RetteR 2012 in WelS - Blaulicht
RetteR 2012 in WelS - Blaulicht
RetteR 2012 in WelS - Blaulicht
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<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK 10-<strong>2012</strong><br />
Tirol<br />
Acetylengasflasche<br />
beschossen<br />
Sondere<strong>in</strong>heit<br />
Cobra beschoss<br />
Acetylengasflasche<br />
Seite 24<br />
www.blaulicht.at<br />
<strong>RetteR</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>WelS</strong><br />
Seite 4<br />
steiermark: Karnten<br />
Internationale-<br />
Waldbrandbekämpfung<br />
aus der<br />
Steiermark<br />
Seite 32<br />
Stiftsschmiede<br />
Ossiach <strong>in</strong><br />
Flammen<br />
Brand <strong>in</strong> Restaurant<br />
ausgebrochen<br />
Seite 34<br />
61. JAhrGANG
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx<br />
Tausendfach<br />
bewährt.<br />
TWISTER NEU<br />
Zertifiziert nach EN 15090:<strong>2012</strong> HI3 CI SRA<br />
Als Feuerwehre<strong>in</strong>satzstiefel hat er sich bereits tausendfach bewährt.<br />
Mit neuen Funktionen ist der TWISTER nun noch besser für den harten<br />
Feuerwehralltag geeignet: neues BOA Schnürsystem mit Rosenbauer<br />
Shield, Knöchelschutz, 4 Flexzonen für optimalen Tragekomfort und<br />
robuste Anziehschlaufen. Der TWISTER NEU überzeugt durch ger<strong>in</strong>ges<br />
Gewicht, optimalen Tragekomfort und ansprechendes Design.<br />
www.rosenbauer.com<br />
2 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Jetzt<br />
NEU!<br />
gba_anzeige_twister_210x297_<strong>2012</strong>-09-20.<strong>in</strong>dd 1 21.9.<strong>2012</strong> 08:51
<strong>Blaulicht</strong><br />
FAchzeitschriFt Für BrANDschUtz UND FeUerWehrtechNiK 10-<strong>2012</strong><br />
Retter <strong>2012</strong><br />
<strong>in</strong> Wels<br />
Rundgang durch<br />
das Messegelände<br />
Seite 4<br />
titelstORy<br />
KAleiDOsKOp<br />
Mittelteil<br />
www.blaulicht.at<br />
PARTNERFIRMEN VON BLAULICHT-ONLINE<br />
Die Onl<strong>in</strong>e-Ausgabe von „<strong>Blaulicht</strong>“ wird von den Firmen Lenz<strong>in</strong>g FR u. Pfeifer-<br />
Bekleidung gesponsert. Diesen Firmen gilt der besondere Dank der Redaktion.<br />
ÖBFV-Aktuell<br />
Strategiekonferenz<br />
– Start <strong>in</strong> die<br />
neue Funktionsperiode.<br />
Seite 10<br />
4 <strong>RetteR</strong> <strong>2012</strong> <strong>in</strong> Wels – neUiGKeiten UnD ACtiOns<br />
10 ÖBFV aktuell: Strategiekonferenz – Start <strong>in</strong> die neue Funktionsperiode<br />
11 Im Fokus: Mit Sorgfalt und Bedacht <strong>in</strong> die Zukunft gehen!<br />
12 Stöbich Brandschutz: Textiler Feuerschutzabschluss<br />
14 Technische Hilfeleistung bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen (3)<br />
Alternative Antriebe – Erdgas<br />
18 Aktuelles kommentiert: RauchWARNmelder – Kärnten als Vorreiter<br />
19 Dräger: Fünf Helme für die beste Feuerwehr-Website<br />
20 Zurück zur Schulbank: Was versteht man unter Selbstentzündung? (33)<br />
24 T i r o l : Acetylengasflasche beschossen<br />
25 Im Fokus: Mit Sorgfalt und Bedacht <strong>in</strong> die Zukunft gehen!<br />
26 Filip<strong>in</strong>os tra<strong>in</strong>ierten <strong>in</strong> Lebr<strong>in</strong>g<br />
28 Brandschutztag <strong>2012</strong><br />
30 Neues Rüstfahrzeug für BF Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
31 Neuer Präsident für Feuerwehrweltverband<br />
32 Internationaler Waldbrandbekämpfungstrupp aus der Steiermark<br />
33 International: 258 Tote bei Großbrand <strong>in</strong> Pakistan<br />
33 International: Schwere Waldbrände <strong>in</strong> Australien<br />
34 K ä r n t e n : Stiftsschmiede Ossiach <strong>in</strong> Flammen<br />
35 Kle<strong>in</strong>anzeigen<br />
Bundesländerberichte<br />
titelfOtO Retter-Messe <strong>2012</strong> <strong>in</strong> Wels - Fotos: Messe Wels, Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landes feuerwehrkom mandant LBD Albert Kern, 8403 Lebr<strong>in</strong>g-St. Margarethen, Florianistraße 22, Tel. (0 31 82) 7000-0. – Medien<strong>in</strong>haber, Verleger: Verlag<br />
Artis Media – Rudolf Lobnig, 8046 Graz-St. Veit, L<strong>in</strong>denweg 1 – Redaktion: Rudolf Lobnig und Christof Oswald; Naturwissenschaftlich-technischer Beirat: LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, (Leitung), BD Dr.<br />
Otto Meisenberger und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc – Alle 8046 Graz-St.Veit, L<strong>in</strong>denweg 1, Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80, E-Mail: lobnig@blaulicht.at, oswald@blaulicht.at; BLAULICHT-onl<strong>in</strong>e:<br />
www.blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Kärnten: LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße, Nr. 20, Tel. (0 46 3) 36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15, E-Mail<br />
der LAWZ: lawz@feuerwehr-ktn.at – Verantwortlich für Mutation Tirol: Christof Oswald, Tel.: 0664 / 25 29 069; E-Mail: oswald@blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Vorarlberg: LFI Ing. Hubert<br />
Vetter, Landesfeuerwehrverband Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Florianistraße 1, Tel.: (05522) 3510-0, Fax: (05522) 3510-266, E-Mail: office@lfv-vorarlberg.at<br />
Verlagsort: Graz – Ersche<strong>in</strong>ungsweise: monatlich – Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion gestattet. Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH., 8042 Graz, Messendorf.<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie Gerichtsstand ist Graz. – Anzeigen: Agentur media.w@tch Richard Tuscher. A-8075 Hart b. Graz, Rastbühelstraße 122. Tel.: +43(0)664 340 9967,<br />
Fax: +43(0)810 9554 099029, E-Mail: blaulicht@mediawatch.at – Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der Feuerwehrmänner/frauen. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung<br />
des Medien<strong>in</strong>habers wieder. – Preis des E<strong>in</strong>zelheftes: € 2,50<br />
61. JAhrGANG<br />
Techn. Hilfeleistung<br />
bei Unfällen mit<br />
KFZ (3)<br />
Alles um Erdgas betriebene<br />
Fahrzeuge<br />
Seite 14<br />
125 Jahre Zeitgeschehen <strong>Blaulicht</strong><br />
Gegründet 1886
TITELsTORy<br />
<strong>RetteR</strong> <strong>2012</strong> <strong>in</strong> <strong>WelS</strong><br />
neuigkeiten und Actions<br />
Vom 4. bis 7. Oktober<br />
stand Wels ganz im Zeichen<br />
des Feuerwehrwesens<br />
und anderer E<strong>in</strong>satzorganisationen.<br />
ABI d. V. CHRIsTOF OsWALd<br />
4 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Die Retter-Messe <strong>in</strong> Wels<br />
ist die umfangreichste Leistungsschau<br />
des Feuerwehrwesens<br />
<strong>in</strong> Österreich und f<strong>in</strong>det alle zwei<br />
Jahre statt. Auch heuer präsentierten<br />
wieder mehr als 120 Aussteller<br />
auf der Messe Wels ihre<br />
Produkte, Dienstleistungen und<br />
Sicherheitskonzepte.<br />
THEMENBLÖCKE<br />
Unterteilt war die Messe <strong>in</strong> die<br />
Themenblöcke „E<strong>in</strong>satzorganisationen“,<br />
„E<strong>in</strong>satz- und Sonderfahrzeuge“,<br />
„Arbeitssicherheit“,<br />
„betriebliche Sicherheit“ und<br />
„private Sicherheit“. Ergänzt<br />
wurde die Schau durch <strong>in</strong>teressante<br />
Rahmenprogramme mit<br />
praktischen Demonstrationen,<br />
die sich über die gesamten vier<br />
Tage erstreckten, sowie aktuelle<br />
Vorträge im Europacenter.<br />
FEUERWEHR<br />
Neben bekannten und auch weniger<br />
bekannten Ausstellern, die<br />
Produkte des vorbeugenden und<br />
abwehrenden Brandschutzes repräsentierten,<br />
gab es auch e<strong>in</strong>en<br />
Bereich für ideelle Aussteller.<br />
Hier wurden e<strong>in</strong>erseits erst kürzlich<br />
<strong>in</strong> Dienst gestellte E<strong>in</strong>satzfahrzeuge,<br />
aber auch historisch<br />
<strong>in</strong>teressante Oldtimer gezeigt.<br />
NOsTALGIE<br />
Diese historische Ausstellung<br />
stand unter dem Motto „Wie die<br />
Feuerwehren mobil wurden“. Vom<br />
Handzug oder von pferdegezogenen<br />
Geräten über die ersten Benz<strong>in</strong>-<br />
und Dieselfahrzeuge bis h<strong>in</strong><br />
zum modernen gasbetriebenen<br />
und elektrisch betriebenen Fahrzeug<br />
– die Feuerwehrgeschichte<br />
wurde heuer auf der Retter erlebbar.<br />
Täglich gab es auch Präsentationen<br />
dieser „Oldies“ im<br />
Freigelände.<br />
FIREFIGHTER CHALLENGE<br />
Auch Wettkampfstimmung gab es<br />
auf der „Retter <strong>2012</strong>“: seit 20 Jahren<br />
sorgt die „Firefighter Challenge“<br />
<strong>in</strong> den USA und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
europäischen Ländern für spannende<br />
und publikumswirksame<br />
Wettkämpfe – nun wurde dieses<br />
Spektakel im Rahmen der Messeveranstaltung<br />
auch nach Österreich<br />
transferiert. Am Samstag,<br />
den 6. Oktober, fand die erste<br />
„Austrian Firefighter Challenge“,<br />
präsentiert von Hauptlöschmeister<br />
und Feuerwehrweltmeister Herbert<br />
Krenn, statt. Dieser Feuerwehr-Wettkampf<br />
zählt zu den<br />
härtesten der Welt. Das Publikum<br />
sah spannende Wettkämpfe.
Die Retter-Messe <strong>in</strong><br />
Wels ist die umfangreichste<br />
Leistungsschau des<br />
Feuerwehrwesens <strong>in</strong><br />
Österreich und f<strong>in</strong>det<br />
alle zwei Jahre statt.<br />
fotos: Messe, Wels<br />
RAHMENPROGRAMM<br />
Täglich fanden im Freigelände<br />
E<strong>in</strong>satzübungen, die von verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>satzkräften bestritten<br />
wurden, statt. Praktische<br />
Demonstrationen durch Aussteller,<br />
die das E<strong>in</strong>satzspektrum ihrer<br />
Produkte zeigten, ergänzten die<br />
Vorführungen.<br />
Abgerundet wurde die Präsentation<br />
des Feuerwehrwesens durch<br />
Vorträge über<br />
neue Fachkonzepte, Brandschutzbedarfs-<br />
und Entwicklungspläne<br />
sowie<br />
zielgruppenorientierte Ausbildung.<br />
foto: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
TITELsTORy<br />
RUNdGANG<br />
E<strong>in</strong> Rundgang durch die Retter <strong>2012</strong> <strong>in</strong> Wels soll<br />
e<strong>in</strong>ige der angebotenen „Highlights“ (alphabetisch)<br />
aufzeigen.<br />
AsTRA-sERVICEs<br />
ASTRA-Services gilt als Spezialist für Schadenssanierungen.<br />
Besonders die Bereiche Brand- und<br />
Wasserschaden sowie die Tatortre<strong>in</strong>igung stehen<br />
ganz oben am Angebotsprogramm. Astra ist auch<br />
Spezialist beim fachgerechten Entfernen von Graffiti<br />
von Hausmauern. Unter der Internetadresse<br />
www.astra-services.at gibt es weitere Infos.<br />
BIG TEMPEsT<br />
Das deutsche Unternehmen BIG Tempest bietet<br />
e<strong>in</strong>e umfangreiche Palette an Druckventilatoren an.<br />
Highlights auf der Retter <strong>2012</strong> waren am BIG-<br />
Tempest-Stand die neuen Hochdrucklüfter der<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 5
xxxxxxxxxxxxxx<br />
TITELsTORy<br />
HP-Serie (High-Pressure-Serie).<br />
Ebenfalls gezeigt wurde e<strong>in</strong> mobiler<br />
Rauchverschluss für die<br />
Selbsthilfe. Diese Rauchverschlüsse<br />
s<strong>in</strong>d für Krankenhäuser<br />
und ähnliche öffentliche E<strong>in</strong>richtungen<br />
gedacht und sollen<br />
im Ernstfall durch die Montage<br />
durch das Personal bis zum E<strong>in</strong>treffen<br />
der Feuerwehr die<br />
Fluchtwege rauchfrei halten. Infos<br />
unter www.big-tempest.de .<br />
dLOUHy<br />
Das Familienunternehmen<br />
Dlouhy mit Standorten <strong>in</strong> Wien<br />
und Tulln ist schon lang im Bereich<br />
von Sonder- und Spezialfahrzeugbau<br />
tätig. Bisher wurden<br />
vorwiegend Ambulanzfahrzeuge<br />
produziert. Seit geraumer Zeit<br />
werden jedoch auch <strong>in</strong>dividuelle<br />
Fahrzeugkonstruktionen für<br />
Feuerwehren erarbeitet. Auf der<br />
„Retter <strong>2012</strong>“ zeigte Dlouhy ei-<br />
6 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Messe Wels <strong>2012</strong><br />
nen VW Amarok mit GFK-Kofferaufbau,<br />
der <strong>in</strong>dividuell ausgebaut<br />
werden kann sowie das neus KDO-<br />
F der FF Zellerndorf auf Basis e<strong>in</strong>es<br />
VW Crafters. Ausgestellt wurde<br />
auch e<strong>in</strong> „Smartl<strong>in</strong>er“, ebenfalls auf<br />
e<strong>in</strong>em VW Crafter aufgebaut. Dieser<br />
Kurzstreckenbus (13- bis 19-Sitzer)<br />
eignet sich besonders für<br />
Tourismusunternehmen, aber auch<br />
als Mannschaftstransportfahrzeug<br />
für größere Feuerwehren zu e<strong>in</strong>em<br />
sensationell günstigen Preis. News<br />
unter www.dlouhy.at .<br />
dRÄGER<br />
Messebesucher konnten die flexibel<br />
e<strong>in</strong>setzbare Mietgeräte-Station Dräger<br />
Rental Robot – e<strong>in</strong> System, das<br />
e<strong>in</strong>e automatisierte Aus- und Rückgabe<br />
von Arbeitsgeräten und Verbrauchsmaterial<br />
ermöglicht – sowie<br />
e<strong>in</strong>e von Dräger entwickelte mobile<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsanlage für Arbeiten <strong>in</strong> Behältern,<br />
engen Räumen und Schächten<br />
testen. Gezeigt wurde auch, wie<br />
Atemschutzmasken und Gas-<br />
messgeräte optimal gewartet und<br />
geprüft werden. Umfassende Informationen<br />
gab es auch über das vielfältige<br />
Schulungsangebot von<br />
Dräger. Außerdem konnten sich die<br />
Besucher e<strong>in</strong> „Bild“ von der neuen<br />
Schutzbrillenserie Dräger X-pect<br />
8000 machen. Homepage: www.<br />
draeger.at .<br />
SPEZIALFAHRZEUGE<br />
FIREFOG TECHNOLOGy<br />
Verdampfermasch<strong>in</strong>en unterschiedlicher<br />
Leistungsklassen bietet Firefog<br />
Technology aus Traiskirchen.<br />
Die Nebelgeräte erzeugen e<strong>in</strong>en<br />
besonders dichten und brandrealistischen<br />
Rauch und s<strong>in</strong>d daher für<br />
den E<strong>in</strong>satz von Feuerwehr-Atemschutzübungen<br />
und anderen Übungse<strong>in</strong>sätzen,<br />
beispielsweise für das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Wärmebildkameras, bestens<br />
geeignet. Angeboten werden<br />
vom Unternehmen auch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden<br />
für Ausbildung und Taktik.<br />
Weitere Infos unter: www.firefog.<br />
eu .<br />
fotos: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
GFG<br />
Spezialist für Gaswarnungen ist<br />
das deutsche Unternehmen GfG<br />
Gesellschaft für Gerätebau mbH.<br />
Highlight am GfG-Stand war<br />
NEUFAHRZEUGE<br />
SERVICE - REPARATUR<br />
EIN- & UMBAUTEN<br />
FAHRZEUGSANIERUNG<br />
DLOUHY GMBH<br />
TULLN - WIEN
die Teststation TS400, die e<strong>in</strong>e<br />
Weiterentwicklung der bewährten<br />
Dock<strong>in</strong>gstation DS400 darstellt.<br />
Die Teststation<br />
ermöglicht e<strong>in</strong>en kostengünstigen,<br />
flexiblen und ortsunabhängigen<br />
E<strong>in</strong>satz. Durch die<br />
automatische Aufzeichnung der<br />
erforderlichen Daten werden alle<br />
Anforderungen zur Durchführung<br />
und Aufzeichnung von Anzeigetests<br />
entsprechend den<br />
Vorgaben der T023/T021 der<br />
BG RCI erfüllt. Internet: www.<br />
gasmessung.de .<br />
HTTP TECHNIsCHE PROdUKTE<br />
Die Firma HTTP Technische<br />
Produkte ist vor allem für den<br />
Vertrieb optischer und akustischer<br />
Warne<strong>in</strong>richtungen für<br />
E<strong>in</strong>satzfahrzeuge bekannt.<br />
Ebenfalls im Programm des Unternehmens<br />
bef<strong>in</strong>den sich LED-<br />
Arbeitssche<strong>in</strong>werfer,<br />
Xenon-Suchsche<strong>in</strong>werfer sowie<br />
Handlampen und mobile Akku-<br />
Flutlichtstrahler. Relativ neu im<br />
Programm s<strong>in</strong>d nun Zugw<strong>in</strong>den,<br />
die entweder elektrisch oder mit<br />
e<strong>in</strong>em Benz<strong>in</strong>motor angetrieben<br />
werden. Weitere Infos: www.http-austria.at<br />
.<br />
INTERsPIRO<br />
Interspiro war auf der „Retter<br />
<strong>2012</strong>“ mit e<strong>in</strong>em großen Stand<br />
vertreten. Neben der bewährten<br />
Helm- und Atemschutztechnik<br />
<strong>in</strong>teressierte viele Besucher die<br />
„Spirocom-Technologie“. Die an<br />
