esperanza - Caritas NRW
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Im „Zweiten Lebensraum<br />
Arbeit & Beschäftigung“<br />
mit Sinn gebender Tagesstruktur<br />
die eigenen<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
trainieren – wie hier in<br />
der Tagesstätte „Tagwerk<br />
am Mondschein“ in<br />
Lippstadt<br />
Fotos: Sozialwerk<br />
St. Georg<br />
Der Vorstand des Sozialwerks<br />
St. Georg e. V.:<br />
Vorstandssprecher Dieter<br />
Czogalla (r.), Vorstand<br />
Wolfgang Meyer<br />
18<br />
caritas in <strong>NRW</strong> · 1/11<br />
c<br />
in ländlichen Gegenden im südlichen Westfalen in<br />
kleinen Lebensmittelmärkten nach der Schließung<br />
der „Tante-Emma-Läden“ nun erstmals wieder die<br />
Grundversorgung für die älter werdende Dorfbevölkerung<br />
sicherstellen und damit gleichzeitig Treffund<br />
Mittelpunkt der örtlichen Kommunikation werden.<br />
c Oder die Gründung einer Integrationsgesellschaft,<br />
um auch im Bereich der beruflichen Rehabilitation<br />
Kein Mensch ist perfekt<br />
„Sonderwelten“ zu vermeiden und Menschen mit<br />
Behinderung eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
zu ermöglichen.<br />
c Oder das Thema „Ambient Assisted Living“, wo<br />
das Sozialwerk gemeinsam mit Partnern den Einsatz<br />
technischer Hilfen in der stationären wie ambulanten<br />
Pflege und Betreuung erprobt – auch um für<br />
die Herausforderungen der alternden Gesellschaft<br />
gewappnet zu sein, in der erstmals seit dem Zweiten<br />
Weltkrieg eine ganze Generation von Menschen mit<br />
Behinderung die Chance hat, alt zu werden.<br />
c Oder öffentlichkeitswirksame Aktionen, wo Menschen<br />
mit und ohne Behinderung sich anlässlich des<br />
bundesweiten Aktionstags im Mai letzten Jahres in<br />
Meschede gemeinsam auf ein persönliches Motto<br />
zur Inklusion festlegten und dies anschließend auf<br />
Plakaten in vielen Rathäusern und weiteren Orten<br />
Verbreitung fand.<br />
Ein Ausblick: Ab 2012 wird es im Sozialwerk St. Georg<br />
eine neue Funktion „Teilhabebegleitung“ geben. Damit<br />
reagiert der Träger auf Forderungen der UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen mit Behinderung und<br />
die darauf aufbauenden Beschlüsse der Arbeits- und<br />
Sozialminister der Länder, die für die Eingliederungshilfe<br />
zuständig sind. Die inzwischen ausformulierten<br />
Rechte der Klientinnen und Klienten auf personzentrierte<br />
Hilfen, Sozialraumorientierung oder Partizipation<br />
am Verfahren zur Bedarfsfeststellung machen immer<br />
wieder klar: „Der Klient muss Dreh- und Angelpunkt<br />
aller Aktivitäten sein – und zwar nicht als Objekt, sondern<br />
als gestaltendes Subjekt“, so Gitta Bernshausen,<br />
Bevollmächtigte des Vorstands für Soziale Dienstleistungen<br />
beim Sozialwerk St. Georg. Als „anwaltschaftliche<br />
Interessenvertretung“ des Klienten innerhalb des<br />
Systems wird es Aufgabe der Teilhabebegleitung sein,<br />
die Sichtweisen, Vorhaben und Anliegen der Kundinnen<br />
und Kunden im Unterstützungsprozess zur Geltung<br />
zu bringen.<br />
Vorstandssprecher Czogalla bekräftigt: „Dies macht<br />
deutlich: Durch die Stärkung des Dienstleistungsgedankens<br />
wird künftig weniger die Hilfsbedürftigkeit<br />
als vielmehr der souveräne Kunde im Vordergrund stehen.<br />
Individuelle Assistenzdienstleistungen statt institutioneller<br />
Hilfe – die Dienstleistung folgt dem Kunden,<br />
nicht umgekehrt.“<br />
Und so steht für 2011 auch eine Überarbeitung der Unternehmenskonzeption<br />
des Sozialwerks St. Georg unter<br />
diesem Blickwinkel an – um auf dem „langen Weg zur<br />
Inklusion“ wieder ein Stück voranzukommen. b