Griffigkeitsmessung.pdf - EVU e.V.
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<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit<br />
dem RoadSTAR<br />
Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. Peter Maurer<br />
Leiter des Geschäftsfeldes Verkehrswege<br />
Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal Ges.m.b.H.<br />
A-1030 Wien, Objekt 221,Faradaygasse 3<br />
e-mail: peter.maurer@arsenal.ac.at
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Allgemeines............................................................................................... 1<br />
2 Messung der Griffigkeit ............................................................................. 2<br />
2.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 2<br />
2.2 Messeinrichtung..................................................................................................................................... 2<br />
2.3 Annässung der Fahrbahn ...................................................................................................................... 4<br />
2.4 Mechanische Grenzwerte...................................................................................................................... 5<br />
2.5 Messprinzip............................................................................................................................................ 5<br />
2.6 Standardisierte Messbedingungen ........................................................................................................ 6<br />
2.7 Messreifen ............................................................................................................................................. 7<br />
2.8 Datenerfassung ..................................................................................................................................... 7<br />
2.9 Fahrbahntemperatur:............................................................................................................................. 7<br />
2.10 Satellitennavigationssystem .................................................................................................................. 8<br />
2.11 Inertial-Kreiselsystem (IMU) .................................................................................................................. 8<br />
3 Trassierungsparameter ............................................................................. 8<br />
3.1.1 Längsneigung und Höhenprofil...................................................................................................... 8<br />
3.1.2 Querneigung .................................................................................................................................. 9<br />
3.1.3 Kurvenradius.................................................................................................................................. 9<br />
3.1.4 Streckenverlauf (Erfassung der Fahrlinie) ..................................................................................... 9<br />
4 arSis – arsenal research Straßeninformationssystem............................. 10<br />
5 Qualitätssicherung................................................................................... 13<br />
6 Messgenauigkeit des Messsystems RoadSTAR..................................... 13<br />
6.1 Abgeleitete Genauigkeit der Messeinheiten des RoadSTAR.............................................................. 14<br />
7 Literaturverzeichnis ................................................................................. 14
1 Allgemeines<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Das Messgerät RoadSTAR wurde vom "Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren<br />
Stuttgart" in enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern von arsenal research entwickelt. Mit<br />
dem RoadSTAR können im fließenden Verkehr bei Messgeschwindigkeiten zwischen 40 km/h und<br />
120 km/h (Standardgeschwindigkeit 60km/h) die wichtigsten Oberflächeneigenschaften sowie<br />
Trassierungsparameter erfasst werden. Die Messfahrt wird zusätzlich digital auf (DV-)Video<br />
Bändern aufgezeichnet. Alle Messwerte sind mit differentiell korrigierten GPS-Koordinaten<br />
