Naturwissenschaftliche Grundlagen - der-junge-koch.de
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<strong>Naturwissenschaftliche</strong><br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Die ernährungswirtschaftlichen Berufe stehen mit<br />
ihrem Tätigkeitsfeld, <strong>de</strong>m Verarbeiten von Lebensmitteln,<br />
zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensmittelerzeugung und<br />
<strong>de</strong>m Verzehr.<br />
Erzeugung<br />
Anbau von Pflanzen, Aufzucht und Mast von Tieren<br />
<br />
Verarbeitung<br />
Zubereitung von Speisen durch Kochen, Braten,<br />
Backen usw.<br />
<br />
Verzehr<br />
In diesen Bereichen wird Althergebrachtes durch die<br />
Wissenschaft erfasst und bestätigt, aber auch durch<br />
neue Erkenntnisse verdrängt. Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Fertigungsmetho<strong>de</strong>n<br />
grün<strong>de</strong>n auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />
Diese beruhen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Erforschung grundlegen<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgänge.<br />
Die Agrarwissenschaften liefern die <strong>Grundlagen</strong> für<br />
optimale Anbau- und Aufzuchtmetho<strong>de</strong>n. Fertigungsabläufe<br />
wer<strong>de</strong>n durch die Technologie erklärt. Die Wirkung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Inhaltsstoffe <strong><strong>de</strong>r</strong> Nahrung auf <strong>de</strong>n Körper <strong>de</strong>s<br />
Menschen erforscht und lehrt die Medizin.<br />
Wichtige Erkenntnisse dieser Wissenschaften sind hier<br />
mit beruflichem Bezug als naturwissenschaftliche<br />
<strong>Grundlagen</strong> dargestellt.<br />
Beispiele für das Zusammenwirken <strong><strong>de</strong>r</strong> Wissenschaften:<br />
Biologie<br />
Zucht, Mast<br />
Qualität<br />
Biologie<br />
Arten<br />
Anbaumetho<strong>de</strong>n<br />
Fleisch<br />
Rettich<br />
Erzeugung<br />
Agrarwissenschaften<br />
Verarbeitung<br />
Technologie<br />
Verzehr<br />
Medizin<br />
Chemie Physik Biologie<br />
<strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Chemie ist die Wissenschaft von <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammensetzung<br />
und Umwandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Stoffe.<br />
Physik ist die Lehre von <strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Stoffe und<br />
ihren Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.<br />
Biologie befasst sich mit <strong>de</strong>m Lebendigen, <strong>de</strong>n Tieren<br />
und <strong>de</strong>n Pflanzen.<br />
Dass es Gebiete gibt, die mehreren Wissenschaftsgebieten<br />
zuzuordnen sind, zeigt die Tatsache, dass<br />
man z. B. von biochemischen Vorgängen spricht.<br />
Physik: Schnei<strong>de</strong>n von Fleisch<br />
Klopfen von Schnitzeln<br />
Chemie: Pökeln von Schinken<br />
Marinieren von Fleisch<br />
Biologie: Reifen und Ver<strong><strong>de</strong>r</strong>ben<br />
Physik: Raffeln, Schnei<strong>de</strong>n<br />
„Weinen“ nach Salzen<br />
Chemie: Wirkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Inhaltsstoffe<br />
Einführung
Einführung<br />
18 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
1 Chemische <strong>Grundlagen</strong><br />
1.1 Element – Verbindung<br />
Elemente sind Stoffe, die sich durch chemische Vorgänge<br />
nicht weiter teilen lassen. Der Einfachheit halber<br />
wer<strong>de</strong>n die Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Elemente abgekürzt. Die<br />
Grundlage für die Abkürzung bil<strong>de</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong> wissenschaftliche<br />
Name, z. B.<br />
Sauerstoff ➟ Oxigenium ➟ O<br />
Wasserstoff ➟ Hydrogenium ➟ H<br />
Vereinigen sich mehrere Elemente, entsteht eine Verbindung,<br />
z.B. H2O. Verbindungen sind Stoffe mit neuen Eigenschaften.<br />
Wasser z. B. ist eine Verbindung aus zwei Elementen<br />
Wasserstoff und einem Element Sauerstoff.<br />
1.2 Atom – Ion – Molekül<br />
Die kleinsten Teile eines Elements sind die Atome.<br />
Atome eines Elements sind untereinan<strong><strong>de</strong>r</strong> gleich.<br />
Bau <strong><strong>de</strong>r</strong> Atome<br />
Atome Atome Moleküle<br />
+<br />
Abb. 1: Aus Elementen entstehen Verbindungen.<br />
Alle Atome bestehen aus einem Kern und <strong>de</strong>n ihn auf<br />
sogenannten Schalen umkreisen<strong>de</strong>n Elektronen. Der<br />
Kern besteht aus Protonen, die elektrisch positiv gela<strong>de</strong>n<br />
sind, und Neutronen, die keine Ladung aufweisen<br />
(Abb. 2).<br />
Atomkern<br />
Schale<br />
Abb. 2: Aufbau <strong>de</strong>s Atoms<br />
Elektron<br />
Protron<br />
Neutron<br />
Auf <strong>de</strong>n Schalen bewegen sich die negativ gela<strong>de</strong>nen<br />
Elektronen. Je<strong>de</strong>s einzelne Atom ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> elektrischen<br />
Ladung ausgeglichen, weil die Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> positiven<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> negativen Teilchen gleich ist.<br />
Ionen<br />
Wenn Atome aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Schale Elektronen abgeben o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
in die Schale Elektronen aufnehmen, sind sie nicht<br />
mehr neutral. Man bezeichnet sie als Ionen (Abb. 3).<br />
➟ Weniger Elektronen als ursprünglich ➟ positives Ion.<br />
➟ Mehr Elektronen als ursprünglich ➟ negatives Ion.<br />
➟ Kennzeichnung: hochgestelltes + o<strong><strong>de</strong>r</strong> – nach <strong>de</strong>m<br />
Symbol <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Elements, z. B. Na + , O – – .<br />
Abb. 3: Ionenbildung<br />
Zwischen unterschiedlich gela<strong>de</strong>nen Ionen bestehen<br />
starke Anziehungskräfte, sie führen zur Ionenbindung.<br />
Moleküle<br />
Moleküle sind zwei o<strong><strong>de</strong>r</strong> mehr untereinan<strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>ne<br />
