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TITELsTORy<br />

das aufstellen der<br />

drehleiter war auf<br />

Grund der oberleitung<br />

sehr schwierig<br />

hindert werden.<br />

Da es von der ZAMG eine Warnung<br />

über starke Regenfälle gab,<br />

entschied sich der Einsatzleiter,<br />

um weitere Schäden zu verhindern,<br />

den offenen Dachbereich<br />

umfassend mit Planen abzudecken.<br />

Bei diesen Tätigkeiten<br />

wurde die BF von einer Baufirma<br />

unterstützt.<br />

EINsATZLEITUNg<br />

Die Gesamteinsatzleitung hatte<br />

der Verfasser dieses Artikels inne,<br />

die Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />

die Einsatzabschnitte 7, 8 und 9<br />

wurden von OBR DHI Karl<br />

Grassberger MSc. wahrgenommen.<br />

Abgelöst wurden die beiden<br />

Einsatzdirektoren von den in<br />

den Dienst kommenden Kameraden<br />

BR Ing. Karl Gruber und<br />

BOK DI (FH) Gerald Wonner.<br />

BEsCHREIBUNg DEs<br />

BRANDOBjEKTEs<br />

Bei dem Objekt handelt es sich<br />

um ein rund 500 Jahre altes Gebäude,<br />

Teile des Hauses sind sogar<br />

noch älter. Die Baustruktur<br />

besteht aus Stein- und Ziegelmauerwerk,<br />

Holztramdecken mit<br />

Schüttung sowie Grazerstockfenstern.<br />

In dem Haus aus der<br />

Renaissancezeit sind zwei Geschäftslokale<br />

und sechs Wohnungen<br />

untergebracht. Ab<br />

6 <strong>Blaulicht</strong> 12-2012<br />

Dezember 1990 wurde im Zuge<br />

einer Revitalisierung das Dachgeschoß<br />

ausgebaut. Besitzer ist<br />

die Stadt Graz<br />

BEsONDERHEITEN DEs<br />

BRANDEs<br />

• Aufgrund der mittelalterlichen<br />

Gebäudestruktur war ein Ausbreiten<br />

des Brandes innerhalb<br />

der Dachkonstruktion nach allen<br />

Richtungen möglich.<br />

Durch die Bildung von Sperrriegeln<br />

konnte ein Ausbreiten<br />

verhindert werden. Ein Ausbreiten<br />

Richtung Süden konnte<br />

durch die Vornahme zweier<br />

C-Rohre aus dem im Süden<br />

befindlichen Amtshaus erfolgreich<br />

verhindert werden.<br />

Aufgrund der mittelalterlichen<br />

Gebäudestruktur war<br />

ein Ausbreiten des<br />

Brandes innerhalb<br />

der Dachkonstruktion<br />

nach allen<br />

Richtungen möglich.<br />

Durch die Bildung von<br />

Sperrriegeln konnte<br />

ein Ausbreiten verhindert<br />

werden.<br />

teilweise musste die dachhaut<br />

geöffnet werden, um an<br />

die brand- und Glutnester<br />

zu gelangen<br />

• Obwohl ein erster Brandgeruch bereits um Mitternacht<br />

wahrgenommen wurde, ist die BF Graz<br />

erst um 5.00 Uhr morgens telefonisch alarmiert<br />

worden. Die Installation von Heim-Rauchmeldern<br />

hätte vermutlich eine frühere Alarmierung<br />

gewährleistet.<br />

• Das Aufstellen der DLK im Einsatzabschnitt 3<br />

im Osten war auf Grund der Oberleitung sehr<br />

schwierig, eine Demontage der Oberleitung auf<br />

Grund der zeitlichen Dringlichkeit nicht möglich.<br />

• Das Einsetzen von Fognails konnte aufgrund der<br />

baulichen Struktur nicht vorgenommen werden.<br />

• Parallel zu diesem Brandeinsatz musste die BF<br />

Graz einen weiteren Zimmerbrand bekämpfen,<br />

wobei eine Person gerettet und ein größerer<br />

Schaden verhindert werden konnte.<br />

• Auf Grund der beiden Einsätze entstand kurzfris-tig<br />

ein Personenengpass bei der Berufsfeuerwehr,<br />

der durch Ausrufung einer erhöhten<br />

Einsatzbereitschaft gelöst wurde. Da um 7.30<br />

Uhr der offizielle Dienstwechsel stattfand, konnten<br />

kurzfristig 20 Funktionen zusätzlich eingesetzt<br />

werden. Die Freiwillige Feuerwehr Graz<br />

wurde ebenfalls in Alarmbereitschaft gesetzt.<br />

• Die verbreitete subjektive Meinung, dass wenige<br />

Großbrände bzw. Großschadensfälle eine hundertprozentige<br />

Sicherheit eines urbanen Raumes<br />

darstellen, werden somit ad absurdum geführt.<br />

ERKENNTNIssE<br />

• Diese beiden Parallel-Brände zeigten auf sehr<br />

plastische Weise, dass für ein Ballungszentrum<br />

mit ca. 350.000 Personen eine speziell ausgebildete<br />

und bestens ausgerüstete Berufsfeuerwehr für<br />

den Brandschutz notwendig ist. Zusätzlich (wie

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