32. Auflage - der-junge-koch.de
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Fehlerberichtigungen<br />
und<br />
Aktualisierungen<br />
zu<br />
„Der <strong>junge</strong> Koch/Die <strong>junge</strong> Köchin“,<br />
<strong>32.</strong> <strong>Auflage</strong><br />
Stand: Juli 2008<br />
Diese PDF enthält 18 geän<strong><strong>de</strong>r</strong>te Seiten aus <strong>de</strong>m Bereich Grundstufe.<br />
Auf je<strong><strong>de</strong>r</strong> Seite sind Notizzettel „verankert“, die auf die Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung gegenüber<br />
<strong>de</strong>m gedruckten Buch hinweisen.<br />
Tipp: Die Seiten etwas verkleinert ausdrucken. Dadurch können sie<br />
nach <strong>de</strong>m Ausdrucken gut an entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Stelle ins Buch eingelegt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Für Anregungen und Hinweise sind Autoren und Verlag dankbar.<br />
Online: www.<strong><strong>de</strong>r</strong>-<strong>junge</strong>-<strong>koch</strong>.<strong>de</strong><br />
Mail: info@pfanneberg.<strong>de</strong><br />
Telefon: 02104 6916-0, Fax: 02104 6916-27<br />
Fachbuchverlag Pfanneberg, Abt. Lektorat<br />
Düsselberger Str. 23, 42781 Haan
1.7 Sicherheitszeichen security signs <strong>de</strong>s signes <strong>de</strong> sécurité<br />
Sicherheitszeichen geben Informationen in bildhafter<br />
Form. Durch die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Gestaltung sollen<br />
sie, ohne weitere Erläuterung, „für sich spre-<br />
ARBEITSSICHERHEIT 41<br />
chen“. Ähnlich wie bei <strong>de</strong>n Verkehrszeichen<br />
macht schon die Form und Farbe Aussagen über<br />
die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Information.<br />
Gefahrenstelle Leicht entzündlich Ätzend<br />
Giftig<br />
Xn<br />
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich<br />
Verbot mit Wasser<br />
zu löschen<br />
Rauchen, offenes Licht<br />
und Feuer verboten<br />
Rauchen verboten Kein Trinkwasser<br />
Gehörschutz tragen Augenschutz benutzen Schutzhandschuhe<br />
tragen<br />
Schutzschuhe tragen<br />
Fluchtweg<br />
Erste Hilfe<br />
Warnzeichen<br />
Verbotszeichen<br />
Gebotszeichen<br />
Hinweiszeichen<br />
Krankentrage Feuerlöscher<br />
Küche
Worte, die verkaufen helfen<br />
Beschaffenheit<br />
… lecker gefüllt mit …<br />
… eingelegt in eine würzige Marina<strong>de</strong><br />
… gut gereift, … vitaminschonend<br />
gedünstet<br />
… kross gebraten,<br />
… täglich frisch, … frisch vom Markt<br />
… nach hauseigenem Rezept<br />
Sinnesempfindungen<br />
buntes Gemüse<br />
knackiger Salat<br />
duften<strong>de</strong>s Gebäck<br />
knuspriger Blätterteig<br />
zarte Creme<br />
e<strong>de</strong>lbittere Schokola<strong>de</strong><br />
Konsistenz – Beißgefühl (Wortauswahl)<br />
cremig<br />
fein<br />
flockig<br />
flüssig<br />
geliert<br />
knackig<br />
knusprig<br />
kompakt<br />
körnig<br />
Geschmack<br />
Der Geschmack kann unterschiedlich sein:<br />
ausgeprägt, arttypisch, kräftig, pikant bis kaum<br />
wahrnehmbar.<br />
Auch die unterschiedliche Stärke einer Geschmacksausprägung<br />
lässt sich beschreiben.<br />
Beispiele<br />
kross<br />
lecker<br />
leicht<br />
locker<br />
mürbe<br />
rösch<br />
saftig<br />
sahnig<br />
schaumig<br />
gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich vorherrerkennbar<br />
feststellbar schend<br />
süß, süßlich angenehm süß zuckersüß<br />
herb/bitter, halbbitter, zusammenbitterlich,<br />
zartbitter ziehend<br />
etwas bitter<br />
Beispiele für einfache Gerichte auf <strong>de</strong>n Seiten 127 bis 131<br />
ANRICHTEN UND EMPFEHLEN VON SPEISEN 137<br />
Mischgeschmack<br />
entsteht, wenn Grundrichtungen <strong>de</strong>s Geschmacks<br />
kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiele<br />
süß-sauer<br />
bitter-süß<br />
fruchtig-süß<br />
herb-fruchtig<br />
Temperatur (–) kühler (+) wärmer<br />
positiv<br />
negativ<br />
Hering nordische Art,<br />
Chinasauce<br />
Schokola<strong>de</strong>, Kakao<br />
Grapefruit, Ananas, Erdbeere<br />
Passionsfrucht, Saftorange<br />
Temperatur<br />
Beispiele, wie Wärme o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kühle positiv o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
negativ empfun<strong>de</strong>n und beschrieben wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Farbe<br />
hellgelb<br />
strohgelb<br />
goldgelb<br />
leicht gebräunt<br />
zart grün<br />
grünlich<br />
hellgrün<br />
kräftig grün<br />
angenehm<br />
kühl<br />
richtig temperiert<br />
kaltes Essen<br />
die Suppe ist<br />
zu kalt<br />
rötlich<br />
schön warme<br />
Suppe<br />
frisch aus <strong>de</strong>m<br />
Ofen<br />
das Bier ist zu<br />
warm<br />
so heiß, dass<br />
man … nicht<br />
essen kann<br />
da verbrennt<br />
man sich ja <strong>de</strong>n<br />
Mund<br />
fruchtig rot<br />
tiefrot<br />
rotbraun<br />
goldbraun<br />
nussbraun<br />
karamellfarben<br />
schokola<strong>de</strong>nbraun<br />
Küche
Dankbar sind die Gäste immer dann, wenn die<br />
Dressings und die angemachten Salate durch<br />
kleine Hinweisschil<strong><strong>de</strong>r</strong> gekennzeichnet bzw.<br />
benannt sind und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gast somit Geschmacksrichtung<br />
und Zutaten erfährt und seine Auswahl<br />
entsprechend treffen kann.<br />
Abrechnung<br />
Die Verrechnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Salate vom Büfett kann<br />
erfolgen:<br />
durch Verwendung verschie<strong>de</strong>ner Teller- o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Glasschalengrößen,<br />
durch Wiegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Salatmenge,<br />
durch einen Pauschbetrag,<br />
ohne getrennte Abrechnung, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Salat<br />
bereits im Gericht einkalkuliert ist.<br />
Aufgaben<br />
ZUBEREITEN EINFACHER SPEISEN 171<br />
1 Nennen Sie Salate, die aus pflanzlichen Produkten hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
2 Unter welchen Voraussetzungen kann ein Salat als „vollwertig“ bezeichnet wer<strong>de</strong>n?<br />
3 Erklären Sie bei Salatsaucen die Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zutatengruppen:<br />
a) Öle, Rahm, Sahne o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mayonnaise<br />
b) Essig, Zitronen- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Orangensaft, Joghurt o<strong><strong>de</strong>r</strong> Sauerrahm.<br />
4 Welche Gemüse eignen sich für die Zubereitung von Rohkostsalat?<br />
