />
des Jahres altersbedingt verlässt . Zur inhaltlichen<br />
Profilierung: Sei es schriftlich, sei es durch die Winter<br />
schulen oder durch seine <strong>Arbeit</strong> in Projekten<br />
hat kaum jemand so viel beigetragen wie er . Die<br />
Fußballjugend kann sich freuen: Er macht gerade<br />
seinen Trainerschein .<br />
Zum Tod von Bernd Rebens steht im<br />
Jahresbericht ein Beitrag von Jürgen Weißbach .<br />
Viele von uns haben den Kampf von Bernd mit seiner<br />
Krankheit erlebt . Sein Rat, seine Unterstützung,<br />
seine Fre<strong>und</strong>schaft – sie fehlen .<br />
Hans-Jürgen Hoffmann
Zum Gedenken an Bernd Rebens<br />
Bernd Rebens, geboren am 15 .03 .1947 in<br />
einem Dorf bei Witzenhausen, ist am 20 .07 .<strong>2011</strong><br />
zu früh verstorben . Am 29 .07 .<strong>2011</strong> wurde er in seinem<br />
Dorf Neuseesen unterhalb des Hanstein unter<br />
großer Anteilnahme beerdigt . Viele verbinden ihn<br />
mit Hannover, wo er in verschiedenen Funktionen<br />
arbeitete . Er war ein Wanderer zwischen Welten,<br />
Bernd Rebens hat dies souverän bewältigt .<br />
Nach Abitur <strong>und</strong> Dienst bei der B<strong>und</strong>eswehr hat<br />
er ein Studium an der pädagogischen Hochschule<br />
für das Lehramt an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen,<br />
also „Volksschulen“ absolviert, danach noch ein<br />
Studium in Pädagogik, Soziologie <strong>und</strong> Geschichte<br />
mit Abschluss Diplompädagoge darangehängt .<br />
In diesen Jahren engagierte er sich politisch im<br />
SHB <strong>und</strong> organisierte mit vielen Kollegen <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>en ein Vorbereitungssystem für die Hochschul<br />
zugangsprüfungen für Berufserfahrene<br />
ohne Abitur, organisiert von ARBEIT UND LEBEN<br />
Göttingen unter Beteiligung der PH Göttingen .<br />
Es ging ihm darum, jungen begabten Menschen<br />
Aufstiegschancen im 2 . Bildungsweg durch ein<br />
Hochschulstudium zu ermöglichen – ohne durch<br />
ein Abendgymnasium das Abitur nachholen zu<br />
müssen . Die Eignung zum Studium erwies sich<br />
im Studium – viele haben erfolgreich studiert <strong>und</strong><br />
sich als gute Lehrer <strong>und</strong> Pädagogen bewährt .<br />
Zusätzlich war er Teamer in gewerkschaftlicher<br />
Jugendbildungsarbeit – natürlich auch bei ARBEIT<br />
UND LEBEN Niedersachsen . Seine erste Stelle trat er<br />
bei der GEW Niedersachsen als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an . Hier hat er hoch anerkannt alle<br />
Facetten der Schul- <strong>und</strong> Bildungspolitik mit gestaltet<br />
– aufregend in der Nachstudentenbewegungszeit<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik . Der GEW blieb er treu, indem<br />
er später die Funktion des Landesschatzmeisters<br />
übernahm – bis zu seinem Tod . Nicht nur Zahlen<br />
haben ihn fasziniert, sondern auch die Gestaltung<br />
gewerkschaftlicher <strong>Arbeit</strong> mit den vorhandenen<br />
Finanzen – immer weitblickend .<br />
Hauptamtlich hat er die GEW wieder verlassen<br />
<strong>und</strong> ist in die organisierte Erwachsenenbildung<br />
gegangen – als pädagogischer Mitarbeiter an der<br />
VHS Hannover <strong>und</strong> der Kreisvolkshochschule mit<br />
Sitz in Neustadt am Rübenberge . Die hat er dann<br />
Bernd Rebens<br />
ZumGedenkenanBerndRebens<br />
über viele Jahre erfolgreich geleitet <strong>und</strong> ausgebaut .<br />
Im Westen Hannovers wohnte er mit seiner Familie,<br />
seiner Frau Ingrid <strong>und</strong> den beiden Töchtern Frauke<br />
<strong>und</strong> Lena, tüchtige Frauen . Die Familie blieb immer<br />
zusammen .<br />
1989 gelang es DGB <strong>und</strong> Gewerkschaften,<br />
Bernd Rebens für die Aufgabe des geschäftsführenden<br />
Pädagogischen Leiters von ARBEIT<br />
UND LEBEN Niedersachsen als Nachfolger von<br />
Günter Altmann zu gewinnen . Mit der großen<br />
Auf gabe war er vertraut, weil er viele Jahre einer<br />
der Ver treter der Volkshochschulen im Vorstand<br />
von ARBEIT UND LEBEN Nds . war – immer aktiv<br />
mitgestal tend . ARBEIT UND LEBEN Nds . hatte<br />
längst die politische <strong>und</strong> gewerkschaftliche Bildung<br />
um weitere Bildungsinhalte ergänzt . Bernd Rebens<br />
hat dies weiter entwickelt <strong>und</strong> organisatorisch<br />
Verantwortung delegiert . Niedersachsen ist ja ein<br />
großes Flächenland, nicht alles muss in einer<br />
Landeshauptstadt entschieden werden .<br />
Gleich nach der Wende in der DDR <strong>und</strong> paral lel<br />
zum Aufbau des DGB in Sachsen-Anhalt übernahm<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . <strong>und</strong> damit federführend<br />
Bernd Rebens Gründung <strong>und</strong> Aufbau von<br />
ARBEIT UND LEBEN Sachsen-Anhalt . Ich habe<br />
mich manchmal gefragt, wie schafft der das bloß,<br />
erschwert durch die heute gar nicht mehr vorstellbaren<br />
Verkehrsverhältnisse . Auch an der Gründung<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
7
8<br />
<br />
der w<strong>und</strong>erschön gelegenen Heimvolkshochschule<br />
Akademie Haus Sonneck im Blütengr<strong>und</strong> bei<br />
Naumburg war er beteiligt <strong>und</strong> hat als Mitglied des<br />
Vorstandes von ARBEIT UND LEBEN Sachsen-Anhalt<br />
die gute Entwicklung bis zum Schluss begleitet .<br />
1993 erreichte ihn der Ruf, Nachfolger von Heino<br />
Kebschull als Direktor des Volkshochschulverbandes<br />
Niedersachsen zu werden, des größten <strong>und</strong> kreativsten<br />
aller Landesverbände in Deutschland . Auch<br />
hier war er durch seine kollegiale Führung respektiert<br />
<strong>und</strong> akzeptiert . Das Bildungswerk der Niedersächsischen<br />
Volkshochschule führte er aus der<br />
wirtschaftlichen Krise .<br />
2006 gründete die Niedersächsische Landesregierung<br />
die Agentur für Erwachsenen- <strong>und</strong><br />
Weiter bildung <strong>und</strong> Bernd Rebens wurde folgerichtig<br />
Sprecher der Geschäftsführung . Wie nicht<br />
anders zu erwarten hat er sich mit seinen Mit arbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern zur zentralen Dienst -<br />
leistungs errichtung für Förderung, Ent wicklung<br />
<strong>und</strong> Innovation in der niedersächsischen Erwachsenen-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung etabliert . Der Niedersäch<br />
sische B<strong>und</strong> für freie Erwachsenen bildung als<br />
Zusammen schluss aller anerkannten Einrichtungen<br />
ist sinnvollerweise dafür der organisatorische<br />
Rahmen . Vor seiner ehrenvollen Verab schiedung<br />
ist er gestorben .<br />
Was macht Bernd Rebens aus: Engführung fehlte<br />
ihm, Erwachsenenbildung, <strong>Leben</strong>slanges Lernen<br />
mit emanzipatorischem <strong>und</strong> sozialem Impetus war<br />
sein Thema, seine Zielsetzung . Theoretische, gar<br />
ideologische Abhandlungen waren ihm fremd,<br />
ebenso große Reden . Er hörte zu, dachte nach,<br />
analysierte <strong>und</strong> brachte mit wenigen Sätzen die<br />
Sache auf den Punkt <strong>und</strong> oft zur Lösung . Moderne<br />
Führung, also auch Klartext, war ihm gegeben .<br />
Unerbittlich war er bei der Umsetzung realisti<br />
scher Vorhaben, waghalsige Träume wurden<br />
be triebs wirtschaftlich auf Realität gebracht . Die Zahlen<br />
mussten stimmen <strong>und</strong> er konnte nachrechnen .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Er blieb sich treu: dem Dorf als Wurzel <strong>und</strong> er<br />
konnte auch in der Stadt, seine GEW begleitete<br />
er weiter als Schatzmeister, ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds . von den Göttinger Aktivitäten bis zuletzt als<br />
Vorstandsmitglied von ARBEIT UND LEBEN Sachsen-<br />
Anhalt, Volkshochschulen ebenso . Sein Horizont<br />
<strong>und</strong> Radius war außerordentlich groß . Er konnte<br />
in der Erwachsenenbildung das Ganze sehen, übte<br />
sich nicht in Konkurrenzdenken, Ratschläge – uneigennützig<br />
– waren für viele unentbehrlich .<br />
Deshalb hatte er viele Fre<strong>und</strong>e, viele sind über<br />
seinen Tod erschüttert, vielen fehlt er, besonders<br />
seiner Familie .<br />
Jürgen Weißbach
Berichte aus der<br />
Landesgeschäftsstelle der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Niedersachsen e. V.<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
9
10<br />
BerichteausderLandesgeschäftsstellederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsene.V.<br />
Die diesjährige Wintertagung hatte das Thema<br />
Jugend heute – zwischen gesellschaftlicher Ausgrenzung<br />
<strong>und</strong> politischem Engagement <strong>und</strong> fand<br />
vom 5 . bis 7 . Januar <strong>2011</strong> wieder im Kloster<br />
Drübeck am Nordrand des Harzes statt .<br />
Die Tagung begann mit einem Referat zur<br />
Schell-Jugendstudie von Dr . Thomas Gensicke vom<br />
tns-infratest München . Sein Thema: Jugend <strong>2010</strong> –<br />
eine pragmatische Generation .<br />
Wie der Titel des Vortrags schon sagt, kommt<br />
die Studie zum Ergebnis, dass Jugendliche heute<br />
sehr praktisch-konkret ausgerichtet sind . Ihre<br />
wesentlichen <strong>Leben</strong>sfragen sind auf die Zukunft<br />
gerichtet: Wo gehe ich hin? Was will ich werden<br />
bzw . erreichen? Dabei wird die Bedrohung von<br />
<strong>Arbeit</strong>slosigkeit mental verdrängt . Das dürfe (solle)<br />
nicht passieren .<br />
Das Selbstbild von Jugendlichen sei überwiegend<br />
positiv, das Bild, das sie von Deutschland<br />
haben, eher negativ . Dies hänge mit der<br />
starken Bindung an soziale Netzwerke (Familie,<br />
Fre<strong>und</strong>Innen) zusammen, die nicht immer an<br />
gesellschaftliche Makrobedingungen geb<strong>und</strong>en<br />
seien, so die Ergebnisse der Studie . Nur höher<br />
gebildete Jugendliche hätten nach wie vor zivilge-<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Wintertagung <strong>2011</strong><br />
Jugend heute – zwischen gesellschaftlicher<br />
Ausgrenzung <strong>und</strong> politischem Engagement<br />
sellschaftliche Bindungen – z . B . in Vereinen <strong>und</strong><br />
Parteien . Gensicke stellte die Hypothese auf, dass<br />
sich diese Einstellung in den sich verkürzenden<br />
Generationsintervallen wieder ändern würde: Die<br />
Haltungen von Jugendlichen würden in den nächsten<br />
fünf Jahren wieder idealistischer werden .<br />
Die Gr<strong>und</strong>haltung von Jugendlichen sei sehr<br />
leistungsorientiert <strong>und</strong> auf Kompetent-Sein ausgerichtet<br />
. Dabei haben männliche <strong>und</strong> weibliche<br />
Jugendliche eine gleich hohe Berufsorientierung .<br />
Vor allem Frauen zeigten eine sehr hohe Bereitschaft<br />
zur Planung <strong>und</strong> zur Pflege sozialer Netzwerke . Alle<br />
haben eine positive Einstellung zu ihren Eltern –<br />
letztlich auch, weil diese Unterstützungsleistungen<br />
böten .<br />
In der Einstellung zur repräsentativen Demokratie<br />
<strong>und</strong> ihren Akteuren gibt es Unterschiede<br />
zwischen ost- <strong>und</strong> westdeutschen Jugendlichen .<br />
Ingesamt sei aber wenig Interesse vorhanden .<br />
Gewerkschaften würde noch mehr Interesse entgegengebracht<br />
als den Parteien . Das läge daran,<br />
dass Gewerkschaften glaubhafter für Gerechtigkeit<br />
einträten als andere politische Akteure .<br />
Als Konsequenz aus der Shell-Studie gab Dr .<br />
Gensicke den Ratschlag, dass Gewerkschaften
Wintertagung<strong>2011</strong>Jugendheute–zwischengesellschaftlicherAusgrenzung<strong>und</strong>politischemEngagement<br />
mehr Gymnasiasten ansprechen sollten, weil hier<br />
das höchste Engagement zu verzeichnen wäre .<br />
Jugendliche sähen sich aber nicht in erster Linie als<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmerInnen sondern als Selbständige, die<br />
sich selbst managen <strong>und</strong> ihren ‘Markt’ erobern .<br />
Deshalb solle in der Ansprache nicht das Negative in<br />
der gesellschaftlichen Entwicklung herausgestellt,<br />
sondern an die Weltsicht von Jugendlichen angeknüpft<br />
<strong>und</strong> pragmatische Handlungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt werden .<br />
Götz Nordbruch von ufuq .de in Berlin untersucht<br />
Jugendkulturen im Migrantenmilieu . Das<br />
Thema seines Vortrags: Jugendkulturen junger<br />
Migranten – oder: Was ist deutsch?<br />
In Deutschland leben inzwischen 15,4 Mio .<br />
Men schen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> . Das sind fast<br />
ein Fünftel der Bevölkerung . Damit ist die Frage, ob<br />
Deutschland ein Einwanderungsland ist – von konservativer<br />
Seite immer wieder neu gestellt – durch<br />
Fakten beantwortet .<br />
Viele dieser Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
sind Muslime . In der öffentlichen Wahrnehmung<br />
stehen türkische Muslime <strong>und</strong> Muslime<br />
aus dem Nahen Osten im Rampenlicht . Diese<br />
machen aber nur einen Teil der muslimischen<br />
Bevöl kerung aus . Ein großer Teil kommt auch aus<br />
dem ehemaligen Jugoslawien .<br />
Götz Nordbruch erwähnt das Beispiel Rütli-<br />
Schule, die durch rivalisierende Banden zum Symbol<br />
für Schulgewalt wurde . Hier wären inzwischen Geld<br />
investiert <strong>und</strong> pädagogische Projekte angeschoben<br />
worden, berichtet Nordbruch . Das habe dazu<br />
geführt, dass die interkulturelle Zusammensetzung<br />
der Schülerschaft inzwischen als Chance für eine<br />
positive <strong>und</strong> beispielhafte Entwicklung gesehen<br />
werde .<br />
Insgesamt sei festzustellen, dass MigrantInnen<br />
sich an den gesellschaftlichen Mainstream anpassen<br />
<strong>und</strong> sich aus tradierten Kulturen lösen . Dabei<br />
spiele die religiöse Orientierung nach wie vor<br />
eine große Rolle . Gerade für Jugendliche mit<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong> bedeute die muslimische<br />
Orientierung eine positiv besetzte Identität .<br />
Beide Grafiken sind der PPT-Datei von Götz Nordbruch entnommen .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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12<br />
BerichteausderLandesgeschäftsstellederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsene.V.<br />
Auf dem Podium von links nach rechts: Maik Bischoff, Sebastian Wertmüller (Moderation), Sebastian Ramnitz <strong>und</strong> Jytte von Salis<br />
Muslime seien aber nicht gleich Muslime .<br />
Nordbruch zitiert Michael Kiefer, der die <strong>Leben</strong>swelten<br />
muslimischer Jugendlicher folgendermaßen<br />
aufteilt:<br />
• Religionsferne Jugendliche<br />
• Jugendliche mit f<strong>und</strong>amentaler Orientierung<br />
• Jugendliche mit nationalistisch-islamischer<br />
Orientierung<br />
• Aktivistische muslimische Jugendliche<br />
Die Unterschiedlichkeit von Orientierungen<br />
kom me insbesondere in der Musikszene zum Ausdruck<br />
. Anhand von Songbeispielen zeigte Götz<br />
Nord bruch die Bandbreite religiöser <strong>und</strong> kultureller<br />
Orien tierungen von jugendlichen MigrantInnen<br />
auf . So wird beispielsweise von Alp Gun die Frage<br />
im Rap besungen, was deutsch, was türkisch sei .<br />
Und die Frage bleibt offen, weil dies heute nicht<br />
mehr zu definieren ist .<br />
Andere Beispiele zeigen, dass das Thema<br />
Nationalismus nicht nur von deutschstämmigen<br />
Jugendlichen ideologisiert wird, sondern auch von<br />
MigrantInnen . So versteht sich die „muslimische<br />
Jugend“, der so genannte „Pop-Islam“ als religiöskonservativ,<br />
gleichzeitig deutsch <strong>und</strong> multi-ethnisch<br />
– <strong>und</strong> kommt damit heraus aus der Hinterhofmoscheekultur<br />
.<br />
Götz Nordbruch zieht Ansatzpunkte für die<br />
Bildungsarbeit:<br />
• Musikvideos als Einstieg nutzen,<br />
• persönliche Migrationserfahrungen erfragen,<br />
• subjektive <strong>und</strong> objektive Diskriminierungserfahrungen<br />
thematisieren,<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
• das Spannungsfeld von Geschichte <strong>und</strong> Iden tität<br />
behandeln,<br />
• lokale Bezüge zu globalen <strong>und</strong> regionalen Konflikten<br />
herstellen<br />
Eine erste Podiumsdiskussion behandelt das<br />
Thema Ehrenamt von Jugendlichen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
ehrenamtlicher <strong>Arbeit</strong> . Auf dem<br />
Podium sitzen Maik Bischoff (Ev . Landeskirche<br />
Han nover, Friedenshaus Sievershausen), Sebastian<br />
Ramnitz (Antifa Vechta) <strong>und</strong> Jytte von Salis (Praktikantin<br />
bei ‘ausgestrahlt’, Hamburg) .<br />
Sie berichten, dass es schwierig sei, Förder gel der<br />
zu bekommen <strong>und</strong> wenn, seien diese eher defizitorientiert<br />
(z . B . Gewaltprävention statt Friedensarbeit)<br />
. Klimawandel <strong>und</strong> Anti-Atom seien vorrangige<br />
Themen, die Jugendliche von sich aus interessierten<br />
. Weniger das Thema Rechtsextremismus .<br />
Hier würde eine Gruppenbildung von Aktiven nur<br />
aus Seminaren heraus gelingen .<br />
Das größte Problem von engagierten Jugendlichen<br />
sei es, nicht zu wissen, wen sie bei Beantragung<br />
von Mitteln ansprechen sollen <strong>und</strong> welche<br />
Veröffentlichungswege gangbar seien . Evaluation<br />
sei ihnen nicht nur als Wort fremd . Kernsatz von<br />
Jugendlichen sei: „Ich will was machen, weiß aber<br />
nicht wie!“, sagt Sebastian Ramnitz .<br />
Jugendliche wollten sich selbst organisieren .<br />
Dabei bilden sie oft kleine, stabile Kerngruppen,<br />
die über Fre<strong>und</strong>schaften entstehen <strong>und</strong> in denen<br />
ein gutes soziales Klima herrscht . Dabei stünden<br />
die Finanzen erst einmal nicht im Vordergr<strong>und</strong> . Sie<br />
brauchten eher emotionale <strong>und</strong> fachliche Unter-
Wintertagung<strong>2011</strong>Jugendheute–zwischengesellschaftlicherAusgrenzung<strong>und</strong>politischemEngagement<br />
stützung sowie organisatorische Hilfen . Auch für<br />
themenbezogene Materialien seien engagierte<br />
Jugendliche dankbar .<br />
Thematisch relevante Internetseiten <strong>und</strong> Mail-<br />
Newsletter würden genutzt, um sich zu informieren<br />
. Die eigentlich wichtigen Medien seien aber<br />
Facebook & Co . Mit ihnen könne man schnell <strong>und</strong><br />
zeitnah informieren <strong>und</strong> einladen .<br />
Die Zusammenarbeit mit Parteien sei eher problematisch<br />
. Es würde nerven, instrumentalisiert zu<br />
werden . Die Kooperation mit Gewerkschaften wäre<br />
noch akzeptiert, wichtig sei aber, unabhängig <strong>und</strong><br />
‘frei’, d . h . ohne Kontrolle, arbeiten zu können .<br />
Bezogen auf die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften<br />
wünschen sich die drei Berichtenden mehr<br />
Transparenz <strong>und</strong> Offenheit, konkrete An sprechpart<br />
nerInnen, materielle Unterstützung <strong>und</strong> Verbreitung<br />
von (‘eigenen’) politischen An lie gen <strong>und</strong><br />
Forderungen .<br />
Zwei demokratiebildende Projekte standen<br />
da nach auf der Tagesordnung: Regina Karsch, stellv .<br />
Juso-Landesvorsitzende in Niedersachsen, stellte ihre<br />
Aufklärungsseminare zur rechtsextremen Musikszene<br />
vor . Peer Wichmann, Geschäftsführer von<br />
cultures interactives in Berlin, berichtet von demokra<br />
tiebildenden Maßnahmen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt<br />
<strong>und</strong> Sachsen .<br />
Regina Karsch will rechtsextremen Jugendsubkulturen<br />
mit pädagogischen Maßnahmen entgegenwirken<br />
. Ansätze von Bildungsarbeit sieht sie<br />
über die Zugänge Musik, Workshops <strong>und</strong> Ausflüge .<br />
Titelbild der PPT zu rechter Musik von Regina Karsch<br />
Das Ziel ihrer <strong>Arbeit</strong> ist das Wecken bzw . Stärken<br />
von politischem Engagement, um damit die demokratische<br />
Gesellschaft insgesamt zu festigen .<br />
Ein Ansatz ihrer Bildungsarbeit ist die Aus einandersetzung<br />
mit der rechtsextremen Musik szene .<br />
Sie spielt rechtsextreme Musikstücke vor <strong>und</strong> diskutiert<br />
mit den Teilnehmenden die jeweiligen Texte .<br />
In dem sie sich mit der Fremdenfeindlichkeit, dem<br />
Antisemitismus <strong>und</strong> Sexismus der rechtsextremen<br />
Szene auseinandersetzen, hofft Karsch, ideologische<br />
Abscheu zu wecken <strong>und</strong> damit demokratisch-humanistische<br />
Haltungen zu stärken .<br />
Dem widersprach Peer Wichmann . Er hält solche<br />
Formen der Bildungsarbeit für keinen guten<br />
Ansatz, da den Rechten eher noch in die Hände<br />
gespielt werde, weil ihnen auch noch dabei geholfen<br />
werde, ihr Gedankentum zu verbreiten .<br />
Wichmann berichtete im Weiteren von der<br />
<strong>Arbeit</strong> seines Vereins: Auch cultures interactives<br />
gehe es um Demokratiebildung . Ihre vorrangigen<br />
Zielgruppen seien rechtsextremistisch <strong>und</strong> religiös-f<strong>und</strong>amentalistisch<br />
gefährdete Jugendliche aus<br />
sozialen Brennpunktbereichen <strong>und</strong> infrastrukturschwachen<br />
Regionen .<br />
Der Verein setzt an den jeweiligen Jugendkulturen<br />
<strong>und</strong> Medien wie HipHop, Techno, Emo, Punk,<br />
Skateboarding, Riot G(i)rrrl o . a . an <strong>und</strong> verbinden<br />
diese mit Verfahren der poli tischen Bildung<br />
<strong>und</strong> der sozialtherapeutischen Gruppenarbeit .<br />
Im Gegensatz zu Karsch arbeitet Wichmann in<br />
das Konstruktive, indem er die Interessen der<br />
Jugendlichen aufgreift <strong>und</strong> ihnen dabei hilft, ihre<br />
Anliegen, Interessen <strong>und</strong> Wünsche zu verwirklichen<br />
. Umsetzungsbeispiele sind der Aufbau<br />
von Skateparks, Schaffung von konfliktfreien<br />
Bushaltestellen, der Ausbau von Jugendklubs<br />
<strong>und</strong> erfolgreiche SchülerInnenvertretungen . Das<br />
Ziel des Vereins ist, Jugendliche Erfahrungen mit<br />
Demokratie in (lokal)politischen Prozessen machen<br />
zu lassen <strong>und</strong> damit ihre Möglichkeiten zur demokratischen<br />
Selbsttätigkeit <strong>und</strong> -organisation zu<br />
fördern <strong>und</strong> zu stärken .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
13
14<br />
BerichteausderLandesgeschäftsstellederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsene.V.<br />
Wie verbessert man das Image der Gewerkschaften<br />
bei Jugendlichen <strong>und</strong> rückt Gewerk schaftspolitik<br />
stärker in ihr Bewusstsein? Diese Fragen<br />
waren Ausgangspunkt der Kampagne Wie willst du<br />
leben? – Wie wollen wir leben?, von dem Kerstin<br />
Pätzold (bezirkliche DGB-Jugendsekretärin), Conny<br />
Schönhardt (bezirkliche DGB Jugendsekretärin) <strong>und</strong><br />
Ulrike Schilling (Jugendbildungssekretärin des DGB-<br />
Region Südniedersachsen/Harz) berichteten . Das<br />
Bild von Gewerkschaften sei bei Jugendlichen sehr<br />
viel besser als das von Parteien <strong>und</strong> Verbänden .<br />
Schätzungen gingen davon aus, dass drei bis<br />
viermal mehr Jugendliche sich gewerkschaftlich<br />
organisierten würden, wenn der DGB <strong>und</strong> seine<br />
Einzelgewerkschaften stärker auf sie zugingen .<br />
Deshalb will die Kampagne einen b<strong>und</strong>esweiten<br />
Diskussionsprozess zur Frage „Wie willst Du<br />
leben?“ begleiten, die laufenden Aktivitäten der<br />
Gewerkschaftsjugend bündeln <strong>und</strong> unterstützen<br />
<strong>und</strong> die Medien- <strong>und</strong> Lobbyarbeit auf allen<br />
Ebenen professionalisieren (siehe dazu auch die<br />
Internetseite www.wie-willst-du-leben.de) .<br />
Der strategische Ansatz der Kampagne zeichnet<br />
sich durch vier Faktoren aus:<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Conny Schönhardt, Kerstin Pätzold <strong>und</strong> Ulrike Schilling<br />
1 . Steuerung eines Diskussionsprozesses durch<br />
regio nale, bezirkliche <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweite Veranstal<br />
tungen .<br />
2 . Strukturierung des Prozesses durch Unterstützung<br />
der Mitgliedsgewerkschaften .<br />
3 . Erhöhung des medialen Drucks durch passende<br />
Aktionen vor Ort<br />
4 . Verstärkung des politischen Einflusses durch<br />
aktive Presse- <strong>und</strong> Lobbyarbeit<br />
Die Kampagne soll in vier konzeptionellen<br />
Schritten erfolgen <strong>und</strong> im Zeitraum von Herbst<br />
<strong>2010</strong> bis Frühjahr 2012 umgesetzt werden:<br />
Chart aus der PPT-Datei von Kerstin Pätzold
Wintertagung<strong>2011</strong>Jugendheute–zwischengesellschaftlicherAusgrenzung<strong>und</strong>politischemEngagement<br />
Zum Thema Aktuelle Tendenzen in der Jugendpolitik<br />
berichteten Christian Gailus (Vorstand<br />
Grüne Regionswerkstätten) <strong>und</strong> Daniel Brunckhorst<br />
