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2007 pdf - Aidshilfe Oberösterreich

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Jahresbericht <strong>2007</strong>


Richtlinien der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH<br />

Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ ist stets bestrebt, die Gesundheit zu<br />

schützen, Solidarität mit HIV-positiven und an AIDS erkrankten Personen zu üben<br />

sowie die Achtung vor der menschlichen Person hochzuhalten.<br />

Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ bemüht sich, bei allen Menschen das<br />

gegenseitige Vertrauen, Verstehen, die Zusammenarbeit und die Bemühungen um<br />

den Kampf gegen das Human Immunodeficiency Virus zu fördern.<br />

Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ fragt nicht nach der Nationalität, dem<br />

Geschlecht, der Rasse, der Religion, der sozialen Stellung, der sexuellen<br />

Orientierung oder der politischen Zugehörigkeit. Sie ist ausschließlich bemüht, den<br />

Betroffenen nach der Größe ihres Leides beizustehen und die Notstände nach<br />

Kräften zu lindern.<br />

Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ ist ein Verein freiwilliger und uneigennütziger<br />

Hilfe.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Vorwort von Bundesministerin Dr. Andrea Kdolsky für den Jahresbericht der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

Foto: Jungwirth<br />

Seit Beginn der Epidemie in den frühen achtziger Jahren hat sich AIDS unaufhaltsam<br />

auf der ganzen Welt ausgebreitet. In Westeuropa konnte die Epidemie durch eine<br />

Reihe von Informations- und Aufklärungsmaßnahmen unter Kontrolle gehalten<br />

werden. In den Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch breitet sich HIV<br />

unaufhaltsam weiter aus. Heute ist die Krankheit in diesen Regionen zu einer der<br />

häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten geworden. Außerdem hat AIDS vor<br />

allem in den östlichen Teilen Europas zu einem erneuten Anstieg von Tuberkulose<br />

geführt. Die Koinfektionen mit AIDS und Tuberkulose sind zu einer neuen<br />

Herausforderung für die Gesundheitspolitik geworden.<br />

AIDS ist heute kein rein medizinisches Problem mehr, sondern die Krankheit hat<br />

eine bedrohliche sozioökonomische Dimension angenommen. AIDS ist nach wie vor<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


nicht heilbar. Der universelle Zugang zu antiretroviraler Therapie hat die<br />

Überlebenszeiten der Aidskranken jedoch deutlich verbessert und ermöglicht die<br />

Lebensqualität über Jahre aufrechtzuerhalten. Der freie Zugang zu Diagnostik und<br />

Behandlung war in Österreich von Beginn an oberstes Gebot.<br />

Die Prävention ist unumstritten der wichtigste Faktor im Kampf gegen AIDS. In<br />

Europa sind die Hauptbetroffenen nach wie vor homosexuelle Männer. Die<br />

heterosexuellen Übertragungswege dominieren in Hochinzidenzländern. Rund 40 %<br />

der in Österreich 2006 und <strong>2007</strong> festgestellten Neuinfektionen betrafen Migranten,<br />

bei denen die Infektion in den Herkunftsländern erfolgte.<br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH als eine Folgeorganisationen der<br />

Österreichischen AIDS-HILFE begleitete die Ministerien in ihrer Präventionsarbeit<br />

durch die großen AIDS-Kampagnen Ende der 80er und am Beginn der 90er Jahre.<br />

Die gemeinsamen Anstrengungen der AIDS-Hilfe und der Ministerien gingen in<br />

Richtung Prophylaxe und Prävention, wobei die AIDS-Hilfen sich zusätzlich den<br />

sozialen Aspekten der Krankheit widmeten.<br />

Auch wenn seit 1997 die ersten wirksamen Kombinationstherapien zur Steigerung<br />

der Lebenserwartung bei Erhaltung der Lebensqualität zur Verfügung stehen, bleiben<br />

Informations- und Aufklärungsarbeit Jugendlicher sowie Schwerpunktarbeit in<br />

Hochrisikogruppen nach wie vor das Hauptaufgabengebiet der österreichischen<br />

AIDS-Hilfen. Auch wenn die Epidemie in Österreich nicht jenes Ausmaß<br />

angenommen hat, welches Mitte der 80er Jahre zu befürchten war, muss betont<br />

werden, dass sich in Österreich täglich nach wie vor ein bis zwei Personen mit dem<br />

HI-Virus infizieren.<br />

Augrund der hohen Überlebensraten steigert sich die Zahl der zu versorgenden HIVpositiven<br />