5 Welche Geschirrteile können zum Anrichten von Salaten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />
6 Nennen Sie fünf verschie<strong>de</strong>ne Salatsaucen und notieren Sie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Zutaten.<br />
7 Nennen Sie fünf Gemüse, die vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Verarbeitung zu Salat gegart wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
8 Was versteht man unter „Dressing“?<br />
9 Erstellen Sie eine Checkliste für die Bestückung und Kontrolle eines Salatbüfetts.<br />
10 Welche Vorteile bringt ein Salatbüfett für: a) <strong>de</strong>n Gastronomiebetrieb b) die Gäste?<br />
11 Welche Abrechnungsverfahren wer<strong>de</strong>n beim Salatbüfett angewandt?<br />
4 Beilagen si<strong>de</strong> dishes <strong>de</strong>s garnitures (w)<br />
Zu einem kompletten Gericht gehören neben<br />
Fleisch- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fischspeisen, Gemüsen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Salaten<br />
auch stärkehaltige Beilagen. Wegen ihres hohen<br />
Stärkegehalts schmecken diese Beilagen neu-<br />
4.1 Kartoffeln potatoes <strong>de</strong>s pommes (w) <strong>de</strong> terre<br />
Worte, die verkaufen helfen<br />
frisch<br />
erfrischend durch<br />
<strong>de</strong>n Gehalt an<br />
angenehmen<br />
Bitterstoffen<br />
knackig<br />
gesund<br />
energiearm<br />
wirkstoffreich<br />
hohe<br />
Nährstoffdichte<br />
appetitanregend<br />
herbwürzig<br />
ein Stück Natur<br />
ursprünglich<br />
unverfälscht<br />
kühlend im<br />
Sommer<br />
sehr bekömmlich<br />
vitaminschonend<br />
zubereitet<br />
marktfrische Ware<br />
leicht, nicht belastend.<br />
tral und eignen sich <strong>de</strong>shalb gut als Ergänzung.<br />
Der Sättigungswert beruht auf <strong>de</strong>m hohen<br />
Stärkegehalt. Die Grundlage für Beilagen dieser<br />
Art bil<strong>de</strong>n Kartoffeln und Getrei<strong>de</strong>erzeugnisse.<br />
Kartoffeln sind ein wesentlicher Bestandteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Speisenzusammenstellungen, sie sind im Geschmack<br />
neutral und<br />
erlauben vielfältige Zubereitungsarten,<br />
harmonieren je nach Zubereitung mit <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Gerichten,<br />
enthalten Nähr- und Wirkstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis.<br />
Küche
Passierte Kartoffeln mit Milch und Sahne<br />
Kartoffelpüree<br />
mashed potatoes<br />
la purée <strong>de</strong> pommes (w) <strong>de</strong> terre<br />
Die heißen Kartoffeln durch die Presse passieren,<br />
mit Muskat und Butterflocken zusammenrühren,<br />
damit sich die locker liegen<strong>de</strong>n<br />
Kartoffelkrümelchen verbin<strong>de</strong>n können. Dann<br />
nach und nach <strong>koch</strong>end heiße Milch einrühren,<br />
bis das Püree die gewünschte Konsistenz<br />
erreicht hat. Das fertige Püree umfüllen und<br />
Deckel auflegen.<br />
Kartoffelpüree mit Sahne<br />
mousseline potatoes<br />
<strong>de</strong>s pommes (w) mousseline<br />
Zubereiten wie Püree, doch anstelle von Milch<br />
Sahne verwen<strong>de</strong>n. Das Püree zunächst fester halten<br />
und kurz vor <strong>de</strong>m Anrichten einen Teil geschlagene<br />
Sahne locker unterziehen.<br />
Passierte Kartoffeln mit Butter<br />
Kartoffelplätzchen<br />
Macaire potatoes<br />
<strong>de</strong>s pommes (w) Macaire<br />
Butterstückchen, geriebene Muskatnuss und,<br />
falls erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, etwas Salz rasch unter passierte,<br />
heiße Kartoffeln rühren. Masse auf bemehlter<br />
Fläche zu Walzen mit 4 cm Durchmesser formen.<br />
Etwa 1,5 cm dicke Scheiben abschnei<strong>de</strong>n<br />
und in gefetteter Pfanne beidseitig goldgelbe<br />
Farbe nehmen lassen. Steht zu viel Fett in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Pfanne, zerfallen die Kartoffelscheiben.<br />
Abwandlungen: angebratene Speck-, Zwiebelwürfelchen<br />
und Petersilie o<strong><strong>de</strong>r</strong> angeschwitzte<br />
Würfelchen von ge<strong>koch</strong>tem Schinken und geschnittenem<br />
Schnittlauch <strong><strong>de</strong>r</strong> Kartoffelmasse<br />
beigeben.<br />
ZUBEREITEN EINFACHER SPEISEN 177<br />
Passierte Kartoffeln mit Eigelb –<br />
Krokettenmasse<br />
Unter 250 g heiße, passierte Kartoffeln 1 Eigelb,<br />
eine Prise Salz, geriebene Muskatnuss und evtl.<br />
Butterflocken mischen.<br />
Wichtig: Vor <strong>de</strong>m Aufarbeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen<br />
Masse eine Probe im Fett ausbacken.<br />
Kartoffelkroketten<br />
croquette potatoes<br />
<strong>de</strong>s croquettes (w) <strong>de</strong> pommes (w) <strong>de</strong> terre<br />
Kartoffelmasse zu Walzen mit 1,5 cm ∅ und<br />
4 cm Länge formen. Panieren mit Mehl, Ei und<br />
Panierbrot. Backen im Fettbad bei 160 bis 170 °C<br />
ca. 1,5 Min.<br />
Herzoginkartoffeln<br />
duchess potatoes<br />
<strong>de</strong>s pommes (w) duchesse<br />
Kartoffelmasse mit Dressierbeutel und Sterntülle<br />
auf ein gefettetes Blech o<strong><strong>de</strong>r</strong> Backtrennpapier<br />
formen, mit Eigelb bestreichen und im Ofen<br />
goldgelb backen.<br />
Birnenkartoffeln<br />
William potatoes<br />
<strong>de</strong>s pommes (w) William<br />
Krokettenmasse zur Birne formen, panieren, mit<br />
Nelke und Petersilienstiel ausgarnieren und frittieren.<br />
Küche
Sie wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> neuzeitlichen Küche gelegentlich<br />
selbst hergestellt. Für die Eigenproduktion<br />
verwen<strong>de</strong>t man neben Weizenmehlen auch fein<br />
gemahlene Vollkornmehle aus Roggen, Dinkel<br />
(mit Grünkern) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Buchweizen. Industriell hergestellte<br />
Teigwaren wer<strong>de</strong>n meist aus Hartweizengrieß<br />
gefertigt.<br />
Teigwaren sind neben Kartoffeln und Reis eine<br />
wichtige Sättigungsbeilage, aber auch Hauptbestandteil<br />
vieler beliebter Gerichte.<br />
Nu<strong>de</strong>ln<br />
Pariser Nocken<br />
Paris dumplings <strong>de</strong>s gnocchi (m) à la parisienne<br />
Bedarf für 10 Portionen<br />
0,4 — Milch<br />
60 g Butter<br />
200 g Mehl<br />
6 Eier<br />
Salz<br />
4.3 Teigwaren<br />
pasta <strong>de</strong>s pâtes (w) alimentaires<br />
Nu<strong>de</strong>lteig<br />
noodle-dough la pâte <strong>de</strong> nouilles<br />
Mehl auf die<br />
Arbeitsfläche<br />
sieben,<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte<br />
eine Mul<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>n<br />
und die<br />
aufgeschlagenen<br />
Eier zugeben.<br />
Bedarf für 10 Portionen<br />