(Juso Bezirksvorsitzender Hannover) aus Sicht der<br />
Partei-Jugendorganisationen von Bündnis 90/DIE<br />
GRÜNEN <strong>und</strong> der SPD .<br />
Beide erzählten, dass sich ihre Mitlieder eher<br />
aus AbiturientInnen <strong>und</strong> Studierenden zusammensetzen<br />
. Auch seien wenige Azubis <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit Migrationshinterg<strong>und</strong> unter ihnen zu finden .<br />
Für beide Organisationen gelte auch, dass sich<br />
die jeweilige Mutterpartei nicht einmische <strong>und</strong> sie<br />
autark arbeiten können .<br />
Auf die Frage, wie man an Jugendliche käme,<br />
hoben beide Referenten die Bedeutung des Internets<br />
hervor . Auch Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> soziale<br />
Netzwerke seien sehr wichtig . Das Gesprächsklima<br />
müsse gut <strong>und</strong> die Themen müssten ‘cool’ <strong>und</strong><br />
attraktiv sein . Man dürfe auch nicht nur diskutieren,<br />
sondern müsse aktionsorientiert arbeiten .<br />
Auf die Frage, ob die Jugendorganisationen<br />
ein ‘Stachel im Fleisch der Parteien’ seien, antwortete<br />
Christian Gailus, dass Jugend <strong>und</strong> Partei oft<br />
einer Meinung seien . Die Grüne Jugend spreche<br />
sich aber für ein Lobbyismusverbot <strong>und</strong> gegen<br />
die Kriegsteilnahme in Afghanistan aus . Die Jusos,<br />
so Brunckhost, seien in Fragen der PPP-Politik für<br />
eine Rücknahme von öffentlichen Unternehmen<br />
in kommunalen Besitz, <strong>und</strong> diskutieren offen das<br />
Verhältnis von sozialer Demokratie <strong>und</strong> demokratischem<br />
Sozialismus .<br />
Die Kooperation mit den Gewerkschaften sei<br />
bisher kaum entwickelt <strong>und</strong> ein Feld, dass ausbaubar<br />
wäre . Christian Gailus wünscht sich von<br />
den Gewerkschaften mehr persönlichen Austausch<br />
<strong>und</strong> mehr Gespräche auf landespolitischer Ebene .<br />
Daniel Brunckhorst erhofft sich mehr Aus tausch<br />
in Seminaren <strong>und</strong> Konferenzen sowie mehr<br />
Einladungen – immerhin seien ja auch alle FunktionärInnen<br />
der Gewerkschaft .<br />
Der letzte große Themenblock war auf den<br />
Freitag der Tagung gesetzt . Hier ging es thematisch<br />
um Jugendliche <strong>und</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt .<br />
Conny Schönhardt<br />
Conny Schönhardt, Jugendsekretärin des IG<br />
Me tall Bezirks Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
berichtete, dass in Ostdeutschland die Anzahl<br />
der offenen Ausbildungsstellen betrieblich steige,<br />
außerbetrieblich fiele . Es gebe insgesamt mehr unbesetzte<br />
Stellen als unversorgte BewerberInnen . Die<br />
Betrieben beschwerten sich, dass Jugendliche nicht<br />
‘ausbildungsfähig’ wären . Auch im Westen klagten<br />
die Betriebe über mangelnde Aus bildungsreife<br />
bei Jugendlichen . Viele Ausbildungsstellen blieben<br />
offen . Gleichzeitig klag ten Unternehmen schon<br />
vor der Krise über drohenden bzw . schon bestehenden<br />
Fachkräftemangel . Das Ganze habe natürlich<br />
System, so Schönhardt, in Zeiten von vielen<br />
Bewerbern – wie die letzten Jahre – hätten die<br />
Betriebe die Besten der Besten genommen . Jetzt<br />
– mit Rückgang der Schulabgänger <strong>und</strong> demographischem<br />
Wandel in den Betrieben – bemerkten sie<br />
ein Problem .<br />
Die Unternehmen sollten weniger klagen, sondern<br />
sich mehr bemühen, alle Jugendlichen auszubilden<br />
. In der Metallindustrie Niedersachsen<br />
würden die vereinbarten 1 .000 Ausbildungsplätze<br />
nicht erreicht . Weniger als fünf Prozent der Ausbildungsplätze<br />
würden von HauptschülerInnen<br />
besetzt . Unter diesen Bedingungen haben<br />
viele Ausbildungsplatzsuchende eine ‚Maß nah -<br />
men karriere‘ <strong>und</strong> keine Chancen auf dem Ausbildungsmarkt<br />
.<br />
Bezogen auf den Fachkräftemangel, referierte<br />
Conny Schönhardt weiter, habe die IG Metall<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
15
16<br />
BerichteausderLandesgeschäftsstellederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsene.V.<br />
mit NiedersachsenMetall ein Stipendien modell zur<br />
Weiterbildung verhandelt . Nachdem Kolle gInnen<br />
nach der Ausbildung übernommen würden,<br />
erhielten sie maximal zwei Jahre lang 400 Euro im<br />
Monat als Stipendium für eine Weiter bildung zum<br />
Techniker oder Meister .<br />
Die Einstiegs qua lifizierung ist ein Instrument des<br />
Ausbildungspaktes <strong>und</strong> seit 2007 im SGB III aufgenommen<br />
. Sie sieht vor, ein sechs- bis zwölfmonatiges<br />
Praktikum anzubieten <strong>und</strong> die Jugendlichen<br />
(bestenfalls) danach in ein Ausbildungsverhältnis zu<br />
übernehmen . Dafür bekommt der Betrieb monatliche<br />
Zuschüsse (Vergütung, Sozialversicherung) .<br />
Gegenwärtig läge die Vermittlungsquote bei<br />
60 %, berichtete Conny Schönhardt . Das Problem<br />
aber sei, dass die eigentliche Zielgruppe der HauptschülerInnen<br />
nicht erreicht würde . Jugendliche blieben<br />
ohne Chancen am Aus bildungsmarkt <strong>und</strong> landeten<br />
in einer 2-jährigen Schmalspurausbildung . IG<br />
Metall Jugend <strong>und</strong> DGB Jugend hätten große Kritik<br />
an diesem Modell . Conny Schönhardt fordert, die<br />
Ausbildungszeit zu verlängern nicht zu verkürzen!<br />
Katy Hübner ist B<strong>und</strong>esjugendsekretätin<br />
der IGBCE <strong>und</strong> berichtete darüber, was ihre<br />
Gewerkschaft unternimmt, bessere Bedingungen<br />
für Jugendliche auf dem Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt zu schaffen .<br />
Es wäre für Jugendliche noch nie so schwierig<br />
gewesen wie heute, einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden, beginnt Katy Hübner ihr Referat . Ihr<br />
Ausgangspunkt ist die These: Es gibt keine Nicht-<br />
Ausbildungsfähigen, sondern es gibt Jugendliche,<br />
die besondere Förderung brauchen!<br />
Sie sieht drei Schwerpunkt-Fragen der <strong>Arbeit</strong>:<br />
• Wie gelingt der Übergang von der Schule in die<br />
Ausbildung?<br />
• Wie kann man verhindern, dass Jugendliche<br />
mit schlechtem oder gar keinem Haupt schulabschluss<br />
aus dem System fallen?<br />
• Wie überbrückt man die zweite Schwelle der<br />
Übernahme?<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Katy Hübner <strong>und</strong> Hans Hoffmann (Moderation)<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass etwa jeder 10 .<br />
Jugendliche keinen Schulabschluss habe, etwa<br />
jeder 15 . Jugendliche ohne Berufsabschluss bliebe<br />
<strong>und</strong> die Abbrecherquote in der Berufsausbildung<br />
bei ca . 24 % liege, habe die IGBCE mit der chemischen<br />
Industrie das Programm „Start in die<br />
Zukunft“ aufgelegt . Es begann im Jahr 2000<br />
<strong>und</strong> hat den Zweck, Schulabgängern, denen die<br />
Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung<br />
fehle, durch Qualifizierung zu fördern . Die<br />
Dauer des Programms ist sechs bis zwölf Monate .<br />
In dieser Zeit können Jugendliche in allen Abteilungen<br />
eines Betriebs ‘schnuppern’, bekommen<br />
Förderunterricht an einer Berufsschule <strong>und</strong> bedarfsweise<br />
sozialpädagogische Betreuung .<br />
Seit der Einführung des Programms ist die<br />
Zahl der Teilnehmenden von anfänglich ca . 200<br />
TeilnehmerInnen im Jahr auf 600 gestiegen .<br />
Das Programm wird durch den Unter stützungs<br />
verein der chemischen Industrie (UCI) geför-
Wintertagung<strong>2011</strong>Jugendheute–zwischengesellschaftlicherAusgrenzung<strong>und</strong>politischemEngagement<br />
dert . Auch die beteilig ten Unternehmen zeigten<br />
ein hohes gesellschaftliches <strong>und</strong> finanziel les<br />
Engagement, berichtete Hübner . Die Erfolgs quoten<br />
seien hoch: Ca . 80 % der Jugend lichen gehen in die<br />
Ausbildung über, 95 % schlössen die Ausbildung<br />
erfolgreich ab . Ca . 80% werden später auch in<br />
Beschäftigung übernommen .<br />
Auch im Tarifabschluss <strong>2010</strong> habe die IGBCE<br />
viel für Jugendliche erreicht, so Katy Hübner weiter:<br />
• Mehr Ausbildungsplätze – In den Jahren <strong>2011</strong>,<br />
2012 <strong>und</strong> 2013 müssen im Schnitt 9 .000<br />
Ausbildungsplätze in der chemischen Industrie<br />
angeboten werden .<br />
• Mehr Übernahmen – Die Unternehmen der<br />
chemischen Industrie zahlen einmalig in einen<br />
Übernahmefond, aus dem auf Antrag pro<br />
Jahr ca . 1 .000 Übernahmen mit 1 .000 € pro<br />
Monat bezuschusst werden . Vor aussetzung:<br />
Übernahme für mindestens 12 Monate <strong>und</strong><br />
Mitgliedschaft in der IG BCE .<br />
• Mehr Geld – Alle Azubis in der chemischen<br />
Industrie erhalten eine Einmal zahlung<br />
von 150,– Euro . Die Laufzeit des Vertrages<br />
ist kurz: In nur elf Mo naten<br />
verhandelt die IGBCE über eine<br />
erneute Anhebung der Ausbildungs<br />
vergütungen .<br />
• Sicherung von Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>s plätzen – Bevor in der<br />
chemischen Industrie Menschen<br />
entlassen wer den, müssen alle<br />
Alter na ti ven zur Kündigung<br />
ausge reizt sein (z . B . gesetzliche<br />
oder tarif vertragliche Lösungen) .<br />
Alle Powerpoint-Präsentationen<br />
<strong>und</strong> weitere Materialien der Refe rentInnen<br />
sind auf einer DVD zusammengefasst<br />
. Sie ist in der Landes geschäfts telle<br />
von ARBEIT UND LEBEN Nds . e . V . erhältlich .<br />
Karsten Meier<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
17
18<br />
BerichteausderLandesgeschäftsstellederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsene.V.<br />
Zum 30 .06 .<strong>2011</strong> ist Jürgen Sakschewski,<br />
Ge schäfts führer der ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte<br />
gGmbH <strong>und</strong> von ARBEIT UND LEBEN Nds . e . V .<br />
aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen in Rente gegangen .<br />
Wie viele von uns wissen, ist ihm der Schritt gerade<br />
in diesen für ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen<br />
schwierigen Zeiten nicht leicht gefallen .<br />
Mit Jürgen Sakschewski verlässt ARBEIT UND<br />
LEBEN Niedersachsen ein leitender Mitarbeiter mit<br />
einem beispielhaften <strong>Leben</strong>slauf der 70er Jahre der<br />
B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland im Aufbruch . Nach<br />
seiner Ausbildung <strong>und</strong> Tätigkeit als Chemielaborant<br />
machte er an der HVHS Springe 1972/73 seinen<br />
Imma turenkurs . Darauf folgte sein Studium der<br />
Politik <strong>und</strong> Soziologie an der Universität Hannover .<br />
1980 bis 1982 war er Assistent an der DGB B<strong>und</strong>es<br />
schule in Springe .<br />
1983 begann er seine Tätigkeit bei ARBEIT UND<br />
LEBEN Niedersachsen als Pädagogischer Mitarbeiter<br />
in Lüneburg . In den 80er Jahren war auf Gr<strong>und</strong> der<br />
wachsenden Bildungsaktivitäten die Bildungsarbeit<br />
bei ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen regionalisiert<br />
. 1993 wurde er Regionalleiter für die Region<br />
Mitte in Hannover . Folgerichtig nach Einführung<br />
von gGmbH - Strukturen auch Geschäftsführer der<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbh seit ihrer<br />
Gründung .<br />
Im Zuge der Aufgabenkonzentrierung <strong>und</strong><br />
Leitungsebenenverschlankung übernahm er 2008<br />
zusammen mit Hans Hoffmann auch die Geschäftsführung<br />
des Vereins .<br />
Jürgen Sakschewski hatte in Gewerkschaften<br />
<strong>und</strong> Politik in Niedersachsen ein weit entwickel tes<br />
Netzwerk, von dem ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen<br />
in hohem Maße profitieren konnte .<br />
Aus seiner über 30jährigen Tätigkeit ist Folgendes<br />
besonders herauszustellen:<br />
Neben der auf Gr<strong>und</strong> der Komplexität <strong>und</strong><br />
Risi ken notwendigen Umorganisation der operativen<br />
<strong>Arbeit</strong> in regionalen <strong>und</strong> aufgabenbezoge nen<br />
gGmbHs hatte er die Gesamtorganisation <strong>und</strong><br />
ihre strategische Ausrichtung im Blick . Wer Nieder<br />
sachsen kennt, die Eigendynamiken der Regio -<br />
nen <strong>und</strong> der Gewerkschaftsgliederungen kann die<br />
Dynamik <strong>und</strong> Widerstände, die dabei entstehen,<br />
bemessen .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Jürgen Sakschewski ist im Ruhestand<br />
Jürgen Sakschewski<br />
Diese Leistungen <strong>und</strong> die Tatsache, dass er sich<br />
trotz seines eigenen ernsten <strong>und</strong> labilen Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />
den gravierenden Problemen in der<br />
Mitte gGmbH <strong>und</strong> auf Niedersachsenebene gestellt<br />
hat, verdient hohen Respekt .
Berichte aus der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds. Mitte gGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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20<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Seit August 2008 ist ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
in Lüneburg mit dem Weiterbildungsprojekt »inklusive<br />
menschenrechte .« (gefördert aus ESF-Mitteln<br />
des Programmes Inklusion durch Enkulturation<br />
des Nds . Kultusmninisterium) aktiv . Im Rahmen<br />
einer insgesamt 15-tägigen Fortbildungsreihe<br />
können LehrerInnen, SozialpädagogInnen <strong>und</strong><br />
ErzieherInnen gemeinsam eine inklusive1, menschenrechtsorientierte<br />
Haltung <strong>und</strong> Methodenwissen<br />
für ihre pädagogische Tätigkeit erwerben<br />
<strong>und</strong> weiterentwickeln . Gemeinsam mit NetzwerkpartnerInnen<br />
beteiligt sich das Projekt zugleich<br />
an der Entwicklung des fachlichen <strong>und</strong> politischen<br />
Diskurses um Inklusion . In <strong>2010</strong> wurde<br />
ein erfolgreicher Antrag für die Ausweitung des<br />
Projektes auf die Begleitung inklusiver Team- <strong>und</strong><br />
Organisationsentwicklungsprozesse in KiTas <strong>und</strong><br />
Schulen gestellt .<br />
Ende Januar haben 17 TeilnehmerInnen aus<br />
Kitas öffentlicher <strong>und</strong> freier Träger, LehrerInnen<br />
<strong>und</strong> sozialpädagogische Fachkräfte aus den<br />
Regio nen Lüneburg / Wendland / Celle / Verden die<br />
Weiterbildung begonnen . Wie beim ersten Durchlauf<br />
in 2009 / <strong>2010</strong> ist das Ganze als Langzeitfort<br />
bildung angelegt, d . h . die Bausteine bauen<br />
auf einander auf <strong>und</strong> alle durchlaufen die komplette<br />
Fort bildung gemeinsam . Dieses Mal jedoch<br />
öffnen wir die Weiterbildung im Rahmen von<br />
regionalisierten “Studien tagen” auch für andere<br />
Interessierte . Im April bot sich dazu das erste Mal<br />
die Gelegenheit, am Studientag “Kinder- <strong>und</strong><br />
Menschenrechte in Bildung, Erziehung <strong>und</strong> Sozialer<br />
<strong>Arbeit</strong>” mit Claudia Lohrenscheit vom Deut schen<br />
Institut für Menschen rechte teilzuneh men <strong>und</strong> u .<br />
a . auch mit TeilnehmerInnen der Wei ter bildung in<br />
Austausch zu treten .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
inklusive menschenrechte.<br />
1 Mit dem u . a . von der UNESCO vertretenen Leitbegriff der<br />
Inklusion werden Strukturen <strong>und</strong> Handlungsweisen beschrieben,<br />
die die „Normalität der Vielfältigkeit“ im Querschnitt<br />
berücksichtigen . Das Konzept grenzt sich damit vom Ansatz<br />
der „Integration“ ab, insofern jenes zumindest implizit in<br />
„Normalität“ <strong>und</strong> „Besonderheit“ (vgl . z . B . „besonderer Förder<br />
bedarf“) unterscheidet . Integrative Maßnahmen dienen<br />
dann dazu, die „Besonderen“ darin zu unterstützen, an der<br />
Norma lität teilzuhaben, also integriert zu sein . Inklusion setzt<br />
dagegen auf die Anpassung der Strukturen an die Bedürfnisse<br />
der NutzerInnen .<br />
In Verden<br />
begleitet unsere<br />
neue Kol legin<br />
G<strong>und</strong>a Ennen in<br />
Ko ope ration mit<br />
dem Verb<strong>und</strong><br />
sozial therapeuti<br />
scher Ein rich -<br />
tungen (VSE) Lüne burg die “Starterkitas”, deren<br />
Leitun gen zur ersten Gene ration gehörten, in<br />
ihren jeweiligen inklusiven Organi sations- <strong>und</strong><br />
Teamentwicklungs prozessen . Die Leitungen der<br />
weiteren städtischen Kitas neh men an der gegenwärtigen<br />
Weiterbildung teil <strong>und</strong> werden im Verlauf<br />
in diese inklusive Pro zess entwicklung einsteigen .<br />
Auf einen ähnlichen Weg hat sich auch die Kurt-<br />
Löwenstein-Schule in Bleckede gemacht – mit ganz<br />
ande ren, span nen den Implikationen <strong>und</strong> Fragen<br />
als im Bereich der Kindertagesstätten . Vor allem<br />
im Rahmen dieser Prozessbegleitung wird die praktische<br />
<strong>Arbeit</strong> mit dem “Index für Inklusion” eine<br />
große Rolle in „inklusive menschenrechte . <strong>2010</strong> –<br />
2012“ spielen .<br />
In diesem Zusammenhang besonders spannend<br />
sind kommunale Inklusionsvorhaben, die<br />
also nicht auf einzelne Einrichtungen beschränkt<br />
bleiben . Die Kölner Montag-Stiftung hat hier<br />
mit ihrem kommunalen Index für Inklu sion sehr<br />
interessante Anregungen gegeben, die u . a . von<br />
Pionier-Erfahrungen im österreichischen Wiener<br />
Neudorf befruchtet sind . Im Bereich unserer Öffentlichkeitsarbeit<br />
– in dem wir gemeinsam mit KooperationspartnerInnen<br />
regelmäßig Veran stal tungen mit<br />
lokalem oder überregionalem Bezug durchführen<br />
– planen wir u . a ., die Koordinatorin dieses kommunalen<br />
Projektes einzuladen .<br />
Aktuelle Informationen zum Projektstand <strong>und</strong><br />
den weiteren Verlauf finden sich auf der Projekt-<br />
Homepage www .inklusive-menschenrechte .de/<br />
blog, die mittlerweile ein b<strong>und</strong>esweit beachtetes<br />
Informationsportal zu inklusiver, menschenrechtsorientierter<br />
Pädagogik geworden ist .<br />
Mathias Hinderer
CeLü – ein Kompetenznetzwerk<br />
für Betriebsräte entsteht<br />
Mit diesem Projekt galt es, die IG Metall-<br />
Verwaltungsstellen Celle <strong>und</strong> Lüneburg darin zu<br />
unterstützen, die Zusammenarbeit der Betriebsräte<br />
in der Region zu initiieren <strong>und</strong> zu fördern . Die<br />
Federführung lag bei der Geschäftsstelle Lüneburg<br />
der ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbH . Die<br />
finanzielle Förderung dieses EU Projektes erfolgte<br />
durch die im Konvergenzgebiet gesondert zur<br />
Verfügung stehenden Mittel für Maßnahmen<br />
der Sozialpartner . Die EU Beratungsstelle der<br />
Gewerkschaften in Lüneburg unterstützte das<br />
Projekt von Beginn an .<br />
Zeitgleich mit der Vernetzung der Betriebsräte<br />
fand der Prozess der Kooperation im Hinblick auf<br />
die spätere Zusammenlegung beider Verwaltungsstellen,<br />
im Sommer 2012, statt .<br />
Die Ziele waren:<br />
1 . Kompetenzen zu vernetzen, zu bündeln, zu<br />
erhalten <strong>und</strong> weiter zu entwickeln, um Handlungs<br />
felder inhaltlich zu gestalten .<br />
2 . Die direkte Kommunikation <strong>und</strong> Zu sam men arbeit<br />
von Betriebsräten, Vertrauensleuten, Exper ten,<br />
Interessierten <strong>und</strong> Hauptamtlichen aus dem<br />
gewerkschaftlichen Bereich zu intensivieren .<br />
3 . Insbesondere die Interessenvertretungen aus<br />
kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen (KMU) von<br />
diesem Wissenstransfer profitieren zu lassen .<br />
Das Konzept für das Projekt wurde zusammen<br />
mit den IG Metall Verwaltungsstellen unter<br />
Beteiligung ehrenamtlicher Funktionäre von<br />
Oktober 2008 bis Juni 2009 entwickelt .<br />
Das Netzwerk sollte sich zu einem selbstorganisierenden<br />
<strong>und</strong> verwaltungsstellenübergreifenden<br />
Netzwerk entwickeln, das von der IG Metall begleitet<br />
wird <strong>und</strong> nach der Förderperiode weiterarbeitet .<br />
CeLü–einKompetenznetzwerkfürBetriebsräteentsteht<br />
Die Herausforderungen an betriebliche <strong>und</strong><br />
gewerkschaftliche Interessenvertretungen steigen<br />
. Zunehmend werden Sachverhalte komplexer .<br />
Konjunkturen, Krise wie Boom, greifen massiv ein .<br />
Ein einzelner Betrieb kann nicht allein betrachtet<br />
werden . Unternehmen agieren überwiegend<br />
international . Betriebsräte müssen auch in diesen<br />
Zusammenhängen mitmischen <strong>und</strong> Zeichen setzen:<br />
individuell, betrieblich <strong>und</strong> in der Region .<br />
Im Netzwerk wurde die Vision entwickelt, ein<br />
Netzwerk von Menschen für Menschen zu sein,<br />
das auf Austausch <strong>und</strong> Vertrauen begründet ist .<br />
Es soll sich durch Kontinuität <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />
auszeichnen .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
21
22<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Was haben wir erreicht? Über 80 Betriebsräte<br />
aus dem Konvergenzgebiet, aber auch aus den<br />
anderen Bereichen der Verwaltungsstellen haben<br />
sich auf 19 Workshops kennengelernt, ausgetauscht,<br />
geöffnet, miteinander gearbeitet, ihre<br />
Kompetenzen eingebracht <strong>und</strong> erweitert . Auf<br />
den Workshops ergänzten sich Theorie <strong>und</strong> Praxis .<br />
Externe Referenten arbeiteten mit erfahrenen<br />
Betriebsräten aus dem Netzwerk zusammen . Die<br />
Leitlinie hieß: Theorie von außen – betriebliche<br />
Praxis von innen, aus dem Netzwerk <strong>und</strong> konsequent<br />
handlungsorientiert .<br />
Mit einem Anteil von 41% an den Workshops<br />
haben die Betriebsräte aus kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />
Betrieben das Angebot sehr gut angenommen .<br />
Die Themen waren breit angelegt . Ein paar<br />
Beispiele sollen das Spektrum deutlich machen:<br />
• „Wirtschaftskrise – Beschäftigung – Zukunft –<br />
Betriebsräte handeln“<br />
- Wie sichern wir Beschäftigungsfähigkeit?<br />
- Wie setzen wir die Forderungen aus dem<br />
Tarifvertrag um?<br />
- Wie organisieren wir Weiterbildung, Quali<br />
fizierung <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung der<br />
MitarbeiterInnen im Betrieb?<br />
- Was können wir von anderen Betrieben lernen,<br />
um unseren Standort zu sichern?<br />
- Was sind geeignete Instrumente für Inno vation?<br />
Dabei stand immer die Frage der Vernetzung in<br />
der Region Celle-Lüneburg im Mittelpunkt .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Austausch <strong>und</strong> Zusammenarbeit der Betriebsräte<br />
in der „neuen“ Verwaltungsstelle Celle-Lüneburg<br />
• „Der neue Tarifvertrag – Beschäftigung, Kurzarbeit,<br />
Qualifizierung – BKQ“<br />
Umfassende Informationen zum Tarifvertrag<br />
<strong>und</strong> betriebliche Umsetzungsmöglichkeiten<br />
waren die Stichworte . Sowohl für – tarifgeb<strong>und</strong>enen<br />
als auch nicht tarifgeb<strong>und</strong>enen –<br />
Betriebsräte war diese gemeinsame Erarbeitung<br />
der Möglichkeiten ein wichtiger Schritt in der<br />
Region <strong>und</strong> die diente der gegenseitigen Unterstützung<br />
.<br />
• „Werte <strong>und</strong> Techniken als Gr<strong>und</strong>lage erfolgreicher<br />
Betriebsratsarbeit!“<br />
Dieser Workshop fand im Rahmen der Netz werktreffen<br />
statt . Werte als F<strong>und</strong>ament des Handelns<br />
war Schwerpunkt des Tages . Das Tool „Kollegiale<br />
Beratung“ wurde erneut eingesetzt <strong>und</strong> der<br />
Umgang am praktischen Beispiel vertieft .<br />
• „<strong>Leben</strong>dige Betriebsversammlung (§§42 ff Betr.<br />
VG) <strong>und</strong> Darstellung der Betriebsratsarbeit im<br />
betrieblichen Alltag: lebendig, informativ, im<br />
Dialog mit der Belegschaft, ein Höhepunkt der<br />
Betriebsratsarbeit ... ?!“<br />
Mit relativ einfachen Mitteln <strong>und</strong> Instrumenten<br />
Versammlungen aktiv, lebhaft <strong>und</strong> in der Sache<br />
erfolgreich zu gestalten, war Schwerpunkt<br />
des Seminars . Dazu gehörte die schriftliche<br />
Einladung ebenso wie das Gespräch mit den<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmerInnen vor <strong>und</strong> nach der Betriebsversammlung<br />
. Input <strong>und</strong> Übungen wechselten<br />
sich ab .<br />
Celle-Lüneburg<br />
Bildungsprogramm mit Angeboten für die Region<br />
Das, was sich bei CeLü innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
bewährt hat, ist für die Seminarangebote handlungsleitend . Der<br />
Netzwerkgedanke findet sich auch wieder in den halbjährlich<br />
stattfindenden Veranstaltungen zur aktuellen Rechtsprechung mit<br />
einem Austausch zu einem aktuellen Schwerpunktthema.
