Programm Tagung_Psychother Prozess_April2013.pdf
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Abstracts<br />
Rahmen eines <strong>Prozess</strong>-Monitorings mit<br />
dem Synergetischen Navigationssystem<br />
(SNS) in der stationären Alkoholentwöhnungstherapie<br />
generiert wurden. Über die<br />
erfassten Dynamiken und Muster hinaus<br />
werden suchtspezifische Besonderheiten<br />
betrachtet und Hypothesen zu therapeutischen<br />
Feedback-Effekten des Einsatzes<br />
des SNS beleuchtet.<br />
Analyse individueller nichtlinearer <strong>Prozess</strong>e<br />
in der Suizidforschung<br />
Clemens Fartacek / Martin Plöderl<br />
Suizidales Verhalten ist ein ernstzunehmendes<br />
Public Health Problem. Die Suche<br />
nach Suizidrisikofaktoren stellt einen<br />
Schwerpunkt in der Suizidforschung dar.<br />
Bisher ist die Vorhersage von suizidalem<br />
Verhalten ohne eine übermässige Zahl an<br />
falsch-positiven Vorhersagen jedoch nicht<br />
möglich. Für einige Autoren trägt eine methodisch<br />
einseitige Suizidforschung dazu<br />
bei, in der bis dato <strong>Prozess</strong>analysen, eine<br />
systemtheoretische Perspektive sowie ein<br />
idiographischer Zugang vernachlässigt<br />
wurden. Im Beitrag wird auf die Relevanz<br />
dieser Aspekte für die Suizidforschung<br />
und deren methodische Realisierung<br />
durch das idiographische Systemmonitoring<br />
(ISM), eine Methode zur Untersuchung<br />
der nichtlinearen Systemdynamik<br />
von suizidalen Phänomenen im Einzelfall<br />
eingegangen. ISM kombiniert dafür die<br />
idiographische Systemmodellierung mit<br />
dem Synergetischen Navigationssystem<br />
(SNS). Die daraus gewonnen Erkenntnisse<br />
könnten die Suizidforschung dem<br />
Ziel individueller Frühwarnsysteme, die<br />
nichtlineare <strong>Prozess</strong>charakteristika und<br />
individuell relevante Variablen berücksichtigen,<br />
näherbringen. Zugleich könnte<br />
ISM auch therapeutischen Nutzen haben.<br />
Die Therapiebeziehung im therapeutischen<br />
<strong>Prozess</strong><br />
Franz Caspar<br />
Dass die Therapiebeziehung eine wichtige<br />
Voraussetzung für ein gutes Therapieergebnis<br />
ist, kann schon fast als Binsenwahrheit<br />
angesehen werde. Wie sieht<br />
das aber bei genauerer Betrachtung aus?<br />
Wie stark ist der Zusammenhag wirklich?<br />
Ist der Zusammenhang wirklich kausal<br />
zu interpretieren? Heisst «gute Beziehung»,<br />
dass man dem Patienten alles<br />
recht machen soll? In diesem Beitrag wird<br />
kurz in das Modell der Motivorientierten<br />
Beziehungsgestaltung (Grawe/Caspar)<br />
eingeführt, und es wird abgestützt auf<br />
empirischen Ergebnissen, den genannten<br />
Fragen nachgegangen.<br />
Korrektive Erfahrungen in der <strong>Psychother</strong>apie:<br />
Steter Tropfen oder grosses<br />
«Aha»?<br />
Martin Grosse Holtforth<br />
Wenn Patienten ihre Beziehungen nach<br />
einer <strong>Psychother</strong>apie in anderem Licht<br />
sehen oder wenn Erinnerungen an bestimmte<br />
Ereignisse sich nach der Therapie<br />
anders anfühlen, dann haben Patienten<br />
in der Therapie sogenannte «korrektiven<br />
Erfahrungen» gemacht. Sind es aber einzelne<br />
grosse Erlebnisse oder Einsichten,<br />
die zu den Veränderungen führen, oder<br />
sind es viele, kleine Momente innerhalb<br />
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