1 kg Mehl<br />
400 g Eier<br />
200 m— Wasser<br />
8 g Salz<br />
Alles zusammen zu einem glatten Teig kneten.<br />
Den Teig in 4 bis 6 Stücke teilen und gegen<br />
Austrocknen zuge<strong>de</strong>ckt etwa 30 Min. ruhen<br />
lassen. Dadurch entspannt sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Kleber im<br />
Mehl, und <strong><strong>de</strong>r</strong> feste Teig lässt sich später leichter<br />
ausrollen.<br />
Formgebung<br />
Bei manueller Weiterverarbeitung <strong>de</strong>s Teiges<br />
wird dieser mit einem Rollholz zu <strong><strong>de</strong>r</strong> gewünschten<br />
Dünne ausgerollt und unter mehrmaligem<br />
Wen<strong>de</strong>n angetrocknet. Danach wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Teig in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> gewünschten Breite geschnitten.<br />
ZUBEREITEN EINFACHER SPEISEN 183<br />
Brandmasse herstellen,<br />
mit Spritzbeutel und Lochtülle (Nr. 8) haselnussgroße<br />
Nocken in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwasser abstechen,<br />
kurz garen.<br />
Auf Gratinplatte anrichten,<br />
mit Béchamelsauce nappieren, mit Parmesan bestreuen, Butterflocken<br />
auflegen und überkrusten.<br />
Abb. 1 Teigbereitung<br />
Steht für die Nu<strong>de</strong>lherstellung eine Maschine<br />
zur Verfügung, so übernimmt diese sowohl das<br />
Ausrollen als auch das Schnei<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Nu<strong>de</strong>ln.<br />
Abb. 2 Formgebung<br />
Abwandlungen:<br />
Nu<strong>de</strong>ln bekommen Farbe und eine zusätzliche<br />
Geschmacksnote durch:<br />
Tomatenpüree, Rote-Bete-Saft, Karottensaft,<br />
reduzierten Rotwein;<br />
Spinat- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mangoldpüree, feingehackte Küchenkräuter;<br />
Vollkornmehle, Buchweizenmehl, Steinpilzpulver;<br />
Sepiatinte.<br />
Küche
7.2 Gebietseinteilung<br />
Deutsche Weinanbaugebiete erstrecken sich<br />
vom Bo<strong>de</strong>nsee entlang <strong>de</strong>s Rheins und seiner<br />
Nebenflüsse bis zum Mittelrhein bei Bonn und<br />
im Osten bis Dres<strong>de</strong>n. Die Bö<strong>de</strong>n und das Klima<br />
innerhalb dieses Raumes sind so unterschiedlich,<br />
dass zur Charakterisierung eines Weines<br />
eine nähere geografische Angabe erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist.<br />
Die ausländischen Weinregionen sind weniger<br />
differenziert, Bo<strong>de</strong>n und Klima sind über weitere<br />
Gebiete einheitlicher.<br />
Die gesamte <strong>de</strong>utsche Rebenfläche ist in 13 bestimmte<br />
Anbaugebiete unterteilt. Je<strong>de</strong>s umfasst<br />
Die dreizehn bestimmten Anbaugebiete für Qualitätsweine<br />
1<br />
Aachen<br />
Saar<br />
Köln<br />
Bonn<br />
Ahr<br />
Mosel<br />
Mosel<br />
Rhein<br />
Koblenz<br />
Nahe<br />
Nahe<br />
Glan<br />
Mittelrhein<br />
Pfalz<br />
Rheingau<br />
Wiesba<strong>de</strong>n<br />
Rheinhessen<br />
Ba<strong>de</strong>n<br />
Enz<br />
Hess.<br />
Bergstraße<br />
Neckar<br />
Abb. 1 Deutsche Anbaugebiete für Qualitätsweine<br />
Bo<strong>de</strong>nsee<br />
BASISWISSEN: GETRÄNKE 211<br />
eine zusammenhängen<strong>de</strong> Weinbaulandschaft<br />
mit vergleichbaren Voraussetzungen und bringt<br />
typische Weine mit ähnlichen Geschmacksnoten<br />
hervor.<br />
Die bestimmten Anbaugebiete bezeichnen<br />
Gebiete für Qualitätsweine (s. Seite 214).<br />
Tafelweine wer<strong>de</strong>n Weinbaugebieten zugeordnet.<br />
Tafelweine und die gehobenen Landweine<br />
machen nur wenige Prozent <strong>de</strong>s gesamten<br />
Weinangebotes aus und wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gastronomie<br />
kaum geführt. Aus diesem Grund entfallen<br />
weitere Ausführungen zu <strong>de</strong>n Weinbaugebieten.<br />
2<br />
Jena<br />
Fränkische<br />
Saale<br />
Tauber<br />
Donau<br />
Saale<br />
Württemberg<br />
Iller<br />
Halle<br />
Leipzig<br />
Saale-<br />
Unstrut<br />
Main<br />
Franken<br />
Augsburg<br />
Lech<br />
Erfurt<br />
1<br />
Elbe<br />
Dres<strong>de</strong>n<br />
Chemnitz<br />
Sachsen<br />
Isar<br />
2<br />
In<br />
Service
212 7 Wein<br />
Qualitätsweine b. A.<br />
„bestimmte „Bereiche“<br />
Anbaugebiete“<br />
Ahr Walporzheim/Ahrtal<br />
Hessische Starkenburg<br />
Bergstraße Umstadt<br />
Mittelrhein Loreley<br />
Siebengebirge<br />
Nahe Nahetal<br />
Rheingau Johannisberg<br />
Rheinhessen Bingen<br />
Nierstein<br />
Wonnegau<br />
Pfalz Südliche Weinstraße<br />
Mittelhardt/Deutsche<br />
Weinstraße<br />
Mosel Burg Cochem<br />
Bernkastel<br />
Obermosel<br />
Moseltor<br />
Saar<br />
Ruwertal<br />
Franken Steigerwald<br />
Maindreieck<br />
Mainviereck<br />
Württemberg Bayerischer Bo<strong>de</strong>nsee<br />
Remstal-Stuttgart<br />
Württembergisches<br />
Unterland<br />
Kocher-Jagst-Tauber<br />
Oberer Neckar<br />
Württembergischer<br />
Bo<strong>de</strong>nsee<br />
Ba<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nsee<br />
Marktgräflerland<br />
Kaiserstuhl<br />
Tuniberg<br />
Breisgau<br />
Ortenau<br />
Kraichgau<br />
Badische Bergstraße<br />
Tauberfranken<br />
Sachsen Elstertal<br />
Meißen<br />
Saale-Unstrut Schloss Neuenburg<br />
Thüringen<br />
Mansfel<strong><strong>de</strong>r</strong> Seen<br />
Die Herkunft <strong>de</strong>s Weines kann näher beschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei Qualitätsweinen b. A. genügt es,<br />
das Anbaugebiet zu nennen, bei Prädikatsweinen<br />
muss <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereich angegeben wer<strong>de</strong>n. Wird<br />
gar die Gemein<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> innerhalb dieser die<br />
Lage genannt, ist das für <strong>de</strong>n Weinkenner ein<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Zeichen für Qualität.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Anbaugebiet<br />
Bereich<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Lage<br />
z.B. Kirchberg<br />
z.B. Winzerdorf<br />
z.B. Winzergau<br />
z.B. Mosel<br />
Abb. 1 Herkunft <strong>de</strong>s Weines<br />
1<br />
MOSEL<br />
2007<br />
2 Winzerdorfer 3Kirchberg<br />
Riesling, halbtrocken<br />
Qualitätswein b.A.<br />
A.P.Nr. 35190101308<br />
Alc. 9,5 % vol. 0,75 l<br />
Erzeugerabfülling Winzer Bacchus, Winzerdorf<br />
Abb. 2 Beispiel einer genauen Herkunftsangabe<br />
Die Weinanbaugebiete liefern sehr unterschiedliche<br />
Weinmengen. Mittelrhein, Ahr, Hessische<br />
Bergstraße, Saale-Unstrut und Sachsen können<br />
bei <strong>de</strong>m gegebenen Maßstab nicht dargestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Weinlese in<br />