In den zwei Jahren Projektlaufzeit ist ein informelles<br />
Netzwerk entstanden, das auch über das<br />
Projektende hinaus Bestand haben wird .<br />
Ein selbstorganisiertes Betriebsrätenetzwerk mit<br />
festen Strukturen ließ sich leider nicht realisieren .<br />
Gründe dafür waren unter anderem:<br />
• Ein weiteres ehrenamtliches Engagement über<br />
gesellschaftliche, politische <strong>und</strong> gewerkschaftliche<br />
Tätigkeit hinaus war für die Betriebsräte<br />
nicht realisierbar .<br />
• Aktivitäten außerhalb der Freistellungs mög lichkeiten<br />
nach § 37 .6 BetrVG erwiesen sich – auch<br />
aufgr<strong>und</strong> der Entfernungen in der Region – als<br />
Broschüren zum Projekt sind zu erhalten bei:<br />
Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
Heiligengeiststraße 28, , 21335 Lüneburg<br />
Tel . 04131 401117, Fax: 04131 220593<br />
oder können im Internet unter „Vorstellung des Netz werkes“<br />
www .ce-lue-net .de > Downloads herun ter ge laden werden .<br />
CeLü–einKompetenznetzwerkfürBetriebsräteentsteht<br />
unrealistisch . Die Fahrzeit zwischen den Betrieben<br />
beträgt bis zu zwei Autost<strong>und</strong>en .<br />
• Die Gr<strong>und</strong>einstellung, dass für die Betreuung<br />
der Betriebsräte die Gewerkschaft zuständig ist,<br />
war in der Regel handlungsleitend .<br />
Das Projekt verlief parallel zum Prozess der<br />
Zusammenführung der Verwaltungsstellen Celle<br />
<strong>und</strong> Lüneburg . Diese strukturelle Veränderung<br />
über lagerte sich mit der Selbstorganisation der<br />
Betriebs räte . Daher sind sowohl die strukturellen<br />
Ver änderungen als auch die Selbstorganisation der<br />
Betriebs räte noch nicht abgeschlossen .<br />
Margrit Springhorn<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
23
24<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Seit <strong>2010</strong> führt die Bildungsvereinigung ARBEIT<br />
UND <strong>Leben</strong> Nds . Mitte gGmbH in Hannover in der<br />
Arndtstraße erfolgreich Beratungen zum Erhalt des<br />
Prämiengutscheins durch .<br />
Das Interesse daran ist groß <strong>und</strong> intensiviert<br />
sich derzeit stark . Es spricht sich herum, das<br />
jemand, der jährlich nicht mehr als 25 .600,– € Jahres<br />
einkommen zu versteuern hat (bzw . 51 .200,– €<br />
bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren) <strong>und</strong> bei<br />
Erfüllung der Voraussetzungen einen Bildungsprämien<br />
gutschein in Höhe von maximal 500,– €<br />
bekommen kann .<br />
So fing alles an<br />
„Die Bildungsprämie ist ein Instrument zur<br />
Förderung individueller beruflicher Weiterbildung .<br />
Mit der Bildungsprämie sollen die Möglichkeiten<br />
für das „Lernen im <strong>Leben</strong>slauf“ weiterentwickelt<br />
<strong>und</strong> die Beteiligung an beruflicher Weiterbildung<br />
gesteigert werden . Insbesondere soll die Weiterbildungsmotivation<br />
Geringqualifizierter gestärkt<br />
werden . ( . . .) Männer <strong>und</strong> Frauen sollen bei der<br />
Sicherung ihrer Beschäftigungsfähigkeit unterstützt<br />
werden .“ (G . Behse . Die Bildungsprämie .<br />
Politischer Rahmen . In: Handbuch für Berater <strong>und</strong><br />
Beraterinnen) .<br />
2007 ergaben Ergebnisse von Gutachten,<br />
die das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong><br />
Forschung in Auftrag gegeben hatte u . a ., dass<br />
die Teilnahme an Weiterbildungen im internationalen<br />
Vergleich, angesichts der Herausforderungen<br />
durch die Globalisierung, gestärkt werden müsse .<br />
Eckpunkte einer Bildungsprämie wurden durch die<br />
B<strong>und</strong>esregierung beschlossen . Die darauf folgende<br />
Qualifizierungsoffensive „Aufstieg durch Bildung“<br />
<strong>und</strong> das Thema „Lernen im <strong>Leben</strong>slauf“ anlässlich<br />
des Dresdner Bildungsgipfels unterstützte diese<br />
Entscheidung . Als Folge dieser Aktivitäten wurde<br />
im April 2008 eine Konzeption verabschiedet, die<br />
drei wesentliche Schwerpunkte beinhaltete:<br />
1 . Der Prämiengutschein: Eine Prämie in Höhe von<br />
154,– € bekommt, wer nicht mehr als 17 .900,– €<br />
versteuern muss (Verheiratete 35 .800,– €)<br />
Die Bildungsprämie wird aus Mitteln des<br />
Europäischen Sozialfonds gefördert .<br />
Start: Dezember 2008, befristet bis 31 .12 .<strong>2011</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Wie geht es weiter mit der Bildungsprämie?<br />
2 . Das Weiterbildungssparen: Vorzeitige Ent nahme<br />
aus dem Vermögensbildungsgesetz ohne<br />
Verlust der <strong>Arbeit</strong>nehmersparzulage .<br />
3 . Das Weiterbildungsdarlehen: Es soll allen Menschen<br />
unabhängig vom Einkommen zur Verfügung<br />
stehen .<br />
Hinsichtlich einer gesteigerten Weiterbildungsteilnahme<br />
wurden u . a . folgende Thesen formuliert:<br />
1 . Menschen sollen ermutigt werden, Lernen als<br />
persönliche Möglichkeit zur Weiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> Herausforderung zu sehen .<br />
2 . Abschlüsse sollen weitere Qualifizierungen er -<br />
mög lichen .<br />
3 . Bildungsangebote sollen an der eigenen <strong>Leben</strong>s<strong>und</strong><br />
Lernbiografie ausgerichtet sein .<br />
4 . Insbesondere in Klein- <strong>und</strong> Mittelbetrieben sollen<br />
Aktivitäten der Personalentwicklung an den<br />
persönlichen Lernerfordernissen während der<br />
gesamten <strong>Leben</strong>sarbeitszeit ausgerichtet sein .<br />
Alle vorgenannten Maßnahmen sollen dazu<br />
beitragen, dass bei den Erwerbstätigen über 25<br />
Jahren<br />
• die Beteiligung an formalisierter Weiterbildung<br />
von 43 % auf 50 % <strong>und</strong><br />
• der Anteil der Teilnahme von geringer qualifizierten<br />
Menschen an Weiterbildungen von 28%<br />
auf 40 % steigt .<br />
Inwieweit diese Ziele erreicht wurden, wird der<br />
abschließende Bericht der Service- <strong>und</strong> Programmstelle<br />
Bildungsprämie (Projektträger) zeigen .<br />
Kompetenz <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sweise der<br />
Beratungsstelle<br />
Um als akkreditierte Beratungsstelle zugelassen<br />
zu werden, sollte die Weiterbildungseinrichtung gut<br />
erreichbar sein, ein System zur Qualitätssicherung<br />
etabliert haben <strong>und</strong> die <strong>Arbeit</strong>splanung erläutern .<br />
Ferner muss der Nachweis eines ordnungsgemäßen<br />
Umgangs mit öffentlichen Geldern erbracht werden .<br />
Um die formulierten bildungspolitischen Ziele<br />
umsetzen zu können, muss die/der BeraterIn über<br />
ein abgeschlossenes <strong>und</strong> einschlägiges Hoch -<br />
schulstudium, eine Beratungsqualifizierung <strong>und</strong> /<br />
oder mehrjährige Erfahrung im beraterischen <strong>und</strong><br />
beruflichen <strong>Arbeit</strong>sfeld verfügen sowie an einer<br />
Schulung für Berater/innen teilgenommen haben .
Die Beratung muss „trägerneutral“ durchgeführt<br />
werden, denn das Interesse der Ratsuchenden<br />
soll im Vordergr<strong>und</strong> stehen . Dennoch ist die<br />
Anbindung an eine Weiterbildungseinrichtung wie<br />
die BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbH<br />
von Vorteil, weil in einer großen <strong>und</strong> bekannten<br />
Einrichtung in hohem Maße Kenntnisse verschiedener<br />
Weiter bildungen vorhanden sind <strong>und</strong> sich<br />
Anbieter mit ihren Angeboten eigeninitiativ vorstellen<br />
. Diese vielfältigen Erfahrungen können gebündelt<br />
<strong>und</strong> an die / den Ratsuchende / n weitergegeben<br />
werden .<br />
Zunächst bekommen Ratsuchende eine allgemeine<br />
Information am Telefon <strong>und</strong> es wird<br />
ein Termin für ein Beratungsgespräch vereinbart .<br />
Dieser Termin wird von dem / der BeraterIn per Mail<br />
bestätigt; <strong>und</strong> wichtige Informationen werden<br />
noch einmal mitgeschickt .<br />
In der Beratung prüft der / die BeraterIn zunächst<br />
die Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen,<br />
berät, welche Weiterbildung <strong>und</strong> welcher Anbieter<br />
sinnvoll sein könnten, stellt Fragen zur persönlichen<br />
Situation <strong>und</strong> Weiterbildungsmotivation,<br />
nennt mindestens drei Anbieter, erfasst alle<br />
Daten in einem bereitgestellten elektronischen<br />
Protokoll <strong>und</strong> druckt den Prämien- <strong>und</strong> / oder<br />
den Spargutschein aus . Dieser wird mit der<br />
Anmeldung beim Weiterbildungsanbieter vorgelegt<br />
. Die Weiterbildungskosten werden bei Rechnungsstellung<br />
zu 50 % gemindert (max . 500,– €) .<br />
Die annehmende Einrichtung unterliegt ebenfalls<br />
den o . g . Qualitätskriterien .<br />
Auch wenn die Ratsuchenden mit dem ersten<br />
<strong>und</strong> vordergründigen Interesse an der Ausstellung<br />
eines Gutscheins die Beratungsstelle aufsuchen,<br />
kommen in der Beratung auch oft „<strong>Leben</strong>sthemen“<br />
<strong>und</strong> möglicherweise Enttäuschungen wie z . B .<br />
als Kind wollte ich gerne ein Gymnasium besuchen<br />
oder ich bin (zu) früh Mutter geworden zur<br />
Sprache, mit denen die/der Berater/in umgehen<br />
muss .<br />
Der / die BeraterIn gerät hier schnell einerseits<br />
in das Spannungsfeld zwischen „Professionalität“<br />
<strong>und</strong> „persönlicher Anteilnahme“ oder auch in die<br />
Entscheidungsnotwendigkeit, zwischen der Dauer<br />
der Beratung <strong>und</strong> den Kosten der Beratungsgespräche<br />
abzuwägen . Die Beratungsstelle bekommt für ihren<br />
Aufwand pro Beratungsgespräch 30,– € erstattet .<br />
WiegehtesweitermitderBildungsprämie?<br />
Best practice – Beispiele aus der Praxis<br />
Die Beratung funktioniert . Bislang wurden bei<br />
der BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbH z . B .<br />
K<strong>und</strong>en zu folgenden Weiterbildungen beraten:<br />
• Mitarbeiter aus dem Ökohandel <strong>und</strong> einem<br />
Betreuungsverein für die Teilnahme an einem<br />
EDV-Kurs,<br />
• Köche <strong>und</strong> Heilpraktiker für Kurse in Gewaltfreier<br />
Kommunikation, Physiotherapeuten für Osteopathie<br />
<strong>und</strong> Schmerztherapie,<br />
• Fachagrarpfleger für die Baumkontrolle in Seilgärten,<br />
• Architekten für Passivhauszertifikatsplaner,<br />
• Freiberufler für Immaturenkurse<br />
• Verkäuferin für Heilpraktikerkurse u . v . m .<br />
Stimmen von Ratsuchenden:<br />
• Ich habe mich ernst <strong>und</strong> angenommen gefühlt .<br />
Vielen Dank für die Beratung .<br />
• Sie haben mich ermutigt, parallel zur Weiterbildung<br />
eine Initiativbewerbung zu starten .<br />
• Hat Spaß gemacht, mit Ihnen zu sprechen .<br />
Danke für den Gutschein .<br />
Die Zukunft <strong>und</strong> die subjektive<br />
Einschätzung der Beraterin<br />
Das Kontingent für die Bildungsprämie läuft am<br />
31 .Dezember <strong>2011</strong> aus . Wie geht es weiter? Die<br />
Beratungsstellen haben derzeit darüber noch keine<br />
Information .<br />
Feststellen lässt sich, dass sich die Möglichkeit,<br />
einen Prämiengutschein zu erhalten, herumgesprochen<br />
hat . Selbst in der Ferienzeit gab es eine große<br />
Anzahl von Interessent/innen . Die BV ARBEIT UND<br />
LEBEN Nds . Mitte gGmbH hat die Prämie nicht<br />
aktiv beworben . Die Ratsuchenden sind zum überwiegenden<br />
Teil durch Fre<strong>und</strong>e, Bekannte, Kolleg/<br />
innen oder auch durch einen Hinweis des Anbieters<br />
auf uns aufmerksam geworden . Zu finden sind die<br />
Beratungsstellen <strong>und</strong> Informationen auf der Seite<br />
www .bildungspraemie .de .<br />
Die Mehrzahl der Menschen, die sich beraten<br />
ließen, sind Frauen . Möglicherweise lässt sich die<br />
Nutzung durch deren geringeren Verdienst erklären .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
25
26<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Die Beratenen haben vielfach „patch-work-<br />
<strong>Leben</strong>s läufe“ . Deshalb ist ein Beratungsgespräch<br />
hilfreich, welches die Ratsuchenden auch dabei<br />
unterstützt, die Wahl der ausgewählten Weiterbildung<br />
zu überprüfen . Oft soll die Weiter bildung<br />
die finanzielle Situation verbessern helfen bzw . den<br />
1 . Schritt in die Selbstständigkeit ermöglichen .<br />
Manchmal wird die Gutscheinberatung auch<br />
ein Stück „<strong>Leben</strong>shilfe“ . Hier ist es wichtig, die<br />
Ratsuchenden ggf . an andere kompetente Einrichtungen<br />
weiter zu vermitteln (z . B . an Exi stenzgründungsberatungsstellen)<br />
.<br />
Das Ziel, möglichst geringer qualifizierte Menschen<br />
zu beraten <strong>und</strong> deren Teilnahme an Weiterbildungen<br />
zu erhöhen, hat sich aus unserer Sicht<br />
nur zum Teil erfüllt . Die überwiegende Anzahl der<br />
Ratsuchenden hatte in den letzten zwei Jahren<br />
bereits an mindestens einer Weiterbildung teilgenommen<br />
. Um sich dem Ziel einer Steigerung<br />
der Teilnahme an Weiterbildungen für geringer<br />
quali fizierte Menschen von 12 % weiter zu näheren,<br />
müsste die Bildungsprämie über <strong>2011</strong> hinaus<br />
gewährt werden . Anlässlich einer Tagung der<br />
Beratungsstellen wurde auf die Notwendigkeit<br />
einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit durch den<br />
Projektträger bereits hingewiesen .<br />
Betriebe delegieren Weiterbildung oft an ihre<br />
Mitarbeiter/innen . Manchmal scheinen sie sich<br />
wenig verantwortlich für ihre Personalentwicklung<br />
zu fühlen . Es stellt sich die Frage, inwieweit<br />
die Qualifizierung für eine explizite betriebliche<br />
Aufgabe durch öffentliche Gelder gefördert werden<br />
sollte . Hier ist sicherlich mehr <strong>und</strong> gezieltes<br />
Enga gement der Betriebe erforderlich . Damit insbesondere<br />
Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe nicht durch<br />
zu hohe Kosten belastet werden, können sie sich<br />
die Freistellung ihrer Mitarbeiter/innen ggf . erstatten<br />
lassen . Allerdings müssten sie dafür ihre Mitarbeiter/innen<br />
anhören <strong>und</strong> sich von ihnen – falls<br />
sie es nicht kennen – die Möglichkeiten, die das<br />
ESF-Programm I WIN ihnen bietet, erläutern lassen .<br />
Die Möglichkeit, das Weiterbildungssparen zu<br />
nutzen, hat kein /e Ratsuchende / r in Betracht gezogen<br />
.<br />
Auch über das Weiterbildungsdarlehen wurden<br />
alle Ratsuchenden informiert . Die Beraterin weiß<br />
allerdings nur von einem Ratsuchenden, dass er<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
diese Möglichkeit nutzen kann <strong>und</strong> möchte . Es<br />
scheint so zu sein, dass die Banken sich bzgl . der<br />
Beratung zurückhaltend zeigen .<br />
Weiterbildungseinrichtungen, die sich entscheiden,<br />
Prämienberatungen durchzuführen, sollten<br />
diese in ihre Geschäftsstrategie einbinden <strong>und</strong><br />
entstehende Synergien aktiv nutzen .<br />
Der Zuschuss kann einmal jährlich beantragt<br />
werden . Für alle Beteiligten – aber insbesondere<br />
für die Menschen, die sich Weiterbildung nur<br />
bedingt leisten können – ist zu hoffen, dass eine<br />
Fortsetzung des Programms „Bildungsprämie” über<br />
das Jahr <strong>2011</strong> hinaus beschlossen wird .<br />
Ilona Nothan
Am 1 . Juli <strong>2010</strong> startete in Rinteln das Projekt<br />
„Fit fürs <strong>Leben</strong>“ . Es wird in der Hauptsache gefördert<br />
aus Mitteln des B<strong>und</strong>esministeriums für Familie,<br />
Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend . Die Antragsstellung<br />
erfolgte über das B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong><br />
Flüchtlinge .<br />
Am Anfang stand die Überlegung, wie wir<br />
unsere Kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen, die wir<br />
jeweils durch unterschiedliche nebenberufliche<br />
Ausbildungen im therapeutischen Bereich erworben<br />
haben, auch an unserem <strong>Arbeit</strong>splatz einsetzen<br />
könnten . So verfügt Beate Kalverkämper<br />
über den Abschluss der Dipl . Mentaltrainerin <strong>und</strong><br />
der Psychologischen Beraterin, Bettina Bradt ist<br />
Malleiterin für Begleitetes Malen nach Dr . phil .<br />
Bet tina Egger, zur Zeit in Fortbildung zur Dipl .<br />
Kunsttherapeutin .<br />
Im Zuge der Maßnahmekonzeption war unsere<br />
Intention, eine speziell auf unsere Qualifizierung<br />
ausgerichtete Maßnahme zu entwickeln . Es sollte<br />
etwas sein, das jedem Menschen weiterhilft <strong>und</strong><br />
dass das bisherige Angebot an Maßnahmen,<br />
welches ARBEIT UND LEBEN Nds . vorhält, erweitert<br />
hin zur Entwicklung emotionaler Intelligenz <strong>und</strong><br />
Stärkung der Eigenkompetenz . Diese Qualitäten<br />
werden heute auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt verstärkt<br />
gefordert <strong>und</strong> beurteilt .<br />
Tatsächlich fanden wir eine Fördermöglichkeit,<br />
die durch das BAMF Nürnberg eröffnet wurde .<br />
Der von uns ursprünglich ins Auge gefasste<br />
Per sonenkreis musste allerdings eingeschränkt<br />
werden . Das BAMF legte den Schwerpunkt der<br />
Projekt förde rung auf B<strong>und</strong>esebene auf die Jugendprojekte<br />
. Und so gab es die Altersbegren zung<br />
unse res Projektes für junge Menschen mit Migrations<br />
hintergr<strong>und</strong> von 16 bis 27 Jahren .<br />
Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
erhalten die Chance, persönliche<br />
Kompetenzen zu stärken, um sich gut in ihrem<br />
<strong>Leben</strong> hier in Deutschland zurecht <strong>und</strong> sprachlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Anschluss zu finden .<br />
Das Projekt bietet zum einen die Möglichkeit,<br />
durch „Begleitetes Malen“ den Zugang zum eigenen<br />
verborgenen Potenzial zu entdecken, welches<br />
Integrationsförderprojekt:Fitfürs<strong>Leben</strong>–…wieausschwarz-weißbuntwerdenkann<br />
Integrationsförderprojekt: Fit fürs <strong>Leben</strong> –<br />
… wie aus schwarz-weiß bunt werden kann<br />
persönliche Entwicklung initiiert . Zum anderen<br />
gibt es den Bereich des Kompetenzzentrums,<br />
in dem durch Coaching <strong>und</strong> psychologische<br />
Beratung in Selbsterfahrung eine Ich-Stärkung <strong>und</strong><br />
Persönlichkeitsentwicklung unterstützt wird .<br />
Nur auf der Basis einer gut entwickelten Per sönlichkeit<br />
können Kompetenzen erarbeitet werden,<br />
die tragfähige Zukunftsperspektiven – beruflich wie<br />
privat – ermöglichen .<br />
Wir entwickelten ein dazu passendes Konzept,<br />
holten weitere regionale Sponsoren (Bürgerstiftung<br />
Schaumburg <strong>und</strong> Schaumburger Landschaft e . V .)<br />
ins Boot <strong>und</strong> neun Monate später erhielten wir die<br />
freudige Nachricht, dass unser Projekt als eines von<br />
nur vier Projekten, welche für Gesamtniedersachsen<br />
bewilligt wurden, mit einer Laufzeit von drei Jahren<br />
starten konnte .<br />
Jetzt war schnelles Handeln gefragt, denn<br />
räumliche <strong>und</strong> bauliche Veränderungen mussten<br />
noch vorgenommen werden, um mit der Projektarbeit<br />
beginnen zu können .<br />
Voller Freude <strong>und</strong> Tatendrang machten wir uns<br />
an die <strong>Arbeit</strong>: die Räume wurden her- <strong>und</strong> eingerichtet<br />
. Dazu entstand ein farbenfrohes Malatelier<br />
was Lust machte, sofort etwas zu tun . Zeitgleich<br />
entwickelten wir eine Strategie der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
wobei wir professionelle Unterstützung in<br />
Anspruch nahmen . So gab es Presseberichte in den<br />
regionalen Tageszeitungen <strong>und</strong> im Schaumburger<br />
Wochenblatt .<br />
An alle in Frage kommenden Institutionen<br />
ver schickten wir die Infos zum Projekt mit der<br />
Bitte um Unterstützung <strong>und</strong> Zusammenarbeit . MitarbeiterInnen<br />
von Jugendzentren, Familienbüros,<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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28<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Migrantenorganisationen, Schulen, Kliniken kamen<br />
zu Informationsgesprächen in unser Haus <strong>und</strong><br />
nahmen teilweise das Angebot an, in den zwei<br />
Bereichen eine „Schnupperst<strong>und</strong>e“ zu erhalten .<br />
Die Teilnehmendenakquise erwies sich im Laufe<br />
der Projektarbeit als schwierig . Scheinbar haben viele<br />
MigrantInnen kein so großes Bedürfnis, über ihre<br />
Integration nachzudenken bzw . fühlen sich bereits<br />
integriert . Die Teilnahme beruht auf Freiwilligkeit<br />
<strong>und</strong> der Vorteil dieses Projektes muss erst durch<br />
M<strong>und</strong>-Zu-M<strong>und</strong>-Propaganda bekannt werden .<br />
Leider haben sich unsere Bemühungen, die<br />
türkische Gemeinde in Rinteln zu aktivieren, bislang<br />
als erfolglos erwiesen . So wurden wir ganz<br />
massiv vom (natürlich männlichen) Vorstand ausgebremst<br />
<strong>und</strong> auf unsere mehrfach gemachten<br />
Vorschläge, das Projekt direkt in der Frauengruppe<br />
im türkischen Gemeindezentrum vorzustellen,<br />
wurde nicht eingegangen . Wir konzipierten alternativ<br />
einen Workshop nur für junge Frauen als<br />
Wochen end-Veranstaltung, damit auch Mädchen<br />
aus muslimisch strenggläubigen Elternhäusern die<br />
Gelegenheit zur Teilnahme fänden . Leider auch<br />
ohne Erfolg .<br />
Seit Projektbeginn haben etliche junge Leute an<br />
beiden Teilen des Projektes teilgenommen, entweder<br />
zu individuell vereinbarten Einzelterminen oder<br />
an der Malgruppe .<br />
Bislang gibt es neben den Einzelterminen eine<br />
wöchentliche Gruppe von bis zu sechs Jugendlichen,<br />
die regelmäßig am Projekt teilnehmen . Die<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
jungen Leute bringen dann oft weitere Interessierte<br />
mit . Diese Art der Akquise funktioniert bislang am<br />
besten . Interesse besteht eher am Freien Malen,<br />
deshalb geht der Ansatz im Malatelier mittlerweile<br />
in Richtung „Kunstwerkstatt“, wo verschiedene<br />
Techniken ausprobiert werden können . Eine Vielzahl<br />
von unterschiedlichen Materialien konnte angeschafft<br />
werden . Bei Interesse der TeilnehmerInnen<br />
ist die Durchführung einer eigenen Ausstellung im<br />
Rathaus Rinteln - „Rathaus-Galerie“ – vorgesehen .<br />
Termine im therapeutischen Bereich des Begleiteten<br />
Malens finden nach Bedarf statt .<br />
Im Rahmen der Förderung durch den Verein<br />
„Schaumburger Landschaft e . V .“ konnte für<br />
Kinder einer Hortgruppe des Kinderschutzb<strong>und</strong>es<br />
Rinteln über einen Zeitraum von zehn Wochen eine<br />
wöchentliche St<strong>und</strong>e im Begleiteten Kindermalen<br />
eingerichtet werden .<br />
Im Bereich des Kompetenzzentrums haben sich<br />
zwei Schwerpunkte herausgebildet . Zum einen werden<br />
Themen der Persönlichkeitsstärkung erfolgreich<br />
bearbeitet, zum anderen finden Einzelberatungen<br />
zu individuellen beruflichen Perspektiven mit<br />
zu sätz lichem Bewerbungstraining statt .<br />
Zudem sind bereichsübergreifende Workshops<br />
zur Specksteinbearbeitung sowie im Bereich<br />
„Trommeln – Tanzen – Malen“ geplant .<br />
Nähere Informationen sind auch auf der<br />
Website www .fit-fürs-leben-rinteln .de zu erhalten .<br />
Bettina Bradt, Beate Kalverkämper
Das Koordinationsbüro der Bildungsvereinigung<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . Mitte gGmbH <strong>und</strong> der Ada<strong>und</strong>-Theodor-Lessing<br />
Volkshochschule Hannover<br />
bietet seit über 20 Jahren Sprachkurse <strong>und</strong> berufliche<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für Migrantinnen<br />
<strong>und</strong> Migranten an . Über das Thema Integration<br />
wurde nie zuvor so viel berichtet wie in den letzten<br />
Jahren . In der Presse wird über die Budgets, die<br />
für Integration ausgegeben werden, geschrieben –<br />
doch was kommt davon bei uns an? Wie sieht die<br />
finanzielle Realität für uns als Bildungsträger aus?<br />
Die mit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes<br />
2005 eingeführten Integrationskurse werden mit<br />
2,35 € je Unterrichtsst<strong>und</strong>e vom B<strong>und</strong>esamt für<br />
Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge (BAMF) finanziert . Bei<br />
einer neuen Lerngruppe auf Anfängerniveau mit<br />
kontinuierlich zehn Teilnehmenden können wir<br />
mit den Einnahmen lediglich die Kosten für die<br />
Lehrkraft finanzieren – sofern wir von Honorarkräften<br />
ausgehen . Bei hauptamtlich beschäftigten<br />
Lehrkräften brauchen wir für die Refinanzierung<br />
der Personalkosten schon 14 bis 15 Teilnehmer/<br />
innen . Die verbleibenden Kurskosten wie Mieten,<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Leitung sind in der Regel aus diesen<br />
Einnahmen nicht zu bestreiten . Dennoch führen<br />
die Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
<strong>und</strong> die Ada-<strong>und</strong>-Theodor-Lessing Volkshochschule<br />
Hannover die Integrationskurse seit Jahren mit<br />
gleich bleibend hoher Qualität durch, da wir das<br />
Erlernen der deutschen Sprache für die Migrantin<br />