versehen.<br />
Der RoadSTAR ist auf einem 2-Achs-LKW der Marke ÖAF aufgebaut. Die Leistung des LKWs<br />
wurde so gewählt, dass dieser mit vollem Wassertank eine Straße mit einem Griffigkeitsbeiwert<br />
von µ = 1,0 und einer Steigung von 8 % noch mit einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h messen<br />
kann.<br />
Über der Hinterachse sitzt ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 6000 Litern. Am<br />
Fahrzeug sind Messeinrichtungen für Griffigkeit, Querebenheit, Längsebenheit, Textur und<br />
Temperatur, ein GPS-System, ein digitales Videosystem sowie ein Inertial-Kreiselsystem zur<br />
Bestimmung der räumlichen Lage des Fahrzeuges montiert. Zur Bedienung des Fahrzeuges bei<br />
der Messung sind ein Fahrer sowie ein Bediener für den PC erforderlich.<br />
Mit dem RoadSTAR können folgende Messgrößen ermittelt werden:<br />
Griffigkeitsparameter<br />
• Reibungsbeiwert µ<br />
Gemessen wird wahlweise mit drei alternativen Messmodi:<br />
- blockiertes Messrad<br />
- Messrad mit 18% Schlupf<br />
- ABS-Messung<br />
• Fahrbahntemperatur<br />
Textur<br />
• MPD (Mean Profile Depth)<br />
• ETD (Estimated Texture Depth)<br />
Querebenheit<br />
• Querprofil • Spurrinnenvolumen<br />
• Spurrinnentiefen links, rechts • Theoretische Wasserfilmdicke<br />
• Profiltiefen links, rechts • Wasserfilmbreite<br />
• Spurrinnenbreiten • Wasserfilmvolumen<br />
Längsebenheit<br />
• Längsprofil • RN (Ride Number)<br />
• IRI (International Roughness Index) • Wellenlängenspektren<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 1
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
Anlageverhältnisse<br />
• Kurvenradien bzw. Krümmung • Höhenprofilverlauf<br />
• Querneigung • Längenschnitt<br />
• Längsneigung • GPS-Koordinaten<br />
Die Messung erfolgt computerunterstützt, wobei unterschiedliche Messprogramme vordefiniert und<br />
vom Bediener abgerufen werden können. Über die aktuellen Messdaten und Betriebszustände<br />
wird der Bediener laufend durch ein grafisches Benutzer-Interface informiert.<br />
Während der Fahrt sind zusätzliche Eingaben, welche die Messstrecke betreffen, möglich. So<br />
können Belagswechsel, Brückenbereiche, Stationierung und dergleichen vermerkt und mitausgewertet<br />
werden.<br />
2 Messung der Griffigkeit<br />
2.1 Allgemeines<br />
Die Griffigkeit einer Fahrbahndecke ist für die Kraftübertragung der Längskräfte (Antriebs- und<br />
Bremskräfte) und der Seitenkräfte (Zentrifugalkräfte bei der Kurvenfahrt) vom Reifen auf die<br />
Fahrbahn maßgebend. Für die Messung der Griffigkeit wurden verschiedene Verfahren entwickelt,<br />
um einen Kennwert unter praxisgerechten Bedingungen zu erhalten.<br />
Die kennzeichnende Größe für die Fahrbahngriffigkeit ist der Reibungsbeiwert µ, der bei angenässter<br />
Belagsoberfläche in der rechten Radspur gemessen wird.<br />
2.2 Messeinrichtung<br />
Die <strong>Griffigkeitsmessung</strong>en werden mit dem "modifizierten Stuttgarter Reibungsmesser“ (STURM)<br />
durchgeführt. Diese Messeinrichtung am Straßenzustandserfassungsgerät RoadSTAR weist im<br />
Vergleich zum "Original Stuttgarter Reibungsmesser (SRM)“ vollkommen neu konstruierte und<br />
verbesserte Aggregate auf. Durch die Neukonstruktion der Belastungseinheit – ein<br />
Druckluftbelastungszylinder hält den Reifenanpressdruck des Messrades konstant – und durch die<br />
zusätzliche Erfassung der aktuellen Radlasten konnte auch eine deutliche Erhöhung der<br />
Messgenauigkeit der Reibungsbeiwerte erreicht werden.<br />
Mit der Griffigkeitsmesseinheit am RoadSTAR können auch unterschiedliche Bremszustände<br />
simuliert und untersucht werden. Das Programmsystem unterstützt Block-, ABS- und<br />
Schlupfmessungen. Während Schlupfmessungen einen kontinuierlichen Messablauf über die<br />
gesamte Messstrecke erlauben, können bei Block- und ABS-Messungen Bremssequenzen<br />
festgelegt werden. Diese Bremssequenzen bestehen aus Bremsstrecken und Freilaufstrecken, die<br />
in einem bestimmten Bereich gewählt werden können.<br />
Bei allen Messungen kann der Anwender eine optionale Vorbewässerung wählen und eine<br />
