Inkontakt Ausgabe Nr. 15/ April 2003 - und Jugendarbeit der EKHN

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Evangelische Jugend Vollversammlung thematisiert Imageund Profilbildung Die dritte Vollversammlung der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) stand unter dem Motto “Evangelische Jugend hat viele Gesichter”. Vom 14. bis 16. März trafen sich Delegierte, Interessierte und regionale Geschäftsführer, in Oberreifenberg zu einem Programm mit Jugendgottesdienst, Workshops, Party, Plenum und Konferenz. Mit dem Thema “Image und Profil der Evangelischen Jugend” befassten sich zwei Workshops. Der Vorstand stellte zunächst seine Vorüberlegungen für eine Imagebroschüre vor. Die Grundidee dazu ist, über Gesichter die Inhalte und Anliegen der Evangelischen Jugend zu transportieren. Welches Image-Profil dabei zugrunde liegen soll, darüber gab es spannende Diskussionen in den Gruppen. Der Vorstand hat nun die Aufgabe aus den Ergeb- Neue Veröffentlichung zur Schulseelsorge in der EKHN Kompaktes Praxishandbuch Der Workshop Frieden präsentiert der Vollversammlung seine Ergebnisse. Zentrales Thema war der drohende Krieg gegen den Irak. nissen ein inhaltliches Gerüst zu erstellen und zusammen mit einer Agentur die Imagebroschüre zu planen und umzusetzen. Bei der Herbst-Vollversammlung, vom 10. bis 12. Oktober, soll - bis auf die Gesichter - Inhalt und Gestaltung komplett sein. Um authentisch zu wirken, werden dann vor Ort die Gesichter der Evangelischen Jugend von einem Fotografen aufgenommen. Weitere Informationen bei der EJHN-Geschäftsstelle in Darmstadt, Telefon 06151/ 15988-50, Fax: 15988-59, E- Mail: info@ejhn.de, Internet: www.ejhn.de Ein kompaktes “Handbuch zur Schulseelsorge in der EKHN” ist im März erschienen und bietet einen umfassenden Einblick in die Konzeption und Praxis evangelischer Schulseelsorge. Unter dem Titel “Grenzgang zwischen Jugendarbeit, Schule und Schulseelsorge” stellt der Reader auf rund 180 Seiten und in 27 Beiträgen das weite Spektrum des Arbeitsbereichs Schulseelsorge anschaulich und praxisnah vor. Dazu gehören die Begleitung und Beratung von Schüler/innen, Bildungs- und Freizeitangebote, sowie die Gestaltung von Schule als Lebensraum, die Vernetzung mit dem Umfeld und die Öffentlichkeitsarbeit. Zwei Artikel befassen sich mit der konzeptionellen Entwicklung und den Grundlagen des Handlungsfeldes Schulseelsorge und weitere drei Beiträge mit neuen Herausforderungen, wie beispielsweise Schulseelsorge an Grundschulen und an Sonderschulen oder Schulseelsorgeaufträge auch für Religionslehrer/innen und für Mitarbeiter/innen des gemeindepädagogischen Dienstes. Fachbereich intern Neue Pfarrerin für Kindergottesdienst Nach mehr als einem Jahr Vakanz, wird die theologische Stelle für Kindergottesdienst, im Fachbereich Kinder- und Jugendarbeit wieder besetzt. Pfarrerin Sabine Fröhlich wird im Mai die Arbeit aufnehmen. Zu ihren Aufgaben gehören u.a.: die Beratung und Begleitung bei der Gestaltung von Kindergottesdiensten,Kinderkirchentagen etc., sowie die Ausund Fortbildung für ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/innen. Fachbereich intern Hotline zur Jugendbildungsstätte Kloster Höchst Seit Anfang Februar ist Bianca Wernig, Mitarbeiterin der evangelischen Jugendbildungsstätte Kloster Höchst, im Fachbereich Kinder- und Jugendarbeit tätig. Voraussichtlich bis Juni 2004 wird ihr Dienstsitz im Zentrum Bildung in Darmstadt sein. Während der Umbau- und Schließungsphase der Tagungsstätte betreut sie die “Hotline” zu Höchst. Sie bearbeitet die Belegungsanfragen für das zweite Halbjahr 2004 und erledigt Verwaltungsarbeiten für die Leiterin Angelika Seifermann. Von montags bis donnerstags, jeweils in der Zeit von 8 bis 15 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr ist sie telefonisch unter der Nummer 06151/49796-21 zu erreichen - aber auch über die Rufnummer von Höchst: 06163/93300, E-Mail: kloster-hoechst@t-online.de, Internet: www.klosterhoechst.de Die Autorinnen und Autoren kommen überwiegend aus der Praxis der Schulseelsorge und bringen ihr Know-How und ihre Erfahrungen ein. Ob Fallbeispiele aus der seelsorgerischen Praxis, Orientierungstage, Streitschlichterprojekte, Friedenswochen oder Schülerbegegnungen - mit einer Vielfalt an Konzepten und Angeboten wird die tägliche Arbeit sichtbar und konkret. Die redaktionelle Verantwortung lag bei Lothar Jung-Hankel, Landesschülerpfarrer; Heike Zick- Kuchinke, Landesschülerpfarrerin, beide im Fachbereich Kinder- und Jugendarbeit des Zentrums Bildung der EKHN tätig und bei Dr. Harmjan Dam, Dozent am Religionspädagogische Studienzentrum der EKHN. Bezug über den Herausgeber: Zentrum Bildung der EKHN, Fachbereich Kinder- und Jugendarbeit, Erbacher Straße 17, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151/49796- 20, Fax: 06151/49796-19/-39, E-Mail: Zentralstelleekhn@ev-jugend.de, Internet: www.ev-jugend.de/ ekhn. Einzelpreis: 6,- Euro zzgl. Porto. Aktuell Bianca Wernig, 23 Jahre alt, betreut von Darmstadt die “Hotline” zur Jugendbildungsstätte Kloster Höchst. 5