nen <strong>und</strong> Migranten schon vor über 20 Jahren<br />
als gesellschaftlich <strong>und</strong> politisch wichtig bewertet<br />
haben <strong>und</strong> als Basis für eine gesellschaftliche Teilhabe<br />
betrachten .<br />
Profitorientierte Träger am Markt schaffen<br />
es dennoch, auch mit diesen Finanzierungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Gewinn zu machen – bei einer Vergü<br />
tung der Lehrkräfte mit 11,– bis 15,– € pro<br />
Unter richtsst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> einer Gruppengröße von<br />
20 Teilnehmenden . Die Gruppen sind aber, wie<br />
uns Teilnehmende berich teten, nicht differenziert<br />
nach den vorhandenen Vorkenntnissen in homogene<br />
Lerngruppen zusammengefasst, sondern<br />
werden – obwohl auf verschiedenen Lernniveaus<br />
– gemeinsam beschult . Die vom B<strong>und</strong>esamt vor-<br />
IntegrationisteinwichtigesThema!–<strong>und</strong>auchfürunsalsBildungsträgerfinanzierbar?<br />
Integration ist ein wichtiges Thema! –<br />
<strong>und</strong> auch für uns als Bildungsträger finanzierbar?<br />
gegebenen Einstufungstests sehen aber gerade<br />
die Differenzierung auf der Basis der Ergebnisse<br />
der Einstufungstests <strong>und</strong> die Aufnahme in die<br />
verschiedenen Niveaustufen (Kurs abschnitt 1 – 6)<br />
vom BAMF vor .<br />
Aufgr<strong>und</strong> von bekannt gewordenen Missbrauchs<br />
fällen – u . a . mit dem Umgang von<br />
Anwe sen heitslisten (ARD – REPORT MAINZ vom<br />
25 .07 .<strong>2011</strong> – Abzocke in Integrationskursen 1)<br />
führt das B<strong>und</strong>esamt verstärkt Kontrollen durch<br />
<strong>und</strong> hat kurzfristig zusätzliche Dokumentationen<br />
eingeführt . Das begrüßen wir zum einen als seriös<br />
arbeitender Träger, auf der anderen Seite erschwert<br />
dies unsere <strong>Arbeit</strong> im Alltag <strong>und</strong> die ohnehin schon<br />
umfangreiche Dokumentation <strong>und</strong> erhöht den Verwaltungs<br />
aufwand nochmals zusätzlich .<br />
Auch die <strong>2010</strong> eingeführten Verfahren zur<br />
Erstattung der Fahrtkosten an die Teilnehmenden<br />
– was einst als Vereinfachung im Interesse der<br />
Teilnehmenden gedacht war – wird für uns als<br />
Träger immer mehr zu einer kaum noch leistbaren<br />
Dienstleistung – bei gleich bleibender Finanzierung,<br />
versteht sich .<br />
Es ist aus unserer Sicht nur noch eine Frage<br />
der Zeit, wie lange wir uns noch eine gute Integra<br />
tionsarbeit leisten können . Es sei denn, die<br />
Finan zierungsbedingungen für uns als Träger von<br />
Integrationskursen verändern sich positiv .<br />
Eine ähnliche Problematik lässt sich auch<br />
im Bereich des mit Mitteln vom B<strong>und</strong>esamt für<br />
Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge (BAMF) <strong>und</strong> vom Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF) finanzierten Programms<br />
der berufsbezogenen Sprachförderung beschreiben<br />
. In den zwei Jahren, in denen wir im Rahmen<br />
dieses Programms Maßnahmen anbieten, haben<br />
wir Verschlechterungen in der Finanzierung in drei<br />
Stufen zu verzeichnen:<br />
1 . geforderte Eigenmittel in Höhe von mindestens<br />
5 %<br />
2 . Pauschalierung der Teilnehmer/innen-Einkommen<br />
<strong>und</strong> damit eine deutliche Absenkung<br />
1 Link zum Bericht Report Mainz: http://www .ardmediathek .<br />
de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7765872<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
29
30<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
der Ko-Finanzierung, damit einhergehend eine<br />
deutlich geringere Finanzierung durch die ESF-<br />
Mittel <strong>und</strong> ein weit über 5 % gestiegener Eigenanteil<br />
.<br />
3 . Weitere Pauschalen ab Mitte <strong>2011</strong> – u . a . eine<br />
Pauschale, die nur für Teilnehmende gezahlt<br />
wird, die bis zum Ende der Maßnahme im Kurs<br />
verbleiben . Das Ausscheiden eines Teilneh menden<br />
aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen oder vorzeitiger<br />
Austritt wegen <strong>Arbeit</strong>sauf nahme werden<br />
für uns als Träger zum Nachteil .<br />
Insgesamt werden wir mit den neuen Pau scha -<br />
len erneut Mindereinnahmen erzielen <strong>und</strong> können<br />
diese nur mit einem höheren Einsatz von Eigenmitteln<br />
kompensieren .<br />
Unser Fazit: Das Thema Integration ist von der<br />
Politik als wichtig erkannt worden – die Bereitschaft,<br />
die Träger für diese <strong>Arbeit</strong> mit angemessenen <strong>und</strong><br />
ausreichenden Mitteln auszustatten, fehlt .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Regina Dittberner
Berichte aus der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds. Nord gGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
31
32<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.NordgGmbH<br />
Seit dem Jahr 2009 beteiligt sich die Osna brücker<br />
Geschäftsstelle von ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
am Leonardo-Da-Vinci-Mobilitätsprogramm . Die<br />
Zahl der teilnehmenden Auszubildenden konnte<br />
seitdem erheblich gesteigert werden . Immer<br />
mehr Jugendliche nutzen die Möglichkeit, ihre<br />
beruflichen Chancen durch ein Praktikum in einem<br />
Mitgliedsland der Europäischen Union zu verbessern<br />
. Sie erfahren damit auch sehr konkret die<br />
<strong>Leben</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>swelt in ihrem Zielland . In den<br />
vorbereitenden Seminaren werden sie auch mit<br />
den politischen <strong>und</strong> sozialen Dimensionen der<br />
Europäischen Union vertraut gemacht .<br />
Die entsendenden Ausbildungsbetriebe können<br />
mit diesem Programm die Qualifizierung der<br />
jungen Auszubildenden erheblich verbessern .<br />
Viele Unternehmen wissen bereits den Erfahrungszuwachs<br />
ihrer zukünftigen <strong>Arbeit</strong>nehmer zu<br />
schät zen <strong>und</strong> zeigen großes Interesse an einer<br />
umfangreichen interkulturellen Qualifizierung .<br />
Sehr häufig bieten sich auch Geschäftspartner<br />
der Ausbildungsbetriebe als Praktikumsstätte<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Internationalisierung der Berufsausbildung –<br />
Europa konkret erfahren!<br />
Oberbürgermeister Boris Pistorius bei der Übergabe der Europässe an die Auszubildenden des<br />
Mobilitätsprojektes <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong> mit Henrik Peitsch (links) <strong>und</strong> Heiko Schlaterm<strong>und</strong> (rechts)<br />
an . Es sollte daher auch ein wichtiges Anliegen<br />
der Betriebsräte sein, die Unternehmen zu einer<br />
Teilnahme an dem Mobilitätsprojekt der EU<br />
aufzufordern . Das Praktikum wird voll auf die<br />
Ausbildung angerechnet . Seit der Reform des<br />
Berufsbildungsgesetzes ist es offiziell Bestandteil<br />
der dualen Ausbildung .<br />
Bei dem Programm geht es u . a . um die<br />
Ver tiefung von Sprachkenntnissen, die Erweiterung<br />
der fachlichen Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
sowie um eine Stärkung des Selbstbewusstseins .<br />
Soziales Verhalten praktisch erfahren <strong>und</strong> kulturelle<br />
Unterschiede erleben sind dabei weitere wichtige<br />
Lernprozesse . Diese Bildungsziele insgesamt sind<br />
nicht nur ein beruflicher, sondern ganz besonders<br />
auch ein gesellschaftlicher (Zurecht-)Findungsprozess,<br />
der dem klassischen <strong>und</strong> ganzheitlichen<br />
Bildungs anspruch von ARBEIT UND LEBEN Nds . entspricht<br />
. Voraussetzung für die Teilnahme an dem<br />
Programm ist, dass die Jugendlichen einen Partnerbetrieb<br />
im Ausland finden . Hilfreich dabei sind<br />
auch die langjährigen Kontakte der Osnabrücker<br />
Geschäftsstelle von ARBEIT UND LEBEN Nds . mit<br />
seinem <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkt „Europäische Integration“<br />
<strong>und</strong> den daraus resultierenden Beziehungen<br />
zu Partnern in der EU . In den Jahren vor 2009<br />
konnten in Kooperation mit den Berufsbildenden<br />
Schulen in Osnabrück schon über 100 junge<br />
Auszubildende <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
wichtige Erfahrung im Ausland gewinnen; in einem<br />
laufenden Programm stehen 40 Teilnahmeplätze<br />
zur Verfügung .<br />
Durch erste Qualifizierungskurse in Osnabrück<br />
werden die Teilnehmenden auf ihren Aufenthalt<br />
vorbereitet . Dabei lernen sie insbesondere durch<br />
ein interkulturelles Training die Unterschiede in den<br />
Alltagsformen kennen <strong>und</strong> erhalten erste gesellschaftspolitische<br />
Kenntnisse über die gastgebenden<br />
Länder . Die Auslandspraktika werden von<br />
der EU im Rahmen des Leonardo-Projektes finanziell<br />
gefördert . Außerdem gibt es das Zertifikat<br />
„Europass“, das europaweit anerkannt ist <strong>und</strong> zu<br />
einem Bestandteil des Abschlusszeugnisses der<br />
Aus zubildenden wird .<br />
Henrik Peitsch, Heiko Schlaterm<strong>und</strong>
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde zwischen der Stadt Osterholz<br />
<strong>und</strong> der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds . Nord gGmbH vereinbart, neue Angebote<br />
für Zugewanderte in Osterholz-Scharmbeck zu<br />
orga nisieren . Hierzu gehören u . a . Beratungen<br />
für Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> sowie<br />
Deutschkurse für Frauen . Die Beratungen finden<br />
statt in einem Stadtteilbüro sowie im ‚Haus der<br />
Kulturen’ . Diese Einrichtungen befinden sich in<br />
Stadtteilen, in denen sehr viele Menschen mit<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong> leben . Auch die Deutschkurse<br />
finden in einem solchen Stadtteil statt . An<br />
ihnen nehmen Frauen u . a . aus der Türkei, aus<br />
Syrien <strong>und</strong> Afghanistan teil . In dem ABC-Kurs<br />
sind insbesondere Frauen, die nie die Möglichkeit<br />
gehabt haben – auch nicht in ihren Heimatländern<br />
– eine Schule zu besuchen . Mit einem zweiten<br />
Kurs wenden wir uns an Frauen, die meistens<br />
schon eine abgeschlossene Ausbildung in ihrem<br />
Heimatland gemacht haben . Für diese Gruppe<br />
ist der Ausbau der Sprach kenntnisse notwendig,<br />
um anschließend ihre berufliche Zukunft aufzubauen<br />
. In beiden Kursen wird versucht, neben<br />
der Vermittlung von Sprache, immer wieder auf<br />
Alltagssituationen in Deutschland einzugehen, um<br />
den Integrationsprozess zu beschleunigen . Darüber<br />
hinaus werden Themen wie Beruf, Kommunikation,<br />
Sitten <strong>und</strong> Gebräuche behandelt . In beiden Kursen<br />
ist ein Einstieg jederzeit möglich .<br />
Diese Angebote werden unterstützt durch ein<br />
umfassendes Beratungsangebot, das von Wohnungssuche,<br />
Hausaufgabenhilfe für Kinder <strong>und</strong><br />
Anträge aller Art an Ämter, z . B . Bildungspaket,<br />
Wohngeld, Hartz IV sowie Kindergeldzuschuss<br />
reicht . Dabei wird in Abstimmung mit der Stadt<br />
Osterholz auch mit anderen zuständigen Stellen<br />
zusammengearbeitet . Aus dieser intensiven Zusammenarbeit<br />
mit Migranten in Abstimmung mit der<br />
Stadt Osterholz konnten auch andere Bildungsaktivitäten<br />
entwickelt werden, z . B . ein Englischkurs<br />
mit MigrantInnen .<br />
Durch das Beratungsangebot können die<br />
Bildungs angebote kräftig unterstützt werden .<br />
Die Verzahnung von Beratungs- <strong>und</strong> Bildungsangeboten<br />
wird sehr gut angenommen <strong>und</strong> trägt<br />
NeueAngebotefürZugewanderteinKooperationmitderStadtOsterholz-Scharmbeck<br />
Neue Angebote für Zugewanderte<br />
in Kooperation mit der Stadt Osterholz-Scharmbeck<br />
TeilnehmerInnen eines Sprachkurses für Zugewanderte<br />
zur Integration der Frauen bei . Hieraus entwickeln<br />
sich auch weitere Angebote für Frauen,<br />
so z . B . Einzelvorträge in Verbindung mit einem<br />
Frauenfrühstück . Die Aktivitäten werden finanziell<br />
unterstützt durch die Stadt Osterholz <strong>und</strong> durch<br />
das Programm „Stärken vor Ort“ .<br />
Bernd Bischoff<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
33
34<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.NordgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
Berichte aus der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds. Ost gGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
35
36<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Im Rahmen des Modellvorhabens „Offene<br />
Hochschule“ des Landes Niedersachsen haben sich<br />
die vier Modell-Universitäten <strong>und</strong> die Agentur für<br />
Erwachsenen- <strong>und</strong> Weiterbildung das Ziel gesetzt,<br />
die notwendige Verzahnung von Hochschul- <strong>und</strong><br />
Erwachsenen- <strong>und</strong> Weiterbildung voranzubringen .<br />
Es gilt, innovative Strukturen der Durchlässigkeit<br />
zwischen beruflicher Qualifikation <strong>und</strong> universitärer<br />
Bildung zu etablieren <strong>und</strong> durch geeignete<br />
Bildungsmaßnahmen zu unterstützen .<br />
Die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in<br />
Niedersachsen fangen da nicht bei Null an:<br />
Seit Anfang der 1970er Jahre gibt es in Niedersachsen<br />
den Zugang zum Studium über die Z-Kurse .<br />
Nach Angaben des Ministeriums haben bis 2009<br />
ca . 20 .000 Beruflich Qualifizierte (BQ) über diesen<br />
Weg den Zugang zu einem Studium erreicht .<br />
Seit 1972 ist die Bildungsvereinigung ARBEIT<br />
UND LEBEN Nds . e . V . mit einem Angebot an<br />
Vorbereitungskursen auf die Z-Prüfung dabei; zurzeit<br />
insbesondere in Braunschweig <strong>und</strong> in Wolfsburg,<br />
in Hannover <strong>und</strong> in Oldenburg vor kurzem<br />
auch mit einem Sonderprojekt in Salzgitter (Alstom-<br />
Beschäftigte qualifizieren statt entlassen) .<br />
Im Zeitraum 1998 bis 2006 wurden im Auftrag<br />
des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres <strong>und</strong><br />
Sport knapp 1 .000 PolizistInnen an drei Standorten<br />
durch die erfolgreiche Z-Kurs-Teilnahme für eine<br />
Laufbahn im höheren Dienst qualifiziert<br />
Als gewerkschaftsnaher Bildungsträger konnten<br />
wir so dazu beitragen, dass viele Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen aus Ges<strong>und</strong>heitsberufen, aus dem<br />
ErzieherInnenbereich, aus dem Metallbereich, von<br />
der Polizei, aber auch als Berufsrückkehrerinnen<br />
aus der Familien phase über diesen Weg den Unibzw<br />
. den Fach hoch schulzugang erreicht haben .<br />
Das Studienziel dieser Absolventen lag meist in<br />
Richtung soziale <strong>Arbeit</strong>, Sozial- <strong>und</strong> Politik wissenschaften<br />
<strong>und</strong> Psychologie – zuletzt mit ver stärkter<br />
Tendenz in die Medizinberufe . Die MINT-Fächer<br />
wurden nur zu geringen Anteilen an gewählt .<br />
Durch die weitere Öffnung des Hochschulzugangs<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung von Studiengängen<br />
für BQ soll nun auch dieser Anteil erhöht werden,<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Offene Hochschule –<br />
Träger der Erwachsenenbildung in Niedersachsen<br />
Abb . entnommen aus PPT Projekt Offene Hochschule, 29 .06 .<strong>2011</strong><br />
um dem zunehmenden Mangel an Facharbeitern<br />
<strong>und</strong> Ingenieuren entgegen zu wirken .<br />
Wir konnten in der Vergangenheit – andauernd<br />
bis heute – vielen unserer Mitglieder bzw . auch<br />
den „Noch nicht“-Mitgliedern einen Weg in eine<br />
qualifizierte berufliche Perspektive weisen .<br />
Wir sind jetzt dabei – aufbauend auf unsere<br />
Erfahrungen aus den Z-Kursen, in Abstimmung<br />
mit den entsprechenden Partnern in Hochschule,<br />
Gewerkschaften, VHS <strong>und</strong> Agentur für Erwach senen-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung Nds . – ein passgenaues<br />
Angebot an „Brückenkursen“ für BQ zu installieren,<br />
um den Übergang von Beruf zu Uni / FH möglichst<br />
reibungslos zu gestalten . Beginnend mit<br />
dem Wintersemester <strong>2011</strong> / 12 werden die ersten<br />
Module an Brückenkursen in Braunschweig in den<br />
Themen bereichen „Mathematik 1 <strong>und</strong> 2“, „Prinzipien<br />
wissenschaftlichen <strong>Arbeit</strong>ens“ starten .<br />
Detlev Pischel-Zaremba
MaßnahmenzurErlangungeinesnachträglichenSchulabschlussessowiezurUnterstützungdesÜbergangsindasBerufsleben<br />
Maßnahmen zur Erlangung eines nachträglichen<br />
Schulabschlusses sowie zur Unterstützung des<br />
Übergangs in das Berufsleben<br />
Standortübergreifendes Konzept der<br />
Bildungsvereinigung ARBEIT <strong>und</strong> LEBEN<br />
Niedersachsen (Ost, Mitte, Süd) gGmbH<br />
Nach der vorläufigen Auswertung unserer<br />
bisherigen Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung<br />
im 2 . Bildungsweg <strong>und</strong> in Folge der<br />
<strong>Arbeit</strong>s gruppenergebnisse im Projekt „Strategische<br />
<strong>und</strong> konzeptionelle Weiterentwicklung des<br />
2 . Bildungsweges in Niedersachsen“ haben sich<br />
Anpassungen <strong>und</strong> Entwicklungen im Umsetzungsdesign<br />
ergeben, die nun in dem neuen Kon zept<br />
Berücksichtigung gef<strong>und</strong>en haben . Die Weiter entwicklungen<br />
lassen sich mit den folgenden Stichworten<br />
zusammenfassen:<br />
• Umsetzung des Prinzips „Inklusion“<br />
• Entwicklung von Qualitätsstandards<br />
• Sicherung von Nachhaltigkeit<br />
• Qualifizierung des eingesetzten Personals im<br />
Schwerpunkt: Entwicklung von Kooperationen<br />
<strong>und</strong> Vernetzungen<br />
Um Jugendliche in Ausbildung zu bringen <strong>und</strong><br />
dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />
hat das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong><br />
Forschung die Initiative „Abschluss <strong>und</strong> Anschluss –<br />
Bildungsketten bis zum Berufsabschluss“ gestartet .<br />
Dieses Konzept der Bildungsvereinigung ARBEIT<br />
UND LEBEN Nds . versteht sich als Bestandteil dieser<br />
Initiative <strong>und</strong> bezieht arbeitslose Jugendliche,<br />
die in Niedersachsen über die Förderung des<br />
EBG die Möglichkeit haben, einen Schulabschluss<br />
nachzuholen, in die b<strong>und</strong>esweiten Aktivitäten des<br />
B<strong>und</strong>esministeriums gezielt mit ein .<br />
Eine rechtzeitig einsetzende, individuelle<br />
Berufsorientierung hilft den Jugendlichen, realistische<br />
Vorstellungen über die Berufswelt <strong>und</strong> die<br />
eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen zu entwickeln,<br />
<strong>und</strong> erleichtert es den Betrieben, qualifizierten<br />
Fach kräftenachwuchs zu gewinnen .<br />
Vor allem KMU sollen in die Lage versetzt werden<br />
geeignete Bewerber kennen zu lernen, um<br />
diese dann gezielt anwerben zu können .<br />
Der Übergang von der Schule in eine duale<br />
Berufsausbildung soll für Jungen <strong>und</strong> Mädchen,<br />
deutscher oder nichtdeutscher Herkunft, gleichermaßen<br />
erleichtert werden, auch um geschlechtsbzw<br />
. herkunftsspezifisches Berufswahlverhalten<br />
aufzubrechen <strong>und</strong> zu verändern . Insofern spielten<br />
der Integrationsgedanke als auch der Gender-<br />
Aspekt in dieser Konzeption eine entscheidende<br />
Rolle .<br />
Insbesondere ausländische Jugendliche sind<br />
bei qualifizierten Schulabschlüssen zahlenmäßig<br />
unterrepräsentiert <strong>und</strong> haben ein starkes Informa<br />
tions defizit bezüglich der Anforderungen <strong>und</strong><br />
Bedingungen des dualen Ausbildungssystems in<br />
Deutschland .<br />
Die systematische Einbindung in regionale<br />
Strukturen (Kammern, Gewerkschaften, Politik,<br />
Verwaltung <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sagenturen, um nur einige<br />
zu nennen) schafft die Voraussetzung für erfolgreiches<br />
Agieren vor Ort, orientiert an spezifischen<br />
Schwerpunkten des Ausbildungs- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smarktes<br />
der Region .<br />
Eine angemessene <strong>und</strong> passgenaue Berufswahl<br />
hilft auch, die Ausbildungsabbrüche von zurzeit<br />
über 20 % zu senken .<br />
Die Entwicklung einer beruflichen Perspektive<br />
fördert die Einsicht in den praktischen Nutzen<br />
schu lischen Lernens <strong>und</strong> damit die Motivation zum<br />
Schulabschluss .<br />
Mehrfach erprobt <strong>und</strong> bewährt hat sich die<br />
Beschulung von ehemaligen Schülern aus der<br />
Förderschule in den Regelkursen zur Vorbereitung<br />
auf den Hauptschulabschluss . („Inklusion“)<br />
Nach vorbereitenden Planungsgesprächen<br />
mit der Landesschulbehörde, den Jugendämtern,<br />
Sozialpädagogen <strong>und</strong> Psychologen wurden in den<br />
vergangenen Jahren auf der Gr<strong>und</strong>lage von individuell<br />
zugeschnittenen Konzepten von Einzelförderunterricht<br />
<strong>und</strong> Kleingruppenunterricht sukzessive<br />
Schüler beispielsweise mit der Diagnose<br />
„Autismus“ erfolgreich auf den Schulabschluss<br />
einschließlich beruflicher Perspektive vorbereitet .<br />
Diese positiven Erfahrungen werden stetig ausgeweitet,<br />
weiterentwickelt <strong>und</strong> führen zu einer inzwischen<br />
institutionalisierten Form der Kooperation<br />
zwischen den beteiligten Einrichtungen .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
37
38<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Die Bildungsvereinigung ARBEIT <strong>und</strong> LEBEN Nds .<br />
arbeitet an ihren drei Standorten in Niedersachsen<br />
(Braunschweig, Göttingen, Hannover) sowohl in<br />
den zusätzlichen Sonderkursen zur Erlangung des<br />
Hauptschulabschlusses <strong>und</strong> / oder des Real schulabschlusses,<br />
als auch in den kursübergreifenden<br />
Sondermaßnahmen zur beruflichen Orientierung<br />
nach diesem Konzept .<br />
Planung, Umsetzung <strong>und</strong> Evaluation wird von<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . Ost gGmbH zentral gesteuert<br />
<strong>und</strong> koordiniert . Dabei finden standortabhängige<br />
Besonderheiten des <strong>Arbeit</strong>smarktes gr<strong>und</strong>sätz-<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Mein Name ist Vanessa Thomas . Ich habe<br />
2008 / 2009 einen Hauptschulabschlusskurs bei<br />
der BV ARBEIT UND LEBEN in Braunschweig<br />
besucht, im Juli 2009 die Prüfung vor der<br />
Landesschulbehörde abgelegt . Ich bin zuvor mehrere<br />
Male bei der Berufsberatung der <strong>Arbeit</strong>sagentur<br />
gewesen, um einen Ausbildungs platz<br />
zu bekommen . Ich wurde dort auf das Angebot<br />
von ARBEIT UND LEBEN hingewiesen, da ohne<br />
Hauptschulabschluss kein Ausbildungsplatz zu<br />
bekommen war . In der Hauptschule bin ich mit<br />
den Lehrern nicht klar gekommen, mein Problem<br />
war, dass, wenn man etwas nicht verstanden<br />
hatte, die Lehrer keine Zeit hatten, es mir noch<br />
liche Beachtung . Zu diesem Zweck werden regelmäßige<br />
Treffen der Umsetzungsverantwortlichen<br />
stattfinden .<br />
Umsetzung: Modellmaßnahme im<br />
2. Bildungsweg: Übergang Schule – Beruf<br />
Sämtliche Jugendliche, die bei der Bildungsvereinigung<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . an einem<br />
Vor bereitungslehrgang zum Erwerb eines Schulab<br />
schusses teilnehmen, sollen über das Modell<br />
der „kursübergreifenden Förderung beruflicher<br />
einmal zu erklären . Bei ARBEIT UND LEBEN wurden<br />
wir in kleinen Gruppen unterrichtet . Wenn man<br />
etwas beim dritten Mal nicht verstanden hatte,<br />
wurde es eben ein viertes Mal versucht . Die Lehrer<br />
waren auf die Bedürfnisse der Schüler eingestellt,<br />
hatten Geduld . Es wurde viel in Gruppenarbeit<br />
gemacht, der Lehrer war als Berater jederzeit<br />
greifbar . Wir haben viel selbst gemacht, Referate<br />
gehalten, Aufgaben bearbeitet, Ergebnisse zusammengestellt<br />
<strong>und</strong> vorgetragen . Ich hatte nicht mehr<br />
so viel Angst vor dem Versagen <strong>und</strong> durfte Fehler<br />
machen <strong>und</strong> wurde nicht ausgelacht . Wir waren<br />
auch sehr gut auf die Prüfung vorbereitet, obwohl<br />
ich eigentlich große Prüfungsangst hatte, verflog<br />
die Angst in der Prüfung . Wir hatten die Prüfung<br />
häufig simuliert, sowohl der fremde Prüfer aus<br />
der Hauptschule als auch der Dozent von ARBEIT<br />
UND LEBEN waren in der Prüfungssituation sehr<br />
verständnisvoll . Ich habe dann in den Osterferien<br />
ein Praktikum in einem Altenheim absolviert,<br />
bekam dort aber leider keinen Ausbildungsplatz,<br />
da damals noch ein Realschulabschluss vorausgesetzt<br />
worden ist . Ich habe dann verschiedene<br />
Bewerbungen geschrieben, die im Kurs mit mir<br />
gemeinsam vorbereitet worden sind . Ab Dezember<br />
2009 habe ich dann als ungelernte Kraft in der<br />
Altenpflege gearbeitet <strong>und</strong> werde jetzt in ein<br />
Ausbildungsverhältnis in der Altenpflege übernommen<br />
. Ich arbeite sehr gerne in der Altenpflege,<br />
ohne die Möglichkeit den Hauptschulabschluss<br />
nachzuholen, würde ich heute arbeitslos sein oder<br />
eine angelernte Tätigkeit ausüben .