definierte Wasserfilmdicke vorgeben. Die Einstellung des erforderlichen Wasserzuflusses erfolgt in<br />
Abhängigkeit von der vorgegebenen Messgeschwindigkeit.<br />
Bei den <strong>Griffigkeitsmessung</strong>en sind Wasserfilmdicken zwischen 0,5 mm und 2 mm und<br />
Messgeschwindigkeiten zwischen 40 km/h und 120 km/h vorwählbar.<br />
Das Messrad am Heck des Fahrzeuges ist so montiert, dass es in Kurven ohne Seitenkräfte<br />
mitläuft. Durch die druckluftgesteuerte Belastungseinheit und durch die zusätzliche Erfassung der<br />
aktuellen (statischen und dynamischen) Radlasten kann eine gleichmäßige und genaue Einhaltung<br />
der Radlast erzielt werden, wodurch eine deutliche Erhöhung der Messgenauigkeit erreicht wird.<br />
Der Aufbau der Messeinrichtung ist in Abbildung 2.2-1 bis Abbildung 2.2-4 (foto)grafisch<br />
dargestellt.<br />
2 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
Abbildung 2.2-1: RoadSTAR mit Messeinrichtungselementen<br />
für die Ermittlung der<br />
Griffigkeit<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Abbildung 2.2-2: Griffigkeitsmesseinrichtung "Stuttgarter<br />
Reibungsmesser" (STURM)<br />
Messrad inkl. Bremsmomenterfassung Getriebe zur Erzeugung von 18 % Schlupf<br />
Belastungszylinder Wassertank<br />
Bewässerungseinheit Geräteaufbewahrung<br />
Vorbewässerung Fahrerkabine, digitale Messwerterfassung<br />
Abbildung 2.2-3: Griffigkeitsmesseinrichtung<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 3
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
Belastungszylinder ABS<br />
PIARC-Reifen<br />
2.3 Annässung der Fahrbahn<br />
Bremsscheibe<br />
Elektro-<br />
Drehmomentachse Kupplung<br />
zur LKW-Hinterachse<br />
Getriebe<br />
Abbildung 2.2-4: Systemskizze zur <strong>Griffigkeitsmessung</strong><br />
Da vor allem bei Nässe bezüglich des Kraftschlusses große Unterschiede zwischen einzelnen<br />
Fahrbahnbelägen auftreten und im Allgemeinen nur bei nasser Fahrbahn ein kritisch niedriger<br />
Kraftschluss zwischen Reifen und Fahrbahn auftritt, wird die Fahrbahn während der Messung im<br />
Bereich der Messradspur angenässt. Das hierzu notwendige Wasser wird in einem Vorratstank<br />
mitgeführt und vor dem Messrad auf die Fahrbahn gebracht. Zur Erzeugung einer rechnerisch<br />
konstanten Wasserfilmdicke muss hierbei die Wassermenge fahrgeschwindigkeitsabhängig dosiert<br />
werden. Zur Benetzung der Fahrbahn ist in der Rollspur des Messrades unmittelbar vor diesem<br />
eine Ausflussvorrichtung montiert, die zur Aufbringung eines definierten Wasserfilms auf die<br />
Fahrbahnoberfläche dient.<br />
Zur Benetzung der Fahrbahn ist vor der Bewässerungseinheit eine Hochdruckvorbewässerungseinrichtung<br />
installiert. Bei einer vorgewählten Wasserfilmdicke von 0,5 mm sind Messstreckenlängen<br />
bis zu 60 km mit einer Tankfüllung (6000 Liter) möglich.<br />
Abbildung 2.3-1: Griffigkeitsmess- und Bewässerungseinrichtung<br />
Belastungszylinder<br />
PIARC Messreifen<br />
Bewässerungseinrichtung <br />
Hochdruckvorbewässerungseinrichtung<br />
4 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
2.4 Mechanische Grenzwerte<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Aufgrund der Konstruktion der Griffigkeitsmesseinrichtung und der Wankbewegungen des<br />
RoadSTAR bei größeren Geschwindigkeiten ergeben sich mechanische Grenzwerte für die<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong> bei geringen Kurvenradien. Diese Grenzradien sind geschwindigkeitsabhängig.<br />
In der nachfolgenden Grafik ist der Zusammenhang zwischen der Messgeschwindigkeit<br />
und den minimalen Kurvenradien dargestellt.<br />
Bis zu einer Messgeschwindigkeit von etwa 60 km/h bildet die geometrische Eigenschaft der<br />
Griffigkeitsmesseinrichtung den limitierenden Faktor für die minimal messbaren Kurvenradien, da<br />
das Messrad nicht mehr frei laufen kann, sondern nachgeschliffen wird. Bei einer<br />
Messgeschwindigkeit von über 60 km/h sind die Wankbewegungen limitierend. Bei einer Standardmessgeschwindigkeit<br />
von 60 km/h können daher keine Griffigkeitswerte in Kurven mit Radien unter<br />
85 m ermittelt werden; die Messgeschwindigkeit ist bei Radien < 85 m zu reduzieren.<br />
Kurvenradius [m]<br />
