Januar - Experimenta.de
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Gedichte sind sprachliche Äußerungen in einer speziellen Schreibweise,<br />
auffälligstes Merkmal eines Gedichtes ist <strong>de</strong>r Vers, was nichts an<strong>de</strong>res be<strong>de</strong>utet,<br />
als dass eine Wendung vom En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r einen zum Beginn <strong>de</strong>r nächsten<br />
Zeile erfolgt. Die Anordnung in Versen ist die einzig allgemein anerkannte<br />
Eigenschaft von Gedichten, Reim. Rhythmus und an<strong>de</strong>re Stilmittel, die man aus<br />
Gedichten kennt, unterliegen <strong>de</strong>m zeitlichen Wan<strong>de</strong>l und sind keine zwingen<strong>de</strong><br />
Voraussetzung für die lyrische Form. Gedichte verwen<strong>de</strong>n ungewöhnliche<br />
Stilmittel wie Zeilenbruch, experimentieren mit Satzzeichen, Groß- und Kleinschreibung<br />
und lassen Mehr<strong>de</strong>utigkeiten und Gedankensprünge zu.<br />
Neben <strong>de</strong>r Lust an <strong>de</strong>r Sprache, Rhythmus und Melodie ist es vor allem die<br />
innere Bereicherung, die <strong>de</strong>n Zauber <strong>de</strong>r Lyrik ausmacht. Lesen und Schreiben<br />
von Lyrik ermöglichen ein Eintauchen in die Gefühlswelt <strong>de</strong>s lyrischen Ichs, das<br />
ein weiteres Strukturelement eines Gedichtes sein kann. Gedichte schaffen<br />
sinnliche Räume, erzeugen Bil<strong>de</strong>r und wecken Emotionen. Sie machen Wind,<br />
Regen und Berührung spürbar, erzeugen Farben, Gerüche und Stimmungen.<br />
Das Gedicht versucht, mit Worten eine Melodie zu erschaffen.<br />
Wir wollen <strong>de</strong>m lyrischen Ich auf die Spur kommen, eine lyrische Stimme<br />
entwickeln und verschie<strong>de</strong>ne Spielarten <strong>de</strong>r Lyrik ausprobieren. Angefangen<br />
bei klassischen Formen wie Sonett und Haiku wollen wir uns in die aktuelle<br />
Lyrikwelt begeben und verstehen lernen, was ein Gedicht ausmacht. Es wer<strong>de</strong>n<br />
Experimente gemacht mit <strong>de</strong>r visuellen Form und <strong>de</strong>r sprachlichen Organisation<br />
von Lyrik. Zu<strong>de</strong>m nähern wir uns Begriffen wie Metapher, Allegorie, Parallelismus,<br />
Chiasmus, Alliteration und Oxymoron. Alles erfolgt auf spielerische<br />
und leichte Weise. Denn, nur, wer die Regeln kennt, kann sie brechen. O<strong>de</strong>r<br />
um mit Bertolt Brecht zu sprechen: „Wenn man das Handwerk beherrscht,<br />
muss man aufhören, an die Regeln zu <strong>de</strong>nken; man muss eine höhere Stufe <strong>de</strong>r<br />
Naivität erreichen.“<br />
Leiterin: Dr. Silke Heimes<br />
Anmeldung: info@ikuts.<strong>de</strong><br />
Information: www.ikuts.<strong>de</strong><br />
Autorentreffen in Nürnberg<br />
Titus Müller: Die Geburt eines Romans<br />
Hat eine Geschichte ein Hauptthema, einen Grundgedanken? Wenn ja, wie<br />
fin<strong>de</strong>t man dieses Thema? Warum es besser ist, das Thema nicht als Aus-<br />
eXperimenta 01/2008: Veranstaltungen & Tips Seite 16