Atome. Dabei kann es sich um Atome gleicher<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> unterschiedlicher Elemente han<strong>de</strong>ln (Abb. 4).<br />
Moleküle sind nach außen ohne Ladung, also neutral.<br />
H<br />
H<br />
H H<br />
+<br />
Abb. 4: Molekülbildung<br />
O<br />
O<br />
chemical fundamentals<br />
la chimie <strong>de</strong> base<br />
Beispiel<br />
Wasser: Aus zwei Molekülen Wasserstoff (H2) und<br />
einem Molekül Sauerstoff (O2) entstehen zwei<br />
Moleküle Wasser (H2O). =<br />
H<br />
H<br />
H<br />
H<br />
O<br />
O
1 Chemische <strong>Grundlagen</strong> 19<br />
1.3 Formeln, Sprache <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie<br />
Der Chemiker bezeichnet die einzelnen Elemente und<br />
Verbindungen mit Formeln, die über die Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>s Stoffes genaue Auskunft geben.<br />
Formelart<br />
Die Summenformel nennt die Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> von je<strong>de</strong>m<br />
Element enthaltenen Atome.<br />
Wasser Zuckerstoffe<br />
H2O C6H12O6 Die Strukturformel ist aussagekräftiger, <strong>de</strong>nn sie zeigt<br />
an, wie die Atome einan<strong><strong>de</strong>r</strong> zugeordnet sind.<br />
H<br />
H<br />
O<br />
Das grafische Symbol ist eine Vereinfachung, die uns<br />
das Denken und Verstehen erleichtert. Es ist meist an<br />
die Strukturformel angelehnt.<br />
H<br />
H<br />
Beispiele:<br />
O<br />
H H<br />
O<br />
H<br />
O NA<br />
H<br />
Wasser lagert sich<br />
um Natrium-Ion<br />
+ O<br />
H<br />
O<br />
H<br />
H H<br />
Abb. 1: Formelschreibweisen<br />
CH2OH<br />
1.4 Säuren – Basen – Salze<br />
C<br />
H<br />
H<br />
C<br />
OH<br />
OH<br />
C<br />
O<br />
H<br />
C<br />
H<br />
C<br />
OH<br />
H OH<br />
Zwei Einfachzucker<br />
verbin<strong>de</strong>n sich<br />
zu Zweifachzucker<br />
Säuren bestehen immer aus Wasserstoff und einem<br />
Säurerest.<br />
Der Wasserstoff<br />
bewirkt die saure Reaktion,<br />
führt zu einem pH-Wert unter 7,<br />
färbt blaues Lackmus rot.<br />
Säure ➟ pH niedrig ➟ Lackmus rot<br />
Beispiel:<br />
Wasserstoff + Säurerest ➟ Säure<br />
H + Cl ➟ Salzsäure<br />
H 2 + SO 4 ➟ Schwefelsäure<br />
H + COOH ➟ Ameisensäure<br />
Basen bestehen immer aus einer OH-Gruppe und einem<br />
Metall.<br />
Die OH-Gruppe<br />
bedingt die alkalische o<strong><strong>de</strong>r</strong> basische o<strong><strong>de</strong>r</strong> laugenhafte<br />
Wirkung,<br />
führt zu einem pH-Wert über 7,<br />
färbt rotes Lackmus blau.<br />
In Wasser gelöste Basen heißen Laugen.<br />
NaOH in Wasser gelöst ist die Natronlauge. Der Bäcker<br />
bezeichnet sie entsprechend <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwendung als Brezenlauge.<br />
Beispiel<br />
Metall + OH-Gruppe ➟ Lauge/Base<br />
Na + OH ➟ Natronlauge<br />
K + OH ➟ Kalilauge<br />
Ca + (OH) 2 ➟ Kalkwasser<br />
Salze entstehen durch die Reaktion von Säuren und<br />
Basen.<br />
Dabei wer<strong>de</strong>n die Eigenschaften von Säure und Base<br />
neutralisiert. Die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> H-Ionen und <strong><strong>de</strong>r</strong> OH-Ionen ist<br />
ausgeglichen.<br />
Beispiel:<br />
HCI + NaOH ➟ NaCl + H 2O<br />
Salz- + Natron- ➟ Koch- + Wasser<br />
säure lauge salz<br />
pH-Wert – Säurewert<br />
Der pH-Wert ist eine Messzahl. Sie zeigt an<br />
ob Säure o<strong><strong>de</strong>r</strong> Base vorhan<strong>de</strong>n ist,<br />
wie stark die Säure o<strong><strong>de</strong>r</strong> Base ist.<br />
Vergleichstafel<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
sauer<br />
neutral<br />
Indikatorpapier<br />
Abb. 2: Messung <strong>de</strong>s pH-Wertes mit Indikatorpapier<br />
basisch<br />
Indikatoren sind „Anzeiger“, die bei einem bestimmten<br />
pH-Wert die Farbe än<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Am häufigsten wird Lackmus<br />
verwen<strong>de</strong>t (Abb. 2).<br />
Einführung
Einführung<br />
20 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Abb. 1: pH-Wert-Messgerät<br />
Das Gerät hat eine Son<strong>de</strong>, die mit <strong>de</strong>m Lebensmittel in<br />
Verbindung gebracht wird. Über eine Leitung wer<strong>de</strong>n<br />
die Daten zum Gerät geführt und dort auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Skala angezeigt.<br />
1.5 Lösungen<br />
Die einzelnen Stoffe verhalten sich unterschiedlich,<br />
wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen. Zur Erläuterung<br />
wählen wir aus <strong>de</strong>m Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensmittel<br />
Kochsalz, Gebrauchszucker (Rohr- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Rübenzucker)<br />
sowie Gelatine, eine Eiweißart.<br />
Ionenlösung<br />
Gibt man Kochsalz in Wasser, zerfällt das Salzkristall in<br />
die Ionen Na + und Cl – . Um diese elektrisch gela<strong>de</strong>nen<br />
Teilchen lagern sich Wassermoleküle an. Die Ionen verbin<strong>de</strong>n<br />
sich erst wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu Kochsalz, wenn das Wasser<br />
verdampft (Abb. 2).<br />
Na +<br />
Molekularlösungen<br />
Cl -<br />
Na +<br />
Abb. 2: Salz zerfällt in Ionen.<br />
Na +<br />
Cl -<br />
Salz<br />
NaCl<br />
Ein Molekül Gebrauchszucker besteht aus einem Teil<br />
Traubenzucker und einem Teil Fruchtzucker. Die<br />
Zuckermoleküle lagern sich zusammen und bil<strong>de</strong>n ein<br />
Zuckerkristall. Bringt man Zucker in eine Flüssigkeit,<br />
löst sich zwar das Kristall auf, doch die Moleküle bleiben<br />
unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t erhalten (Abb. 3).<br />
Cl -<br />
Na +<br />
Cl -<br />
Ionen<br />
Ionenlösungen und Molekularlösungen bezeichnet<br />
man als echte Lösungen. Neben festen gelösten<br />
Stoffen wie Salz o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zucker gibt es auch<br />
Lösungen von Flüssigkeiten in Flüssigkeiten, z. B. in<br />