Messe Wels <strong>2012</strong><br />
der Atemschutzmaske montierte<br />
SpiroCom-E<strong>in</strong>heit ermöglicht<br />
Teamgespräche ohne manuelle<br />
Bedienung und lenkt so nicht<br />
vom eigentlichen E<strong>in</strong>satzgeschehen<br />
ab. Sie verfügt über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte<br />
Sprachverstärkung<br />
sowie über e<strong>in</strong>e drahtlose Funkschnittstelle.<br />
Rege Nachfrage<br />
herrschte auch nach der von Interspiro<br />
vertriebenen Wärmebildkameraserie<br />
„Hornet,“ e<strong>in</strong>em<br />
Produkt aus österreichischer Produktion.<br />
Internet: www.<strong>in</strong>terspiro.at<br />
.<br />
IVECO-MAGIRUs<br />
Nur e<strong>in</strong> “guter”<br />
Rauchmelder<br />
weckt Sie bei<br />
Feuer, wenn<br />
Sie schlafen ...<br />
xxxx TITELsTORy xxxxxxx<br />
Iveco-Magirus zeigte auf se<strong>in</strong>em<br />
Stand Fahrzeuge aus der<br />
Kompakt-Serie auf Basis des<br />
Iveco Daily und e<strong>in</strong> HLF, auf<br />
dem Fahrgestell des Iveco Euro-<br />
Cargo aufgebaut. Im ideellen<br />
Teil der Messe waren auch Spezialfahrzeuge<br />
aus dem Haus Magirus<br />
zu sehen. Infos: www.<br />
iveco-magirus.at .<br />
LEMA<br />
Die Lema Mayrhofer GmbH<br />
aus dem oberösterreichischen<br />
Eferd<strong>in</strong>g bietet e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Programm an Re<strong>in</strong>igungs-<br />
fotos: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
Inserat<strong>Blaulicht</strong>10-<strong>2012</strong>:Layout 1 26.09.<strong>2012</strong> 14:13 Seite 1<br />
Die logische Weiterentwicklung:<br />
Fire Angel WST-630<br />
Jetzt mit Funkvernetzung<br />
Highlights:<br />
*Bis zu 50 Rauchmelder vernetzbar<br />
*Erstalarmkennung<br />
*Repeaterfunktion<br />
*10 Jahresbatterie für Melder und Funkmodul<br />
*Auch als “Stand Alone” Melder verwendbar<br />
*Nachträglich durch Funkmodul erweiterbar<br />
*Thermoptek Technologie<br />
*großer Testknopf, leicht zu betätigen ...<br />
Erhältlich im guten Fachhandel<br />
und unter www.rauchmeldershop.at<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 7
xxxxxxxxxxxxxx<br />
TITELsTORy<br />
geräten, Hochdruckre<strong>in</strong>igern,<br />
Kehrgeräten, Schlamm- und<br />
Nasssaugern. Neuerd<strong>in</strong>gs bietet<br />
die Firma auch Hochdrucklöschgeräte<br />
an. Vorteil des<br />
Löschsystems: ger<strong>in</strong>ger Wasserverbrauch<br />
durch Fe<strong>in</strong>stvernebelung<br />
sowie ger<strong>in</strong>ge<br />
Wasserschäden beim Brandobjekt.<br />
Internet: www.lema.at .<br />
Bereiche an. An dieser Stelle sei<br />
darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass laut<br />
LFV Steiermark nur das Modell<br />
Navaho Bod gefördert wird,<br />
nicht aber das Modell Navaho<br />
Bod Fast. Außerdem bietet Petzl<br />
International e<strong>in</strong>e Palette von<br />
Stirnlampen mit LED-Technologie.<br />
Homepage: www.petzl.<br />
com .<br />
PFEIFER<br />
Am Pfeifer-Stand drehte sich alles<br />
um die X2-COMBILIGHT®<br />
-Schutzkleidung.<br />
Diese neue Schutzbekleidung<br />
vere<strong>in</strong>t laut Firmenaussage Sicherheit,<br />
Komfort und Langlebigkeit<br />
und sei auch vom<br />
Gewicht her e<strong>in</strong> Spitzenprodukt<br />
(Gesamtflächengewicht von nur<br />
500 g/m 2 ). E<strong>in</strong> weiteres Highlight<br />
dieser <strong>in</strong> Leibnitz entwickelten<br />
und produzierten sowie<br />
nach allen Bundesländervor-<br />
8 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Messe Wels <strong>2012</strong><br />
schriften geprüften Schutzkleidung<br />
sei es, dass sie alle<strong>in</strong>e oder<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der E<strong>in</strong>satzkleidung<br />
der jeweiligen<br />
Bundesländer getragen werden<br />
kann. Infos: www.pfeifer.co.at .<br />
ROsENBAUER<br />
Rosenbauer präsentierte e<strong>in</strong>e<br />
breite Palette an Produkten<br />
vom Stromerzeuger, über Trag-<br />
PETzL<br />
kraftspritzen, bis h<strong>in</strong> zu<br />
Der französische Hersteller<br />
Schlammpumpen und Druck-<br />
Petzl International bietet den<br />
ventilatoren sowie Löschsyste-<br />
österreichischen Feuerwehren<br />
men. E<strong>in</strong>es der Highlights aus<br />
Gurte für schwer zugängliche<br />
dem Hause Rosenbauer war der<br />
OBR ING. HEIMO KRAjNz*, BF GRAz<br />
CAFS-Feuerlöscher Poly Portex<br />
SL 10. Dieser verleiht dem Anwender<br />
höchste Effizienz und<br />
Mobilität während des Löschangriffes.<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz von<br />
CAFS wird – im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Geräten – die<br />
Löschkapazität um e<strong>in</strong> Vielfaches<br />
gesteigert. Internet: www.<br />
rosenbauer.at .<br />
sITAs<br />
Die Sitas Handelsgesellschaft<br />
mbH. macht derzeit mit dem<br />
Vertrieb des Rauchmelders „Fire<br />
Angel WST-630“ Schlagzeilen.<br />
Der Rauchmelder ist mit bis zu<br />
50 Geräten vernetzbar, die Batterie<br />
soll e<strong>in</strong>e Lebensdauer von 10<br />
Jahren besitzen. Das Gerät ist<br />
daher wartungsfrei. Nähere Infos<br />
unter www.rauchmeldershop.at .<br />
sWIssPHONE<br />
Swissphone, Spezialist <strong>in</strong> Sachen<br />
Kommunikation, zeigte auf der<br />
„Retter“ das System RES.Q. Mit<br />
diesem System ist es der E<strong>in</strong>satzleitung<br />
möglich, stets über die<br />
E<strong>in</strong>satzbereitschaft <strong>in</strong>formiert zu<br />
se<strong>in</strong>. Der E<strong>in</strong>satzleiter kann b<strong>in</strong>nen<br />
weniger Momente überblicken,<br />
ob genügend E<strong>in</strong>satzkräfte<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommen werden<br />
oder ob zusätzliche Kräfte angefordert<br />
werden müssen. Ebenfalls<br />
am Swissphone-Stand zu sehen<br />
war der Hurricane Duo Pager,<br />
der digitale Meldungen spricht<br />
und anzeigt. Homepage: www.<br />
swissphone.at .<br />
WAGNER<br />
Wagner ist seit langem für den<br />
Bau von Feuerwehrgarderoben<br />
bekannt. Auf der „Retter <strong>2012</strong>“<br />
wurden die verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten<br />
gezeigt.<br />
Das unter e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Konzerndach firmierende Unternehmen<br />
RUD. PREY steht für<br />
die Erzeugung von platzsparenden<br />
Schlauchpflegeanlagen. Besonderer<br />
Vorteil bei der<br />
Neuerrichtung von Feuerwehrhäusern:<br />
15 Quadratmeter<br />
Raumfläche reichen aus und der<br />
Schlauchturm kann entfallen. Infos:<br />
www.wagner-garderoben.at .<br />
WALsER FEUERWEHRTECHNIK<br />
GMBH<br />
Die Walser Feuerwehrtechnik<br />
GmbH als Feuerwehrfahrzeughersteller<br />
verfügte auf der Retter<br />
<strong>2012</strong> <strong>in</strong> Wels von den kommerziellen<br />
Ausstellern her e<strong>in</strong>en der<br />
größten Stände. Vom Kompakt-
fahrzeug bis zum SRF wurde e<strong>in</strong>e<br />
große Bandbreite gezeigt.<br />
Auch bei der ideellen Ausstellung<br />
gab es mehrere Walser-E<strong>in</strong>satzfahrzeuge<br />
zu sehen. Die<br />
Walser Feuerwehrtechnik<br />
GmbH zeigte somit bei der<br />
größten Feuerwehrmesse Österreichs<br />
massiv Flagge.<br />
Homepage: www.walser.tv .<br />
WBF WIEdERMANN GMBH<br />
Die WBF Wiedermann GmbH<br />
mit Hauptsitz <strong>in</strong> Korneuburg ist<br />
als Feuerwehrausstatter <strong>in</strong> Österreich<br />
ke<strong>in</strong> unbekanntes Unternehmen.<br />
Auf dem Retter-Stand<br />
von Wiedermann stach dem Besucher<br />
die „Holmatro Greenl<strong>in</strong>e<br />
Batteriepumpe“ <strong>in</strong>s Auge. Damit Messe<br />
s<strong>in</strong>d Feuerwehrkräfte beim hydraulischen<br />
Rettungse<strong>in</strong>satz noch<br />
mobiler und flexibler als bisher.<br />
Die Batterietechnologie soll für 90<br />
M<strong>in</strong>uten E<strong>in</strong>satzzeit reichen.<br />
Ebenfalls <strong>in</strong>teressant von Holmatro:<br />
die V-Strut-Stütze ist dafür<br />
konstruiert, Personenkraftwagen<br />
schnell und e<strong>in</strong>fach zu stabilisieren.<br />
Ebenfalls am Wiedermann-<br />
Stand zu sehen: der neue<br />
Schutzanzug FireComb X2 ist aktuell<br />
geprüft und kann sowohl separat<br />
als auch <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
der E<strong>in</strong>satzkleidung ÖBFV KS-<br />
03, KS-03-Stmk, Freiland und<br />
Freiland Tirol getragen werden.<br />
Homepage: www.wiederman-f.at .<br />
fotos: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
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<strong>2012</strong>-02_image_AUT.<strong>in</strong>dd 1 08.10.<strong>2012</strong> 14:49:27<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 9
AKTUELL<br />
oBFV-Aktuell<br />
Erste Weichenstellungen nach der Wahl am 8. September <strong>2012</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z<br />
und die Festlegung der Themenschwerpunkte für die 17. Funktionsperiode<br />
des ÖBFV standen auf der Tagesordnung der 9. Strategiekonferenz am<br />
4. Oktober <strong>2012</strong> <strong>in</strong> den Räumlichkeiten der BF Wien.<br />
Strategiekonferenz –<br />
Start <strong>in</strong> die neue Funktionsperiode<br />
9. strategiekonferenz: präs. Kern<br />
mit den Vizepräsidenten und landesfeuerwehrkommandanten<br />
bei<br />
der Bf Wien. foto: ÖBfV<br />
10 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Knapp e<strong>in</strong>en Monat nach<br />
der Wahl des neuen Präsidenten<br />
und der drei Vizepräsidenten<br />
fand die erste<br />
Strategiekonferenz gemäß §40<br />
der neuen Satzungen des ÖBFV,<br />
welche mit 15. September <strong>2012</strong><br />
<strong>in</strong> Kraft getreten s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Wien<br />
statt.<br />
Das Gremium setzt sich aus dem<br />
Präsidenten, den drei Vizepräsidenten<br />
und den Landesfeuerwehrkommandanten<br />
zusammen<br />
und soll zukünftig der Vorberatung<br />
von Themen, die grundsätzliche<br />
und <strong>in</strong>sbesondere<br />
feuerwehrpolitische Bedeutung<br />
haben, dienen. Diese Themen<br />
und festgelegten Projekte werden<br />
dann von den jeweils zuständigen<br />
Fachausschüssen, Referaten und<br />
Sachgebieten bearbeitet und deren<br />
Vorschlag dem Präsidium zur<br />
Diskussion und Entscheidung<br />
vorgelegt.<br />
ERsTE GEsPRÄCHsPUNKTE<br />
Hauptthema der 9. Strategiekonferenz<br />
war die Personalbesetzung<br />
der Führungen der unterschiedlichen<br />
ÖBFV-Gremien, wobei<br />
auch die Änderung der Referate<br />
und damit e<strong>in</strong>e mögliche Neuausrichtung<br />
der Sachgebiete <strong>in</strong><br />
die Überlegungen e<strong>in</strong>bezogen<br />
wurden. Durch e<strong>in</strong>e übersichtlichere<br />
Term<strong>in</strong>isierung von Sitzungen,<br />
Projektbesprechungen,<br />
Abgabefristen und Veranstaltun-<br />
gen soll allen Funktionären und<br />
ÖBFV-Mitarbeitern, die größtenteils<br />
ihre Funktion ehrenamtlich<br />
ausüben, e<strong>in</strong>e bessere<br />
Planbarkeit ermöglicht werden.<br />
So stand auch die Term<strong>in</strong>planung<br />
für die restlichen Monate<br />
im Jahr <strong>2012</strong> und das Jahr 2013<br />
am Programm.<br />
Als Vorbereitung für die nächste<br />
Präsidialsitzung wurde auch e<strong>in</strong>e<br />
Änderung der Durchführung<br />
dieser Sitzung besprochen und<br />
nach e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g mit der F<strong>in</strong>dung<br />
wichtiger Themenschwerpunkte<br />
für die 17. Funktionsperiode<br />
(<strong>2012</strong>–2017) begonnen.<br />
REsüMEE<br />
Grundlegend sieht Präsident<br />
Albert Kern mit der nun <strong>in</strong> den<br />
Satzungen festgelegten Strategiekonferenz<br />
e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit<br />
der geme<strong>in</strong>samen<br />
Diskussion und Vorberatung.<br />
„Die damit erreichte mehrfache<br />
persönliche Diskussionsmöglichkeit<br />
zu landes- und vor allem<br />
bundesweiten<br />
Problematiken und anschließenden<br />
Lösungsideen sowie die<br />
Diskussion über zukunftsweisende<br />
Veränderungen des Feuerwehrwesens<br />
kann und soll zur<br />
Stärkung des Österreichischen<br />
Bundesfeuerwehrverbandes beitragen.<br />
Denn diese Tätigkeiten s<strong>in</strong>d die<br />
notwendigen, richtungsweisenden<br />
Ergebnisse für all unsere<br />
Feuerwehren <strong>in</strong> den Bundesländern<br />
und ihre Mitglieder!“, resümiert<br />
Präsident Kern.<br />
ABI d. ÖBFV Mag. (FH)<br />
PAMelA HnIlIczkA
im Fokus<br />
LIEBE FEUERWEHRKAMERAdIN,<br />
LIEBER FEUERWEHRKAMERAd!<br />
Ereignisreiche Tage und<br />
Wochen liegen h<strong>in</strong>ter dem<br />
neu bzw. wieder gewählten Führungsteam<br />
des Österreichischen<br />
Bundesfeuerwehrverbandes. So<br />
wurde neben den ersten Amtsgeschäften<br />
auch die 9. Strategiekonferenz<br />
abgehalten, wo unter<br />
anderem personelle Besetzungen<br />
im E<strong>in</strong>vernehmen mit der Über-<br />
Mit Sorgfalt und Bedacht<br />
<strong>in</strong> die Zukunft gehen!<br />
antwortung von Führungsaufgaben<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
ÖBFV-Gremien diskutiert wurden.<br />
Viele Erwartungen, Hoffnungen,<br />
aber auch Visionen verb<strong>in</strong>den<br />
sich knapp e<strong>in</strong>en Monat nach<br />
dem 20. Bundesfeuerwehrtag <strong>in</strong><br />
L<strong>in</strong>z mit jener Zeit, die nun vor<br />
dem neuen Team des ÖBFV<br />
liegt. Die kommenden Jahre und<br />
kommenden Herausforderungen<br />
lassen sich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
sehr anschaulich mit<br />
e<strong>in</strong>em aufgeschlagenen Buch<br />
vergleichen, dessen Inhalt aber<br />
noch geschrieben werden muss.<br />
Um es aber gleich auf den Punkt<br />
zu br<strong>in</strong>gen: diese noch vor uns<br />
liegende Periode wird für uns alle<br />
e<strong>in</strong>e Zeit großer Gestaltungsaufgaben<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Es ist nahezu tagtäglich beobacht-<br />
und feststellbar, vor den<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich größten Herausforderungen<br />
der letzten Jahre<br />
und Jahrzehnte zu stehen.<br />
Schlagwörter wie „Reformen“,<br />
„Sparzwang“ oder „Demographische<br />
Entwicklung“ beherrschen<br />
<strong>in</strong> den letzten Wochen und Monaten<br />
nicht nur auf regionaler<br />
und nationaler, sondern auch auf<br />
europäischer Ebene sowohl politische<br />
als auch medial-öffentlich<br />
geführte Diskussionen und berühren<br />
dabei das Feuerwehrwesen.<br />
Persönlich b<strong>in</strong> ich gespannt<br />
optimistisch. Und das nicht nur,<br />
LBd ALBERT KERN<br />
Präsident des<br />
Österreichischen<br />
Bundesfeuerwehrverbandes<br />
weil Zuversicht walten zu lassenwichtig<br />
ist – gerade <strong>in</strong> Zeiten des<br />
Umbruchs, wie wir sie gerade erleben.<br />
Es wird zu e<strong>in</strong>er spannenden<br />
Aufgabe für uns alle, an solch<br />
wichtigen Weichenstellungen<br />
mitzuwirken. Unbestritten ist<br />
diese Zeit auch sehr fordernd.<br />
Für jeden, der davon betroffen<br />
und mehr oder weniger stark <strong>in</strong>volviert<br />
ist. Persönlich b<strong>in</strong> ich<br />
überzeugt, dass die Anpassung<br />
an sich ändernde Bed<strong>in</strong>gungen<br />
auf der e<strong>in</strong>en Seite sowie das<br />
Aufzeigen zur Beibehaltung von<br />
funktionierenden Strukturen auf<br />
der anderen Seite von allen an<br />
diesem Prozess Beteiligten e<strong>in</strong>e<br />
seriöse Diskussion und Bewertung,<br />
e<strong>in</strong>e umfassende Reflexion<br />
und vor allem e<strong>in</strong>e produktive<br />
Verantwortung e<strong>in</strong>fordert. Beim<br />
Blick auf das Gesamte darf es<br />
weder um Eigen<strong>in</strong>teressen noch<br />
um persönliche Eitelkeiten gehen,<br />
weder auf Seite der Befürworter<br />
noch auf jener der<br />
Kritiker. Langfristige Stabilität<br />
im österreichischen Feuerwehrwesen<br />
ist oberste Maxime.<br />
Es muss bewusst se<strong>in</strong>, dass Herausforderungen<br />
der Zukunft<br />
nicht mit technischen Mitteln<br />
der Vergangenheit bewältigt<br />
werden können und daher notwendige<br />