300,0<br />
250,0<br />
200,0<br />
150,0<br />
100,0<br />
50,0<br />
R_Geometrie R_Fahrdynamik R_Minimum<br />
messbarer<br />
Bereich<br />
0,0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
v [km/h]<br />
R_Geometrie: minimaler Kurvenradius infolge der Konstruktion der Griffigkeitsmesseinrichtung<br />
R_Fahrdynamik: minimaler Kurvenradius infolge der Wankbewegungen des RoadSTAR<br />
Messung<br />
nicht möglich<br />
R_Minimum: maßgebende Linie zur Ermittlung des minimalen Kurvenradius in Abhängigkeit von der<br />
Messgeschwindigkeit<br />
Abbildung 2.4-1: Minimale Kurvenradien in Abhängigkeit von der Messgeschwindigkeit<br />
2.5 Messprinzip<br />
Die Messung der Griffigkeit erfolgt in der rechten Radspur, wobei ein international genormter<br />
Mess-Reifen (PIARC-Reifen, vgl. Lit. [1] und [2]) mit einer definierten Gummimischung und<br />
Profilgebung zum Einsatz kommt. Das Messgerät liefert Reibungsbeiwerte in einem Längsabstand<br />
von 15 cm. Je nach Erfordernis ist eine Zusammenfassung der Messwerte zu größeren<br />
Messlängen (≥ 5 m) möglich. Die Messung erfolgt computerunterstützt, wobei unterschiedliche<br />
Messprogramme vordefiniert und vom Bediener jederzeit abgerufen werden können. Über die<br />
aktuellen Messdaten und Betriebszustände wird der Bediener laufend über eine Bildschirmanzeige<br />
informiert.<br />
Die Reibungsbeiwerte werden mit dem RoadSTAR auf angenässter Fahrbahn bestimmt. Das<br />
Messrad, das durch ein Getriebe mit 18 % Schlupf angetrieben wird, ist an einer Schwinge, die<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 5
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
Schwenk- und Federbewegungen zulässt, aufgehängt. Der Sturz des Messrades ist durch die<br />
gewählte Aufhängung auf den Wert Null eingestellt. Die Radmittelebene steht senkrecht zur Fahrbahnebene.<br />
Das Messrad schwenkt selbständig in die Stellung, in der es nahezu seitenkraftfrei<br />
läuft. Dies bedeutet, dass auch bei einer Kurvenfahrt der Schräglaufwinkel annähernd Null ist. Zur<br />
Erzeugung einer definierten Radlast wird das Rad mittels eines Pneumatikzylinders auf die<br />
Fahrbahn gepresst bzw. entlastet. Während der Messung werden die aktuellen Radlasten sowie<br />
das Bremsmoment am Messrad kontinuierlich erfasst und mit Hilfe des bekannten<br />
Radhalbmessers des Messrades der Reibungsbeiwert µ bestimmt.<br />
Die zwischen Reifen und Fahrbahn übertragene Bremskraft FB kann aus dem Bremsmoment<br />
folgendermaßen berechnet werden:<br />
FB .... Bremskraft [kN]<br />
MB ... Bremsmoment [kNm]<br />
FB = MB / r<br />
r....... Abstand Messradmittelpunkt zur Fahrbahnoberfläche [m]<br />
Durch Bildung des Quotienten aus der Bremskraft FB und der bekannten Radlast FN erhält man<br />
den Reibungsbeiwert µ (siehe Abbildung 2.5-1).<br />
FB<br />
FN<br />
r<br />
µ = FB / FN<br />
µ.........Reibungsbeiwert [-]<br />
FB ......Bremskraft [kN]<br />
Abbildung 2.5-1: Ermittlung des Reibungsbeiwertes µ<br />
2.6 Standardisierte Messbedingungen<br />
FN ......aktuelle Radlast [kN]<br />
Für die <strong>Griffigkeitsmessung</strong>en sind Randbedingungen einzuhalten, um Einflüsse durch Temperatur-<br />
und jahreszeitliche Schwankungen möglichst gering zu halten und damit die Vergleichbarkeit<br />
von Messungen zu gewährleisten:<br />
Lufttemperatur: > 3 °C<br />
Fahrbahnoberflächentemperatur: +5 °C bis +50 °C (d.h. Messsaison ca. April bis November)<br />
Fahrbahnzustand: nicht sichtbar verschmutzt<br />
Ist es nicht möglich, diese Randbedingungen einzuhalten, sind die Messwerte besonders zu<br />
kennzeichnen (Anmerkung im Messprotokoll).<br />
6 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Die <strong>Griffigkeitsmessung</strong>en werden mit folgenden Standardmessbedingungen durchgeführt:<br />
Messreifen: PIARC-Normmessreifen<br />
Messverfahren: konstanter Schlupf, 18 %<br />
statische Radlast: 3500 N<br />
Messgeschwindigkeit: 60 km/h *)<br />
theoretische Wasserfilmdicke: 0,5 mm<br />
Mittelungslänge: 5,0 m<br />
Auswertelänge: 50 m<br />
Lage der Messspur: rechte Radspur<br />
*) bei Messgeschwindigkeit unter der Standardmessgeschwindigkeit erfolgt eine Umrechnung auf 60 km/h<br />
2.7 Messreifen<br />
