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(6) 1 Wird das Versicherungsverhältnis vor Ablauf der Vertragslaufzeit<br />
beendet, steht dem Versicherer für diese Vertragslaufzeit<br />
nur derjenige Teil des Beitrags bzw. der Beitragsrate zu, der<br />
dem Zeitraum entspricht, in dem der Versicherungsschutz bestanden<br />
hat. 2 Wird das Versicherungsverhältnis durch Rücktritt<br />
auf Grund des § 19 Abs. 2 VVG (s. Anhang) oder durch Anfechtung<br />
des Versicherers wegen arglistiger Täuschung beendet,<br />
steht dem Versicherer der Beitrag bzw. die Beitragsrate bis<br />
zum Wirksamwerden der Rücktritts- oder Anfechtungserklärung<br />
zu. 3 Tritt der Versicherer zurück, weil der erste Beitrag bzw. die<br />
erste Beitragsrate nicht rechtzeitig gezahlt wird, kann er eine<br />
angemessene Geschäftsgebühr verlangen.<br />
(7) Die Beiträge sind an die vom Versicherer zu bezeichnende<br />
Stelle zu entrichten.<br />
§ 8a Beitragsberechnung, -begrenzung, -angleichung und<br />
-anpassung<br />
(1) Die Berechnung der Beiträge erfolgt nach Maßgabe der Vorschriften<br />
des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) und ist in<br />
den technischen Berechnungsgrundlagen des Versicherers festgelegt.<br />
Nr. 8 Eintrittsalter<br />
(1) 1 Die Höhe des Tarifbeitrags richtet sich nach dem Geschlecht<br />
und dem Eintrittsalter der versicherten Person. 2 Als Eintrittsalter<br />
gilt der Unterschied zwischen dem Jahr des Eintritts in den<br />
Standardtarif und dem Geburtsjahr. 3 Der Tatsache, dass das<br />
Eintrittsalter der versicherten Person in der Krankheitskostenversicherung,<br />
aus der sie in den Standardtarif wechselt, niedriger<br />
gewesen ist, wird in der Weise Rechnung getragen, dass die<br />
Alterungsrückstellung anzurechnen ist. 4 Dabei darf der neue<br />
Beitrag den halben niedrigsten Erwachsenenbeitrag (Frauen,<br />
Männer) der versicherten Leistungsstufe nicht unterschreiten.<br />
(2) 1 Für Kinder und Jugendliche richtet sich der Beitrag nach dem<br />
jeweils vollendeten Lebensjahr. 2 Nach Vollendung des 16. Lebensjahres<br />
wird vom folgenden Monatsersten an der Jugendlichenbeitrag<br />
(Frauen, Männer) der versicherten Leistungsstufe<br />
und nach Vollendung des 21. Lebensjahres wird vom folgenden<br />
Monatsersten an der Erwachsenenbeitrag (Frauen, Männer) der<br />
versicherten Leistungsstufe berechnet.<br />
(2) 1 Der zu zahlende Beitrag ist für Einzelpersonen begrenzt auf die<br />
Höhe des durchschnittlichen Höchstbeitrages der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) und für Ehegatten oder Lebenspartner<br />
insgesamt auf 150 v. H. des durchschnittlichen Höchstbeitrages<br />
der GKV, sofern das jährliche Gesamteinkommen der<br />
Ehegatten oder Lebenspartner die Jahresarbeitsentgeltgrenze<br />
nicht übersteigt. 2 In die Beitragsbegrenzung wird bis zur Vollendung<br />
des 65. Lebensjahres des Versicherten auch der Beitrag<br />
für eine Krankentagegeldversicherung einbezogen, soweit sie<br />
Leistungen von höchstens 70 v. H. der Beitragsbemessungsgrenze<br />
in der GKV frühestens ab dem 43. Tag einer Arbeitsun(4)<br />
fähigkeit vorsieht.<br />
3 Der durchschnittliche Höchstbeitrag der GKV bemisst sich nach<br />
dem durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatz der Krankenkassen<br />
vom 1. Januar des Vorjahres (§ 245 SGB V, s. Anhang)<br />
und der Beitragsbemessungsgrenze (§ 223 Abs. 3 SGB<br />
V, s. Anhang).<br />
4 Für Personen mit Beihilfeanspruch sowie deren berücksichtigungsfähige<br />
Angehörige ist der zu zahlende Beitrag nach Satz 1<br />
begrenzt auf den durch den Beihilfesatz nicht gedeckten Vom-<br />
Hundert-Anteil des durchschnittlichen Höchstbeitrags der GKV<br />
gemäß Satz 3. 5 Der für die Beitragsbegrenzung maßgebliche<br />
Beihilfesatz ist der nach den jeweiligen Beihilfebestimmungen<br />
gültige Beihilfebemessungssatz; abweichende Beihilfebemessungssätze<br />
für einzelne Arten beihilfefähiger Aufwendungen<br />
bleiben hier außer Betracht.<br />
6 Die Voraussetzungen für die Beitragsbegrenzung sind<br />
nachzuweisen.<br />
7 Der Wegfall der Voraussetzungen für die Beitragsbegrenzung<br />
bei Ehegatten oder Lebenspartnern durch<br />
- Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze<br />
- Tod eines Ehegatten oder Lebenspartners<br />