Investitionen <strong>in</strong> unser<br />
„System Feuerwehr“ auch <strong>in</strong><br />
Zeiten des strengen Sparens<br />
rechtfertigen. Es muss ferner bewusst<br />
se<strong>in</strong>, dass es ausreichend<br />
Freiwillige braucht, die das „System<br />
Feuerwehr“ am Leben erhalten<br />
– und zwar <strong>in</strong> Stadt und<br />
Land. Außergewöhnliche Leistungen<br />
verdienen unsere außergewöhnliche<br />
Aufmerksamkeit<br />
und Wertschätzung. Ich habe<br />
den folgenden Standpunkt bereits<br />
<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z vertreten, ich tue es<br />
hier erneut: <strong>in</strong> den österreichischen<br />
Feuerwehren, unabhängig<br />
ob freiwillige, Betriebs- oder Berufsfeuerwehr,<br />
und ebenso <strong>in</strong> unseren<br />
Landesfeuerwehrschulen<br />
verfügen wir über e<strong>in</strong> immenses<br />
Potenzial an Spezialisten, die <strong>in</strong><br />
den unterschiedlichsten Sachgebieten<br />
tagtäglich ihr Wissen und<br />
Know-how zu Gunsten des Feuerwehrwesens<br />
e<strong>in</strong>fließen lassen.<br />
Das macht uns stark! Geme<strong>in</strong>sam<br />
im Team können wir vieles<br />
bewegen.<br />
Nutzen wir es, tun wir es. Geme<strong>in</strong>samkeit,<br />
Ehrlichkeit, Offenheit<br />
und Transparenz s<strong>in</strong>d<br />
dabei jene Werte, für die ich persönlich<br />
e<strong>in</strong>stehe und diese auch –<br />
geme<strong>in</strong>sam mit dem gesamten<br />
Team – leben werde.<br />
Euer<br />
AlBert kern<br />
xxxx xxxxxxx AKTUELL<br />
Präsident des Österr.<br />
Bundesfeuerwehrverbandes<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 11
12 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong>
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 13
ALTERNATIVE ANTRIEBE – ERdGAs<br />
Erdgasbetriebene<br />
Fahrzeuge wurden<br />
derzeit mit e<strong>in</strong>em<br />
Druck von 200 bar<br />
betankt.<br />
Was ist also im<br />
E<strong>in</strong>satzfall seitens<br />
der Feuerwehr zu<br />
beachten?<br />
Fortsetzung aus <strong>Blaulicht</strong> 8-<strong>2012</strong><br />
ABI d. V. CHRIsTOF OsWALd<br />
Mit Erdgas betriebene<br />
Fahrzeuge werden <strong>in</strong>ternational<br />
mit dem Kürzel „CNG“<br />
versehen. CNG leitet sich vom<br />
englischen „Compressed Natural<br />
Gas“ ab und weist auf das natürlich<br />
vorkommende Erdgas h<strong>in</strong>,<br />
das platzsparend komprimiert ist.<br />
Erdgas wird im KFZ bei Umgebungstemperatur<br />
<strong>in</strong> verdichteter<br />
Form <strong>in</strong> Gasbehältern mitgeführt.<br />
HOHER dRUCK<br />
Es wird hier mit hohen Drücken<br />
gearbeitet. Derzeit wird mit maximal<br />
200 bar betankt, künftig<br />
könnte der Druck (und damit die<br />
Reichweite des KFZ) auf 300 bar<br />
erhöht werden.<br />
Nicht zu verwechseln s<strong>in</strong>d erdgas-<br />
(CNG)betriebene Fahrzeuge mit<br />
flüssiggas(LPG) betriebenen<br />
Fahrzeugen. Diese waren nach der<br />
Ölkrise des Jahres 1974 e<strong>in</strong>e Antwort<br />
auf den damaligen Ölschock,<br />
s<strong>in</strong>d aber heute (weil nicht mehr<br />
steuerbegünstigt) kaum mehr anzutreffen.<br />
Flüssiggas (LPG) ist<br />
schwerer als Luft und verflüchtigt<br />
sich daher nicht so schnell wie<br />
Erdgas. Aus diesem Grund ist die<br />
Sicherheitsgefahr höher. Ergänzend<br />
sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass<br />
für andere Energiesysteme (also<br />
14 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
foto: Oswald<br />
techniSche hilfeleiStUng<br />
bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen (3)<br />
Alternative Antriebe – erdgas<br />
nicht für Kraftfahrzeuge) verflüssigtes Erdgas mit<br />
dem Kürzel „LNG“ (Liquefied Natural Gas) zum<br />
E<strong>in</strong>satz kommt. Dieses „LNG“ (Erdgas) wird normalerweise<br />
erst bei e<strong>in</strong>er Temperatur unter –162<br />
Grad Celsius verflüssigt.<br />
GüNsTIGER TANKEN<br />
Abgesehen von den deutlich weniger umweltschädigenden<br />
Verbrennungsrückständen ist der Erdgasmotor<br />
auch leiser, weil der Treibstoff langsamer und<br />
weicher verbrennt. Die Abgase s<strong>in</strong>d nahezu geruchlos.<br />
Auch f<strong>in</strong>anziell gibt es Anreize: Erdgas wird <strong>in</strong><br />
Kilogramm gemessen. Als Kraftstoff kostet Erdgas<br />
samt Abgaben und Steuern derzeit an den österreichischen<br />
Tankstellen etwa 1,034 Euro€pro Kilogramm<br />
(Stand 9-<strong>2012</strong>). E<strong>in</strong> Erdgaskilogramm und<br />
e<strong>in</strong> Benz<strong>in</strong>liter s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht gleichzusetzen.<br />
E<strong>in</strong> Kilogramm Kraftstoff Erdgas (CNG) entspricht<br />
der Fahrleistung von rund 1,5 Litern Benz<strong>in</strong>. Rechnet<br />
man dies <strong>in</strong> die Kalkulation mit e<strong>in</strong>, so ergibt sich<br />
im Vergleich zum Benz<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Preis von 0,69 Euro,<br />
also weniger als die Hälfte des Benz<strong>in</strong>preises. Mit e<strong>in</strong>em<br />
um 10 Euro betankten Fahrzeug kommt man<br />
mit Benz<strong>in</strong> etwa 82,5 Kilometer, mit Diesel rund 110<br />
Kilometer und mit Erdgas zirka 181 Kilometer. E<strong>in</strong><br />
mit Erdgas betriebenes Fahrzeug (Kilometerlaufleistung<br />
20.000 per anno) soll sich bereits nach spätestens<br />
zwei Jahren amortisiert haben, rechnen die<br />
Autokonzerne vor.<br />
TECHNIK<br />
Man unterscheidet bei den erdgasbetriebenen Fahrzeugen<br />
grundsätzlich zwischen bivalenten und monovalenten<br />
Antriebssystemen. Bei den bivalenten<br />
Erdgasfahrzeugen kann zwischen<br />
Erdgas- und Benz<strong>in</strong>-/Dieselbetrieb<br />
gewechselt werden. Anmerkung:<br />
Zwar können technisch gesehen<br />
auch Dieselfahrzeuge für Erdgasbetrieb<br />
umgerüstet werden, dies<br />
kommt <strong>in</strong> der Praxis aber höchst selten<br />
vor, da sich solche Umbauten<br />
sehr schlecht amortisieren.<br />
Bei den monovalenten Kraftfahrzeugen<br />
erfolgt der Antrieb ausschließlich<br />
über Erdgasantrieb. Fallweise<br />
wird bei den monovalenten Fahrzeugen<br />
aber auch e<strong>in</strong> Nottank von maximal<br />
15 Litern Benz<strong>in</strong>-Treibstoff<br />
mitgeführt. Für den Erdgasvortrieb<br />
s<strong>in</strong>d folgende technische E<strong>in</strong>richtungen<br />
entscheidend:<br />
• Tankanschluss und Tank<br />
• Druckregler und Verteiler<br />
• Motor<br />
Tankanschluss und Tank<br />
Hier gibt es bereits den ersten großen<br />
Unterschied zu den Diesel- oder<br />
Benz<strong>in</strong>antrieben: Der Tankanschluss<br />
ist für komprimiertes Erdgas (CNG)<br />
ausgelegt. Der Betankungsvorgang<br />
kann bei nicht korrekt angeschlossenen<br />
Tankstutzen nicht gestartet werden.<br />
E<strong>in</strong> Rückschlagventil verh<strong>in</strong>dert<br />
das Ausströmen von Erdgas.<br />
Die Fahrzeugtanks für das Erdgas<br />
s<strong>in</strong>d aus hochfestem Stahl gefertigt.
)<br />
für Vielfahrer lohnt sich der f<strong>in</strong>anzielle<br />
Vorteil des erdgasantriebs auf jeden fall<br />
Opel-Fahrzeuge verfügen beispielsweise<br />
über mehrere Haupttanks,<br />
die <strong>in</strong>sgesamt 19 kg (oder<br />
110 Liter) CNG fassen. Die Erdgastanks<br />
s<strong>in</strong>d bei serienmäßigen<br />
Neufahrzeugen am Fahrzeug-Unterboden<br />
möglichst platzsparend<br />
e<strong>in</strong>gebaut. Dadurch soll das Kofferraum-Volumen<br />
erhalten bleiben.<br />
Bei nachträglich e<strong>in</strong>gebauten<br />
Systemen ist der Tank fallweise<br />
auch im Kofferraum untergebracht.<br />
Druckregler und Verteiler<br />
Das <strong>in</strong> den Fahrzeugtanks gespeicherte<br />
Erdgas wird dem Druckregler<br />
über das Leitungssystem<br />
zugeführt. Dieser Druckregler reduziert<br />
den Speicherdruck (200<br />
bar) auf den E<strong>in</strong>blasdruck von<br />
meist 8 bar (variiert je nach Fahrzeugtype).<br />
Die Weiterleitung zum<br />
Motor erfolgt über e<strong>in</strong>e Niederdruckleitung<br />
zu den CNG-E<strong>in</strong>blasdüsen.<br />
Die gesamte Steuerung<br />
wird über e<strong>in</strong> externes Gassteuergerät<br />
geregelt.<br />
Motor<br />
Da Erdgas mit bis zu 130 Oktan<br />
deutlich klopffester ist als Benz<strong>in</strong>,<br />
kann der Wirkungsgrad durch<br />
Anhebung der Verdichtung entsprechend<br />
erhöht werden. Opel<br />
hat beispielsweise die Motoren<br />
se<strong>in</strong>er CNG-Fahrzeuge auf Erdgasbetrieb<br />
optimiert. In Verb<strong>in</strong>-<br />
dung mit speziellen<br />
E<strong>in</strong>spritzsystemen und e<strong>in</strong>em<br />
ausgefeilten Motorenmanagement<br />
werden <strong>in</strong>sgesamt ähnliche Leistungswerte<br />
erzielt wie bei e<strong>in</strong>em<br />
Benz<strong>in</strong>motor.<br />
Kontroll- und Bedienelemente<br />
Bei modernen, serienmäßig gefertigten<br />
Fahrzeugen weist nur e<strong>in</strong><br />
Kraftstoffwahlschalter darauf h<strong>in</strong>,<br />
dass man mit e<strong>in</strong>em Erdgasfahrzeug<br />
unterwegs ist. Den Füllstand<br />
des Erdgas- und Benz<strong>in</strong>tanks<br />
kann man über e<strong>in</strong> Armaturenelement<br />
ablesen.<br />
sICHERHEIT<br />
Auf Grund der hohen Drücke, die<br />
bei erdgasbetriebenen Fahrzeugen<br />
verwendet<br />
werden, wird so mancher Kraftfahrer<br />
e<strong>in</strong> flaues Gefühl <strong>in</strong> der<br />
Magengegend registrieren. Doch<br />
laut Sicherheitsexperten sollen<br />
CNG-Fahrzeuge ke<strong>in</strong> höheres Sicherheitsrisiko<br />
aufweisen als Benz<strong>in</strong>-<br />
oder Dieselfahrzeuge.<br />
Die Aussage des TÜV Bayern-<br />
Sachsen lautet: „Fahren mit Erdgas<br />
ist genauso<br />
sicher wie mit Benz<strong>in</strong> oder Diesel,<br />
die Brand- oder Explosionsgefahr<br />
ist sogar ger<strong>in</strong>ger.“ Begründet<br />
wird dies damit, dass Erdgas<br />
leichter ist als Luft. Daher verflüchtigt<br />
es sich sofort. Es sei aus<br />
diesem Grund ungefährlicher als<br />
flüssiger Treibstoff, argumentieren<br />
die Fahrzeug-Techniker. Außerdem<br />
hat Erdgas mit 650 Grad<br />
Celsius e<strong>in</strong>e viel höhere Zündtemperatur<br />
als zum Beispiel Benz<strong>in</strong><br />
oder Diesel.<br />
Druckreserven<br />
Die Gastanks s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>en<br />
Druck von 450 bar ausgelegt und<br />
werden vor dem E<strong>in</strong>bau mit ei-<br />
Die CnG-tanks werden aus sicherheitsgründen<br />
zumeist im Bereich<br />
der H<strong>in</strong>terachse verbaut<br />
Der fiat panda, im<br />
schematischen<br />
Querschnitt dargestellt<br />
– grün: CnGtanks,<br />
blau:<br />
Benz<strong>in</strong>tank<br />
neben Opel bietet<br />
auch fiat serienmäßig<br />
mehrere Modelle<br />
mit erdgasantrieb<br />
an<br />
LEsERUMFRAGE<br />
xxxx xxxxxxx<br />
nem Druck von 350 bar geprüft. Die Tanks verfügen<br />
somit über 250 bar Sicherheitsreserven.<br />
Geschützte E<strong>in</strong>baulage<br />
Außerdem werden die Tanks im kollisionsgeschützten<br />
Bereich der H<strong>in</strong>terachse e<strong>in</strong>gebaut und zusätzlich<br />
mit e<strong>in</strong>er Unterbodenverkleidung abgedeckt.<br />
Crash-geprüft<br />
Seriengefertigte CNG-Fahrzeuge werden von den<br />
Herstellern genauso ausgedehnten Crashtests unterzogen<br />
wie mit Benz<strong>in</strong> oder Diesel betriebene<br />
Fahrzeuge.<br />
Zusätzliche Sicherheit<br />
E<strong>in</strong>e ganze Reihe von zusätzlichen Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen<br />
sollen mögliche Gefahrensituationen m<strong>in</strong>imieren.<br />
So sorgen beispielsweise spezielle<br />
Schmelzsicherungen an jedem Ventil im Brandfall<br />
(zum Beispiel durch auslaufenden Treibstoff des Unfallgegners)<br />
für kontrolliertes Abblasen des Erdgases,<br />
sobald e<strong>in</strong>e Temperatur von 110 Grad Celsius überschritten<br />
wird.<br />
Nach Auslösung der Schmelzsicherung strömt der<br />
gesamte Inhalt des betroffenen<br />
Behälters aus.<br />
Vorsicht bei Löscharbeiten, der brennende Gasstrahl<br />
kann mehrere Meter weit reichen!<br />
VERHALTENsEMPFEHLUNGEN BEI sTÖR- OdER<br />
sCHAdENsFÄLLEN<br />
AN CNG-BETRIEBENEN KRAFTFAHRzEUGEN<br />
(laut ÖBFV, Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe“)<br />
Bei CNG-betriebenen Kraftfahrzeugen kann bei unsachgemäßer<br />
Handhabung, E<strong>in</strong>wirkung von außen<br />
(zum Beispiel Unfall) oder durch Zeitschäden e<strong>in</strong>e<br />
Undichtheit mit Gasaustritt auftreten.<br />
Durch die beim Austritt auftretende Entspannung<br />
und die e<strong>in</strong>hergehende Abkühlung kann das Gas für<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 15
xxxxxxxxxxxxxx<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE – ERdGAs<br />
kurze Zeit <strong>in</strong> Austrittshöhe auftreten.<br />
Es steigt jedoch <strong>in</strong>folge rascher<br />
Erwärmung durch die<br />
Umgebungsluft schnell nach<br />
oben.<br />
Ausgetretenes Gas kann anhand<br />
des charakteristischen Geruches<br />
und mit entsprechenden Messgeräten<br />
(Explosimeter, Methanometer)<br />
festgestellt<br />
werden. Je nach Füllungsgrad,<br />
Größe sowie Anzahl der Kraftgastanks<br />
kann bei voller Befüllung<br />
mit folgenden Gasmengen gerechnet<br />
werden:<br />
• PKW: ca. 35 Kubikmeter Erdgas<br />
entsprechen maximal 700<br />
Kubikmeter zündfähigem Gas-<br />
Luft-Gemisch<br />
• LKW: ca.100 Kubikmeter Erdgas<br />
entsprechen maximal 2000<br />
Kubikmeter zündfähigem Gas-<br />
Luft-Gemisch<br />
• BUS: ca. 230 Kubikmeter Erdgas<br />
entsprechen maximal 4600<br />
Kubikmeter zündfähigem Gas-<br />
Luft-Gemisch<br />
Auf den ersten Blick verwirrend<br />
– erdgasfahrzeuge dürfen <strong>in</strong><br />
dieser Garage parken<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />
dass im Falle bivalent<br />
betriebener Fahrzeuge (dzt. vorwiegend<br />
<strong>in</strong> Verkehr) zusätzlich e<strong>in</strong><br />
Tank mit Flüssigkraftstoff (vorwiegend<br />
Benz<strong>in</strong>) vorhanden ist.<br />
Daher s<strong>in</strong>d bei diesen Fahrzeugen<br />
auch die Sicherheitsanforderungen<br />
für Benz<strong>in</strong>fahrzeuge mit zu<br />
beachten!<br />
VERHALTEN BEI GAsGERUCH<br />
IM NAHBEREICH VON<br />
ABGEsTELLTEN CNG-<br />
BETRIEBENEN<br />
KRAFTFAHRzEUGEN<br />
• Gaskonzentration im Freien –<br />
Vorsicht, Brandgefahr<br />
• Gaskonzentration im Fahrzeug<br />
– Vorsicht, Explosionsgefahr<br />
Achtung: Bei modernen Fahrzeugen<br />
muss jederzeit mit dem<br />
Ansprechen von elektrischen<br />
16 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Verbrauchern (mögliche Zündquelle)<br />
gerechnet werden.<br />
• Motor abstellen.<br />
• Erkunden, ob das Kraftfahrzeug<br />
erdgasbetrieben ist.<br />
• Gefahrenbereich festlegen und<br />
absperren (W<strong>in</strong>drichtung beachten).<br />
• Zweifachen Brandschutz aufbauen<br />
(Wasser, Pulver).<br />
• Fahrgast-, Koffer- und Motorraum<br />
öffnen und durchlüften.<br />
• Zündquellen entfernen, Zündschlüssel<br />
abziehen, striktes<br />
Rauchverbot e<strong>in</strong>halten.<br />
• Im Gefahrenbereich Verbot von<br />
nicht-ex-geschützten E<strong>in</strong>satzgeräten.<br />
• Nur unbed<strong>in</strong>gt notwendiges<br />
E<strong>in</strong>satzpersonal im Gefahrenbereich<br />
e<strong>in</strong>setzen.<br />
• Gaskonzentrationsmessungen<br />
am Fahrzeug und <strong>in</strong> Umgebung<br />
(auch im Inneren von Gebäuden)<br />
durchführen, Austrittsstelle<br />
lokalisieren.<br />
• Auto abblasen (Erdgas verblasen),<br />
auf Hohlräume achten.<br />
• Kontrollmessungen durchführen.<br />
• Wenn möglich, die<br />
Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der<br />
Kraftgastanks schließen, auf Lage<br />
und Anzahl der Druckgasbehälter<br />
achten.<br />
• Ist e<strong>in</strong> Schließen der<br />
Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der<br />
Kraftgastanks nicht möglich,<br />
Restgas kontrolliert abblasen<br />
lassen.<br />
VERHALTEN BEI<br />
VERKEHRsUNFALL<br />
MIT CNG-BETRIEBENEN<br />
KRAFTFAHRzEUGEN<br />
