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Einführung in die Indische Philosophie - Amerbauer Martin

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<strong>Amerbauer</strong> Mart<strong>in</strong>: <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Indische</strong> <strong>Philosophie</strong> 10<br />

Übersicht über <strong>die</strong> Vedische Literatur:<br />

SHRUTI (Offenbarung, ‚das Gehörte‘, Veden im engeren S<strong>in</strong>ne)<br />

Samhita<br />

Rigveda Samaveda Schwarzer Weißer Yajurveda Atharvaveda<br />

Brahmana und Aranyaka<br />

Upanishad<br />

Satapatha-Br<br />

Aitareya-Up Chandogya-Up Katha-Up Brhadaranyaka-Up Prashna-Up<br />

Kaushitaki-UpKena-Up Taittiriya-Up Isha-Up Mundaka-Up<br />

Shvetashvatara-Up Mandukya-Up<br />

SMRITI (Überlieferung, ‚das Er<strong>in</strong>nerte‘, Veden im weiteren S<strong>in</strong>ne)<br />

Vedanga (‚Glieder des Veda‘)<br />

Grundlegende Ideen und philosophische Bedeutung der Veden:<br />

Die Veden s<strong>in</strong>d durch <strong>die</strong> magische Kraft des Wortes mündlich überlieferte Texte zur<br />

Verehrung der Götter und Gött<strong>in</strong>nen. Die Genauigkeit des Lernens ist wichtig, erst später<br />

wurden sie auf vergänglichem Material schriftlich fixiert.<br />

Der brahmanischen Tradition nach s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Veden nicht-menschlichen Ursprungs, sondern<br />

göttliche Offenbarung. Shruti ist das, was von den Weisen (den Rishis) gehört wurde.<br />

Den Veden nach stellt sich im Menschen das Selbst (Atman) besonders deutlich dar, er ist<br />

vorzüglich mit Intelligenz begabt. Der Mensch hat se<strong>in</strong>e ausgezeichnete Stellung im Kosmos<br />

durch se<strong>in</strong>en Zugang zum Wissen um <strong>die</strong> religiöse Pflicht (Dharma), deren Ausübung dem<br />

Menschen Ver<strong>die</strong>nste anhäuft.<br />

Die Veden legen den Grundste<strong>in</strong> des <strong>in</strong>dischen Kastenwesens 13 : nur <strong>die</strong> Brahmanen haben das<br />

Wissen um Dharma und s<strong>in</strong>d geeignet für das Studium der Veden.<br />

Die Veden s<strong>in</strong>d Gegenstand der argumentativen Ause<strong>in</strong>andersetzung sowohl <strong>in</strong> den<br />

orthodoxen, <strong>die</strong> Autorität der Veden (als Erkenntnismittel) anerkennenden Systemen der<br />

<strong>in</strong>dischen <strong>Philosophie</strong> (Mimamsa, Vedanta, Sankya, Yoga, Nyaya, Vaisheshika), als auch <strong>in</strong><br />

den heterodoxen, <strong>die</strong> Autorität der Veden verwerfenden Systemen (Ja<strong>in</strong>ismus, Buddhismus).<br />

Das erste philosophische Denken im engeren S<strong>in</strong>ne bildet sich <strong>in</strong> den Upanishaden heraus:<br />

angenommene Identität der Weltseele (Brahman) mit der Individualseele (Atman); Lehre von<br />

Karma und Samsara, von Tatenvergeltung und dem Kreislauf der Wiedergeburten.<br />

13 Die oberen drei Kastengruppen (<strong>die</strong> Zweimalgeborenen) s<strong>in</strong>d: Brahmanen, Krieger, Händler/Bauern. Daneben<br />

gibt es noch <strong>die</strong> vierte Kaste der Arbeiter/Sklaven und <strong>die</strong> nicht-arischen Kastenlosen (Parias).

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