Jahresbericht 2011 - Arbeitsgemeinschaft
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�� ASS gGmbH – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> �� Allgemeine Statistik 5<br />
Beratungsstatistik<br />
Die <strong>Arbeitsgemeinschaft</strong> Spezialisierte<br />
Schuldnerberatung Mannheim gliedert ihre<br />
Tätigkeit gemäß dem Gemeinderatsbeschluss<br />
580/2004 der Stadt Mannheim in drei Abschnitte.<br />
Die Schuldnerberatung der Phase I<br />
und Phase II, sowie die Nachbetreuung.<br />
Die Phase I dient der Datenerhebung<br />
und beinhaltet eine Beratung zur Existenzsicherung,<br />
eine grundlegende Aufklärung<br />
(Pfändungsschutzkonto etc.) und, falls möglich<br />
bzw. aussichtsreich, eine Beratung und<br />
Unterstützung zur Selbsthilfe. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss erfolgt, falls noch erforderlich,<br />
der Übergang in die Phase II. Diese<br />
umfasst die Budgetberatung, Erhebung und<br />
Prüfung der Forderungen sowie die Schuldenregulierung.<br />
Die Nachbetreuung der Klienten<br />
erfolgt z. B. bei Fragen zum laufenden Insolvenzverfahren.<br />
Im vergangenen Jahr wurde die Phase I<br />
von 548 Personen (Vorjahr: 459 Personen)<br />
durchlaufen. Davon gingen 283 Personen<br />
(51,64 %) in die Phase II über, das ist gegenüber<br />
dem Vorjahr eine prozentuale Steigerung<br />
von fast 10 %. 115 Personen (20,99 %) konnten<br />
aufgrund unserer Beratung ihre Schulden<br />
selbst regulieren und ihre wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
ordnen. Bei 82 Personen (14,97 %)<br />
– einer immer noch viel zu hohen Anzahl –<br />
musste die Beratung wegen mangelnder Mitwirkung<br />
beendet werden. Im Vorjahr waren es<br />
noch 18 %.<br />
Die Phase II wurde von 332 Personen<br />
durchlaufen. Davon nahmen 283 Personen<br />
(85 %) die Möglichkeit des Insolvenzverfahrens in Anspruch. Im Vorjahr<br />
waren es noch 68 %, die diese Sanierungsmöglichkeit in Anspruch<br />
nahmen. Bei 43 Personen (13 %) konnte im Wege eines Vergleichs<br />
eine vollständige Regulierung sämtlicher Forderungen erzielt werden.<br />
Auch hier gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um immerhin 9 %!<br />
Bei 5 Personen (1,5 %) wurde eine Teilregulierung per Vergleich erzielt,<br />
die komplette Sanierung wurde durch das Insolvenzverfahren bewirkt.<br />
Forderungsstatistik<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> betrug die durchschnittliche Verschuldung unserer<br />
Klienten 41.492 € (Vorjahr: 52.041 €) bei 8 (Vorjahr: 14) Gläubigern.<br />
Zu erwähnen ist, dass bei 129 Beratungsfällen (12,88 %) die Schuldenhöhe<br />
im Bereich zwischen 50.000 € bis über 100.000 € lag. Dies<br />
resultiert aus der Beratung der (ehemals) Selbstständigen, die vor diesem<br />
Hintergrund meist erhebliche höhere Verbindlichkeiten haben.<br />
Hier fallen insbesondere Steuerschulden (Steuerschätzung durch das<br />
Finanzamt, da keine Erklärung gefertigt wurde), Lieferantenverbindlichkeiten<br />
und gewerbliche Mietschulden erheblich ins Gewicht.<br />
Die privaten Schulden unserer Klienten gliedern sich wie folgt (Aufzählung<br />
nicht vollständig – nur die am häufigsten vorhandenen Schulden):<br />
Schulden bei Gewerbetreibenden 1666<br />
Telekommunikationsschulden 1012<br />
Bankschulden (Dispo-, Raten-, Hypothekenkredite) 793<br />
Versandhausschulden 594<br />
Sonstige Schulden bei öffentlich-rechtlichen Gläubigern* 572<br />
Rückständige private Versicherungsprämien 537<br />
Energieschulden 342<br />
Private Mietschulden 219<br />
Schulden bei Freien Berufen 216<br />
ALG-I-/ALG-II-Rückforderung 173<br />
* Hierzu gehören auch Schulden aus der so genannten Beförderungserschleichung<br />
inkl. der damit zusammenhängenden Verfahrenskosten.