Spirituosen, wo sich Alkohol in wässriger Lösung befin<strong>de</strong>t,<br />
Lösungen von Gasen in Flüssigkeit, z. B. Kohlendioxid<br />
in Limona<strong>de</strong>n und Schaumwein.<br />
Die Menge <strong>de</strong>s gelösten Stoffes in einem Lösungsmittel<br />
wird als Konzentration bezeichnet. Wie die Grafik<br />
zeigt, ist die Menge, die gelöst wer<strong>de</strong>n kann<br />
je nach Stoff unterschiedlich,<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperatur abhängig (Abb. 4).<br />
Kann das Lösungsmittel nichts mehr von <strong>de</strong>m zu lösen<strong>de</strong>n<br />
Stoff aufnehmen, so ist die Lösung gesättigt.<br />
Wird in dieser Situation noch mehr von <strong><strong>de</strong>r</strong> zu lösen<strong>de</strong>n<br />
Substanz beigegeben, setzt sie sich am Bo<strong>de</strong>n ab, die<br />
Lösung ist übersättigt.<br />
Kolloidale Lösungen<br />
Zucker<br />
Abb. 3: Zuckermoleküle zerfallen nicht.<br />
g Stoff in 100 g Wasser<br />
Moleküle<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0 50 100<br />
Eiweiß bil<strong>de</strong>t Riesenmoleküle, die um ein Vielfaches<br />
größer sind als z. B. die Zuckermoleküle. Riesenmoleküle<br />
bleiben auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lösung als eine Einheit erhalten,<br />
doch sie lagern Wassermoleküle an. Man spricht<br />
von kolloidalen Lösungen (Abb. 5).<br />
Sol<br />
kolloidale Lösung<br />
Temperatur in C°<br />
Abb. 4: Unterschiedliche Löslichkeit<br />
Abb. 5: Koagulation (Gerinnung)<br />
Rohrzucker<br />
NaCl<br />
Gel<br />
Gallerte
1 Chemische <strong>Grundlagen</strong> 21<br />
Sol ist eine kolloidale Lösung, z. B. aufgelöste Gelatine,<br />
Eiklar.<br />
Gel, Gallerte ist geronnenes Eiweiß, z. B. ge<strong>koch</strong>tes Ei,<br />
Aspik, Joghurt.<br />
Dieses Erstarren nennt man Gerinnen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Koagulieren<br />
(Seite 20, Abb. 5). Ein Eiweiß-Sol kann durch Zugabe<br />
von Säure o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch Erhitzen zum Gerinnen<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
1.6 Emulsionen<br />
Fett schwimmt auf<br />
Wasser, weil es leichter<br />
ist als dieses (Abb. 1).<br />
An<strong><strong>de</strong>r</strong>s ist das bei<br />
Emulsionen.<br />
Emulsionen sind feinste<br />
Verteilungen einer<br />
Flüssigkeit (Fett) in einer<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en (Wasser)<br />
mit <strong><strong>de</strong>r</strong> sie sich üblicherweise<br />
nicht vermischt<br />
(Abb. 2).<br />
Diese bleiben<strong>de</strong> Verteilung<br />
ermöglichen Emulgatoren<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Schutzstoffe,<br />
die die Oberflächenspannung<br />
und<br />
damit die „Abstoßungskraft“<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Moleküle herabsetzen.<br />
Bekannte Emulsionen Emulgator<br />
Milch: Fett in Wasser Eiweiß <strong><strong>de</strong>r</strong> Milch<br />
Sahne: Fett in Wasser Eiweiß <strong><strong>de</strong>r</strong> Milch<br />
Butter: Wasser in Fett Eiweiß <strong><strong>de</strong>r</strong> Milch<br />
Mayonnaise: Wasser in Fett Eigelb<br />
1.7 Diffusion – Osmose<br />
Abb. 1: Fett auf Wasser<br />
Abb. 2: Emulsion<br />
In einer Flüssigkeit sind die Moleküle in ständiger<br />
Bewegung. Je wärmer eine Flüssigkeit, <strong>de</strong>sto stärker<br />
die Bewegung. Dabei stoßen die Teilchen wie Billardkugeln<br />
aneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n unkontrolliert ihre<br />
Richtung. So kommt es nach einer bestimmten Zeit zu<br />
einer selbstständigen Vermischung <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilchen und es<br />
herrscht überall die gleiche Konzentration. Diesen Vorgang<br />
nennt man Diffusion (Abb. 3).<br />
Die Wän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> tierischen und pflanzlichen Zellen hin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
<strong>de</strong>n freien Austausch <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilchen, die Diffusion<br />
wird eingeschränkt. Die Zellwän<strong>de</strong> enthalten jedoch<br />
feinste Poren, die nur für Wasser durchlässig sind, nicht<br />
aber für die viel größeren Eiweiß- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zuckermoleküle.<br />
Diese Zellwän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb als halbdurchlässige<br />
Membranen bezeichnet.<br />
Abb. 3: Zellwand ist nur für Wasser durchlässig.<br />
Der Ausgleich unterschiedlicher Konzentrationen ist<br />
darum nur in einer Richtung möglich: Wassermoleküle<br />
wan<strong><strong>de</strong>r</strong>n zum Ort <strong><strong>de</strong>r</strong> höheren Konzentration. Diesen<br />
Vorgang bezeichnet man als Osmose.<br />
Beispiele<br />
Durch die Haut nimmt die Kirsche Wasser auf, kann<br />
aber keine Zuckermoleküle abgeben. Durch die Quellung<br />
platzt letztlich die reife Kirsche.<br />
Abb. 4: Die Kirsche zieht Wasser.<br />
Wer<strong>de</strong>n Früchte gezuckert, ist die Zuckerkonzentration<br />
außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Frucht höher als im Fruchtfleisch. Das<br />
Wasser wan<strong><strong>de</strong>r</strong>t durch die Fruchtwand zum Zucker<br />
(Abb. 5).<br />
Abb. 5: Der Zucker zieht Saft aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirsche.<br />
Einführung
Einführung<br />
22 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
1 Erklären Sie <strong>de</strong>n Unterschied zwischen einem Atom und einer Verbindung.<br />
2 „Jetzt habe ich soviel Salz in das Wasser gegeben, dass es sich nicht mehr auflöst.“<br />
Erklären Sie <strong>de</strong>n Zusammenhang.<br />
3 Stimmt es, dass in heißem Wasser mehr Zucker aufgelöst wer<strong>de</strong>n kann als in kaltem?<br />
4 Wenn man Radieschen einschnei<strong>de</strong>t und dann in Wasser legt, erhält man <strong>de</strong>korative „Blüten“.<br />
Erklären Sie <strong>de</strong>n Vorgang.<br />