Ohne Beschädigung der Kraftstoffanlage<br />
für Erdgasbetrieb:<br />
• Batterie abklemmen.<br />
• Wenn möglich, die<br />
VW ECO UP!<br />
Volkswagen nutzt für den VW Eco<br />
up! e<strong>in</strong>en neu entwickelten 1.0-Liter-<br />
Dreizyl<strong>in</strong>der-Motor, der 68 PS leistet.<br />
Als EcoFuel-Version ohne BlueMotion-Technologie<br />
wird der Wagen bereits<br />
im nächsten Jahr auf den Markt<br />
kommen. Durchschnittsverbrauch: 3,2<br />
Kilogramm Erdgas pro 100 Kilometer<br />
(CNG = Compressed Natural Gas).<br />
Dieser Verbrauch entspricht e<strong>in</strong>em<br />
CO 2 -Wert von bereits extrem niedrigen<br />
86 g/km.<br />
1 erdgasfüllstutzen, 2 Benz<strong>in</strong>füllstutzen<br />
Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der Kraftgastanks<br />
schließen, auf Lage und Anzahl der Druckgasbehälter<br />
achten.<br />
• Kontrollmessungen durchführen.<br />
Mit Beschädigung der Kraftstoffanlage für Erdgasbetrieb<br />
• Im verbauten Gebiet Kontrollmessungen auch bei<br />
<strong>in</strong> unmittelbarer Nähe bef<strong>in</strong>dlichen Häusern durchführen.<br />
Gaswolke mittels Sprühstrahl von den<br />
Häusern abdrängen.<br />
• Austrittsstelle sofort mit genügend Wasser beaufschlagen.<br />
• Wenn möglich, Fahrzeug aus e<strong>in</strong>em eventuell bestehenden,<br />
unmittelbaren Gefahrenbereich (Verkehrsknoten<br />
etc.) schieben.<br />
• Wenn möglich, die noch funktionstüchtigen<br />
Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der Kraftgastanks<br />
schließen, auf Lage und Anzahl der Druckgasbehälter<br />
achten.<br />
VERHALTEN BEI VERKEHRsUNFALL<br />
MIT VERLETzTEN<br />
• Bei Gasgeruch oder bei e<strong>in</strong>er gemessenen Gaskonzentration<br />
nach Möglichkeit Fahrzeug abblasen<br />
(Erdgas verblasen, auf Hohlräume achten), gegebenenfalls<br />
mit Sprühstrahl die Gaswolke abdrängen.<br />
• Behandlung der Verletzten nur wenn unbed<strong>in</strong>gt<br />
notwendig im Fahrzeug durchführen.<br />
• Menschenrettung so rasch wie möglich mit persönlicher<br />
Schutzbekleidung durchführen.<br />
BRANd EINEs CNG-BETRIEBENEN<br />
KRAFTFAHRzEUGEs<br />
Die Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen des/der Kraftgastanks<br />
s<strong>in</strong>d mit Schmelzlotsicherungen ausgestattet, die bei<br />
ca. 100 Grad Celsius abschmelzen und das Gas kon-
trolliert abblasen lassen. Dies soll<br />
den Behälterzerknall bei übermäßiger<br />
Wärmee<strong>in</strong>wirkung verh<strong>in</strong>dern.<br />
Fahrzeugbrand ohne Beschädigung<br />
der Kraftstoffanlage für<br />
Erdgasbetrieb<br />
• Brand ohne Verzögerung löschen.<br />
• Kraftgastank(s), wenn möglich,<br />
kühlen.<br />
• Wenn möglich, die<br />
Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der<br />
Kraftgastanks schließen.<br />
Fahrzeugbrand mit Beschädigung<br />
der Kraftstoffanlage für<br />
Erdgasbetrieb<br />
• Fahrzeug kontrolliert abbrennen<br />
lassen.<br />
• Sekundärbrände löschen.<br />
• Umgebung schützen.<br />
KENNzEICHNUNG<br />
Seit 1. Jänner 2003 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Österreich<br />
neu zugelassene CNG-betriebene<br />
Fahrzeuge der Klasse M2<br />
und M3 – das s<strong>in</strong>d Fahrzeuge für<br />
Personenbeförderung mit mehr<br />
als acht Sitzplätzen (außer dem<br />
Fahrersitz) – und e<strong>in</strong>em höchstzulässigen<br />
Gesamtgewicht bis zu<br />
fünf Tonnen bzw. von mehr als<br />
fünf Tonnen (das heißt also Busse)<br />
– mit e<strong>in</strong>em Schild zu kennzeichnen.<br />
Das Schild oder der<br />
Aufkleber muss als Zeichen <strong>in</strong> der<br />
Größe von m<strong>in</strong>destens 11 x 8 cm<br />
e<strong>in</strong>en grünen H<strong>in</strong>tergrund und<br />
weiße bzw. weiß reflektierende<br />
Buchstaben und Rand aufweisen.<br />
Alle anderen CNG-betriebenen<br />
Fahrzeuge müssen derzeit nicht<br />
als solche besonders gekennzeichnet<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Für die Feuerwehren ergeben sich<br />
im E<strong>in</strong>satzfall als Erkennungsmöglichkeit<br />
daher lediglich die<br />
baulichen spezifischen Ausführungen<br />
des Füllanschlusses für<br />
CNG gegenüber den konventionellen<br />
Tanke<strong>in</strong>füllstutzen für<br />
Benz<strong>in</strong>- oder Dieselkraftstoff. Bei<br />
bivalent betriebenen CNG-Kraftfahrzeugen<br />
ist das Vorhandense<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>es zweiten, baulich unterschiedlichen<br />
Füllanschlusses für<br />
CNG auffällig.<br />
TANKEN<br />
Wie bereits <strong>in</strong> Teil 2-2 dieser Artikelserie<br />
angesprochen, ist e<strong>in</strong><br />
flächendeckendes Tankstellennetz<br />
<strong>in</strong> Österreich für CNG-Fahrzeugbesitzer<br />
<strong>in</strong> Österreich fast<br />
umgesetzt. Bei etwa 170 Tank-<br />
stellen kann CNG getankt werden.<br />
Weitere 30 Tankstellen sollen<br />
<strong>in</strong> absehbarer Zukunft dazukommen.<br />
Die Tanks der Tankstellen<br />
werden unterirdisch über e<strong>in</strong> Gasleitungsnetz<br />
mit dem „Produkt<br />
Erdgas“ beliefert, was von Experten<br />
als weiterer Pluspunkt <strong>in</strong><br />
Richtung Umweltschutz gesehen<br />
wird.<br />
Betankung<br />
Die Zapfkupplung des Füllschlauches<br />
wird am Tankanschluss des<br />
KFZ dicht angeschlossen. Am<br />
Ende des Tankvorganges wird das<br />
restliche Erdgas im Füllschlauch<br />
automatisch <strong>in</strong> die Tankanlage<br />
rückgeführt. Die getankte Menge<br />
wird <strong>in</strong> Kilogramm ausgewiesen.<br />
Die Dauer des Betankungsvorganges<br />
entspricht der von konventionellen<br />
Kraftstoffen. Gas kann<br />
beim Betankungsvorgang laut<br />
Aussage von Technikern ke<strong>in</strong>es<br />
entweichen, da der Tankvorgang<br />
erst bei korrekt angeschlossener<br />
Zapfkupplung gestartet werden<br />
kann.<br />
PARKEN IN dER TIEFGARAGE<br />
Für Verunsicherung sorgt immer<br />
wieder das Thema Parken von<br />
CNG-Fahrzeugen <strong>in</strong> Tiefgaragen.<br />
Verbotsschilder, auf welchen „gasbetriebenen<br />
Fahrzeugen“ die E<strong>in</strong>fahrt<br />
untersagt wird, werfen die<br />
Frage auf, ob auch Erdgasfahrzeuge<br />
davon betroffen s<strong>in</strong>d. Klar ist<br />
die Sachlage bei der Aufschrift:<br />
E<strong>in</strong>fahrt verboten für Flüssiggasfahrzeuge.<br />
Flüssiggas (LPG) ist<br />
schwerer als Luft.<br />
Aus diesem Grund ist die E<strong>in</strong>fahrt<br />
für Fahrzeuge, die mit Flüssiggas<br />
betrieben s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />
Tiefgaragen verboten. Denn im<br />
Fall e<strong>in</strong>es Defekts würde sich das<br />
Gas <strong>in</strong> der Garage sammeln und<br />
zu e<strong>in</strong>er Gefährdung der Benützer<br />
führen. Das Verbot gilt <strong>in</strong> diesem<br />
Fall jedoch nicht für CNG-Fahrzeuge.<br />
Nicht ganz geklärt ist die Sachlage<br />
bei Garagen mit der Aufschrift:<br />
„E<strong>in</strong>fahrt für gasbetriebene KFZ<br />
verboten. Erdgas (CNG) ist im<br />
Vergleich zu Flüssiggas leichter<br />
als Luft, hat mit 650 Grad Celsius<br />
e<strong>in</strong>e vergleichsweise hohe Zündtemperatur<br />
und verflüchtigt sich<br />
schnell. Die österreichischen Garagenverordnungen<br />
unterliegen<br />
der Landesgesetzgebung und s<strong>in</strong>d<br />
daher nicht <strong>in</strong> allen Bundesländern<br />
identisch. E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />
der Gesetzgebung ist leider<br />
schematische Darstellung e<strong>in</strong>es Opel Zafira<br />
PRAxIssTUdIE<br />
noch immer nicht erfolgt.<br />
In den meisten Bundesländern (wie auch <strong>in</strong> Deutschland)<br />
ist das E<strong>in</strong>fahren mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen<br />
<strong>in</strong> Tiefgaragen gestattet, <strong>in</strong> manchen<br />
Bundesländern gibt es noch E<strong>in</strong>schränkungen.<br />
VERHALTEN BEI GAsGERUCH IN dER GARAGE<br />
Nachfolgend aufgezählte Maßnahmen s<strong>in</strong>d wichtig<br />
und s<strong>in</strong>nvoll:<br />
• Zündquellen verh<strong>in</strong>dern (ke<strong>in</strong>en Schalter betätigen<br />
[elektrische Torantriebe], nicht rauchen etc.).<br />
• Sofort Tore, Türen und Fenster, die <strong>in</strong>s Freie führen,<br />
öffnen (Garage durchlüften).<br />
• Verb<strong>in</strong>dungstüren zum Wohnbereich oder zu anderen<br />
Räumen geschlossen halten.<br />
• Fahrzeug aus der Garage schieben, Motor nicht<br />
starten.<br />
• Gaskonzentrationsmessungen durchführen, auch <strong>in</strong><br />
den angrenzenden Räumen.<br />
• Sollte ke<strong>in</strong> Gasgeruch und ke<strong>in</strong>e Gaskonzentration<br />
mehr feststellbar se<strong>in</strong>, kann die Garage wieder benützt<br />
werden.<br />
TIPP<br />
Abschließend sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass sich das<br />
Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe“ des ÖBFV im<br />
Jahr 2010 mit dem Thema „Erdgas“ erneut ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />
hat. Die ÖBFV-Info E-20 „Alternative<br />
Antriebe, alternative Treibstoffe <strong>in</strong> Fahrzeugen und<br />
Gebäuden“ kann von der Homepage des ÖBFV kostenlos<br />
heruntergeladen werden. Das Thema „Spezielle<br />
Taktik Erdgas“ wird dort bewusst <strong>in</strong> gestraffter Form<br />
wiedergegeben. Gedankt sei an dieser Stelle auch<br />
OBR DI Hans Mucska und BR Ing. Roman Sykora<br />
von der Berufsfeuerwehr Wien für die Unterstützung.<br />
QUELLEN:<br />
Opel-Broschüre – „Opel CNG, Erdgas – e<strong>in</strong>e echte Alternative“<br />
Mucska Hans, OBR DI, „Kraftfahrzeuge mit Alternativantrieben“,<br />
Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Sachgebiet 4.6<br />
„Gefährliche Stoffe“,<br />
Mucska Hans, OBR DI, „Alternative Antriebe, alternative Treibstoffe<br />
<strong>in</strong> Fahrzeugen und Gebäuden“, Österreichischer Bundesfeuerwehrverband,<br />
Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe,“<br />
ÖBFV-Info E-20<br />
Widetschek Otto, Dr., „Transport gefährlicher Güter“, Leopold<br />
Stocker Verlag<br />
Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 6-2004, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />
(Erdgas-)Kraftfahrzeug, Teil 1<br />
Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 7-2004, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />
(Erdgas-)Kraftfahrzeug, Teil 2<br />
Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 7-2006, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />
Kraftfahrzeug, Alternative Antriebe – Erdgas<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 17
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx xxxxxxxxxxxxxx<br />
DR. OttO WiDetsCHeK<br />
Aktuelles Kommentiert<br />
RauchWARNmelder: Kärnten als Vorreiter<br />
E<strong>in</strong>e erfreuliche Mitteilung<br />
kommt aus dem schönen<br />
Kärnten: In allen<br />
Neubauten muss es ab 1.<br />
Oktober dieses Jahres <strong>in</strong><br />
unserem südlichsten<br />
Bundesland im Wohn- und<br />
Schlafbereich<br />
Rauchwarnmelder geben.<br />
Das besonders<br />
Erwähnenswerte ist<br />
jedoch die Tatsache, dass<br />
bis 30. Juni 2013 auch<br />
alle bestehenden<br />
Wohnungen entsprechend<br />
ausgerüstet werden müssen.<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Denn mit dieser Regelung<br />
ist Kärnten Vorreiter auf<br />
diesem Sektor und<br />
hoffentlich bald<br />
„Eisbrecher“ für die<br />
anderen Bundesländer.<br />
Richtige Anordnung<br />
von Rauchwarnmeldern<br />
18 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Rauchwarnmelder<br />
schützen leben,<br />
type fire<br />
Angel (10-Jahres-Melder).<br />
50 BIs 80 TOTE!<br />
Wie wichtig die generelle E<strong>in</strong>führung von<br />
Rauchwarnmeldern ist, zeigt die Tatsache, dass es <strong>in</strong><br />
Österreich jährlich zwischen 50 und 80 Brandtote<br />
gibt, wobei die meisten Menschen dabei durch<br />
Rauchgase sterben. „Alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Kärnten s<strong>in</strong>d seit Anfang<br />
dieses Jahres fünf Menschen durch Wohnungsbrände<br />
ums Leben gekommen“, erklärte dazu Ing.<br />
Dietmar Schreier, Leiter der Abteilung Feuerpolizei<br />
und Brandverhütung im Landesfeuerwehrverband<br />
Kärnten. Um solchen Unfällen <strong>in</strong> Zukunft vorzubeugen,<br />
hat der Kärntner Landtag e<strong>in</strong>e neue Richtl<strong>in</strong>ie<br />
zur Brandverhütung erlassen!<br />
LEBENsRETTENdE WARNFUNKTION<br />
Wie <strong>in</strong>ternationale Brandstatistiken ergeben haben,<br />
sterben etwa 90 % der Verunfallten an den giftigen<br />
Rauchgasen, welche sich vor allem bei Wohnungsbränden<br />
blitzschnell <strong>in</strong> alle Räume ausbreiten können.<br />
Rauchwarnmelder können <strong>in</strong> diesem Fall zu Lebensrettern<br />
werden. Der laute Alarm warnt bereits im<br />
Entstehungsstadium des Brandes vor der drohenden<br />
Gefahr. Dadurch werden erst e<strong>in</strong>e rasche Flucht und<br />
die frühzeitige Bekämpfung des Brandes möglich.<br />
Diese Warnfunktion ist vor allem <strong>in</strong> der Nacht von<br />
großer Bedeutung, da im Schlaf die S<strong>in</strong>nesorgane des<br />
Menschen weitgehend ausgeschaltet s<strong>in</strong>d.<br />
NEUEs BAURECHT<br />
Mit 1. Oktober <strong>2012</strong> erhält Kärnten e<strong>in</strong> neues – für<br />
Österreich vere<strong>in</strong>heitlichtes – Baurecht, durch welches<br />
die so genannten OIB-Richtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>geführt werden.<br />
Dieses besagt unter anderem, dass <strong>in</strong> allen Neubauten<br />
Rauchwarnmelder vorzusehen s<strong>in</strong>d. Und zwar ist <strong>in</strong><br />
jedem Aufenthaltsraum (Wohnraum) sowie im<br />
Fluchtwegbereich (Flur) e<strong>in</strong> Rauchwarnmelder an der<br />
Decke anzubr<strong>in</strong>gen. Ausgenommen<br />
s<strong>in</strong>d die Küche (hier würden zu oft<br />
Täuschungsalarme entstehen), Abstellräume<br />
und Sanitärräume. In<br />
Wohnküchen (komb<strong>in</strong>ierte, offene<br />
Küche mit Wohnzimmer) ist aber e<strong>in</strong><br />
Rauchwarnmelder zu montieren – im<br />
Wohnbereich, möglichst weit entfernt<br />
vom Kochbereich.<br />
MELdER AUCH IM ALTBEsTANd!<br />
Der Kärntner Landtag geht jedoch e<strong>in</strong>en<br />
Schritt weiter als der Rest Österreichs:<br />
Diese Regelung soll nämlich<br />
auch auf bestehende Wohnungen angewendet<br />
werden. Und hier nimmt<br />
Kärnten e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle <strong>in</strong> Österreich<br />
wahr! Bis 30. Juni 2013 müssen<br />
<strong>in</strong> allen Kärntner Haushalten Rauch-<br />
warnmelder <strong>in</strong>stalliert se<strong>in</strong>.<br />
„Durchschnittlich werden vier<br />
Melder pro Wohnung benötigt“,<br />
sagt Mag. Robert Laßnig, Vorsitzender<br />
der Landeskommission für<br />
Brandverhütung <strong>in</strong> Kärnten. Auf<br />
239.000 Haushalte hochgerechnet<br />
ist das mehr als e<strong>in</strong>e Million Geräte.<br />
30 EURO FüR 10-jAHREs-<br />
MELdER!<br />
E<strong>in</strong> Qualitätsmelder kostet dabei<br />
zwischen 10 und 40 Euro, wobei<br />
die Kosten vom Vermieter zu tragen<br />
s<strong>in</strong>d. Die preislichen Unterschiede<br />
liegen <strong>in</strong> der Lebensdauer<br />
und den Intervallen, <strong>in</strong> denen die<br />
Melder geprüft werden müssen.<br />
Von Billigmeldern, mit e<strong>in</strong>igen<br />
wenigen Euro Kosten, muss dr<strong>in</strong>gend<br />
abgeraten werden, da sie<br />
meist nicht qualitäts- bzw. e<strong>in</strong>zelgeprüft<br />
s<strong>in</strong>d. Ing. Dietmar Schreier<br />
empfiehlt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang,<br />
vor den teuren Modellen<br />
nicht zurückzuschrecken: „30 Euro<br />
s<strong>in</strong>d es wert, wenn man dann nicht<br />
wöchentlich, sondern nur e<strong>in</strong> Mal<br />
<strong>in</strong> zehn Jahren (!) die Melder testen<br />
und die Batterie wechseln<br />
muss!“<br />
50 % BRANdTOTE WENIGER!<br />
Die neue Regelung wird vor allem<br />
auch vom Landesfeuerwehrverband<br />
Kärnten im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er erhöhten<br />
