08-2012 - Blaulicht
08-2012 - Blaulicht
08-2012 - Blaulicht
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<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Seite 4<br />
Ausnahmezustand<br />
Paltental<br />
Karnten<br />
Reisebusbrand<br />
auf der A2 Süd<br />
Gefährliche Situation<br />
vor dem<br />
Gräberntunnel<br />
Seite 10<br />
im<br />
Tirol<br />
St. Ulrich am<br />
Pillersee: Gehöft<br />
in Flammen<br />
120 Mann standen<br />
im Einsatz<br />
Seite 11<br />
61. JAhrGANG<br />
Niederosterreich<br />
Tulln: 30 Pythonschlangen<br />
gerettet<br />
Rascher Einsatz<br />
der FF Tulln<br />
Seite 24
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx<br />
2 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong>
<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Waldbrand<br />
und Gamsregel<br />
Taktisches Verhalten<br />
anhand<br />
eines praktischen<br />
Einsatzbeispiels.<br />
Seite 16<br />
titelstory<br />
KAleidosKoP<br />
PARTNERFIRMEN VON BLAULICHT-ONLINE<br />
Die Online-Ausgabe von „<strong>Blaulicht</strong>“ wird von den Firmen Iveco-Magirus u. Pfeifer-<br />
Bekleidung gesponsert. Diesen Firmen gilt der besondere Dank der Redaktion.<br />
Technische<br />
Hilfeleistung<br />
bei Unfällen mit<br />
Kraftfahrzeugen<br />
(Teil 2.2)<br />
Marktübersicht mit<br />
Übersichtstabelle<br />
Seite 26<br />
4 AusnAhmezustAnd im PAltentAl<br />
9 Aktuelles kommentiert: Die gequälte Natur<br />
10 K ä r n t e n : Reisebusbrand auf der A2 vor dem<br />
Gräberntunnel<br />
11 T i r o l : St. Ulrich am Pillersee – Gehöft in Flammen<br />
12 Rauchmanagement durch gezielte Belüftung (1)<br />
16 Waldbrand und GAmS-Regel – eine brauchbare Beziehung?<br />
19 Kärnten: Neuer militärkommandant<br />
20 Zurück zur Schulbank: Vant’ Hoff ’sche Regel – Was ist das? (32)<br />
24 Kellerbrand in Tulln: 30 Pythonschlangen im Gefahrenbereich<br />
25 Neues Rüstfahrzeug für die Berufsfeuerwehr Frankfurt am main<br />
26 Technische Hilfeleistung bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen (2.2)<br />
32 International: Waldbrände in Südeuropa<br />
34 Pixa 3: Stirnlampe mit breitem, homogenem Lichtkegel<br />
34 Richtigstellung<br />
35 ACO-Systemlösungen: dem Hochwasser vorbeugen<br />
35 Kleinanzeigen<br />
titelfoto Unwetter im Paltental: – Fotos: Schlüßlmayer, Meier/Karner<br />
125 Jahre Zeitgeschehen <strong>Blaulicht</strong><br />
Gegründet 1886<br />
Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landes feuerwehrkom mandant LBD Albert Kern, 8403 Lebring-St. Margarethen, Florianistraße 22, Tel. (0 31 82) 7000-0. – Medieninhaber, Verleger: Verlag<br />
Artis Media – Rudolf Lobnig, 8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1 – Redaktion: Rudolf Lobnig und Christof Oswald; Naturwissenschaftlich-technischer Beirat: LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, (Leitung), BD Dr.<br />
Otto Meisenberger und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc – Alle 8046 Graz-St.Veit, Lindenweg 1, Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80, E-Mail: lobnig@blaulicht.at, oswald@blaulicht.at; BLAULICHT-online:<br />
www.blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Kärnten: LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße, Nr. 20, Tel. (0 46 3) 36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15, E-Mail<br />
der LAWZ: lawz@feuerwehr-ktn.at – Verantwortlich für Mutation Tirol: Christof Oswald, Tel.: 0664 / 25 29 069; E-Mail: oswald@blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Vorarlberg: LFI Ing. Hubert<br />
Vetter, Landesfeuerwehrverband Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Florianistraße 1, Tel.: (05522) 3510-0, Fax: (05522) 3510-266, E-Mail: office@lfv-vorarlberg.at<br />
Verlagsort: Graz – Erscheinungsweise: monatlich – Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion gestattet. Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH., 8042 Graz, Messendorf.<br />
Erscheinungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie Gerichtsstand ist Graz. – Anzeigen: Agentur media.w@tch Richard Tuscher. A-8075 Hart b. Graz, Rastbühelstraße 122. Tel.: +43(0)664 340 9967,<br />
Fax: +43(0)810 9554 099029, E-Mail: blaulicht@mediawatch.at – Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der Feuerwehrmänner. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des<br />
Medieninhabers wieder. – Preis des Einzelheftes: € 2,50<br />
61. JAhrGANG<br />
Waldbrände<br />
wüten in<br />
Südeuropa<br />
Wald- und Flurbrände<br />
in Griechenland,<br />
Italien<br />
und Spanien<br />
Seite 32
TITELsTORy<br />
Ausnahmezustand<br />
foto: schlüßlmayer<br />
Eine unermesslich zerstörerische<br />
Naturgewalt entlud sich<br />
im obersteirischen Ort St.<br />
Lorenzen im Paltental in einer<br />
Dimension jenseits jeder rationellen<br />
Vorstellungskraft. Wieder<br />
einmal zeigen die<br />
Feuerwehrkräfte in beispielhafter<br />
Form, wie sie der betroffenen<br />
Bevölkerung beistehen<br />
und ihr, nach anfangs fast hoffnungsloser<br />
Lage, wieder<br />
Lebensmut bringen.<br />
ABI THOMAs MEIER UNd OBI dV<br />
CHRIsTOPH sCHLüssLMAyR<br />
4 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
im Paltental<br />
Apokalyptische Zustände<br />
trafen den Ort St. Lorenzen<br />
bei Trieben, wo sich am 21. Juli<br />
<strong>2012</strong> kurz nach fünf Uhr morgens,<br />
eine meterhohe Schlamm-<br />
und Geröllwalze ihren Weg<br />
durch den Ort bahnte und für die<br />
etwas über 300 Einwohnerinnen<br />
und Einwohner nichts als Zerstörung<br />
hinterließ. Niedergerissene<br />
Gebäude, Totalschaden an mehreren<br />
Pkw, vermurte Straßen und<br />
Keller.<br />
Einsatzleiter HBI Walter Danklmeier,<br />
Kommandant der FF St.<br />
Lorenzen im Paltental, war Augenzeuge<br />
des murenabganges.<br />
Seine Ausführungen sorgten bei<br />
vielen Zuhörern für Gänsehaut:<br />
„Bereits in der Nacht vom 20. auf<br />
den 21. Juli standen Feuerwehrkameraden<br />
und ich bis 2.00 Uhr<br />
nachts im Lorenzertal im Einsatz,<br />
um Hänge zu beobachten und<br />
Verklausungen zu beseitigen. Als<br />
letzte maßnahme wurde im Beisein<br />
von Bürgermeister und Abschnittskommandant<br />
noch ein<br />
Bagger organisiert, ehe wir das<br />
Tal gegen 4.30 Uhr früh wieder<br />
verlassen haben.“ Zum Glück,<br />
wie sich bald herausstellte.<br />
sIEBEN METER HOHE<br />
sCHLAMMwALzE<br />
„Ich war gerade eine halbe Stunde<br />
daheim, da läutete das Telefon.<br />
Jemand berichtete, dass der Bach<br />
ganz anders sei als sonst“, so HBI<br />
Danklmeier weiter. „Zu dem Zeitpunkt<br />
stand ich gerade auf meinem<br />
Balkon, es war etwa 5.00 Uhr. Als<br />
ich das Telefongespräch beendete,<br />
war es plötzlich gespenstisch still.<br />
Dann schaute ich nach links und<br />
ich sah die Flutwelle, die sich mit<br />
riesigen Bäumen und Gesteinen<br />
mit gewaltigem Getöse auf die<br />
Ortschaft zu bewegte. Es bildete<br />
sich eine gewaltige Verklausung bei<br />
der Brücke, nur 20 meter vor meinem<br />
Haus entfernt. Schließlich<br />
hielt sie diesem Druck nicht mehr<br />
stand und die Schlammmassen<br />
schossen, in Form einer ca. 7 bis 8<br />
meter hohen Flutwelle, links und<br />
rechts der Brücke durch die Ortschaft.<br />
Ich konnte zuschauen, wie<br />
sie meine neue Garage samt Auto<br />
niederriss. Als erste Angriffsfläche<br />
diente das große Anwesen eines<br />
Feuerwehrkameraden. Sein Wirtschaftsgebäude<br />
mit Garagen etc. –<br />
alles erst neu ausgebaut – wurde in<br />
Sekundenbruchteilen niedergewalzt.<br />
Wäre das Anwesen hier<br />
nicht gestanden und hätte somit<br />
der Flutwelle nicht einen großen<br />
Teil der Wucht genommen, würden<br />
die Wohnhäuser darunter<br />
nicht mehr stehen und wir hätten<br />
mit Sicherheit auch Tote zu beklagen.“<br />
Sofort alarmierte Danklmeier die
Apokalyptische<br />
Zustände trafen<br />
den Ort St. Lorenzen<br />
bei Trieben,<br />
wo sich am 21.<br />
Juli <strong>2012</strong> kurz<br />
nach fünf Uhr<br />
morgens eine meterhohe<br />
Schlamm-<br />
und Geröllwalze<br />
ihren Weg durch<br />
den Ort bahnte.<br />
die schlamm-<br />
und Geröllwalze<br />
verheerte den<br />
ganzen ort.<br />
fotos: meier/<br />
Karner<br />
lagebesprechung<br />
in der<br />
einsatzleitung:<br />
Br hartl, lBd<br />
Kern, ABi haberl<br />
und hBi<br />
danklmeier.<br />
foto: meier<br />
Bezirksfeuerwehrzentrale „Florian<br />
Liezen“ und machte sich auf<br />
den Weg, um das Schadensausmaß<br />
in den Siedlungsräumen zu<br />
erkunden.<br />
„Wie durch ein Wunder blieben<br />
diese verschont“, erinnert er sich.<br />
Umgehend gab er dann Abschnittsalarm<br />
für alle 14 Feuerwehren<br />
des Paltentals. Seine<br />
eigene Feuerwehr konnte nicht in<br />
den Einsatz gehen. Zum einen<br />
waren die Verkehrswege versperrt,<br />
zum anderen war die eigene<br />
mannschaft selbst betroffen, neun<br />
mann davon massiv.<br />
RAsCHE HILFE<br />
Nach dem Abschnittsalarm standen<br />
binnen zehn minuten mehr<br />
als 200 Frauen und männer im<br />
Einsatz. „Das schafft nur die Feuerwehr<br />
mit ihrem Freiwilligensystem“,<br />
so<br />
Landesfeuerwehrkommandant<br />
LBD Albert Kern. Und weiter:<br />
„Durch die rasche und personell<br />
starke Präsenz waren wir in der<br />
Lage, in erster Stunde der Bevölkerung<br />
Sicherheit zu vermitteln<br />
und so beruhigend auf die vielen<br />
unter Schock stehenden menschen<br />
einzuwirken.“<br />
Der Sinnspruch „Wer rasch hilft,<br />
hilft doppelt!“ bestätigt sich im<br />
Rahmen der vielen Einsätze der<br />
Freiwilligen Feuerwehren und der<br />
xxxx TITELsTORy xxxxxxx<br />
anderen Einsatzorganisationen,<br />
nicht nur im Zuge der jüngsten<br />
Unwetterereignisse. So veranlasste<br />
LBD Kern nicht nur den Einsatz<br />
der<br />
Katastrophenhilfsdienst-Einheiten<br />
(KHD) aus dem Bezirk Feldbach,<br />
die nach ihrer<br />
Indienststellung mit 186 mann<br />
und 37 Fahrzeugen nach St. Lorenzen<br />
aufbrachen, sondern auch<br />
schnelle Kameradenhilfe.<br />
Von HBI Danklmaier erfuhr der<br />
Landesfeuerwehrkommandant,<br />
dass zwei Kameraden der FF St.<br />
Lorenzen mit ihren Familien vor<br />
den Trümmern ihrer Existenz stehen.<br />
So setzte LBD Kern noch an<br />
der Einsatzstelle alle Hebel in<br />
Bewegung, um den betroffenen<br />
Feuerwehrmitgliedern rasche und<br />
unbürokratische Hilfe angedeihen<br />
zu lassen. Nach einem Rundruf<br />
bei dem für den Bereich „Hilfsschatz“<br />
zuständigen Gremium<br />
wurde noch auf der Rückfahrt der<br />
einstimmige Beschluss zur Soforthilfe<br />
getroffen. Schon am selben<br />
späten Nachmittag und am<br />
darauffolgendem Freitag konnten<br />
die Unterstützungsleistungen<br />
nach St. Lorenzen gebracht werden.<br />
So konnte den betroffenen<br />
Feuerwehrmitgliedern binnen<br />
kürzester Zeit ein Geldbetrag in<br />
der Höhe von 31.500,- Euro als<br />
Ersthilfe übergeben werden.<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 5
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx TITELsTORy<br />
die naturgewalten<br />
hinterließen<br />
eine spur der<br />
Verwüstung<br />
ob frau oder<br />
mann, einsatz<br />
bis zur leistungsgrenze<br />
EIN dORF UNTER<br />
sCHLAMMLAwINE<br />
Seit 1907, als ein Hochwasser das<br />
nahe Trieben verwüstete, hat die<br />
Region keine Katastrophe dieses<br />
Ausmaßes mehr erlebt:<br />
Die 7 bis 8 meter hohe<br />
Schlammlawine wälzte sich mitten<br />
durch St. Lorenzen und beschädigte<br />
oder zerstörte rund 60<br />
Gebäude. 240 Personen mussten<br />
evakuiert und bei Verwandten<br />
und in Pensionen untergebracht<br />
werden. Nach inoffiziellen Schätzungen<br />
liegt der durch das Unwetter<br />
Ende Juli entstandene<br />
Schaden zwischen 35 und 50<br />
millionen Euro. Allein die Kosten<br />
für die neuen Schutzbauten,<br />
deren Errichtung bereits begon-<br />
6 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
nen hat, belaufen sich auf geschätzte<br />
8,3 millionen Euro.<br />
Allein vom 21. bis 25. Juli standen<br />
104 Feuerwehren mit 789<br />
Feuerwehrmitgliedern von 104<br />
Wehren mit 130 Fahrzeugen im<br />
Einsatz und leisteten rund 50.000<br />
mannstunden.<br />
Bereits in den ersten drei Tagen<br />
wurden ca. 9.000 m 3 Schutt aus<br />
dem Ortsgebiet abtransportiert,<br />
wie auch rund 2.000 Raummeter<br />
Holz.<br />
mit schwerem Gerät müssen Verklausungen<br />
entlang des Lorenzenbaches<br />
sowie Erd- und<br />
Schlammmassen, die in den Bach<br />
gerutscht sind, beseitigt werden.<br />
Damit soll verhindert werden,<br />
dass sich der Bach bei neuerlichen<br />
Niederschlägen erneut aufstaut.<br />
Wasser-, Gas- und Stromleitungen<br />
galt es überall, zumindest<br />
provisorisch, wieder herzustellen.<br />
Von Haus zu Haus waren die<br />
Trupps mit den freiwilligen Helfern<br />
unterwegs, um Schlamm zu<br />
räumen, um Schutt und Holz zu<br />
entfernen und um den Ort wieder<br />
bewohnbar zu machen.<br />