6 Bericht Bericht von Elke Heldmann- Kiesel. Weiter zum Thema Winner und Loser auf Seite 10 Konferenz der Kinder- und Jugendarbeit Von Winnern und Losern - Kirche als Anwalt für Kinder und Jugendliche Die Frage nach Gerechtigkeit stand im Mittelpunkt der Konferenz der Kinder- und Jugendarbeit in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), vom 31. Januar bis 2. Februar 2003 in Oberreifenberg. Rund 100 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befassten sich unter dem Titel “Von Winnern und Losern” mit dem anwaltlichen Auftrag von Kirche. Drei Impulsreferate und acht Workshopangebote luden zur Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, zwischen den Kulturen und mit der sozialen Gerechtigkeit ein. “Reden Sie mit den Jugendlichen über ihre finanzielle Situation und üben Sie mit Ihnen die bewusste Planung ihrer Einnahmen und Ausgaben”, empfahl Klaus Müller , Schuldnerberater beim Caritasverband. In seinem Vortrag stellte er den Ansatz der Schuldenprävention vor. Der Umgang mit Geld müsse früh gelernt werden, sagte er. Viele Jugendliche würden sich am Kaufverhalten der Eltern orientieren, die sich mit Konsumentenkrediten überschulden, wenn das “Einkommen nicht mehr zum Auskommen” reiche. Häufige Anlässe für den Prozess der Verschuldung seien Arbeitslosigkeit sowie Trennung bzw. Scheidung. Ein dritter großer Risikofaktor sei Krankheit bzw. Behinderung, aber auch Einkommensrückgang, Mieterhöhung, Mehraufwand für Kinder seien Auslöser für die Überschuldung. Allein die privaten Konsumentenkredite beliefen sich im Jahr 2002 auf 255 Milliarden Euro und damit auf 26 Prozent des Gesamt- Jahreseinkommens in Deutschland, teilte Müller mit. Mit Hinweisen auf umfangreiche Präventionsmaterialien, wie beispielsweise den Schuldenkoffer, regte Müller an, die Geldprobleme aus der Tabuzone der Familien zu holen und mit den Jugendlichen zum Thema zu machen. Er fährt, sie dirigiert mit Landkarte - ob sie wohl ankommen? Szene “Autofahrt” zum Thema Gender Mainstreaming, dargestellt von Meike Naumann und Markus Pfeiffer. Von Geschlechtergerechtigkeit war in der Gruppe Gender Mainstreaming die Rede. Birgit Weindl und Volker Steinberg vom Landesjugendpfarramt der Pfalz hielten ein Impulsreferat unter dem Motto “Alter Wein in neuen Schläuchen oder Durchbruch der Geschlechterfrage?” Sie machten deutlich, dass mit dem Begriff “Gender Mainstreaming” in erster Linie eine Strategie gemeint sei, die zum Ziel habe, die Gleichstellung von Männern und Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen herzustellen. In der Jugendarbeit komme es darauf an, Mädchen und Jungen bei der Entwicklung einer Geschlechtsidentität zu begleiten. Geschlechtergerechtigkeit setze voraus, dass Jungen und Mädchen, Frauen und Männer sich austauschen über das eigene Verhalten und Vorurteile und Zuschreibungen auf bestimmte Geschlechtskategorien aufspüren und hinterfragen. Damit sich was bewege, müssten die Geschlechter- Beziehungen angeschaut, Bilder korrigiert und gemeinsame Konzepte entwickelt werden. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin fragte kritisch an, ob die Kategorie Geschlecht nicht überbewertet werde. “ Warum Gender Mainstreaming und nicht Ethno Mainstreaming?” Um die Angst vor dem Fremden ging es im Workshop interkulturelles Lernen. Jean-Félix Belinga Belinga, Referent für ökumenische Bildungsarbeit in der EKHN stellte seine Seminarkonzepte für Jugendliche und Konfirmanden vor. Die offene Begegnung sei zunächst das Wichtigste, um Angst vor Menschen anderer Kulturen abzubauen, es gehe aber auch um Themen der Gerechtigkeit. An der Frage “Wen macht Schokolade wirklich glücklich?” verdeutlichte der in Kamerun geborene Theologe und Journalist die Situation der Kakaobauern. In seinen Seminaren will er Jugendliche für die Gerechtigkeitsfrage sensibilisieren. Für die Familien der Kakaopflanzer bedeute billige Schokolade und immer weiter sinkende Weltkakaopreise ein Leben an der Existenzkrise. Gerechtigkeit erfordere Solidarität und damit “fair gehandelte” Preise. “Nur so kann Schokolade alle glücklich machen”, sagte er. Aziz Kuyateh bringt den Teilnehmer/innen des Workshops interkulturelles Lernen Tanzschritte zur afrikanischen Musik bei. Die Filmnacht am Samstag und der Gottesdienst am Sonntag nahmen die Gerechtigkeitsfragen der Konferenz auf. Die Workshops am Samstagnachmittag befassten sich eher mit Praxisbausteinen, z.B. zu den Themen: Ferienfreizeiten für sozial benachteiligte Kinder, geschlechtsspezifische Arbeit mit Jugendlichen, Spätaussiedler-Jugendliche. Zum Programm gehörten auch ein Abend der Begegnung mit Kabarett und Kneipenkonzert, eine Disco-Party und Mitternachts-Andachten.
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