Als Messreifen wird ein standardisierter, schlauchloser PIARC-Messreifen mit 4 Längsrillen der<br />
Dimension 165 R 15 verwendet. Die Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm, der Reifendruck beträgt bei<br />
20 °C 2,0 bar.<br />
Zur Sicherung der Vergleichbarkeit der Messergebnisse ist eine einheitliche Behandlung der<br />
Messreifen hinsichtlich Lagerung, Einfahren, minimaler Reifenprofiltiefe usw. erforderlich. Die<br />
Reifen sind trocken, dunkel und bei einer Temperatur von etwa 3 °C zu lagern. Während längerer<br />
Einsatzpausen (z.B. Winter) sind die Reifen vom Messfahrzeug abzumontieren und ebenfalls wie<br />
oben beschrieben zu lagern.<br />
Vor der ersten Messung ist ein neuer Reifen auf einer Länge von ca. 30 km auf einer Fahrbahn mit<br />
einem mittleren Griffigkeitsniveau bei Sollradlast einzufahren (unter Bedingungen wie im<br />
Messbetrieb). Der Messreifen muss am Beginn eines Messtages oder nach einer mehr als 30minütigen<br />
Messpause ca. 500 m eingefahren werden.<br />
2.8 Datenerfassung<br />
Folgende Daten werden bei <strong>Griffigkeitsmessung</strong>en in jedem Messfile gespeichert:<br />
• Messdatum • Stationierung<br />
• Bezeichnung der Messstrecke • Reibungsbeiwert (standardmäßig 5 m-<br />
Mittelwert)<br />
• Fahrstreifenangabe • Messgeschwindigkeit<br />
• Fahrtrichtungsangabe bezüglich steigender<br />
(1) oder fallender (2) Kilometrierung<br />
• dynamische Radlast<br />
• Angabe des Messprogramms • statische Radlast<br />
• Wahl der Mittelungslänge • Bremsmoment<br />
• Angabe des Messreifens • Fahrbahntemperatur<br />
• Name des Fahrers / Bedieners • Ereignismarker<br />
2.9 Fahrbahntemperatur:<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Fahrbahntemperatur, sofern sie zwischen +5 °C und<br />
+50 °C liegt, einen geringen Einfluss auf die Höhe der Reibungsbeiwerte hat. Um die<br />
Messbedingungen einhalten zu können, wird die Temperatur der Straßenoberfläche in der<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 7
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
Messspur während der Messung mittels eines Infrarot-Thermometers der Type novasens 2050<br />
kontinuierlich berührungslos erfasst.<br />
2.10 Satellitennavigationssystem<br />
Der RoadSTAR ist mit einem Satellitennavigationssystem (GPS) ausgestattet, das in das Inertial-<br />
Kreiselsystem (siehe Kapitel 2.11) integriert ist. Als Empfänger wird ein 12 Kanal Rockwell-<br />
Empfänger verwendet. Alle Messergebnisse werden mit differentiell korrigierten GPS-Koordinaten<br />
versehen, sofern keine Satellitenabschattung gegeben ist.<br />
Das Korrektursignal für die differentielle Auswertung der GPS-Daten wird durch das System<br />
OmniSTAR erhalten. Das OmniSTAR System ist ein weltweites, in Echtzeit operierendes,<br />
differentielles GPS Übertragungssystem, das Korrekturen für ein globales Referenzstationsnetz<br />
aussendet. OmniSTAR verwendet ein Netzwerk von Referenzstationen (Basisstationen), um die<br />
originalen GPS-Koordinaten zu verbessern. Diese Referenzdaten werden an das Network Control<br />
Center übertragen, wo sie auf Übereinstimmung und Verlässlichkeit geprüft und an einen<br />
geostationären Satelliten übertragen werden, der die Daten in seinem Gebiet (dem sogenannten<br />
Footprint) ausstrahlt. Dieser Vorgang stellt sicher, dass alle Referenzdaten aus diesem Satelliten-<br />
Footprint schnell am OmniSTAR Empfänger zur Verfügung stehen. Die Satellitendaten werden mit<br />
einer Rundstrahlantenne und einem Konvertersystem empfangen. Das Signal wird demoduliert<br />
und einem Prozessor übergeben, der die Daten in Korrekturen umformatiert, die intern vom GPS<br />
Empfänger verarbeitet werden.<br />
Durch die Ausstattung des RoadSTAR mit diesem differentiellen Satellitennavigationssystem und<br />
mit dem digitalen Videoaufnahmesystem bietet sich die Möglichkeit, Messwerte, Charakteristika<br />
der Fahrbahn und Einrichtungen des Straßenraumes über Stationierungskilometer und/oder über<br />
dGPS-Koordinaten örtlich zuzuordnen.<br />
2.11 Inertial-Kreiselsystem (IMU)<br />
Die IMU-Plattform (inertial measuring unit) besteht aus einem dynamischen Lage- und<br />
