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Mueller/FO<strong>101</strong>/leser<br />

Freundliche<br />

Opposition<br />

Florian Breitsameter<br />

gratuliert<br />

1989 beim ColoniaCon (nebenbei bemerkt:<br />

dies war mein erster Conbesuch) kaufte ich<br />

von Mampf meinen ersten Fandom observer<br />

(die damals gerade neu erschienene<br />

Ausgabe 3): blauer Umschlag, 20 Seiten<br />

dick, mieser Satz und Druck und immer<br />

wieder mit der Frage konfrontiert, ob man<br />

denn überhaupt neben dem Fandom<br />

newsletter ein zweites Infozine brauche.<br />

Heutzutage kennen viele FO­Leser FNL gar<br />

nicht mehr, und manche regen sich gar tierisch<br />

auf, wenn mal das schöne Layout fehlt<br />

und nur blanker Text geboten wird.<br />

Mittlerweile habe ich eine komplette<br />

FO­Sammlung (einschließlich des Hoaxes<br />

und einer Handvoll Druckvorlagen) und<br />

freue mich regelmäßig auf den neuen FO.<br />

Denn entweder packt mich danach der<br />

Neid, weil ich diese oder jene Meldung nicht<br />

in FAW hatte, oder ich erfreue mich an<br />

einem saugut geschriebenen Artikel.<br />

Seltener packt mich danach die Schreibwut,<br />

wenn es einen Fehler oder eine seltsame<br />

Meinung wieder geradezubiegen gilt<br />

(manchmal muß man da einfach seine<br />

Gedankengänge gegenhalten!). Alles in<br />

allem aber will ich auf den FO nicht verzichten<br />

– auch die nächsten Jahre nicht (und ich<br />

hoffe auch schon auf einen neuen Teil von<br />

„Onkel Günther rät“, denn dann kann man<br />

sogar was lernen).<br />

Und ich freue mich auch schon drauf,<br />

wenn mal wieder Mampf wegen Materialmangel<br />

anruft, die Modems aufglühen und<br />

wir Texte, Scans und Infos austauschen.<br />

Denn dann ist der FO wirklich die<br />

„Freundliche Opposition“!<br />

Der FAW-Redakteur<br />

Müller sagt:<br />

Schimpfen wir doch noch mal ein wenig auf<br />

die Post: Dieser Beitrag war eigentlich für<br />

das Fandom observer extra 2 gedacht, doch<br />

weil eine Zustellerin meinen Nachsendeantrag<br />

wochenlang ignorierte, ging Florians<br />

Brief mit dem Vermerk „Unbekannt verzogen“<br />

zurück.<br />

Kurzes zu FO #99<br />

Übrigens: Fand’s gut, daß soviel über<br />

Fanzines drin war. Könnte aber noch mehr<br />

ins Detail gehen. Ich, Kind der Phantastik,<br />

hab’ mir für zwanzig Märkerl sterz bestellt<br />

und bin fast tot umgefallen, als ich den<br />

Sche… sah. Speziell Autorennachfrage (jaja,<br />

jeder ist doch ein egozentrisches Arschloch).<br />

Timo Kümmel, Ebersburg/Weyhers<br />

Vereinzelt<br />

huldvoll<br />

Gratulation aus den USA<br />

Wie doch die Zeit vergeht… Die Nummer<br />

Einhundert! Und der Fandom observer begleitete<br />

mich 50 Ausgaben.<br />

Aus nachvollziehbaren Gründen bin ich<br />

nicht mehr Abonnent: die Seereise schadet<br />

dem Papier, Luftweg wollte ich dem Organ<br />

auch nicht zumuten. Und elektronisch ist der<br />

FO wohl noch nicht erhältlich…<br />

Kurz und bündig der Inhalt, gnadenlos<br />

der Stachel, huldvoll geben sich vereinzelt<br />

Pluskommentare. Informativ und sachlich.<br />

Tendenziös in den Kommentaren und immer<br />

für Schmunzeleinheiten gut! Der Fandom<br />

observer hat einen festen Platz im deutschen<br />

Fandom. Zu recht, wie ich denke. Nur<br />

weiter so und Dank den alten und neuen<br />

„Machern“!<br />

Gruß aus dem sonnigen Silikontal,<br />

Jürgen Menge<br />

Vance vs. Herbert<br />

Robert Musa antwortet<br />

Markus Schmidt<br />

Wo käme Wer auch immer hin, wenn allen<br />

alles und dabei noch das gleiche gefallen<br />

würde? Nirgendwohin, und so sind eigene<br />

Vorlieben, wie Abneigungen ein Mittel, um<br />

sich über den eigenen Geschmack klar zu<br />

werden. Wenn Markus Simon Schmidt sein<br />

Jack Vance gefällt, dann ist dies sein grundsätzliches<br />

Recht. Er sollte sich aber nicht<br />

über ein spitzes Contra verwundern, wenn<br />

er sein Mißfallen über einen anderen Autor<br />

und seine(n) Roman(e) äußert. Die Folge ist<br />

in der Regel ein Disput.<br />

„Wer einen schlechten SF schreibt, um<br />