MaßnahmenzurErlangungeinesnachträglichenSchulabschlussessowiezurUnterstützungdesÜbergangsindasBerufsleben<br />
SchülerInnen <strong>und</strong> DozentInnen aus dem Hauptschulabschlusskurs <strong>2011</strong><br />
Orien tierung <strong>und</strong> sozialpädagogischer Betreuung“<br />
die Möglichkeit erhalten, den Übergang Schule<br />
– Ausbildung / Beruf einerseits angeleitet, andererseits<br />
sukzessive selbstverantwortlich <strong>und</strong> aktiv zu<br />
gestalten .<br />
Die inhaltliche <strong>Arbeit</strong> zur Vorbereitung auf<br />
den externen Schulabschluss orientiert sich in<br />
Abstimmung mit der jeweiligen Landesschulbehörde<br />
an den Kerncurricula für die Hauptschule, Realschule<br />
<strong>und</strong> der Verordnung über die Prüfung<br />
zum Erwerb der Abschlüsse des Sek<strong>und</strong>arbereichs I<br />
durch Nichtschülerinnen <strong>und</strong> Nichtschüler . Auf diesen<br />
Bereich der <strong>Arbeit</strong> in den Kursen wird an dieser<br />
Stelle nicht näher eingegangen, die Stoffpläne<br />
<strong>und</strong> Prüfungsanforderungen liegen der jeweiligen<br />
Landesschulbehörde vor .<br />
In der von der Agentur für Erwachsenen- <strong>und</strong><br />
Wei ter bildung Nds . (AEWB) angeleiteten <strong>Arbeit</strong>sgruppe<br />
sind MitarbeiterInnen <strong>und</strong> DozentInnen<br />
von ARBEIT UND LEBEN Nds . maßgeblich an der<br />
Erarbeitung <strong>und</strong> Anpassung der Kerncurricula an<br />
die Erfordernisse in den Schulabschlusskursen des<br />
2 . Bildungswegs beteiligt . Die Erprobung der Ergebnisse<br />
wird zeitnah in den Kursen von ARBEIT UND<br />
LEBEN Nds . umgesetzt .<br />
Der „typische“ Teilnehmer an den Kursen zum<br />
Nachholen von Schulabschlüssen ist männlich, 17<br />
Jahre alt, hat einen Migrationshintergr<strong>und</strong>, ein<br />
Ab gangs zeugnis aus der 8 . Klasse Hauptschule<br />
(häufige unentschuldigte Fehlzeiten), möglicherweise<br />
bereits eine Jugendhaftstrafe wegen Körperverletzung<br />
oder auch wegen Verstoßes gegen das<br />
BtMG verbüßt <strong>und</strong> hat häufig Auseinan der set zungen<br />
in seinem Elternhaus . Über seine berufliche Perspektive<br />
macht er sich so gut wie keine Gedanken<br />
(resigniert) oder dem eigenen Leistungs stand vollkommen<br />
unangemessene (Ingenieur bei VW o . ä .) .<br />
Ein Bewährungshelfer ist ihm an die Seite gestellt .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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40<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Um diese zweite <strong>und</strong> evtl . letzte Chance wahrnehmen<br />
zu können <strong>und</strong> um den Kursbesuch<br />
mög lichst zuverlässig <strong>und</strong> erfolgreich zu gestalten,<br />
ist die Bereitstellung von sozialpädagogischer<br />
Betreuung unbedingte Voraussetzung . Diese<br />
um fasst kursbegleitende Aktivitäten aus dem<br />
Reper toire sozialpädagogischer Inter ventions maßnahmen<br />
wie Einzelgespräche, Gruppen bera tung,<br />
Aufbau von Vertrauen <strong>und</strong> gegen seitigem Respekt,<br />
Zusammenarbeit mit Beratungs stellen, BetreuerInnen,<br />
Eltern, Initiierung von (Frei zeit-) Aktivitäten<br />
mit dem übergeordneten Ziel der Stär kung<br />
der Eigenverantwortlichkeit .<br />
Im Ergebnis: <strong>Arbeit</strong>slose Jugendliche entwickeln<br />
eine realistische berufliche Perspektive <strong>und</strong> bauen<br />
sukzessive Motivation <strong>und</strong> Fähigkeiten auf, die<br />
notwendigen weiteren Schritte zur Umsetzung der<br />
angestrebten schulischen / beruflichen Ziele selbstständig<br />
zu gehen .<br />
Die Erarbeitung einer gezielten beruflichen<br />
Per spektive kann in dem vorgegebenen schulischen<br />
Curriculum nicht geleistet werden . Hierzu<br />
ist eine zusätzliche, systematische Feststellung der<br />
Kom petenzen <strong>und</strong> die Gegenüberstellung <strong>und</strong><br />
Bewertung mit den gesellschaftlichen Realitäten<br />
<strong>und</strong> Chancen notwendig . Diese soll in den vorgesehenen<br />
Modulen zur beruflichen Orientierung<br />
<strong>und</strong> Entscheidungsfindung erarbeitet werden . Die<br />
Module gliedern sich wie folgt (hier verkürzt dargestellt):<br />
Modul Inhalt Beginn Dauer<br />
1 . Potenzialanalyse Kompetenzen erarbeiten ab 22 .08 .<strong>2011</strong> 6 Wochen<br />
2 . Analyse- <strong>und</strong> Auswahlverfahren<br />
Anforderungen in der Ausbildung ab 04 .10 .<strong>2011</strong> 6 Wochen<br />
3 . Aktivierung Selbstständigkeit stärken ab 28 .11 .<strong>2011</strong> 5 Wochen<br />
4 . Bewerbung <strong>und</strong><br />
Bewerbungstraining<br />
Bewerbungsmappe, Rollenspiel ab 16 .01 .2012 7 Wochen<br />
5 . Praktika Erprobung ab 05 .03 .2012 2 – 6 Wochen<br />
6 . Präsentation Erfahrungsaustausch ab 16 .04 .2012 7 Wochen abzüglich<br />
Prüfungstage<br />
7 . Reflexion + Nachhaltigkeit<br />
+ Problemfälle<br />
fit auf Dauer ab 04 .06 .2012 8 Wochen<br />
Detlev Pischel-Zaremba
Zu alt für den <strong>Arbeit</strong>smarkt? Nicht qualifiziert<br />
genug? Ges<strong>und</strong>heitliche Einschränkungen?<br />
Dies sind die Standardfragen, denen sich vor<br />
allem ältere <strong>Arbeit</strong>slose mit gewerblich-technischer<br />
Ausbildung stellen müssen . Die vorurteilsbeladene<br />
Antwort steht häufig schon fest . Der Wiedereinstieg<br />
in den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt ist für Menschen über<br />
45 so gut wie unmöglich .<br />
Was kann hier getan werden? Vor der<br />
Antragstellung für das Projekt im Rahmen der ESF-<br />
Haushaltslinie „<strong>Arbeit</strong> durch Qualifizierung 45 +“<br />
gab es hier deshalb drei Vorüberlegungen:<br />
1 . Die meisten Frauen <strong>und</strong> Männer mit gewerblich-technischer<br />
Ausbildung haben sich in ihrem<br />
langen Erwerbsleben eine Vielzahl von handwerklichen<br />
Fertigkeiten angeeignet, die weit<br />
über ihre ursprüngliche Ausbildung hinausgehen<br />
.<br />
2 . Bei Hausmeistertätigkeiten sind eher handwerkliche<br />
Generalisten gefragt <strong>und</strong> weniger<br />
Spezialisten .<br />
3 . In immer mehr öffentlichen <strong>und</strong> gewerblichen<br />
Objekten werden regenerative Energien genutzt .<br />
Allgemeine Kenntnisse in diesem Bereich verhelfen<br />
hier zu einem Wettbewerbsvorteil auf dem<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt .<br />
Der Unterrichtsteil in den beiden Kursen bestand<br />
dementsprechend aus einer Phase der Orientierung<br />
<strong>und</strong> des Profiling sowie in der Vermittlung von<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Elektrotechnik, der Heiztechnik <strong>und</strong><br />
der Funktionsweise von erneuerbaren Energien .<br />
Teilnehmerzusammensetzung<br />
Im Rahmen des Projekts konnten zwei Kurse<br />
angeboten werden .<br />
Am ersten Kurs, der vom 4 . Oktober <strong>2010</strong><br />
bis zum 11 . Mai <strong>2011</strong> stattfand, nahmen insgesamt<br />
14 Personen teil . Zehn Teilnehmende kamen<br />
aus dem Landkreis Peine <strong>und</strong> vier aus Salzgitter .<br />
Zwölf Teilnehmer hatten eine in Deutschland anerkannte<br />
Berufsausbildung . Der jüngste Teilnehmer<br />
war 47 Jahre alt <strong>und</strong> der älteste 57 Jahre . Alle<br />
Teilnehmer waren männlich . Leider gelang es nicht<br />
– wie ursprünglich geplant – Frauen für diesen<br />
RegenerativeEnergieanwendungAdQ45+imSolarparkWierthebeiVechelde<br />
Regenerative Energieanwendung AdQ 45+<br />
im Solarpark Wierthe bei Vechelde<br />
Kurs zu gewinnen . Dies erklärt sich daraus, dass<br />
so gut wie keine Frauen in dieser Altersgruppe<br />
eine gewerblich-technische Ausbildung absolviert<br />
haben . Ebenfalls gelang es nicht, Frauen mit einem<br />
für diese Generation typischen Beruf (Verkäuferin,<br />
Frisörin …) für diese Richtung zu motivieren .<br />
Der zweite Kurs fand vom 14 . Februar <strong>2011</strong> bis<br />
zum 09 . September <strong>2011</strong> statt . Auch hier waren<br />
alle 22 Teilnehmenden männlich . Neun kamen aus<br />
dem Landkreis Peine, neun aus Salzgitter, drei aus<br />
Braunschweig <strong>und</strong> einer aus Wolfenbüttel . Hier<br />
war der jüngste Teilnehmer 46 Jahre alt <strong>und</strong> der<br />
älteste 62 Jahre .<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer in beiden Gruppen<br />
hatte ein Alter von Anfang bis Mitte Fünfzig . Die<br />
Gruppen waren damit vom Alter her zwar ziemlich<br />
homogen, von der Leistungsfähigkeit <strong>und</strong><br />
Leistungsbereitschaft jedoch sehr heterogen .<br />
Vier Teilnehmer mit Migrationshintergr<strong>und</strong> hatten<br />
erhebliche sprachliche Schwierigkeiten . Drei<br />
Teilnehmer hatten ein abgeschlossenes Studium<br />
<strong>und</strong> drei Teilnehmer waren selbständige Handwerks<br />
meister . Diese Teilnehmer hatten eher das<br />
Problem, dass sie als überqualifiziert bei ihren<br />
Bewerbungsbemühungen angesehen wurden .<br />
Ein gutes Drittel der Teilnehmenden hatte<br />
erhebliche ges<strong>und</strong>heitliche Einschränkungen <strong>und</strong><br />
zum Teil damit verb<strong>und</strong>ene Motivationsprobleme .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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42<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Modul 1 (Feststellung , Orientierung,<br />
Profiling)<br />
Die Heterogenität der beiden Teilnehmergruppen<br />
zeigte sich gleich zu Beginn der Kurse bei<br />
der Erstellung der Bewerbungsunterlagen .<br />
Während einige Teilnehmer komplette <strong>und</strong> korrekte<br />
Unterlagen vorweisen konnten, hatten<br />
andere überhaupt nichts bzw . extrem fehlerhafte<br />
Unterlagen . Für diejenigen, die korrekte Unterlagen<br />
hatten, war dieser Teil eher eine langweilige<br />
Wiederholung . Dies setzte sich bei der Vermittlung<br />
von Anwenderkenntnissen im PC-Bereich (Open<br />
Office Text- <strong>und</strong> Tabellenprogramm) fort .<br />
Beim Profiling relativierten sich diese Unterschiede<br />
jedoch etwas, da die Teilnehmer mit<br />
erheblichen sprachlichen Defiziten auf zum Teil<br />
umfangreiche handwerkliche Fähigkeiten verweisen<br />
konnten, die so aus ihren Unterlagen nicht<br />
ersichtlich waren .<br />
Während der individuell geführten Gespräche,<br />
die alle stichpunktartig protokolliert wurden, konnte<br />
besonders der Grad möglicher Einschränkungen<br />
<strong>und</strong> der Grad der Motivation herausgearbeitet<br />
werden .<br />
Weitere wichtige Inhalte, die im Modul 1 vermittelt<br />
wurden, waren kommunikative <strong>und</strong> soziale<br />
Kompetenzen sowie der Umgang mit Konflikten .<br />
Die Aufgaben des Hausmeisters<br />
In den ersten Wochen wurde die Vermittlung<br />
von Informationen über die Aufgaben eines<br />
Hausmeisters in den Unterricht integriert . Dadurch<br />
konnte eine abwechslungsreiche Gestaltung des<br />
St<strong>und</strong>enplans gewährleistet werden . Ausführlich<br />
wurden hier die entsprechenden Informationen der<br />
IHK vermittelt . Ebenfalls wurde auch die Möglichkeit<br />
der Selbständigkeit mit Hausmeisterservice-<br />
Tätigkeiten angesprochen .<br />
Das große Betriebsgelände der ehemaligen<br />
Zuckerfabrik Wierthe bot darüber hinaus ideale<br />
Bedingungen für einige praktische Übungen:<br />
Aufräumarbeiten, Ermittlung von Fehlerquellen<br />
<strong>und</strong> dem daraus folgenden Reparaturbedarf sowie<br />
die Bestellung von Ersatzteilen sollen hier nur als<br />
einige Beispiele genannt werden .<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Gr<strong>und</strong>lagen der E-Technik<br />
Hier gab es zu Beginn jeweils eine ausführliche<br />
Unterweisung zum Thema Gefahren des<br />
Stroms <strong>und</strong> der Installation von Leitungen . Danach<br />
konnten einige einfache Elektroinstallationen<br />
in der Solarwerkstatt selber durchgeführt werden<br />
. Parallel dazu wurden aber durchgehend<br />
einfache Gr<strong>und</strong>lagen theoretisch behandelt wie<br />
zum Beispiel die Themen „elektrische Größen „<br />
(Induk tivität, Kapazität) oder „elektrische Leistung“<br />
(Blindleistung, Wirkleistung, Scheinleistung) . Im<br />
zweiten Kurs wurden die Teilnehmenden zusätzlich<br />
intensiv auf die Prüfung zur „elektrotechnisch<br />
unterwiesenen Person“ vorbereitet . Die Prüfung,<br />
die aus einem theoretischen <strong>und</strong> einem praktischen<br />
Teil bestand, wurde von einem Elektromeister der<br />
Ausbildungswerkstatt Braunschweig e . V . abgenom<br />
men . Alle 18 zur Prüfung Angemeldeten<br />
er hiel ten das entsprechende Zertifikat .<br />
Gr<strong>und</strong>lagen Heiztechnik<br />
Neben der Vorstellung von verschiedenen<br />
Heizungstypen wurden Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Heizungstechnik theoretisch vermittelt . Aufge<br />
lockert wurde hier der Unterricht durch die<br />
E-Learning Kurse der Firma Danfoss . Für die erfolgreiche<br />
Bearbeitung eines Moduls konnten die<br />
Teilnehmer ein Zertifikat der Firma erwerben, was<br />
für viele ein zusätzlicher Anreiz war .<br />
Alle gängigen Heizungstechniken wurden in<br />
diesem Modul vorgestellt <strong>und</strong> erklärt . Die Funktion<br />
eines Pellet-Ofens <strong>und</strong> einer mit Hackschnitzeln<br />
betriebenen Heizungsanlage konnte direkt vor Ort<br />
von der Firma Ziegeler gezeigt werden .<br />
In den zweiten Kurs wurden noch zwei eintägige<br />
Vortragsveranstaltungen der Firma E .on<br />
integriert . Außerdem konnten das Heizkraftwerk<br />
Mehrum <strong>und</strong> die Stadtwerke Peine mit dem dazugehörigen<br />
Blockheizkraftwerk besichtigt werden .<br />
Erneuerbare Energien<br />
Hier wurden die Gr<strong>und</strong>lagen der Fotovoltaik<br />
mit verschiedenen Einspeisungslösungen sowie die<br />
Kosten-Nutzen-Analyse solcher Anlagen vermittelt .<br />
Auch die Installation von einigen Solarmodulen
war hier eine wichtige praktische Komponente .<br />
Das von der Firma Ziegeler aufgebaute Kraftfeld<br />
direkt auf dem Betriebsgelände hat eine Leistung<br />
von 1,2 MW . Die größte Fotovoltaikanlage in der<br />
Region verdeutlicht damit auch ganz praktisch die<br />
Bedeutung <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit von regenerativen<br />
Energien .<br />
Zum Abschluss dieses Moduls stand dann in<br />
beiden Kursen praktische Projektarbeit auf dem<br />
Programm:<br />
So baute eine <strong>Arbeit</strong>sgruppe zum Beispiel<br />
ein Windrad, das eine Lichtmaschine antrieb .<br />
Andere Gruppen bauten Solaröfen oder ein Solarthermiemodul<br />
zur Erwärmung von Brauch wasser .<br />
Wichtig in diesem Modul war ebenfalls die<br />
Vermittlung von Energieeinsparmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> -techniken . Denn: technische <strong>und</strong> praktische<br />
Möglichkeiten der Einsparung von Strom, Wärme<br />
<strong>und</strong> Wasser bilden wichtige Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />
Tätigkeit eines energiebewussten Hausmeisters .<br />
Betriebliche Erprobung<br />
Alle Teilnehmenden konnten in Praktika vermittelt<br />
werden . Insgesamt 12 Teilnehmer absolvierten<br />
ihr Praktikum in Schulen des Landkreises Peine bzw .<br />
der Stadt Salzgitter . Die restlichen Plätze verteilten<br />
sich auf drei Einrichtungen der Altenpflege sowie<br />
verschiedene Unternehmen .<br />
Im ersten Kurs brachen zwei Teilnehmer das<br />
Prak tikum aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen ab <strong>und</strong><br />
been deten deshalb die Maßnahme vorzeitig . Beim<br />
zwei ten Kurs brachen ebenfalls zwei Teilnehmende<br />
das Praktikum aus dem gleichen Gr<strong>und</strong> ab . Ein<br />
weiterer Teilnehmer wechselte hier während des<br />
Prak tikums auf einen Minijob, der als Probezeit für<br />
ein reguläres <strong>Arbeit</strong>sverhältnis angesehen werden<br />
kann .<br />
Das Ergebnis des ersten Kurses kann sich sehen<br />
lassen: Von den 14 Teilnehmenden, die den Kurs<br />
begannen, beendeten ihn 12 . Von diesen 12<br />
konnten 4 in den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt vermittelt<br />
werden . Davon hat ein Teilnehmer inzwischen<br />
einen unbefristeten <strong>Arbeit</strong>svertrag erhalten . Zwei<br />
weitere Teilnehmer haben einen Minjob auf 400,-<br />
Eurobasis bekommen . Ein Minijob kann hier als<br />
RegenerativeEnergieanwendungAdQ45+imSolarparkWierthebeiVechelde<br />
Probearbeitsverhältnis angesehen werden . Einen<br />
entsprechenden Fall gab es auch im zweiten Kurs .<br />
Hier kann allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />
keine verlässliche Auskunft über den weiteren<br />
Verbleib der Teilnehmenden gemacht werden .<br />
Fazit<br />
Insgesamt kann eine positive Bilanz gezogen<br />
werden . Von insgesamt 36 Teilnehmenden, mussten<br />
9 aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen die Maßnahme<br />
abbrechen . Nach heutigem Erkenntnisstand haben<br />
mindestens vier aufgr<strong>und</strong> der Maßnahme in den<br />
ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zurück gef<strong>und</strong>en . Bis auf eine<br />
Beschäftigung bei der Wolfsburg AG handelt es<br />
sich durchweg nicht um Leiharbeitsverhältnisse . Bei<br />
vier weiteren Teilnehmenden stehen die Chancen<br />
gut, ebenfalls eine Beschäftigung im ersten<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt zu finden .<br />
Doch was ist mit den Teilnehmenden, die keinen<br />
<strong>Arbeit</strong>splatz bekommen haben? Eine siebenmonatige<br />
Maßnahme mit einem strukturierten<br />
Tagesablauf, mit neuen Lernerfahrungen <strong>und</strong><br />
neuen sozialen Kontakten ist natürlich kein vollwertiger<br />
Ersatz für einen <strong>Arbeit</strong>splatz . Doch was wäre<br />
die Alternative? Der Verbleib auf dem heimischen<br />
Sofa ermöglicht keine neuen Anregungen <strong>und</strong><br />
keine neuen Chancen .<br />
Neue Chancen können nur vermittelt werden,<br />
wenn Lücken auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt gesucht<br />
<strong>und</strong> bei Langzeitarbeitslosen die entsprechenden<br />
Potenziale entdeckt <strong>und</strong> gefördert werden . Alle<br />
haben das Recht nicht nur auf eine, sondern auf<br />
mehrere faire Chancen .<br />
Gerd Meister<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
43
44<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Liebe Gisela,<br />
nach 20 Jahren engagierter Tätigkeit, als<br />
Dozentin bei ARBEIT UND LEBEN Nds . <strong>und</strong> gleichzeitigem<br />
Geburtstag ist es nun auch an der Zeit,<br />
wie in dem von Dir geprägten Seminarkonzept<br />
„Zukunft zwischen Angst <strong>und</strong> Hoffnung“ am<br />
Schnittpunkt von Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft, also<br />
in der Gegenwart Bilanz zu ziehen, was wir in der<br />
politisch-kulturellen Bildung gewollt <strong>und</strong> erreicht<br />
haben <strong>und</strong> was noch aussteht .<br />
Das wird allerdings einer gemeinsamen An strengung<br />
bedürfen mit mehr Raum <strong>und</strong> Zeit .<br />
Zwei Jahrzehnte umfasst die bisherige gemeinsame<br />
Wegstrecke, auf der wir – in eigentümlicher<br />
Kooperation – miteinander zu tun haben .<br />
Orien tierungsmarken <strong>und</strong> wesentliches Ziel Deiner<br />
<strong>Arbeit</strong> im Bildungsurlaubseminar waren dabei<br />
der Zugewinn an Selbstverfügung <strong>und</strong> politischer<br />
Mündig keit . Über den eingeschlagenen Weg hast<br />
Du mal die Hoffnung geäußert: „Vielleicht entdecken<br />
wir auf diesem Weg endlich auch, dass da –<br />
wo alles möglich ist . . . – wirklich nichts mehr geht,<br />
<strong>und</strong> dass immer größere Eile nirgendwohin führt“ .<br />
Unsere Kooperation ragt wie ein vorsintflutliches<br />
Fossil in den Zeitgeist, der sich der Effizienz,<br />
der Beschleunigung <strong>und</strong> der Entwertung zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen verschrieben hat<br />
– Fre<strong>und</strong>schaft hat sich für uns dabei entwickelt!<br />
Gisela, Du bist eine beharrliche Aufklärerin,<br />
Du bist es gewesen <strong>und</strong>, was beachtenswert <strong>und</strong><br />
uns unschätzbar wertvoll ist, Du bist es geblieben<br />
. Deinen unruhestiftenden Eigensinn hast Du<br />
Dir bewahrt, die eigenen Sinne als organische<br />
Intellektuelle – <strong>und</strong> nicht als Praktikerin des Habens<br />
– eingebracht . Neugierde, Wachsamkeit <strong>und</strong> lebendiges<br />
Wahrnehmen prägen Dein Denken <strong>und</strong><br />
Verhalten, das Identität aus Differenz gewinnt .<br />
Viele Deiner Seminare beziehen sich methodisch<br />
<strong>und</strong>/oder inhaltlich auf die Enteignung <strong>und</strong><br />
die Wiederaneignung der Sinne . Als politischer<br />
Mensch <strong>und</strong> engagierte Kunsthistorikerin siehst<br />
Du Kultur nicht als Luxuszusatz der Emanzipation,<br />
sondern als ihren Bewegungsraum . Für Dich hat<br />
politisch-kulturelle Bildung immer etwas mit der<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Für Gisela Stahl<br />
für 20 Jahre Dozentin der politisch-kulturellen Bildung bei<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . in Wolfsburg <strong>und</strong> zum Geburtstag<br />
Gisela Stahl<br />
erweiterten Urteilsfähigkeit der Sinne zu tun . In<br />
Fotomontagen, Collagen, Großplakaten <strong>und</strong> künstlerischen<br />
Produktionen hast Du in Bildungs urlaubsseminaren<br />
die Nachdenklichkeit der Sinne geweckt<br />
<strong>und</strong> aktiviert . Deine zugewandte Haltung TeilnehmerInnen<br />
gegenüber hat Bertolt Brecht auf den<br />
Punkt gebracht: „Der Lernende ist wichtiger als<br />
die Lehre“ . Im Reflexionsraum Bildungsurlaub ist<br />
für Deine <strong>Arbeit</strong> das Prinzip des gemeinsamen<br />
Forschens aller Beteiligten prägend geworden: Über<br />
die Erk<strong>und</strong>ung der Vergangenheit eine Positionsbestimmung<br />
in der Gegenwart entwickeln, als<br />
Gr<strong>und</strong>lage für das Ausloten gemeinsamen Wollens<br />
für die Zukunft . – Wir alle haben viel von Dir<br />
gelernt, Gisela!<br />
Dass Du, eine 68erin, 68 wirst, nehmen wir<br />
mit Verblüffung zur Kenntnis, gemessen an Deiner<br />
leben digen, jugendlichen Ausstrahlungskraft, die<br />
prägend gewesen ist für das Bild, das wir <strong>und</strong> die<br />
unzähligen TeilnehmerInnen in 20 Jahren Bildungsurlaubsseminaren<br />
von Dir haben .<br />
Uns wünschen wir ein langanhaltendes, fruchtbares<br />
Ringen mit Dir um Wege <strong>und</strong> Perspektiven<br />
der politisch-kulturellen Bildung .<br />
Dir, liebe Gisela, wünschen wir ein langes <strong>Leben</strong><br />
<strong>und</strong> viel Genuss, nicht zuletzt am Denken .<br />
Guérin Steichen
Berichte aus der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds. Süd gGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Neue Wege eröffnen sich für die Aufnahme in die<br />
berufsqualifizierende Berufsfachschule Altenpflege<br />
der BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH<br />
Der Fachkräftemangel in der Altenpflege ist<br />
<strong>und</strong> bleibt weiterhin ein Thema in den Medien .<br />
Laut einer Studie des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft (IW) in Köln, die vom B<strong>und</strong>esverband<br />
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) beauftragt<br />
worden war, wird in den kommenden Jahrzehnten<br />
der Fachkräftemangel weiterhin zunehmen . So<br />
sollen laut dieser Studie bis 2020 ca . 220 .000<br />
Fachkräfte in der Altenpflege fehlen . Die Studie<br />
benennt diese Anzahl an fehlenden Fachkräften als<br />
ein Notstand in der Altenpflege .<br />
Schaut man sich nun die unterschiedlichen<br />
Statistiken zur Geburtenentwicklung der letzten<br />
Jahre an, so sind die Zahlen der Geburten rückläufig<br />
<strong>und</strong> zeigen auch keinen verstärkten Anstieg in<br />
den Prognosen .<br />
Dies bedeutet meiner Ansicht nach für die<br />
Altenpflege auch weiterhin dramatische Zustände<br />
durch fehlende Fachkräfte .<br />
Der Weg zu dem qualifizierten<br />
Berufsab schluss staatlich anerkannter<br />
Altenpfleger / Altenpflegerin<br />
Die rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen zur Aufnahme an<br />
einer Altenpflegeschule, sei es eine staatliche Schule<br />
oder wie die BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd gGmbH,<br />
eine staatlich anerkannte Ersatzschule, sind in der<br />
Bbs-VO (Verordnung über berufsbildende Schulen)<br />
geregelt .<br />
Diese geben vor, dass in die Berufsfachschule<br />
Altenpflege aufgenommen werden kann, wer<br />
den Sek<strong>und</strong>arabschluss I-Realschulabschluss oder<br />
einen gleichwertigen Bildungsstand besitzt . In<br />
die Berufsfachschule Altenpflege kann auch aufgenommen<br />
werden, wer über eine andere abgeschlossene<br />
zehnjährige Schulbildung, die den<br />
Haupt schulabschluss erweitert, verfügt .<br />
Dadurch fehlten bis vor einigen Monaten für<br />
Menschen, die ohne eine dieser Vorraussetzungen<br />
in die qualifizierte Ausbildung gehen wollten, die<br />
Zugangsvorrausetzungen <strong>und</strong> somit war ihnen<br />
der Weg in den Beruf der staatlich anerkannten<br />
Altenpfleger/in versperrt .<br />
Heute sind viele engagierte MitarbeiterInnen<br />
in den unterschiedlichen Einrichtungen der Altenpflege<br />
<strong>und</strong> Altenhilfe zu finden, die aus unterschied<br />
lichen Gründen keine qualifizierte Ausbildung<br />
abschließen konnten . Diese meist älteren<br />
Mitarbeiter weisen ein hohes angelerntes Fachwissen<br />
<strong>und</strong> eine hohe Motivation auf, dürfen<br />
aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher Gr<strong>und</strong>lage jedoch ihr<br />
Wissen in der Praxis nicht anwenden . Gerade diese<br />
MitarbeiterInnen sind ein Gewinn für die Pflege<br />
<strong>und</strong> werden dringend benötigt .<br />
Erfolgversprechende neue Wege<br />
Die Landesschulbehörde hat die Zugangs vorausetzungen<br />
an die oben benannte Thematik angeglichen<br />
<strong>und</strong> den Berufsbildenden Schulen ein neues<br />
Instrument in die Hand gegeben . Hiermit können<br />
mit Zustimmung der Landesschulbehörde auch<br />
Bewer berinnen <strong>und</strong> Bewerber aufgenommen werden,<br />
deren bisheriger beruflicher <strong>und</strong> schulischer Bildungsweg<br />
eine erfolgreiche Mitarbeit in der berufsqualifizierenden<br />
Berufsfachschule erwar ten lassen .<br />
Außer dem ist es nun möglich mit Zu stimmung der<br />
Landes schulbehörde zu einem anderen Zeitpunkt, als<br />
zum Beginn eines Bildungs ganges aufgenommen zu<br />
werden, wer neben den Aufnahmevorausetzungen<br />
Kennt nisse <strong>und</strong> Fertigkeiten besitzt, die den bis zum<br />
Aufnahme zeit punkt vermittelten Bildungsinhalten<br />
entsprechen <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> eines Protokollierten<br />
Beratungs ge sprä ches einen erfolgreichen Abschluss<br />
erwarten lässt .<br />
Das Protokollierte Beratungsgespräch als<br />
festes Instrument etabliert<br />
Die MitarbeiterInnen der staatlich anerkannten<br />
Berufsfachschule Altenpflege der BV ARBEIT UND<br />
LEBEN Nds . Süd gGmbH haben nach den Vorgaben<br />
der Landesschulbehörde ein erfolgreiches Instrument<br />
entwickelt <strong>und</strong> wenden in diesem Jahr erstmalig<br />
das Protokollierte Beratungsgespräch als<br />
Einstieg in die Berufsausbildung an .<br />
Nach Eingang ihrer Bewerbung werden die<br />
Teilnehmenden zu einem Protokollierten Beratungsgespräch<br />
eingeladen .
