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Eine gute Lösung:<br />
Wer kennt sie nicht? Patienten, die seit<br />
Jahren einen transurethralen oder suprapubischen<br />
Katheter haben und immer wieder<br />
durch rezidivierende Harnwegsinfekte<br />
auffallen. Oftmals erinnert sich niemand<br />
mehr an den Anlass für die Harnableitung<br />
und in den Arztbriefen und der Pflegedokumentation<br />
ist der Grund für die Harnableitung<br />
auch längst verloren gegangen. In<br />
den Rettungsstellen, wo diese Patienten<br />
insbesondere nachts und am Wochenende<br />
wegen verlorener, vom Patienten selbst<br />
gezogener oder verstopfter Katheter, oder<br />
einer Hämaturie vorgestellt werden, findet<br />
niemand die Zeit die Indikation für die<br />
Harnableitung zu überprüfen.<br />
Allen Pflegestandards und Leitlinien zum<br />
Trotz werden allzu häufig dauerhafte<br />
Harnableitungen nicht nur bei Harnblasenentleerungsstörungen,<br />
sondern auch<br />
Inkontinenzversorgung<br />
Chancen des intermittierenden<br />
Selbst- oder Fremdkatheterismus<br />
Von Will Nelson Vance, <strong>MB</strong>A, MPH<br />
W. N. Vance leitet seit 2004 die Funktionsabteilung Neuro-Urologie der Kliniken Beelitz GmbH<br />
in Beelitz-Heilstätten nahe Berlin und Potsdam. Während seiner zwanzigjährigen urologischen<br />
Tätigkeit erwarb er weiterhin die Zusatzbezeichnungen Rehabilitations- und Sozialmedizin,<br />
Naturheilkunde, Homöopathie, Ärztliches Qualitätsmanagement und Sexualmedizin. Weiterhin<br />
erhielt er durch Zusatzstudien zwei Magister in medizinnahen Fachgebieten. Die Funktionsabteilung<br />
betreut die Fachklinik für neurologische Frührehabilitation mit über 75 Betten, das Fachkrankenhaus<br />
für Bewegungsstörungen/Parkinson, die Neurologische Rehabilitationsklinik mit<br />
119 Betten sowie das Brandenburgische Querschnittgelähmtenzentrum mit bis zu 60 Behandlungsplätzen<br />
der Kliniken Beelitz GmbH. Es werden Harn- und Stuhlinkontinenz sowie sexuelle<br />
Funktionsstörungen bei allen neurologischen und urologischen Krankheitsbildern behandelt.<br />
Die dauerhafte Harnableitung stellt nur in Ausnahmefällen eine Alternative zum intermittierenden<br />
Selbstkatheterismus (ISK) dar. Der ISK kann bei fast jedem Krankheitsbild eingesetzt werden und Risiken<br />
wie Restharn minimieren.<br />
zur Behandlung von Harninkontinenz<br />
und zur Erleichterung der Pflegetätigkeit<br />
eingesetzt. Längst ist bekannt, dass die<br />
Häufigkeit von MRSA- und ESBL-Infektionen<br />
positiv mit der Häufigkeit von Harnableitungen<br />
korreliert, dass nach vielen<br />
katheterbedingten Harnwegsinfektionen<br />
in den Antibiogrammen nur noch Multiresistenzen<br />
zu finden sind, uns langsam<br />
aber sicher die Wirksamkeit der Antibiotika<br />
ausgehen, dass Harnableitungen die<br />
Immobilität der Patienten fördern und<br />
dass Patienten mit eingeschränkten kognitiven<br />
und kommunikativen Fähigkeiten<br />
sich manchmal nur deshalb den Katheter<br />
ziehen, damit die Schmerzen in der Harnblase<br />
und -röhre endlich aufhören. Aber<br />
oft bleibt es dabei – beim Dauerkatheter.<br />
Dauerhafte Harnableitungen, die transurethralen<br />
mehr als die suprapubischen,<br />
haben eine Lobby von der die Methode<br />
des Selbst- oder Fremdkatheterismus nur<br />
träumen kann.<br />
Mit dem Begriff des intermittierenden<br />
Selbstkatheterismus ist untrennbar das<br />
Krankheitsbild der Querschnittlähmung<br />
verbunden. In den Leitlinien zur urologischen<br />
Behandlung Querschnittgelähmter<br />
wird der intermittierende Selbstkatheterismus<br />
als anzustrebende Form der Harnblasenentleerung<br />
bei kompletter und inkompletter<br />
Querschnittlähmung und bei<br />
gleichzeitigem Vorliegen einer neurogenen<br />
Harnblasenentleerungsstörung empfohlen.<br />
Dies ist inzwischen Standard und führt<br />
(allgemein akzeptiert) zu einer deutlichen<br />
Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung<br />
der Betroffenen.<br />
Doch die Methode des Selbstkatheterismus<br />
ist auch für andere Krankheitsbilder, die<br />
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