Deutschland<br />
Rheinhessen<br />
Pfalz<br />
25 %<br />
22 %<br />
15 %<br />
15 %<br />
Ba<strong>de</strong>n<br />
Restliche acht<br />
Anbaugebiete<br />
11 %<br />
12 %<br />
Abb. 3 Die größten Anbaugebiete<br />
Württemberg<br />
Mosel
7.3 Weinbereitung<br />
Weißwein white wine le vin blanc<br />
Die Trauben wer<strong>de</strong>n gequetscht, damit sich alle<br />
Zellen <strong><strong>de</strong>r</strong> Frucht öffnen, die Maische entsteht.<br />
Aus dieser presst man beim Keltern <strong>de</strong>n Most ab.<br />
Zurück bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> aus Schalen und Kernen bestehen<strong>de</strong><br />
Trester.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptgärung wer<strong>de</strong>n die Zuckerstoffe in<br />
Alkohol und Kohlensäure umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Während <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachgärung reift <strong><strong>de</strong>r</strong> Wein.<br />
Weiße Traube<br />
quetschen<br />
Maische<br />
pressen<br />
weißer Most<br />
gären<br />
weißer Wein<br />
nachgären<br />
reifen<br />
Roter Wein durch Maische-Erwärmung<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Verfahren für weitere Weinsorten.<br />
Rotling ist ein Wein mit blass- bis hellroter<br />
Farbe, <strong><strong>de</strong>r</strong> entsteht, wenn weiße und rote<br />
Trauben o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>en Maischen zusammen nach<br />
<strong>de</strong>m Rotweinverfahren verarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Schillerwein ist ein qualitativ hochwertiger<br />
Rotling aus Württemberg.<br />
Weißwein<br />
weiß<br />
Traube<br />
Rotling<br />
Schillerwein<br />
Badisch Rotgold<br />
BASISWISSEN: GETRÄNKE 213<br />
Rotwein red wine le vin rouge<br />
Die im Rotwein erwünschten Farb- und Geschmacksstoffe<br />
befin<strong>de</strong>n sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schale <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
roten Beere.<br />
Der bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gärung <strong><strong>de</strong>r</strong> Maische entstehen<strong>de</strong><br />
Alkohol löst diese, sodass sie in die Flüssigkeit<br />
übergehen.<br />
Nach einem an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Verfahren wird die Maische<br />
vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Gärung erwärmt.<br />
Der Jungwein wird erst während <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachgärung<br />
harmonisch.<br />
erwärmen<br />
pressen<br />
roter Most<br />
gären<br />
Rote Traube<br />
quetschen<br />
Maische<br />
gären<br />
abziehen<br />
roter Wein<br />
nachgären<br />
reifen<br />
Roter Wein durch Maische-Gärung<br />
Badisch Rotgold ist ein Qualitäts-Rotling aus<br />
Ba<strong>de</strong>n ( 1 / 2 Rulän<strong><strong>de</strong>r</strong>, 1 / 2 Spätburgun<strong><strong>de</strong>r</strong>).<br />
Rosé schimmert gol<strong>de</strong>n bis rötlich und wird aus<br />
roten Trauben nach <strong>de</strong>m Weißweinverfahren<br />
gewonnen. Hochwertige Produkte dürfen als<br />
Weißherbst bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Rosé<br />
Weißherbst<br />
rot<br />
Rotwein<br />
Service
214 7 Wein<br />
7.4 Güteklassen für <strong>de</strong>utschen<br />
Wein<br />
Im Weinrecht gibt es Vorgaben durch die EU.<br />
Diese sind in <strong>de</strong>utsches Recht umgesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
Für <strong>de</strong>utschen Wein gibt es zwei Gütegruppen,<br />
nämlich Tafelwein und Qualitätswein. Diese<br />
Gütegruppen wer<strong>de</strong>n weiter unterteilt.<br />
Tafelwein hat min<strong>de</strong>stens 8,5 % vol. Alkohol.<br />
• Landwein ist ein gehobener Tafelwein mit<br />
einem für die Region typischen Charakter.<br />
Qualitätsweine<br />
Die große Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualitätsweine wird<br />
weiter unterschie<strong>de</strong>n.<br />
bestimmtes<br />
Anbaugebiet<br />
Qualitätsweine<br />
• Qualitätsweine bestimmter<br />
Anbaugebiete (Q. b. A.)<br />
Weine mittlerer Güte, die einem<br />
Prüfverfahren unterzogen<br />
wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Ein Min<strong>de</strong>stmostgewicht<br />
und die Herkunft <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ausgereiften Trauben<br />
aus <strong>de</strong>m Anbaugebiet<br />
sind Voraussetzungen<br />
für die<br />
Zulassung.<br />
Das Weinetikett<br />
Prädikatsweine<br />
• Prädikatsweine haben eng begrenzte Herkunftsgebiete<br />
und müssen strengen Qualitätsanfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
genügen.<br />
Die Prädikate sind zusätzliche Qualitätsangaben.<br />
Es gibt sechs verschie<strong>de</strong>ne Prädikate.<br />
Kabinett: Das vorgeschriebene Min<strong>de</strong>stmostgewicht<br />
muss aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Rebe stammen.<br />
Das be<strong>de</strong>utet: Kabinett ist die erste Qualitätsstufe<br />
ohne Zuckerzusatz.<br />
Spätlese: Die Trauben wer<strong>de</strong>n nach <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinen<br />
Ernte, also zu einem späteren<br />
Zeitpunkt in vollreifem Zustand geerntet.<br />
Auslese: Aus <strong>de</strong>n vollreifen Trauben wer<strong>de</strong>n<br />
die unreifen und kranken Beeren ausgeson<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Beerenauslese: Es wer<strong>de</strong>n nur überreife und<br />
e<strong>de</strong>lfaule Beeren verarbeitet.<br />
Trockenbeerenauslese: Es wer<strong>de</strong>n nur<br />
eingeschrumpfte, e<strong>de</strong>lfaule Beeren verwen<strong>de</strong>t.<br />
Eiswein: Nur e<strong>de</strong>lfaule Beeren,<br />
nach einem Frost gelesen, wer<strong>de</strong>n<br />
verwen<strong>de</strong>t. Durch das Ausfrieren<br />
von Wasser entsteht ein<br />
konzentrierter Most, und<br />
dadurch ein sehr gehaltvoller<br />
Wein.<br />
Das Weinetikett wird auch als die Geburtsurkun<strong>de</strong> eines Weines bezeichnet. Hier ein Beispiel für eine<br />
umfassen<strong>de</strong> Information.<br />
bestimmtes Anbaugebiet<br />
Jahrgang<br />
engere<br />
Herkunftsbezeichnung<br />
Rebsorte/Prädikat<br />
Qualitätsstufe<br />
Geschmacksangabe<br />
Eiswein<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Beerenauslese<br />
Auslese<br />
Spätlese<br />
Kabinett<br />
Prädikatsweine<br />
Qualitätsweine b.A.<br />
Landwein<br />
Deutsche Tafelweine<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswahl von Weinen sind neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualität die Eignung <strong>de</strong>s Weines für <strong>de</strong>n Anlass<br />