NeueWegeeröffnensichfürdieAufnahmeindieberufsqualifizierendeBerufsfachschuleAltenpflegederBVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Zur Erkennung der fachlichen, methodi schen<br />
<strong>und</strong> personalen, sozialen, kommunikativen Kompe<br />
tenzen setzt sich das Protokollierte Bera tungs -<br />
gespräch aus einem schriftlichen, mündlichen <strong>und</strong><br />
praktischen Teil zusammen . Hier haben die Bewerber<br />
<strong>und</strong> Bewerberinnen sich unter schiedlicher Aufgaben<br />
stellungen aus festgelegten, unterschiedlichen<br />
Lernfeldern zu stellen . Für das Prüfungsteam der<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd gGmbH ist es Ziel,<br />
aus den Ergebnissen dieser Prüfungssituation die<br />
unterschiedlichen Kompe tenzen der Bewerber zu<br />
erfassen, in einem Bericht die Stärken, Schwächen,<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Fertig keiten zusammenzufassen <strong>und</strong><br />
diesen mit einer Empfehlung zur Genehmigung an<br />
die Landes schul behörde zu senden .<br />
Erfahrungen der Berufsfachschule Altenpflege<br />
der BV ARBEIT UND LEBEN Süd gGmbH<br />
Das Prüfungsteam, bestehend aus dem Schulleiter<br />
Herrn Richard Wagner, stv . Schulleiterin Frau<br />
Silke Saathoff <strong>und</strong> Fachpraxislehrerin Doris Schmieten<br />
dorf sind sich einig über den Erfolg des Protokollierten<br />
Beratungsgesprächs .<br />
Das Team hat in den letzten Monaten mit unterschiedlichen<br />
Bewerbern/innen dieses Instrument<br />
zum Einstieg in die Berufsfachschule nutzen kön-<br />
Im Beratungsgespräch<br />
nen . Bei Erfolg <strong>und</strong> entsprechender Empfehlung<br />
des Prüfungsteams erteilte die Landesschulbehörde<br />
ihre Zustimmung für die Ausbildung zum/zur staatlich<br />
geprüften Altenpfleger/in <strong>und</strong> Start in Klasse<br />
1 oder 2 . Somit ist für diese besondere Gruppe<br />
an Fachkräften ohne bisherigen Abschluss, der<br />
Weg frei für die Qualifizierung . Die Mitarbeiter<br />
der Berufsfachschule Altenpflege der BV ARBEIT<br />
UND LEBEN Nds . Süd gGmbH tragen so mit neuen<br />
Wegen zu der Sicherstellung von motivier ten <strong>und</strong><br />
ausgebildeten Fachkräften bei <strong>und</strong> treten dem<br />
Fachkräfte mangel entgegen .<br />
Doris Schmietendorf<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
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BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Seit Oktober <strong>2010</strong> betreut die Bildungs vereinigung<br />
ARBEIT UND LEBEN Nds . Süd gGmbH das<br />
Netzwerkprojekt FairBleib Südniedersachsen weiter .<br />
Bis 2013 können nun auf den bisher erarbeiteten<br />
F<strong>und</strong>amenten Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
weiterhin für den Ausbildungs-, Qualifizierungs<strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt geschult <strong>und</strong> vermittelt werden .<br />
Seit Januar <strong>2011</strong> hat ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
über 15 Ausbildungssuchenden, die wegen schlechter<br />
Schulabschlüsse sehr schwer vermittelbar gewesen<br />
sind, einen Ausbildungsplatz in der Region Göttingen<br />
vermittelt .<br />
Diese Jugendlichen standen bisher unter enormen<br />
Druck, da bis zum 1 . Juli <strong>2011</strong> die Altregelung<br />
für den § 25 zum Aufenthaltsgesetz noch gegolten<br />
hatte . Dies bedeutete für diese Zielgruppe, dass,<br />
wenn sie zu einem speziellen Stichtag keinen festen<br />
Ausbildungsplatz oder <strong>Arbeit</strong>splatz bei der Ausländer<br />
behörde nachweisen konnten, in ihr Hei matland<br />
abgeschoben werden würden .<br />
Nach dem Inkrafttreten einer neuen Bleiberechts<br />
regelung für gut integrierte, geduldete ,ausländische<br />
Jugendliche am 1 . Juli <strong>2011</strong>, die es<br />
Jugend lichen ermöglicht, eine Aufenthaltserlaubnis<br />
zu erlangen, hat das Niedersächsische Ministerium<br />
für Inneres <strong>und</strong> Sport eine Verwaltungsvorschrift<br />
zur Anwendung des § 25a des Aufenthaltsgesetzes<br />
veröffent licht .<br />
Gemäß § 25a AufenthG hat der junge Geduldete<br />
nachzuweisen, dass er sechs Jahre erfolgreich<br />
im B<strong>und</strong>esgebiet eine Schule besucht oder in<br />
Deutschland einen anerkannten Schul- oder Berufsschulabschluss<br />
erworben hat . Weiterhin muss er<br />
vor dem 14 . <strong>Leben</strong>sjahr eingereist sein .<br />
Als schulische oder berufliche Bildungsab schlüsse<br />
werden Abschlüsse an Allgemeinbildenden Schulen,<br />
Berufsbildenden Schulen, Berufsfachschulen <strong>und</strong><br />
an sonstigen öffentlichen oder staatlich anerkannten<br />
Schulen anerkannt . Auch Abschlüsse an den<br />
Förder schulen, wie z . B . an den Förderschulen mit<br />
dem Schwerpunkt Sehen, Hören <strong>und</strong> Sprache sind<br />
wirksam, so die Verwaltungsvorschrift .<br />
Ein erfolgreicher Schulbesuch liegt aber nur<br />
dann vor, wenn ein Hauptschulabschluss erreicht<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Erfolgreiche Integration in den <strong>Arbeit</strong>smarkt trotz<br />
widrigster gesetzlicher Auflagen<br />
Netzwerkprojekt FairBleib Südniedersachsen seit Oktober <strong>2010</strong> weiterhin<br />
erfolgreich in der zweiten Förderr<strong>und</strong>e<br />
wird . Dieser Abschluss kann auch an einer Förderschule<br />
erworben werden . Danach dürfte aber<br />
ein Abschluss an einer Förderschule, der nicht<br />
dem Hauptschulabschluss entspricht, nicht für<br />
den Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis ausreichen .<br />
Ebenfalls ist das Sitzenbleiben ein großes Hin der nis<br />
<strong>und</strong> führt dazu, wenn nicht belegt wer den kann,<br />
warum der Schüler die Klasse wiederholen musste,<br />
dass die Ausländerbehörde keine Aufent haltserlaubnis<br />
erteilt .<br />
Laut Verwaltungsvorschrift soll zur Fest stellung<br />
des erfolgreichen Schulbesuches die Regelmäßig<br />
keit des Schulbesuches sowie das <strong>Arbeit</strong>s<strong>und</strong><br />
Sozialverhalten berücksichtigt werden . Diese<br />
Anfor derungen sind in verschiedener Hinsicht proble<br />
matisch . Die Jugendlichen sind auf die Inter pre -<br />
tation der Behörden angewiesen . Da diese stets<br />
überlastet sind, können sie den effektiven Anteil<br />
des Sozialverhaltens gar nicht beurteilen . Weiterhin<br />
verlangt die Verwaltungsvorschrift die Vorlage<br />
sämtlicher Zeugnisse seit Beginn der Schulzeit . Mit<br />
anderen Worten bedeutet dies, dass der Schulunterricht<br />
regelmäßig möglichst ohne unentschuldigte<br />
Fehlzeiten besucht werden muss . Ist dies<br />
nicht der Fall, so entfällt die Neuregelung zum<br />
Aufenthalt für den Jugendlichen .<br />
Für die Antragstellung darf der Jugendliche<br />
mindestens 14 Jahre <strong>und</strong> höchstens 20 Jahre alt<br />
sein . Ebenfalls darf der Jugendliche nicht straffällig<br />
gewesen sein .<br />
Die Vorlage des Passes aus dem Herkunftsland<br />
ist notwendig, es sei denn, es ist nachzuweisen,<br />
dass der Pass im Herkunftsland aus irgendwelchen<br />
Gründen nicht beantragt werden kann .<br />
Für die praktische Umsetzung bei ARBEIT UND<br />
LEBEN Nds . bedeutet dies einen erneuten Bürokra<br />
tieaufwand, der die aktive Vermittlungs- <strong>und</strong><br />
Betreuungszeit für den Jugendlichen beeinträchtigt .<br />
Trotzdem gelingt es ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
immer wieder, auch die schwierigsten Teilnehmer<br />
über positive Berufsplanungsprognosen sowie<br />
ge ziel te Qualifizierung in den <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Ausbildungs<br />
markt zu integrieren <strong>und</strong> die Behörden von<br />
die ser Entwicklung zu überzeugen .
Da auch die Landkreise Northeim, Osterode,<br />
Uslar <strong>und</strong> Einbeck von ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
betreut werden, ergeben sich zukünftig interessante<br />
Bil dungs konstellationen, weil die Zielgruppen<br />
aus diesen Landkreisen oft ein höheres Bildungspoten<br />
tial mit sich bringen, als die Zielgruppe aus<br />
dem Stadtbezirk .<br />
Zukünftig soll die Zielgruppe der Roma nochmals<br />
verstärkt betreut werden, da sich in der Vergangenheit<br />
abgezeichnet hat, dass sich einige aus dieser Teilnehmendengruppe<br />
sehr gut für den Pflegebereich<br />
eignen . Hierzu hat das B<strong>und</strong>esministerium zur<br />
nach haltigeren Qualifizierung aufgerufen, da hier<br />
ein hohes Potential an zukünftigen Fachkräften im<br />
Pflege bereich zu erwarten ist .<br />
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im<br />
Pflege bereich wird dies in Zukunft als Schwerpunkt<br />
bei ARBEIT UND LEBEN Nds . im Rahmen des Netzwerk<br />
projektes angesiedelt .<br />
ErfolgreicheIntegrationinden<strong>Arbeit</strong>smarkttrotzwidrigstergesetzlicherAuflagen<br />
Roma-Frauen im Unterricht<br />
Carole Scheible<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
49
50<br />
BerichteausderBVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong> sind in den<br />
Schulkursen bei der Bildungsvereinigung ARBEIT<br />
UND LEBEN Nds . Süd gGmbH stark vertreten .<br />
Viele der durchschnittlich 18-jährigen sind in<br />
Deutschland geboren, andere sind erst 3 – 5 Jahre,<br />
einige erst wenige Monate in Deutschland .<br />
Hinsichtlich ihres Herkunftslandes, ihrer Kultur<br />
sowie ihrer Religion unterscheiden sich die Zuwandererfamilien<br />
deutlich . Waren früher in den Kursen<br />
hauptsächlich russlanddeutsche <strong>und</strong> türkische<br />
Jugendliche, so sind jetzt hauptsächlich Kosovo-<br />
Albaner, Roma, Libanesen, Afghanen, aber auch<br />
Afrikaner hinzugekommen .<br />
Der Deutschunterricht orientiert sich am sozioökonomischen<br />
Hintergr<strong>und</strong> um eine bestmögliche<br />
Förderung <strong>und</strong> faire Startchancen für alle Schüler zu<br />
bieten . Innerhalb der verschiedenen Maßnahmen<br />
wird ein Teil der Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
im Projekt Fairbleib Südniedersachsen, andere,<br />
meist diejenigen, die noch nicht so lange hier<br />
sind, in vom BAMF geförderten Integrationskursen<br />
unterstützt .<br />
Allen diesen Jugendlichen ist gemein, dass sie<br />
Deutsch als Zweitsprache gelernt haben bzw . immer<br />
noch lernen . Hierbei ist zu berücksichtigen,<br />
dass die Jugendlichen nicht bilingual aufgewachsen<br />
sind . Viele sind erst im Kindergarten oder erst<br />
in der Schule mit der deutschen Sprache in Kontakt<br />
gekommen .<br />
Alle Schüler weisen in ihrem Verhalten Kommunikationsprobleme<br />
auf . Den meisten mangelt es<br />
zusätzlich an gr<strong>und</strong>legender, sprachspezifischer<br />
Schreib kompetenz .<br />
Alle Mängel müssen durch intensives Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Schreibtraining im Unterricht<br />
behoben bzw . verbessert werden, bereitet der<br />
Unterricht doch vor allem intensiv auf die Deutschprüfung<br />
HS als auch RS vor . Hier wird ganz deutlich,<br />
dass sich der Unterricht in den Haupt- bzw .<br />
Realschulkursen stark gewandelt hat .<br />
Deutsch nimmt eine Schlüsselstellung auch in<br />
den anderen Unterrichtsfächern ein . So ist es von<br />
großer Wichtigkeit, dass Inhalte anderer Fächer<br />
wie z . B . Geschichte, Biologie <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e so<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Integrationserfolge durch gezielte Förderung der<br />
Deutschen Sprache in verschiedenen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Lernfeldern<br />
transportiert werden, dass sie jungen MigrantInnen<br />
klar verständlich werden <strong>und</strong> sie diese anschließend<br />
klar <strong>und</strong> strukturiert darstellen können .<br />
Die Inhalte des Deutschunterrichts dürfen sich<br />
von daher nicht nur auf methodische Hilfestellungen,<br />
das Erlernen von Textarbeit sowie Verfassen<br />
von Erörterungen <strong>und</strong> Interpretationen anhand<br />
von Beispielen beschränken, es müssen verstärkt<br />
gr<strong>und</strong>legende, orthographische <strong>und</strong> grammatische<br />
Kenntnisse vermittelt werden . Nach einer<br />
„Sprach-Bestandsaufnahme“ zu Beginn des Kurses,<br />
müssen die Fortschritte der SchülerInnen erfasst<br />
<strong>und</strong> dokumentiert werden, um dann im Verlauf<br />
des Kurses bestehende Defizite gezielt abzubauen .<br />
Im Fach Sozialk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> bei der Berufs vorberei<br />
tung werden gezielt Kenntnisse über die deutsche<br />
Gesellschaft, die deutsche Kultur, über das<br />
Gemeinwesen sowie Berufsbilder <strong>und</strong> Berufe vermittelt,<br />
damit sich der kulturelle Blickwinkel erweitern<br />
kann . Hier kann eine Möglichkeit gesehen werden,<br />
Spannungen an den sozialen Brennpunkten<br />
langsam abzubauen . Gleichzeitig werden während<br />
der Kursdauer durch Ver mittlung von jungen<br />
MigrantInnen in Praktika, Aus bildungen, aber auch<br />
in Sportvereine <strong>und</strong> andere soziale Netzwerke,<br />
gezielt Integrationsprobleme bearbeitet <strong>und</strong> nach<br />
Lösungs strategien für jede / n einzelne / n MigrantIn<br />
ge sucht .<br />
Es bleibt aber eine der wichtigsten Aufgaben,<br />
durch Sprachförderung in den Kursen eine breitere<br />
Basis für die Integrationsbemühungen zu schaffen .<br />
Neue finanzielle Förderungen müssen erschlossen<br />
werden, damit auch weitere Lösungsansätze<br />
des „Sprachproblems“ umgesetzt werden können<br />
<strong>und</strong> mit den Bemühungen der Schulkursstrukturen<br />
unterstützend wirken können . Wenn eine Nachhaltigkeit<br />
bei Integration <strong>und</strong> Sprachfähigkeit<br />
er zielt werden soll, darf die finanzielle Basis der<br />
Kurse nicht zu dünn sein .<br />
Fritz Gröteke, Henning Schlüter
IntegrationserfolgedurchgezielteFörderungderDeutschenSpracheinverschiedenenMaßnahmen<strong>und</strong>Lernfeldern<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
51
52<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Profilschwerpunkte der BV ARBEIT UND LEBEN<br />
Niedersachsen – Partner von DGB-Gewerkschaften<br />
Stand: 07 .11 .<strong>2011</strong><br />
1. Dienstleistungen für Gewerkschaften<br />
Die Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds . arbeitet mit den Gewerkschaften des DGB in den<br />
Orten Oldenburg, Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg, Hildesheim,<br />
Göttingen, Holzminden, Hameln, Nienburg <strong>und</strong> Lüneburg zusammen .<br />
2. Bezirkliche Kooperationen mit Gewerkschaften<br />
Betreuung DGB-Binnenstruktur<br />
- Mithilfe des Aufbaus DGB-Binnenstruktur seit 2001<br />
- Mitarbeit in Konzeption des jährlichen Bildungsprogramms<br />
- Mitarbeit <strong>und</strong> Beratung des <strong>Arbeit</strong>skreises der OrganisationssekretärInnen<br />
- Erstellung des Bildungsprogramms<br />
- Ko-Moderation der jährlichen Konferenz <strong>und</strong> Dokumentation<br />
Anspechparter/in DGB Bezirk NBSA<br />
• Uli Gransee, E-Mail: uli.gransee@dgb.de<br />
• Naciye Celebi-Bektas, Email: naciye.celebi-bektas@dgb.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Karsten Meier, E-Mail: karsten.meier@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Kooperation IGM-Bezirke im Bereich „Politische Gr<strong>und</strong>lagenbildung“<br />
- Mitarbeit im AK-Bildungsarbeit <strong>und</strong> Netzwerk Bildung<br />
- Weiterentwicklung der Theorie der gewerkschaftlichen Didaktik<br />
- Konzeptentwicklung<br />
- Ausbildung von BildungsberaterInnen<br />
- Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von ehrenamtlichen ReferentInnen<br />
Ansprechpartner IGM Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> IGM Küste<br />
• Carsten Maaß, E-Mail: carsten.maass@igmetall.de<br />
• Peter Hlawaty, E-Mail: peter.hlawaty@igmetall.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Karsten Meier, Email: karsten.meier@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Kooperation mit der Demokratie-Stelle <strong>und</strong> IGM Wolfsburg zum Thema: „50 Jahre Italiener<br />
in Wolfsburg“<br />
(Ausstellung später auch in Wolfsburger Schulen)<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guerin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de
ProfilschwerpunktederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsen–PartnervonDGB-Gewerkschaften<br />
Seminar betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung als gemeinsames Handlungsfeld<br />
für Betriebs-/Personalräte <strong>und</strong> Führungskräfte<br />
Ansprechpartner DGB Bezirk NBSA<br />
• Uli Gransee, E-Mail: uli.gransee@dgb.de<br />
Ansprechpartner AOK Nds.<br />
• Herbert Löffler, E-Mail: herbert.loeffler@nds.aok.de<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Jutta Buchholz, E-Mail: jutta.buchholz@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
3. Strategischer Partner für Gewerkschaften in EU-Projekten<br />
Über 15 Maßnahmen in den letzten 5 Jahren, aktuelle Beispiele:<br />
DGB-Bezirk GEWINN – Initiative (mit BNW <strong>und</strong> AOK Ges<strong>und</strong>heitsconsulting)<br />
Ansprechpartner DGB NSAB<br />
• Johannes Grabbe, E-Mail: johannes.grabbe@dgb.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Hans-Jürgen Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
DGB Bezirk – regionaler sozialer Dialog, EU 2020<br />
Ansprechpartner DGB NSAB<br />
• Patrick Schreiner, E-Mail: patrick.schreiner@dgb.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Hans-Jürgen Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Sozialpartnerrichtlinie B<strong>und</strong><br />
Ansprechpartner IGM Salzgitter<br />
• Wolfgang Räschke, E-Mail: wolfgang.raeschke@igmetall.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Gerd Meister, E-Mail: gerd.meister@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
ver.di Bezirk Hannover/Leine-Weser Kindertagesstättenprojekt<br />
Ansprechpartner/in ver.di<br />
• Michael Patschkowski, E-Mail: michael.patschkowski@verdi.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Michael Pöllath, E-Mail: michael.poellath@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
53
54<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Qualifizierung des mittleren Managements in der Pflege durch eLearning<br />
ver .di Bezirk Hannover Klinikum Region Hannover (Antrag gestellt)<br />
ver .di Bezirk Hannover Klinikum Bremerhaven (Antrag in Vorbereitung)<br />
Ansprechpartner/in AuL DGB NSAB<br />
• Patrick Schreiner, E-Mail: patrick.schreiner@dgb.de<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Monika Warnecke, E-Mail: monika.warnecke@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
ver.di Hannover (Erzieher)<br />
Ansprechpartner ver.di:<br />
• Michael Patschkowski, Email: michael.patschkowski@verdi.de<br />
• Martin Peter, E-Mail: martin .peter@verdi .de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Michael Pöllath, E-Mail: michael.poellath@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Norbert Voß, E-Mail: norbert.voss@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Budget-Projekte im Konvergenzgebiet<br />
Ansprechpartner DGB NSAB<br />
• Matthias Richter-Steinke, Email: matthias.richter-steinke@dgb.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Rüdiger Hornbostel, E-Mail: ruediger.hornbostel@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Betriebsräte mischen sich ein – Impulse für die Region Cuxhaven/Stade<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Europäische Kommission – <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen <strong>und</strong> sozialer Dialog (INSITO)<br />
Projektorte: Hannover, Lüneburg, Hameln, Göttingen, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Braunschweig<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Heiko Schlaterm<strong>und</strong>, E-Mail: heiko.schlaterm<strong>und</strong>@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
4. Wintertagung<br />
Thema 2012: Soziale Netzwerke/Offene Hochschule <strong>und</strong> andere Themen (Strukturpolitik –<br />
Demografischer Wandel – Soziales Europa)<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Hans-Jürgen Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de
5. Träger der TBS Niedersachsen, GmbH<br />
ProfilschwerpunktederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsen–PartnervonDGB-Gewerkschaften<br />
Ansprechpartner DGB NSAB:<br />
• Patrick Schreiner, E-Mail: patrick.schreiner@dgb.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Hans-Jürgen Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ansprechpartner TBS Nds. GmbH:<br />
• Lorenz Hinrichs (Geschäftsführer), E-Mail: lh@tbs.niedersachsen.de<br />
6. §-37,6-Kostentragungsseminare<br />
Verbindung von Bildung <strong>und</strong> Beratung, Inhouse-Seminare Oldenburg <strong>und</strong> Osnabrück<br />
in Oldenburg, Osnabrück, Hannover, Lüneburg, Hameln, Hildesheim, Braunschweig, Salzgitter,<br />
Wolfsburg, Nienburg, Göttingen<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Michael Pöllath, E-Mail: michael.poellath@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
7. Bildungsurlaub<br />
Größter Träger in Niedersachsen (30 %), damit auch in der BRD<br />
340 Veranstaltungen – 5 .500 Teilnehmende, ca . 90 % Politisch-kulturelle Bildung<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Norbert Voß, Email: norbert.voss@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guerin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Neues BU-Thema 2012 „Demokratisierung der Wirtschaft“<br />
Ansprechpartner/in AuL Nds.<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guerin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
8. Politische Bildung<br />
Größter Träger in Niedersachsen, 57 .644 durchgeführte Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Michael Pöllath, E-Mail: michael.poellath@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guerin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Bernd Schütze, E-Mail: bernd.schuetze@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
55
56<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
9. Wohnbereichsbildungsarbeit im Auftrag der IGM<br />
25 Wochenseminare in Wolfsburg . Ausweitung der Bildungsurlaubsangebote neben den niedersächsischen<br />
Wohnbezirken der IGM Wolfsburg in die Wohnbezirke von Sachsen-Anhalt (Oebisfelde 2<br />
Seminare mit 80 UStd .)<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guerin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
10. Politische <strong>Arbeit</strong>skreise<br />
Ansprechpartner/in: AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
wohnortnah/betriebsnah in Oldenburg, Emden, Hannover, Salzgitter<br />
Ansprechpartner/in: AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Nina Gramer, E-Mail: nina.gramer@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Michael Pöllath, E-Mail: Michael.poellat@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
11. Allgemeine Bildung<br />
Hauptschul- <strong>und</strong> Realschulabschlusskurse<br />
Seit über 30 Jahren, inzwischen größter Hauptschulabschlusskurs-Anbieter in der niedersächsischen<br />
Erwachsenenbildung <strong>und</strong> viele Realschulabschlusskurse z . T . mit kommunaler Förderung<br />
36 .672 Unterrichtsst<strong>und</strong>en in Braunschweig, Göttingen <strong>und</strong> Hannover<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Detlev Pischel-Zaremba, E-Mail: detlev.zaremba@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Auslandssprach-/Fremdsprachenkurse in Oldenburg, Osnabrück<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Englisch-Sprachkurs „Talk after Work“ (Pilotprojekt)<br />
Ansprechpartner/in IGBCE LBZ Nord:<br />
• Gerald Proß, E-Mail: gerald.pross@igbce.de<br />
Ansprechpartner/in AuL Nds.<br />
• Hans Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de
ProfilschwerpunktederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsen–PartnervonDGB-Gewerkschaften<br />
12. Immaturenkurse / Z-Kurse / Offene Hochschule<br />
Seit über 30 Jahren Hochschulzugang ermöglichen<br />