Sicherheit für alle Bürger<br />
massiv unterstützt, erklärte dazu<br />
Landesfeuerwehrkommandant<br />
LBD Hubert Meschik. Er ist<br />
überzeugt, dass dadurch auch <strong>in</strong><br />
Kärnten auf Sicht viele Todesopfer<br />
bei Bränden verh<strong>in</strong>dert werden<br />
können. In Ländern wie Schweden<br />
und den USA, <strong>in</strong> denen Rauchwarnmelder<br />
im Wohn- und<br />
Schlafbereich seit Jahren Standard<br />
s<strong>in</strong>d, ist die Zahl der Toten bei<br />
Bränden ja um mehr als 50 Prozent<br />
zurückgegangen.<br />
Bei Nicht-E<strong>in</strong>haltung der neuen<br />
Vorschriften drohen den Verantwortlichen<br />
ernste Konsequenzen.<br />
Mag. Robert Laßnig appelliert<br />
aber <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
lieber an den gesunden Menschenverstand:<br />
„Jedes Leben, das wir<br />
durch die Installation e<strong>in</strong>es Rauchwarnmelders<br />
retten können, ist unbezahlbar<br />
und sollte jeden<br />
Aufwand wert se<strong>in</strong>!“
CHRIsTOF OsWALd<br />
Dräger: Fünf Helme für die beste Feuerwehr-Website<br />
Zum 6. Mal zeichnet Dräger die<br />
besten Internet-Auftritte österreichischer<br />
Feuerwehren aus.<br />
Anlässlich der „Retter <strong>2012</strong>“ <strong>in</strong><br />
Wels eröffnete Dräger zum sechsten<br />
Mal se<strong>in</strong>en Website-Wettbewerb.<br />
Am Freitag, den 5. Oktober<br />
trafen sich am Dräger-Stand Firmenvertreter<br />
mit e<strong>in</strong>igen Jury-<br />
Mitgliedern, um den<br />
Website-Wettbewerb 2013 offiziell<br />
zu eröffnen. Gleichzeitig wurde<br />
zu diesem Zeitpunkt die<br />
Onl<strong>in</strong>e-Registrierung freigeschaltet.<br />
Dies nutzten die zufällig anwesenden<br />
Mitglieder der<br />
Jugendfeuerwehr Weiden am See<br />
(Burgenland), um ihre Wehr als<br />
erste Feuerwehr für den Wettbewerb<br />
zu registrieren. Dräger stellte<br />
für diese erste Registrierung<br />
des Wettbewerbs 2013 spontan<br />
e<strong>in</strong>en Überraschungspreis zur<br />
Verfügung. Die Jugendfeuerwehr<br />
Weiden am See bekommt nun T-<br />
Shirts der Dräger Limited Edition<br />
zugesandt.<br />
REGIsTRIERUNG üBER dAs<br />
INTERNET<br />
Feuerwehren aus Österreich, die<br />
an dem Wettbewerb teilnehmen<br />
möchten, können sich unter der<br />
Internetadresse „www.draeger.at“<br />
registrieren. Die Anmeldefrist<br />
läuft bis zum 28. Februar 2013.<br />
Daraufh<strong>in</strong> prüft die Jury jede teilnehmende<br />
Website und vergibt bis<br />
zu fünf Helmsymbole, die nach<br />
Wettbewerbsende als „Gütesiegel“<br />
auf die Homepage gestellt werden<br />
können. Die mit der Höchstzahl<br />
von fünf Helmen ausgezeichneten<br />
Feuerwehren werden zu e<strong>in</strong>er<br />
Festveranstaltung e<strong>in</strong>geladen, bei<br />
der die f<strong>in</strong>alen Sieger bekannt gegeben<br />
werden.<br />
FüNF HELME<br />
Die fünf Helme s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e<br />
begehrte Auszeichnung: Mit diesen<br />
zeichnete Dräger im Rahmen des mit<br />
der Agentur Advertis<strong>in</strong>gpool entwickelten<br />
und umgesetzten österr. Feuerwehr-Website-Wettbewerbs<br />
bereits<br />
fünf Mal die besten Feuerwehr-Auftritte<br />
im Internet aus.<br />
PREIsE<br />
Als Hauptpreis w<strong>in</strong>kt e<strong>in</strong> exklusiver<br />
Besuch (mit den Gew<strong>in</strong>nern<br />
der parallel stattf<strong>in</strong>denden Landeswettbewerbe<br />
<strong>in</strong> Deutschland<br />
und <strong>in</strong> der Schweiz) bei der Flughafenfeuerwehr<br />
<strong>in</strong> Leipzig –<br />
<strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>em ebenso <strong>in</strong>teressanten<br />
wie spektakulären Rahmenprogramm.<br />
Die zweit- und die<br />
drittplatzierte Feuerwehr gew<strong>in</strong>nen<br />
jeweils e<strong>in</strong>e Heißausbildung<br />
bei der Wiener Berufsfeuerwehr.<br />
Mitglieder der Jugendfeuerwehr<br />
Weiden am<br />
see meldeten ihre Wehr<br />
am Dräger-stand auf der<br />
„Retter <strong>2012</strong>“ als erste<br />
feuerwehr am Dräger-<br />
Website-Wettbewerb<br />
2013 an und bekommen<br />
dafür e<strong>in</strong> Überraschungsgeschenk.<br />
Am foto von<br />
l<strong>in</strong>ks: Dräger-Repräsentant<br />
Karl Valenta, Dräger-<br />
Geschäftsführer <strong>in</strong>g. Johann<br />
Karmel, Vizepräsident<br />
des ÖBfV <strong>in</strong>g. franz<br />
Humer und Mitglieder der<br />
Jugendfeuerwehr Weiden<br />
am see.<br />
foto: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 19
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx WEITERBILdUNG<br />
zur<br />
Aus- und Fortbildung ist heute<br />
notwendiger denn je! In unserer<br />
hektischen, schnelllebigen Zeit<br />
werden wir auch im<br />
Feuerwehrwesen von e<strong>in</strong>er wahren<br />
Wissenslaw<strong>in</strong>e überrollt. Wer<br />
nicht zeitgerecht die Weichen<br />
richtig stellt, ist bald auf dem<br />
Abstellgleis. Deswegen möchte<br />
BLAULICHT mit dieser Serie<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Beitrag dazu leisten.<br />
Dabei werden wichtige Begriffe<br />
des Feuerwehrwesens anschaulich<br />
und verständlich erklärt. In<br />
dieser Folge beschäftigen wir uns<br />
mit dem Verbrennungsvorgang<br />
und im Speziellen mit dem<br />
Phänomen der Selbstentzündung.<br />
20 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
ELFR OsR dR. OTTO WIdETsCHEK<br />
Was versteht man unter<br />
Selbstentzündung?<br />
Schulbank<br />
Aus- und Fortbildung bei der Feuerwehr<br />
Zurück<br />
Folge 33<br />
Zu e<strong>in</strong>er Selbstentzündung<br />
kann es kommen, wenn<br />
ausreichend große Mengen von<br />
leicht brennbarem organischem<br />
Material (z. B. Kohle, Mehl, ölgetränkte<br />
Putztücher oder Holzspäne)<br />
gelagert werden. In diesen<br />
Materialien kann e<strong>in</strong> pyrogener<br />
Prozess <strong>in</strong> Gang kommen, bei<br />
dem Wärme entsteht. Kann diese<br />
nicht <strong>in</strong> ausreichendem Maß<br />
nach außen abgeführt werden<br />
(Wärmestau), führt dies zu e<strong>in</strong>er<br />
starken Erhitzung und schließlich<br />
zur Selbstentzündung.<br />
KOHLE, sÄGEsPÄNE UNd<br />
ÖLGETRÄNKTE TüCHER<br />
Durch Selbstentzündung gefährdet<br />
s<strong>in</strong>d Kohlehalden und unterirdische<br />
Kohlelagerstätten, die<br />
nahe der Erdoberfläche liegen<br />
oder freigelegt werden. Auch extensive<br />
Lagerungen von Sägespänen<br />
und Hackschnitzeln s<strong>in</strong>d auf<br />
diese Weise schon vielfach <strong>in</strong><br />
Brand geraten. Stark zur Selbstentzündung<br />
neigen ölgetränkte<br />
Putztücher und Wäschestücke,<br />
welche deswegen vorsorglich <strong>in</strong><br />
Metallgefäßen gelagert werden<br />
müssen.<br />
HEUsELBsTENTzüNdUNG<br />
Bekannt ist auch die Selbstentzündung<br />
von feuchtem Heu,<br />
weshalb die Lagertemperatur von<br />
Brand durch die<br />
selbstentzündung von<br />
firnislacken<br />
frischem Heu überwacht werden<br />
muss. Hierzu dienen lange, lanzenförmige<br />
Heusonden, welche<br />
mit e<strong>in</strong>em Thermometer bestückt<br />
s<strong>in</strong>d. Auch bei Komposthaufen<br />
kann es unter bestimmten<br />
Umständen zu Selbstentzündungen<br />
kommen. E<strong>in</strong>e unwissenschaftliche<br />
Legende h<strong>in</strong>gegen ist<br />
die so genannte spontane<br />
menschliche Selbstentzündung.<br />
dIE KLAssE 4.2<br />
Bekannt ist auch, dass sich Stäube<br />
unter bestimmten Situationen<br />
selbst – also ohne E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er<br />
äußeren Zündquelle – entzünden<br />
können. Diese<br />
Eigenschaft besitzen jedoch<br />
noch e<strong>in</strong>e Reihe anderer Substanzen,<br />
sodass man diesen Stoffen<br />
im Rahmen der<br />
<strong>in</strong>ternationalen Transportvorschriften<br />
e<strong>in</strong>e eigene Klasse zugeordnet<br />
hat. Es handelt sich um<br />
die Klasse 4.2 (ADR/RID) der<br />
„Selbstentzündlichen Stoffe“, zu<br />
welcher beispielsweise Kohle,<br />
weißer Phosphor und Eisenoxid<br />
gehören. Sie können heimtückische<br />
Brände mit großen Schäden<br />
bewirken, deren Ursache oft nur<br />
schwer ermittelt werden kann.<br />
EINTEILUNG NACH AdR/RId<br />
Die Stoffe der Klasse 4.2 lassen<br />
sich gemäß ADR/RID <strong>in</strong>
zwei wichtige Gruppen e<strong>in</strong>teilen:<br />
• Stoffe, die sich <strong>in</strong> Berührung<br />
mit Luft schon <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Mengen<br />
<strong>in</strong>nerhalb von fünf M<strong>in</strong>uten<br />
entzünden (selbstentzündliche,<br />
so genannte pyrophore Stoffe)<br />
und<br />
• Stoffe, die <strong>in</strong> Berührung mit<br />
Luft selbsterhitzungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />
Die Stoffe der zweiten Gruppe<br />
können sich nur <strong>in</strong> großen<br />
Mengen (mehrere Kilogramm)<br />
und nach längerer Zeit (Stunden<br />
oder Tage) entzünden.<br />
Insgesamt gehören die Stoffe der<br />
Klasse 4.2 zu e<strong>in</strong>er der folgenden<br />
Gruppen: organische selbstentzündliche<br />
Stoffe (Beispiele:<br />
Zelluloid, Kohle <strong>in</strong> Pulverform),<br />
anorganische selbstentzündliche<br />
Stoffe (Beispiel: weißer Phosphor)<br />
oder selbstentzündliche<br />
metallorganische Verb<strong>in</strong>dungen<br />
(Beispiel: Dimethylz<strong>in</strong>k).<br />
dIE sELBsTENTzüNdUNG<br />
Für die Selbstentzündung müssen<br />
nun bestimmte Voraussetzungen<br />
gegeben se<strong>in</strong>. Es kommt dabei<br />
nur e<strong>in</strong>e Substanz <strong>in</strong> Frage, welche<br />
sich schon bei herkömmlicher<br />
Temperatur an der Luft chemisch<br />
umsetzt und dabei Energie produziert.<br />
Dies ist etwa bei den heute<br />
<strong>in</strong> der so genannten gesunden<br />
Ernährung sehr stark forcierten<br />
mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />
(chemisch gesehen s<strong>in</strong>d das<br />
<strong>in</strong>stabile Doppelb<strong>in</strong>dungen) der<br />
Fall. Dazu gehören beispielsweise<br />
viele pflanzliche Öle, wie Olivenöl,<br />
Sonnenblumenöl und auch das<br />
steirische Kernöl.<br />
Was aber für die Ernährung gut<br />
ist (Abbau im Körper), kann für<br />
den Brandschutz schlecht ausgehen:<br />
Bei vorhandenem Wärmestau<br />
(z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wäschestapel<br />
oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mülltonne) wird<br />
sich der unter normalen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
ungefährliche Stoff plötzlich<br />
entzünden.<br />
temperaturverhältnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em brandgefährdeten Heustock.<br />
Doppelb<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d chemisch gesehen häufig die Ursache für e<strong>in</strong>e<br />
selbstentzündung.<br />
selbstentzündung<br />
von<br />
stäuben<br />
WEITERBILdUNG<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 21
WEITERBILdUNG<br />
xxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxx<br />
Was versteht man unter<br />
Selbstentzündung?<br />
GEFAHR BEI ÖLGETRÄNKTEN,<br />
PORÖsEN sTOFFEN<br />
Aber auch mit der Wiederentdeckung<br />
pflanzlicher Öle als Anstrich-,<br />
Antriebs- und<br />
Schmierstoffe im gewerblichen<br />
und privaten Bereich kommt es<br />
wegen des falschen Umgangs mit<br />
diesen Substanzen immer wieder<br />
zu Bränden durch Selbstentzündungen.<br />
Bei der Verarbeitung<br />
werden häufig Tücher, B<strong>in</strong>demittel<br />
oder Filzreste benutzt, um<br />
überschüssiges Öl zu entfernen,<br />
oder es kommt vor, dass poröse,<br />
brennbare Materialien mit Öl<br />
benetzt werden. Betroffen s<strong>in</strong>d<br />
dabei also Materialien, die e<strong>in</strong>e<br />
große Oberfläche besitzen, wie z.<br />
B. alle Stoffe und Textilien,<br />
Dämmplatten, Schleifstaub und<br />
Ähnliches. Durch die stark vergrößerte<br />
Oberfläche ist die Sauerstoffreaktion<br />
erheblich<br />
<strong>in</strong>tensiver und die Wärmeentwicklung<br />
entsprechend stärker.<br />
E<strong>in</strong> Stapel ölgetränkter Tücher<br />
wird zudem nicht so gut durch<br />
Luft gekühlt. Es bildet sich e<strong>in</strong><br />
Wärmestau! Wenn diese Wärme<br />
nicht abgeführt wird, kommt es<br />
zunächst zur Rauchentwicklung<br />
und danach zur Entzündung.<br />
Brandgefahr droht auch bei<br />
brennbaren mit Öl getränkten<br />
B<strong>in</strong>demitteln (z. B. Sägespäne)!<br />
PRAKTIsCHE GEFAHR<br />
Wie kommt es nun im Detail <strong>in</strong><br />
der Praxis zu derartigen Selbst-<br />
selbstentzündung bei e<strong>in</strong>em ölgetränkten putzlappen<br />
(schematisch).<br />
22 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
entzündungen? Ausgangspunkt<br />
für derartige Brände ist die bereits<br />
festgestellte Tatsache, dass<br />
sich sehr viele Öle schon bei herkömmlichen<br />
Außentemperaturen<br />
zersetzen und Energie abgeben<br />
können. Wenn das Putztuch frei<br />
liegt, wird die erzeugte Wärme<br />
ohne Probleme an die Umgebungsluft<br />
abgegeben (siehe Abbildung).<br />
Anders ist es, wenn<br />
Müll darauf geworfen wird: In<br />
diesem Fall kann die Energie, je<br />
nach Wärmeleitvermögen der<br />
umgebenden Stoffe, nicht vollständig<br />
abgeführt werden, es<br />
kommt dabei zum gefürchteten<br />
Wärmestau und <strong>in</strong> der Folge zur<br />
Selbstentzündung. Ölgetränkte<br />
Putzlappen s<strong>in</strong>d daher <strong>in</strong> der<br />
Praxis streng von anderem Abfall<br />
zu trennen!<br />
zWEI KRITERIEN<br />
E<strong>in</strong>e Selbstentzündung kann –<br />
wie wir gesehen haben – nur<br />
dann e<strong>in</strong>treten, wenn zusätzlich<br />
zu den Bed<strong>in</strong>gungen des Feuerdreiecks<br />
noch zwei besondere<br />
Voraussetzungen erfüllt s<strong>in</strong>d:<br />
• Der brennbare Stoff muss bereits<br />
bei normaler Temperatur<br />
merklich oxidieren und<br />
• die bei der Oxidation des Stoffes<br />
entstehende Wärme darf<br />
nicht vollständig an die Umgebung<br />
abgegeben werden (Wärmestau).<br />
Diese beiden Kriterien s<strong>in</strong>d unter<br />
bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Abfalleimer, e<strong>in</strong>em Baumwollballen,<br />
Wäschestapel und e<strong>in</strong>er<br />
Kohlenhalde gegeben.<br />
WIE Es zUR<br />
sELBsTENTzüNdUNG KOMMT?<br />
Unter den obigen Voraussetzungen<br />
kommt es zu folgender Entwicklung:<br />
Der selbstentzündliche<br />
Stoff verb<strong>in</strong>det sich bereits bei<br />
normaler Temperatur <strong>in</strong> stärkerem<br />
Umfang mit Sauerstoff, wobei<br />
Wärme frei wird. Wenn die<br />
Wärmeproduktion rascher erfolgt<br />
als die Wärmeabführung,<br />
wenn also e<strong>in</strong> Wärmestau vorherrscht,<br />
kommt es zu e<strong>in</strong>er<br />
Temperaturerhöhung. Die Steigerung<br />
der Temperatur bewirkt<br />
nun e<strong>in</strong>e starke Erhöhung der<br />
Oxidationsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Bis<br />
zu etwa 200 °C gilt die Van´t<br />
Hoff´sche Regel, die besagt, dass<br />
e<strong>in</strong>e Temperaturerhöhung um 10<br />
Grad e<strong>in</strong>e Verdoppelung bis e<strong>in</strong>e<br />
Verdreifachung der Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
bewirkt. Durch<br />
die schnellere Oxidation wird<br />
entsprechend schneller Wärme<br />
erzeugt usw. Der Vorgang<br />
„schaukelt sich auf“, was schematisch<br />
<strong>in</strong> der folgenden Abbildung<br />
dargestellt wurde. Dabei wird bei<br />
Erreichen der Zündtemperatur<br />
die Selbstentzündung e<strong>in</strong>geleitet<br />
und der Stoff brennt mit e<strong>in</strong>er<br />
etwas höheren Temperatur dann<br />
ab.<br />
AUsLÖsENdE MOMENTE<br />
• Grundsätzlich kann man drei<br />
auslösende Momente unterscheiden,<br />
die zu e<strong>in</strong>er Selbstentzündung<br />
führen:<br />
• Physikalische Anlagerung von<br />
Sauerstoff an der Oberfläche<br />
reaktionsfähiger fester Stoffe<br />
unter Freisetzung von Absorp-<br />
putztücher müssen <strong>in</strong> unbrennbaren, selbstschließenden Behältern<br />
verwahrt werden.