5 „Die Osmose ist doch das Gleiche wie eine Diffusion,“ sagt <strong><strong>de</strong>r</strong> eine. Der an<strong><strong>de</strong>r</strong>e meint: „Aber nur fast.“<br />
Erklären Sie <strong>de</strong>n Unterschied.<br />
6 Wenn man Gurken in Scheiben schnei<strong>de</strong>t und als Salat anmacht, schwimmen diese nach kurzer Zeit in Flüssigkeit.<br />
Kennen Sie <strong>de</strong>n Grund?<br />
2 Physikalische <strong>Grundlagen</strong><br />
2.1 Hebelgesetz<br />
Der Hebel ist die einfachste Maschine. Wir wen<strong>de</strong>n ihn<br />
in vielfältiger Weise an, ohne uns <strong><strong>de</strong>r</strong> Hebelgesetze bewusst<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Deren Kenntnis kann aber sehr nützlich<br />
sein, <strong>de</strong>nn Hebel helfen Kraft sparen.<br />
Abb. 1: Hebelwirkung<br />
D<br />
Das Beispiel (Abb. 1) zeigt eine Dose mit einem<br />
Klemm<strong>de</strong>ckel, <strong><strong>de</strong>r</strong> so fest sitzt, dass er mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand<br />
nicht geöffnet wer<strong>de</strong>n kann. Nutzt man das Griffen<strong>de</strong><br />
eines Löffels als Hebel, ist es ein Leichtes, <strong>de</strong>n Deckel<br />
abzuheben.<br />
Man unterschei<strong>de</strong>t zwei Arten von Hebeln.<br />
Beim zweiseitigen Hebel liegen Kraftarm und Lastarm<br />
auf zwei verschie<strong>de</strong>nen Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Drehachse.<br />
Beim einseitigen Hebel liegt die Drehachse am En<strong>de</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Hebelstange.<br />
Aufgaben<br />
F 1<br />
L1<br />
D<br />
L2<br />
Abb. 2: Zweiseitiger Hebel und einseitiger Hebel<br />
F 2<br />
An einem Hebel herrscht Gleichgewicht, wenn<br />
Kraft · Kraftarm<br />
F1 · L1<br />
Drehmoment 1<br />
2.2 Hebel als Werkzeuge<br />
Bei Scheren sind zwei Hebel verbun<strong>de</strong>n; über <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />
Drehpunkt setzt die Kraft an (Abb. 3).<br />
Abb. 3: Hebelwirkung bei einer Schere<br />
=<br />
=<br />
physical fundamentals<br />
la physique <strong>de</strong> base<br />
L1<br />
L2<br />
F 1<br />
F 2<br />
Last · Lastarm<br />
F2 · L2<br />
Drehmoment 2
2 Physikalische <strong>Grundlagen</strong> 23<br />
Die Schnittkraft ist „innen“ in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schere am stärksten.<br />
Darum liegt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Geflügelschere auch <strong><strong>de</strong>r</strong> „Knochenschnei<strong><strong>de</strong>r</strong>“<br />
nahe am Drehpunkt. Die Flossenschere hat<br />
zusätzlich Zähne, damit die glitschigen Flossen nicht<br />
durch <strong>de</strong>n Druck nach außen weggeschoben wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Püreepresse, wie man sie z. B. zum Durchdrücken<br />
von ge<strong>koch</strong>ten Kartoffeln benutzt, ist um so leichter zu<br />
bedienen, je länger die Kraftarme sind. Man greift darum<br />
ganz außen an die Hebel.<br />
Drehachse<br />
Abb. 1: Püreepresse<br />
Mit Flaschenöffnern arbeitet es sich am leichtesten,<br />
wenn man sie ganz außen fasst, <strong>de</strong>nn durch <strong>de</strong>n langen<br />
Hebel wird die Kraft am besten genutzt (Abb. 2).<br />
Abb. 2: Flaschenöffner<br />
2.3 Tragen und Heben von Lasten<br />
Das Heben und Tragen ist nicht nur mühsam, es<br />
belastet auch die Wirbelsäule. Diese besteht aus fein<br />
gestalteten, nicht austauschbaren Wirbelkörpern, die<br />
zusammen eine leicht geschwungene S-Form bil<strong>de</strong>n.<br />
Zwischen <strong>de</strong>n Wirbelkörpern sind die Bandscheiben<br />
eingelagert. Dieses faserige Knorpelgewebe ermöglicht<br />
die Beweglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirbelsäule.<br />
Wer falsch hebt und trägt, wird auf die Dauer nicht ohne<br />
Bandscheibenschä<strong>de</strong>n bleiben. Diese können von einfachen<br />
Schmerzen beim Aufrichten <strong>de</strong>s Körpers bis zu<br />
Ischias und Lähmung reichen.<br />
Beim Tragen von Lasten soll <strong><strong>de</strong>r</strong> Körper gleichmäßig<br />
belastet wer<strong>de</strong>n, damit Spannungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirbelsäule<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Darum ist die Last nach Möglichkeit<br />
auf bei<strong>de</strong> Arme zu verteilen (Abb. 3).<br />
1<br />
1<br />
Lasten wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Knien aufgenommen. Dann ist<br />
die Belastung auf die Wirbel gering und gleichmäßig<br />
verteilt. Die „Arbeit“ leisten die Beinmuskeln (Abb. 4).<br />
2.4 Elektrizität<br />
1<br />
2<br />
Abb. 3: Falsches und richtiges Tragen<br />
Abb. 4: Falsches und richtiges Heben<br />
Die wichtigste Energieart ist heute <strong><strong>de</strong>r</strong> elektrische<br />
Strom. Er lässt sich leichter als je<strong>de</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Energieart<br />
verteilen und dosieren, die Anwendungsmöglichkeiten<br />
sind vielfältiger.<br />
Wird eine Stromquelle über einen Leiter mit einem Verbraucher<br />
verbun<strong>de</strong>n, entsteht ein Stromkreis (Abb. 5).<br />
E-Werk<br />
Batterie<br />
Abb. 5: Stromkreis<br />
Stromquelle<br />
Leiter<br />
Verbraucher<br />
1<br />
2<br />
Einführung
Einführung<br />
24 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Die Stromleitung muss <strong>de</strong>m Stromdurchfluss entsprechend<br />
gewählt wer<strong>de</strong>n. Fließt zu viel Strom durch eine<br />
Leitung, erwärmt sich diese, die Isolierung schmilzt und<br />
es kann zu einem Kurzschluss und zu einem Brand<br />
kommen.<br />
Sicherung<br />
Leitung Leitung<br />
Abb. 1: Sicherung im Stromkreis<br />
Damit eine Stromleitung nicht überlastet wer<strong>de</strong>n kann,<br />
baut man Sicherungen in die Stromkreise ein. Bei<br />
Überlastung unterbrechen sie <strong>de</strong>n Stromkreis (Abb. 1).<br />
Das schützt Leitung und Geräte.<br />
2.5 Energie – Arbeit – Leistung<br />
Energie kann in verschie<strong>de</strong>ner Form vorliegen: Kohle<br />