sich darin auf die politische Botschaft herauszureden,<br />

der gehört kritisiert.“<br />

Ob Frank Herbert mit „Dune“ schlechte SF<br />

abgeliefert hat, oder eine überaus dichte,<br />

detailreiche Space Opera, das bleibt (wie<br />

einleitend erwähnt) jedem Leser selbst zur<br />

Entscheidung überlassen. Auf eine „politische<br />

Botschaft“ aber redet sich Herbert nicht<br />

ostentativ heraus. Da schwingt keiner ein<br />

Propaganda­Beil, um seine politischen<br />

An sichten unters Volk zu bringen. Herbert<br />

arbeitet eher im subtilen Fahrwasser einer<br />

Hinterfragung von Macht an sich. Daß die<br />

Macht jeden korrumpieren kann, der ihrer<br />

Fülle erliegt, ist eine grundsätzliche<br />

Erkenntnis; und daß Religionen, Feindbilder,<br />

oder Ideologien wiederum nur eine<br />

Umschreibung von Macht sind, dürfte in<br />

ähnlicher Weise offensichtlich sein (nur um<br />

meinen diesbezüglichen Satz nochmals en<br />

detail erklärt zu haben).<br />

Interessant fand ich auch die Begründung<br />

in Markus Schmidts Erwiderung,<br />

warum er sich nicht mit sekundärliterarischem<br />

zu „Dune“ auseinandergesetzt hatte:<br />

Er wollte nicht abschreiben!<br />

Bedeutet demnach das Wissen darum,<br />

was andere Leser zu einem bestimmten<br />

Werk meinen, zwangsläufig eine sofortige<br />

Unfähigkeit zu substantiell eigenen Gedanken?!<br />

Eine Art Beeinflußungsautomatik also!?<br />

Grundgütiger – das wäre starker Tobak!<br />

Rein persönlich lese ich durchaus gern<br />

Literatur, die mir die erwähnten Blicke zwischen<br />

die Zeilen gönnt. Ein Autor, der noch<br />

seinen allerletzten Gedankengang, via seiner<br />

Schreibe, einzubringen versucht, läuft<br />

schnell Gefahr mein Desinteresse zu pflegen.<br />

Mitunter kommt es nur darauf an,<br />

etwas – einen Sachverhalt, ein Gefühl, eine<br />

Erinnerung – so gekonnt zu erschreiben,<br />

daß sich dem Leser in nur einer Seite ein<br />

ganzer Kosmos (eigener Gedanken) eröffnet.<br />

Lesen ist mitunter auch ein Weg zur eigenen<br />

Persönlichkeit – mit all dem meine ich dabei<br />

jetzt weit weniger das, was das SF­Genre<br />

gemeinhin zu bieten hat (Bingo! Science<br />

Fiction lese ich in der Tat eher selten).<br />

Kundera, Ungar, Hrabal, Lèvy, Jenny, Sommer,<br />

Natonek, Perutz, Valdès… um ein paar<br />

Namen zu erwähnen.<br />

Aber ich will das Genre nicht gänzlich<br />

abqualifizieren; auch wenn Markus Schmidt<br />

SF nur zur Unterhaltung liest, seien speziell<br />

ihm gegenüber doch einige literarische<br />

Meister erwähnt: Brunner, Dick, Bradbury<br />

(„Fahrenheit 451“), Lee, Ballard, LeGuin und<br />

sonders auch Orwell(!).<br />

Gut finde ich auch die scheinbar strikte<br />

Trennung zwischen „Gedanken“, die man/<br />

frau beim Lesen hat, und der „Phan tasie“<br />

(Stichwort „literarische Qualität“). Dann<br />

möchte ich aber nicht wissen, was Markus<br />

Simon Schmidt von Kieslowskis Filmen hält.<br />

Zum allerherzlichen Ende folgen noch<br />

einige Sträuße in Richtung Berlin:<br />

Tut mir ja echt sorry, aber einen „dichterischen<br />

Ertrag“ innerhalb eines Textes findet<br />

man/frau noch immer zuhauf in einem<br />

Lyrikband. Weiters hätte sich bei Herberts<br />

„minderwertiger Syntax“ (dt. „Satzlehre“!)<br />

schon wieder ein Blick in den Duden<br />

gelohnt. Und wenn das Nachschlagewerk<br />

schon einmal offenliegt: „Rhetorik“ ist und<br />

bleibt die „Kunst des Redens“…<br />

Ein post scriptum sei mir noch gestattet…<br />

Auch wenn der geübte Leser Markus<br />

Simon Schmidt Tucholsky anbeimüht, so<br />

bleibt im „Berliner Zimmer“ das „Berliner“<br />

großgeschrieben. Bitte doch im praktischen<br />

Duden nachschlagen!<br />

Zuguterletzt aber noch ein Wattebäuschchen…<br />

Jack Vance, „Big Planet“: Die<br />

40.000 Kilometer Planetendurchmesser<br />

brauchen wohl hinter „mehreren Kilo metern“<br />

Sandwurm nicht zurückzustehen.<br />

Gigantomanie, wem Gigantomanie gebührt.<br />

Robert Musa, Weissenhorn<br />

2 FO <strong>101</strong> · 11/97

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