Zielgruppenorientierte Z-Kurse, z . B . Polizei<br />
Offene Hochschule in Braunschweig, Hannover, Oldenburg<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Detlev Pischel-Zaremba, E-Mail: detlev.zaremba@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
13. Migranten<br />
anerkannter Bildungsträger für Deutschkurse / berufliche Orientierung<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds. in Hannover<br />
• Regina Dittberner, E-Mail: regina.dittberner@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds. in Braunschweig<br />
• Detlev Pischel-Zaremba, E-Mail: detlev.zaremba@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds. in Göttingen<br />
• Fritz Göteke, Email: fritz.groeteke@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ansprechpartner AuL Nds. in Oldenburg<br />
• Albert Otto de Riese, E-Mail: de.riese@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds. in Osterholz<br />
• Karin Henke-Tautorat, E-Mail: karin.tautorat@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
14. Zielgruppenarbeit<br />
Beispiele:<br />
Jugendberatung PACE anerkannter Jugendhilfeträger, Hannover<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Evelyn Rommel, E-Mail: evelyn.rommel@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Koordinierungsstelle Frau Und Wirtschaft in Wolfsburg<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Traude Oberkirch, E-Mail: wolfsburg .ko-stelle@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
<strong>Arbeit</strong>skreis <strong>Arbeit</strong>srichter in Oldenburg<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, Email: bernd .bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Seniorenarbeitskreise mit Gewerkschaften <strong>und</strong> AWO<br />
Ansprechpartner AuL Nds.:<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
57
58<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
15. Bildungsberatung für <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen/BürgerInnen<br />
Anerkannter Träger nach B<strong>und</strong>esrichtlinien auch in Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Göttingen,<br />
Wolfsburg .<br />
Fortbildung für pädagogische Fachkräfte in Zusammenarbeit mit dem Nds . Institut für frühkindliche<br />
Bildung <strong>und</strong> Entwicklung (nifbe) in Osnabrück, Oldenburg, weitere Orte<br />
Internationale Austauschaktivitäten im Rahmen von Leonardo in Osnabrück<br />
Ansprechpartnerin AuL Nds.<br />
• Heiko Schlaterm<strong>und</strong>, E-Mail: heiko.schlaterm<strong>und</strong>@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
16. <strong>Arbeit</strong>sstelle gegen Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (ARUG)<br />
Zentrum für aktive Demokratie . B<strong>und</strong>esweit anerkannter Träger .<br />
Zentrum im Netzwerk zusammen mit BMAS, MI, MS<br />
Anerkannter Jugendhilfeträger (Braunschweig, Wolfsburg)<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Reinhard Koch, E-Mail: reinhard.koch@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
<strong>Arbeit</strong>skreise gegen Rechts/Partner in Xenos-Projekten (Delmenhorst <strong>und</strong> Osnabrück, Vechta)<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Heiko Schlaterm<strong>und</strong>, E-Mail: heiko.schlaterm<strong>und</strong>@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
17. Berufliche Bildung<br />
Anerkannter Träger nach AZWV in Göttingen, Hannover, Rinteln, Stadthagen, Wolfsburg<br />
1. Schwerpunkte in Hannover, Rinteln, Göttingen, Holzminden, Wolfsburg<br />
2. benachteiligte Jugendliche seit über 30 Jahren in Göttingen, Holzminden<br />
3. (Weiter)Bildungsschwerpunkte<br />
- Ges<strong>und</strong>heit/Pflege (Hannover, Göttingen)<br />
- Gastronomie (Göttingen)<br />
- Erstausbildungen (Frisör, Pflegeassistenz – Rinteln, Hannover)<br />
- Berufsbegleitende Lehrgänge (größter Träger BRD – z . Z . 9 Industriemeisterlehrgänge, bisher 99<br />
Lehrgänge allein in Wolfsburg, Hannover, Göttingen)<br />
4. KUG Träger<br />
Diverse Maßnahmen 2009 <strong>und</strong> <strong>2010</strong>, Südniedersachsen <strong>und</strong> Hannover<br />
Ansprechpartner: AuL Nds.<br />
• Bernd Schütze, E-Mail: bernd.schuetze@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de
ProfilschwerpunktederBVARBEITUNDLEBENNiedersachsen–PartnervonDGB-Gewerkschaften<br />
5. Physiotherapieschule (eigene GmbH Göttingen)<br />
Ansprechpartner/in:<br />
• E-Mail: info@)bildungszentrum-hig.de<br />
6. Akademie Umwelt <strong>und</strong> Technik GmbH<br />
Assistentenausbildungen (Chemisch-TA, Biologisch-TA, Umwelt-TA, Pharmazeutisch-TA, TA Informatik)<br />
in Göttingen <strong>und</strong> Hann . Münden<br />
Ansprechpartnerin:<br />
• Dr . Edith Bertling-Kampf, E-Mail: info@)akaem.de<br />
7. Wolfsburg: „Turbo-Kombi-Lehrgang“<br />
I-Meister/TFW auf 2 Jahre verkürzt<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Guérin Steichen, E-Mail: guérin.steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
18. Partner bzw. Mitträger der Kooperationsstellen an den Hochschulen<br />
Oldenburg, Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Göttingen …<br />
Wissenschaftstransfer <strong>und</strong> Beratung<br />
Oldenburg<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Bernd Bischoff, E-Mail: bernd.bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Osnabrück<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Heiko Schlaterm<strong>und</strong>, E-Mail: heiko.schlaterm<strong>und</strong>@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Hannover<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Martina Laschke, E-Mail: martina .laschke@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Braunschweig<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
• Detlev Pischel-Zaremba, E-Mail: detlev.zaremba@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Göttingen<br />
Ansprechpartner AuL Nds.<br />
Bernd Schütze, E-Mail: bernd.schuetze@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
59
60<br />
Anhang<br />
19. Internationales<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Projekt Sozialer Dialog<br />
Partner: Italien, Lombardei, Polen, Spanien, Andalusien, England, Frankreich, Ungarn<br />
Ansprechpartner DGB NSAB<br />
• Patrick Schreiner, E-Mail: patrick.schreiner@dgb.de<br />
Ansprechpartner/in: AuL Nds.<br />
• Hans-Jürgen Hoffmann, E-Mail: hans.hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
• Renate Maue, E-Mail: renate.maue@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Hans Hoffmann
Gremien<br />
Mitglieder der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds. e. V.<br />
Stand: <strong>2010</strong><br />
Vorstand<br />
Deutscher Gewerkschaftsb<strong>und</strong>, Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt<br />
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Landesverband Niedersachsen/Bremen<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Landesbezirk Nord<br />
Eisenbahn- <strong>und</strong> Verkehrsgewerkschaft, Bezirk Hannover<br />
Gewerkschaft Erziehung <strong>und</strong> Wissenschaft, Landesverband Niedersachsen<br />
Industriegewerkschaft Metall, Bezirk Küste<br />
Industriegewerkschaft Metall, Bezirk Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Landesbezirk Nord, Region Hannover<br />
Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Niedersachsen<br />
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen<br />
Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e . V .<br />
Bildungszentrum HVHS Hustedt e . V .<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Tagungszentrum HVHS Springe e . V .<br />
Stand: 24 . November <strong>2010</strong><br />
Nach § 9 Abs . 1a der Satzung vom 27 .11 .2003 (Änderungen) <strong>und</strong> vom 11 .05 .2004 (Neufassung)<br />
Hartmut Tölle DGB Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt (1. Vorsitzender)<br />
Peter Hüttenmeister IG Bergbau, Chemie, Energie, Landesbezirk Nord (2. Vorsitzender)<br />
Weitere Vorstandsmitglieder:<br />
Harald Kolbe, Bildungszentrum HVHS Hustedt<br />
Hartwig Kemmerer Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens<br />
Carsten Maaß IG Metall Bezirk Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
Gerald Proß IG Bergbau, Chemie, Energie, Landesbezirk Nord<br />
Ulrich Spohr Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ., Landesbezirk Niedersachsen-Bremen<br />
Gremien<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
61
62<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Veröffentlichungen<br />
(ab 2005)<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Ausgrenzung, Beraubung <strong>und</strong> Emigration – Die<br />
jüdische Familie Rosenbaum aus Schöppenstedt,<br />
Braunschweig 2006/2007<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Begegnungen, Braunschweig 2005<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .): Ein<strong>und</strong><br />
Ausstiegsprozesse von Rechts extremen,<br />
Braunschweig 2009<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .): Ferien<br />
im Führerbunker, Braunschweig 2008<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Gewerkschaften im Visier von Rechten <strong>und</strong><br />
Rechts extremen, Braunschweig 2007/2008<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Nationalsozialismus in Schöningen, Braun schweig<br />
2006<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Neonazistinnen (DVD), Braunschweig 2006 / 2007<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .): “Wir<br />
erobern die Städte vom Lande aus!“ – Schwer -<br />
punktaktivitäten der NPD <strong>und</strong> Kamerads chaftsszene<br />
in Niedersachsen, Braun schweig 2005<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .): “Wir<br />
erobern die Städte vom Land aus!“ – Por trait<br />
einer neonazistischen Keim zelle zwischen Weser<br />
<strong>und</strong> Elbe (DVD), Braunschweig 2005<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Mythos Kameradschaft – gruppen interne<br />
Gewalt im neonazistischen Spektrum,<br />
Braunschweig 2005<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .): Balkan<br />
Peace Team 1994-2001. Mit Frei willi gen teams<br />
im gewaltfreien Einsatz in Krisenregionen,<br />
Braunschweig 2005<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Retterin der weißen Rasse - Rechts extreme<br />
Frauen zwischen Straßenkampf <strong>und</strong> Mutterrolle,<br />
Braunschweig 2006<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Verlagsprogramm, Braunschweig 2009<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Wege aus der rechten Szene Bd.1: Eltern handreichungen<br />
„Handlungsfähig bleiben – handlungsfähig<br />
werden“, Braunschweig 2006<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt; Olaf<br />
Lobermeier, Angelika Franke, Reinhard Koch (Hg .):<br />
Theore tische Analysen, Braunschweig 2007<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt; VVN-BdA<br />
u . Antifaschistische Aktion Hameln-Pyrmont (Hg .):<br />
Zwangsarbeit in Hameln-Pyrmont 1933 – 1945,<br />
Braunschweig 6/2007<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Ferien im Führerbunker – Die neonazistische<br />
Kindererziehung der „Heimattreuen Deutschen<br />
Jugend (HDJ), Braunschweig 2008<br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
Handlungsfähig bleiben – handlungsfähig<br />
werden – Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />
Handlungsempfehlungen für Eltern rechtsextremer<br />
Jugendlicher, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>sstelle Rechtsextremismus <strong>und</strong> Gewalt (Hg .):<br />
„Gib dem Hass keine Chance“ – <strong>Arbeit</strong>shilfe<br />
<strong>und</strong> Dokumentation für den kirchlichen<br />
<strong>und</strong> schulischen Unterricht zum Thema<br />
Rechtsextremismus, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Baum-Ceisig, Busch, Nospickel: Die Europäische Union<br />
– Eine Einführung in die politischen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> sozialen Probleme des erweiterten<br />
Europas, Baden-Baden 2007<br />
Bramlage, Anke; Schlaterm<strong>und</strong>, Heiko (Hg .):<br />
Interkulturelles Einmaleins – Früh kind liche<br />
Migrations för derung, Osnabrück 2008<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . e . V .; DGB-Bezirkfür<br />
Niedersachsen–Bremen–Sachsen-Anhalt: Das<br />
polnische Bildungssystem. Eine Erk<strong>und</strong>ung in<br />
Breslau <strong>und</strong> Umgebung, Hannover 2007<br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Nord gGmbH (Hg .): Zukunft<br />
von <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Europa<br />
(Zauber), Osnabrück 2009<br />
Braunert, Dorothea; Erb, Hartwig; Meier, Karsten: Immer<br />
länger arbeiten?, Hannover 2005<br />
Burckhardt ,Klaus J .; Koch Reinhard (Hg .): „Gib dem<br />
Hass keine Chance“ – <strong>Arbeit</strong>shilfe <strong>und</strong> Dokumen<br />
tation für den kirchlichen <strong>und</strong> schulischen<br />
Unterricht zum Thema Rechtsextremismus,<br />
Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Busch, Flore, Schlaterm<strong>und</strong> u . a . (Hg .), Wege zum sozialen<br />
Frieden in Europa, Osnabrück 1999<br />
DGB „Forum gegen Rechts“, medienagentur für menschenrechte<br />
mfm e . V .; ARBEIT UND LEBEN Nds . Nord<br />
gGmbH (Hg .): Keine Nazis in unserer Stadt – Wie<br />
die Stadt Delmenhorst gegen ein rechtsradikales<br />
Zen trum kämpfte (Ein Leitfaden mit DVD-<br />
Begleitung), Delmenhorst 2007<br />
Düring, Annette; Jürgensen, Dorothee: Prekäre<br />
Beschäftigung, Hannover 2005<br />
Flore, Herlitzius, Schlaterm<strong>und</strong> (Hg .), <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
Wohlstand im erweiterten Europa – Beiträge<br />
einer Kontro verse über Konsequenzen<br />
<strong>und</strong> Gestaltungsmodelle der europäischen<br />
Erweiterung, Osnabrück 2006
Ihlenfeld, Harald: Mitbestimmungs-, Mitwirkungs-,<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Informationsrechte der<br />
Betriebsräte im Überblick, Hannover, Über arbeitete<br />
Auflage 5/<strong>2010</strong><br />
Ihlenfeld, Harald: Die Betriebsratsarbeit – Gestaltungsüberlegungen<br />
<strong>und</strong> rechtliche Rahmenbedingungen,<br />
Überarbeitete Auflage, Hannover<br />
5/<strong>2010</strong><br />
Ihlenfeld, Harald: Die Betriebsratssitzung – Recht liche<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Gestaltungs über legungen,<br />
Überarbeitete Auflage, Hannover 5/<strong>2010</strong><br />
Ihlenfeld, Harald: Personelle Einzelmaßnahmen –<br />
Beteiligungsrechte des Betriebsrats nach § 102<br />
BetrVG bei ordentlichen <strong>und</strong> außer ordentlichen<br />
Beendigungs- <strong>und</strong> Änderungs kündigungen,<br />
Überarbeitete Auflage, Hannover 12/2007<br />
Ihlenfeld, Harald: Personelle Einzelmaßnahmen<br />
– Einstellung, Versetzung, Ein- <strong>und</strong> Umgruppierung<br />
(§§ 99 – 101 BetrVG), Überarbeitete<br />
Auflage, Hannover 10/<strong>2010</strong><br />
Ihlenfeld, Harald ; Kles, Karl-Heinz: Soziale Angelegenheiten<br />
<strong>und</strong> Gestaltung von <strong>Arbeit</strong>splatz,<br />
<strong>Arbeit</strong>sablauf <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sumgebung (§§ 87, 89,<br />
90/91 BetrVG), Überarbeitete Auflage, Hannover<br />
2/2009<br />
Ihlenfeld, Harald; Kles, Karl-Heinz: Betriebsratswahlen<br />
– Normalwahlverfahren, Überarbeitete Auflage,<br />
Hannover 2/2009<br />
Ihlenfeld, Harald; Kles, Karl-Heinz: Betriebsratswahlen<br />
– Einstufiges vereinfachtes Wahlverfahren,<br />
Überarbeitete Auflage, Hannover 2/2009<br />
Ihlenfeld, Harald: Betriebsratswahlen – Wahlord nung<br />
Post, Überarbeitete Auflage, Hannover 12/2005<br />
Ihlenfeld, Harald; Kles, Karl-Heinz: Einführung in das<br />
Nds. Personalvertretungsgesetz, Überarbeitete<br />
Auflage, Hannover 2005<br />
Koch, Reinhard (Hg .): „Festung Harz“ – Die Rechte<br />
im Landkreis Goslar <strong>und</strong> der niedersächsischen<br />
Harzregion, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Koch, Reinhard; Neu, Michael (Hg .): „mit Sicherheit<br />
selbstbewusst“ – <strong>Arbeit</strong>shilfe <strong>und</strong> Projekt-<br />
Dokumentation, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Konz, Norbert; Lobermeier, Olaf; Koch, Reinhard:<br />
Beratungskonzept „Wege aus der rechten<br />
Szene“, Braunschweig 2007<br />
Maegerle, Anton: Rechte <strong>und</strong> Rechtsextreme im<br />
Protest gegen Hartz IV, Braunschweig 2006/2007<br />
Meier, Karsten: Von der Hirnforschung lernen, in:<br />
IG Metall Bezirk Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
(Hg .): Wie der Mensch lernt, Mai 2008<br />
Mischok, Andreas (Hg .): „Schwierige Jugendliche<br />
gibt es nicht ...! Historisch-politische Bildung<br />
für ALLE“– Projekte zur Auseinandersetzung<br />
mit dem Nationalsozialismus für besondere<br />
Zielgruppen, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Oberkirch, Traude: Bildung im Verb<strong>und</strong>, in: Eine lernende<br />
Region, in: reson-report, Band 6, Braunschweig<br />
2006<br />
Oberkirch, Traude: Operation Gender, in: Fortschritt<br />
<strong>und</strong> Ungleichzeitigkeit – Die Umsetzung von Gender<br />
Mainstraming bei ARBEIT UND LEBEN, ARBEIT UND<br />
LEBEN/DGB/VHS, Wuppertal 2009<br />
Peltz-Förster, Cornelius: Demokratie ist POP – Eine<br />
<strong>Arbeit</strong>shilfe für die Auseinandersetzung mit<br />
rechtsextremen <strong>und</strong> menschenfeindlichen<br />
Orientierungen bei Jugendlichen, Braunschweig<br />
<strong>2010</strong><br />
Peltz-Förster, Cornelius: Handlungsfähig bleiben –<br />
handlungsfähig werden Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />
<strong>und</strong> Handlungsempfehlungen für Eltern rechtsextremer<br />
Jugendlicher, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Speit, Andreas (Hg .): „„Ohne Juda, ohne Rom“ –<br />
Esoterik <strong>und</strong> Heidentum im subkulturellen<br />
Rechtsextremismus, Braunschweig <strong>2010</strong><br />
Wiemann, Günter, Prof . Dr . Dr . : Die Rieseberg-Häuser,<br />
Braunschweig 2005<br />
Veröffentlichungen(ab2005)<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
63
64<br />
Anhang<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Autorinnen <strong>und</strong> Autoren des Jahresberichts<br />
Bernd Bischoff<br />
Geschäftsführer BV ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
Nord gGmbH<br />
bernd .bischoff@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Bettina Bradt<br />
Verwaltungsleiterin in Rinteln<br />
b .bradt@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Regina Dittberner<br />
Geschäftstellenleiterin der Koordinierungsstelle<br />
ARBEIT UND LEBEN / Volkshoschule Hannover<br />
regina .dittberner@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Fritz Gröteke<br />
Leiter des Fachbereichs Schulbildung, Göttingen<br />
fritz .groetecke@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Matthias Hinderer<br />
Projektmitarbeiter, Lüneburg<br />
matthias .hinderer@arbeit<strong>und</strong>leben-nds,de<br />
Hans Hoffmann<br />
Geschäftsführer BV ARBEIT UND LEBEN Nds . e . V .<br />
<strong>und</strong> BV ARBEIT UND LEBEN Nds . Ost gGmbH<br />
hans .hoffmann@arbeit<strong>und</strong>leben-nds,de<br />
Beate Kalverkämper<br />
Pädagogische Mitarbeiterin, Rinteln<br />
regina .kalverkaemper@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Martina Laschke<br />
Geschäftsführerin BV ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
Mitte gGmbH<br />
martina .laschke@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Karsten Meier<br />
Pädagogischer Mitarbeiter, Pädagogische <strong>Arbeit</strong>sstelle<br />
der Landesgeschäftstelle, Hannover<br />
karsten .meier@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Gerd Meister<br />
Projektmitarbeiter, Salzgitter<br />
gerd .meister@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Ilona Nothan<br />
Pädagogische Mitarbeiterin <strong>und</strong> Beraterin, Hannover<br />
ilona .nothan@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Henrik Peitsch<br />
Projektkoordinator Leonardo, Osnabrück<br />
www .eurobbos .eu<br />
Carole Scheible<br />
Projektmitarbeiterin, Göttingen<br />
carole .scheible@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Heiko Schlaterm<strong>und</strong><br />
Pädagogischer Mitarbeiter, Geschäftstellenleiter in<br />
Osnabrück<br />
heiko .schlaterm<strong>und</strong>@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Henning Schlüter<br />
Weiterbildungslehrer<br />
henning .schlueter@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Doris Schmietendorf<br />
Fachpraxislehrerin Pflege, Göttingen<br />
doris .schmietendorf@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Bernd Schütze<br />
Geschäftsführer BV ARBEIT UND LEBEN Nds .<br />
Süd gGmbH<br />
bernd .schuetze@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Margrit Springhorn<br />
Pädagogische Mitarbeiterin, Lüneburg<br />
margrit .springhorn@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Guérin Steichen<br />
Pädagogischer Mitarbeiter, Geschäftstellenleiter in<br />
Wolfsburg<br />
guerin .steichen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de<br />
Jürgen Weißbach<br />
1986 – 1992, stellv . Vorsitzender des DGB Niedersachsen<br />
<strong>und</strong> Vorsitzender von ARBEIT UND LEBEN<br />
Niedersachsen, 1992 – 2003, Vorsitzender des DGB<br />
Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Vorsitzender von ARBEIT UND<br />
LEBEN Sachsen-Anhalt<br />
Detlev Pischel-Zaremba<br />
Geschäftsstellenleiter in Braunschweig<br />
detlev .zaremba@arbeit<strong>und</strong>leben-nds .de
Dokumentation der<br />
Ergebnisse <strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
65
66<br />
in Tausend Euro<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Die Entwicklung der Landesmittel für die Erwachsenenbildung für ARBEIT UND LEBEN Nds. sowie<br />
die Entwicklung der Unterrichtsst<strong>und</strong>en bei ARBEIT UND LEBEN Nds. von 1991 bis <strong>2010</strong><br />
in Tausend Euro<br />
Die Entwicklung der Landesmittel für die Erwachsenenbildung (gesamt) von 1991 bis <strong>2011</strong><br />
57.500<br />
54.500<br />
51.500<br />
48.500<br />
45.500<br />
42.500<br />
5.000<br />
4.750<br />
4.500<br />
4.250<br />
4.000<br />
3.750<br />
3.500<br />
3.250<br />
3.000<br />
53.218<br />
55.214<br />
58.958<br />
57.954<br />
91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />
Haushaltsjahr<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
56.489<br />
54.210<br />
52.335<br />
52.648<br />
52.357<br />
49.420<br />
Quelle: Jahresbescheide der Niedersächsischen Agentur für Erwachsenenbildung.<br />
Diese Aufstellung enthält nicht die Landesmittel, die ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen zusätzlich seit 2008 zweckgeb<strong>und</strong>en für den 2. Bildungsweg erhält.<br />
50.525<br />
91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />
Haushaltsjahr<br />
51.028<br />
46.472<br />
48.157<br />
45.338<br />
45.748*<br />
3.552<br />
302.056<br />
272.926<br />
3.460<br />
49.688<br />
46.138<br />
48.468<br />
283.763<br />
3.568<br />
286.325<br />
3.568<br />
49.688 49.688<br />
Quelle: Nds.Landesrechnungshof (bis 2001), Niedersächsischen Agentur für Erwachsenenbildung (ab 2002)<br />
* 2006: inkl. 420 Tsd. Euro, die zusätzlich für den 2. Bildungsweg <strong>und</strong> den ländlichen Raum zur Verfügung gestellt wurden, ab 2008 ohne Projektmittel<br />
297.073<br />
3.568<br />
10<br />
11<br />
310.000<br />
300.000<br />
290.000<br />
280.000<br />
270.000<br />
260.000<br />
250.000<br />
240.000<br />
230.000<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en
Bildungsarbeit <strong>2010</strong><br />
Der Gesamtumfang der Bildungsarbeit von<br />
3 .142 Ver anstaltun gen mit 297 .073 Unterrichtsstun<br />
den gliedert sich in die drei <strong>Arbeit</strong>s felder<br />
Bildungs maß nahmen, die den besonderen gesellschaft<br />
lichen Erfor dernissen ensprechen, sowie der<br />
allgemeinen <strong>und</strong> der beruflichen Bildung .<br />
Im <strong>Arbeit</strong>sfeld der Bildungs maß nahmen, die<br />