tionswärme (z. B. pyrophore<br />
Stoffe, wie fe<strong>in</strong>verteiltes Eisenpulver<br />
oder weißer Phosphor).<br />
• Chemische Reaktionen von<br />
Stoffen oder Systemen mit Sauerstoff<br />
oder, katalytisch bed<strong>in</strong>gt,<br />
unter atmosphärischen oder bestimmten<br />
betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
(z. B. trocknende Öle auf<br />
porösen Trägermaterialien und<br />
mit Trocknungsbeschleunigern<br />
versehene Firnisse).<br />
• Biologische Vorgänge unter Beteiligung<br />
von Bakterien und Pilzen<br />
sowie Fermenten und<br />
Enzymen (z. B. bei Heu, Futtermittel<br />
und Torf ).<br />
Wilhelm Busch –<br />
selbstporträt<br />
(Quelle: wikipedia).<br />
Biologische und <strong>in</strong> der folge chemische prozesse führen zu<br />
e<strong>in</strong>em Heustockbrand.<br />
Das phänomen der<br />
selbstentzündung,<br />
schematisch dargestellt,<br />
welches stetig<br />
fortschreitend verläuft,<br />
hier zum besseren<br />
Verständnis <strong>in</strong><br />
stufen dargestellt<br />
(siehe Kl<strong>in</strong>gsohr).<br />
empfohlene weiterführende literatur [2].<br />
WEITERBILdUNG<br />
HEUsELBsTENTzüNdUNG<br />
Schon Wilhelm Busch stellte fest: „Der Ungeduldige<br />
fährt das Heu nass e<strong>in</strong>!“. Und tatsächlich kommt<br />
es <strong>in</strong> nass e<strong>in</strong>gelagerten Heuhaufen (aber auch bei<br />
den neuerd<strong>in</strong>gs verwendeten Heu-Rundballen) zu<br />
biologischen Reaktionen, wie enzymatischen Abbauprozessen<br />
und der sprunghaften Vermehrung<br />
von so genannten meso- und thermophilen Bakterien.<br />
Deren „Körperwärme“ produziert e<strong>in</strong>e Temperaturerhöhung<br />
im Heustock, wobei sie selbst aber<br />
ab etwa 75 °C absterben. In der Folge kommt es<br />
dann zu chemischen Prozessen, welche e<strong>in</strong>en Brand<br />
auslösen können. Dieser kündigt sich <strong>in</strong> der Regel<br />
durch Bildung von Wasserdampf („Schwitzen“ des<br />
Heustocks) sowie dem „brenzligen“ Geruch von<br />
Bratäpfeln, Toastbrot und geröstetem Kaffee an.<br />
LITERATUR<br />
KLINGSOHR K.: Verbrennen und Löschen; Die Roten<br />
Hefte; Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 17. Auflage,<br />
2002.<br />
KOMPACHER M.: Trial & Error: Erkenntnisse für<br />
den Betriebsbrandschutz (Großbrand durch Selbstentzündung<br />
bei Fa. Lieb Bau Weiz GmbH); Dokumentation<br />
über das 11. Aprilsymposion des<br />
Brandschutzforums Austria 2010 (Bestellungen über<br />
www.brandschutzforum.at).<br />
PUCHNER U.: Selbstentzündung von Wäschestapeln;<br />
Schadensprisma Heft 2/1988, Berl<strong>in</strong>.<br />
SCHILDHAUER P.: Brandursache Selbstentzündung<br />
– Beschreibung e<strong>in</strong>es Phänomens; Kohlhammer Verlag,<br />
Stuttgart, VFDB-Zeitschrift Nr. 4/1998.<br />
STOLT F. D.: Selbstentzündung fettverschmutzter Textilien;<br />
Vortrag im Rahmen des Brandschutztages 2010<br />
des Brandschutzforums Austria.<br />
WIDETSCHEK O.: Der große Gefahrgut-Helfer –<br />
Gefahren, richtiges Verhalten und E<strong>in</strong>satzmaßnahmen<br />
bei Schadstoff-Unfällen; Stocker Verlag, Graz, Erstausgabe<br />
<strong>2012</strong>.<br />
Folge 34: Kettenreaktionen<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 23
kaleiDosk0p<br />
Kühlung der<br />
Acetylengasflasche<br />
<strong>in</strong> der<br />
erstphase<br />
TIROL<br />
Acetylengasflasche beschossen<br />
Im Betriebsgelände der Verbund<br />
Austrian Power Grid AG <strong>in</strong> Rohrberg<br />
<strong>in</strong> Tirol war es zu e<strong>in</strong>em Brand e<strong>in</strong>es<br />
Autogenschweiß-gerätes im<br />
Umspannwerk gekommen.<br />
pAtRiCK tAxACHeR,<br />
ÖffentliCHKeitsARBeit<br />
ABsCHnitt Zell<br />
Durch den<br />
Beschuss<br />
wurde das<br />
Gas abgefackelt<br />
und dadurch<br />
Druck<br />
abgebaut<br />
24 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
ALARM<br />
Mit dem Alarmtext<br />
„Gasaustritt – Tank im Freien“<br />
wurden am 17. September um<br />
13.17 Uhr die Betriebsfeuerwehr<br />
VHP Zell (Verbund Hydro Power<br />
AG), Freiwillige Feuerwehr<br />
Zell am Ziller sowie das Gefahrengutfahrzeug<br />
der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Jenbach zu e<strong>in</strong>em<br />
E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> das Betriebsgelände<br />
der Verbund Austrian Power<br />
Grid AG <strong>in</strong> Rohrberg gerufen.<br />
sCHWEIssARBEITEN<br />
Bei Schweißarbeiten mit e<strong>in</strong>em<br />
Autogenschweißgerät kam es auf<br />
der Baustelle im Umspannwerk<br />
aus noch unbekannter Ursache<br />
zu e<strong>in</strong>em Brand. Der 22-jährige<br />
Arbeiter aus dem Bezirk Lienz<br />
der externen Baufirma nahm e<strong>in</strong>e<br />
Explosion wahr und versuchte<br />
das Feuer mit e<strong>in</strong>em Feuerlöscher<br />
zu löschen.<br />
EINsATzMAssNAHMEN<br />
Die alarmierten E<strong>in</strong>satzkräfte<br />
konnten die Situation schnell<br />
unter Kontrolle br<strong>in</strong>gen. Die<br />
Feuerwehren löschten den Brand<br />
und kühlten die Acetylenflasche.<br />
Da durch den Brand chemische<br />
Zersetzungsvorgänge im Inneren<br />
der Flasche vermutet wurden<br />
und nicht garantiert werden<br />
konnte, dass die Gasflasche ke<strong>in</strong>e<br />
Gefahr mehr darstellt, wurde<br />
diese nach dem E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Brunnen im Werksgelände weiter<br />
gekühlt.<br />
BEsCHUss<br />
Gegen 16.00 Uhr wurde die<br />
Gasflasche von e<strong>in</strong>em Beamten<br />
der Sondere<strong>in</strong>heit Cobra mehrmals<br />
beschossen, um die Gefahrenquelle<br />
endgültig zu beseitigen.<br />
Es wurden ke<strong>in</strong>e Personen verletzt.<br />
EINGEsETzT<br />
Im E<strong>in</strong>satz standen 16 E<strong>in</strong>satzkräfte<br />
der Feuerwehren mit vier<br />
Fahrzeugen, darunter die Betriebsfeuerwehr<br />
VHP Zell (Verbund<br />
Hydro Power AG) und<br />
Freiwillige Feuerwehr Zell am<br />
Ziller. Das Gefahrengutfahrzeug<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Jenbach<br />
konnte durch das rasche<br />
E<strong>in</strong>greifen bereits bei der Anfahrt<br />
storniert werden. Außerdem<br />
waren Beamte der<br />
Polizei<strong>in</strong>spektion Zell, der Sondere<strong>in</strong>heit<br />
Cobra sowie das Rote<br />
Kreuz Schwaz vor Ort.
Die Acetylengasflasche wurde durch e<strong>in</strong>en Beamten der sondere<strong>in</strong>heit Cobra<br />
beschossen, um weitere Gefahren auszuschließen<br />
Kühlung der Acetylengasflasche im Werksbrunnen<br />
fotos: taxacher<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 25
Die Männer der<br />
„naga White Volunteer<br />
fire Rescue“<br />
im Ausbildungsgelände<br />
Die Ausrüstung<br />
der „naga White<br />
Volunteer fire<br />
Rescue“ wird<br />
vorwiegend aus<br />
eigenmittel f<strong>in</strong>anziert<br />
präs. Albert Kern<br />
mit firemarshall<br />
Oscar lee.<br />
fotos: Meier<br />
kaleiDosk0p<br />
Filip<strong>in</strong>os tra<strong>in</strong>ierten <strong>in</strong> Lebr<strong>in</strong>g<br />
Erstmals tra<strong>in</strong>ierten acht philipp<strong>in</strong>ische<br />
Feuerwehrmänner<br />
<strong>in</strong> der steirischen Feuerwehrschule.<br />
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr<br />
von Naga City – die Stadt<br />
liegt im südöstlichen Teil der Insel<br />
Luzon etwa 280 km südöstlich von<br />
Manila – waren vor allem von den<br />
praktischen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> Lebr<strong>in</strong>g begeistert.<br />
Die Feuerwehr- und Zivilschutzschule<br />
– als wichtige Basis für die<br />
professionelle Aus- und Weiterbildung<br />
von Feuerwehrangehörigen<br />
im Steirerland – f<strong>in</strong>det nicht<br />
nur nationale, sondern nun auch<br />
<strong>in</strong>ternationale Beachtung. Ab<br />
Montag, dem 24. September,<br />
tra<strong>in</strong>ierten im südsteirischen<br />
Lebr<strong>in</strong>g für e<strong>in</strong>e Woche erstmals<br />
acht Filip<strong>in</strong>o, Mitglieder der<br />
25-köpfigen Freiwilligen Feuerwehr<br />
„Naga White Volunteer<br />
Fire Rescue“, unter dem Kommando<br />
von Firemarshall Oscar<br />
Lee.<br />
Unter anderem wurden die philipp<strong>in</strong>ischen<br />
Gäste – sowohl <strong>in</strong><br />
theoretischen als auch praktischen<br />
E<strong>in</strong>heiten – <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Kle<strong>in</strong>löschgeräte,<br />
Entstehungsbrandbekämpfung,<br />
Zimmerbrand mit Verwendung<br />
von schwerem Atemschutz,<br />
Technische E<strong>in</strong>sätze mit hydraulischem<br />
Rettungsgerät, Seil- und<br />
26 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Knotentechnik – von den Ausbildern<br />
der FWZS tra<strong>in</strong>iert. Die<br />
Verständigung erfolgte auf Englisch.<br />
NAGA CITy<br />
Naga City ist e<strong>in</strong>e Stadt <strong>in</strong> der<br />
Prov<strong>in</strong>z Camar<strong>in</strong>es Sur, liegt 400<br />
km etwa 45 Flugm<strong>in</strong>uten oder<br />
zehn Busstunden südlich von<br />
Manila und zählt rund 175.000<br />
E<strong>in</strong>wohner. Die Entdeckung des<br />
Ortes durch den Konquistador<br />
Juan de Salcedo lässt sich auf das<br />
Jahr 1573 zurückführen. Erst seit<br />
dem Jahre 1919 heißt der Ort<br />
Naga, davor hieß der von den<br />
Spaniern genannte Ort noch<br />
Nueva Caceres.<br />
Neben den staatlichen Feuerwehrkräften<br />
wurde – um den<br />
Brandschutz zu verbessern – am<br />
25. November 2002 die freiwillige<br />
Feuerwehr „Naga White Volunteer<br />
Fire Rescue“ gegründet.<br />
Zurzeit zählt sie 25 Mitglieder,<br />
vorwiegend aus örtlichen Geschäftsleuten/selbständigenUnternehmern<br />
(z.B. Bäcker,<br />
Autozubehörgeschäft etc.) bestehend.<br />
Die Alarmierung erfolgt über<br />
Mobiltelefone, e<strong>in</strong>erseits nachdem<br />
Freunde/Bekannte etc. e<strong>in</strong>en<br />
Notfall melden, andererseits<br />
auch auf Anforderung durch<br />
staatliche Feuerwehrkräfte. Fi-<br />
Die Atemschutz-Ausbildung stellte e<strong>in</strong>en<br />
schwerpunkt des tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs dar<br />
taifune und Hochwässer fordern jährlich<br />
auf den philipp<strong>in</strong>en viele Menschenleben<br />
ABI d. LFV THOMAs MEIER<br />
nanziert wird die E<strong>in</strong>heit über<br />
Zuwendungen der öffentlichen<br />
Hand, vorwiegend jedoch aus<br />
Eigenmitteln, welche e<strong>in</strong>erseits<br />
Spender und andererseits vor allem<br />
die Mitglieder selbst e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Der wohl größte E<strong>in</strong>satz, welchen<br />
die Feuerwehrkräfte zu<br />
meistern hatten, war der Brand<br />
e<strong>in</strong>es dreistöckigen E<strong>in</strong>kaufszentrums<br />
vor drei Jahren, den sie geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den staatlichen<br />
Feuerwehre<strong>in</strong>heiten rund 20<br />
Stunden bis zum „Brand aus“ bekämpften.<br />
TRAININGs IN HONGKONG UNd<br />
TAIPEH<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nahmen die engagierten<br />
Filip<strong>in</strong>os bis jetzt <strong>in</strong> Hong-<br />
Kong und Taipeh <strong>in</strong> Anspruch.<br />
Über Philipp Kern, Sohn des<br />
ÖBFV-Präsidenten, der im<br />
Frühjahr <strong>2012</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Praktikums bei der Außenhandelsstelle<br />
der WKÖ <strong>in</strong> Manila<br />
beschäftigt war, entstand der<br />
Kontakt zur Feuerwehr von Naga<br />
City.<br />
Philipp Kern, selbst begeisterter<br />
Feuerwehrmann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatgeme<strong>in</strong>deHa<strong>in</strong>sdorf-Brunnsee<br />
(RA), kam über den Kontakt<br />
e<strong>in</strong>er Arbeitskolleg<strong>in</strong> <strong>in</strong> Manila<br />
zur Feuerwehr von Naga City.