Personen jährlich. Auch die Öffnung der EU, die neuen Mitgliedstaaten und<br />

die neuen Anrainerstaaten der EU rechtfertigen nach wie vor die Präsenz eines<br />

wirksamen Präventionsinstrumentes. Die Daseinsberechtigung der Österreichischen<br />

AIDS-Hilfen im Allgemeinen und der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH im<br />

Besonderen, misst sich nicht an der Anzahl der HIV-Positiven sondern im Gegenteil<br />

an der Anzahl der verhinderten Infektionen.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Ich bedanke mich sehr herzlich bei der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für jeden<br />

einzelnen verhinderten Fall und hoffe auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen meinem Ressort, den Landesbehörden sowie allen freiwilligen Helfern im<br />

Kampf gegen AIDS.<br />

Ihre<br />

Andrea Kdolsky<br />

Bundesministerin<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Geleitwort von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer für den Jahresbericht der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

Aufklärung, Beratung, Enttabuisierung<br />

Weltweit leben derzeit 42 Millionen Menschen mit dem Aids-Virus, 22 Millionen sind<br />

bereits verstorben. Zur Zeit geht der Oberste Sanitätsrat davon aus, dass es in<br />

Österreich zwischen 12.000 und 15.000 HIV-Infizierte gibt.<br />

Ziel der Arbeit der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH und ihren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern – bestehend aus Psychologen, Sozialarbeitern, Soziologen und Ärzten –<br />

ist die gezielte Information der Bevölkerung darüber, wie das HI-Virus übertragen<br />

wird und welche Verhaltensweisen eine Infektion verhindern. Durch vielfältige<br />

Methoden soll erreicht werden, dass jede/r Einzelne/r Wissen und Information in<br />

persönliches Verhalten zu integrieren lernt. Durch diverse Therapien sind Infektion<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


zw. Krankheit behandelbar, wenn auch nicht heilbar geworden. Da es<br />

wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit keinen Impfstoff gegen HIV geben wird, bleibt<br />

eine verstärkte Prävention als einzige Möglichkeit, die Ausbreitung dieser Krankheit,<br />

die auch vor unserem Land nicht Halt macht, zu verhindern.<br />

Aus diesem Grund ist die möglichst frühe Erkennung einen HIV-Infektion sinnvoll und<br />

wichtig. Daher entwickelt die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH seit vielen Jahren<br />

vielfältige Aktivitäten gegen die Immunschwäche. Beratung, Betreuung und<br />

Prävention bilden die Schwerpunkte eines innovativen Konzepts, dessen Umsetzung<br />

auch vom Land <strong>Oberösterreich</strong> finanziell unterstützt wird. Es muss gewährleistet<br />

sein, dass infizierte Menschen medizinisch und sozial betreut und nicht von der<br />

Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Tabus sollen abgebaut werden, um die<br />

Aufklärung über die Krankheit voranzutragen.<br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH erfüllt damit eine wichtige soziale und<br />

gesellschaftliche Aufgabe, die auch im neuen Jahresbericht deutlich zum Ausdruck<br />

kommt. Als Landeshauptmann danke ich Ihnen dafür sehr herzlich.<br />

Dr. Josef Pühringer<br />

Landeshauptmann<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Geleitwort von Landesrätin Silvia Stöger für den Jahresbericht der AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

Vielfältige Aktivitäten<br />

Der bundesweite Trend, dass die Zahl der HIV-Infektionen wieder zunimmt, hat sich<br />

leider auch in unserem Bundesland bestätigt. Allein in <strong>Oberösterreich</strong> gab es im<br />

vergangenen Jahr 69 neue Infektionen. Durch die verbesserten medizinischen<br />

Behandlungsmöglichkeiten kann zwar die Lebensdauer und die Lebensqualität der<br />

Erkrankten erhöht werden, eine Heilung gibt es aber nach wie vor nicht.<br />

Unter den vielen Organisationen, die sich mit der Bekämpfung von AIDS befassen,<br />

nimmt die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH einen besonderen Rang ein. Ärzte,<br />

Soziologen und Sozialarbeiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, in Not geratene<br />

Menschen bei der Bewältigung ihrer schweren Krankheit hilfreich zur Seite zu<br />

stehen. Die allein im Vorjahr durchgeführten 1342 HIV-Tests und 4169 persönlichen<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Beratungsgespräche dokumentieren, wie sehr sich die AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH mit ihren Angeboten etabliert hat.<br />

In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit nützen, um allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für ihren Kampf gegen die<br />

Krankheit AIDS meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen und wünsche<br />

auch in Zukunft ein so erfolgreiches Wirken.<br />

Dr. in Silvia Stöger<br />

Landesrätin<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Geleitwort von Bürgermeister Franz Dobusch für denJahresbericht der AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