den be son deren gesellschaftlichen Erfor dernissen<br />
entsprechen, wurden Bildungsveranstaltun gen<br />
mit einem Ge samt arbeitsumfang von 104 .470<br />
Unter richts stun den durch geführt . Dies entspricht,<br />
ge messen am Gesamt arbeits umfang, einem An teil<br />
von 35,17 % .<br />
Die Gesamtzahl der Veranstal tun gen im Be reich<br />
der Politischen Bildung gliedert sich in Themen kreise<br />
auf, die bezogen auf die Unterrichtsst<strong>und</strong>en unten<br />
auf der Seite in einer Übersicht dargestellt sind .<br />
Im <strong>Arbeit</strong>sfeld Berufliche Bildung wurden 510<br />
Bil dungs maß nahmen in überwiegend langfristigen<br />
Kur sen mit einem Gesamt arbeitsumfang<br />
von 158 .535 Unter richtsst<strong>und</strong>en durchgeführt .<br />
Dies entspricht einem Anteil gemessen am Gesamt -<br />
arbeits um fang von 53,37 % .<br />
Im Bereich der Allgemeinen Bildung wurden im<br />
Berichtsjahr 274 Veranstaltungen <strong>und</strong> Kurse durchgeführt<br />
. Der <strong>Arbeit</strong>sum fang von 34 .068 Unterrichts -<br />
Politische Bildung<br />
• Betrieb<br />
• Gewerkschaft<br />
• Wirtschaft<br />
• Umwelt<br />
• Politik u . Gesellschaft<br />
• Frauen<br />
• Geschichte<br />
• Recht<br />
• Soziokultur<br />
• Rechtsextremismus<br />
• Ausländer in D .<br />
• Medienpolitik<br />
Gesamt<br />
<strong>2010</strong><br />
12 .203 Ustd . 21,31 %<br />
4 .701 Ustd . 8,21 %<br />
3 .862 Ustd . 6,74 %<br />
2 .578 Ustd . 4,50 %<br />
15 .962 Ustd . 27,87 %<br />
2 .135 Ustd . 3,73 %<br />
3 .772 Ustd . 6,56 %<br />
371 Ustd . 0,65 %<br />
7 .590 Ustd . 13,25 %<br />
2 .147 Ustd . 3,75 %<br />
1 .795 Ustd . 3,13 %<br />
153 Ustd . 0,27 %<br />
57 .269 Ustd . 100 %<br />
st<strong>und</strong>en entspricht einem Anteil von 11,47 % .<br />
Unter der Bezeichnung allgemeine Bil dungsmaßnah<br />
men werden sonstige Veran stal tungen erfasst,<br />
z . B . Sprach kurse, Pädagogik, EDV-Seminare .<br />
Der zahlenmäßige Vergleich der <strong>Arbeit</strong>sergebnisse<br />
<strong>2010</strong> mit dem des Vorjahres ergibt hinsicht<br />
lich der Anzahl der durchgeführten Bil dungs -<br />
ver anstaltungen eine Minderung um 25 Ver anstaltungen<br />
. Die Zahl der Unterrichtsstun den nahm<br />
um 375 ab, das ist eine Minderung um 0,65 % .<br />
In den verschiedenen <strong>Arbeit</strong>sfeldern gab es folgende<br />
Verschiebungen (alle Zahlen ohne Faktorisie rung):<br />
• Im Bereich Politische Bildung sank die Zahl der<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en um 0,65 %,<br />
• Im <strong>Arbeit</strong>sfeld 2. Bildungsweg sank die Zahl der<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en um 0,34 %,<br />
• Im Bereich Allgemeine Bildung sank die Zahl der<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en um 7,64 %,<br />
• Im Bereich Berufliche Bildung stieg die Zahl der<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en um 8,76 % .<br />
Die Gesamt-Teilnehmerzahlen sind um 93 oder<br />
0,19 % ge stiegen . Auch die Anzahl weiblicher Teilnehme<br />
rin nen hat in absoluten Zahlen um 133<br />
zu genommen, damit ist der Frauenanteil im Verhält<br />
nis zum Vorjahr mit 35,83 % leicht gestiegen .<br />
2009<br />
12 .435 Ustd . 21,57 %<br />
4 .379 Ustd . 7,60 %<br />
3 .303 Ustd . 5,73 %<br />
2 .561 Ustd . 4,44 %<br />
20 .059 Ustd . 34,80 %<br />
1 .962 Ustd . 3,40 %<br />
2 .623 Ustd . 4,55 %<br />
702 Ustd . 1,22 %<br />
5 .121 Ustd . 8,88 %<br />
2 .589 Ustd . 4,49 %<br />
1 .831 Ustd . 3,18 %<br />
79 Ustd . 0,14 %<br />
57 .644 Ustd . 100 %<br />
2008<br />
12 .223 Ustd . 20,41 %<br />
4 .719 Ustd . 7,88 %<br />
2 .998 Ustd . 5,01 %<br />
2 .559 Ustd . 4,27 %<br />
22 .953 Ustd . 38,33 %<br />
2 .291 Ustd . 3,83 %<br />
3 .137 Ustd . 5,24 %<br />
614 Ustd . 1,03 %<br />
4 .940 Ustd . 8,25 %<br />
1 .881 Ustd . 3,14 %<br />
1 .486 Ustd . 2,48 %<br />
80 Ustd . 0,13 %<br />
59 .881 Ustd . 100 %<br />
Bildungsarbeit<strong>2010</strong><br />
2007<br />
11 .951 Ustd . 17,64 %<br />
4 .976 Ustd . 7,35 %<br />
4 .479 Ustd . 6,61 %<br />
2 .704 Ustd . 3,99 %<br />
29 .460 Ustd . 43,49 %<br />
2 .060 Ustd . 3,04 %<br />
2 .760 Ustd . 4,07 %<br />
745 Ustd . 1,10 %<br />
5 .561 Ustd . 8,21 %<br />
1 .413 Ustd . 2,09 %<br />
1 .415 Ustd . 2,09 %<br />
212 Ustd . 0,31 %<br />
67 .736 Ustd . 100 %<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
67
68<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
BV ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen (gesamt)
BVARBEITUNDLEBENNiedersachsen(gesamt)<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
69
70<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Mitte gGmbH<br />
Unsere MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Leistungen<br />
Mit Stand zum 01 .01 .2012 beträgt die Zahl der<br />
MitarbeiterInnen 54 verteilt auf die Standorte:<br />
Lüneburg 4 MA 1 VZ / 3 TZ 2 PM / 2 VA<br />
Rinteln 4 MA 4 TZ 3 PM / 1 VA<br />
Hameln 3 MA 1 VZ / 2 TZ 2 PM / 1 VA<br />
PACE 13 MA 4 VZ / 9 TZ 12 PM / 1 VA<br />
(3 Standorte in Neustadt, Garbsen, Hannover)<br />
Ko-Büro 7 MA 4 VZ / 3 TZ 5 PM / 2 VA<br />
AUL u VHS<br />
Hannover 11 MA 4 VZ / 7 TZ 6 PM / 5 VA<br />
Overhead 8 MA 5 VZ / 3 TZ 1 GF / 7 VA<br />
ATZ, Reini- 4 MA<br />
gungskräfte<br />
(MA = MitarbeiterInnen, VZ = Vollzeitkräfte, TZ = Teilzeitkräfte,<br />
PM = Päd . MitarbeiterInnen, VA = Verwaltungsangestellte)<br />
Die <strong>Arbeit</strong> in Unterrichtsst<strong>und</strong>en betrug für<br />
<strong>2010</strong> insgesamt 95 .852 .<br />
Politische Bildung 25 .900 Ust .<br />
2. Bildungsweg 15 .358 Ust .<br />
Allgemeine Bildung 9 .469 Ust .<br />
Berufliche Bildung 45 .098 Ust .<br />
Der Gesamtumsatz in <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong> beläuft<br />
sich auf ca . 6 . Mio .<br />
Unsere <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte<br />
Die Mitte gGmbH ist vielseitig aufgestellt <strong>und</strong> in<br />
allen vier Säulen (politische, berufliche, allgemeine<br />
Bildung sowie in der Säule Bildung <strong>und</strong> Beratung)<br />
aktiv .<br />
In den einzelnen Standorten spiegelt sich dies<br />
wie folgt:<br />
• In Lüneburg haben wir neben den allgemeinen<br />
gewerkschaftlichen Bildungsangeboten<br />
vier besondere Kooperationsprojekte mit<br />
der Universität Lüneburg, IGM Celle <strong>und</strong><br />
Lüneburg, der IG BCE sowie mit der IG BAU<br />
Niedersachsen, Weser-Ems, Hamburg anbinden<br />
können . Daneben findet ein Projekt zum Thema<br />
„Inklusion“ (Inklusive Menschenrechte) inzwischen<br />
b<strong>und</strong>esweite Anerkennung .<br />
• Am Standort Hameln werden Bildungs urlaubsmaßnahmen,<br />
Seminare zum Betriebs ver fas sungsgesetz<br />
sowie Kurse für Kranken pflege personal<br />
organisiert <strong>und</strong> durchgeführt .<br />
• In Hameln <strong>und</strong> Rinteln werden Ausbildungen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen zur Berufsvorbereitung, die<br />
Schuld nerberatung sowie Integrationskurse<br />
durch geführt .<br />
• Die bekannten Schwierigkeiten im Bereich der<br />
SGB II Förderung haben uns dazu gezwungen<br />
den Standort Stadthagen zu schließen .<br />
Dort wird einzig die erfolgreiche Schuldner beratung<br />
fortgesetzt .<br />
• Ausbildungen zur Pflegeassistenz, Integrationskurse<br />
sowie berufsbezogene Sprachkurse<br />
(BAMF); HSA, HSA-Sondermittelkurse <strong>und</strong><br />
IMK-Kurse werden in der Hamburger Allee, in<br />
Zusammen arbeit mit unterschiedlichsten Ko -<br />
ope ra tionspartnern angeboten . Das Projekt AZ F<br />
(<strong>Arbeit</strong>s marktzugang für Flüchtlinge) ist ebenfalls<br />
dort angeb<strong>und</strong>en .<br />
• In den drei PACE-Standorten werden junge,<br />
arbeitslose Menschen beraten .<br />
• In dem Standort Hannover Arndtstraße, liegen<br />
die <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte in den Berei chen:<br />
Bildungsangebote für betriebliche Interes senvertretungen,<br />
allgemeine gewerkschaft liche<br />
Bildung, Politische <strong>Arbeit</strong>s kreise, Bildungsurlaubs<br />
maßnahmen, Bildungs prämien bera tung,<br />
Meisterkurse, Kurse für Kranken pflege personal .<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich von<br />
ESF-Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Betrieben<br />
. In Kooperation mit ver .di werden im<br />
Rahmen der Sozialpartnerrichtlinie Beschäftigte<br />
im Erziehungsdienst im Bereich Ges<strong>und</strong> heitsmanagement<br />
qualifiziert . Im Rahmen des aus<br />
Equal hervorgegangenen Netz werks Album<br />
haben wir in XENOS eine Projekt förderung für<br />
Qualifizierung im Bereich Interkulturelle Kompetenzen<br />
. Als Partner im Demographie netz werk<br />
der Region Hannover arbeiten wir an Konzepten<br />
der Qualifizierung <strong>und</strong> Beratung in diesem<br />
Bereich .
Unsere Situation <strong>und</strong> Perspektiven<br />
Zukünftig werden wir den Bereich der beruflichen<br />
Bildung umsteuern, uns aus den herkömmlichen<br />
Maßnahmen zurückziehen, um andere Bereiche<br />
der beruflichen Bildung auszudehnen . Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung in dem Bereich Ges<strong>und</strong>heit/Pflege<br />
werden ausgebaut . Meisterkurse <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
im Bereich der offenen Hochschule werden wir neu<br />
entwickeln <strong>und</strong> anbieten .<br />
Potenziale sehen wir ebenfalls in der Umsetzung<br />
der Sozialpartnerrichtlinie . Hier werden wir verstärkt<br />
aktiv sein . Es gibt Anfragen auf B<strong>und</strong>esebene zur<br />
Übertragbarkeit unseres Kita-Projektes, welches wir<br />
in Kooperation mit ver .di durchführen .<br />
Martina Laschke<br />
BVARBEITUNDLEBENNds.MittegGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
71
72<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Nord gGmbH<br />
Unsere MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Leistungen<br />
Die <strong>Arbeit</strong> in der Nord gGmbH wird zurzeit<br />
über zwei Geschäftsstellen organisiert . In<br />
der Geschäftsstelle Osnabrück arbeitet ein Päd .<br />
Mit arbeiter (Vollzeit) sowie ein Projektmitarbeiter<br />
(Teil zeit) <strong>und</strong> eine Verwaltungsangestellte (Teilzeit) .<br />
In Oldenburg sind zurzeit ein Geschäftsführer<br />
sowie zwei Päd . Mitarbeiter in Vollzeit, eine Verwaltungs<br />
angestellte in Vollzeit <strong>und</strong> 4 Verwal tungsangestellte<br />
in Teilzeit . Dazu kommt noch eine<br />
Projekt mitarbeiterin (Teilzeit) für Osterholz .<br />
In <strong>2010</strong> wurden 26 .611 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
durch geführt .<br />
Politische Bildung 15 .769 Ust .<br />
2. Bildungsweg 480 Ust .<br />
Allgemeine Bildung 9 .299 Ust .<br />
Berufliche Bildung 1 .045 Ust .<br />
Der Umsatz beträgt ca . 2 Mio Euro .<br />
Unsere <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte<br />
Die Geschäftsstelle in Osnabrück arbeitet schwerpunktmäßig<br />
im Bereich der polistische Bildung, im<br />
Bereich der Kostentragungsseminare, im Bereich<br />
Kooperation mit der Hochschule Osnabrück <strong>und</strong><br />
Vechta <strong>und</strong> hat einen weiteren Schwerpunk im<br />
Bereich von EU-Projekten .<br />
Auch die Geschäftsstelle in Oldenburg hat<br />
einen Schwerpunkt im Bereich der Pol . Bildung<br />
im Bereich der Kostenragungsseminare sowie in<br />
den Bereichen Z-Kurse/Offene Hochschule <strong>und</strong><br />
Deutschkurse . Auch im Bereich Oldenburg gehört<br />
die Kooperation mit der Hochschule zu einem<br />
Schwerpunkt .<br />
BVARBEITUNDLEBENNds.NordgGmbH<br />
Unsere Situation <strong>und</strong> Perspektiven<br />
Durch den intensiven Personalabbau, insbesondere<br />
im Bereich der Verwaltung stoßen wir bei<br />
der verwaltungstechnischen Abwicklung unserer<br />
Bildungsarbeit an unsere Grenzen . Die enge<br />
Zusammenarbeit mit den Einzelgewerkschaften ist<br />
zurzeit für unsere Entwicklung positiv, bedeutet<br />
aber auch eine Abhängigkeit von den zukünftigen<br />
Entwicklungen der Gewerkschaften .<br />
Bernd Bischoff<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
73
74<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
BVARBEITUNDLEBENNds.NordgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
75
76<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Ost gGmbH<br />
Unsere MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Leistungen<br />
Die MitarbeiterInnen-Zahl der Ost gGmbH<br />
be trug zum 1 . Januar <strong>2011</strong> insgesamt 33, davon<br />
6 geringfügig Beschäftigte, 14 in Vollzeit <strong>und</strong> 5 im<br />
pädagogischen Bereich . Die <strong>Arbeit</strong> verteilt sich auf<br />
die vier Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg,<br />
Salzgitter <strong>und</strong> Wolfenbüttel .<br />
Insgesamt hat die Ost gGmbH 53 .198 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
(ohne Faktor) im Jahr <strong>2010</strong> geleistet .<br />
Politische Bildung 12 .115 Ust .<br />
2. Bildungsweg 12 .337 Ust .<br />
Allgemeine Bildung 7 .066 Ust .<br />
Berufliche Bildung 21 .671 Ust .<br />
Der Umsatz beläuft sich auf 2,3 Mio . €<br />
Unsere <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte<br />
Die <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte liegen in Braunschweig<br />
im Bereich der allgemeinen Bildung <strong>und</strong><br />
des 2 . Bildungsweges (17 .000 Unterrichtsst<strong>und</strong>en) .<br />
Zudem findet hier in großem Umfang eine<br />
Bildungsberatung statt (B<strong>und</strong>esprogramm) . In<br />
Braunschweig ist der Standort der ARUG . Über<br />
Kooperationen finden hier in der beruflichen<br />
Bildung noch 14 .000 Unterrichtsst<strong>und</strong>en statt .<br />
In Salzgitter liegen die Schwerpunkte im<br />
Bereich der politischen Bildung (ca . 3 .500 Unterrichts<br />
st<strong>und</strong>en ohne Faktor), im Bereich § 37,6 (357<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en) <strong>und</strong> im Bereich Bildungsurlaub<br />
(1780 Unterrichtsst<strong>und</strong>en) . Hier gibt es eine enge<br />
Kooperation mit der IG Metall . In diesem Zusammenhang<br />
finden hier EU- bzw . ESF-Projekte statt .<br />
Als weiterer Schwerpunkt ist die internationale<br />
<strong>Arbeit</strong>, auch für ganz Niedersachsen, zu nennen .<br />
Der Schwerpunkt von Wolfsburg liegt eindeutig<br />
im Bildungsurlaubsbereich . Insgesamt liegen wir in<br />
Wolfsburg bei 11 .000 Unterrichtsst<strong>und</strong>en . § 37,6<br />
Maßnahmen in Kooperation mit der IG Metall finden<br />
statt . Ab Herbst <strong>2011</strong> hat die ARUG mit dem<br />
Zentrum für Demokratie ihren Sitz auch in Wolfsburg<br />
mit Unterstützung von IG Metall <strong>und</strong> der Stadt .<br />
Als ein sehr etabliertes Projekt läuft in Wolfsburg<br />
die „Koordinierungsstelle Frau <strong>und</strong> Wirtschaft“,<br />
eine der ersten in Niedersachsen, die einzige in<br />
Niedersachsen mit gewerkschaftlicher Ausrichtung .<br />
Ein bedeutsamer Standort für die <strong>Arbeit</strong> in der<br />
Fläche ist Wolfenbüttel . Mit über 1 .100 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
liegt die Bedeutung in der engen<br />
Kooperation mit der sehr aktiven KAG <strong>und</strong> den<br />
Mitgliedern .<br />
Unsere Situation <strong>und</strong> Perspektiven<br />
Neben der Regelung der organisatorischen<br />
<strong>und</strong> inhaltlichen Synergien für die <strong>Arbeit</strong> durch<br />
die Fusion der gGmbHn Nord <strong>und</strong> Ost wird die<br />
zukünftige <strong>Arbeit</strong> im Wesentlichen von Folgendem<br />
bestimmt sein:<br />
• Wolfsburg: Mit dem „Zentrum für Demokratie“<br />
der ARUG, im Zentrum von Wolfsburg, neben<br />
dem Gewerkschaftshaus mit Förderung durch<br />
die Stadt Wolfsburg ergeben sich gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
neue Bildungs- <strong>und</strong> Beratungssituationen, die<br />
über den Bereich ARUG hinaus aufzugreifen<br />
sind .<br />
• Braunschweig <strong>und</strong> Salzgitter: An beiden Standorten<br />
wird die Gestaltung von Bildungs angeboten<br />
für <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen ein zusätzliches<br />
<strong>Arbeit</strong>svorhaben sein (offene Hochschule) . Entsprechende<br />
Anfragen von der IG Metall <strong>und</strong> aus<br />
den Betrieben liegen vor . Mit der Universität<br />
Braunschweig <strong>und</strong> der Ostfalia gibt es dafür<br />
exzel lente Kooperationsbeziehungen .<br />
• Zudem ist für die Region <strong>und</strong> generell von gro ßem<br />
Interesse, welche Erfahrungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
sich aus dem Sozialpartnerprojekt in Salzgitter<br />
für die Umsetzung des Qualifizierungs-Tarif vertrages<br />
in der Metallindustrie ergeben .<br />
Hans-Jürgen Hoffmann
BVARBEITUNDLEBENNds.OstgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
77
78<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
BV ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH<br />
Unsere MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Leistungen<br />
Zum 1 . Oktober <strong>2011</strong> beträgt die Zahl der MitarbeiterInnen<br />
43, davon 20 in Teilzeit . Im Rahmen<br />
der Verwaltung sind 7 MitarbeiterInnen tätig <strong>und</strong><br />
3 Sonstige (z . B . Raumpflegerinnen) . Die verbleibenden<br />
33 sind Ausbilder, Sozialpädagogen bzw .<br />
pädagogisches Personal . Zurzeit hat die gGmbH<br />
Süd vier Geschäftsstellen, wobei die Geschäftsstelle<br />
in Uder zum 31 . Dezember <strong>2011</strong> geschlossen wird .<br />
In <strong>2010</strong> wurden 119 .950 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
durch geführt .<br />
Politische Bildung 2 .031 Ust .<br />
2. Bildungsweg 19 .008 Ust .<br />
Allgemeine Bildung 8 .190 Ust .<br />
Berufliche Bildung 90 .721 Ust .<br />
Der Umsatz beträgt 4,8 Mio . Euro .<br />
Unsere <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte<br />
An erster Stelle steht die berufliche Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildung in den Bereichen Pflege,<br />
Gastronomie, Hauswirtschaft, Schneider <strong>und</strong><br />
Baunebengewerbe sowie Integrationsmaßnahmen<br />
in den Ausbildungs- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt . Der zweitgrößte<br />
<strong>Arbeit</strong>sbereich sind die Vorbereitungskurse<br />
auf den Haupt- <strong>und</strong> Realschulabschluss . Ein weiterer<br />
<strong>Arbeit</strong>sbereich sind die Integrationskurse<br />
gefördert durch das BAMF, die in Kooperation<br />
mit 7 weiteren Trägern im Grenzdurchgangslager<br />
Friedland durchgeführt werden .<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Strukturschwäche <strong>und</strong> der<br />
Konzentration der DGB - Gewerkschaften (IG BCE<br />
Verwaltungsstelle in Alfeld, NGG in Braunschweig)<br />
ist der Umfang der Politischen Bildung gering .<br />
Ein Schwerpunkt ist in Zusammenarbeit mit<br />
den Naturfre<strong>und</strong>en der Bereich ökologische<br />
Bildungsurlaube . In verschiedenen Projekten arbeitet<br />
die Süd gGmbH in Kooperation mit Trägern<br />
wie LEB, EEB, den Volkshochschulen usw . zusammen<br />
. Aktiv beteiligt sich ARBEIT UND LEBEN<br />
Nds . an der <strong>Arbeit</strong> der Bildungsgenossenschaft<br />
Südniedersachsen sowie im Regionalverband <strong>und</strong><br />
in der Bildungsregion Südniedersachsen .<br />
BVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Unsere Situation <strong>und</strong> Perspektiven<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Paradigmenwechsels bei der<br />
B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong> sowie im Vorfeld zur<br />
Instrumentenreform im SGB II-Bereich wird es<br />
zudem schwieriger werden, das hohe Niveau<br />
von Integrations- <strong>und</strong> Ausbildungs- bzw . Weiterbildungs<br />
maßnahmen aufrecht zu erhalten . Durch<br />
diese Veränderungen hat die Süd gGmbH in den<br />
letzten Monaten etwa 20 Mitarbeiter verloren .<br />
Durch die Umsetzung der Sozialpartnerrichtlinie<br />
<strong>und</strong> eines Gemeinschaftsprojektes mit dem<br />
B<strong>und</strong>esarbeitskreis für ausgewählte Handwerkskammern<br />
wird versucht, diese Defizite zu kompensieren<br />
.<br />
Zuwachsraten verzeichnen wir zurzeit in der<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung für die Pflege . Hier gilt es<br />
mit anderen gGmbHs diesen positiven Trend weiter<br />
auszubauen .<br />
Bernd Schütze<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
79
80<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
BVARBEITUNDLEBENNds.SüdgGmbH<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
81
82<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
Bildungsurlaub
Bildungsurlaub<br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />
83
84<br />
DokumentationderErgebnisse<strong>2010</strong><br />
Über unsere <strong>Arbeit</strong> • <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>
gGmbH<br />
Nord<br />
Adressen<br />
Oldenburg<br />
Osnabrück<br />
Osterholz<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Otto-Brenner-Str. 1• 30159 Hannover<br />
Fon: 0511 16491-0 • Fax: 0 511 16491-26<br />
E-Mail: lgst@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Braunschweig<br />
Bohlweg 55 • 38100 Braunschweig<br />
Fon: 0531 12336-30 • Fax: 0531 12336-55<br />
E-Mail: braunschweig@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Göttingen<br />
Lange Geismarstr. 73 • 37073 Göttingen<br />
Fon: 0551 49507-0 • Fax: 0551 49507-25<br />
E-Mail: goettingen@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Hameln<br />
Kastanienwall 52 • 31785 Hameln<br />
Fon: 05151 7664 • Fax: 05151 9366849<br />
E-Mail: hameln@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Hannover<br />
Arndtstr. 20 • 30167 Hannover<br />
Fon: 0511 12105 -0 • Fax: 0511 12105-30<br />
E-Mail: hannover@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Lüneburg<br />
Heiligengeiststr. 28 • 21335 Lüneburg<br />
Fon: 04131 401117 • Fax: 04131 220593<br />
E-Mail: lueneburg@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Büro Nienburg<br />
Mühlenstr. 14 • 31582 Nienburg<br />
Fon: 05021 6086-23 • Fax: 05021 6086-25<br />
E-Mail: nienburg@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Nienburg<br />
Hameln<br />
gGmbH<br />
Mitte<br />
Hannover<br />
gGmbH<br />
Süd<br />
Göttingen<br />
Lüneburg<br />
Salzgitter<br />
gGmbH<br />
Ost<br />
Wolfsburg<br />
Braunschweig<br />
Wolfenbüttel<br />
Geschäftsstelle Oldenburg<br />
Klävemannstr. 1 • 26122 Oldenburg<br />
Fon: 0441 92490-0 • Fax: 044 1 92490-18<br />
E-Mail: oldenburg@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Osnabrück<br />
August-Bebel-Platz 1 • 49074 Osnabrück<br />
Fon: 0541 33807-0 • Fax: 0541 33807-1877<br />
E-Mail: osnabrueck@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Osterholz<br />
Drosselstr. 7 (Stadtteiltreff)<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
E-Mail: oldenburg@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Salzgitter<br />
Chemnitzer Straße 33 • 38226 Salzgitter<br />
Fon: 05341 8844-50 • Fax: 05341 8844-20<br />
E-Mail: salzgitter@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Büro Wolfenbüttel<br />
Rosenwall 1 • 38300 Wolfenbüttel<br />
Fon: 05331 298571 • Fax: 05331 882688<br />
E-Mail: wolfenbuettel@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Geschäftsstelle Wolfsburg<br />
Zu dem Balken 7 • 38448 Wolfsburg<br />
Fon: 05361 3033-0 • Fax: 05361 3033-33<br />
E-Mail: wolfsburg@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de
Zertifiziert<br />
nach LQW 2<br />
(Lernerorientierte<br />
Qualität in der<br />
Weiterbildung)<br />
„Wenn die Verhältnisse<br />
den Menschen bilden,<br />
so hilft nichts<br />
als die Verhältnisse<br />
menschlich zu bilden.“<br />
Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e.V.<br />
Otto-Brenner-Str. 1, 30159 Hannover<br />
Fon: +49 511 16491-0<br />
Fax: +49 511 16491-26<br />
E-Mail: lgst@arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Internet: www.arbeit<strong>und</strong>leben-nds.de<br />
Ernst Bloch