und die Kombination mit <strong>de</strong>n Speisen zu beachten.<br />
Alkoholgehalt<br />
Nennvolumen<br />
Abfüller<br />
Erzeuger<br />
Amtliche Prüfnummer
Deutschland<br />
Qualitätsstufen<br />
Tafelwein [~2 %]<br />
darunter Landwein<br />
Qualitätswein<br />
bestimmter Anbaugebiete<br />
– Q.b.A. [~30 %]<br />
Prädikatswein [~70 %]<br />
Kabinett, Spätlese,<br />
Auslese, Beeren-<br />
und Trockenbeerenauslese<br />
Weinqualitäten und Anteile an <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahresproduktion<br />
Frankreich<br />
Qualitätsstufen<br />
Vin <strong>de</strong> Table [~45 %]<br />
darunter<br />
Vin <strong>de</strong> Pays [~15 %]<br />
Vin délimité <strong>de</strong><br />
Qualité Supérieure –<br />
VdQS [~45 %]<br />
Appellation (d’Origine)<br />
Contrôlée – AC, AOC<br />
Österreichische Weine<br />
In Österreich wer<strong>de</strong>n vorwiegend Weißweine<br />
erzeugt, <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil an Rotwein ist gering. Einige<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten seien herausgestellt.<br />
Die am stärksten vertretene Rebsorte ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Grüne Veltliner, <strong><strong>de</strong>r</strong> etwa ein Viertel <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten<br />
Weißweinproduktion erbringt. Ein guter<br />
Grüner Veltliner schmeckt frisch und fruchtig,<br />
hat eine angenehme Säure und eine grün-gol<strong>de</strong>ne<br />
Farbe.<br />
Gumpoldskirchner aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Thermenregion ist<br />
ein extraktreicher, vollmundiger Weißwein mit<br />
feinem Bukett aus <strong>de</strong>n Rebsorten Zierfandler<br />
und Rotgipfler.<br />
Linz<br />
Traun<br />
Enns<br />
Drau<br />
Mur<br />
Weststeiermark<br />
Kamptal<br />
Kremstal<br />
Wachau<br />
Krems<br />
Donau<br />
Donauland<br />
Thermenregion<br />
Graz<br />
Südsteiermark<br />
Eisenstadt<br />
Wien<br />
Südoststeiermark<br />
Neusiedler<br />
See<br />
Abb. 1 Österreichische Weinbaugebiete<br />
Weinviertel<br />
Carnuntum<br />
Neusiedlersee<br />
Neusiedlersee-<br />
Hügelland<br />
Mittelburgenland<br />
Südburgenland<br />
BASISWISSEN: GETRÄNKE 217<br />
Italien<br />
Qualitätsstufen<br />
Vino da Tavola [~70 %]<br />
darunter Indicazione<br />
Geografica Tipica –<br />
IGT [~20 %]<br />
Denominazione di<br />
Origine Controllata<br />
– DOC [~12 %]<br />
Denominazione di<br />
Origine Controllata e<br />
Garantita – DOCG<br />
Heuriger ist ein Jungwein aus <strong>de</strong>m laufen<strong>de</strong>n<br />
Weinjahr. Er wird vornehmlich in <strong>de</strong>n sogenannten<br />
Buschenschenken gereicht.<br />
Französische Weine<br />
Zwar gibt es französische Weine in allen Geschmacksrichtungen<br />
von sehr trocken bis sehr<br />
süß. Da man aber in Frankreich Wein vor allem<br />
zum Essen trinkt, sind die meisten französischen<br />
Weine eher trocken. Wie sollte <strong>de</strong>nn ein süßer<br />
Wein zu Fisch o<strong><strong>de</strong>r</strong> Rind passen?<br />
B i s c a y a<br />
Spanien<br />
Qualitätsstufen<br />
Vino <strong>de</strong> Mesa<br />
Denominación <strong>de</strong> Origen<br />
– DO – und Denominación<br />
<strong>de</strong> Origen Calificada<br />
– DOC – [~33 %]<br />
als:<br />
Vino <strong>de</strong> Crianza<br />
(6 Monate Lagerung)<br />
Vino <strong>de</strong> Reserva<br />
(24 Monate Lagerung)<br />
Vino <strong>de</strong> Gran Reserva<br />
(48 bzw. 60 Monate<br />
Lagerung für Weiß- und<br />
Rosé- bzw. Rotweine)<br />
D e r K a n a l<br />
Loire-Tal<br />
Musca<strong>de</strong>t<br />
Rosé d’Anjou<br />
Charente<br />
Médoc<br />
Bor<strong>de</strong>aux<br />
Armagnac<br />
Cognac<br />
Pomerol<br />
Loire<br />
Paris<br />
Burgund<br />
Languedoc-<br />
Roussillion<br />
Chablis<br />
Beaujolais<br />
Abb. 2 Weinanbaugebiete Frankreichs<br />
Garonne<br />
Seine<br />
Rhône<br />
Champagne<br />
Champagner<br />
Elsass<br />
E<strong>de</strong>lzwicker<br />
Jura<br />
Rhône-Tal<br />
Chateauneuf ˆ<br />
du Pape<br />
Provence<br />
M i t t e l m e e r<br />
Service
Italienische Weine<br />
Auch in Italien sind etwa 50 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Ernte Tafelwein<br />
(Vino da Tavola).<br />
Weinbaugebiete und bekannte Weine<br />
Südtirol Bekannt für Rotweine aus <strong>de</strong>n<br />
namengeben<strong>de</strong>n Trauben Blauburgun<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
(Pinot noir), Lagrein,<br />
Weißburgun<strong><strong>de</strong>r</strong> und Gewürztraminer.<br />
Kalterer See und St. Magdalener<br />
sind bekannte Weine.<br />
Friaul Die Weine sind nach <strong>de</strong>n Rebsorten<br />
benannt.<br />
Pinot Grigio (bei uns Rulän<strong><strong>de</strong>r</strong>),<br />
ein frischer Weißwein, <strong>de</strong>n man<br />
jung trinkt.<br />
Pinot Bianco (Weißburgun<strong><strong>de</strong>r</strong>)<br />
Merlot und Cabernet sind charaktervolle<br />
Rotweine.<br />
Piemont Barbera, ein rubinroter Rotwein<br />
mit intensiver Blume und würzigem<br />
Geschmack.<br />
Barolo, ein Rotwein aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nebbiolo-Traube mit markantem<br />
Duft und kräftigem Geschmack.<br />
Barbaresco, ein leuchtend roter<br />
Wein, vollmundig und kräftig.<br />
Umbrien Orvieto, ein gol<strong>de</strong>ner Weißwein,<br />
geschmeidig und gehaltvoll.<br />
Latium Frascati, ein Weißwein mit kräftig<br />
gelber Farbe und ausgeprägtem,<br />
aber weichem Geschmack.<br />
Toskana Chianti, ein Rotwein aus überwiegend<br />
roten, aber auch weißen<br />
Trauben.<br />
Italienische Fachbegriffe<br />
(Eine Hilfe bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratung)<br />
secco trocken<br />
abboccato halbtrocken<br />
amabile leicht süß<br />
dolce süß<br />
Vino bianco Weißwein<br />
Vino rosato Roséwein<br />
Vino rosso Rotwein<br />
Vino frizzante Perlwein<br />
Vino spumante Schaumwein<br />
BASISWISSEN: GETRÄNKE 219<br />
Kalterer See<br />
Soave<br />
Piemont Valpolicella<br />
Turin Mailand<br />
Barbaresco<br />
Bardolino<br />
Asti Spumante<br />
Venedig<br />
Dolcetto<br />
Barolo<br />
Bologna Lambrusco<br />
Genua<br />
Vernaccia di Florenz<br />
San Gimignano<br />
Chianti<br />
Lombar<strong>de</strong>i<br />
Friaul<br />
Veneto<br />
Emilia-Romagna<br />
Ligurien<br />
Toscana<br />
Sardinien<br />
Vernaccia<br />
di Oristano<br />
Moscato<br />
Südtirol<br />
Po<br />
Orvieto<br />
Umbrien<br />
Latium<br />
Rom<br />
Frascati<br />
Palermo<br />
M i t t e l l ä n d i s c h e s<br />
Abruzzen<br />
Neapel<br />
T y r r h e n i s c h e s M e e r<br />