und Öl enthalten Wärmeenergie, Wasser in einem Speichersee<br />
kann mechanische Energie liefern. In <strong>de</strong>n<br />
Kraftwerken wird daraus elektrische Energie erzeugt.<br />
Energie entsteht nicht neu, es kann nur eine Energieform<br />
in eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Öl, Kohle<br />
Wärmeenergie<br />
Wasserkraft<br />
Mechanische Energie<br />
Wärmeenergie<br />
Elektoherd<br />
Mechanische Energie<br />
Küchenmaschine<br />
Abb. 2: Energietransport<br />
Kraftwerk<br />
Elektrische<br />
Energie<br />
Verbraucher<br />
Elektrische<br />
Energie<br />
Die Einheit für die elektrische Leistung ist Watt (W).<br />
Volt · Ampere = Watt<br />
V · A = W<br />
Stromspannung · Stromstärke = Leistung<br />
Wird die Leistung in einer bestimmten Zeit erbracht, so<br />
spricht man von Arbeit.<br />
Sie wird gemessen bei mechanischer Arbeit als Ws und<br />
bei Wärmeerzeugung als Joule.<br />
Watt · 1 Sekun<strong>de</strong> = 1 Wattsekun<strong>de</strong> (Ws) v 1 Joule (J).<br />
Das Leistungsschild auf Geräten gibt über <strong><strong>de</strong>r</strong>en Leistungsfähigkeit<br />
Auskunft. In Abb. 3 z. B. 920 W.<br />
Weil die Einheit Wattsekun<strong>de</strong> sehr klein ist, misst <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Zähler <strong>de</strong>n Verbrauch in kWh, in Kilowatt je Stun<strong>de</strong>. Er<br />
misst also die „Arbeit“, die aus <strong>de</strong>m Stromnetz entnommen<br />
wird.<br />
Der Anschlusswert ist die höchstmögliche Stromaufnahme<br />
bei voller Leistung, z. B. wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Herd aufgeheizt<br />
wird.<br />
Der Verbrauchswert ist <strong><strong>de</strong>r</strong> tatsächliche Energieverbrauch,<br />
z. B. die Energie, welche <strong><strong>de</strong>r</strong> Heizplatte nach<br />
und nach zugeführt wird.<br />
Der Verbrauchswert ist immer geringer als <strong><strong>de</strong>r</strong> Anschlusswert.<br />
2.6 Wärmelehre<br />
Die Wärme nimmt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Verarbeitung von Lebensmitteln<br />
eine wichtige Rolle ein: Alle Garverfahren, das<br />
Backen und mehrere Konservierungsverfahren stehen<br />
in engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Einflüssen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wärme.<br />
Aber auch das Kühlen und Frosten, also <strong><strong>de</strong>r</strong> Entzug von<br />
Wärme, sind Gebiete <strong><strong>de</strong>r</strong> Wärmelehre.<br />
Aggregatzustän<strong>de</strong><br />
Leistung<br />
Arbeit<br />
230 V • 4 A = 920 W 2 h<br />
Leistung • Zeit = Arbeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> Wärme<br />
Abb. 3: Elektrische Arbeit<br />
Führt man einer Flüssigkeit Wärme zu, so schwingen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>en Moleküle schneller, bis sie aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Flüssigkeit<br />
ausbrechen und in <strong>de</strong>n gasförmigen Zustand übergehen.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Abkühlung verhält es sich genau umgekehrt.<br />
Die langsamer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Moleküle verdichten
2 Physikalische <strong>Grundlagen</strong> 25<br />
sich aus <strong>de</strong>m gasförmigen Zustand zur Flüssigkeit und<br />
wer<strong>de</strong>n bei weiterer Abkühlung fest.<br />
Für Wasser ergibt sich bei normalem Luftdruck die folgen<strong>de</strong><br />
Übersicht.<br />
Wasserdampf<br />
Kon<strong>de</strong>nsationspunkt<br />
Sie<strong>de</strong>punkt<br />
Erstarrungspunkt<br />
Schmelzpunkt<br />
Eis<br />
Abb. 1: Aggregatzustän<strong>de</strong><br />
Aggregatzustand<br />
100 °C<br />
0 °C<br />
Molekülabstand<br />
Wasser kann aber auch unmittelbar vom festen in <strong>de</strong>n<br />
gasförmigen Zustand übergehen, aus Eis wird dann sofort<br />
Wasserdampf. Das nennt man Sublimation.<br />
Die Sublimation<br />
nutzt man beim Gefriertrocknen z. B. bei löslichem<br />
Kaffee,<br />
führt zu Gefrierbrand bei Lebensmitteln, die unverpackt<br />
gefrostet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Zustandsformen fest, flüssig und gasförmig nennt<br />
man die Aggregatzustän<strong>de</strong>. Die Übergangstemperatur<br />
von einem Aggregatzustand in einen an<strong><strong>de</strong>r</strong>en ist für je<strong>de</strong>n<br />
Stoff typisch. Bei Wasser liegen diese Werte z. B.<br />
bei 0 °C und bei 100 °C.<br />
Fett ist ein Gemisch von unterschiedlichen Fettmolekülen.<br />
Da je<strong>de</strong> Art <strong>de</strong>n ihr eigenen Schmelzpunkt hat,<br />
schmilzt o<strong><strong>de</strong>r</strong> erstarrt das Fett nicht bei einem bestimmten<br />
Temperaturpunkt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n innerhalb eines<br />
Temperaturbereiches. Man spricht darum vom<br />
Schmelzbereich und Erstarrungsbereich (Abb. 2).<br />
Der Sie<strong>de</strong>punkt wird auch als Rauchpunkt bezeichnet,<br />
weil sich das Fett in gasförmigem Zustand als Rauch<br />
zeigt.<br />
fest flüssig gasförmig<br />
0 °C 100 °C 200 °C<br />
Der Sie<strong>de</strong>punkt ist vom Druck abhängig.<br />
Wasser lässt sich unter normalem atmosphärischem<br />
Druck nicht über 100 °C erhitzen, die trotz<strong>de</strong>m weiter<br />
zugeführte Wärme führt zum Verdampfen <strong>de</strong>s Wassers<br />
(Dampf = gasförmiges Wasser).<br />
Je höher <strong><strong>de</strong>r</strong> Außendruck ist, <strong>de</strong>sto schwerer haben es<br />
die Wassermoleküle, als Gas zu entweichen, <strong>de</strong>sto<br />
höher ist die Sie<strong>de</strong>temperatur <strong>de</strong>s Wassers (Abb. 3).<br />
Es kann also heißer als 100 °C wer<strong>de</strong>n. Diese Temperaturerhöhung<br />
führt zu einer Verkürzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Garzeit.<br />
Aus diesem Grund wer<strong>de</strong>n die Dampfdrucktöpfe auch<br />
Schnell<strong>koch</strong>töpfe genannt. Ein weiteres Beispiel für die<br />
