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mathemas | ordinate - Fachgruppe Computeralgebra

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dem Pol zweiter Ordnung (auf der x-Achse bei x = −1)<br />

kommen alle Farben zweimal vor.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3 2 1 0 1 2 3<br />

Abb. 3<br />

Eine Funktion mit zwei Polen und zwei Nullstellen<br />

Für die Quantenmechanik interessanter ist die in Abb.<br />

4 gezeigte komplexwertige Gaußfunktion exp(ik · x −<br />

x · x/2), definiert für x ∈ R 2 , die ein ungefähr am<br />

Ko<strong>ordinate</strong>nursprung lokalisiertes Teilchen beschreibt,<br />

das ungefähr den Impuls k = (6, 4) hat. (Der Impuls<br />

ist übrigens an der durchschnittlichen Wellenlänge, also<br />

dem Abstand gleichfarbiger Streifen, ablesbar – je höher<br />

der Impuls, desto kleiner die Wellenlänge).<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2<br />

4<br />

4 2 0 2 4<br />

Abb. 4<br />

Eine Gaußfunktion beschreibt in der Quantenmechanik ein<br />

Teilchen, das in Orts- und Impulsraum approximativ<br />

lokalisiert ist<br />

Diese Grafiken wurden alle mit den Mathematica-<br />

Packages zu Visual Quantum Mechanics erzeugt. Mit<br />

13<br />

deren Hilfe erzeugt man eine Visualisierung einer komplexwertigen<br />

Funktion f zweier reeller Variablen x und<br />

y einfach durch den Befehl<br />

QComplexDensityPlot[f[x,y],<br />

{x,-5,5},{y,-5,5}]<br />

oder durch das entsprechende ContourPlot-Analogon.<br />

Diese Befehle funktionieren ähnlich wie die entsprechenden<br />

Mathematica-Plot-Funktionen für reellwertige<br />

Funktionen, und akzeptieren deren Optionen und einige<br />

weitere, die spezifisch für die Farbabbildung sind.<br />

Ein wichtiger Vorteil des <strong>Computeralgebra</strong>systems<br />

ist die parallele Verfügbarkeit von Visualisierung, numerischen<br />

Repräsentationen und algebraischer Darstellung.<br />

Man erhält ebenso leicht Visualisierungen für exakte<br />

Lösungen, die durch geschlossene mathematische<br />

Ausdrücke angegeben werden, wie für Lösungen, die<br />

durch numerische Verfahren gewonnen werden. Visual<br />

Quantum Mechanics enthält daher auch Packages<br />

zur numerischen Lösung der Schrödingergleichung. Ein<br />

Beispiel für eine damit berechnete Lösung gibt die Abb.<br />

5, die zwei Bilder einer Animation zeigt, die das Eindringen<br />

einer anfänglich gaußförmigen Wellenfunktion<br />

in eine periodische Struktur (einen Kristall) darstellt.<br />

Abb. 5<br />

Ein quantenmechanisches Wellenpaket dringt in einen<br />

Kristall ein<br />

Im Falle dreidimensionaler Visualisierungen gelangt<br />

man mit Mathematica rasch an die Kapazitätsgrenzen<br />

des Computers, wenn sehr große Datenmengen etwa<br />

durch transparente Isoflächen dargestellt werden sollen.<br />

Hier verwendet Visual Quantum Mechanics Open-<br />

GL basierte Techniken zur Visualisierung, Mathematica<br />

spielt aber bei der Berechnung und Bereitstellung des<br />

Datenmaterials eine große Rolle. Ein Beispiel für die<br />

Visualisierung von Mathematica-generierten, komplexwertigen<br />

dreidimensionalen Daten mit dem Freeware-<br />

Programm ” QuantumGL“ zeigt die Abb. 6. Hier wurden<br />

Konturflächen der Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte<br />

mit der Phaseninformation der komplexwertigen Wellenfunktion<br />

eingefärbt. Bei Bedarf können diese Darstellungen<br />

mit farbigen Dichteplots kombiniert werden,<br />

um den Eindruck scharfbegrenzter Figuren zu verwischen.

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