Marsala<br />
Malvasia<br />
Sizilien<br />
Moscato<br />
Etna<br />
A d r i a t i s c h e s<br />
Montepulciano<br />
Kampanien<br />
Abb. 1 Weinanbaugebiete Italiens<br />
Basilicata<br />
Kalabrien<br />
M e e r<br />
M e e r<br />
Apulien<br />
Spanische Weine<br />
Spanien hat zwar die größte Weinanbaufläche<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong>, Trockenheit und Dürre beschränken<br />
die Erträge jedoch sehr stark, sodass Spanien bei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Produktion hinter Frankreich und Italien an<br />
dritter Stelle steht.<br />
Die mineralreichen Bö<strong>de</strong>n und das trockene<br />
Klima bedingen in Verbindung mit gehaltvollen<br />
Gewächsen bukettreiche Weine. Lan<strong>de</strong>stypische<br />
Reben führen zu neuen geschmacklichen<br />
Noten.<br />
Jerez<br />
Sevilla<br />
B i s c a y a<br />
Bilbao<br />
Rias Baixas<br />
Rioja<br />
Ribera <strong>de</strong>l Duero<br />
Navarra<br />
Campo <strong>de</strong> Borja<br />
Conca <strong>de</strong> Barberà<br />
Penedès<br />
Toro<br />
Cariñena<br />
Rueda<br />
Madrid<br />
Priorato Barcelona<br />
La Mancha<br />
Val<strong>de</strong>peñas<br />
Jumilla<br />
Yecla<br />
Abb. 2 Weinanbaugebiete Spaniens<br />
Valencia<br />
Alicante<br />
M i t t e l m e e r<br />
Service
Abb. 1 Flaschengärung: Rütteln <strong><strong>de</strong>r</strong> Flaschen von<br />
Hand o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Rüttelanlage<br />
Geschmacksrichtungen<br />
Unabhängig von Gärverfahren bestimmen<br />
Qualität die Mischung <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundweine, das<br />
Cuvée,<br />
Geschmacksrichtung die Dosage, welche <strong>de</strong>n<br />
gewünschten Süßegrad verleiht.<br />
Bezeichnung <strong>de</strong>s Geschmacks Restzuckergehalt/“<br />
<strong>de</strong>utsch französisch<br />
extra herb extra brut 0 bis 6 g<br />
herb brut 0 bis 15 g<br />
extra trocken extra sec 12 bis 20 g<br />
trocken sec 17 bis 35 g<br />
halbtrocken <strong>de</strong>mi-sec 33 bis 50 g<br />
mild doux über 50 g<br />
Gesetzliche Bestimmungen<br />
Bei Schaumwein ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Hersteller o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Vertriebsfirma<br />
anzugeben. Bei ausländischen Erzeugnissen<br />
ist das Herstellungsland zu nennen.<br />
Mit Schaumwein muss in Deutschland hergestellter<br />
Schaumwein bezeichnet wer<strong>de</strong>n. (Der gebräuchliche<br />
Name Sekt darf für die einfachste<br />
Qualitätsstufe nicht verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.)<br />
Qualitätsschaumwein o<strong><strong>de</strong>r</strong> Sekt ist von gehobener<br />
Güte. Es wer<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stanfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
hinsichtlich Alkoholgehalt, Druck (CO 2 ) und<br />
Lagerdauer gestellt.<br />
Mögliche Zusatzbezeichnungen:<br />
Qualitätsschaumwein Sekt b. A.: gleiche Bestimmungen<br />
wie bei Wein,<br />
mit Jahrgangsangabe,<br />
mit Angabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Traubenart.<br />
Champagner ist Schaumwein aus einem genau<br />
festgelegten Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Champagne (Frankreich,<br />
siehe Abb. Seite 217).<br />
BASISWISSEN: GETRÄNKE 223<br />
Vin mousseux ist französischer Schaumwein<br />
mit Ausnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s herausgehobenen<br />
Champagne.<br />
Spumante ist ein süßlicher, gelber Schaumwein<br />
aus Italien. Bekannt ist er aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Asti.<br />
Cava ist ein spanischer Schaumwein, <strong><strong>de</strong>r</strong> in traditioneller<br />
Flaschengärung hergestellt wird;<br />
kommt vorwiegend aus Katalonien.<br />
Flaschengrößen<br />
Sekt wird in speziellen Flaschen und beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Größen angeboten. Diese Flaschen haben wegen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Druckbelastung extra starke Wän<strong>de</strong>.<br />
Piccolo 0,2 l etwa 2 Gläser<br />
1 /2 -Flasche 0,375 l etwa 4 Gläser<br />
1 /1 -Flasche 0,75 l etwa 8 Gläser<br />
2 /1 -Flasche 1,5 l etwa 16 Gläser<br />
Diese Flasche wird auch Magnumflasche<br />
genannt und wird vor allem dann eingesetzt,<br />
wenn es repräsentativ sein soll.<br />
Verwendung von Schaumwein<br />
Als erfrischen<strong>de</strong>s und beleben<strong>de</strong>s Getränk wird<br />
Schaumwein insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e zu festlichen Anlässen<br />
und als Aperitif pur getrunken.<br />
Auf gemischte Getränke wer<strong>de</strong>n die herzhafte<br />
Frische und das angenehme Schäumen übertragen,<br />
z. B.:<br />
Sekt mit Orangensaft<br />
Sekt mit Cassis (Kir)<br />
Sekt mit Zitronensaft, Angostura und Läuterzucker<br />
(Sektcocktail)<br />
Darüber hinaus ist Schaumwein Bestandteil von<br />
Bowlen und Kaltschalen.<br />
Schaumweinlagerung<br />
Lagerung unter 10 °C, liegend; vor <strong>de</strong>m Servieren<br />
auf 6 bis 8 °C kühlen.<br />
Abb. 2 Bekannte Marken<br />
Service
226 10 Spirituosen<br />
Der Weg zur Spirituose<br />
Zuckerhaltig<br />
Zuckerstoffe<br />
Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Spirituosenverordnung unterschei<strong>de</strong>t<br />
man folgen<strong>de</strong> vier Gruppen von Spirituosen:<br />
Brän<strong>de</strong>, die aus Wein, Obst, Zuckerrohr o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Getrei<strong>de</strong> hergestellt wer<strong>de</strong>n. Der Alkohol entsteht<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gärung aus <strong>de</strong>m Grundstoff.<br />
Geiste, die vorwiegend unter Verwendung<br />
aromareicher, zuckerarmer Beeren hergestellt<br />
Grundstoffe<br />
Gärung<br />
Es entsteht Alkohol.<br />
Stärkehaltig<br />
Zuckerstoffe<br />
Wein, Fruchtwein, Maische Maische<br />
Vorlauf<br />
schädliche<br />
Alkohole<br />
Destillation<br />
1. Brennvorgang/Raubrand<br />
Alkohol wird konzentriert<br />
2. Brennvorgang/Feinbrand<br />
Trinkbranntwein wird<br />
gewonnen<br />
Mittellauf<br />
Herzstück<br />
Destillat<br />
Mälzung<br />
bil<strong>de</strong>t<br />
Nachlauf<br />
Fuselöle<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n die Aromastoffe von<br />
zugesetztem Alkohol ausgelaugt.<br />
Aromatisierte Spirituosen, bei <strong>de</strong>nen vorwiegend<br />
Wachol<strong><strong>de</strong>r</strong> neutralem Alkohol <strong>de</strong>n Geschmack<br />
gibt;<br />
Liköre, die auf unterschiedliche Weise nach<br />
bestimmten Regeln hergestellt wer<strong>de</strong>n. Siehe<br />
Seite 229.
