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Betriebsrente: Zeit für Änderungen - Portfolio International

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kommen. Und drittens haben wir den<br />

Eindruck, dass das Thema Transparenz<br />

grundsätzlich stärker beachtet wird –<br />

samt der Aufklärung der Arbeitnehmer,<br />

welche Chancen und Risiken sie sich mit<br />

der bAV einhandeln.<br />

IM FOKUS: Zeichnet sich beim Thema<br />

Unisex denn schon etwas Handfestes ab?<br />

Geiberger: Das Thema wird unheimlich<br />

hochgekocht. In einigen Punkten besteht<br />

aber noch immer Unsicherheit, zumal mit<br />

dem EuGH-Urteil in die Kalkulation und<br />

damit in die Tarifhoheit eingegriffen wurde.<br />

Die neuen Tarife kommen erst kurz<br />

vor Weihnachten auf den Markt. Viele<br />

Versicherer beginnen aber schon jetzt, die<br />

Marketingmaschinerie anzuwerfen. Meist<br />

sind es jetzt noch keine Unisextarife, sondern<br />

Angebote, die den Markt auf etwas<br />

höhere Beiträge vorbereiten. Da wird viel<br />

Angst geschürt. Nach unserer Einschätzung<br />

wird es bei Rentenversicherungen<br />

<strong>für</strong> Männer sechs bis sieben Prozent teurer,<br />

und <strong>für</strong> Frauen wird es in der Risiko-<br />

Lebensversicherung ungefähr zwei bis<br />

drei Prozent teurer. Alles in allem kein<br />

Grund zur Panik. Niemand muss jetzt ein<br />

Schnäppchen machen, weil zu Weihnachten<br />

eine dramatische Preiserhöhung<br />

kommt. Man kann den Kunden ganz in<br />

Ruhe beraten.<br />

IM FOKUS: Rentenversicherer können die<br />

Männer also auch 2013 noch zu Helden<br />

machen. Dies wird Makler nicht nur in<br />

Stuttgart erleichtern. Kommen wir nun<br />

zum Thema, wie die Vernachlässigung<br />

der bAV beendet werden könnte. Welche<br />

Mindeststandards braucht die bAV, um<br />

<strong>für</strong> alle Beteiligten lukrativ zu bleiben?<br />

Nießen: Es existiert ja schon ein umfangreiches,<br />

komplexes Regelwerk. Arbeitgeber<br />

haben natürlich ein großes Interesse<br />

an verwaltungs- und haftungsarmen Lösungen.<br />

Auf der anderen Seite muss der<br />

tatsächliche Beratungsaufwand sich auch<br />

in der Vergütung niederschlagen. Da ist<br />

sicherlich noch mehr Flexibilität im Courtagemix<br />

möglich, obwohl dem Vertrieb<br />

bei Einzelgeschäften aufgrund des hohen<br />

Beratungsaufwandes die volle Courtage<br />

zusteht. Verbilligte Kollektivkonditionen<br />

bei der Vergütung würde ich jedenfalls<br />

nicht als Mindeststandard wollen. Ich frage<br />

mich, ob wir damit in der Verbreitung<br />

der bAV weiter kämen. Der entscheidende<br />

Punkt ist doch jetzt eher eine verstärkte<br />

><br />

Information, also am besten eine volle<br />

Informations-Offensive. Anstelle eines<br />

Obligatoriums wäre mir lieber, wir könnten<br />

uns auf eine weiche Lösung verständigen.<br />

Spätestens dann, wenn ein Arbeitsverhältnis<br />

begründet wird und die<br />

Probezeit vorbei ist, sollte die Firma zur<br />

bAV beraten müssen.<br />

Drewes: Ich bin ja nicht grundsätzlich nur<br />

<strong>für</strong> die halbe Courtage. Aber in größeren<br />

Kollektiven, wo die bAV nach Möglichkeit<br />

per Listenverfahren abgearbeitet<br />

wird, braucht man eine halbe Courtage,<br />

alles andere wäre fahrlässig. Wenn tatsächlich<br />

Einzelberatungen in der bAV<br />

Mehraufwand rechtfertigen, kann es auch<br />

höhere Courtage geben. Dennoch: In der<br />

bAV wird vollkommen falsch honoriert.<br />

Das Geschäft ist gar nicht geeignet <strong>für</strong><br />

Abschlussvergütungen. Die nötige Verwaltung<br />

bedeutet Aufwand, der anständig<br />

honoriert werden sollte. Aber gerade in<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 9

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