Zur Hilfe kam auch das Bundesheer,<br />
das mit rund 340 Soldaten<br />
Hilfe leistet.<br />
Viele Frauen und männer der<br />
steirischen Feuerwehren haben<br />
sich für die Einsatztätigkeiten ex-<br />
tra Urlaub genommen, wurden<br />
aber auch von ihren Dienstgebern<br />
für den Katastropheneinsatz<br />
dienstfrei gestellt. So sind hier unter<br />
anderem die Unternehmen<br />
mACO Trieben und RHI Veitsch-<br />
Radex Trieben beispielgebend.<br />
„Die Welle der Unterstützung ist<br />
hoch motivierend für uns“, so HBI<br />
Danklmeier. „Wir haben bereits einen<br />
Stand bei den Aufräumarbeiten<br />
erreicht, den ich mir anfangs<br />
nur bis 2014 erwartet hätte, jetzt<br />
sind wir teilweise schon bei Reinigungsarbeiten<br />
von Außenanlagen!“<br />
PROFEssIONELLER<br />
KATAsTROPHENEINsATz<br />
Schon in den Nachmittagsstunden<br />
des 21. Juli trafen die Katastrophenhilfsdiensteinheiten<br />
(KHD)<br />
aus dem Bezirk Feldbach zur Unterstützung<br />
der örtlichen Kräfte<br />
mit vier Zügen und mehr als 180<br />
Kräften in St. Lorenzen ein. Koordiniert<br />
wurde der KHD-Einsatz<br />
von der Landesleitzentrale „Florian<br />
Steiermark“, wo neben den Disponenten<br />
auch der zuständige KHD-<br />
Sonderbeauftragte im LFV<br />
Steiermark, BR Fritz Reinprecht,<br />
vor Ort war. Von Haus zu Haus<br />
waren die Trupps mit den freiwilligen<br />
Helfern unterwegs, um<br />
Schlamm zu räumen, um Schutt<br />
und Holz zu entfernen und um<br />
den Ort wieder bewohnbar zu ma
chen. Zur Hilfe kam auch das<br />
Bundesheer, das mit rund 400<br />
Soldaten Hilfe leistet. Alleine die<br />
Geröll- und Schlammmassen, die<br />
bis zum Abend des 24. Juli entfernt<br />
werden konnten, entsprechen<br />
1.000 Lkw-Fuhren.<br />
Aneinandergereiht würden diese<br />
Lkw eine Kette von rund zehn<br />
Kilometern Länge bilden. Schnell<br />
voran ging der Ausbau des Baches,<br />
in dem permanent sieben<br />
Bagger arbeiteten, um die Wohnbereiche<br />
mit Steinmauern zu versehen.<br />
Bewährt hat sich im Katastropheneinsatz<br />
auch das Wechsellader-Fahrzeug<br />
aus Gröbming (ein<br />
Stützpunktfahrzeug des LFV<br />
Steiermark), mit dem die tausenden<br />
Sandsäcke transportiert oder<br />
auch die Autowracks aus dem<br />
Ortsgebiet abtransportiert werden<br />
konnten.<br />
„Für mich eine der wertvollsten<br />
einsatzimpressionen aus st. lorenzen.<br />
fotos: Karner<br />
Investitionen, die in der letzten<br />
Zeit getätigt wurden, auch die<br />
bedienende mannschaft ist<br />
höchst motiviert und professio-<br />
xxxx TITELsTORy xxxxxxx<br />
in den ersten drei<br />
tagen wurden bereits<br />
9.000 m 3<br />
schutt abtransportiert.<br />
foto: fink<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 7
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx TITELsTORy<br />
dieeinsatzkräftearbeiteten bis zur<br />
erschöpfung<br />
lBd Albert Kern:<br />
im Katastophenzeitraumleisteten<br />
in der obersteiermark<br />
2.500<br />
mitglieder der<br />
steirischen feuerwehren<br />
70.000<br />
mannstunden<br />
nell“, so Einsatzleiter HBI Danklmeier.<br />
Bewährt habe sich auch das eingespielte<br />
System mit den drei<br />
Leitstellen (Florian Liezen, Einsatzleitung<br />
Paltental im Rüsthaus<br />
der BtF Veitsch-Radex, zuständig<br />
für die Kräfteaufnahme und Einteilung<br />
im Bereitschaftsraum sowie<br />
die Einsatzleitung beim<br />
Rüsthaus in St. Lorenzen).<br />
dANK AN dIE EINsATzKRäFTE<br />
„Die Feuerwehren in der Steiermark<br />
leisten hervorragende Arbeit<br />
in einem breiten Aufgabenspektrum.<br />
Die Feuerwehrfrauen und<br />
-männer sind zuverlässige Fachleute<br />
für eine Vielzahl von Notsituationen.<br />
Gerade nach diesen<br />
tragischen Unwetter- und Starkregenereignissen<br />
im gesamten obersteirischen<br />
Raum – besonders<br />
betroffen war und ist hier der Be-<br />
zirk Liezen – zeigt sich der unschätzbare<br />
Wert unseres<br />
flächendeckenden Feuerwehrsystems.<br />
Im ganzen Land stehen bestens<br />
ausgebildete Feuerwehrfrauen<br />
und Feuerwehrmänner bereit, um<br />
sofort Hilfe zu leisten. So waren/<br />
sind weit über zehntausend Einsatzkräfte<br />
seit Beginn der Unwetterereignisse<br />
im Juni in allen<br />
8 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Unisono bemerkten die einsatzleitenden<br />
Offiziere die perfekte<br />
und harmonische Zusammenarbeit<br />
mit Bundesheer, Rotem<br />
Kreuz, Bergrettung, Wildbach-<br />
und Lawinenverbauung und den<br />
Behörden mit all den Geologen,<br />
Experten und Sachverständigen.<br />
„Bewundernswert und bei diesem<br />
Einsatz nicht wegzudenken war<br />
die Leistung der Aigner Bundesheer-Piloten“,<br />
so Danklmeier.<br />
„Ohne diese Unterstützung bei<br />
Suchaktionen und der Aufklärung<br />
wäre der Einsatz in dieser<br />
Professionalität nicht durchführbar<br />
gewesen. Auch was die jungen<br />
Rekruten geleistet haben, sei<br />
übermenschlich. „Sie haben von<br />
Früh bis Abend die Keller freigeschaufelt,<br />
teilweise bis zum Gürtel<br />
im Schlamm, ohne sich etwas<br />
anmerken zu lassen, und sind<br />
abends fertig in ihre Betten gefallen“.<br />
ABI Franz Haberl, Abschnittskommandant<br />
des<br />
Paltentales, schilderte die drama-<br />
steirischen Regionen im Einsatz<br />
gestanden, um der so leidvoll betroffenen<br />
Bevölkerung beizustehen.<br />
wIR sINd sTOLz AUF EUCH!<br />
Unser Heimatland kann stolz sein<br />
auf die vielen Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, die aus Überzeugung<br />
und zum Wohle der Gemeinden<br />
und seiner Bürgerinnen und Bürger<br />
mit ihrem Wissen, Können und<br />
Engagement einen wichtigen Beitrag<br />
zum Sicherheitsgefüge leisten.<br />
Allen Feuerwehrmitgliedern, die in<br />
den letzten Wochen und vergangenen<br />
Tagen im Katastropheneinsatz<br />
gestanden sind bzw. nach wie vor<br />
stehen, spreche ich ein großes Kompliment<br />
für ihr uneigennütziges<br />
Engagement, verbunden mit meinem<br />
kameradschaftlichen Dank für<br />
ihren Idealismus und ihre wertvolle<br />
Arbeit zum Wohle und zum<br />
Schutz der betroffenen Bevölkerung<br />
aus.<br />
Wir alle sind stolz auf euch! Ich<br />
zolle euch meinen großen Respekt<br />
und ihr habt meine höchste Wertschätzung!<br />
Ich möchte aber auch<br />
euren Familien danken, die während<br />
eures Einsatzes auf euch verzichten<br />
müssen. Ich danke für ihr<br />
Verständnis gegenüber der Idee des<br />
Helfenwollens!<br />
tische Chronik des letzten monats:<br />
von der Zugsentgleisung in St. Lorenzen<br />
mit der Evakuierung von<br />
300 Personen, zum Unwetter in<br />
Treglwang mit 140 l/m 2 in vier<br />
Stunden bis zur Katastrophe in St.<br />
Lorenzen. Er habe aber auch enorme<br />
positive Eindrücke gewonnen,<br />
etwa in Trieben, wo Zivilisten<br />
spontan ihre Hilfe angeboten haben<br />
und gleich sechs Lkw-Fuhren<br />
(70 Tonnen) Sandsäcke gefüllt haben.<br />
Der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant<br />
von Liezen, BR<br />
Heinz Hartl, zeigte sich dankbar<br />
und stolz, mit eigenen Kräften diese<br />
Arbeitsleistung bedecken zu<br />
können. Eine Sicherheitspräsenz,<br />
die sich auch am Donnerstagnachmittag,<br />
dem 26. Juli, zeigte, als es<br />
galt, die Bevölkerung von St. Lorenzen<br />
nach einem neuerlichen Zivilschutzalarm<br />
zu beruhigen.<br />
dAs gEMEINsAME zIEL:<br />
UNsERE HILFE!<br />
Wie sich anhand der jüngsten<br />
Naturkatastrophe im Paltental<br />
zeigt, können Feuerwehrkräfte<br />
vieles bewegen. Aber man kann es<br />
nicht alleine tun. Da ist nicht das<br />
„ich“, sondern das „wir“ entscheidend.<br />
Hierfür entbiete ich den<br />
örtlich zuständigen Vertretern<br />
von Gemeinde- und Bezirksbehörden,<br />
der Abteilung 20 Katastrophenschutz<br />
und<br />
Landesverteidigung im Amt der<br />
Stmk. Landesregierung, den Soldatinnen<br />
und Soldaten verschiedener<br />
Einheiten vom<br />
Österreichischen Bundesheer, den<br />
Mitarbeitern von zahlreichen<br />
Referaten von Landes- und Bundesbehörden,<br />
den Einsatzkräften<br />
des ÖRK und der Polizei, den<br />
Mitgliedern der Bergrettung, den<br />
Dienstgebern, ohne deren Verständnis<br />
eine solch umfangreiche<br />
Einsatzbereitschaft nicht zu bewerkstelligen<br />
wäre, und nicht zuletzt<br />
der gesamten<br />
Medienlandschaft meinen herzlichen<br />
Dank seitens des Landesfeuerwehrverbandes“.<br />
Euer Albert Kern<br />
Landesfeuerwehrkommandant
dr. otto WidetscheK<br />
Aktuelles Kommentiert<br />
Die gequälte Natur<br />
Schwere Unwetter haben diesen Sommer wieder große<br />
Teile Österreichs heimgesucht. Am schlimmsten traf es<br />
dabei die Obersteiermark und im Speziellen das<br />
380-Seelen-Dorf St. Lorenzen bei Trieben. Eine<br />
Riesenmure vernichtete fast die gesamte Ortschaft.<br />
Handelt es sich bei derartigen<br />
Ereignissen um singuläre Katastrophen,<br />
wie sie immer wieder<br />
auftreten können, oder sind derartige<br />
Naturphänomene – wie viele<br />
Wissenschaftler vermuten – bereits<br />
die Vorboten eines globalen Klimawandels?<br />
wIE dER wELTUNTERgANg!<br />
Am Wochenende vom 21. auf 22.<br />
Juli <strong>2012</strong> wurde im steirischen St.<br />
Lorenzen bei Trieben der Weltuntergang<br />
geprobt: Eine riesige, mehr<br />
als 100 meter breite mure verwüstete<br />
den ganzen Ort. Diese<br />
Schlamm- und Gerölllawine ließ<br />
Gebäude wie Kartenhäuser einstürzen<br />
und spülte Fahrzeuge wie<br />
Spielzeugautos davon. „Es war wie<br />
der Weltuntergang“, sagte dazu eine<br />
geschockte Bewohnerin des Unglücksdorfes.<br />
gLüCK IM UNgLüCK<br />
Dabei haben wir in unserem, derzeit<br />
gerade wieder von „politischen<br />
Tornados“ zerzausten, wohlgelobten<br />
Land Österreich noch Glück im<br />
Unglück: In Katastrophenfällen<br />
kann die Öffentlichkeit auf intakte<br />
Einsatzorganisationen, voran unsere<br />
tapferen Feuerwehren, vertrauen.<br />
So haben unsere freiwilligen Wehren<br />
in St. Lorenzen, um in militärischer<br />
Sprache zu sprechen,<br />
innerhalb kürzester Zeit eine<br />
mann(Frauen)schaft in größter Bataillonsstärke<br />
zum Einsatzort entsenden<br />
können. Das ist in anderen<br />
– vor allem südeuropäischen – Ländern<br />
nicht so, da es dort kaum freiwillige<br />
Kräfte im Katstrophenschutz<br />
gibt.<br />
dIE sUCHE NACH dEN URsACHEN<br />
Nach Bränden und großen Katastrophen<br />
beginnt stets die große<br />
Ursachensuche, welche in der Regel<br />
eindimensional abläuft. So<br />
können beispielsweise Überschwemmungen<br />
nicht alleine auf<br />
das festgestellte große Baumsterben,<br />
vor allem von Grau-Erlen, an<br />
steirischen Flüssen zurückgeführt<br />
werden. Es ist dies gewiss ein<br />
Teilgrund für das Versagen des<br />
Hochwasserschutzes, die echten<br />
Ursachen sind jedoch wesentlich<br />
komplexer!<br />
RAUBBAU IN dEN ALPEN<br />
Seit Jahrzehnten betreibt nämlich<br />
der mensch, vor allem in den Alpen,<br />
einen gewaltigen Raubbau an<br />
der Natur: Der moderne Fremdenverkehr<br />
hat durch den massentourismus<br />
unserer Zeit<br />
tausende Kilometer asphaltierter<br />
Wanderwege und riesige Abstellflächen<br />
für Kraftfahrzeuge erfordert.<br />
Schützende Bergwälder<br />
wurden zum Bau kilometerlanger<br />
„Schiautobahnen“ einfach abgeholzt.<br />
Und zehntausende Flüsse<br />
wurden „reguliert“, d. h. einfach<br />
begradigt und in kanalähnliche<br />
Rinnsale umgeleitet.<br />
FEHLENdE sCHUTzBARRIEREN!<br />
Die Konsequenz ist einfach: Ist<br />
erst einmal der Wald gerodet und<br />
die Humusschicht abgetragen,<br />
fehlen wichtige Schutzbarrieren<br />
bei plötzlichen Wassereinbrüchen.<br />
Bei rascher Schneeschmelze und<br />
bei heftigen Regenfällen verwandeln<br />
sich die abgeholzten Pisten<br />
und Schneisen schlagartig in<br />
Sturzbäche und lassen tiefer gelegene<br />
Bäche und Flüsse aus den<br />
Ufern treten. Dabei wird Geröll,<br />
Erde, Holz und Astwerk mitgeführt<br />
– die gefürchteten muren<br />
entstehen!<br />
gLOBALER gLAsHAUsEFFEKT!<br />
Darüber hinaus warnen besorgte<br />
Wissenschaftler generell vor einer<br />
Zerstörung des Klimas auf unserer<br />
Erde. Sie behaupten, dass die Wirkungen<br />
des berüchtigten Treibhauseffektes<br />
bereits unaufhaltsam<br />
auf die menschheit zukommen.<br />
Die gasförmigen Verbrennungsprodukte<br />
von Kohle und Öl – und<br />
hier vor allem das Kohlendioxid,<br />
sowie andere industrielle und landwirtschaftliche<br />
Gase, wie das<br />
methan – führen zu einer fortschreitenden<br />
Erwärmung der<br />
Erdatmosphäre. Das ist der berühmte<br />
globale Glashauseffekt!<br />
VERHEERENdE FOLgEN!<br />
Und die Folgen daraus? Das goldene<br />
Gleichgewicht, auf welchem<br />
unser derzeitiges relativ angenehmes<br />
Klima beruht, könnte aus der<br />
Waage geraten. Die Konsequenzen<br />
während der nächsten 50 Jahre<br />
wären für das „Treibhaus Erde“<br />
verheerend: Verlagerung der Klimazonen,<br />
