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Für eine neue Kultur in der Altenpflege - Familie - Freistaat Sachsen

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Informationen zum Vere<strong>in</strong> „Begleitetes<br />

Wohnen e. V.“<br />

Neue Wege <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung demenzkranker<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Häuslichkeit - Ambulante<br />

psychosoziale Hilfen und Betreuungsangebote<br />

- Begleitetes Wohnen<br />

e. V.<br />

Steffi Bartsch, Tom Viehweger<br />

Begleitetes Wohnen e. V.<br />

Elsa-Bandström-Straße 1<br />

01309 Dresden<br />

Tel. 0351 31723-23<br />

Fax 0351 31723-20<br />

Der „Begleitetes Wohnen e. V.“<br />

wurde 1996 als geme<strong>in</strong>nütziger<br />

Vere<strong>in</strong> gegründet, um e<strong>in</strong> quartiernahes<br />

Angebot zu schaffen, dass<br />

älteren Menschen psychosoziale<br />

Hilfen und Betreuungsangebote <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> eigenen Häuslichkeit verfügbar<br />

macht.<br />

Das Ziel des „Begleiteten Wohnens“<br />

ist die weitestgehende Sicherstellung<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>s eigenständigen<br />

und selbstbestimmten Lebens für<br />

Menschen <strong>in</strong> und um Dresden, die<br />

aufgrund ihres Alters o<strong>der</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s<br />

Handicaps (gerontopsychiatrische,<br />

psychische, physische Erkrankungen/Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen,<br />

Pflegebedürf-<br />

tigkeit, soziale Isolation) auf Begleitung<br />

und Unterstützung angewiesen<br />

s<strong>in</strong>d. Diese Begleitung und<br />

Unterstützung erfolgt ambulant/<br />

aufsuchend. Es lassen sich zwei<br />

Zielgruppen def<strong>in</strong>ieren:<br />

1. Menschen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Häuslichkeit leben und z. T. gerontopsychiatrisch<br />

erkrankt<br />

s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d vorwiegend im<br />

höheren Lebensalter, d. h. älter<br />

als 70 Jahre, und zum überwiegenden<br />

Teil nicht pflegebedürftig<br />

gemäß SGB XI. Es liegt<br />

dennoch e<strong>in</strong> Unterstützungsbedarf<br />

vor. Darüber h<strong>in</strong>aus haben<br />

diese Menschen weitere Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

wie psychische o<strong>der</strong><br />

somatische Erkrankungen, Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> S<strong>in</strong>nes-<br />

bee<strong>in</strong>trächtigungen. Diese Gruppe<br />

soll im Blickpunkt <strong>der</strong> folgenden<br />

Ausführungen stehen.<br />

<strong>Für</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Altenpflege</strong><br />

2. Menschen, die <strong>in</strong> vollstationären<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen leben<br />

und zu über 90 % gerontopsychiatrisch<br />

erkrankt s<strong>in</strong>d.<br />

Das Begleitete Wohnen erbr<strong>in</strong>gt<br />

für s<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Teilnehmer (so <strong>der</strong> Begriff<br />

für die Kunden/Klienten/Patienten)<br />

aus den beschriebenen<br />

Zielgruppen Leistungen <strong>der</strong> sozialen<br />

Arbeit, <strong>der</strong> psychosozialen Beratung<br />

und Begleitung sowie soziokulturelle<br />

Angebote. Der Vere<strong>in</strong><br />

bietet <strong>in</strong> Abgrenzung zu zugelassenen<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen SGB XI<br />

k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Pflegeleistungen an.<br />

Neben aufsuchenden psychosozialen<br />

und praktischen Hilfeleistungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Häuslichkeit wie z. B.<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Alltagsbewältigung<br />

und Tagesstrukturierung,<br />

bei Haushaltsführung, E<strong>in</strong>kauf und<br />

Fahrdiensten, bei Schriftverkehr,<br />

Anträgen und behördlichen Angelegenheiten,<br />

bei Vermittlung und<br />

Begleitung von mediz<strong>in</strong>isch-therapeutischer<br />

Beratung und Betreuung<br />

o<strong>der</strong> Vermittlung an<strong>der</strong>er Hilfen<br />

ist das Begleitete Wohnen mit<br />

s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m 24-Stunden-Gesprächsangebot<br />

