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"besser gesund!" - Ausgabe 2 - Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf

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C M Y K Seite 18<br />

Plötzlich<br />

bewusstlos:<br />

Was tun beim<br />

Verdacht auf Epilepsie?<br />

Ein Mädchen fühlt sich plötzlich unwohl, fällt<br />

bewusstlos um und ein leichtes Zucken fährt<br />

durch den Körper. Ein typischer Vorfall! In<br />

kaum einer anderen Altersstufe treten Anfälle<br />

so häufig auf wie in der Altersgruppe der<br />

12 bis 20jährigen. Denn wenn die Hormone<br />

sich umstellen, reagieren Körper und Seele<br />

empfindsam. Passiert das auch ein zweites<br />

oder drittes Mal, wird beim Besuch in der<br />

Notaufnahme eines <strong>Krankenhaus</strong>es oder beim<br />

niedergelassenen Arzt häufig der Verdacht auf<br />

Epilepsie geäußert.<br />

Oft zu schnell, sagt Dr. Stefan Stodieck, Chefarzt<br />

des Fachbereichs Neurologie/Epileptologie<br />

im Evangelischen <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Alsterdorf</strong><br />

und Leiter des Epilepsiezentrums Hamburg.<br />

Im Prinzip gibt es nämlich unterschiedliche<br />

Ursachen: Einen epileptischen Anfall, eine<br />

kreislauf- oder seelisch bedingte Ohnmacht<br />

sowie seltene andere Erkrankungen. Wenn ein<br />

Patient in der „Spezialambulanz des EKA für<br />

Anfallsleiden“ von seinem Erlebnis berichtet,<br />

genügt oft schon ein kurzes Telefonat mit<br />

Freunden des Patienten, die beim Anfall dabei<br />

waren. Denn die Länge der Ohnmacht gibt<br />

erste Hinweise auf die mögliche Ursache.<br />

Seite 18<br />

Zur genaueren Diagnostik<br />

gibt es im<br />

Epilepsiezentrum den<br />

in Deutschland einzigartigen<br />

sogenannten<br />

Synkopen-Messplatz. Mit<br />

einem EEG wird hier die<br />

elektrische Aktivität des<br />

Gehirns durch Aufzeichnung<br />

der Spannungsschwankungen<br />

an der<br />

Kopfoberfläche gemessen,<br />

gleichzeitig wird der<br />

Patient gefilmt.<br />

Bleibt diese Untersuchung<br />

ohne Ergebnis,<br />

wird ein kleiner Chip<br />

unter die Haut gepflanzt<br />

– ein sogenannter Ereignisrecorder,<br />

der unabhängig<br />

von einem stationären Aufenthalt<br />

die zur Diagnostik notwendigen Herzströme<br />

aufzeichnet. Nach einer erneuten Ohnmacht<br />

können die im Chip gespeicherten Daten vom<br />

Patienten über eine Telefonleitung jederzeit<br />

auf einen speziellen Rechner übertragen und<br />

von den Spezialisten des Epilepsiezentrums<br />

ausgewertet werden.<br />

Epileptologie/Anfallsleiden<br />

Chefarzt Dr. Stodieck bei einer Untersuchung im<br />

Epilepsiezentrum Hamburg.<br />

Übrigens: 30 Prozent aller Menschen haben<br />

in ihrem Leben schon mindestens einmal eine<br />

kreislaufbedingte Ohnmacht erlitten, vor allem<br />

in ihrer Jugend. Einmalige epileptische Anfälle<br />

dagegen betreffen durchschnittlich nur fünf<br />

bis zehn Prozent aller Menschen und unter<br />

Epilepsie leidet etwa ein Prozent. Informationen<br />

über die Diagnostik im Epilepsiezentrum<br />

Hamburg oder in der Spezialambulanz für<br />

Anfallsleiden gibt es unter der<br />

Telefonnummer 0 40.50 77 39 66.<br />

Am bundesweiten „Tag der Epilepsie“ informiert das Evangelische <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Alsterdorf</strong> darüber,<br />

was Epilepsie ist und wie man ihr begegnen kann: 5. Oktober von 16 bis 19 Uhr in der Alten Küche,<br />

<strong>Alsterdorf</strong>er Markt 18, 22297 Hamburg.

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