Gefährdung der Welternährung,<br />
Abschmelzen des<br />
arktischen Treibeises, Ansteigen<br />
des meeresspiegels und Häufung<br />
von Wetterkatastrophen, Dürren<br />
und Sturmfluten.<br />
HAUsgEMACHTE KATAsTROPHEN<br />
Früher hatte man Naturkatastrophen<br />
als Strafe Gottes für eine<br />
wahnwitzige menschheit interpretiert.<br />
man sprach von einem göttlichen<br />
Strafgericht und von höherer<br />
Gewalt. Heute redet man von einem<br />
Zurückschlagen der gequälten<br />
Natur gegenüber einer bedenkenlosen<br />
Ausbeutung des Planeten<br />
Erde. Das sind die Hintergründe<br />
für unsere hausgemachten Katastrophen<br />
und warum den Feuerwehren<br />
nie die Arbeit ausgehen<br />
wird.<br />
AKTUELLEs<br />
lBd Albert Kern<br />
war vor ort und<br />
lässt sich die<br />
Katastrophenschutzplanung<br />
erklären.<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 9
EINsATz<br />
Am Dienstag, den 10.<br />
Juli <strong>2012</strong> wurden die<br />
Feuerwehren<br />
Wolfsberg und Bad St.<br />
Leonhard um 0.06 Uhr<br />
zu einem Brandeinsatz<br />
auf die Südautobahn<br />
alarmiert. Aus vorerst<br />
unbekannter Ursache<br />
war ein Reisebus, der<br />
in Fahrtrichtung Wien<br />
unterwegs war, auf<br />
Höhe Gräbern in<br />
Brand geraten.<br />
löschangriff unter schwerem Atemschutz<br />
Reisebusbrand auf der A2 Süd<br />
vor dem Gräberntunnel<br />
10 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Die Reisegruppe mit Kindern<br />
und Jugendlichen war<br />
vom Urlaub an der Adriaküste auf<br />
der Heimreise in die Tschechische<br />
Republik. Der Fahrer konnte den<br />
Reisebus noch rechtzeitig, nur wenige<br />
meter vor der Einfahrt in den<br />
Gräberntunnel, anhalten. Die 38<br />
Fahrgäste konnten den Bus verlassen,<br />
bevor er kurze Zeit darauf im<br />
Bereich des heckseitigen motorraumes<br />
in Vollbrand stand.<br />
sCHwERER ATEMsCHUTz<br />
Als die ersten Einsatzkräfte an der<br />
Einsatzstelle eintrafen, wurde sofort<br />
mit einem massiven Löschangriff<br />
mittels mehrerer<br />
Schaumrohre begonnen. Durch<br />
die extreme Rauchentwicklung<br />
waren die Löscharbeiten nur unter<br />
schwerem Atemschutz möglich.<br />
Nach wenigen minuten konnte<br />
der Brand bereits unter Kontrolle<br />
gebracht und nach etwa zwanzig<br />
minuten vollständig gelöscht werden.<br />
Nicht absehbar wären die<br />
wahrscheinlich katastrophalen<br />
Folgen gewesen, wenn der Brand<br />
nur wenige meter weiter im Bereich<br />
des Gräberntunnels ausgebrochen<br />
wäre.<br />
sTARKREgEN<br />
Zu dieser Zeit zog ein schweres<br />
Gewitter mit Starkregen über das<br />
Lavanttal. Die Passagiere mussten,<br />
nach wenigen<br />
minuten<br />
konnte der<br />
Brand bereits<br />
unter<br />
Kontrolle<br />
gebracht<br />
werden<br />
text und fotos:<br />
ff Wolfsberg und<br />
KlfV<br />
teilweise nur leicht bekleidet, neben<br />
der Autobahn Schutz suchen.<br />
Die Fahrgäste wurden vom<br />
Roten Kreuz und der Autobahnpolizei<br />
Wolfsberg zur Autobahnmeisterei<br />
Wolfsberg gebracht.<br />
Nach dem Abschluss der<br />
Löscharbeiten wurden von der<br />
Feuerwehr Wolfsberg noch die<br />
unversehrten Gepäckstücke aus<br />
dem Bus geräumt und ebenfalls<br />
zur Autobahnmeisterei Wolfsberg<br />
gebracht.<br />
sTRAssENsPERRE<br />
Die Richtungsfahrbahn nach<br />
Wien war für etwa zwei Stunden<br />
während der Lösch- und Bergearbeiten<br />
für den Verkehr gesperrt.<br />
Nach den Aufräumarbeiten<br />
konnten die alarmierten Feuerwehren<br />
gegen 2.00 Uhr wieder in<br />
ihre Rüsthäuser einrücken und<br />
die Einsatzbereitschaft herstellen.<br />
Gegen 6.00 Uhr in der Früh<br />
konnten die Tschechen die<br />
Heimreise mit einem Ersatzbus<br />
fortsetzen. Nach letzten Ermittlungen<br />
war ein technischer Defekt<br />
die Ursache für den<br />
Brandausbruch gewesen.<br />
EINgEsETzTE KRäFTE<br />
FF Wolfsberg und FF Bad<br />
St.Leonhard mit 40 mann/Frau<br />
und acht Fahrzeugen,<br />
Polizei, Rotes Kreuz, ASFINAG
Am Dienstag, den 24. Juli, um<br />
13.29 Uhr wurde die Feuerwehr<br />
St. Ulrich am Pillersee zu einem<br />
Brandeinsatz zum unbewohnten<br />
Wirtschaftsgebäude des Koglfasser-Bauers<br />
im Ortsteil Weissleiten<br />
gerufen.<br />
Bei der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte<br />
wurden aufgrund der<br />
weit sichtbaren Rauchsäule weitere<br />
Feuerwehren des Abschnittes<br />
Pillersee nachalarmiert.<br />
LAgE<br />
Die Lage vor Ort stellte sich sehr<br />
schnell als aussichtslos für den<br />
Erhalt des Wirtschaftsgebäudes<br />
dar. Der schon weit vorgeschrittene<br />
Vollbrand entwickelte sich<br />
mit Hilfe eines starken Westwindes<br />
und der hohen Sommertemperaturen<br />
rasend schnell. So<br />
konnten nur mehr durch den<br />
Einsatz der ersten Tanklöschfahrzeuge<br />
das Nebengebäude<br />
und einige landwirtschaftliche<br />
Geräte gerettet werden. Die Tiere<br />
im Stall konnten von der Besitzerfamilie<br />
schon befreit<br />
werden.<br />
EINsATzMAssNAHMEN<br />
Ein direkt neben dem Einsatzobjekt<br />
stehender Hydrant wurde<br />
zur Versorgung des ersten TLF<br />
St. Ulrich verwendet. Für die<br />
weiteren Zubringerleitungen<br />
wurden aus einem an der Hauptleitung<br />
rund 300 meter entfernt<br />
liegenden Hydranten zwei B-<br />
Leitungen und einem etwa 500<br />
meter entfernten Teich ebenso<br />
zwei B-Leitungen gelegt. Dies<br />
reichte aus, um die noch zusätzlich<br />
angeforderten drei Tanklöschfahrzeuge<br />
ausreichend mit<br />
Wasser zu versorgen. Nur durch<br />
den Einsatz von schwerem Gerät<br />
KdT.-sTV. BI MARTIN MITTERER,<br />
FF sT. ULRICH AM PILLERsEE<br />
St. Ulrich am Pillersee:<br />
Gehöft in Flammen<br />
120 mann standen<br />
insgesamt<br />
im einsatz<br />
das Wirtschaftsgebäude<br />
war rasch in Vollbrand<br />
gestanden<br />
EINsATz<br />
konnten die im Wirtschaftsgebäude<br />
lagernden Heuballen des ersten<br />
Schnittes entfernt und abgelöscht<br />
werden. Nachlöscharbeiten beschäftigten<br />
die Feuerwehr noch bis<br />
etwa 24.00 Uhr am Abend, bevor<br />
endlich „Brand aus“ gegeben werden<br />
konnte.<br />
EINGESETZT<br />
Insgesamt waren rund 120 mann<br />
des gesamten Abschnittes Pillersee<br />
(St. Jakob i. H., Fieberbrunn,<br />
Waidring, Hochfilzen) und die<br />
Drehleiter der FF St. Johann i. T.<br />
mit 13 Fahrzeugen an diesem heißen<br />
Sommertag in St. Ulrich im<br />
Einsatz. Es wurden 92 Atemschutzflaschen<br />
verbraucht. Glücklicherweise<br />
wurde niemand verletzt.<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 11
RAUCHMANAgEMENT<br />
Breitet sich Brandrauch<br />
ungehindert aus,<br />
kommt es zu einer Vergrößerung<br />
der Gefahr<br />
für Personen und von<br />
Bereichen, die zuvor<br />
nicht gefährdet waren<br />
Druckrauchbelüftung:<br />
wann ist sie sinnvoll oder<br />
kontraproduktiv? Dieser<br />
Artikel soll aufklären. In<br />
Teil 1 werden die Brand-<br />
und Rauchphänomene<br />
theoretisch betrachtet.<br />
In Teil 2 (September-<br />
Ausgabe) werden die<br />
taktischen Möglichkeiten<br />
aufgelistet.<br />
BR KARL gRUBER*, BF gRAz<br />
* BR Karl Gruber ist Einsatzoffizier, Geschäftsgruppenleiter<br />
sowie zuständig für den<br />
Katastrophenschutz seitens der Berufsfeuerwehr<br />
Graz<br />
12 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
zIELE dEs<br />
RAUCHMANAgEMENTs<br />
• Entrauchung verrauchter Bereiche<br />
• Rauchfreihaltung von Flucht-, Rettungsund<br />
Angriffswegen<br />
• Rauchausbreitung verhindern / Rauchfreihaltung<br />
nicht betroffener Bereiche<br />
PHäNOMEN BRANd<br />
Ein Brand ist ein Schadensfeuer, das sich<br />
unkontrolliert ausbreitet und von dem viele<br />
Gefahren ausgehen. Bedingt durch unterschiedlichste<br />
Umstände am Brandort, kann<br />
davon ausgegangen werden, dass kein Brand<br />
einem anderen zu hundert Prozent entsprechen<br />
wird.<br />
Für alle Brände gilt jedoch, dass ein Zusammenhang<br />
zwischen der menge, Art und<br />
Anordnung brennbarer materialien in<br />
einem Brandraum, der so genannten<br />
„Brandlast“, sowie den vorhandenen Ventilationsbedingungen<br />
besteht.<br />
Was die Gesamtbrandlast zum Beispiel in<br />
einer durchschnittlichen Wohnung angeht,<br />
wird zurzeit mit einem Durchschnittswert<br />
von 600 mJ/m² (Wert lt. Schweizer Ingenieurverein)<br />
der Wohnnutzfläche gerechnet.<br />
Diese in der Einrichtung<br />
vorhandene Energie steht also jederzeit zur<br />
„Brand-Umsetzung“ bereit.<br />
Neben der Brandlast wird der Brandverlauf<br />
durch die im Brandraum vorhandenen Ventilationsbedingungen<br />
massiv beeinflusst.<br />
Dabei stellt sich die Schlüsselfrage, ob und<br />
wie viel Umgebungsluft bei Brandausbruch<br />
vorhanden ist bzw. ob ein Nachströmen<br />
der einsatz von<br />
druckbelüftern<br />
bei Bränden muss<br />
in der Praxis taktisch<br />
durchdacht<br />
werden<br />
Rauchmanagement<br />
durch gezielte Belüftung (1)<br />
derselben möglich ist, um den<br />
Brand weiterhin mit Luftsauerstoff<br />
zu versorgen und am Leben zu erhalten.<br />
Ob man von einem brandlast-<br />
oder ventilationsgesteuerten Brand<br />
spricht, hängt davon ab, welcher<br />
Faktor jeweils bestimmend wirkte.<br />
Die vorherrschende Verbrennungstemperatur,<br />
die menge und<br />
Art des auftretenden Brennstoffes<br />
bewirken die Art des Brandrauches<br />
bzw. bestimmter Anteile darin.<br />
wAs VERsTEHT MAN UNTER<br />
BRANdRAUCH?<br />
Entstehung, Definition und Eigenschaften:<br />
Bei allen Verbrennungen entsteht,<br />
neben Flammen und Wärmestrahlung,<br />
auch Brandrauch in unterschiedlichsten<br />
mengen und<br />
Zusammensetzungen.<br />
Als Brandrauch wird eine mischung<br />
aus vollständig oder unvollständig<br />
verbrannten<br />
Verbrennungsprodukten bezeichnet<br />
und setzt sich aus Gasen,<br />
Staubpartikeln, kleinsten Tröpfchen<br />
und einer Vielzahl von giftigen<br />
Substanzen zusammen.<br />
gEFAHREN<br />
Sofort- bzw. Akutschädigungen<br />
• Direkte Wirkung<br />
=> toxische und korrosive /ag-
gressive Wirkung auf den menschen.<br />
• Indirekte Wirkung<br />
=> Einschränkungen / Behinderungen der Sehkraft<br />
und Atmung.<br />
gIFTIgKEIT (=TOxIzITäT) dEs BRANdRAUCHEs:<br />
Brandrauch kann, ohne Übertreibung, als der „lautlose<br />
Killer“ bezeichnet werden. Er tötet nicht nur lautlos,<br />
sondern auch noch extrem erfolgreich. Die weitaus<br />
meisten „Brandtoten“ gehen auf das Konto des<br />
Brandrauches und sind eigentlich „Rauchtote“! So<br />
sterben durch Raucheinwirkung ca. 90 Prozent der<br />
Brandtoten und nur 10 Prozent durch Feuer!<br />
Die spezifische Brandrauch-Toxizität ergibt sich jeweils<br />
aufgrund der menge und Art der verbrannten<br />
Brennstoffe sowie durch die örtlich vorherrschenden<br />
Verbrennungsbedingungen.<br />
hochleistungslüfter gibt es in verschiedenen Größen und<br />
technischen Ausführungen<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 13
RAUCHMANAgEMENT<br />
Gefährlicher<br />
Brandrauch:<br />
wie entsteht er<br />
– wie soll sich<br />
die feuerwehr<br />
verhalten?<br />
die menge<br />
bzw. die Art<br />
des Brennstoffs<br />
ist entscheidend<br />
für<br />
die Produktionsmenge<br />
des<br />
Brandrauchs<br />
BEHINdERUNgEN dURCH<br />
BRANdRAUCH<br />
• Brandrauch wirkt behindernd<br />
durch Trübung (Partikel in der<br />
Luft) unseres Sehvermögens.<br />
• Brandrauch behindert die Atmung,<br />
indem dieser den<br />
Luftsauerstoff im Brandraum<br />
verdrängt (CO).<br />
• Brandrauch kann außerdem<br />
den Atemreflex behindern bzw.<br />
ausschalten<br />
(CO -Anteil im Blut steuert<br />
2<br />
Atemreflexe).<br />
• Brandrauch reizt Schleimhäute<br />
(Augen, Rachen).<br />
14 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
LANgzEIT- UNd<br />
FOLgEsCHädEN dURCH<br />
BRANdRAUCH<br />
Neben den bereits oben erwähnten<br />
Akutschädigungen kann es<br />
auch zu Langzeit- bzw. Folgeschäden<br />
durch eingeatmete<br />
Rauchgase oder Rauchgasniederschläge<br />
kommen. Davon betroffen<br />
sind aber nicht nur<br />
tatsächlich Rauchgasvergiftete,<br />
sondern auch Einsatzkräfte, die<br />
ohne Schutzeinrichtungen in<br />
verrauchten Bereichen arbeiten.<br />
Brandrauchbestandteile mit<br />
Langzeitwirkung haften immer<br />
an Ruß- und Ascheteilchen =><br />
todesursachen bei Brandereignissen<br />
(internationale statistik, nfPA)<br />
Achtung auf Kontamination bzw.<br />
auf Einsatz-Hygiene und<br />
Schwarz- bzw. Weißbereiche auf<br />
den Feuerwachen.<br />
Als „Leitgift bzw. Leitgase“ treten<br />
in Zusammenhang mit Folgeschäden<br />
häufig<br />
Kohlenmonoxid (CO), Cyanwasserstoff<br />
(HCN= Blausäure)<br />
und Chlorwasserstoff (HCl =<br />
Salzsäure) auf.<br />
Um die Gefährlichkeit dieser<br />
giftigen Gase besser zu verdeutlichen,<br />
wurden einige messwerte<br />
von Rauchgasanteilen und deren<br />
Auftreten bei einem Zimmerbrand<br />
aufgelistet (siehe Tabelle).