232 2 Einrichtung und Geräte<br />
2.2 Tischwäsche<br />
table linen le linge <strong>de</strong> table<br />
Zur Herstellung von Tischwäsche wer<strong>de</strong>n neben<br />
Mischgeweben vor allem Baumwolle und/o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Flachsgarne verwen<strong>de</strong>t. Die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Textilbezeichnungen sind Baumwolle, Reinleinen<br />
und Halbleinen.<br />
Materialien<br />
Baumwolle cotton le coton<br />
Zur Reifezeit springen die walnussgroßen<br />
Fruchtkapseln <strong>de</strong>s Baumwollstrauches auf. Aus<br />
ihnen quellen die Samenfasern in Form von<br />
Wattebäuschen heraus. Die Gewinnung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fasern ist relativ einfach, woraus sich <strong><strong>de</strong>r</strong> günstige<br />
Preis für dieses Rohprodukt ergibt. Aus Ägypten<br />
kommt unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezeichnung Mako-<br />
Baumwolle eine <strong><strong>de</strong>r</strong> besten Baumwollsorten.<br />
Baumwolle<br />
ist reiß- und nassfest<br />
ist saugfähig und <strong>koch</strong>echt<br />
ist geringfügig wärmend<br />
fusselt, läuft ein und knittert stark<br />
Tischdamast aus Baumwolle<br />
Abb. 1<br />
100%<br />
Baumwolle<br />
Pflegehinweis<br />
Das internationale Baumwollkennzeichen bürgt<br />
dafür, dass zur Herstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ware ausschließlich<br />
Baumwollfasern verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n.<br />
95<br />
Verwendung zu Tischwäsche,<br />
Damast, Bettwäsche und<br />
Dekorstoffen. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s hervorzuheben<br />
ist die Unempfindlichkeit<br />
gegenüber Hitze,<br />
die beim Waschen (<strong>koch</strong>echt)<br />
und Bügeln von Be<strong>de</strong>utung<br />
ist. Angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> sonst negativen<br />
Eigenschaften muss<br />
Baumwolle je nach Verwendungszweck<br />
entsprechend<br />
vere<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Internationales<br />
Baumwollsiegel<br />
Leinen linen la toile<br />
Die Leinen- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Flachsfaser wird aus <strong>de</strong>n<br />
Stängeln <strong><strong>de</strong>r</strong> Flachspflanze gewonnen. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich <strong>de</strong>mnach un eine natürliche Bastfaser,<br />
die durch ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Aufbereitungsverfahren<br />
gewonnen wird. Diese Naturfasern sind<br />
die Grundlage für das Gewebe Leinen, Leintuch<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Leinwand. Gewebt wird Leinen meist in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
klassischen Leinwandbindung.<br />
Flachsfaser<br />
ist reiß- und nassfest<br />
ist <strong>koch</strong>echt<br />
fusselt nicht und knittert stark<br />
hat einen natürlichen Glanz und wirkt kühlend<br />
Verwendung<br />
Arbeitskleidung<br />
Gardinen, Vorhänge, Möbelstoffe und Frottierwaren<br />
Tisch- und Bettwäsche<br />
Hand- und Geschirrtücher<br />
Gläsertücher<br />
Dekorationsstoffe<br />
Bei diesem Gewebe sind zwei Bezeichnungen zu<br />
beachten.<br />
Reinleinen heißt, dass das Gewebe nur aus<br />
Flachsgarnen besteht (100 %).<br />
Halbleinen ist ein Mischgewebe aus Baumwolle<br />
(Kettfä<strong>de</strong>n) und Flachsgarnen (Schussfä<strong>de</strong>n),<br />
wobei <strong><strong>de</strong>r</strong> Flachsanteil min<strong>de</strong>stens 40 % vom<br />
Gesamtgewicht betragen muss.<br />
Kettfä<strong>de</strong>nS<br />
Schussfa<strong>de</strong>n
3 Vorbereitungsarbeiten im Service<br />
preparatory work in the restaurant la mise en place au restaurant<br />
Der Arbeitsablauf im Service ist durch zwei aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong>folgen<strong>de</strong><br />
Arbeitsphasen gekennzeichnet:<br />
Die Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf die<br />
nächste Mahlzeit.<br />
Das Bedienen von Gästen während einer<br />
Mahlzeit.<br />
Obwohl sich das Bedienen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gäste zweifellos<br />
als die interessantere Arbeitsphase darstellt,<br />
kommt <strong>de</strong>n Vorbereitungsarbeiten eine min<strong>de</strong>stens<br />
ebenso große Be<strong>de</strong>utung zu. Der eigentliche<br />
Service kann nur dann rasch, reibungslos<br />
und zufrie<strong>de</strong>n stellend ablaufen, wenn die Vorbereitungsarbeiten<br />
mit angemessener Sorgfalt<br />
ausgeführt wur<strong>de</strong>n.<br />
Abb. 1 Arbeitsplatz Getränkebüfett<br />
3.1 Überblick über die<br />
Vorbereitungsarbeiten<br />
Die Vorbereitungsarbeiten wer<strong>de</strong>n als Mise en<br />
place bezeichnet. Der Begriff kommt aus <strong>de</strong>m<br />
Französischen.<br />
Im engeren Sinn be<strong>de</strong>utet das wirklich „an <strong>de</strong>n<br />
Platz stellen“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> „legen“, z. B. Bestecke, Gläser.<br />
Darüber hinaus sind jedoch auch alle an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
vorbereiten<strong>de</strong>n Arbeiten gemeint.<br />
Die Vorbereitungsarbeiten wer<strong>de</strong>n in zwei voneinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
getrennten Arbeitsbereichen ausgeführt:<br />
im Office und im Restaurant.<br />
Vorbereitungsarbeiten im Office<br />
Das Office liegt meist zwischen Küche und Gastraum.<br />
Es dient als:<br />
Bereitstellungsraum für Tischwäsche, Porzellan,<br />
Gläser, Rechauds usw.; kurz für alles, was<br />
zum Service erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist;<br />
GRUNDKENNTNISSE IM SERVICE 249<br />
Arbeitsraum für Reinigung und Pflege aller<br />
zum Service notwendigen Gegenstän<strong>de</strong>.<br />
Die Arbeiten sind im Einzelnen bei Geschirr und<br />
Geräten ab Seite 236 beschrieben.<br />
Zusammenfassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungsarbeiten im<br />
Office:<br />
Spülen und Polieren <strong><strong>de</strong>r</strong> Gläser,<br />
Reinigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Brotkörbe, Tabletts, Servierbretter<br />
und Rechauds,<br />
Säubern und Auffüllen <strong><strong>de</strong>r</strong> Menagen,<br />
Überprüfen <strong><strong>de</strong>r</strong> Rechauds auf Betriebsfähigkeit,<br />
Nachpolieren und Einsortieren von Porzellan<br />
in <strong>de</strong>n Wärmeschrank,<br />
Einordnen <strong>de</strong>s Silbers in Besteckkästen,<br />
Austauschen, Auffüllen und Einsortieren von<br />
Tischwäsche und Gläsertüchern.<br />
Vorbereitungsarbeiten im Restaurant<br />
Das Mise en place beeinflusst die Arbeiten am<br />
Servicetisch und am Restauranttisch.<br />
Servicetisch<br />
service table la table <strong>de</strong> service<br />
Der Servicetisch (Servant) ist <strong>de</strong>m Arbeitsbereich<br />
(Revier) zugeordnet, aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsorganisation<br />
ist er ein vorgeschobener Arbeitsplatz.<br />
Der Servicetisch<br />
verkürzt die Arbeitswege, <strong>de</strong>nn <strong><strong>de</strong>r</strong> Weg Restauranttisch<br />
➔ Servicetisch ist meist kürzer als<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Abstand Restauranttisch Office;<br />
ist entsprechend <strong>de</strong>m jeweiligen Service (à la<br />
carte, Bankett) und <strong>de</strong>m Angebot auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Speisekarte, z. B. für Spezialitäten wie Austern,<br />
Hummer, Schnecken auszustatten.<br />
Restauranttisch<br />
guest table la table <strong>de</strong> restaurant<br />
Für die Vorbereitung gilt:<br />
Tische ausrichten und auf Standfestigkeit prüfen,<br />
evtl. durch Unterlegen stabilisieren,<br />
Molton aufspannen und Tischtücher auflegen,<br />
Grundge<strong>de</strong>ck ein<strong>de</strong>cken.<br />
Guéridon<br />
Als Guéridon (Beistelltisch) bezeichnet man kleine<br />
Tische, die zu unterschiedlichen Zwecken an<br />
<strong>de</strong>n Tisch <strong>de</strong>s Gastes herangestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Service
250 3 Vorbereitungsarbeiten im Service<br />
Einsatz <strong>de</strong>s Guéridon:<br />
zum Flambieren, Tranchieren und Vorlegen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
zum Servieren von Wein und Schaumwein aus<br />
Flaschen.<br />
3.2 Herrichten von Servicetischen<br />
