Untitled - eClassical
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Die musikalische Sprache des Werks ist gewagt werden. Sie wird auch ott eingesetzt, um beispiels-<br />
und konzentriert. Bei einer einzigen Gelegenheit, die weise die BaBlinien des Orchesters zu versterken.<br />
Klage des Solofagotts am Schlu B des Werkes, hdren<br />
wir einen menschlicheren Ton.<br />
oder bei den Hdhepunkten eine grdBere Kraft zur<br />
Verfrigung zu stellen.<br />
Die Form der Symphonie weicht von der riblichen<br />
Symphonie Nr.8<br />
Norm ab. Nach der Introduktion folgen<br />
lntroduktion -<br />
drei separate<br />
Scherzo I - lnteiludium I - Schezo Scherzi und ein Epilog.<br />
Il -<br />
Der spAtere Teil<br />
lnterludium ll -<br />
des zweiten<br />
Scherzo lll - lnterludium lll -<br />
Scherzos enthalt auch Musik, deren Ablauf fried-<br />
Epilog<br />
licher ist. Nach jedem der Scherzi hdren wir ein Inter-<br />
Die Symphonie Nr8 frir Orgel und Orchester wurde<br />
'1993<br />
ludium der Orgel. Samtliche Setze werden ohne<br />
im Auftrage des Symphonieorchesters Lahti Pause gespielt.<br />
komponiert. Zum Unterschied vom Pergamon kon- Jedes Orgelinterludium hat eine verschiedene<br />
zentrie( sich die Symphonie auf die grundlegenden<br />
Atmosphere. lm kraftvollen ersten Interludium domi-<br />
Fragen der Erfahrungswelt und der Lebenswelt des niert die hartnackig mahlende ,,MUhle" des Pedals,<br />
E i nzelnen.<br />
die zeitweise auf die Manuale Ubergeht. lm zweiten<br />
Der Grundgedanke der Komposition ist der einer Interludium<br />
Reise -<br />
bricht eine lreudige, dynamische l,4usik<br />
vom schlichten, fast kindlichen, hellen aus der Atmosphare am Ende des zweiten Scherzos<br />
Beginn bewegen wir uns auf eine andere musi- heraus. lm dritten Interludium treten ruhige, entfernt<br />
kalische Welt zu, um niemals mehr zu dem zurrick- klingende Orgelregister hervor.<br />
zukehren, was wir hinter uns lieBen. Das einzige Ein besonderes Interesse erweckt in dieser Kom-<br />
wiederkehrende Thema der Symphonie ist der am position die breite musikalische Dramaturgie, die es<br />
Anfang von der groBen Trommel gebrachte Rhyth- ermdglicht, daB die Symphonie wahrend ihrer<br />
mus, der spater im Werk mit wachsender Kraft<br />
9anzen beachtenswerten Dauer die ungeteilte Auf-<br />
zurrickkehrt, um am SchluB des dritten Scherzos die merksamkeit und Konzentration des Horers in An-<br />
ganze Symphonie schlieBlich zu kronen. Die Atmosspruch zu nehmen vermag. In diesem Zusammenphere<br />
im Werk streckt sich von virtuoser, musihang sind die Hohepunkte des Werkes von der allerkantischer<br />
Freude bis zu Augenblicken tragischer, groBten Bedeutung. Die ersten echten und groB-<br />
freudloser Musik. Diese fUhren nicht zu Hoffnungsskaligen Hdhepunkte der Symphonie ereignen sich<br />
losigkeit und Pessimismus: es ist vielmehr aus erst im ersten Interludium und im zweiten Scherzo.<br />
diesen kritischen Phasen und ihrer Bezwingung, daB Dieses enthalt den massivsten Doppelhdhepunkt in<br />
die lVusik neue Kraft frir die Bewaltigung neuer Ahos gesamtem Werk - nach einem Hohepunkt im<br />
Zeiten der Schwierigkeit zu holen scheint.<br />
Prestissimo folgt augenblicklich ein zweiter, von<br />
Die Orgel spielt in diesem Werk mehrere Rollen. gleicher Intensitat, der die friedlichere, modale<br />
Die Interludien, welche die verschiedenen Satze N/lelodik bezwingt. Die Kulmination der Symphonie<br />
zusammenfUgen, sind zugleich virtuose Kadenzen folgt aber im dritten Scherzo. Dieser entscheidende<br />
fiir dle Orgel. Hier und da wird sie als selbstandige Hdhepunkt beginnt mit frdhlicher Musik in der Art<br />
,,Klanggruppe" verwendel, als selbstdndiges Orches- eines Volkstanzes, bis die Musik schlieBlich,,zerter,<br />
das Kommentare zum richtigen Orchester macht brockelt"j das rhythmische Kernmotiv vom Anfang<br />
und sjch mit ihm abwechselt. Die Orgel wird haufig wachst von unten mit maximaler Kraft hervor.<br />
auch ganz organisch mit dem rjbrigen Orchester- Der Hohepunkt fLihrt uns ins Licht. lm Kampf des<br />
klang kombinjert, so daB ihre einzelnen Register wie dritten Interludiums spielen die Streicher einen fLinf<br />
neue Instrumente wirken, die zum Orchester gef0gt Mjnuten langen H-DurAkkord, der sich im Epilog in<br />
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