wEITERE gEFAHREN dURCH<br />
BRANdRAUCH<br />
Panikreaktion<br />
=> Verlust der Selbstkontrolle<br />
Gespeicherte Wärmeenergie im<br />
Brandrauch: In der Brandrauchschicht<br />
sammeln sich aufgrund<br />
der Thermik im Brandraum große<br />
mengen an Wärmeenergie –<br />
„Hitze“ – aus dem ablaufenden<br />
Verbrennungsvorgang an. Neben<br />
dem eigentlichen Brandherd<br />
strahlt die heiße Brandrauchschicht<br />
als „zweite“ Wärmequelle<br />
die gespeicherte Verbrennungswärme<br />
in den Brandraum zurück<br />
und führt zu einer noch stärkeren<br />
Erwärmung aller Gegenstände<br />
im Brandraum. Diese aufgeheizte<br />
Brandrauchschicht stellt eine<br />
weitere Gefahr bei der Brandbekämpfung<br />
im Innenangriff dar.<br />
Brennbare Elemente im<br />
Brandrauch:<br />
Unvollständig verbrannte Anteile<br />
werden vom Brandherd in die<br />
Brandrauchschicht verfrachtet<br />
und sammeln sich darin an.<br />
Ergeben sich zündfähige Gemi-<br />
sche, kann es zu kleinräumigen<br />
Zündungen (Dancing Angels =<br />
tanzende Flammenzungen) kommen<br />
bzw. zu besonderen Rauchphänomenen<br />
führen (Flashover,<br />
Backdraft…).<br />
Ausbreitung des Brandrauches:<br />
Breitet sich Brandrauch ungehindert<br />
aus, kommt es zu einer Vergrößerung<br />
der Gefahr für<br />
Personen bzw. Bereiche, die ursprünglich<br />
nicht vom Brand betroffen<br />
waren.<br />
Einflussgrößen Brandrauchausbreitung:<br />
Druck / menge / Volumen<br />
/ Verbrennungstemperatur /<br />
Klimaanlagen / Be- und Entlüftungsanlagen<br />
/ Wind / Wetter.<br />
Werden große Rauchmengen innerhalb<br />
kurzer Zeit während eines<br />
Brandes freigesetzt, führt dies<br />
zu einem Druckanstieg im<br />
Brandraum. Besteht keine<br />
Rauch- bzw. Brandabschnittsbildung<br />
breitet sich der Brandrauch<br />
auch in nicht vom Brand betroffene<br />
Bereiche aus.Die Verbrennungstemperatur<br />
beeinflusst eine<br />
Brandrauchausbreitung insofern,<br />
Brandrauch<br />
wirkt behindernd<br />
durch<br />
trübung<br />
(Partikel in<br />
der luft)<br />
RAUCHMANAgEMENT<br />
xxxx xxxxxxx<br />
als, bedingt durch den wirkenden<br />
thermischen Auftrieb, Verbrennungsprodukte<br />
umso schneller aufsteigen, je<br />
höher die Verbrennungstemperatur<br />
ist. Lüftungsanlagen mit deren Leitungssystemen<br />
können, sofern diese<br />
nicht brandfallgesteuert außer Betrieb<br />
gesetzt worden sind, zu einer nicht<br />
absehbaren Brandrauchausbreitung<br />
beitragen. Winddruck kann sich negativ<br />
auf Druckbelüftungsmaßnahmen<br />
auswirken und diese wirkungslos<br />
und sogar gefährlich machen.<br />
Folge 2: „Taktische Betrachtung“<br />
in <strong>Blaulicht</strong>, Heft 9-<strong>2012</strong><br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 15
wALdBRäNdE<br />
Waldbrand und GAMS-Regel<br />
In den diversen<br />
Schadstoffausbildungen<br />
wird die GAMS-Regel<br />
als Basistaktik intensiv<br />
gelehrt. Dass diese<br />
Vorgehensweise auch<br />
bei der Bekämpfung von<br />
Waldbränden anwendbar<br />
ist, soll die praktische<br />
Anwendung dieser<br />
Feuerwehrgrundregel bei<br />
einem Waldbrand im<br />
April <strong>2012</strong> im Bezirk<br />
Bruck an der Mur<br />
zeigen.<br />
BR INg. dIETER PILAT*<br />
* BR Ing. Dieter Pilat ist Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr<br />
Graz und Landesbeauftragter für<br />
den Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Steiermark und forest fire expert der EU<br />
16 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
eine brauchbare Beziehung ?<br />
gEFAHR ERKENNEN<br />
wELCHE gEFAHR dROHT dER<br />
BEVöLKERUNg?<br />
Bei einem Waldbrand ist natürlich<br />
primär die Hitze die<br />
größte Gefahr für die Bevölkerung.<br />
Nach facheinschlägigen Studien<br />
können beim Verbrennen von Holz<br />
Temperaturen von bis zu 1.000<br />
Grad Celsius entstehen!<br />
Sehr selten gefährden in unserem<br />
Bundesgebiet Waldbrände menschliche<br />
Besiedlungen (im Gegensatz<br />
bei Waldbränden in den mediterranen<br />
Staaten, bei denen oftmals<br />
Siedlungen und sogar ganze Ortschaften<br />
von Katastrophenfeuern<br />
bedroht sind). Nicht vergleichbar<br />
mit einem Objektbrand ist die Gefährdung<br />
der Bevölkerung durch<br />
den Brandrauch. Treten bei Gebäudebränden<br />
hochtoxische Gase (z. B.<br />
Blausäure, Salzsäure, Schwefeldioxid)<br />
auf, so findet man bei Holzbränden<br />
hauptsächlich<br />
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und<br />
Wasserstoff als Verbrennungsprodukte.<br />
Waldbrand Bezirk Bruck an der Mur:<br />
In der Gefahrenzone keine Personen,<br />
Entfernung zu den nächsten bewohnten<br />
Objekten ca. 2 km, starker Wind<br />
von den bewohnten Objekten Richtung<br />
Gefahrenzone – keine unmittelbare<br />
Gefahr für die Bevölkerung.<br />
wELCHE gEFAHR dROHT dEN<br />
EINsATzKRäFTEN?<br />
Auch für die Einsatzkräfte besteht<br />
bei einem Waldbrand die<br />
größte Gefahr durch die Brandhitze.<br />
Nicht außer Acht lassen<br />
darf man beim Vorgehen der<br />
Löschtrupps die Gefährdung<br />
durch unvorhersehbare Brandausbreitung<br />
und damit verbunden<br />
das Liquidieren von Fluchtwegen!<br />
Auch können Löscharbeiten im<br />
direkt verrauchten Bereich erforderlich<br />
sein und so kann für die<br />
Einsatzmannschaften eine entsprechende<br />
Gefährdung durch<br />
den Brandrauch gegeben sein.<br />
Gerade in unserem Bundesgebiet<br />
treten Waldbrände sehr oft im<br />
unwegsamen und absturzgefährdeten<br />
Gelände auf (analog ist in<br />
diesen Topografien vermehrt die<br />
Steinschlaggefahr zu beachten),<br />
auch lange und steile Angriffswege<br />
zählen zu den Anforderungen<br />
des Einsatzpersonals. Besonders<br />
gefährlich sind Zugänge in<br />
Schluchten oder engen Tälern, da<br />
hier Fluchtwege nur unter<br />
schwierigsten Bedingungen genützt<br />
werden können.<br />
Waldbrand Bezirk Bruck an der<br />
Mur: Durch starken, böigen Wind<br />
Gefahr der plötzlichen, nicht vorhersehbaren<br />
Brandausbreitung,<br />
steiles Gelände, Steinschlaggefahr,
? (1)<br />
Für die Umwelt<br />
können Waldbrände<br />
langfristige<br />
Auswirkungen haben.<br />
Fehlende Bedeckung<br />
durch<br />
Boden- und<br />
Baumvegetation<br />
kann zur Bodenerosion<br />
führen<br />
und dies kann<br />
Hangrutschungen,<br />
Muren- und Lawinenabgängebewirken.<br />
Waldbrände treten sehr oft im<br />
steilen und absturzgefährdeten<br />
Gelände auf<br />
Fluchtweg direkt an brennende<br />
Waldfläche angrenzend, starke<br />
Rauch- und Hitzeentwicklung in<br />
den Angriffszonen.<br />
wELCHE gEFAHR dROHT dER<br />
UMwELT?<br />
Die Gefährdung der Umwelt (sowohl<br />
Flora, Fauna als auch die<br />
Umweltbelastung) besteht durch<br />
die Brandausbreitung und damit<br />
durch Hitze und Brandrauch.<br />
Beim Abbrand des Humus kann<br />
eine langfristige Erosion des Bodens<br />
entstehen und damit wird<br />
der Flora die Nahrung für den<br />
Fortbestand entzogen. Für die<br />
Umwelt können Waldbrände<br />
langfristige Auswirkungen haben.<br />
Fehlende Bedeckung durch Boden-<br />
und Baumvegetation kann<br />
zur Bodenerosion führen und dies<br />
kann Hangrutschungen, murenund<br />
Lawinenabgänge bewirken.<br />
Waldbrand Bezirk Bruck an der<br />
Mur: Rasche Brandausbreitung<br />
durch trockenen Bodenbewuchs,<br />
teilweise Fichten- und Föhrenbäume<br />
in Vollbrand.<br />
ABsPERREN<br />
Absperren bedeutet nicht nur, das<br />
„rot-weiße“ Absperrband zu ziehen<br />
und damit die Einsatzstelle<br />
vor unerlaubtem Zutritt abzusperren,<br />
vielmehr versteht man<br />
darunter alle maßnahmen, eine<br />
mögliche Gefährdung der Bevölkerung,<br />
der Einsatzkräfte und der<br />
Umwelt zu verhindern und damit<br />
eine Schadensminimierung zu erreichen.<br />
wIE KANN ICH dIE gEFAHR<br />
VOR dER BEVöLKERUNg<br />
ABsPERREN?<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Diese Thematik<br />
ist eine sehr wichtige Aufgabe<br />
der Feuerwehr und der<br />
Behörden. Damit soll die Bevölkerung<br />
über die Gefahren durch<br />
einen Waldbrand, aber auch über<br />
die Wichtigkeit einer unverzüglichen<br />
Alarmierung der Einsatzkräfte<br />
bei einem Waldbrand<br />
aufgeklärt werden. Datenauswer-<br />
wALdBRäNdE<br />
Gefahr für die<br />
Bevölkerung? Windrichtung?<br />
Bewohnte<br />
objekte?<br />
fotos: Pilat und<br />
BfV Bruck an der<br />
mur<br />
sondergerät der Gemeinde<br />
Wien –<br />
11.000 liter<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 17
wALdBRäNdE<br />
tungen verschiedener Waldbrände<br />
haben ergeben, dass bei einer<br />
Zeitverzögerung von lediglich 20<br />
minuten sich ein Bodenfeuer um<br />
160 m und ein Kronenfeuer um<br />
2.300 m (!) ausbreiten kann.<br />
Um die Bevölkerung vor Hitze<br />
und Brandrauch zu schützen, ist<br />
eine rasche Lagefeststellung (Größe<br />
und Art des Brandes, Wetter-,<br />
Windverhältnisse, wie viele Personen,<br />
Tiere, Gebäude sind gefährdet,<br />
Fluchtwege, Topografie)<br />
unabdingbar. Um sich einen möglichst<br />
raschen umfassenden Überblick<br />
zu schaffen, sollten hier<br />
Luftfahrzeuge einbezogen werden.<br />
Auch kann schon eine Beobachterposition<br />
auf einem gegenüberliegenden<br />
Berghang wertvolle<br />
Hilfe bieten!<br />
Waldbrand Bezirk Bruck an der<br />
Mur: Bereitstellung des erforderlichen<br />
Einsatzpersonals und der erforderlichen<br />
Geräte (Fahrzeuge),<br />
massiver Löschangriff, Einrichten<br />
eines Beobachterpostens am gegenüberliegenden<br />
Berghang.<br />
wIE KANN ICH dIE gEFAHR VOR<br />
dEN EINsATzKRäFTEN ABsPER-<br />
REN?<br />
Auch hier sind die sofortige Erkundung<br />
und die damit verbundene<br />
Lagefeststellung die Basis für<br />
den Einsatzerfolg.<br />
18 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Brandbekämpfung<br />
aus der luft –<br />
AB 212<br />
erkunden aus<br />
der luft durch<br />
die einsatzleitung<br />
Die Einsatzkräfte sperren die Gefahren<br />
„Hitze“ und „Brandrauch“<br />
primär mit zwei maßnahmen ab:<br />
• durch den entsprechenden Körperschutz<br />
(Schutzkleidung – diese stellt<br />
bei Waldbränden in unseren Breitengraden<br />
einen Kompromiss zwischen<br />
„physischer Annehmbarkeit“<br />
und Einhaltung von Bekleidungsvorschriften<br />
dar.<br />
• und durch das Löschen des Brandes<br />
(über die Einsatztaktik bei<br />
Waldbränden gibt es facheinschlägige<br />
Literatur – es wird aber darauf<br />
hingewiesen, dass gerade bei einem<br />
Waldbrand eine umfassende Bereitstellung<br />
der Löschmittel vorhanden<br />
sein sollte und erst dann zum massiven<br />
Löschangriff übergegangen wird<br />
– dies bringt den größtmöglichen<br />
Löscherfolg).<br />
gRUNdREgELN<br />
Angemerkt wird, dass es sich bei<br />
Waldbränden fast immer um Feuerwehreinsätze<br />
zum Schutz von Sachwerten<br />
handelt und daher steht die<br />
Sicherheit des Einsatzpersonals an<br />
erster Stelle! Grundüberlegung des<br />
Einsatzleiters: Bevor die Gesundheit<br />
unserer Kameraden gefährdet wird,<br />
sollen einige Quadratmeter mehr<br />
abbrennen!<br />
Eine weitere Grundregel für den<br />
Einsatzleiter: Setze nur jenes Perso-<br />
Briefing und anschließend<br />
massiver<br />
löschangriff<br />
fotos: Pilat und BfV<br />
Bruck an der mur<br />
nal, das du wirklich benötigst, ein.<br />
Gerade bei einem Pendelverkehr<br />
mit Tanklöschfahrzeugen auf engen,<br />
steilen Forststraßen kann man immer<br />
wieder eine Überfüllung von<br />
Feuerwehrfahrzeugen beobachten –<br />
wäre es hier nicht risikoärmer, die<br />
Fahrzeuge nur mit dem wirklich erforderlichen<br />
Personal zu besetzen?<br />
Waldbrand Bezirk Bruck an der Mur:<br />
Briefing der Einsatzkräfte (Tragen<br />
der entsprechenden Schutzkleidung je<br />
nach Positionierung im Einsatz, angeordneter<br />
Kopfschutz wegen massiven<br />
Steinschlags); stetiges Freihalten<br />
eines Fluchtweges; Löschangriff mit<br />
mehreren HD-, D- und C-Rohren.<br />
Literaturnachweis:<br />
Wald- und Flächenbrandbekämpfung<br />
(ecomed)<br />
Widetschek O.: Von der GAS- zur<br />
GAmS-Regel; <strong>Blaulicht</strong> 2-1993
Kärnten: Neuer Militärkommandant<br />
Mit den Worten „Ich übergebe<br />
dir hiermit die Fahne des Militärkommandos<br />
Kärnten und damit<br />
auch das Kommando“ übergab Generalleutnant<br />
Günter Höfler am Mittwoch,<br />
den 18. Juli <strong>2012</strong> im Klagenfurter<br />
Landhaushof Oberst Walter<br />
Gitschthaler die Fahne des Kommandos<br />