Anwendung einer erhöhten Sie<strong>de</strong>temperatur sind die<br />
Autoklaven, die in <strong><strong>de</strong>r</strong> Industrie zum Sterilisieren von<br />
Konserven verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Wird Luft abgepumpt und somit <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftdruck verringert,<br />
entsteht ein Vakuum. Das Wasser sie<strong>de</strong>t bei geringerer<br />
Temperatur und gibt dabei Wasserdampf ab.<br />
Man nutzt dies z. B. beim Eindicken von Kon<strong>de</strong>nsmilch.<br />
Die niedrigere Sie<strong>de</strong>temperatur vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t hierbei die<br />
Ausbildung <strong>de</strong>s Kochgeschmacks.<br />
Destillieren<br />
Schmelzbereich<br />
Butter<br />
Abb. 2: Schmelzbereich und Rauchpunkt<br />
Dampfdruck p<br />
bar<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
Rauchpunkt<br />
0 80 90 100 110 120 130<br />
t<br />
Sie<strong>de</strong>temperatur<br />
°C<br />
Abb. 3: Sie<strong>de</strong>temperatur ist vom Druck abhängig.<br />
Den unterschiedlichen Sie<strong>de</strong>punkt von Flüssigkeiten<br />
kann man nutzen, um diese voneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> zu trennen.<br />
Im Nahrungsgewerbe wird auf diese Weise z. B. Alkohol<br />
von Wasser getrennt.<br />
Einführung
Einführung<br />
26 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Das Gemisch wird erhitzt. Bei etwa 80 °C beginnt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Alkohol zu sie<strong>de</strong>n und verlässt als Dampf die Flüssigkeit.<br />
Wasser sie<strong>de</strong>t erst bei 100 °C und bleibt <strong>de</strong>shalb<br />
bei dieser Temperatur zurück. Der Alkoholdampf wird<br />
aufgefangen und abgekühlt. Er kon<strong>de</strong>nsiert und tropft<br />
als flüssiger hochprozentiger Alkohol in die Auffangschale<br />
(Abb. 1).<br />
Wasser<br />
bleibt<br />
zurück<br />
Abb. 1: Destillation<br />
Thermometer<br />
Wärmemenge und Temperatur<br />
Kühlwasserablauf<br />
Kühlwasserzulauf<br />
Kühler<br />
Alkohol<br />
In einem großen Topf mit Wasser steckt eine Menge<br />
Wärme, obwohl die Temperatur vielleicht nur 60 °C beträgt.<br />
Wenn das Wasser in einem großen Topf erwärmt<br />
wer<strong>de</strong>n soll, benötigt man eine größere Wärmemenge<br />
als bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwärmung einer geringeren Menge.<br />
Die Einheit für die Wärmemenge ist das Joule (J); wir<br />
wer<strong>de</strong>n beim Nährwert- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Energiegehalt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lebensmittel noch darüber sprechen.<br />
Beim Zubereiten von Fleisch liest man oft die Anweisung:<br />
„Von allen Seiten scharf anbraten, das Fleisch<br />
darf auf keinen Fall Flüssigkeit ziehen.“<br />
Bei einer solchen Arbeitsanweisung wer<strong>de</strong>n Temperatur<br />
und erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Wärmemenge nicht klar getrennt.<br />
Bei gleicher Temperatur ist die zugeführte Wärmemenge<br />
klein<br />
80 °C 1 l<br />
groß<br />
80 °C 10 l<br />
In gleicher Zeit ist die zugeführte Wärmemenge<br />
klein<br />
40 °C in 5 min<br />
Abb. 2: Wärmemenge und Wärmezustand<br />
groß<br />
80 °C in 5 min<br />
Es ist zu unterschei<strong>de</strong>n zwischen:<br />
Temperatur,<br />
das ist die mit <strong>de</strong>m Thermometer im Augenblick<br />
messbare Wärme<br />
und<br />
Wärmemenge,<br />
das ist die Energiemenge, die <strong>de</strong>m Lebensmittel zugeführt<br />
wird.<br />
Beim korrekten Garen müssen bei<strong>de</strong> Faktoren richtig<br />
gewählt sein: Sowohl Temperatur als auch Wärmemenge<br />
müssen stimmen. Ist die Wärmemenge zu<br />
gering, sinkt die Temperatur ab, und es kommt zu Fehlprodukten.<br />
Temperaturmessung<br />
Den Wärmezustand o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Temperatur eines Körpers<br />
misst man mit <strong>de</strong>m Thermometer.<br />
Temperaturskalen<br />
Celsius setzte auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperaturskala <strong>de</strong>n Schmelzpunkt<br />
von Eis mit 0 °C und <strong>de</strong>n Sie<strong>de</strong>punkt <strong>de</strong>s Wassers<br />
mit 100 °C fest. Temperaturen unter 0 °C wer<strong>de</strong>n<br />
als Minusgra<strong>de</strong> bezeichnet, z. B. –18 °C.<br />
Da die Temperatur auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Moleküle beruht,<br />
ist dann die tiefste Temperatur erreicht, wenn die<br />
Moleküle völlig ruhen. Das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> absolute Nullpunkt,<br />
kälter kann es nicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach Kelvin beginnt die Temperaturskala bei 0 K. Der<br />
Schmelzpunkt <strong>de</strong>s Wassers liegt bei 273 K. Der Abstand<br />
auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Skala ist für bei<strong>de</strong> Systeme gleich. 1 K v<br />
1 °C.<br />
Einen Vergleich zeigt die Temperaturskala.<br />
0 K Kelvin 273 K 373 K<br />
-273 °C Celsius 0 °C 100 °C<br />
Abb. 3: Temperaturskala in K und °C<br />
Thermometer<br />
Zur Messung von Temperaturen benutzt man Thermometer.<br />
Diese zeigen über die Wärmeaus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>n<br />
Wärmezustand an. Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Bauart unterschei<strong>de</strong>t man<br />
Flüssigkeitsthermometer und Bimetallthermometer.<br />
Flüssigkeitsthermometer enthalten Quecksilber o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Alkohol. Diese <strong>de</strong>hnen sich bei Erwärmung in ein luftleeres<br />
Rohr hinein aus. Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Skala ist die Temperatur<br />
abzulesen. Quecksilber erstarrt bei minus 40 °C. Bei<br />
Minusgra<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t man darum statt Quecksilberthermometer<br />
solche mit Alkoholfüllung, die meist blau<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> rot eingefärbt ist.
