Nr. 5 / August 2008 - Erlebnisbank.ch

5 / 0 8 Pa n o r a m a r a i ffeisen
im Zürcher Leutschenbach-Quartier rührt
sich noch nichts, nur der Verkehrslärm der
angrenzenden Strasse ist zu hören. Zwischen
Kehrichtverbrennungsanlage, Bürogebäuden und
neuen Wohnsiedlungen logiert das Freilichtspektakel
Zirkus Chnopf auf dem Gelände einer ehemaligen
Betonfabrik. In der wärmenden Morgensonne
trocknet Wäsche unter dem Vordach der
langgezogenen Fabrikhalle. Drumherum schmiegt
sich eine Wohnwagenlandschaft, die von einem
breiten Grünstreifen umgeben ist. Einer dieser
Wohnwagen gehört Nadja Breitenstein. Ihn zu
finden, ist ohne Strasse und Hausnummer gar
nicht so einfach.
Vagabundenleben
Da tritt die junge Frau bereits aus ihrem Wagen.
«Ich habe Sie schon erwartet», begrüsst sie. Die
26-Jährige ist als künstlerische Leiterin beim Zirkus
Chnopf (www.chnopf.ch) angestellt. Sie zu sprechen
war nur am frühen Morgen möglich. Denn
in einigen Tagen ist Premiere und die Vorbereitungen
laufen auf Hochtouren. Im Sommer geht der
Zirkus jeweils auf Tournee und präsentiert sein
Stück. In diesem Jahr steht es unter dem Titel
«Verdacht» und wird an 26 verschiedenen Schauplätzen
gezeigt. Das bewegliche Haus der Zirkusgemeinschaft
– bestehend aus 18 einzelnen Wagen
und ebenso vielen Personen – geht dann auf
Reise. Es ist ein Vagabundenleben, das die Schauspielerin
seit vier Jahren führt. Ihr Start ins Berufsleben
sah indes ganz anders aus.
Sinnsuche
Nadja war früher medizinische Praxisassistentin,
hatte Wohnung, Auto und ein Sparkonto. «Auf
Dauer konnte ich mir das nicht vorstellen», erklärt
sie. Zwar stand die 26-Jährige bereits als Jugendliche
gern mit dem Saxophon auf der Bühne –
doch für den Zirkus schwärmte sie höchstens aus
der Ferne. Bis sie als Zwanzigjährige über eine
Wohnen auch Sie aussergewöhnlich?
In diesem Jahr führen wir unsere Wohnserie mit
Blick ins Interieur fort. Diesmal möchten wir Einblicke
in ungewöhnliche Wohnbauten wie Grotten,
Kapellen, Schlösser, Baumhäuser und andere
aus der Norm fallende Bauten quer durch die
Schweiz gewähren. Sie als Leserin oder Leser sind
eingeladen, uns ein geeignetes Objekt vorzuschlagen.
Ihre Anregungen senden Sie bitte per E-Mail
(panorama@raiffeisen.ch) oder auf dem Postweg
an: Raiffeisen Schweiz, «Panorama-Serie Wohnen»,
Postfach, 9001 St. Gallen.
Fotos: Chris Mansfield Es ist zwanzig nach sieben. In der Zirkusstadt
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