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Standort iv 2012 - Braunschweiger Zeitungsverlag

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sOnDerteIL | WIRTSCHAFTSSTANDORT PEINE<br />

„kein Jugendlicher darf verloren gehen“<br />

Caritasverband peine macht junge menschen beschäftigungsfähig<br />

Foto oben: Gerhard Nolte, Geschäftsführer des Cari-<br />

tasverbandes Peine. Foto: BZ-Arch<strong>iv</strong>/Kramer<br />

Foto unten: BZ-Arch<strong>iv</strong>/Grohmann<br />

Jugendliche, die sozial benachteiligt<br />

sind, fallen im Ausbildungssystem<br />

nicht selten durch das raster. 379<br />

arbeitslose Jugendliche gibt es im kreis<br />

peine (stand: Januar <strong>2012</strong>). Doch: „Die<br />

Zahl der Jugendlichen geht zurück. Wir<br />

brauchen sie alle“, sagt Gerhard nolte,<br />

Geschäftsführer des Caritasverbandes<br />

peine. „es muss unser Anspruch als<br />

kommune sein, dass alle ihren Weg in<br />

die Gesellschaft finden. kein Jugendlicher<br />

darf verloren gehen.“<br />

Dafür hat der Caritasverband die Jugendwerkstatt<br />

mit 15 Plätzen eingerichtet. Das<br />

Jobcenter vermittelt sozial benachteiligte<br />

Jugendliche für sechs bis zwölf Monate<br />

an das Team von Sozial-<br />

pädagogin Anita Krauss. „Das können Jugendliche<br />

sein, die eine gerichtliche oder<br />

eine Drogenvergangenheit haben, oder Jugendliche,<br />

die früh Eltern geworden sind<br />

und nun Rahmenbedingungen brauchen,<br />

in denen sie ihr Leben ordnen können“,<br />

sagt Krauss. Auch jugendliche Arbeitslose,<br />

die eine normale Tagesstruktur verlernt haben,<br />

kommen zur Werkstatt. Die Institution<br />

soll vor allem die Persönlichkeit der jungen<br />

Menschen stärken und sie beschäftigungsfähig<br />

machen.<br />

Bei der Jugendwerkstatt gibt es drei Aufgabenbereiche:<br />

Altenpflege, Erziehung und<br />

Hauswirtschaft. In ihrem gewählten Bereich<br />

schnuppern die Werkstattteilnehmer bei verschiedenen<br />

Einrichtungen in den Arbeitsalltag.<br />

„Dabei übernehmen die Teilnehmer<br />

beispielsweise Aufgaben, die sonst aus Zeitgründen<br />

nicht möglich wären. Etwa Spaziergänge<br />

oder längere Gespräche mit den<br />

Bewohnern eines Altenheims“, sagt Anita<br />

Krauss. Außerdem haben die Teilnehmer die<br />

Mittwochs-Morgen-Gruppe eingerichtet.<br />

Einmal im Monat begegnen sie Seniorinnen<br />

aus der benachbarten katholischen Kirchengemeinde<br />

beim gemeinsamen Frühstück<br />

mit anschließender Spielrunde.<br />

Neben dem Alltag lernen die Jugendlichen<br />

in der Jugendwerkstatt etwas<br />

über die Fachtheorie des Berufs,<br />

angelehnt an die normalen Ausbildungsinhalte.<br />

„Außerdem reflektieren<br />

die Teilnehmer ihre Erlebnisse<br />

in der Gruppe. Beispielsweise ist<br />

es in einem Altenpflegeheim nicht<br />

immer schön“, sagt Krauss und<br />

meint damit den Tod und das<br />

Leid der Angehörigen. Beides<br />

gehört dort zum Alltag. „Der<br />

Austausch mit Gleichgesinnten<br />

hat einen Lerneffekt<br />

für die Teilnehmer.“<br />

Wenn die Jugendlichen,<br />

die im Alter von 16 bis 25<br />

Jahren zur Werkstatt kommen,<br />

sich für den Bereich<br />

Hauswirtschaft entscheiden,<br />

lernen sie andere<br />

weiter auf Seite 26

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