und damit auch die Führungsverantwortung.<br />
Zahlreiche Ehrengäste aus Politik,<br />
militär, Wirtschaft und dem öffentlichen<br />
Leben kamen zur<br />
Kommandoübergabe nach Klagenfurt,<br />
unter ihnen auch Verteidigungsminister<br />
Norbert Darabos,<br />
Landeshauptmann Gerhard<br />
Dörfler und der Leiter der Einsatzsektion<br />
im ministerium, Generalleutnant<br />
Christian<br />
Segur-Cabanac. Für die festliche<br />
Umrahmung und ein buntes Bild<br />
sorgten die militärmusik Kärnten,<br />
eine Ehrenkompanie der Garde<br />
aus Wien sowie die zahlreich erschienenen<br />
Fahnenabordnungen<br />
der Kameradschafts- und Traditionsverbände.<br />
ABsCHIEd MIT dANK<br />
„Ich blicke auf über vier Jahrzehnte<br />
als Soldat zurück und danke für<br />
das miteinander und die Kameradschaft.“<br />
mit diesen Worten<br />
verabschiedete sich der scheidende<br />
militärkommandant, Brigadier<br />
Gunther Spath, in die Pension. Er<br />
nützte auch die Gelegenheit, sich<br />
Handliches Taschenbuchformat (105x148,5 mm)<br />
bei seinen mitarbeitern und den<br />
anwesenden Gästen für die jahrelange<br />
Unterstützung und enge<br />
Zusammenarbeit zu bedanken.<br />
Besonders dankte er seiner Familie<br />
und Ehefrau Silvia, seiner<br />
„Liebe durch alle Höhen und<br />
Tiefen“.<br />
sERVICEsTELLE<br />
Der neue militärkommandant<br />
Gitschthaler sieht das militärkommando<br />
als Serviceeinrichtung<br />
für alle Teile der<br />
militärischen Einsatzorganisation<br />
im Bundesland, aber auch für<br />
alle Kärntner und Kärntnerinnen.<br />
Die beiden Kernaufgaben<br />
des militärkommandos seien für<br />
ihn der Ausbau der zivil-militärischen<br />
Zusammenarbeit und<br />
das Facility-management, also<br />
das Bieten bester Voraussetzungen<br />
für die Ausbildung der Soldaten<br />
für die Einsätze im<br />
In- und Ausland. In seiner Ansprache<br />
betonte Gitschthaler,<br />
dass er aktiv an der Neuaufstellung<br />
des Bundesheeres mitarbeiten<br />
wolle: „Ich sehe mich in<br />
der Rolle des mitgestalters,<br />
nicht des mitläufers“, so der<br />
neue militärkommandant.<br />
wICHTIgEs BINdEgLIEd<br />
Generalleutnant Höfler betonte,<br />
dass die militärkommanden<br />
Bindeglied zwischen den Gebietskörperschaften<br />
und Orga-<br />
„Tue Gutes und<br />
rede darüber“<br />
134 Seiten | über 60 Abbildungen & Fotos „Tue Gutes und<br />
Das IDEALE Nachschla-<br />
gewerk für Führungs-<br />
kräfte im Feuerwehr-<br />
wesen und Kamerad-<br />
Innen im Sachgebiet<br />
„Öffentlichkeitsarbeit“.<br />
Erhältlich:<br />
- im LFV Steiermark oder<br />
- über das Online-Bestellsystem des LFV<br />
Steiermark (Login LFV Homepage) oder<br />
- per Mail unter post@lfv.steiermark.at<br />
xxxx xxxxxxx AKTUELL<br />
oberst Walter<br />
Gitschthaler ist<br />
neuer militärkommandant<br />
von Kärnten<br />
nisationen in den Ländern seien. In der<br />
Sicherheitspolitik ist für Höfler ein nationaler Konsens<br />
erforderlich, das Bundesheer brauche eine mutige,<br />
aber wohlüberlegte Reform. Der<br />
Streitkräftekommandant würdigte die Leistungen,<br />
die Loyalität und die Kameradschaft Spaths und<br />
gratulierte Gitschthaler zu seiner neuen Funktion.<br />
wICHTIgER PARTNER<br />
Landeshauptmann Gerhard Dörfler dankte dem<br />
scheidenden militärkommandanten Spath für eine<br />
partnerschaftliche und von menschlichkeit geprägte<br />
Zeit. Er zeigte sich sicher, dass der neue militärkommandant<br />
Gitschthaler kein „Lauter“ sein werde<br />
und alle Aufgaben zuverlässig und korrekt mit seinen<br />
Kameraden durchführen werde.<br />
wüRdIgER NACHFOLgER UNd MANN dER<br />
PRAxIs<br />
Verteidigungsminister Darabos dankte Spath für<br />
die professionelle und umsichtige Wahrnehmung<br />
seiner Führungsaufgaben. Oberst Gitschthaler sei<br />
ein würdiger Nachfolger für Spath. Gitschthaler sei<br />
Kärntner mit Leib und Seele und ein mann der<br />
Praxis.<br />
AUsKLANg<br />
Nach dem Festakt gab es einen Empfang im großen<br />
Speisesaal der Windisch-Kaserne. Zahlreiche<br />
Ehrengäste und alle Angehörigen des militärkommandos<br />
nahmen daran teil.<br />
JETZT NEU<br />
Stückpreis EUR 10,- exkl. Portogebühren<br />
ISBN 978-3-200-02284-3<br />
Autor: Thomas Meier mit Gastkommentaren von Martin Roschker und Rainer Brinskelle. Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark. Erscheinung: 1. Aufl age, Juni 2011.<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 19<br />
Foto: Furgler
wEITERBILdUNg<br />
zur<br />
Aus- und Fortbildung ist heute<br />
notwendiger denn je! In unserer<br />
hektischen, schnelllebigen Zeit<br />
werden wir auch im<br />
Feuerwehrwesen von einer wahren<br />
Wissenslawine überrollt. Wer<br />
nicht zeitgerecht die Weichen<br />
richtig stellt, ist bald auf dem<br />
Abstellgleis. Deswegen möchte<br />
BLAULICHT mit dieser Serie<br />
einen kleinen Beitrag dazu leisten.<br />
Dabei werden wichtige Begriffe<br />
des Feuerwehrwesens anschaulich<br />
und verständlich erklärt. In<br />
dieser Folge beschäftigen wir uns<br />
mit dem Verbrennungsvorgang<br />
und im Speziellen mit der so<br />
genannten van´t Hoff´schen Regel,<br />
welche zum Verständnis eines<br />
Brandgeschehens in einem<br />
Bauwerk, aber auch bei<br />
Waldbränden von besonderer<br />
Wichtigkeit ist.<br />
20 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
ELFR OsR dR. OTTO wIdETsCHEK<br />
Vant’ Hoff’sche Regel –<br />
was ist das?<br />
Schulbank<br />
Aus- und Fortbildung bei der Feuerwehr<br />
Zurück<br />
Folge 32<br />
Bei der van´t Hoff´schen<br />
Regel handelt es sich um<br />
eine Faustformel, welche den<br />
Zusammenhang zwischen der<br />
Temperaturerhöhung und der<br />
Reaktionsgeschwindigkeit bei<br />
Verbrennungsvorgängen herstellt.<br />
Durch sie lässt sich z. B.<br />
der Ablauf von Zimmerbränden,<br />
Waldbränden und beim Feuersprung<br />
(Flashover) genauer verstehen.<br />
dAs FEUERdREIECK<br />
Der mechanismus einer Verbrennung<br />
kann – wie wir hier<br />
schon dargestellt haben – recht<br />
anschaulich mit Hilfe des klassischen<br />
Feuerdreiecks beschrieben<br />
werden. Demnach sind grundsätzlich<br />
Brennstoff (Brandklassen),<br />
Sauerstoff und eine<br />
Zündquelle (Energie) erforderlich.<br />
Der Verbrennungsvorgang<br />
(in der Flamme) besteht mikrophysikalisch<br />
gesehen im Wesentlichen<br />
aus Kettenreaktionen<br />
zwischen Brennstoff- und Sauerstoffmolekülen,<br />
wobei reaktive<br />
Zwischenprodukte gebildet werden.<br />
dER FEUERTETRAEdER<br />
Dieser Vorgang der Kettenreaktion<br />
muss nun ungehindert ablaufen<br />
können. Die ungehemmte<br />
Kettenreaktion ist daher die<br />
die große intensität von<br />
Waldbränden kann mit hilfe<br />
der van´t hoff´schen regel<br />
besser verstanden<br />
werden.<br />
vierte Voraussetzung zur Beschreibung<br />
des Verbrennungsvorganges.<br />
Das Feuerdreieck<br />
mutiert daher zum so genannten<br />
Feuertetraeder [1]. Bei einer gehemmten<br />
Reaktion ist also eine<br />
bestimmte Aktivierungsenergie<br />
notwendig, um die Verbrennung<br />
in Gang zu setzen.<br />
dIE VERBRENNUNgsgEsCHwINdIgKEIT<br />
Nun wissen wir aber, dass Verbrennungen<br />
mit unterschiedlicher<br />
Geschwindigkeit ablaufen<br />
können. Vom Schwelbrand über<br />
mehrere Tage und Stunden bis<br />
zur Rauchdurchzündung in we-<br />
Jacobus hendricus van´t hoff,<br />
niederländischer chemiker<br />
(Quelle: nobelprize.org).
nigen Sekunden und zur Gasexplosion<br />
in Sekundenbruchteilen<br />
reicht dabei die ganze Palette der<br />
möglichkeiten [2]. Es kommt dabei<br />
im Wesentlichen auf die chemischen<br />
Eigenschaften des<br />
Brennstoffs und seine physikalische<br />
Feinverteilung an. Wir wissen:<br />
Je feiner ein Stoff verteilt ist,<br />
umso besser kann er sich mit Sauerstoff<br />
umsetzen.<br />
AUF dIE TEMPERATUR KOMMT<br />
Es AN!<br />
Die Geschwindigkeit einer Verbrennungsreaktion<br />
hängt also von<br />
der Konzentration des Brennstoffes<br />
und des Sauerstoffes ab. Um<br />
reagieren zu können, müssen diese<br />
Teilchen zusammenstoßen (Beispiele:<br />
schnellere Verbrennung in<br />
reinem Sauerstoff, Löschen mit<br />
CO 2 etc.). Ein großes Problem ist<br />
dabei der Stofftransport (Diffusion),<br />
d. h. das Heranführen des<br />
Sauerstoffs oder der Abtransport<br />
der Verbrennungsprodukte. Die<br />
Diffusion ist dabei temperaturabhängig.<br />
Es gilt als Faustformel die<br />
sogenannte van´t Hoff´sche Regel.<br />
Sie lautet:<br />
Durch eine Temperaturzunahme<br />
von 10 °C wird die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
um das Doppelte<br />
bis Dreifache gesteigert.<br />
INNENBRANd UNd wäRMEsTAU!<br />
Die van´t Hoff‘sche Regel – welche<br />
jedoch nur bei Temperaturen<br />
zwischen null und etwa 200° C<br />
gültig ist – macht auch klar, wieso<br />
ein Brandgeschehen in einem<br />
weitgehend geschlossenen Raum<br />
mit einer relativ raschen Temperatursteigerung<br />
verbunden ist.<br />
Da es unweigerlich zu einem<br />
Wärmestau kommen muss, wird<br />
die Temperatur erhöht, dadurch<br />
kommt es aber zu einer Steigerung<br />
der Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
usw. Ein teuflischer<br />
Kreisprozess wird in Gang gesetzt!<br />
VAN´T HOFF UNd dAs<br />
„sCHNELLE FEUER“<br />
Auch der so genannte Feuersprung<br />
(Flashover) kann mit<br />
darstellung der van´t hoff´schen regel bei einer Verdoppelung der<br />
Verbrennungsgeschwindigkeit.<br />
Wärmestau bei<br />
zimmerbrand führt<br />
zu starkem Abbrand<br />
(Quelle: s.<br />
rasch, Bf Berlin).<br />
wEITERBILdUNg<br />
xxxx xxxxxxx<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 21
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx wEITERBILdUNg<br />
Vant’ Hoff’sche Regel –<br />
was ist das?<br />
Hilfe der van´t Hoff´schen Regel<br />
gedeutet werden. Durch die zunehmende<br />
Aufheizung in einem<br />
Brandraum kommt es zu einem<br />
starken Anstieg der Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
und zum<br />
explosionsartigen Abbrand der<br />
gasförmigen Brennstoffe. Die Intensität<br />
des Flashovers hängt dabei<br />
sehr stark vom<br />
mischungsverhältnis zwischen<br />
Brennstoff und Sauerstoff ab. Im<br />
Bereich der unteren und oberen<br />
Zündgrenze sind intensive Flammen<br />
bzw. Verpuffungen möglich.<br />
Dazwischen steigt die Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
relativ<br />
stark an und es kommt zu explosionsähnlichen<br />
Phänomenen.<br />
Deswegen wird in den USA der<br />
Feuersprung auch als „rapide fire<br />
progress“ (rasche Feuerausbreitung)<br />
bezeichnet. Ich nenne dies<br />
salopp „Schnelles Feuer“ [3].<br />
wALdBRäNdE<br />
In den Sommermonaten kommt<br />
es vor allem in Südeuropa, Australien<br />
und Amerika alle Jahre<br />
wieder zu ausgedehnten Waldbränden.<br />
Dies ist einerseits auf<br />
die verbesserte Zündmöglichkeit<br />
von Holz, Gestrüpp und Blattwerk<br />
bei höheren Temperaturen<br />
zurückzuführen, andererseits<br />
wird durch den Temperaturanstieg<br />
im Sommer die Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
gemäß<br />
van´t Hoff‘scher Regel vervielfacht.<br />
22 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Nehmen wir nur eine Temperaturerhöhung<br />
zwischen Winter-<br />
und Sommermonaten von 30° C<br />
an, so ergibt sich nach van´t Hoff<br />
ein Anstieg der Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
um das 8- bis 27fache.<br />
Damit wird die große<br />
Problematik bei der Bekämpfung<br />
derartiger Brandereignisse verständlich.<br />
LITERATURHINwEIsE<br />
[1] PURT G:: Einführung in die<br />
Brandlehre (Seite 45: der Feuertetraeder);<br />
Eugen Rentsch Verlag, Erlenbach-Zürich,<br />
Stuttgart, 1969.<br />
[2] WIDETSCHEK O.: Der große<br />
Waldbrand in<br />
Kalifornien<br />
(Quelle: diepresse.com).<br />
Gefahrgut-Helfer – Gefahren, richtiges<br />
Verhalten und Einsatzmaßnahmen<br />
bei Schadstoff-Unfällen;<br />
Leopold Stocker Verlag, Graz, April<br />
<strong>2012</strong>. Bestellungen über www.<br />
brandschutzforum.at/shop.<br />
[3] WIDETSCHEK O.: Flashover<br />
und Backdraft – Auswirkungen sowie<br />
Erkenntnisse; 6. Aprilsymposion<br />
des Brandschutzforums Austria<br />
(BFA), 2005. Broschüre zu beziehen<br />
unter www.brandschutzforum.at.<br />
Folge 33:<br />
Was versteht man<br />
unter Selbstentzündung?<br />
Van´t hoff und das „schnelle feuer“. empfohlene weiterführende literatur [2].