Kurswinkelsensor für dynamisch bewegte Trägersysteme. Das System enthält drei Closed-Loop-<br />
Faserkreisel, drei Beschleunigungssensoren und einen GPS-Empfänger zur Kurswinkelstützung<br />
und Bestimmung der Position. Spezielle Optimalfilter, die auf einer modifizierten Kalman-Filter-<br />
Struktur basieren und die Eigenschaften sowohl der inertialen als auch der satellitengestützten<br />
Systeme nutzen (sog. INS/dGPS-Kopplung), ermöglichen die kinematische Vermessung<br />
dynamisch bewegter Objekte mit höchster Genauigkeit.<br />
Die Neigungs-, Richtungs- und dGPS-Daten werden über eine serielle Schnittstelle von der IMU-<br />
Plattform als wegbezogener Datenstrom mit einer Auflösung von 1 m zusammen mit der aktuellen<br />
Wegposition erfasst und gespeichert.<br />
3 Trassierungsparameter<br />
Die Trassierungsparameter werden aus den Daten der zuvor beschriebenen Messeinrichtungen,<br />
aus dem Hochpräzisionskreiselsystem und den Satellitennavigationsdaten (dGPS) ermittelt.<br />
3.1.1 Längsneigung und Höhenprofil<br />
Die Längsneigung und das Höhenprofil wird über den Nickwinkelverlauf und der zugehörigen<br />
Wegangabe berechnet. Die Berechnung der Höhenzunahme zwischen zwei Messpunkten erfolgt<br />
über den geometrischen Ansatz:<br />
Höhenzunahme = Wegschrittweite * tan (Neigungswinkel Straße).<br />
Aus der Aufsummierung dieser Höhendifferenzen ergibt sich das Höhenprofil.<br />
8 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Da durch die Nickbewegungen die Lage des LKW nicht immer parallel zur Straße verläuft, muss<br />
diese Eigenbewegung des LKW korrigiert werden. Diese Korrektur erfolgt über die beiden äußeren<br />
Längsprofilsensoren im Abstand von 2 m. Dabei werden die bei einem Messintervall von 1 m<br />
anfallenden 20 Messwerte jedes der beiden Sensoren gemittelt und zur Bestimmung der relativen<br />
Längsneigung des LKWs zur Straße herangezogen. Daraus ergibt sich die neue Berechnung der<br />
Höhenzunahme aus:<br />
Höhenzunahme = Wegschrittweite * tan (Neigungswinkel LKW - Relativneigung LKW/Straße).<br />
3.1.2 Querneigung<br />
Die Querneigung ist bei der Messung mit dem RoadSTAR aus dem Winkel zwischen der<br />
Horizontalen (bestimmt durch den Navigationskreisel) und einer Regressionsgeraden durch die 23<br />
Messpunkte des Querprofils definiert (Lit. [3], [4] und [5]).<br />
Die Horizontierung des Querprofils erfolgt über eine Ausgleichsgerade durch das gesamte<br />
(korrigierte) Querprofil. Diese Ausgleichsgerade wird parallel zum Querprofil-Aufnahmebalken<br />
gedreht („horizontiert“ - auf den Horizont des Balkens bezogen). Dieser dabei erhaltene Winkel<br />
α gibt die relative Schräglage des LKWs zur Straße an.<br />
Die Querneigung der Straße errechnet sich aus der Aufsummierung des Winkels α und des<br />
Wankwinkels β aus dem Bord-Kreisel.<br />
3.1.3 Kurvenradius<br />
Der Kurvenradiusverlauf wird aus den Kreisel- und dGPS-Daten über den Quotienten der<br />
Geschwindigkeit und der Winkelgeschwindigkeit berechnet. Um Schwankungen dieser Messgröße<br />
auszugleichen, wird jeder Winkelgeschwindigkeitswert über einen gleitenden Mittelwert von ±5<br />
Messwerten geglättet. Für den Krümmungsverlauf (Krümmung = Reziprokwert des Kurvenradius)<br />
wird das gleiche Verfahren angewendet.<br />
3.1.4 Streckenverlauf (Erfassung der Fahrlinie)<br />
Da alle Messwerte mit differenziellen GPS-Koordinaten versehen sind, ist es möglich, ein digitales<br />
Abbild der Fahrlinie zu generieren. Das Messintervall des GPS-Empfängers beträgt 1 Sekunde, bei<br />
den angestrebten Fahrgeschwindigkeiten zwischen 30 und 60 km/h erhält man somit alle etwa 8<br />
bis 17 Meter einen Koordinatenwert im Bezugssystem WGS84. Zwischen zwei GPS-Koordinaten<br />
erfolgt eine geradlinige Interpolation auf 1 m-Intervalle.<br />
Es bietet sich aber auch die Möglichkeit, einen vorhandenen Straßengrafen auf die geometrische<br />
Qualität zu überprüfen. Auf Basis von festzulegenden Toleranzwerten beziehungsweise aus<br />
daraus abgeleiteten Qualitätskategorien wird für jede Stelle des bestehenden Grafen die Kategorie<br />
der geometrischen Qualität zugewiesen.<br />
Die beste Qualität erhält man, wenn die Fahrlinie für beide Fahrtrichtungen ermittelt wird. Diese<br />
