Referat Günther Hähl - Landkreis Konstanz
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Folie<br />
2. Darstellung der konsumierten Drogen<br />
Hauptdiagnose 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000<br />
Opioide 59,6% 60,4% 57,4% 60,3% 61,4% 57,6% 57,3% 67,4% 63,9%<br />
Cannabinoide 27,5% 27,4% 29,0% 28,1% 21,8% 25,0% 26,2% 16,6% 17,9%<br />
Kokain 4,6% 4,9% 6,6% 7,5% 8,4% 8,4% 5,8% 7,3% 7,0%<br />
Stimulantien 3,0% 2,1% 1,7% 1,0% 2,1% 1,4% 0,7% 3,5% 4,8%<br />
Alkohol 4,4% 3,0% 2,2% 1,6% 2,6% 2,2% 2,3% 4,2% 2,9%<br />
Beruhigungsmittel 0,6% 0,9% 0,5% 0,3% 0,1% 0,3% 0,0% 0,7% 1,6%<br />
Halluzinogene 0,2% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,4% 0,3%<br />
Politoxikomane 0 0,5% 1,9% 1,3% 2,6% 5,1% 6,8% 0,4% 0,3%<br />
Klienten 496 430 413 385 383 364 309 302 304<br />
( Hinweis auf Anstieg der absoluten Zahlen…. mehr Opiatabhängige, viel mehr THC )<br />
Diese Tabelle gibt einen sehr guten Überblick über die Zusammensetzung unserer Klientel. Es ist<br />
zu beachten, dass gleiche prozentuale Anteile in 2000 und 2008 einen Anstieg der jeweils<br />
Betroffenen um ca.65% bedeuten.<br />
Anteil von Opiatabhängigen schwankt über die Jahre um 60% und ist mit Abstand die größte<br />
Gruppe. Wir sind überzeugt, dass wir hier einen sehr hohen Anteil der Betroffenen erreichen.<br />
Die konkrete Zusammensetzung dieser Gruppe hat sich jedoch dramatisch verändert. Hier finden<br />
sich jetzt überwiegend Substituierte / Abhängige von Opiatersatzstoffen (2008 ca. 2/3).<br />
(ich werde hierauf noch genauer eingehen).<br />
Der Anteil der Kokainabhängigen blieb über die Jahre weitgehend stabil, wobei wir bei dieser<br />
Gruppe von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.<br />
Die Beratung, Betreuung und Behandlung von Cannabis Konsumenten wird ein immer<br />
wichtigerer Arbeitsbereich in unserer Drogenberatungsstelle. Seit einigen Jahren beobachten wir<br />
die Zunahme dieser Klienten-Gruppe. Sie macht inzwischen fast 1/3 unserer Klientel aus.<br />
Die Betroffenen sind in der Regel noch sehr jung und unterscheiden sich auch sonst in vieler<br />
Hinsicht von den Opiat- u. Kokain-Abhängigen. Vor allem leben sie häufig noch im Rahmen<br />
ihrer Familien und befinden sich noch in Schul- und Ausbildungsverhältnissen. Ihr THC-<br />
Konsum kombiniert sich häufig mit Alkoholmissbrauch, in einigen Fällen werden auch andere<br />
Drogen ausprobiert und zusätzlich konsumiert.<br />
Der Konsum von THC setzt nach unseren Beobachtungen zunehmend früher ein, es bilden sich<br />
härtere Konsummuster heraus. Die psychischen und sozialen Folgen für die Betroffenen werden<br />
auffälliger. Die betroffenen Familien fühlen sich mit der Problematik oft allein gelassen, sind<br />
hilflos und überfordert. Die Möglichkeit von psychiatrischen Folgeerkrankungen wird<br />
wissenschaftlich immer stärker untermauert.