xxxx xxxxxxx<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 23
kaleiDosk0p<br />
mit einem mittelschaumrohrwurde<br />
löschschaum<br />
in einen Kellerraumeingebracht,<br />
in welchem<br />
Pellets gelagert<br />
waren<br />
24 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
rauch war beim<br />
eintreffen der<br />
einsatzkräfte aus<br />
dem einfamilienhaus<br />
gedrungen<br />
Kellerbrand in Tulln<br />
30 Pythonschlangen im Gefahrenbereich<br />
Am 29. Juni <strong>2012</strong> wurde die<br />
Stadtfeuerwehr Tulln um 18.45<br />
Uhr zu einem Brandverdacht in der<br />
Etzelgasse alarmiert – kurz darauf<br />
rückten drei Tanklöschfahrzeuge<br />
aus.<br />
LAgE<br />
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte<br />
drang bereits Rauch aus<br />
den Fenstern des mehrgeschossigen<br />
Einfamilienhauses. Der<br />
63-jährige Hausbesitzer, welcher<br />
alleine zu Hause war, konnte von<br />
seiner Tochter, welche gerade zu<br />
Besuch kam, ins Freie gebracht<br />
werden.<br />
Nach ersten Angaben wurde von<br />
einem Brand im Kellerbereich<br />
ausgegangen, wobei sich der<br />
Brandrauch bereits im gesamten<br />
Gebäude ausgebreitet hatte.<br />
Während die beiden Hunde der<br />
Familie ebenfalls in Sicherheit<br />
waren, wurde der Feuerwehreinsatzleiter<br />
informiert, dass sich im<br />
2. Obergeschoß Terrarien mit 30<br />
Pythonschlangen (ungiftige Würgeschlangen)<br />
befinden.<br />
Der Hausbesitzer wurde zur Untersuchung<br />
mit Verdacht auf<br />
Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst<br />
ins Landesklinikum<br />
Donauregion Tulln gebracht.<br />
BRANdBEKäMPFUNg<br />
Zur Brandbekämpfung wurden<br />
zwei C-Hohlstrahlrohre unter<br />
schwerem Atemschutz im Innen-<br />
angriff vorgenommen. Zeitgleich<br />
wurde über ein Kellerfenster mit<br />
einem mittelschaumrohr Löschschaum<br />
in einen Kellerraum eingebracht,<br />
in welchem Pellets<br />
gelagert waren. Um den Rauch<br />
aus dem Gebäude zu transportieren,<br />
wurden zwei Hochdrucklüfter<br />
eingesetzt.<br />
Um 19.34 Uhr wurde die Freiwillige<br />
Feuerwehr Langenlebarn<br />
zur Unwetterstützung bei dem<br />
aufgrund der hochsommerlichen<br />
Außentemperaturen extrem<br />
belastenden Atemschutzeinsatz<br />
angefordert.<br />
wäRMEBILdKAMERA<br />
Der Brandherd konnte mit Hilfe<br />
einer Wärmebildkamera hinter<br />
einer Holzverkleidung im Bereich<br />
des Stiegenabganges ins<br />
Untergeschoß lokalisiert werden.<br />
Durch Entfernung der Wandverkleidung<br />
konnte der Brand<br />
schließlich gelöscht werden.<br />
TERRARIEN<br />
Die in mehreren Terrarien im<br />
Dachgeschoß untergebrachten 30<br />
Würgeschlangen wurden nach<br />
einer ausreichenden Frischluftzufuhr<br />
vom Tierarzt mag. Rudolf<br />
Hauck vor Ort begutachtet. Nach<br />
telefonischer Rücksprache mit<br />
Amtstierarzt Dr. Christoph Hofer-Kasztler<br />
wurde beschlossen,<br />
dass die Tiere in den Terrarien<br />
verbleiben können, um diese<br />
mit dem Wechselladeaufbau-<br />
Atemschutz wurde<br />
ein Atemschutzsammelplatz<br />
zur Betreuung<br />
der Atemschutzgeräteträger<br />
errichtet<br />
nicht noch mit den Strapazen einer<br />
Evakuierung zu belasten.<br />
ATEMsCHUTz<br />
mit dem Wechselladeaufbau-<br />
Atemschutz wurde ein Atemschutzsammelplatz<br />
zur Betreuung<br />
der Atemschutzgeräteträger aufgebaut<br />
und 36 Atemluftflaschen<br />
befüllt.<br />
Noch während des Feuerwehreinsatzes<br />
wurde vom polizeilichen<br />
Brandermittler mit den<br />
Erhebungen zur Brandursache<br />
begonnen.<br />
Die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr<br />
Tulln waren um 21.52 Uhr<br />
wieder eingerückt.<br />
IM EINsATz<br />
Eingesetzt waren: Feuerwehr<br />
Tulln-Stadt mit drei Tanklöschfahrzeugen,<br />
Wechselladefahrzeug<br />
1 mit Wechselladeaufbau-Atemschutz,<br />
Versorgungsfahrzeug und<br />
23 mitglieder der Feuerwehr<br />
Langenlebarn mit Tanklöschfahrzeug,<br />
Kleinlöschfahrzeug,<br />
mannschaftstransportfahrzeug<br />
und 17 mitgliedern sowie Rotes<br />
Kreuz Tulln mit einem Rettungstransportwagen,<br />
Polizei Tulln und Polizei-Brandermittler<br />
mit zwei Fahrzeugen,<br />
Tierarzt mag. Rudolf Hauck<br />
text und fotos:<br />
Pressedienst der freiwilligen feuerwehr<br />
tulln-stadt
Neues Rüstfahrzeug<br />
für die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main<br />
Die Berufsfeuerwehr Frankfurt<br />
am Main konnte kürzlich zwei<br />
baugleiche Rüstwagen der Fa. Empl<br />
übernehmen. Die Fahrzeuge sind<br />
ein weiterer wichtiger Schritt in<br />
Richtung „Technische Hilfeleistung“<br />
bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt<br />
und sind taktisch optimal in das<br />
mehrstufige Hilfeleistungskonzept<br />
integriert.<br />
Die Stadt Frankfurt ist mit ihren<br />
rund 680.000 Einwohnern und<br />
ca. 300.000 Pendlern aus der<br />
umliegenden Region die rund<br />
fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Die Hauptsäule<br />
des Brandschutzes,<br />
Rettungsdienstes und der technischen<br />
Gefahrenabwehr bildet die<br />
rund 800 mann starke Truppe<br />
der Berufsfeuerwehr Frankfurt.<br />
28 freiwillige Feuerwehren unterstützt<br />
diese tatkräftig ehrenamtlich.<br />
FAHRgEsTELL UNd AUFBAU<br />
Die zwei identischen Rüstfahrzeuge<br />
sind auf mB-Actros-<br />
2036-AK-Fahrgestellen aufgebaut,<br />
die über ein automatisiertes<br />
Schaltgetriebe verfügen und die<br />
Euro-5-Abgasnorm erfüllen.<br />
Der Geräteaufbau ist in EmPL<br />
Fire-Fighter-2000-Alu-Tech-<br />
Spezialleichtbauweise ausgeführt.<br />
Rechts und links am<br />
Fahrzeug befinden sich je drei<br />
Geräteräume mit pulverbeschichteten<br />
Rollläden. Das Heck<br />
des Fahrzeuges verfügt über eine<br />
Ladebordwand mit einer Tragfä-<br />
higkeit von 2000 kg. Dieser<br />
heckseitige Laderaum ist für die<br />
Aufnahme von drei Rollcontainern<br />
ausgeführt.<br />
Ein dreh- und schwenkbarer<br />
Lichtmast mit vier 1000-W-<br />
Flutlicht-Halogen-Scheinwerfern<br />
sorgt für ausreichende<br />
Ausleuchtung des Einsatzraumes.<br />
Das Fahrzeug ist mit einer<br />
hydraulischen Zugeinrichtung<br />
(Seilwinde) mit einer Nennzugkraft<br />
von 80 kN ausgestattet und<br />
kann mit einfachem Zug nach<br />
vorne bzw. doppeltem Zug nach<br />
hinten eingesetzt werden.<br />
BELAdUNg<br />
Die Fahrzeuge verfügen über je<br />
einen fest eingebauten Generator<br />
mit 30 kVA Leistung, der die<br />
elektrischen Geräte der feuerwehrtechnischen<br />
Beladung und<br />
die fest installierten Einrichtungen<br />
wie Lichtmast versorgt. 230-<br />
und 400-Volt-Steckdosen sind<br />
in den unterschiedlichen Geräteräumen<br />
verbaut.<br />
Die feuerwehrtechnische Beladung<br />
ist auf Schwenkfächern,<br />
Auszügen und Rollcontainern<br />
verlastet. Die Rollcontainer sind<br />
in die drei Bereiche „Beleuchtung“,<br />
„Trennen und Abstützen“<br />
sowie „Unterbaumaterial“ gegliedert.<br />
kaleiDosk0p<br />
der feuerwehrfahrzeughersteller<br />
empl<br />
lieferte zwei neue<br />
rüstfahrzeuge an die<br />
Berufsfeuerwehr<br />
frankfurt am main<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 25
kaleiDosk0p<br />
erdgasfahrzeuge<br />
sind nicht<br />
nur für Betriebsflottenin-<br />
<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK<br />
der schnellste Weg zu ihrem <strong>Blaulicht</strong>-Abo: www.blaulicht.at<br />
26 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
TEchNischE hilfElEisTuNg<br />
Bei UnFällen Mit KraFtFahrzeUGe<br />
teressant foto: oswald<br />
Wenn man als Autor einer solchen<br />
Serie nach rund elf Jahren bereits<br />
an der dritten Staffel schreibt,<br />
merkt man erst, wie stark sich<br />
der KFZ-Markt verändert hat.<br />
Zwar geben die konventionellen<br />
Antriebssysteme immer noch den<br />
Ton an, aber es vergeht derzeit<br />
kaum ein Tag, an dem nicht ein<br />
neues Modell einer KFZ-Marke mit<br />
alternativem Antrieb vorgestellt<br />
oder zumindest angekündigt wird.<br />
Waren es im Jahr 2006 gerade<br />
einmal 17 Fahrzeugtypen, die der<br />
Autor damals unter den alternativen<br />
Antrieben auflistete, so sind<br />
es derzeit bereits rund<br />
60 Modelle, die bereits angeboten<br />
werden oder kurz vor der Markteinführung<br />
stehen.<br />
ABI d. V. CHRIsTOF OswALd<br />
Marktübersicht<br />
AUTOgAs (LPg)<br />
Autogas (im internationalen<br />
Straßenverkehr als LPG, aus<br />
dem Englischen Liquefied Petroleum<br />
Gas, bezeichnet) ist zum<br />
Gebrauch in Fahrzeug-Verbrennungsmotoren<br />
vorgesehenes<br />
Flüssiggas. Es ist nicht zu verwechseln<br />
mit verdichtetem Erdgas<br />
(CNG, aus dem Englischen<br />
Compressed Natural Gas) oder<br />
Flüssigerdgas (LNG, aus dem<br />
Englischen Liquefied Natural<br />
Gas) als Kraftstoff. In den<br />
1980er Jahren war Flüssiggas in<br />
Österreich durch günstige Preise<br />
sehr verbreitet. Aufgrund der höheren<br />
Steuer für Privatfahrzeuge<br />
wurde es in Österreich aber wieder<br />
uninteressant. Allerdings haben<br />
beispielsweise die Wiener<br />
Linien alle Busse auf Flüssiggasantrieb<br />
umgestellt, da für öffentliche<br />
Fahrzeuge Autogas<br />
steuerfrei blieb. In Deutschland,<br />
Frankreich und Großbritannien<br />
beispielsweise werden Neufahrzeuge<br />
von mehreren Autoherstellern<br />
auch mit<br />
Flüssiggastechnik ausgeliefert. In<br />
Österreich werden Neufahrzeuge<br />
fast ausschließlich mit Erdgastechnik<br />
(CNG) ausgeliefert. Wie<br />
sehr sich die Erdgastechnik<br />
(CNG) gegenüber Autogas<br />
(LPG) durchgesetzt hat, ist auch<br />
am Tankstellennetz in Österreich<br />
erkennbar: Während derzeit<br />
hierzulande lediglich rund 30<br />
Tankstellen zur Verfügung stehen,<br />
sind es bei Erdgas schon<br />
über 170 (Stand Jänner <strong>2012</strong>).<br />
Weitere 30 sollen in absehbarer<br />
Zeit dazukommen.<br />
ERdgAs<br />
(FAHRzEUgüBERsICHT)<br />
VAN’s UNd LIEFERwAgEN<br />
Bei den mit Erdgas betriebenen<br />
Fahrzeugen ist das Angebot inzwischen<br />
umfangreich. Hier<br />
werden Lieferwagen, Van’s, Limousinen<br />
und Familien-Vans<br />
angeboten. Der Citroen Berlingo,<br />
der Fiat Dobló und der Peugeot<br />
Partner besitzen die<br />
gleichen Wurzeln und daher<br />
auch das gleiche Fahrzeugkonzept.<br />
Die drei Fahrzeughersteller<br />
kooperieren bei der Produktion,<br />
weshalb das Erscheinungsbild<br />
der drei Fahrzeuge ziemlich ähnlich<br />
ist. Sie sind als Lieferwagen<br />
und auch als kostengünstige Personen-Van’s<br />
zu haben. Allerdings<br />
bieten in Österreich nicht alle<br />
Händler diese Erdgasvarianten
en (2-2)<br />
nicht nur für Vielfahrer bieten<br />
die erdgastankstellen preislich<br />
einen interessanten ersatz zu<br />
den konventionellen Benzinund<br />
dieseltreibstoffen<br />
Fortsetzung aus<br />
<strong>Blaulicht</strong> 6-<strong>2012</strong><br />
In den 1980er<br />
Jahren war Flüssiggas<br />
in Österreich<br />
durch<br />
günstige Preise<br />
sehr verbreitet.<br />
Aufgrund der höheren<br />
Steuer für<br />
Privatfahrzeuge<br />
wurde es in<br />
Österreich aber<br />
wieder uninteressant.<br />
aus Frankreich an. Als Alternativen<br />
bieten sich hier der Opel<br />
Combo und der VW Caddy mit<br />
dem gleichen Fahrzeugkonzept<br />
und ähnlichem Design an, wobei<br />
der VW mit einer Spitze von 180<br />
km/h aufwarten kann.<br />
BUssE UNd LAsTKRAFTwAgEN<br />
Die großen Hersteller von Lastkraftwagen<br />
und Bussen haben<br />
inzwischen erdgasbetriebene<br />
motoren im Programm. Auch<br />
für Nutzfahrzeuge und Busse ist<br />
der Erdgas-Antrieb eine sparsame<br />
und umweltschonende Alternative.<br />
Denn gerade sie sind oft<br />
im Dauereinsatz – die idealen<br />
Voraussetzungen für eine schnelle<br />
Amortisierung der Investitionskosten<br />
beim alternativen<br />
Kraftstoff.<br />
mittlerweile wächst das Angebot:<br />
Immer mehr Lkws und Busse,<br />
selbst Sonderfahrzeuge wie<br />
müllautos und Gabelstapler sind<br />
erdgasbetrieben erhältlich.<br />
KLAssIsCHE LIMOUsINEN<br />
Das Angebot bei den klassischen<br />
Limousinen hält sich beim Erdgas-Antrieb<br />
noch in Grenzen.<br />
mercedes hat in der oberen mittelklasse<br />
den E200 NGT Kompressor<br />
(bivalent) auf den markt<br />
gebracht. Er basiert auf dem E<br />
200. Volvo hat sein Erdgasfahr-<br />
zeug S60 (modelbezeichnung<br />
Bi-Fuel) in der Kategorie der gehobenen<br />
mittelklasse anscheinend<br />
wieder aus dem Programm<br />
genommen. VW verkauft nun<br />
die Passat-Limousine und die<br />
Kombivariante als CNG-Variante<br />
unter dem Namen Trendline<br />
EcoFuel. Bei der Kategorie der<br />
Kompakt-Fahrzeuge hat Fiat<br />
