"besser gesund!" - Ausgabe 2 - Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf

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theravitalis alsterdorf/Krafttraining
Mit 92 Jahren
beim Krafttraining
Jakob Inselmann ist 92 Jahre alt und war
früher passionierter Leichtathlet und Schwimmer.
Nie aber hätte er gedacht, dass er in
seinem Leben noch einmal auf einem Cardiogerät,
einer Funktionsstemme oder einem
Haltungsstabilisator sitzen würde. „Ich
komme mir vor, als sei ich bei Olympia“,
brummt er und blinzelt dabei spitzbübisch
mit den Augen.
Der Mann aus Hamburg-Bramfeld gehört zu
einer Gruppe von Patienten, die während
ihres dreiwöchentlichen Aufenthaltes in der
Geriatrie das nur zweihundert Meter entfernte
theravitalis alsterdorf besuchen und
dort an das Kraft- und Bewegungstraining
herangeführt werden, ein Bestandteil der
geriatrischen Therapie. Bei solchen Übungen
müssen natürlich Vorerkrankungen wie
Herzschwäche, Arthrosen und andere Bewegungseinschränkungen
berücksichtigt und
die Belastungen dementsprechend dosiert
werden, sagt Physiotherapeut Christoph
Weigand: „Prinzipiell gilt aber, dass man die
Muskulatur in jedem Alter trainieren kann.“
Jakob Inselmann an einem Faktum
Schultergerät beim Krafttraining.
Dass leichte bis mittelschwere
Bewegung auch
bei älteren Menschen die
Heilung von kleineren oder
größeren Beschwerden
fördern kann, ist in der
medizinischen Behandlung
inzwischen Konsens. Denn
Bewegung wirkt sich positiv
auf die Durchblutung der
Organe aus, kräftigt die Skelettmuskulatur,
erhöht die
Knochendichte, hilft Übergewicht
abzubauen und
kräftigt somit den gesamten
Organismus. Aber auch die
kognitive Leistungsfähigkeit
kann durch Ausdauer und
Koordinationstraining erheblich
gesteigert werden.
Das jedenfalls belegt eine
Studie der Jacobs University
Bremen.
„Durch bildgebende Verfahren
und weitere Messungen
konnten wir zeigen, wie das
Gehirn im Laufe des Jahres
bei der Lösung kognitiver
Aufgaben funktionierte“,
sagt Claudia Voelcker-Rehage,
Sportwissenschaftlerin
und Leiterin der Studie. So
gelang der Nachweis, dass
Männer und Frauen im Alter von 65 bis 75
Jahren, die das Koordinationstraining absolvierten
oder mit Nordic Walking ihre Ausdauer
trainierten, unter anderem Informationen
schneller und genauer wahrnehmen und
verarbeiten und wesentlich gezielter wichtige
von unwichtigen Informationen unterscheiden
können. „Die Aktivierungsmuster des
Gehirns änderten sich zum Teil sehr eindrucksvoll“,
sagt die Wissenschaftlerin.
Wer sich bewegt, hält also auch die
grauen Zellen fit.
Der 92jährige Jakob Inselmann auf dem Cardiogerät (=Fahrrad).
Nach der Erfahrung von Christoph Weigand
aus dem theravitalis alsterdorf eignet sich für
ältere Menschen besonders gut ein Krafttraining
an Fitnessgeräten, weil die Bewegungen
durch die Technik vorgegeben sind und weniger
haltungsschädigende Fehler gemacht
werden können. „Viele ältere Menschen sind
es allerdings nicht gewohnt sich zu bewegen
und möchten Schmerzen durch größtmögliche
Schonung vermeiden. Das funktioniert
langfristig aber nicht“, so Weigand.
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