- Scheidung<br />
- Beendigung des Standardtarifs für einen Ehegatten oder<br />
Lebenspartner<br />
ist dem Versicherer unverzüglich anzuzeigen; dieser ist dann berechtigt,<br />
ab dem Zeitpunkt des Wegfalls die Beitragsbegrenzung<br />
für Einzelpersonen anzuwenden. 8 Unabhängig von der Anzeigepflicht<br />
kann der Versicherer in regelmäßigen Abständen die Berechtigung<br />
zur Inanspruchnahme der Beitragsbegrenzung überprüfen;<br />
hierfür kann der Versicherer auch die Vorlage des Steuer-<br />
und des Rentenbescheides verlangen.<br />
9 Sind die Ehegatten oder Lebenspartner nicht bei demselben<br />
Versicherer versichert, wird von jedem Ehegatten oder Lebenspartner<br />
die Hälfte des maßgeblichen Gesamtbeitrags erhoben.<br />
10 Liegt der individuelle Beitrag eines Versicherten jedoch niedriger<br />
als die Hälfte des maßgeblichen Gesamtbeitrags, so wird<br />
der gesamte Kappungsbeitrag dem anderen Ehegatten oder Lebenspartner<br />
zugerechnet.<br />
11 Die Differenz zwischen dem zu zahlenden und dem nach den<br />
technischen Berechnungsgrundlagen kalkulatorisch notwendigen<br />
Beitrag wird durch einen Zuschuss des Versicherers ausgeglichen.<br />
(3) 1 Ändert sich der durchschnittliche Höchstbeitrag der GKV, wird<br />
bei Versicherten, die einen Zuschuss des Versicherers gemäß<br />
Absatz 2 letzter Satz erhalten, eine Beitragsangleichung auf den<br />
kalkulatorisch notwendigen Beitrag vorgenommen, höchstens<br />
jedoch bis zur Höhe des neuen durchschnittlichen Höchstbeitrages<br />
der GKV. 2 Absatz 2 Satz 1 und 3 gelten entsprechend.<br />
(4) 1 Im Rahmen der vertraglichen Leistungszusage können sich die<br />
Leistungen des Versicherers z. B. wegen steigender Heilbehandlungskosten<br />
oder einer häufigeren Inanspruchnahme medizinischer<br />
Leistungen (Schadenwahrscheinlichkeit) oder aufgrund<br />
steigender Lebenserwartung ändern. 2 Dementsprechend werden<br />
jährlich die erforderlichen mit den in den technischen Berechnungsgrundlagen<br />
kalkulierten Versicherungsleistungen und<br />
Sterbewahrscheinlichkeiten verglichen. 3 Dies geschieht jeweils<br />
getrennt für jede Beobachtungseinheit der Tarifstufen STN und<br />
STB anhand der jeweiligen Gemeinschaftsstatistik gemäß den<br />
Festlegungen in den technischen Berechnungsgrundlagen.<br />
4 Ergibt diese Gegenüberstellung eine Veränderung der Schadenwahrscheinlichkeit<br />
von mehr als 10 v. H. bzw. der Sterbewahrscheinlichkeit<br />
von mehr als 5 v. H., so werden die Beiträge<br />
der betroffenen Beobachtungseinheiten überprüft und, soweit<br />
erforderlich, mit Zustimmung eines unabhängigen Treuhänders<br />
angepasst. 5 Bei einer Veränderung der Schadenwahrscheinlichkeiten<br />
von mehr als 5 v. H. können die Beiträge der betroffenen<br />
Beobachtungseinheiten überprüft und, soweit erforderlich, mit<br />
Zustimmung eines unabhängigen Treuhänders angepasst werden.<br />
6 Von einer solchen Beitragsanpassung wird abgesehen,<br />
wenn die Veränderung der Versicherungsleistungen als vorübergehend<br />
anzusehen ist.<br />
(5) Bei Beitragsänderungen kann der Versicherer auch eine betragsmäßig<br />
festgelegte Selbstbeteiligung und besonders vereinbarte<br />
Risikozuschläge entsprechend dem erforderlichen Beitrag<br />
ändern.<br />
(6) 1 Bei einer Änderung der Beiträge, auch durch Änderung des<br />
Versicherungsschutzes, wird das Geschlecht und das (die) bei<br />
Inkrafttreten der Änderung erreichte tarifliche Lebensalter (Lebensaltersgruppe)<br />
der versicherten Person berücksichtigt.<br />
2 Dabei wird dem Eintrittsalter der versicherten Person dadurch<br />
Rechnung getragen, dass eine Alterungsrückstellung gemäß<br />
den in den technischen Berechnungsgrundlagen festgelegten<br />
Grundsätzen angerechnet wird.<br />
3 Eine Erhöhung der Beiträge oder eine Minderung der Leistungen<br />
des Versicherers wegen des Älterwerdens der versicherten<br />
Person ist jedoch während der Dauer des Versicherungsverhältnisses<br />
in dem Umfang ausgeschlossen, in dem eine Alterungsrückstellung<br />
für das mit dem Alter der versicherten Person<br />
wachsende Wagnis zu bilden ist.<br />
(7) 1 Beitragsangleichungen (s. Absatz 3) werden zum Zeitpunkt des<br />
Inkrafttretens des geänderten durchschnittlichen Höchstbeitrages<br />
der GKV wirksam.<br />
C KV 50 (1/2008) Seite 9 von 25