sein früheres monopol eingebüßt.<br />
Die Fiat-modelle Panda<br />
und Punto haben durch den Citroen<br />
C3 Style 1.4, den Seat mii<br />
und den Ford Focus CNG Konkurrenz<br />
bekommen.<br />
FAMILIEN-VANs<br />
Hier rittern Fiat, Ford, Opel und<br />
VW um die Gunst der erdgasinteressierten<br />
Fahrzeug-Käufer.<br />
Der Fiat Qubo, der Ford C-max<br />
LPG, der Opel Zafira und auch<br />
der VW Touran können gasbetrieben<br />
geordert werden. Gerade<br />
hier ist beim Einsatz bei Unfällen<br />
daher besondere Aufmerksamkeit<br />
angebracht.<br />
erdgasbetrieben:<br />
den opel combo<br />
gibt es als familienauto<br />
oder als<br />
Kleintransporter<br />
foto: opel<br />
der seat mii soll<br />
schon bald mit bivalentemerdgasantrieb<br />
auf den<br />
markt kommen –<br />
er ist grundsätzlich<br />
baugleich mit<br />
dem VW up und<br />
dem skoda citigo<br />
foto: seat<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 27
kaleiDosk0p<br />
ELEKTROFAHRzEUgE<br />
Bei den Elektrofahrzeugen hat<br />
sich am meisten getan. Noch vor<br />
wenigen Jahren wurden kaum<br />
praxistaugliche Elektrofahrzeuge<br />
angeboten. Seit etwa einem Jahr<br />
bieten immer mehr bekannte<br />
Fahrzeughersteller<br />
Elektrofahrzeuge an. Wegen der<br />
noch großteils begrenzten<br />
Reichweite von 100 bis 200<br />
Kilometern werden diese<br />
Fahrzeuge aber vorerst eher in<br />
den großen Ballungsräumen<br />
anzutreffen sein. Auch die hohen<br />
Einstiegspreise dieser Fahrzeuge<br />
werden auf hohe Verkaufszahlen<br />
im moment eher bremsend wirken.<br />
Als Cityflitzer oder<br />
Zweitfahrzeug für Pendler aus<br />
dem städtischen Umland muss<br />
aber trotzdem immer öfter mit<br />
solchen Fahrzeugen bei technischen<br />
Hilfeleistungen seitens der<br />
Feuerwehren gerechnet werden.<br />
So bietet Nissan beispielsweise<br />
den Leaf (E-Fahrzeug des Jahres<br />
2011) an. Auch der Citroen C<br />
Zero und der Peugeot ION stehen<br />
bereits seit monaten bei den<br />
Händlern zum Verkauf und basieren<br />
auf Grund einer Kooperation<br />
auf dem japanischen<br />
mitsubishi i-miEV. Wohl nur alle<br />
heiligen Zeiten wird man den<br />
Tesla Roadster auf unseren Straßen<br />
antreffen, obwohl der Elektrosportwagen<br />
mit<br />
beeindruckenden Daten aufwarten<br />
kann: mit 225 kW (306 PS)<br />
und von 0 auf 100 in 3,7 Sekunden<br />
steht er vielen sportlichen<br />
Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
kaum nach. Auch die<br />
Reichweite von 200 bis 500 Kilometern<br />
(je nach Fahrweise) und<br />
eine Ladezeit von 90 bis 120 minuten<br />
lassen die künftigen möglichkeiten<br />
bei den<br />
Elektrofahrzeugen erahnen. Allerdings<br />
hat es auch der Preis in<br />
sich: in Europa muss man etwa<br />
117.000,– Euro hinblättern, um<br />
in den Fahrgenuss der neuen Art<br />
zu kommen.<br />
Bereits bestellen kann man den<br />
E-Smart – er soll ab Herbst bereits<br />
bei uns ausgeliefert werden.<br />
Schon seit ein bis zwei Jahren<br />
werden von bei uns eher unbekannten<br />
Firmen kleine Elektrofahrzeuge<br />
angeboten:<br />
Beispielsweise den Th!nk City,<br />
den Smiles Reva oder etwa den<br />
28 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
der opel Ampera ist identisch mit<br />
dem chevrolet Volt und wird als<br />
elektroauto propagiert, ist aber<br />
ein Plug-in-hybrid-fahrzeug –<br />
energiesparend nur im Kurzstreckenbetrieb<br />
foto: opel<br />
„Stromos“ von German E Cars<br />
sieht man fallweise auch auf unseren<br />
Straßen bereits cruisen.<br />
Der französische Autohersteller<br />
Renault bietet bereits seit einigen<br />
monaten den leichtgewichtigen<br />
Stadtflitzer „Twizy“ an, der allerdings<br />
ziemlich spartanisch ausgestattet<br />
ist. Noch heuer sollen<br />
auch die modelle „Zoe“ – ein<br />
viersitziger Kleinwagen und der<br />
Stadtlieferwagen Kangoo Rapid<br />
Z.E. von Renault zu haben sein.<br />
Der Kangoo Rapid Z.E. ist übrigens<br />
baugleich mit dem Citroen<br />
Berlingo Electrique, der ebenfalls<br />
gerade seine markteinführung<br />
erlebt.<br />
Noch etwa ein bis zwei Jahre<br />
wird man auf die Vorstellung der<br />
Elektrovariante des VW Golf<br />
warten müssen, während Ford<br />
den „Focus Electric“ noch für<br />
heuer angekündigt hat. Auch<br />
Audi hat die Einführung des A1<br />
e-tron für 2013 angekündigt.<br />
Als Elektro-Fahrzeuge werden<br />
in der Werbung der Chevrolet<br />
Volt und der baugleiche Opel<br />
Ampera propagiert. Sie gehören<br />
aber technisch gesehen in die<br />
Kategorie der Plug-in-Hybrid-<br />
Fahrzeuge (wie auch der Toyota<br />
Prius). Ist der elektrische Vorratsspeicher<br />
nach etwa 70 Kilometern<br />
aufgebraucht, so springt<br />
automatisch ein Verbrennungsmotor<br />
an, der Strom produziert,<br />
damit man nicht zu Fuß nach<br />
Hause gehen muss.<br />
Alles in allem gesehen tut sich<br />
etwas am E-Fahrzeugmarkt. Bis<br />
der große Boom einsetzt, wird es<br />
noch etwas dauern. Für die Feuerwehren<br />
ist es aber trotzdem<br />
schön langsam an der Zeit, sich<br />
mit diesen Themen auseinanderzusetzen.<br />
BIO-ETHANOL-FAHRzEUgE<br />
Bio-Ethanol-Fahrzeuge haben<br />
sich in Europa bisher kaum<br />
durchgesetzt. Lediglich der<br />
schwedische Hersteller Saab hatte<br />
eines seiner modelle für Bio-<br />
Ethanol tauglich gemacht. Der<br />
Saab 9-5 BioPower fährt sowohl<br />
mit Bioethanol (E85) als auch<br />
mit Benzin. Der motor stellt<br />
sich sogar automatisch auf den<br />
im Tank befindlichen Treibstoff<br />
um. Wenn E85 nicht erhältlich<br />
ist, wird einfach Benzin getankt.<br />
In Schweden wurde der Saab 9-5<br />
BioPower gut angenommen.<br />
Saab musste aber im Dezember<br />
2011 Insolvenz anmelden. Derzeit<br />
ist nicht klar, ob und wie es<br />
mit Saab weitergeht.<br />
Bioethanol wird aus Biomasse<br />
unterschiedlicher Quellen herge
stellt, beispielsweise aus Abfällen<br />
der Forstwirtschaft, aus Zuckerrohr<br />
und Zuckerrüben. Damit ist<br />
es ein erneuerbarer und nachhaltiger<br />
Treibstoff. Beim Einsatz in<br />
Fahrzeugen wird Bioethanol mit<br />
15 Prozent Benzin gemischt,<br />
um die Kaltstarteigenschaften zu<br />
verbessern. Dieser Treibstoff<br />
trägt die Bezeichnung E85. Ein<br />
Fahrzeug, das mit E85 statt mit<br />
normalem Benzin gefahren wird,<br />
reduziert den Ausstoß von Kohlendioxid<br />
(CO 2 ) um nicht weniger<br />
als 80 Prozent. Durchgesetzt<br />
hat sich dieses System beispielsweise<br />
in Südamerika. Argentinien<br />
ist weltweit einer der größten<br />
Produzenten von Bioethanol.<br />
Um vom Erdöl unabhängiger zu<br />
werden, fährt dort ein<br />
Großteil der Fahrzeuge<br />
bereits mit Bio-Ethanol<br />
bzw. Bio-Diesel.<br />
fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen<br />
der citroen c-cero<br />
ist baugleich mit<br />
dem Peugeot ion<br />
sowie dem mitsubishi<br />
i-miev und<br />
ein reines elektroauto<br />
foto: citroen<br />
QUELLEN:<br />
Oswald C., „Richtiges Arbeiten<br />
am verunfallten Kraftfahrzeug,“<br />
Teil 2, <strong>Blaulicht</strong> 6-2006<br />
Kerbl S. Ing., „Neue Technologien<br />
im Kraftfahrzeug“, ÖAmTC-<br />
Fachkonzept<br />
Amann R., Ing., Unterlagen der<br />
Landesfeuerwehrschule Vorarlberg<br />
<strong>Blaulicht</strong> 9-<strong>2012</strong>: Teil 3,<br />
Hybridfahrzeuge<br />
ELEKTROFAHRzEUgE<br />
Marke Type Hubraum Elektromotor Zusatzinfo<br />
(PS/ kW) (PS/ kW)<br />
Audi A1 e-tron – 61/ 45 (ab mitte 2013)<br />
Audi R8 e-tron – 381/ 280 (ab Ende <strong>2012</strong>)<br />
Citroen C-Zero – 64/ 47 baugleich mit<br />
mitsubishi i- miEv<br />
Ford Focus Electric – 125/ 92 markteinführung noch <strong>2012</strong><br />
German E Cars Stromos – 76/ 56<br />
mercedes SLS E-Cell (ab 2013?) – 533/ 392<br />
mINI mini E – 204/ 150 (Klein-Versuchsserie)<br />
mitsubishi i-miEV – 64/ 47<br />
Nissan Leaf 109/ 80 (E-Fahrzeug des Jahres 2011)<br />
Peugeot iOn baugleich mit mitsubishi<br />
i-miEv<br />
Renault Twizy – 17/ 12,5<br />
Renault Zoe – 88/ 65<br />
Renault Kangoo Rapid Z.E. – 60/ 44<br />
Smart Smart electric drive – 75/ 55<br />
Smiles REVA – 34/ 25<br />
Smiles CityEL – 6,5/ 5<br />
Tesla Roadster – 306/ 225<br />
Th!nk City – 41/ 30<br />
Toyota FT-EV – --- (ab <strong>2012</strong>)<br />
VW Golf blue-e-motion – 115/ 85 (ab Ende 2014)<br />
NUTzFAHRzEUgE (ELEKTRO)<br />
mAN Lion‘s City Hybrid (Elektrobus)<br />
Nissan e-NV200 (Elektro-Kleintransporter) (ab 2013)<br />
mercedes 230 Vito E-CELL (Elektro-Transporter)<br />
EcoCraft (Elektro-Kleintransporter)<br />
PLUg-IN-HyBRId<br />
Chevrolet Volt<br />
Opel Ampera<br />
Suzuki Swift Range Extender<br />
der smart electric<br />
drive kann<br />
beim smarthändler<br />
bereits<br />
bestellt werden.<br />
smart-Werksfoto<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 29
kaleiDosk0p<br />
fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen<br />
VOLL-HyBRIdFAHRzEUgE<br />
Verbrennungsmotor Elektromotor<br />
Marke Type Hubraum (PS/ kW) (PS/ kW) Zusatzinfo<br />
BmW ActiveHybrid 7 2979 ccm (320/ 235) ja (20/ 15)<br />
BmW ActiveHybrid X6 4396 ccm (4<strong>08</strong>/ 300) ja (90/ 67)<br />
Cadillac Escalade 2mode Hybrid 6200 ccm (409/ 301) ja (113 /83)<br />
Chevrolet Tahoe Hybrid 5300 ccm (332/ 244) ja (2x 82/ 2x60)<br />
Chevrolet Silverado 2mode Hybrid 6000 ccm (337/ 248) ja (2x85/ 2x62,5)<br />
Daihatsu Hybrid Vehicle Sports Konzept-Car<br />
GmC Yukon Hybrid 6000 ccm (332/ 244) ja –<br />
GmC Sierra Hybrid 6000 ccm (332/ 244) ja –<br />
Honda Civiv Hybrid 1339 ccm (95/ 70) ja (20/15)<br />
Hyundai Sonata Hybrid 2359 ccm (166/ 122) ja (29/ 40)<br />
Infiniti m35h 3500 ccm (364/ 268) ja (68 / 50)<br />
Lexus RX Hybrid 3500 ccm (249/ 183) ja (2x167/ 2x123)<br />
Lexus RX400h 3300 ccm (268/ 197) ja (167/ 123)<br />
Lexus CT 200h 1800 ccm (100/ 73) ja (82/ 66)<br />
Lexus RX450h 3300 ccm (245/ 180) ja (167/ 123)<br />
Lexus LS 600h 5000 ccm (445/ 327) ja (224/ 165)<br />
Lexus GS 450h 3456 ccm (296/ 218) ja (86/ 63)<br />
mazda Tribute HEV 2300 ccm (133/ 98) ja (94/ 70)<br />
mercedes mL 450 Hybrid 3500 ccm (297/ 205) ja (85/ 62)<br />
mercedes S 400 BlueHYBRID 3498 ccm (279/ 205) ja (20/ 15)<br />
Nissan Alitma Hybrid 2500 (158/ 116) ja (40/ 29)<br />
Peugeot 30<strong>08</strong> HYbrid4 2000 ccm (163/ 120) ja (37/ 27) (erster Diesel-Vollhybrid)<br />
Peugeot 307 HDi Hybrid 1600 ccm (90/ 66) ja (30/22)<br />
Porsche Panamera S Hybrid 2995 ccm (333/ 245) ja (47/ 34)<br />
Porsche Cayenne S Hybrid 2995 ccm (333/ 245) ja (111/ 82)<br />
Toyota Prius 1798 ccm (99/ 72) ja (62/ 60)<br />
Toyota Camry Hybrid 2362 ccm (156/ 114) ja (143/ 105)<br />
Toyota Estima Hybrid 2362 ccm (150/ 110) ja (143/ 105)<br />
Volvo XC60 Plug-in-Hybrid 2000 ccm (280/ 205) ja (70/ 51)<br />
Volvo V60 Hybrid 2400 ccm (215/ 158) ja (70/ 51)<br />
gAsFAHRzEUgE<br />
Marke Type Hubraum (PS/ kW) Zusatzinfo<br />
Citroen Berlingo (CNG) 1360 ccm (75/ 55) in Österreich nur bedingt erhältlich<br />
Citroen C3 Style 1.4 (CNG) 1360 ccm (75/ 55) in Österreich nur bedingt erhältlich<br />
Fiat Dobló 1,6 Natural Power (CNG) 1596 ccm (103/ 76)<br />
Fiat Panda 1,4 Natural Power (CNG) 1368 ccm (70/51)<br />
Fiat Punto 1,4 Natural Power (CNG) 1368 ccm (70/51)<br />
Fiat Qubo 1,4 Natural Power (CNG) 1360 ccm (70/ 51)<br />
Fiat multipla 1,6 (CNG) modell-Serie ausgelaufen<br />
Ford Focus C-max (CNG) 1999 ( 145/ 107) Eigenimport aus Deutschland möglich<br />
mercedes B 170 NGT (CNG) (116/ 85)<br />
mercedes E200 NGT (CNG) 1796 ccm (163/ 120)<br />
Opel Zafira (CNG) 1598 ccm (150/ 110)<br />
Opel Astra Caravan (CNG) 1598 ccm (97/ 71)<br />
OPEL Combo (CNG) 1364 ccm (120/ 88)<br />
Peugeot Partner (CNG) 1598 ccm (97/ 71)<br />
Renault Kangoo 1,6 (CNG) 1598 ccm (97/ 71)<br />
Volvo S60 (CNG) – modell-Serie ausgelaufen<br />
Volvo V70 (CNG) – modell-Serie ausgelaufen<br />
VW Touran (CNG) 1390 ccm (150/ 110)<br />
VW Golf Variant Bi FUEL (CNG) – modell-Serie ausgelaufen<br />
VW Passat (CNG) 1390 ccm (150/ 110)<br />
VW Passat Variant (CNG) 1390 ccm (150/ 110)<br />
VW Caddy EcoFuel (CNG) 1984 ccm (109/ 80)<br />
VW mulivan (CNG) 1984 ccm (100/ 74)<br />
NUTzFAHRzEUgE (ERdgAs)<br />
Fiat Ducato 3.0 Natural Power (CNG) 2999 ccm (136/ 100)<br />
mecedes Sprinter NGT (CNG) 1796 ccm (156/ 115)<br />
Ford Transit CNG 2300 ccm(145/ 107)<br />
BIO-ETHANOL-FAHRzEUgE<br />
Saab 9-5 BioPower (12-2011 Insolvenz angemeldet)<br />
30 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong>
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 31
kaleiDosk0p<br />
Brennende<br />
Waldhänge auf<br />
der Kanaren-insel<br />
la Palma<br />
fotos: AfP<br />
wAldBRäNdE wüten in Südeuropa<br />
international<br />
32 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Alle Jahre wieder: In<br />