rund um die Uhr telefonisch<br />

erreichbar. Dieses Angebot vermittelt<br />

den zu Hause lebenden Teilnehmern<br />

Sicherheit und stellt <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

wichtige Stütze dar: sie können je<strong>der</strong>zeit<br />

für die Problemlagen des Alltags<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Mitarbeiter ansprechen<br />

und Unterstützung anfor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

z. B. den Weck- und Er<strong>in</strong>nerungsdienst<br />

nutzen. Auf Wunsch kann<br />

geme<strong>in</strong>sam mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Partnerunternehmen<br />

ergänzend e<strong>in</strong> Haus-<br />

notrufsystem genutzt werden.<br />

Die Begleitung erfolgt bedarfsorientiert<br />

und ist ausgerichtet am geme<strong>in</strong>sam<br />

erstellten Bedarfsprofil.<br />

Die Mitarbeiter des Begleiteten<br />

Wohnens bemühen sich, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit dem Teilnehmer e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

bedürfnisgerechtes Arrangement<br />

<strong>der</strong> Unterstützungs- und<br />

Hilfeleistungen zu erarbeiten und<br />

umzusetzen. Dabei agiert <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

i. S. <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Case Managers,<br />

welcher notwendige Unterstüt-<br />

zungsmaßnahmen exploriert, vermittelt,<br />

koord<strong>in</strong>iert und auch selbst<br />

realisiert. Im Arrangement werden<br />

verhaltens- und verhältnispräventive<br />

Aspekte bewusst berücksichtigt.<br />

<strong>Für</strong> Leistungen im Arrangement,<br />

die nicht durch den Teilnehmer<br />

selbst o<strong>der</strong> das Begleitete Wohnen<br />

erbracht werden können, werden<br />

weitere Hilfemöglichkeiten und<br />

Dienstleister (wie z. B. Pflegedienste,<br />

spezielle Beratungsstellen u. a.)<br />

e<strong>in</strong>gebunden. Die Vernetzung mit<br />

an<strong>der</strong>en Bezugspersonen sowie<br />

mit Anbietern sozialer Arbeit ist e<strong>in</strong><br />

wichtiger Bauste<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ganzheitlich<br />

orientierten Begleitung unserer<br />

Teilnehmer. Wir begleiten unsere<br />

Teilnehmer und <strong>der</strong>en Angehörige<br />

auch im Sterbe- und Trauerprozess<br />

und stehen im Kontakt mit Angehörigen,<br />

Nachbarn, Freunden u. ä.<br />

Neben <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>zelbegleitung<br />

gestaltet <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> soziokulturelle<br />

Angebote wie z. B. Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs,<br />

Erzählcafés,<br />

Sitztanz, Englischkurse, thematische<br />

Nachmittage zu den jeweiligen<br />

Jahreszeiten und Festen, Ausflüge<br />

u. ä., um sozialer Isolation von<br />

älteren Menschen entgegenzuwirken<br />

und Austauschmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

<strong>Für</strong> die Leistungserbr<strong>in</strong>gung haben<br />

wir Prämissen und methodische<br />

Grundsätze def<strong>in</strong>iert, nach<br />

denen wir unser Angebot realisieren.<br />

Wir betrachten den Menschen<br />

als „ganzheitliches“ Individuum <strong>in</strong><br />

s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r persönlichen Lebenssituation,<br />

-geschichte und -entwicklung.<br />

Dabei verfolgen wir <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n klienten-<br />

bzw. teilnehmerzentrierten Ansatz<br />

mit den methodischen Konzepten<br />

<strong>der</strong> Validation, <strong>der</strong> Biographiearbeit<br />

und des Bezugsmitarbeiters/<br />

Case Managers. Über den ressourcenorientierten<br />

Ansatz bemühen<br />

wir uns, den älteren Menschen<br />

mit s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Potentialen, Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen zu erkennen<br />

und diese auch zu nutzen.<br />

Weitere wichtige Prämissen s<strong>in</strong>d<br />

die ständige Evaluation und Anpassung<br />

<strong>der</strong> Unterstützungsmaß-<br />

1. Sächsischer <strong>Altenpflege</strong>kongress 43

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