Hier wurden im geme<strong>in</strong>samen<br />
Erfahrungsaustausch die ersten<br />
Ideen zu diesem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> der<br />
Steiermark geschmiedet. Kern begleitet<br />
se<strong>in</strong>e philipp<strong>in</strong>ischen<br />
Freunde auch <strong>in</strong> dieser Woche<br />
durch das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm <strong>in</strong><br />
der FWZS.<br />
Die acht Filip<strong>in</strong>o zeigen sich vom<br />
dem für sie zusammengestellten<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, vor allem aber von der<br />
hohen Qualität an Informationstransfer<br />
und der vorhandenen Infrastruktur<br />
begeistert.<br />
OPFER dEs KLIMAWANdELs<br />
Die Philipp<strong>in</strong>en gehören zu den<br />
am stärksten vom Klimawandel<br />
betroffenen Ländern der Welt.<br />
Rund 200 Taifune jährlich treffen<br />
die Inseln im Pazifischen Ozean.<br />
Die jüngste Flutkatastrophe auf<br />
den Philipp<strong>in</strong>en ist nicht nur dem<br />
Klimawandel geschuldet, sondern<br />
auch Ausdruck e<strong>in</strong>es mangelnden<br />
Risiko- und Katastrophen-Managements.<br />
Obwohl der Klimawandel<br />
e<strong>in</strong> nationales<br />
Sicherheitsproblem ist, fehlt es<br />
der Regierung an e<strong>in</strong>em umfassenden<br />
Konzept, welches von der<br />
Risikoanalyse über die Katastrophenvorbeugung<br />
bis h<strong>in</strong> zur Vorbereitung<br />
auf den<br />
Katastrophenfall reicht.<br />
Dabei ist weniger die Wettervorhersage<br />
auf den Philipp<strong>in</strong>en das<br />
Problem, denn diese <strong>in</strong>formiere<br />
die Bevölkerung früh über den<br />
Anmarsch e<strong>in</strong>es Taifuns. Der kritische<br />
Moment ist der Umgang<br />
der Behörden mit herausgegebenen<br />
Warnungen. Nämlich die<br />
Warnungen für die Bevölkerung<br />
mit entsprechenden Handlungsanweisungen<br />
zu konkretisieren.<br />
So werden auf den Philipp<strong>in</strong>en u.<br />
a. dr<strong>in</strong>gend flächendeckende Risikoanalysen<br />
benötigt, die besonders<br />
gefährdete Gebiete, wie<br />
Küsten- und Bergregionen, ausweisen.<br />
Während <strong>in</strong> Japan kaum Menschen<br />
<strong>in</strong>folge von Taifunen sterben<br />
und die materiellen Schäden<br />
begrenzt bleiben, kosten dieselben<br />
Stürme auf den Philipp<strong>in</strong>en jedes<br />
Jahr viele Menschenleben und<br />
zerstören die Existenzgrundlagen<br />
Tausender. Der Grund: kaum Katastrophenprävention<br />
<strong>in</strong>folge ger<strong>in</strong>ger<br />
ökonomischer und<br />
<strong>in</strong>frastruktureller Kapazitäten.<br />
Dabei gibt es bereits Vorzeigepro-<br />
jekte für e<strong>in</strong> erfolgreiches Katastrophen-Risikomanagement<br />
auf<br />
den östlichen Inseln Leyte und<br />
Samar. Hier <strong>in</strong> der „Haupte<strong>in</strong>flugschneise“<br />
der Taifune wird<br />
e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g- und Frühwarnsystem<br />
<strong>in</strong> 21 ländlichen und urbanen<br />
Bezirken aufgebaut.<br />
Zusätzlich wurden Hangstabilisierungs-<br />
und Aufforstungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Von dem<br />
2006 gestarteten Projekt zur<br />
Etablierung e<strong>in</strong>es Hochwasser-<br />
Frühwarnsystems profitieren<br />
185.000 Menschen.<br />
UNKONTROLLIERTEs<br />
sTÄdTEWACHsTUM<br />
Die überwiegend ländlich dicht<br />
besiedelten Gebiete stellen e<strong>in</strong><br />
weiteres Problem dar, da sie <strong>in</strong>frastrukturell<br />
nur schwach ausgestattet<br />
s<strong>in</strong>d. Auch wachsen die<br />
philipp<strong>in</strong>ischen Städte <strong>in</strong>folge<br />
des hohen Bevölkerungsdrucks<br />
weitgehend ungeplant. Es werden<br />
Siedlungen <strong>in</strong> Niederungen,<br />
dIE PHILIPPINEN<br />
Die philipp<strong>in</strong>en bestehen aus 7107 <strong>in</strong>seln,<br />
von denen 3144 mit e<strong>in</strong>em namen<br />
benannt und etwa 880 bewohnt s<strong>in</strong>d. Der<br />
Archipel bildet den fünftgrößten <strong>in</strong>selstaat<br />
der Welt nach <strong>in</strong>donesien, Madagaskar,<br />
papua-neugu<strong>in</strong>ea und Japan mit<br />
mehr als 93 Mio. e<strong>in</strong>wohnern.<br />
1565 beanspruchten die Spanier die Philipp<strong>in</strong>en<br />
als ihre Kolonie. Von 1896 bis 1898<br />
fand die philipp<strong>in</strong>ische Revolution statt, die<br />
<strong>in</strong> ihrer Endphase praktisch <strong>in</strong> den Spanisch-Amerikanischen<br />
Krieg überg<strong>in</strong>g. Im<br />
Juni 1898 erfolgte die philipp<strong>in</strong>ische Unabhängigkeitserklärung,<br />
welche weder von<br />
der alten noch der neuen Kolonialmacht anerkannt<br />
wurde.<br />
Nach dem Philipp<strong>in</strong>isch-Amerikanischen<br />
Krieg (1899 bis 1902) wurde das Land zur<br />
amerikanischen Kolonie. In den 1920er und<br />
1950er Jahren kam es zu staatlich geförderten<br />
Siedlungsprogrammen, bei denen<br />
Christen aus dem Norden und aus der Mitte<br />
der Philipp<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Süden gebracht wurden.<br />
Der heutige Konflikt im Süden der Philipp<strong>in</strong>en<br />
hat se<strong>in</strong>e Wurzeln aus dieser Zeit.<br />
Im Zuge dieser Ause<strong>in</strong>andersetzungen kam<br />
und kommt es immer wieder zu terroristischen<br />
Angriffen, wie etwa den Bombenanschlägen<br />
auf den <strong>in</strong>ternationalen Flughafen<br />
<strong>in</strong> Davao City im Frühjahr 2003 sowie auf<br />
e<strong>in</strong> Hafenterm<strong>in</strong>al <strong>in</strong> Davao.<br />
Am 4. Juli 1946 wurden die Filipp<strong>in</strong>en offiziell<br />
<strong>in</strong> die Unabhängigkeit entlassen. Die USA<br />
an Flussläufen und an absturzgefährdeten<br />
Hängen angelegt.<br />
Neue Stadtteile werden selten e<strong>in</strong>er<br />
Risikoanalyse unterzogen und<br />
entstehen erneut <strong>in</strong> hochwassergefährdeten<br />
Gebieten.<br />
Die schnelle Entwaldung ist weiters<br />
für das Ausmaß der Katastrophe<br />
verantwortlich. So haben <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahrzehnten riesige<br />
Ananasplantagen e<strong>in</strong>en<br />
Großteil des ehemaligen Regenwaldes<br />
ersetzt. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>takter Regenwald<br />
hätte dagegen e<strong>in</strong>em<br />
zwölf Stunden andauernden Niederschlag<br />
besser standgehalten.<br />
Das Baumdach hätte den Regen<br />
davon abgehalten, direkt auf den<br />
Boden aufzuprallen und die Bäume<br />
hätten außerdem e<strong>in</strong>en Teil<br />
des Wassers absorbiert. Es wäre<br />
womöglich bei lokalen Überschwemmungen<br />
geblieben.<br />
praktische Übungen<br />
am Brandplatz der<br />
feuerwehr- und Zivilschutzschule<br />
steiermark<br />
behielten e<strong>in</strong>ige Jahrzehnte lang wirtschaftliche<br />
Sonderrechte und militärische Stützpunkte.<br />
Obwohl die Philipp<strong>in</strong>en zu den aufstrebenden<br />
Next Eleven gerechnet werden, herrscht e<strong>in</strong> starker<br />
wirtschaftlicher Gegensatz zwischen e<strong>in</strong>er<br />
kle<strong>in</strong>en reichen Oberschicht und der breiten Bevölkerungsmehrheit.<br />
In der Metropolregion Manila<br />
etwa gibt es e<strong>in</strong>erseits die saubere und sichere<br />
Wolkenkratzerstadt Makati City mit zahlreichen<br />
<strong>in</strong>ternationalen Unternehmen, auf der anderen<br />
Seite aber auch viele ausgedehnte Slums ohne<br />
ausreichende Wasser- und Stromversorgung.<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 27
kaleiDosk0p<br />
ABi d. V. CHRistOf OsWAlD<br />
Am 13. September <strong>2012</strong> fand<br />
der 6. Steirische Brandschutztag<br />
des Brandschutzforums<br />
Austria im Grazer Sem<strong>in</strong>arhotel Novapark<br />
statt. Diese <strong>in</strong>zwischen bewährte<br />
Veranstaltung mit anerkannten<br />
Referenten und Fachfirmen<br />
aus Österreich versucht den Brandschutz<br />
e<strong>in</strong>mal ganz anders zu beleuchten.<br />
Bei dieser alljährlichen Veranstaltungsreihe<br />
wird nicht nur<br />
theoretisiert, sondern es werden<br />
die D<strong>in</strong>ge vor allem aus der Sicht<br />
des Praktikers behandelt. Ziel<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e langatmigen Referate,<br />
sondern <strong>in</strong>teressante und lehrreiche<br />
Impulsvorträge mit Kurzfilmen,<br />
garniert mit praktischen<br />
Demonstrationen.<br />
MOdERATION<br />
Die Moderation dieses Brandschutz-Events<br />
hatte der Geschäftsführer<br />
des<br />
Brandschutzforums Austria, Ing.<br />
Rudolf Mark, übernommen.<br />
Der Vormittag stand ganz im<br />
Zeichen des Explosionsschutzes<br />
– am Nachmittag stand das Thema<br />
Acetylengas auf dem Programm.<br />
ExPLOsIONssCHUTz<br />
Der Präsident des Brandschutz-<br />
28 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
BRAnDSchuTzTAg <strong>2012</strong><br />
forums Austria, Ehren-Landesfeuerwehrrat<br />
Dr. Otto<br />
Widetschek, g<strong>in</strong>g bei se<strong>in</strong>em Referat<br />
auf das Thema Explosionsschutz<br />
e<strong>in</strong>. Zusammen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Co-Moderation mit Stefan<br />
Pöschl und Diplom<strong>in</strong>genieur<br />
Helmut Lengerer wurde auf<br />
spannende Weise das Thema<br />
„Grundlagen des Explosionsschutzes“<br />
aufgearbeitet.<br />
Anschließend hielt Diplom<strong>in</strong>genieur<br />
Helmut Lengerer von der<br />
Firma Sandoz aus Tirol e<strong>in</strong>en<br />
Experimentalvortrag ebenfalls <strong>in</strong><br />
Punkto Explosionsschutz, der<br />
besonders für Feuerwehrmitglieder<br />
und Brandschutzbeauftragte<br />
<strong>in</strong> Betrieben <strong>in</strong>teressant war.<br />
GAsMEssGERÄTE<br />
Zu Mittag hielt Magister Erich<br />
Langmann von der Firma MSA<br />
Auer e<strong>in</strong> Impulsreferat zum Thema<br />
„Die wichtigsten Infos über<br />
Gasmessgeräte“.<br />
Hannes Schrenk von der Firma<br />
Exco sowie Löschmeister Markus<br />
Malli und Löschmeister<br />
Gernot Klopf von der Berufsfeuerwehr<br />
Graz zeigten anschließend<br />
alles über<br />
Alu-Gewebekugeln, Staubexplosionen<br />
und Gaskartuschen <strong>in</strong><br />
Theorie und Praxis.<br />
Am Nachmittag g<strong>in</strong>g es weiter<br />
Bei dieser alljährlichenVeranstaltungsreihe<br />
wird nicht nur<br />
theoretisiert,<br />
sondern es werden<br />
die D<strong>in</strong>ge<br />
vor allem aus<br />
der Sicht des<br />
Praktikers behandelt.<br />
mit e<strong>in</strong>em Vortrag des Vize-Präsidenten<br />
des Brandschutzforums<br />
Austria, Ing. Alfred Enko, zum<br />
Thema „Vetax <strong>in</strong> der betrieblichen<br />
Praxis.“<br />
ACETyLEN<br />
Gegen Ende der Veranstaltung
<strong>in</strong>g. Alfred enko, Vizepräsident des<br />
BfA, referierte über die DexAt im<br />
Betrieb<br />
erich langmann von der firma MsA<br />
Auer hielt e<strong>in</strong> impulsreferat zum<br />
thema „Die wichtigsten <strong>in</strong>fos über<br />
Gasmessgeräte“<br />
referierte Ehren-Landesfeuerwehrrat<br />
Dr. Otto Widetschek<br />
nochmals zum Thema „Gefahren<br />
von Acetylen“.<br />
Abschließend konnten die Teilnehmer<br />
e<strong>in</strong>er praktischen<br />
Übung beiwohnen, die von<br />
Löschmeister Markus Malli<br />
und Löschmeister Gernot<br />
Klopf geme<strong>in</strong>sam mit den Kollegen<br />
der Berufsfeuerwehr<br />
Graz bestritten wurde.<br />
Gezeigt wurde das richtige<br />
Vorgehen beim Acetylengasflaschenbrand.<br />
Dabei kam der neu entwickelte<br />
Simulator für Acetylengasbrände<br />
des Brandschutzforums zum<br />
E<strong>in</strong>satz, der weltweit e<strong>in</strong>e außergewöhnlicheEigenentwicklung<br />
darstellt.<br />
im Zuge e<strong>in</strong>er<br />
Übung wurde<br />
das richtige<br />
Vorgehen bei<br />
e<strong>in</strong>em Acetylengasflaschenbrand<br />
gezeigt<br />
ehren-landesfeuerwehrrat<br />
Dr.<br />
Otto Widetsche<br />
g<strong>in</strong>g bei<br />
se<strong>in</strong>em Referat<br />
zusammen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Co-<br />
Moderation<br />
mit Di Helmut<br />
lengerer auf<br />
das thema<br />
explosionsschutz<br />
e<strong>in</strong><br />
fotos: Redaktion <strong>Blaulicht</strong><br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 29
kaleiDosk0p<br />
19.-21. Okt. <strong>2012</strong><br />
neues Rüstfahrzeug für BF Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
Die Berufsfeuerwehr Frankfurt<br />
am Ma<strong>in</strong> konnte kürzlich zwei<br />
baugleiche Rüstfahrzeuge der Fa.<br />
Empl übernehmen.<br />
Die Stadt Frankfurt ist mit ihren<br />
rund 680.000 E<strong>in</strong>wohnern und<br />
etwa 300.000 Pendlern aus der<br />
umliegenden Region die rund<br />
fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Die Hauptsäule<br />
des Brandschutzes,<br />
Rettungsdienstes und der technischen<br />
Gefahrenabwehr bildet die<br />
rund 800 Mann starke Truppe<br />
der Berufsfeuerwehr Frankfurt.<br />
28 freiwillige Feuerwehren unterstützt<br />
diese tatkräftig ehrenamtlich.<br />
FAHRGEsTELL UNd AUFBAU<br />
Die zwei identischen Rüstwagen<br />
s<strong>in</strong>d auf MB-Actros-2036-AK-<br />
Fahrgestellen aufgebaut, die über<br />
e<strong>in</strong> automatisiertes Schaltgetriebe<br />
verfügen und die Euro-5-Abgasnorm<br />
erfüllen.<br />
Der Geräteaufbau ist <strong>in</strong> EMPL-<br />
Fire-Fighter-2000-Alu-Tech-<br />
Spezialleichtbauweise ausgeführt.<br />
Er ist verw<strong>in</strong>dungsunempf<strong>in</strong>dlich<br />
und über e<strong>in</strong>e<br />
6-Punkt-Lagerung mit dem<br />
Fahrgestell verbunden. Rechts<br />
und l<strong>in</strong>ks am Fahrzeug bef<strong>in</strong>den<br />
sich je drei Geräteräume mit pulverbeschichteten<br />
Rollläden. Das<br />
Heck des Fahrzeuges verfügt<br />
über e<strong>in</strong>e Ladebordwand mit ei-<br />
Wir stellen aus.<br />
Entdecke das Besondere!<br />
30 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
ner Tragfähigkeit von 2000 kg.<br />
Dieser heckseitige Laderaum ist<br />
für die Aufnahme von drei Rollconta<strong>in</strong>ern<br />
ausgeführt.<br />
Weitere technische Details: dreh-<br />
und schwenkbarer Lichtmast mit<br />
vier 1000-W-Flutlicht-Halogen-<br />
Sche<strong>in</strong>werfern, Standbrücken<br />
h<strong>in</strong>ter, vor und über der H<strong>in</strong>terachse<br />
abklappbar, LED-Lichtbänder<br />
zur Innenausleuchtung<br />
sowie hydraulische Zuge<strong>in</strong>richtung<br />
(Seilw<strong>in</strong>de) mit e<strong>in</strong>er Nennzugkraft<br />
von 80 kN mit<br />
e<strong>in</strong>fachem Zug nach vorne bzw.<br />
doppeltem Zug nach h<strong>in</strong>ten.<br />
BELAdUNG<br />
Die feuerwehrtechnische Beladung<br />
ist auf Schwenkfächern,<br />
Auszügen und Rollconta<strong>in</strong>ern<br />
verlastet. Die Rollconta<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> die drei Bereiche „Beleuchtung“,<br />
„Trennen und Abstützen“<br />
sowie „Unterbaumaterial“ geglie-<br />
Feuerwehrfahrzeuge von Profi s für Profi s!<br />
Zwei baugleiche<br />
Rüstfahrzeuge<br />
auf Mercedes-<br />
Benz-Actrosfahrgestellen<br />
lieferte die firma<br />
empl an die<br />
Berufsfeuerwehr<br />
frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
foto: empl<br />
dert. In den Geräteräumen bef<strong>in</strong>den<br />
sich unter anderem e<strong>in</strong>e<br />
Schmutzwasserpumpe, Akkusche<strong>in</strong>werfer,<br />
e<strong>in</strong>e Rettungsplattform,<br />
Hebekissen, e<strong>in</strong><br />
Motortrennschleifer, verschiedene<br />
Bohrhämmer und Motorsägen,<br />
e<strong>in</strong>e Rettungs- sowie<br />
Säbelsäge, e<strong>in</strong> hydraulischer Rettungssatz,<br />
zwei hydraulische<br />
W<strong>in</strong>den, Flutlichtsche<strong>in</strong>werfer,<br />
e<strong>in</strong> Rettungsbrett, zwei Multifunktionsleitern<br />
und e<strong>in</strong>e<br />
Schleifkorbtrage sowie e<strong>in</strong> Abstützsystem.<br />
Weiters vorhanden:<br />
fest e<strong>in</strong>gebauter Generator mit<br />
30-kVA-Leistung sowie 230-<br />
und 400-Volt-Steckdosen. Aufgrund<br />
von zahlreichen<br />
Straßenbahnl<strong>in</strong>ien mit Oberleitungsführung<br />
wurde bewusst auf<br />
e<strong>in</strong>e Dachbeladung verzichtet.<br />
Der Lichtmast ist mit e<strong>in</strong>em entsprechenden<br />
Isolationsschutz<br />
versehen. PR<br />
www.empl.at
neuer Präsident für Feuerwehrweltverband<br />
Der Schwede Tore Eriksson<br />
wurde zum neuen Präsidenten<br />
des CTIF gewählt.<br />
Die Internationale Vere<strong>in</strong>igung<br />
des Feuerwehr- und Rettungswesens<br />
(CTIF) hat am 20. September<br />
<strong>2012</strong> mit dem Schweden Tore<br />
Eriksson bei der Delegiertenversammlung<br />
<strong>in</strong> Bratislava (Slowakische<br />
Republik) e<strong>in</strong>en neuen<br />
Präsidenten gewählt. Er erhielt<br />
das Vertrauen von 16 Delegierten<br />
ausgesprochen.<br />
üBERGANGsPHAsE<br />
Ralph Ackermann, Vizepräsident<br />
des Deutschen Feuerwehrverbandes,<br />
leitete seit Ende September<br />
2011 kommissarisch die Internationale<br />
Vere<strong>in</strong>igung des Feuerwehr-<br />
und Rettungswesens. Er<br />
wurde im Vorjahr von den Delegierten<br />