2 Physikalische <strong>Grundlagen</strong> 27<br />
Bimetall-Spirale<br />
Abb. 1: Bimetall-Thermometer<br />
Beim Bimetallthermometer sind zwei Streifen unterschiedlicher<br />
Metalle fest miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>n. Bei<br />
Temperaturän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>hnen sich die Metalle unterschiedlich<br />
aus und die Streifen verbiegen sich. Diese<br />
Durchbiegung wird auf einen Zeiger übertragen, die<br />
Temperatur ist an <strong><strong>de</strong>r</strong> Skala ablesbar (Abb. 1).<br />
Temperaturregelung<br />
Temperaturregler o<strong><strong>de</strong>r</strong> Thermostate fin<strong>de</strong>n wir z. B. im<br />
Fettbackgerät, im Kühlschrank, im Froster, bei elektrischen<br />
Automatik-Kochplatten und zur Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Zimmertemperatur.<br />
Die Regler haben die Aufgabe, eine bestimmte vorgewählte<br />
Temperatur möglichst genau zu halten.<br />
Regelung<br />
durch<br />
Thermostat<br />
aus ein<br />
Heizung<br />
Kühlung<br />
Abb. 2: Regelung durch Thermostat<br />
40<br />
40<br />
Sollwert<br />
5 °C<br />
Istwert<br />
30<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
0 °C<br />
10<br />
Prinzip<br />
Die Temperatur wird vorgewählt wie sie sein soll<br />
➟ Sollwert.<br />
Ein Temperaturfühler mel<strong>de</strong>t <strong>de</strong>m Thermostat, wie die<br />
Temperatur ist ➟ Istwert.<br />
Im Thermostat wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Informationen verknüpft.<br />
Weicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Ist-Wert, die tatsächliche Temperatur,<br />
vom Soll-Wert, <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgewählten Temperatur, ab,<br />
wird durch <strong>de</strong>n Thermostat entsprechend geschaltet<br />
(Abb. 2).<br />
Kühlmaschine – Wärmepumpe<br />
Die Kühlmaschinen von Kühlschränken und Frostern<br />
arbeiten nach <strong>de</strong>m gleichen Prinzip wie die Wärmepumpen,<br />
die Wärme ins Haus bringen.<br />
Bei <strong>de</strong>n kühlen<strong>de</strong>n Maschinen wird die Wärme aus<br />
<strong>de</strong>m „Kühlraum“ herausgezogen, die Wärmepumpe<br />
schafft umgekehrt Wärme in <strong>de</strong>n Raum. Die Voraussetzungen<br />
dazu beruhen auf physikalischen Gesetzen.<br />
Wer<strong>de</strong>n Flüssigkeiten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gase zusammengepresst,<br />
entsteht Wärme. Beim Aufpumpen <strong>de</strong>s Fahrra<strong>de</strong>s hat<br />
dies je<strong><strong>de</strong>r</strong> schon einmal festgestellt. Umgekehrt wirkt<br />
eine verdampfen<strong>de</strong> Flüssigkeit kühlend.<br />
Die Technik fasst Verdichten = Wärmeabgabe und Verdampfen<br />
= Wärmeaufnahme zu einem Kreislauf zusammen.<br />
Im Röhrensystem befin<strong>de</strong>t sich ein Arbeitsmittel,<br />
das bereits bei sehr niedriger Temperatur verdampft.<br />
Kühlschrank: Das gasförmige Arbeitsmittel wird<br />
komprimiert, die dabei entstehen<strong>de</strong> Wärme leitet man<br />
außen am Kühlschrank ab. Durch diese Temperaturherabsetzung<br />
verflüssigt sich das zusammengepresste<br />
Arbeitsmittel (Aggregatwechsel). In Rohrschlangen<br />
in <strong>de</strong>m zu kühlen<strong>de</strong>n Raum wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Druck<br />
über ein (regelbares) Ventil wie<strong><strong>de</strong>r</strong> herabgesetzt, das<br />
Arbeitsmittel verdampft dadurch (erneuter Aggregatwechsel)<br />
und entzieht dabei, wie gewünscht, <strong><strong>de</strong>r</strong> Umgebung<br />
Wärme. Anschließend gelangt das gasförmige<br />
Arbeitsmittel wie<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Kompressor, <strong><strong>de</strong>r</strong> Kreislauf<br />
ist geschlossen (siehe Abb. 1 auf folgen<strong><strong>de</strong>r</strong> Seite).<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> „Kälteerzeugung“ zum Kühlen und Frosten wird<br />
also die Wärme <strong>de</strong>n zu kühlen<strong>de</strong>n Räumen entzogen<br />
und an die Luft abgegeben.<br />
Die „Wärmepumpen“ holen die Wärme aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Luft<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong>de</strong>m Grundwasser und pumpen sie in das<br />
Haus, wo sie als Heizung genutzt wird. Das Prinzip ist<br />
das Gleiche, nur wird jeweils die Technik mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>em<br />
Ziel eingesetzt.<br />
Einführung
Einführung<br />
28 <strong>Naturwissenschaftliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Verdampfer<br />
Wärmeaufnahme<br />
im Kühlschrank<br />
Abb. 1: Prinzip eines Kühlschrankes<br />
Aufgaben<br />
Verdichter<br />
Wärmeabgabe<br />
an <strong>de</strong>n Raum<br />
11 An<strong><strong>de</strong>r</strong>e Berufe haben auch Merksätze. Schlosser lernen: „Unglaublich ist <strong>de</strong>s Schlossers Kraft, wenn er sich<br />
Verlängrung schafft“.<br />
Erklären Sie im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Hebelgesetz.<br />
12 „Der Neue ist noch schwach. Erkläre ihm, wie er die ge<strong>koch</strong>ten Kartoffeln leichter durch die Presse bringt“, sagt<br />
Ihr Ausbil<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
Was wer<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>m Neuen sagen?<br />