beiden Fahrlinien machen auch die Ableitung eines neuen, hinsichtlich seiner geometrischen<br />
Genauigkeit homogenen und dem tatsächlichen Naturstand entsprechenden Straßengrafen<br />
möglich. Aus den (annähernd parallelen) Fahrlinien kann die Mittelachse berechnet und zu einem<br />
topologisch korrekten Straßennetz zusammengeführt werden.<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 9
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
4 arSis – arsenal research Straßeninformationssystem<br />
Mit dem RoadSTAR ist es möglich, straßenbautechnische Parameter in einer einzigen Messfahrt<br />
zu erfassen, die derzeit mit keinem anderen Messgerät mit einem vertretbaren Aufwand gemessen<br />
werden können. Durch die Ausstattung des RoadSTAR mit differentiell korrigierter<br />
Satellitennavigation (dGPS) ist es überdies möglich, ein digitales Abbild der Straßen zu schaffen<br />
und die Messwerte positionsgenau zuzuordnen, da die Messdaten bereits georeferenziert sind.<br />
Die vom RoadSTAR erfassten Messdaten können in einem Geografischen Informations-System<br />
(GIS) mit weiteren verkehrsrelevanten Daten (Verkehrsstärken, Unfalldaten, Oberbaudatenbank,<br />
bauliche Einrichtungen bzw. Straßenausrüstung wie Verkehrszeichen, Leitschienen, usw.) in<br />
Zusammenhang gebracht werden.<br />
Das Geschäftsfeld Verkehrwege von arsenal research schafft mit arSis eine umfassende und in<br />
Österreich einzigartige Basis für weitere Analysearbeiten und Forschungsprojekte in<br />
Zusammenhang mit Verkehrssicherheit und Verkehrsplanung. Die übersichtliche Darstellung<br />
sowohl der vom RoadSTAR erfassten Parameter, als auch anderer relevanter Parameter, eröffnet<br />
die Möglichkeit für weiterführende Analysen und Auswertungen. Durch das „Verschneiden“ dieser<br />
Daten können wesentliche Zusammenhänge erkannt werden, die gleichermaßen für<br />
Straßenerrichter, -erhalter, –betreiber und –benutzer interessant sind.<br />
Abbildung 2.11-1: das hochrangige Straßennetz in Österreich, die Datengrundlage für arSis<br />
Abbildung 2.11-2 und Abbildung 2.11-3 zeigt die Darstellung von 50 m-Griffigkeitswerten. Beim<br />
Vergrößern wechselt die Ansicht automatisch auf die 25 m und 5 m-Werte. Somit sind auch<br />
punktuelle Extremwerte komfortabel zu erkennen.<br />
10 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
Abbildung 2.11-2: arSis-Darstellung der Griffigkeit im Auswerteintervall von 50 m<br />
Abbildung 2.11-3: Detaillierte arSis-Darstellung der Griffigkeit<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 11
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
Abbildung 2.11-4: Grafische Auswertung einer Korrelation Griffigkeit - Unfallhäufungsstellen<br />
Abbildung 2.11-5: Detailanalyse nach Unfalltypen<br />
12 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege
5 Qualitätssicherung<br />
<strong>Griffigkeitsmessung</strong>en mit dem RoadSTAR<br />
Die RoadSTAR-Messungen werden im Rahmen der staatlichen Akkreditierung (GZ 92714/237-<br />
IV/9/00) durchgeführt. Es ist somit bei den Messungen besonderes Augenmerk auf die<br />
Funktionstüchtigkeit des Messgerätes und die Reproduzierbarkeit der Messwerte zu legen.<br />
Folgende Vorgangsweise zur Qualitätssicherung der Messwerte wird praktiziert:<br />
• In periodischen Intervallen (etwa alle 1000 Messkilometer) werden die Lasersensoren für die<br />
Querprofil-, Längsprofil- und Texturmessung sowie die Drehmomentwelle und die statische und<br />
dynamische Radlast für die <strong>Griffigkeitsmessung</strong> kalibriert.<br />
• Nach erfolgter Kalibrierung wird eine Wiederholungsmessung auf einer mindestens 2 km<br />
langen Messstrecke, die unmittelbar vor der Kalibrierung gemessen wurde, durchgeführt. Es<br />
werden die maßgebenden Messwerte (Querprofil, Längsprofil, Griffigkeit und Textur) der Erst-<br />
und Wiederholungsmessung einander so gegenübergestellt, dass die Differenz der Mittelwerte<br />
der beiden Messfahrten erkennbar ist. Zudem wird die doppelte Standardabweichung aus den<br />
Differenzen der Einzelmesswerte der beiden Messfahrten berechnet. Diese beiden<br />
statistischen Parameter charakterisieren die Wiederholbarkeit der beiden Messungen.<br />
