Programm Tagung_Psychother Prozess_April2013.pdf
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Abstracts<br />
«Wenn es mich braucht, komme ich»:<br />
Zur Relevanz von Beziehungen in der Selbstorganisation<br />
therapeutischer <strong>Prozess</strong>e<br />
Martin Rufer<br />
Beziehungsgestaltung gehört zur Grundkompetenz<br />
jedes <strong>Psychother</strong>apeuten und<br />
jeder <strong>Psychother</strong>apeutin. Es ist das Verdienst<br />
der Systemischen Therapie durch<br />
ihre Arbeit in Mehrpersonensettings die<br />
therapeutische Dyade (Therapeut-Klient)<br />
zu einer Triade (Therapeut-Klient-Mitbetroffene)<br />
erweitert zu haben. So hat<br />
sich die systemische Perspektive in der<br />
der psycho-sozialen Versorgung etabliert,<br />
auch wenn darunter ganz Unterschiedliches<br />
verstanden wird und auch<br />
unterschiedlich praktiziert wird. In den<br />
vergangenen Jahren sind es nun zunehmend<br />
an naturwissenschaftlichen Theorien<br />
der Selbstorganisation orientierte<br />
Modelle (z.B. Synergetik), die auch für<br />
<strong>Psychother</strong>apie und Beratung konzeptualisiert<br />
werden (z.B. Schiepek, Kriz, Tschacher).<br />
Diese metatheoretischen Konzepte<br />
nichtlinearer Dynamik beschreiben Bedingungen<br />
und <strong>Prozess</strong>e des Wandels.<br />
Sie eröffnen <strong>Psychother</strong>apeuten jenseits<br />
der Therapieschulen neue Perspektiven<br />
auf die eigene Therapiepraxis und die<br />
Gestaltung von <strong>Prozess</strong>en und Beziehungen.<br />
Therapiekompetenz und mit ihr<br />
die Beziehungsgestaltung wird darin zur<br />
Systemkompetenz erweitert. Im Vortrag<br />
wird dies ausgeführt und - anhand von<br />
Fallbeispielen aus der Alltagspraxis des<br />
Referenten - die Beziehungsgestaltung<br />
des <strong>Psychother</strong>apeuten als «Dritter mit<br />
Dritten im Bunde» konkretisiert. Es wird<br />
dargestellt, wie sich zusammen mit dem<br />
Klienten und seinen Angehörigen ein therapeutisches,<br />
sich selbstorganisierendes<br />
System bildet und die Ressourcen darin<br />
prozessorientiert genutzt werden können.<br />
Diese theoriegeleitete Orientierung fördert<br />
eine kooperative Haltung des Vertrauens<br />
in die Kompetenzen von Klienten. Sie hilft<br />
dem Therapeuten, komplex zu erfassen<br />
und trotzdem einfach zu handeln. In der<br />
<strong>Prozess</strong>teuerung entlang der generischen<br />
Prinzipien (Schiepek) sowie des Feedbacks<br />
von Klienten entwickelt sich der rote Faden,<br />
der dem Therapeuten bei der Interventionsentscheidung<br />
helfen kann.<br />
Warum es dem Patienten plötzlich besser<br />
geht: Therapeutischer <strong>Prozess</strong> und<br />
therapeutische Beziehung unter tiefenpsychologischem<br />
und synergetischem<br />
Blickwinkel<br />
Isa Sammet<br />
Die therapeutische Beziehung gilt als<br />
Grundlage erfolgreicher therapeutischer<br />
Arbeit. Im ersten Teil des Vortrags werden<br />
empirische Ergebnisse einer Studie referiert,<br />
in der untersucht wurde, welche<br />
Faktoren die Qualität der therapeutischen<br />
Beziehung bestimmen. Im zweiten Teil wird<br />
anhand einer Falldarstellung und mithilfe<br />
eines <strong>Prozess</strong>monitorings (SNS) aufgezeigt,<br />
wie sich die therapeutische Beziehung und<br />
die Befindlichkeit in Abhängigkeit tiefenpsychologisch<br />
orientierter therapeutischer<br />
Interventionen verändern. Die Diskussion<br />
der nichtlinearen Verläufe erfolgt unter synergetischer<br />
Perspektive.<br />
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