Südeuropa kommt es<br />
wieder zu dramatischen<br />
Waldbränden. Schwerpunkte<br />
sind diesmal<br />
Griechenland, Italien<br />
und Spanien. Auf der<br />
iberischen Halbinsel<br />
starben dabei vier Menschen.<br />
Seit mitte Juli sind die südeuropäischen<br />
Feuerwehren mit<br />
Wald- und Flurbränden gefordert.<br />
Hitze, Trockenheit und Wind erschwerten<br />
die Löscharbeiten<br />
enorm. Vielerorts gehen die Behörden<br />
von Brandstiftung aus.<br />
gRIECHENLANd<br />
Besonders heftig wüteten die Flammen<br />
auf der griechischen Halbinsel<br />
Peloponnes. Dort mussten einzelne<br />
Ortschaften evakuiert werden. In<br />
der Region Achaia wurde der Notstand<br />
ausgerufen, weil sich die<br />
Flammen den Gemeinden Ano und<br />
Kato Kastritsi gefährlich genähert<br />
hatten. Über der rund 200.000 Einwohner<br />
zählenden Hafenstadt Patras<br />
hing dunkler Rauch. Starker<br />
Wind fachte das Feuer bei großer<br />
Trockenheit immer wieder an.<br />
ITALIEN: FRIEdHOF AUF<br />
sIzILIEN IN FLAMMEN<br />
In Süditalien waren Löschflugzeuge<br />
und Feuerwehren im pausenlosen<br />
Einsatz, um die zahlreichen Brände<br />
unter Kontrolle zu bringen.<br />
In der sizilianischen Kleinstadt San<br />
mauro Castelverde in der Provinz<br />
Palermo, stand sogar ein Friedhof<br />
in Flammen. Rund um den Ort<br />
hatten Brandstifter an Dutzenden<br />
Stellen Feuer gelegt. Schon vorher<br />
war es den Einsatzkräften gelungen,<br />
von 28 Feuern in mittel- und Süd-<br />
italien etwa ein Dutzend unter Kontrolle<br />
zu bringen. 16 Löschflugzeuge<br />
und Hubschrauber wurden eingesetzt.<br />
Auch ein Feuer in der Nähe von Taranto<br />
in Apulien, vor dem etwa 100<br />
menschen geflohen waren, wurde gestoppt.<br />
sPANIEN<br />
Verheerende Waldbrände im Norden<br />
Spaniens haben vier Todesopfer gefordert:<br />
Ein mann (64), der in seinem<br />
Auto schwerste Verbrennungen erlitten<br />
hatte, ist im Krankenhaus gestorben.<br />
Zuvor waren ein Vater (60) und seine<br />
Tochter (15) gestorben, als sie in Panik<br />
von einer Felsklippe ins Wasser<br />
sprangen, um sich in Sicherheit zu<br />
bringen. Ein weiterer mann erlitt einen<br />
Herzinfarkt bei Löscharbeiten an<br />
seinem Haus in Llers.<br />
Die Flucht, bei der, wie schon oben<br />
erwähnt, Vater und Tochter ums Leben<br />
gekommen waren, spielte sich äußerst<br />
dramatisch auf einer<br />
Küstenstraße bei Portbou ab. Dort<br />
waren 50 Autos von den Flammen<br />
eingeschlossen.<br />
Eine fünfköpfige französische Familie<br />
wurde bei Portbou von den Flammen<br />
eingeschlossen und verließ in Todesangst<br />
das Auto. Der Vater und seine<br />
Tochter rannten zur Steilküste, um ins<br />
meer zu springen. Doch die vermeintliche<br />
Rettungsaktion endete<br />
tödlich: die beiden ertranken. Die
Die Feuersbrunst<br />
war bei La Jonquera<br />
an der Grenze zu<br />
Frankreich ausgebrochen.<br />
Die Polizei<br />
brachte aus einem<br />
Feriencamp 74 Kinder<br />
und 17 Erwachsene<br />
in Sicherheit.<br />
Vier menschen kamen bei Bränden in<br />
nordspanien ums leben<br />
international<br />
mutter und zwei weitere Kinder<br />
überlebten das Inferno verletzt.<br />
Die Feuersbrunst war bei La Jonquera<br />
an der Grenze zu Frankreich<br />
ausgebrochen. Die Polizei brachte<br />
aus einem Feriencamp 74 Kinder<br />
und 17 Erwachsene in Sicherheit.<br />
Erschwert wurde die Situation<br />
durch die heftigen Winde, die das<br />
Feuer immer wieder anfachten. Der<br />
Innenminister der Provinz Katalonien,<br />
Felip Puig, nannte die Situation<br />
„außer Kontrolle“. Sie<br />
„überschreite“ die Reaktions- und<br />
Löschmöglichkeiten der örtlichen<br />
Feuerwehren. Die Brände seien die<br />
schlimmsten seit 26 Jahren.<br />
Aus Saragossa, madrid und Valencia<br />
wurden 400 zusätzliche Feuerwehrleute<br />
angefordert, auch<br />
Soldaten mussten helfen.<br />
Wegen der starken Rauchentwicklung<br />
war der Straßen- und Zugverkehr<br />
zwischen Frankreich und<br />
Spanien unterbrochen, teilte die<br />
Regionalregierung mit.<br />
Zur Brandursache sagte ein Regierungssprecher,<br />
dass möglicherweise<br />
„total unvorsichtige“ Fahrer Zigarettenkippen<br />
aus dem Autofenster<br />
geworfen hätten.<br />
KANARIsCHE INsELN<br />
Auch auf der Kanareninsel La Palma<br />
war es zu Waldbränden gekommen.<br />
Den Einsatzkräften war es<br />
gelungen, einen ausgebrochenen<br />
Brand unter Kontrolle zu bringen. Die<br />
Flammen hatten 900 Hektar Wald in<br />
mitleidenschaft gezogen. Im Süden<br />
der spanischen Kanareninsel Teneriffa<br />
rückten etwa 500 Feuerwehrleute mit<br />
elf Löschflugzeugen an, um ein Großfeuer<br />
einzudämmen. Bereits zuvor waren<br />
zahlreiche Häuser in der<br />
Gemeinde Vilaflor evakuiert worden.<br />
BALEAREN<br />
Der Waldbrand im Westen der spanischen<br />
Urlaubsinsel mallorca ist mittlerweile<br />
unter Kontrolle. Das<br />
berichtete die Naturschutzbehörde<br />
Ibanat in Palma de mallorca. Etwa 33<br />
Hektar Kiefernwald seien vernichtet<br />
worden. Zuerst war die Rede von einer<br />
Fläche von 65 Hektar gewesen.<br />
Dagegen gingen die Löscharbeiten an<br />
zwei weiteren Brandstellen im Süden<br />
der Baleareninsel verstärkt weiter. Vier<br />
weitere Brände, davon einer nahe des<br />
Naturparks s‘Albufera im Norden<br />
mallorcas, konnten schon zuvor gelöscht<br />
werden. Die Ferieninsel ist in<br />
diesem Sommer von ungewöhnlich<br />
vielen Bränden heimgesucht worden.<br />
Die Polizei vermutet in mehreren Fällen<br />
Brandstiftung.<br />
Quellen:<br />
APA<br />
„Die Welt“<br />
„Der Spiegel“<br />
„Focus“<br />
AFP<br />
international<br />
Alle Jahre wieder<br />
brennt es in<br />
Griechenland<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong> 33
Pixa 3: Stirnlampe mit breitem, homogenem lichtkegel<br />
die stirnlampe<br />
Pixa 3 bietet eine<br />
reihe von praxisorientiertenVorteilen<br />
kaleiDosk0p<br />
Für Arbeiten im Nahbereich ist die<br />
Pixa-3-Stirnlampe besonders gut<br />
geeignet.<br />
Die Vorteile der Stirnlampe:<br />
• Der Anwender hat beide Hände<br />
frei zum Arbeiten: Die<br />
Lampe kann mit dem Stirnband<br />
am Kopf getragen, mit<br />
der Befestigungsplatte (im Lieferumfang<br />
enthalten) am Helm<br />
angebracht oder auf den Boden<br />
gestellt werden.<br />
• Die ideale Leuchtvariante für<br />
alle Arbeiten im Nahbereich:<br />
breiter, homogener Lichtkegel<br />
(15 meter während 12 Stunden,<br />
25 Lumen)<br />
• Die konstante Leuchtkraft gewährleistet,<br />
dass sich die<br />
Richtigstellung!<br />
Sehr geehrte Redaktion!<br />
Ich ersuche im Namen der FF st. Andrä um<br />
Richtigstellung des Berichtes im<br />
<strong>Blaulicht</strong>magazin (Ausgabe 07-<strong>2012</strong>).<br />
Der tödlich verunglückte LKW Lenker ist mit<br />
seinem Sattelzugfahrzeug auf der Brücke nach<br />
dem Donnersbergtunnel nicht wie berichtet auf<br />
der Brücke hängen geblieben, sondern direkt<br />
nach dem Durchbrechen der Leitschienen abge-<br />
34 <strong>Blaulicht</strong> <strong>08</strong>-<strong>2012</strong><br />
Leuchtstärke während der angegebenen<br />
Leuchtdauer nicht<br />
verringert.<br />
• Notbeleuchtung, wenn die<br />
Batterien fast verbraucht sind<br />
(5 meter während mindestens<br />
10 Stunden).<br />
• Der Drehschalter ist auch mit<br />
Handschuhen einfach zu bedienen.<br />
• Robust:<br />
- hervorragende Sturz- (zwei<br />
meter), Stoß- und Druckfestigkeit<br />
(80 kg)<br />
- Transportstellung schützt das<br />
Glas und verhindert unbeabsichtigtes<br />
Einschalten<br />
• Komfortables, verstellbares<br />
Stirnband lässt sich zum Waschen<br />
leicht abnehmen.<br />
• Wasserdicht bis -1 m während<br />
30 minuten (IP 67), nach Eintauchen<br />
keine spezielle Pflege<br />
erforderlich.<br />
- Zertifizierungen: CE<br />
- ATEX: CE0<strong>08</strong>0, Ex II 3 GD,<br />
Ex nAnL IIB T4<br />
- HAZLOC: class I Groups C<br />
& D div II, Class II Group G<br />
div II<br />
Die Zertifizierungen gelten nur<br />
für den Betrieb mit Alkali-Batterien.<br />
- ANSI/NEmA FL 1<br />
• Widerstandsfähig gegen chemische<br />
Produkte (siehe www.<br />
petzl.com).<br />
• Betriebsmöglichkeiten: 2 AA/<br />
LR6-Batterien (im Lieferumfang<br />
enthalten), geeignet für<br />
Alkali-Batterien, aufladbare<br />
Ni-mH-Batterien sowie Lithium-Batterien,<br />
mit denen sich<br />
die Leuchtdauer bei gleicher<br />
Leuchtkraft verdoppelt.<br />
• Gewicht mit Batterien: 160 g<br />
• 3 Jahre Garantie<br />
stürzt. Der LKW wurde für die Bergung des<br />
Toten am darunter befindlichen Hang gesichert.<br />
Da es sich auch um Ermittlungen seitens der<br />
Staatsanwaltschaft handelt ersuchen wir um<br />
Richtigstellung des Berichtes.<br />
mit kameradschaftlichen Grüßen<br />
OBI Wolfgang Kobold
AcO-systemlösungen: dem hochwasser vorbeugen<br />
Jedes 10. Haus in Österreich ist laut<br />
Joanneum Research überflutungsgefährdet.<br />
Die anstehende Schneeschmelze<br />
ist die erste Gefahrenzeit<br />
im Jahr. Mit den richtigen baulichen<br />
Maßnahmen können Hausbesitzer<br />
ihr Eigenheim vor Überflutungen<br />
schützen.<br />
Hochwasser lässt sich nicht verhindern.<br />
Starkregenereignisse und<br />
Überschwemmungen hinterlassen<br />
ihre Spuren. Das Wasser sammelt<br />
sich vor den Kellerfenstern und<br />
dringt ins Innere ein. Von überschwemmten<br />
Kellern bis zur Zerstörung<br />
ganzer Häuser, die<br />
Folgeschäden sind teuer: nasse Keller,<br />
durchnässte Hauswände, feuchte<br />
Fußböden und möbel sowie Schimmelbildung.<br />
wIRKsAM VORBEUgEN<br />
Kellerfenster sind für den Hochwasserschutz<br />
ein entscheidendes Thema<br />
geworden. Wasser- und Schlammmassen<br />
können durch wasserdichte<br />
Kellerfenster aufgehalten werden.<br />
Dazu hat ACO Systemlösungen<br />
entwickelt, die perfekt und sicher<br />
zusammenspielen: Das ACO-<br />
Therm-Leibungsfenster bietet nicht<br />
nur Schutz vor Hochwasser, sondern<br />
ist das erste Fenster seiner Art, das<br />
das gesamtenergetische Ergebnis eines<br />
Hauses nachweislich verbessert.<br />
Es besteht aus einem einheitlichen<br />
Rahmen, in den unterschiedliche<br />
Fensterausführungen eingesetzt<br />
werden können. Um hohem Wasserdruck<br />
standzuhalten, verriegeln<br />
bis zu 23 Schließpunkte den Fensterflügel<br />
mit dem Rahmen. Spezielle<br />
Dichtungen im Fensterrahmen<br />
stellen sich ebenfalls dem Wasser<br />
entgegen.<br />
RüCKsTAUENdE<br />
wAssERMAssEN<br />
Ein weiteres Problem bei Hochwasser<br />
sind die rückstauenden Wassermassen:<br />
Herkömmliche Kanalnetze<br />
sind meist nur für durchschnittliche<br />
Regenmengen ausgerichtet: Bei<br />
Starkregen können sie das Wasser<br />
nicht mehr fassen, es staut sich und<br />
sucht einen anderen Weg zum Überlaufen<br />
– oft findet es den in den Abwasserrohren<br />
des Kellers. Die<br />
Rückstausicherung für die Lichtschächte<br />
und Kellerabläufe verhindert,<br />
dass rückstauendes Wasser in<br />
den Lichtschacht bzw. in den Kellerabfluss<br />
gedrückt wird und in den<br />
Keller gelangt.<br />
wEITERE INFOs<br />
Weitere Infos finden Sie unter:<br />
www.kellerschutz.de<br />
Kleinanzeigen<br />
zU VERKAUFEN<br />
1) druckwasserdichte<br />
lichtschächte<br />
2) rückstausicherung<br />
für lichtschächte<br />
3) wärmebrückenfreie<br />
und druckwasserdichtelichtschachtmontage<br />
auf<br />
montageplatten<br />
4 ) hochwasserdichte<br />
Kellerfenster<br />
5) rückstausicherungen<br />
für Kellerentwässerung<br />
TS 12 BMW FOX, FA. Rosenbauer, BJ 1989, 195<br />
Betr.-Std., Pumpenservice 20<strong>08</strong>, motorservice <strong>2012</strong>,<br />
voll funkionsfähig, zu verkaufen. Fixpreis € 2.000,–.<br />
Anfragen: FF Untertweng/Ktn., Brunner Thomas, Tel.<br />
0676 / 72 84 779, ff-untertweng@gmx.at<br />
„Die Stadt Wels, Städtische Betriebe – Dst. Feuerwehr-Verwaltung<br />
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56.923, Betriebsstunden Leiter (Nebenantrieb): 1.578<br />
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Anfragen und Anforderung der Verkaufsunterlagen<br />
richten Sie bitte an die Stadt Wels, SB-Feuerwehr-<br />
Verwaltung, 4601 Wels, Hamerlingstraße 3-5, Telefon:<br />
+43 / 7242 / 42 230-2280, Telefax: +43 / 7242 / 42<br />
230-2550, E-mail: office@feuerwehr-wels.or.at“<br />
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foto: Aco
P.b.b. GZ 03Z035050 (Stmk.),<br />
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Abs.: Verlag Artis Media - Rudolf Lobnig<br />
8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1<br />
Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8020 Graz