Bei der Auswahl der Messtrecke ist darauf zu achten, dass sie hinsichtlich der Textur (vor<br />
allem in der Querrichtung) und der Griffigkeit sehr homogen ist.<br />
• In monatlichen Abständen wird eine Wiederholungsmessung auf einer mindestens 2 km langen<br />
Referenzstrecke durchgeführt. Es werden abermals die maßgebenden Messwerte der Erst-<br />
und Wiederholungsmessung einander so gegengestellt, dass die Differenzen der Mittelwerte<br />
der beiden Messfahrten erkennbar sind. Zudem wird die doppelte Standardabweichung der<br />
Differenzen der maßgebenden Einzelwerte der beiden Messfahrten berechnet. Im Zuge dieser<br />
Wiederholungsmessung werden die Wegangaben des Wegsensors überprüft. Bei<br />
Abweichungen zum Sollwert ist der Wegsensor zu kalibrieren.<br />
Die Ergebnisse der Kalibrierung bzw. Überprüfung werden in Überprüfungs- bzw. in Kalibrierprotokollen<br />
festgehalten.<br />
6 Messgenauigkeit des Messsystems RoadSTAR<br />
Zur Festlegung der Messgenauigkeit der Messeinrichtungen am Messsystem RoadSTAR wird die<br />
Wiederholbarkeit herangezogen. Dafür wurden auf 15 ausgewählten Strecken Messfahrten unter<br />
standardisierten Bedingungen durchgeführt. Die Strecken wurden so gewählt, dass sie hinsichtlich<br />
der Fahrbahnoberflächen (Textur, Griffigkeit) und der verwendeten Gesteine variieren, bezüglich<br />
der Griffigkeit im gewählten Abschnitt aber so homogen wie möglich sind.<br />
Es wurden je Messstrecke drei Messungen auf einer mindestens 2 km langen Messstrecke<br />
unmittelbar hintereinander - bei Einhaltung der gleichen Messspur - durchgeführt.<br />
Durch die für die <strong>Griffigkeitsmessung</strong> notwendige Anfeuchtung der Fahrbahn trat bei manchen<br />
Belägen ein Reinigungseffekt ein, der bei den Wiederholungsmessungen einige Parameter<br />
beeinflusste. Aus diesem Grund wurden für den Vergleich der Messwerte nur die zweite und dritte<br />
Fahrt herangezogen.<br />
Für jede Messstrecke wurden die auf 50 m gemittelten Messwerte der Erst- und Wiederholungsmessung<br />
(Fahrt 2 und 3) einander gegenübergestellt, sodass die Differenzen der<br />
Mittelwerte der beiden Messfahrten erkennbar wurden. Zudem wurde die doppelte Standardabweichung<br />
der Differenzen der gemittelten 50 m-Messwerte der beiden Messfahrten berechnet und<br />
ausgewiesen.<br />
Peter Maurer - arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege 13
Straßenzustandserfassung mit dem RoadSTAR - Messsystem und Genauigkeit<br />
6.1 Abgeleitete Genauigkeit der Messeinheiten des RoadSTAR<br />
Es konnte folgende Messgenauigkeit der Messeinrichtungen des Messsystems RoadSTAR<br />
abgeleitet werden (siehe Tabelle 6.1-1):<br />
Tabelle 6.1-1: Messgenauigkeit der Messeinrichtungen des Messsystems RoadSTAR<br />
Betrag der Differenz<br />
der Mittelwerte der<br />
Erst- und Wiederholungsmessung<br />
(50 m-Messwerte)<br />
Griffigkeit µ [-] ∆µ ≤ 0,03 2σ ≤ 0,05<br />
doppelte Standardabweichung der<br />
Differenzen der Einzelwerte der<br />
unmittelbar hintereinander durchgeführten<br />
Erst- und Wiederholungsmessung<br />
(50 m-Messwerte)<br />
Textur (MPD) [mm] ∆MPD ≤ 0,15 2σ ≤ 0,3 (nicht bei Drainasphalten)<br />
Längsebenheit (IRI) [m/km] ∆IRI ≤ 0,05 2σ ≤ 0,5<br />
Querebenheit<br />
(Spurrinnentiefe) [mm]<br />
∆S ≤ 0,2 2σ ≤ 1,0<br />
Querneigung [%] ∆q ≤ 0,3 2σ ≤ 0,6<br />
Längsneigung [%] ∆s ≤ 0,3 2σ ≤ 0,6<br />
7 Literaturverzeichnis<br />
[1] ASTM-Specification E501-94 (2000) Standard Specification for Standard Rib Tire for<br />
Pavement Skid-Resistance Tests. American Society for Testing and Materials, West<br />
Conshohocken, PA 2001<br />
[2] prEN 13036-2 Procedure for determining of skid resistance of a pavement surface, 2001<br />
[3] EN 13036-7: Oberflächeneigenschaften von Straßen und Flugplätzen, Prüfverfahren – Teil 7,<br />
Messung von Einzelunebenheiten von Verkehrsflächen: Messung mit der Richtlatte, 2000.<br />
[4] Wi 00227-133 ex 509: Road and airfield surface characteristics, transverse evenness,<br />
methods of measurement, 1998<br />
[5] Wi 00227-new Surface Characteristics, Pavement evenness, measurements, Part 2:<br />
profilometers.<br />
14 arsenal research – Geschäftsfeld Verkehrswege