im norwegischen Bergen<br />
– bis zu den regulären Wahlen im<br />
heurigen September – e<strong>in</strong>stimmig<br />
zum Interimspräsidenten gewählt,<br />
nachdem der Schweizer Walter<br />
Egger aus gesundheitlichen<br />
Gründen zurückgetreten war.<br />
Ackermann, der sich selbst um<br />
das Präsidentenamt bewarb, erhielt<br />
neun Stimmen.<br />
TORE ERIKssON<br />
Der Schwede Erik Tore Viktor<br />
Eriksson studierte Soziologie,<br />
Psychologie und Sprachen. 1974<br />
begann er als Berufsfeuerwehrmann<br />
se<strong>in</strong>e Karriere bei der Feuerwehr<br />
und wurde 1982 zum<br />
Feuerwehrkommandanten befördert.<br />
Während dieser Zeit war er<br />
außerdem Dozent am Kolleg des<br />
schwedischen Zivilschutzes.<br />
ENGAGIERTER LEHRER<br />
Im Jahr 1986 begann Eriksson,<br />
Feuerwehrmänner und -kommandanten<br />
am Kolleg der schwedischen<br />
Feuerwehrbehörde<br />
(SRSA) <strong>in</strong> Sando auszubilden.<br />
1987 wurde er Oberbrand<strong>in</strong>spektor<br />
und absolvierte 1988 e<strong>in</strong>en<br />
Lehrgang im Bereich Brand<strong>in</strong>genieurwesen.<br />
Im gleichen Jahr<br />
wurde er Ausbildungsleiter am<br />
Kolleg <strong>in</strong> Sando.<br />
Er hatte sich auf die Entwicklung<br />
von Schulungen, Übungen und<br />
Methoden zum Thema Gefahrgutunfälle<br />
spezialisiert.<br />
INTERNATIONALE AUFGABEN<br />
Im Jahr 1990 wurde Eriksson<br />
zum schwedischen Vertreter der<br />
<strong>in</strong>ternationalen Kooperation mit<br />
Spanien ernannt, <strong>in</strong> deren Verlauf<br />
schwedische Methoden e<strong>in</strong>geführt<br />
und Brandbekämpfungs-<br />
und Gefahrgutunfall-Schulungen<br />
<strong>in</strong> Spanien durchgeführt wurden.<br />
Die Fortbildungen und E<strong>in</strong>satzübungen<br />
wurden <strong>in</strong> Städten wie z.<br />
B. Madrid, Valencia und Gijón<br />
durchgeführt. Zudem war Eriksson<br />
stellvertretender Gruppenleiter<br />
des Such- und<br />
Rettungsdienstes bei E<strong>in</strong>sätzen <strong>in</strong><br />
Kurdistan und im Irak, wo er außerdem<br />
als Gruppenleiter für e<strong>in</strong>es<br />
der beiden schwedischen<br />
Teams fungierte, welches die<br />
Kurden unterstützte, die im späteren<br />
Verlauf der Operation Desert<br />
Storm aus dem Irak fliehen<br />
mussten.<br />
Anschließend arbeitete er als<br />
Ausbildungsleiter am SRSA-Kolleg<br />
<strong>in</strong> Rosersberg, Stockholm. Er<br />
leitete Schulungen für Polizei-<br />
und Feuerwehrkommandanten <strong>in</strong><br />
Bangkok.<br />
ExPERTE UNd ENTWICKLER<br />
Nach den Terroranschlägen vom<br />
11. September 2001 trat Eriksson<br />
der nationalen Arbeitsgruppe für<br />
chemische, biologische, radiologische<br />
und nukleare Bedrohung<br />
(CBRN) der schwedischen Regierung<br />
als Brandbekämpfungs-<br />
und Rettungsexperte bei. Er<br />
nahm an der NATO-Arbeitsgruppe<br />
für die Entwicklung von<br />
CBRN-Richtl<strong>in</strong>ien teil. Diese<br />
Arbeit führte zu e<strong>in</strong>em der vier<br />
<strong>in</strong>ternationalen Sem<strong>in</strong>are zu diesem<br />
Thema. E<strong>in</strong> Ergebnis s<strong>in</strong>d<br />
die von der NATO anerkannten<br />
CBRN-Richtl<strong>in</strong>ien, die heute optional<br />
von den NATO- und Partnerstaaten<br />
angewendet werden<br />
können. Anfang 2007 wurde<br />
Eriksson von der schwedischen<br />
Regierung als nationaler Vertreter<br />
<strong>in</strong> das Zivilschutz-Komitee der<br />
NATO entsandt.<br />
CTIF-ARBEIT<br />
Eriksson wurde im Jahr 1999<br />
zum nationalen Vertreter des Gefahrgutausschusses<br />
der CTIF und<br />
2002 zum Ausschussvorsitzenden<br />
gewählt. Im Herbst 2006 wurde<br />
er für e<strong>in</strong>e zweite Amtszeit bestätigt.<br />
Er baute die Zusammenarbeit<br />
des Ausschusses aus, um neue<br />
Organisationen wie z. B. OPCW,<br />
NATO und später die Internationale<br />
Atomenergiebehörde<br />
(IAEA) e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen CTIF<br />
und IAEA wird fortgesetzt, und<br />
CTIF-Gefahrgutexperten arbeiten<br />
<strong>in</strong> vielen Ländern als Dozenten<br />
für IAEA-Kurse.<br />
Eriksson wurde im Jahr 2007<br />
zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />
der CTIF gewählt, wobei er<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für den Bereich<br />
Gefahrenstoffe verantwortlich<br />
war. Er wurde im Jahr 2011 <strong>in</strong><br />
diesem Amt bestätigt und mit der<br />
zusätzlichen Aufgabe betraut.<br />
Eriksson hat <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren Schulungen auf verschiedenen<br />
großen Konferenzen <strong>in</strong><br />
den USA geleitet und spricht fließend<br />
Englisch. Er verfügt über<br />
sehr gute Spanischkenntnisse und<br />
hat sieben Jahre Französisch und<br />
drei Jahre Deutsch gelernt.<br />
Wahl zum neuen<br />
präsidenten des<br />
Ctif: der schwede<br />
tore eriksson wurde<br />
<strong>in</strong> Bratislava gewählt<br />
Ralph Ackermann,<br />
Vizepräsident des<br />
Deutschen feuerwehrverbandes,<br />
leitete bis zur Wahl<br />
rund e<strong>in</strong> Jahr lang<br />
den Ctif <strong>in</strong>terimsmäßig<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 31
kaleiDosk0p<br />
feuerwehrreferent<br />
Mag. franz Voves,<br />
GfffV-teamleader<br />
e<strong>in</strong>satzdirektor<br />
OBR <strong>in</strong>g. Heimo<br />
Krajnz von der Bf<br />
Graz und lBDs<br />
Gerhard pötsch bei<br />
der Unterschriftleistung<br />
Internationaler Waldbrandbekämpfungstrupp<br />
aus der Steiermark ABi d. lfV thomas Meier<br />
E<strong>in</strong>meldung CECIS – GFFFV<br />
ready for Europe: offizielle<br />
Bestätigung durch die Unterfertigung<br />
der Schriftstücke aller Verantwortlichen<br />
und Beteiligten.<br />
Am Donnerstag, dem 20. September<br />
<strong>2012</strong>, fand – als nachfolgender<br />
Schritt zur erfolgreich<br />
absolvierten Waldbrandübung<br />
auf der Soboth Ende April <strong>2012</strong><br />
– e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> mit Landeshauptmann<br />
Mag. Franz Voves anlässlich<br />
der E<strong>in</strong>meldung der<br />
steirischen GFFFV-E<strong>in</strong>heit über<br />
das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Inneres<br />
<strong>in</strong> das CECIS (= Common<br />
Emergency Communication and<br />
Information System) statt.<br />
FEsTAKT<br />
An diesem kurzen Festakt zur<br />
offiziellen Bestätigung der E<strong>in</strong>meldung<br />
über das BM.I <strong>in</strong> das<br />
CECIS – durch die Unterfertigung<br />
der Schriftstücke durch<br />
Landeshauptmann und Feuerwehrreferent<br />
Mag. Franz Voves,<br />
LBDS Gerhard Pötsch, HR Dr.<br />
Kurt Kalcher und GFFFV-<br />
Teamleader E<strong>in</strong>satzdirektor<br />
OBR Ing. Heimo Krajnz von der<br />
BF Graz – nahmen neben OBR<br />
Franz Hauptmann und OBR a.<br />
D. Franz Rath vom KHD<br />
Wien, auch die Stabsmitglieder<br />
und Zugskommandanten der<br />
GFFFV-E<strong>in</strong>heit (Ground Forest<br />
FireFight<strong>in</strong>g us<strong>in</strong>g Vehicle) teil.<br />
INTERNATIONALE EINsÄTzE<br />
Sowohl LBDS Gerhard Pötsch<br />
als auch Teamleader Heimo<br />
32 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Krajnz referierten <strong>in</strong> ihren kurzen<br />
Statements über die Aufgaben<br />
und Leistungen der<br />
steirischen Waldbrandbekämpfungse<strong>in</strong>heit<br />
und freuten sich<br />
unisono über die Tatsache, dass<br />
„nun ab sofort – bed<strong>in</strong>gt durch<br />
das EU-Projekt GOAL – auch<br />
steirische Feuerwehrmitglieder<br />
im Ernstfall und nach Anforderung<br />
für <strong>in</strong>ternationale E<strong>in</strong>sätze<br />
zur Verfügung stehen“.<br />
LÖsCHWAssER üBER LÄNGERE<br />
WEGsTRECKEN<br />
Die GFFFV-E<strong>in</strong>heit aus dem<br />
Bereich „KHD [Katastrophen-<br />
Hilfsdienst] International“ (im<br />
gegenständlichen Fall GFFFV)<br />
ist spezialisiert für die Förderung<br />
von Löschwasser über längere<br />
Wegstrecken und verfügt über<br />
dementsprechendes Gerät und<br />
Schlauchmaterial.<br />
Die rund 150-köpfige E<strong>in</strong>heit<br />
besteht aus e<strong>in</strong>em Stabs-, Pumpen-<br />
oder Tanklöschwagen- und<br />
Versorgungszug und setzt sich<br />
aus vielen steirischen Feuerwehren<br />
zusammen, die sowohl<br />
Mannschaft als auch entsprechendes<br />
Gerät zur Verfügung<br />
stellen und im Falle e<strong>in</strong>er Anforderung<br />
aus Brüssel b<strong>in</strong>nen kürzester<br />
Zeit abmarsch- und<br />
e<strong>in</strong>satzbereit s<strong>in</strong>d.<br />
Der <strong>in</strong>ternationale Waldbrandbekämpfungstrupp<br />
aus der steiermark ist „ready<br />
for europe“ fotos: lfV/ franz f<strong>in</strong>k<br />
HILFEERsUCHEN<br />
Im Fall e<strong>in</strong>er Katastrophe können<br />
die Behörden des betroffenen<br />
EU-Staates e<strong>in</strong><br />
Hilfeersuchen an das Beobachtungs-<br />
und Informationszentrum<br />
(Monitor<strong>in</strong>g and Information<br />
Centre, MIC) richten, das dieses<br />
sofort an die nationalen Ansprechpartner<br />
der EU-Staaten<br />
weiterleitet. Dieses speziell e<strong>in</strong>gerichteteEU-Kommunikations-<br />
und Informationssystem<br />
„CECIS“ soll e<strong>in</strong>en noch effizienteren<br />
Informationsaustausch<br />
im Katastrophenfall ermöglichen.<br />
dANK<br />
Landeshauptmann Franz Voves<br />
nutzte als überzeugter Europäer<br />
die Gelegenheit, um den anwesenden<br />
Feuerwehroffizieren für<br />
ihre Bereitschaft zu danken, sich<br />
„sowohl im In- als auch im Ausland<br />
<strong>in</strong> der Bekämpfung von<br />
Elementarereignissen so vorzüglich<br />
zu engagieren“, und zeigte<br />
sich zutiefst überzeugt, dass „euer<br />
wertvolles Potenzial und euer<br />
Know-how im E<strong>in</strong>satzfall auch<br />
außerhalb unserer Landes- und<br />
Bundesgrenzen sehr geschätzt<br />
werden wird. Vor allem aber<br />
wünsche ich stets e<strong>in</strong>e unfallfreie<br />
und vor allem gesunde Heimkehr“.
258 Tote bei Großbrand <strong>in</strong> Pakistan<br />
258 Textilarbeiter starben bei<br />
Fabrikbrand <strong>in</strong> Pakistan. Viele<br />
Fenster waren vergittert.<br />
E<strong>in</strong> Großbrand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Textilfabrik<br />
<strong>in</strong> Pakistan hat m<strong>in</strong>destens<br />
258 Menschen das Leben gekostet.<br />
Mehr als hundert Arbeiter<br />
hätten sich aus dem Fabrikgebäude<br />
<strong>in</strong> der südlichen Wirtschaftsmetropole<br />
Karatchi retten<br />
können, teilte e<strong>in</strong> Sprecher der<br />
Stadtverwaltung mit. Viele Menschen<br />
seien <strong>in</strong> Panik aus Fenstern<br />
des dreistöckigen Gebäudes gesprungen,<br />
da es zu wenige Notausgänge<br />
gab. E<strong>in</strong>ige<br />
Überlebende hätten sich dabei<br />
schwer verletzt.<br />
EINGEsPERRT<br />
Die meisten Beschäftigten starben<br />
nach Angaben von Ärzten<br />
an Rauchvergiftungen. E<strong>in</strong>ige<br />
Leichen seien bis zur Unkenntlichkeit<br />
verbrannt. Viele Opfer<br />
wurden <strong>in</strong> den Kellerräumen gefunden.<br />
Zeugenaussagen zufolge breitete<br />
sich das Feuer <strong>in</strong> der Kleiderfabrik<br />
<strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten<br />
im gesamten Gebäude aus. „Das<br />
Tor war verschlossen. Es gab ke<strong>in</strong>en<br />
Ausgang nach draußen, wir<br />
waren dr<strong>in</strong>nen gefangen“, sagte<br />
e<strong>in</strong> Überlebender.<br />
BRANdURsACHE UNKLAR<br />
Das Feuer war am Dienstagabend<br />
ausgebrochen. Feuerwehrleute<br />
brauchten fast die ganze<br />
Nacht, um es unter Kontrolle zu<br />
br<strong>in</strong>gen. Die Ursache des Brandes<br />
war zunächst unklar.<br />
In pakistanischen Medien wurde<br />
über e<strong>in</strong>en defekten Generator<br />
spekuliert. Der Funkenschlag habe<br />
möglicherweise Baumwollballen<br />
und chemische Färbemittel<br />
entzündet.<br />
BEsITzER dEs MORdEs<br />
BEsCHULdIGT<br />
Nach dem verheerenden Brand<br />
hat die Polizei die drei Besitzer<br />
und ihr Management des Mordes<br />
beschuldigt. Ihnen werde<br />
vorgeworfen, sich nicht um die<br />
Sicherheit der Arbeiter gekümmert<br />
zu haben, hieß es von der<br />
Polizei. Die Fahndung nach den<br />
Männern dauere an.<br />
Quellen: dpa,Stern<br />
<strong>in</strong>ternational<br />
Schwere Waldbrände <strong>in</strong> Australien<br />
Heftige Waldbrände wüten im Südosten Australiens.<br />
In der australischen Prov<strong>in</strong>z New South Wales kämpfen hunderte<br />
Feuerwehrmänner gegen dramatische Waldbrände.<br />
Durch die enorme Hitze und den starken W<strong>in</strong>d breitete sich der<br />
Busch- und Waldbrand rasch aus. M<strong>in</strong>destens 650 Hektar Land<br />
wurden bereits e<strong>in</strong> Raub des Feuers. Laut Aussage offizieller Behörden<br />
seien dies <strong>in</strong> der Region die schwersten Buschfeuer seit Jahren.<br />
schwere Wald- und Buschfeuer<br />
wüten wieder e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Australien<br />
foto: Afp<br />
Das dreistöckige<br />
fabrikgebäude<br />
hatte offenbar<br />
ke<strong>in</strong>e notausgänge<br />
und war mit<br />
den vergitterten<br />
fenstern zur tödlichen<br />
falle geworden<br />
<strong>in</strong>ternational<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 33
kaleiDosk0p<br />
nach rund e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
stunden<br />
zeigten die<br />
löscharbeiten<br />
ihre Wirkung<br />
nach e<strong>in</strong>em umfassenden<br />
löschangriff<br />
konnte auch e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>nenangriff<br />
durchgeführt<br />
werden<br />
text UnD fOtOs: ff felDKiRCHen<br />
Am Nachmittag des 8. August<br />
<strong>2012</strong> brach im Obergeschoss<br />
e<strong>in</strong>es Restaurants <strong>in</strong> Ossiach e<strong>in</strong><br />
Brand aus, der b<strong>in</strong>nen weniger M<strong>in</strong>uten<br />
auf das gesamte Obergeschoss<br />
und den Dachstuhl übergriff.<br />
Daher wurde nach dem E<strong>in</strong>treffen<br />
der ersten E<strong>in</strong>satzkräfte durch<br />
den E<strong>in</strong>satzleiter unverzüglich<br />
Alarmstufe 3 angefordert.<br />
LÖsCHANGRIFF<br />
Schon bei der Anfahrt war von<br />
weitem e<strong>in</strong>e enorme Rauchentwicklung<br />
sichtbar. Am Brandobjekt<br />
e<strong>in</strong>getroffen, wurde<br />
umgehend die Drehleiter <strong>in</strong> Stellung<br />
gebracht, um die Löscharbeiten<br />
von oben zu unterstützen.<br />
Parallel dazu wurde mit mehreren<br />
34 <strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong><br />
Stiftsschmiede Ossiach <strong>in</strong> Flammen<br />
Rohren, teilweise auch unter<br />
schwerem Atemschutz, e<strong>in</strong> umfassender<br />
Löschangriff durchgeführt.<br />
WAssERVERsORGUNG<br />
Die Wasserversorgung konnte<br />
mittels mehrerer Tragkraftspritzen<br />
vom nur wenige Meter entfernten<br />
Ossiacher See sicher,<br />
gestellt werden. Nach rund e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
Stunden zeigten die<br />
Löscharbeiten ihre Wirkung und<br />
der Brand konnte unter Kontrolle<br />
gebracht werden.<br />
INNENANGRIFF<br />
Ab diesem Zeitpunkt war auch<br />
e<strong>in</strong> Innenangriff unter Atemschutz<br />
möglich. Gegen 19.00 Uhr<br />
konnten die ersten E<strong>in</strong>satzkräfte<br />
wieder von der E<strong>in</strong>satzstelle abrücken.<br />
Die DLK 24 Feldkirchen<br />
verblieb noch bis 23.00 Uhr am<br />
Brandobjekt zur Unterstützung<br />
der örtlichen E<strong>in</strong>satzkräfte bei<br />
den Nachlöscharbeiten.<br />
ALARMIERTE KRÄFTE<br />
FF Ossiach: TLF-A 2000, LFB-<br />
A und KLF<br />
FF Ste<strong>in</strong>dorf: TLF-A 1000 und<br />
KLF<br />
FF Bodensdorf: TLF-A 4000,<br />
LFB-A, KRF<br />
FF Glanhofen: TLF-A 1000 und<br />
LF-A<br />
FF Feldkirchen: KRF, KDOF,<br />
SLFA, TLFA 4000, DLK 24<br />
Polizei<br />
im Restaurant „stiftsschmiede“<br />
hatte e<strong>in</strong> Brand rasch auf das Obergeschoss<br />
und den Dachstuhl übergegriffen
In eigener Sache Abgleich der ABO-Listen<br />
Seitens der Redaktion der Feuerwehrfachzeitschrift „<strong>Blaulicht</strong>“ ergeht an die Feuerwehren die Bitte,<br />
die Listen Ihrer Abonnenten, vor der Übermittlung der ABO-Vorschreibung 2013, zu aktualisieren.<br />
Die ABO-Listen können entweder<br />
• telefonisch unter 0316 / 69 63 90,<br />
• per Fax 0316 / 69 63 80<br />
• oder über Mail: aboservice@blaulicht.at<br />
angefordert werden.<br />
Es wird ersucht, die korrigierten Listen spätestens bis Freitag, dem 30. November <strong>2012</strong> an e<strong>in</strong>e der<br />
vorangeführten Kontakte zu retournieren. Ihre Unterstützung trägt dazu bei, dass die Zusendung<br />
der Feuerwehrfachzeitschrift „<strong>Blaulicht</strong>“ lückenlos und e<strong>in</strong>wandfrei funktioniert.<br />
kaleiDosk0p<br />
<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 35
P.b.b. GZ 03Z035050 (Stmk.),<br />
GZ 03Z035081 (Kärnten),<br />
GZ 03Z034831M (Tirol/Vorarlberg)<br />
Abs.: Verlag Artis Media - Rudolf Lobnig<br />
8046 Graz-St. Veit, L<strong>in</strong>denweg 1<br />
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