13 Nennen Sie zwei Regeln, wie bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit die Belastung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bandscheiben vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n kann.<br />
14 Erfahrenes Servicepersonal trägt ein volles Tablett nahe am Körper.<br />
Welchen Grund haben diese Personen?<br />
15 Eine Leitung mit 230 V ist mit 10 Ampere abgesichert.<br />
Können drei Tauchsie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit je 900 Watt eingeschaltet wer<strong>de</strong>n?<br />
16 „Wer tiefgekühlte Hähnchen annimmt, muss genau darauf achten, dass die Verpackung nicht verletzt ist.“<br />
Erklären Sie diese Anweisung im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Aggregatzustän<strong>de</strong>n.<br />
17 Warum haben Fette einen Schmelzbereich und nicht einen Schmelzpunkt?<br />
18 Warum wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Dampfdrucktopf auch Schnell<strong>koch</strong>topf genannt?<br />
19 „Wir erhitzen unsere Konserven in Autoklaven.“<br />
Erklären Sie, was <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrieb mit <strong>de</strong>n Konserven macht.<br />
10 Wie wird aus Wein mit etwa 10% Alkohol ein Weinbrand?<br />
11 „Die meisten Rezeptschreiber blicken nicht durch. Sie schreiben bei großer Hitze anbraten und meinen: Es<br />
muss eine genügen<strong>de</strong> Wärmemenge vorhan<strong>de</strong>n sein.“<br />
Erklären Sie diese Aussage im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Anbraten von 2 kg Gulaschfleisch auf einem Haushaltsherd.<br />
12 „Ein Kühlschrank schaltet in bestimmten Zeitabstän<strong>de</strong>n ein und aus. Erklären Sie diesen Ablauf.“ So lautete<br />
eine Prüfungsfrage. Wie wäre Ihre Antwort?
3 Biologische <strong>Grundlagen</strong> 29<br />
3 Biologische <strong>Grundlagen</strong><br />
3.1 Zelle – Gewebe<br />
Hauptbestandteile <strong><strong>de</strong>r</strong> Zelle sind<br />
Zellkern, mit <strong>de</strong>n gespeicherten Erbinformationen,<br />
Zellplasma o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zellsaft, worin die Nährstoffe wie<br />
Zucker, Stärke o<strong><strong>de</strong>r</strong> Öl eingelagert sind,<br />
Zellwand, die die ganze Zelle umfasst.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zellwand bestehen zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> pflanzlichen<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> tierischen Zelle Unterschie<strong>de</strong>.<br />
Abb. 1: Pflanzliche Zelle<br />
Während die tierische nur von einem dünnen Eiweißhäutchen<br />
umgeben ist (Abb. 2), besitzen pflanzliche<br />
Zellen feste, manchmal auch „holzige“ Wän<strong>de</strong> (Abb. 1).<br />
Viele Zellen sind zu einem Gewebe o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zellverband<br />
vereinigt. Diese sind bei <strong>de</strong>n Tieren stärker spezialisiert<br />
als bei <strong>de</strong>n Pflanzen. Das macht sich bei <strong>de</strong>n Vorbereitungsarbeiten<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Küche bemerkbar. So kann bei<br />
<strong>de</strong>n Tieren das Stützgewebe = Knochen verhältnismäßig<br />
leicht vom Muskelgewebe getrennt wer<strong>de</strong>n. Bei<br />
Pflanzen sind die härteren, faserigen o<strong><strong>de</strong>r</strong> holzigen<br />
Stützbestandteile nicht so einfach von <strong>de</strong>n übrigen Geweben<br />
zu trennen.<br />
Abb. 2: Tierische Zelle<br />
Stärkekorn<br />
Zellkern<br />
Zellwand<br />
Zellsaft<br />
Zellhaut<br />
Zellsaft<br />
Zellkern<br />
3.2 Fotosynthese<br />
Die Energie auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> entstammt überwiegend <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Sonne. Die Blätter <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflanzen sind „Solarzellen“, mit<br />
<strong>de</strong>nen ein Teil dieser Energie aufgefangen wird. Mit<br />
Hilfe dieser Energie entsteht aus <strong>de</strong>m Wasser <strong>de</strong>s<br />
Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>m Kohlendioxid <strong><strong>de</strong>r</strong> Luft Einfachzucker.<br />
Sauerstoff wird dabei an die Luft abgegeben (Abb. 3).<br />
Sonnenwärme<br />
Kohlendioxid<br />
CO 2<br />
Abb. 3: Fotosynthese<br />
Die Strahlungsenergie <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonne wird auf diese Weise<br />
in <strong>de</strong>n Blättern <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflanze zu chemischer Energie. Bei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Verdauung wird diese Energie wie<strong><strong>de</strong>r</strong> frei und als<br />
Wärme (Körperwärme) o<strong><strong>de</strong>r</strong> mechanische Energie<br />
(Kraft) genutzt.<br />
Den Aufbau organischer Stoffe wie Zucker o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fett<br />
aus anorganischen Stoffen nennt man Assimilation<br />
(Angleichung an das Lebendige). Dissimilation ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Abbau <strong><strong>de</strong>r</strong> organischen Nährstoffe zu anorganischer<br />
Substanz (Abb. 4).<br />
Sonnenwärme<br />
Assimilation Dissimilation<br />
Abb. 4: Stoffkreislauf<br />
Organische<br />
Stoffe<br />
Sauerstoff<br />
O 2<br />
biological fundamentals<br />
la biologie <strong>de</strong> base<br />
Tier<br />
Anorganische<br />
Stoffe<br />
Zucker<br />
C 6H 12O 6<br />
H 2O<br />
Wasser<br />
Einführung