Funktion <strong>de</strong>s Servicetisches<br />
Aus <strong>de</strong>m Vorrat <strong>de</strong>s Office wer<strong>de</strong>n die für die<br />
Mahlzeit erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Geräte ausgewählt und<br />
auf <strong>de</strong>m Servicetisch übersichtlich und griffbereit<br />
angeordnet. In größeren Restaurants hat<br />
je<strong>de</strong> Station ihren eigenen Servicetisch. Dadurch<br />
bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Gerätevorrat für die einzelne Station<br />
überschaubarer, und es wer<strong>de</strong>n wechselseitige<br />
Störungen und Behin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen vermie<strong>de</strong>n.<br />
Ausstattung <strong>de</strong>s Servicetisches<br />
Es gibt Servicetische, die auf <strong>de</strong>n gesamten Service<br />
ausgerichtet sind und <strong>de</strong>shalb alle Materialien<br />
bzw. Geräte enthalten, die zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Servicevorgängen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich sind. Es<br />
gibt aber auch Servicetische, die aufgrund ihrer<br />
jeweiligen Zweckbestimmung unterschiedlich<br />
ausgestattet sind. Solche Zwecke sind z. B.:<br />
Frühstück<br />
Hauptmahlzeiten<br />
Kaffee und Kuchen<br />
Son<strong><strong>de</strong>r</strong>veranstaltungen und Festessen.<br />
Einteilung <strong>de</strong>s Servicetisches<br />
Zugunsten <strong><strong>de</strong>r</strong> guten Überschaubarkeit ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Tisch in drei Bereiche eingeteilt:<br />
Der hintere Bereich ist für die größeren, höheren<br />
Tischgeräte bestimmt,<br />
im mittleren Bereich liegen die Bestecke,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> vor<strong><strong>de</strong>r</strong>e Bereich ist, abgesehen von Tabletts,<br />
grundsätzlich frei. Er dient zu letzten<br />
Handgriffen beim Service, z. B. Aufnehmen<br />
von Vorlegebestecken, Anlegen von Essbestecken<br />
an Vorspeisen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Suppen, Aufsetzen<br />
von Suppentassen auf vorbereitete Suppengrundge<strong>de</strong>cke.<br />
Teller Menagen Gläser Servietten<br />
Bestecke<br />
(nach Art und Größe geordnet)<br />
Tabletts<br />
freie Arbeitsfläche<br />
3.3 Servicestation<br />
Vorlegebesteck<br />
(Löffel und Gabeln kombiniert)<br />
Abb. 1 Einteilung eines Servicetisches<br />
Um störungsfreie Serviceabläufe zu gewährleisten,<br />
darf die freie Fläche nicht zum Abstellen<br />
von gebrauchtem Geschirr benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
service station la station <strong>de</strong> service<br />
Im Gegensatz zu Servicetischen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Funktion<br />
und Ausstattung auf die jeweilige Mahlzeit ausgerichtet<br />
ist, han<strong>de</strong>lt es sich bei dieser Servicestation<br />
um eine stehen<strong>de</strong> Einrichtung im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s À-la-carte-Service eines Restaurants.<br />
Abb. 2<br />
Beispiel<br />
einer<br />
Servicestation
254 3 Vorbereitungsarbeiten im Service<br />
Falten von Mundservietten<br />
napkin folding le pliage <strong>de</strong>s serviettes<br />
Einfache wie kunstvoll gebrochene Servietten wer<strong>de</strong>n aus hygienischen Grün<strong>de</strong>n mit Handschuhen<br />
aus <strong>de</strong>n nachfolgend dargestellten Grun<strong>de</strong>lementen A, B o<strong><strong>de</strong>r</strong> C gefaltet:<br />
Zweiteilige Faltung Diagonale Faltung<br />
B<br />
A<br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundform A, B o<strong><strong>de</strong>r</strong> C wer<strong>de</strong>n die meisten Serviettenformen erstellt.<br />
Dreifache Welle<br />
Serviette mit dreiteiliger Faltung (D) wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zum Rechteck öffnen.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Außendrittel so umlegen, dass sie mit ihren Seitenkanten<br />
auf die senkrechten Brüche zu liegen kommen.<br />
Der mittlere Serviettenteil wird durch eine schieben<strong>de</strong> Bewegung<br />
nach oben gewölbt auf <strong>de</strong>n linken Teil gebracht, worauf durch<br />
Anlegen und Umschlagen <strong>de</strong>s rechten Drittels an die mittlere<br />
Wölbung die dreifache Welle entsteht.<br />
Jakobinermütze<br />
Beim Grun<strong>de</strong>lement (B) wer<strong>de</strong>n die geschlossenen o<strong><strong>de</strong>r</strong> die offenen<br />
Spitzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Serviette um ein Drittel nach oben gefaltet. Die<br />
entstan<strong>de</strong>ne Figur wird rund gestellt und ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong> gesteckt.<br />
C<br />
Dreiteilige Faltung<br />
D
276 6 Frühstück<br />
Der Servicetisch ist beim erweiterten Frühstücksangebot<br />
folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen ausgestattet:<br />
Teller Kaffeeunter<br />
Menagen Zucker Gläser Karaffen<br />
Teller tassen Eierbecher Gläser Gläser Gläser<br />
Großes<br />
Besteck<br />
Mittelbesteck<br />
Kaffeelöffel<br />
Tabletts freie Fläche<br />
Frühstücksge<strong>de</strong>cke<br />
Eierlöffel<br />
Vorlegebesteck<br />
Abb. 1 Servicetisch für Frühstücksservice<br />
breakfast covers<br />
<strong>de</strong>s couverts pour le petit déjeuner<br />
Je nach Umfang <strong>de</strong>s Frühstücks wer<strong>de</strong>n einfache<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> erweiterte Ge<strong>de</strong>cke vorbereitet. Aus zeitlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n geschieht das im Allgemeinen<br />
bereits am Vorabend.<br />
Abb. 2 Einfaches Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
Servietten<br />
Die Kaffeetassen wer<strong>de</strong>n im Rechaud vorgewärmt.<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>m bestellten Getränk<br />
wer<strong>de</strong>n sie eingesetzt.<br />
Einfaches Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um das Ge<strong>de</strong>ck für die einfachste<br />
Art <strong>de</strong>s kontinentalen Frühstücks, bestehend<br />
aus Getränk sowie Gebäck, Butter und<br />
Konfitüre.<br />
Abb. 3 Komplettes Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
Mittelteller mit Serviette<br />
Mittelmesser<br />
Kaffeeuntertasse mit Kaffeelöffel<br />
Erweitertes Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
Das einfache Frühstück wird manchmal mit<br />
Wurst o<strong><strong>de</strong>r</strong> Käse erweitert. Das Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
ist dann entsprechend zu ergänzen.<br />
Mittelteller mit Serviette<br />
Mittelmesser und Mittelgabel<br />
Kaffeeuntertasse mit Kaffeelöffel<br />
Salz- und Pfeffermenage<br />
Morgens, noch bevor die ersten Gäste kommen,<br />
wer<strong>de</strong>n die am Abend vorbereiteten Ge<strong>de</strong>cke<br />
bzw. Tische vervollständigt:<br />
Konfitüre und Honig sowie Zucker und Süßstoff<br />
auf kleinen Tellern angerichtet,<br />
kleine Vasen mit Blumen.<br />
Vase<br />
P S<br />
Abb. 4 Erweitertes Frühstücksge<strong>de</strong>ck<br />
Aufgrund von zusätzlichen Bestellungen nach<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Frühstückskarte ergeben sich im Ge<strong>de</strong>ck weitere<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, die aber erst nach Aufnahme<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Bestellung auszuführen sind (siehe „Servieren<br />
<strong>de</strong>s Frühstücks“ ).<br />
Servieren <strong>de</strong>s Frühstücks<br />
Einfaches Frühstück<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Gast seinen Getränkewunsch<br />
bekanntgegeben hat, kann mit <strong>de</strong>m Service begonnen<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
Einsetzen von Gebäck und Butter und eventuell<br />
die kleine Wurst- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Käseplatte mit<br />
Vorlegebesteck,<br />
Servieren <strong>de</strong>s Getränks, einschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgewärmten<br />
Tasse, sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Sahne o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Milch.<br />
Erweitertes Frühstück nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Karte<br />
Bei solchen Ergänzungen ist zu unterschei<strong>de</strong>n<br />
zwischen <strong>de</strong>nen, die außerhalb <strong>de</strong>s Ge<strong>de</strong>ckplat-<br />
Z