esperanza - Caritas NRW
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Yunus Dilekli, Hagen.<br />
Fotoprojekt Perspektiv-<br />
Wechsel (s. S. 7).<br />
Fotos: Christof Becker<br />
6<br />
c<br />
caritas in <strong>NRW</strong> · 1/11<br />
Begegnungen auf Augenhöhe ermöglichen, möchte solche<br />
Orte nicht mehr missen.<br />
Es wird in diesem Jahr auch darum gehen, althergebrachte<br />
Strukturen zu verändern, wenn Menschen mit<br />
Behinderung hierdurch ausgegrenzt werden. Das gilt<br />
besonders für neue Wohnformen. In den letzten Jahren<br />
bietet die <strong>Caritas</strong> zunehmend ihre Unterstützung an,<br />
wenn es darum geht, dass Menschen mit Behinderung<br />
möglichst mitten in der Gemeinde wohnen möchten.<br />
Wie andere Menschen auch sollen sie dort wohnen können,<br />
wo und mit wem sie möchten.<br />
Kein Mensch ist perfekt<br />
Die <strong>Caritas</strong> setzt sich auch dafür ein, dass sich Kinder<br />
mit und ohne Behinderung gemeinsam in Tageseinrichtungen<br />
entfalten können. Die <strong>Caritas</strong> macht sich gleichzeitig<br />
dafür stark, dass Menschen auch mit schweren Beeinträchtigungen<br />
am Arbeitsleben teilhaben können, sei<br />
es mit besonderer Unterstützung auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt oder in einer speziellen Werkstatt. Dieser<br />
Prozess der Öffnung der Systeme muss in den nächsten<br />
Jahren fortgesetzt und intensiviert werden. Die <strong>Caritas</strong><br />
als Teil der Kirche hätte dabei sicher ihren Auftrag verfehlt,<br />
wenn sie nicht auch in den pastoralen Räumen<br />
diese gleichberechtigte Teilhabe einfordern und umsetzen<br />
würde. Von daher wird im Rahmen der Teilhabe-<br />
Kampagne 2011 sicherlich auch der Frage nachgegangen<br />
werden, wie unsere Pfarrgemeinden und kirchliche<br />
Einrichtungen sich zu „inklusiven“ Orten entwickeln<br />
können, die für alle Menschen zugänglich sind.<br />
Doch während auf der einen Seite an der Umsetzung<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention gearbeitet wird,<br />
während Bund, Land und Kommunen dazu Aktionspläne<br />
aufstellen, wird an anderen Stellen über Einsparungen<br />
nachgedacht, die insbesondere Teilhabechancen wesentlich<br />
behinderter Menschen und ihrer Angehörigen<br />
empfindlich beschneiden könnten. Von der Bundesebene<br />
kommen diesbezüglich keine guten Signale aus der<br />
Gemeindefinanzierungskommission, in <strong>NRW</strong> von den<br />
Landschaftsverbänden. Allein der Landschaftsverband<br />
Westfalen-Lippe erwartet für seinen Haushalt die Deckungslücke<br />
einer dreistelligen Millionensumme und<br />
wird in den kommenden Monaten über einschneidende<br />
Kürzungen bei der Eingliederungshilfe für behinderte<br />
Menschen entscheiden.<br />
Ursache der desolaten Haushaltssituation sind die Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise, die zu massiven Einnahmeverlusten<br />
geführt hat, und die Tatsache, dass notwendige<br />
politische Entscheidungen zur Verbesserung<br />
der Finanzausstattung der Kommunen in den letzten<br />
Jahren nicht getroffen wurden. Dabei war die Entwicklung<br />
absehbar: Schon seit Jahren haben <strong>Caritas</strong> und die<br />
Freie Wohlfahrtspflege in <strong>NRW</strong> ebenso wie die Landschaftsverbände<br />
darauf hingewiesen, dass vor dem Hintergrund<br />
der steigenden Fallzahlen in der Eingliederungshilfe<br />
die finanziellen Probleme nicht allein durch<br />
eine Effizienzsteigerung des Hilfesystems gelöst werden<br />
können.<br />
Die <strong>Caritas</strong> in <strong>NRW</strong> wird sich auch weiterhin dafür<br />
einsetzen, dass die Probleme bei der Finanzierung der<br />
Eingliederungshilfe konstruktiv gelöst werden. Sie wird<br />
dies unter Beachtung folgender Grundsätze tun: Ge-