Aids geht uns alle an!<br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist die erste Anlaufstelle rund um die<br />

Immunschwächekrankheit. Das große Angebotsspektrum reicht von der Aufklärung<br />

möglicher Ansteckungsrisiken, der Durchführung von HIV-Tests bis zur Betreuung<br />

Infizierter, Erkrankter und deren Angehörigen.<br />

Aids ist eine Krankheit, die bis heute nur durch verstärkte Prävention in den Griff zu<br />

bekommen ist. Deshalb stellt die Enttabuisierung dieser Immunschwäche das<br />

wichtigste Mittel gegen seine Ausbreitung dar.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH versucht mittels psychosozialer und<br />

medizinischer Hilfestellung den betroffenen Personen so gut wie möglich zur Seite zu<br />

stehen und ihnen Halt zu geben. Mittels Aufklärungstätigkeit wird ein großer Beitrag<br />

zur Eindämmung dieser tödlichen Krankheit geleistet.<br />

Ihr Verein ist eine wichtiger Partner für die Gesundheitspolitik der Stadt Linz dar. Ich<br />

bedanke mich sehr herzlich bei allen MitarbeiterInnen für ihr großes Engagement im<br />

Dienste der Gesundheit und der Menschlichkeit.<br />

Franz Dobusch<br />

Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Geleitwort von Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal für den Jahresbericht der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

AIDS ist kein Zufall!<br />

Menschen können in Situationen kommen, aus denen sie alleine nur sehr schwer<br />

einen Ausweg sehen. Begleitung und professionelle Unterstützung sind dann<br />

besonders notwendig.<br />

Gerade bei HIV-Infektionen können oder wollen sich Betroffene nicht ihren Familien<br />

oder dem Freundeskreis anvertrauen.<br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH versucht menschliches Leid zu verhindern<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


oder zu lindern. Bestmögliche Hilfe wird mit anonymer und kostenloser<br />

psychosozialer Begleitung und Beratung angeboten. Auch Informationsmaterialien<br />

rund um das Thema Aids werden zur Verfügung gestellt.<br />

Diese Maßnahmen sollen die Gesundheit schützen, gegenseitiges Vertrauen<br />

aufbauen, Hilfe in schwierigen Zeiten sein und die Bemühungen um den Kampf<br />

gegen das Human Immunodeficiency Virus fördern.<br />

Als Gesundheitsreferentin der Stadt Linz bedanke ich mich bei allen MitarbeiterInnen<br />

für ihren tatkräftigen Einsatz und wünsche alles Gute für die Zukunft.<br />

Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal<br />

Gesundheitsreferentin der Landeshauptstadt Linz<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Geleitwort des Präsidenten Erich O. Gattner, MSc, für den Jahresbericht der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH <strong>2007</strong><br />

„Die Immunschwächekrankheit AIDS ist nicht heilbar." Sie fordere deshalb mehr persönliche Verantwortung ein.<br />

"Es gibt Anzeichen dafür, dass der Gebrauch von Kondomen zurückgeht. Kondome sind aber der einzige Schutz<br />

vor einer Ansteckung", so die Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky.<br />

Die Negativseite der guten Erfolge, die mit der Therapie gemacht werden, ist, dass<br />

Menschen gleichgültiger geworden sind. Ja, man kann die HIV-Infektion behandeln,<br />

doch die Behandlung ist oft kompliziert, sehr teuer und mit vielen Nebenwirkungen<br />

behaftet. Es ist eine lebenslange Therapie und das HI-Virus ist sehr kompliziert und<br />

raffiniert. Es verändert nämlich immer wieder seine Struktur. Deshalb gibt es auch<br />

neue Resistenzen. Das Virus passt sich an und auch deshalb muss weiterhin alles<br />

unternommen werden, um jede neue Infektion zu verhindern. Prävention, Testung,<br />

Beratung & Betreuung sind die Eckpfeiler der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Wir<br />

engagieren uns seit vielen Jahren in diesem gesundheitspolitisch so wichtigen<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Bereich, und wir alle stellen unsere Arbeit im Verein spezifisch auf die Bedürfnisse<br />

der <strong>Oberösterreich</strong>erInnen ein.<br />

Ich wünsche mir, dass das Bewusstsein um HIV/Aids bei allen Menschen nicht nur<br />

am Weltaidstag, am 1. Dezember, eine Rolle spielt, sondern an 365 Tagen im Jahr.<br />

Ich wünsche mir, dass man sich der Sache so bewusst ist wie in den achtziger Jahre<br />

- nur ohne die Panikmache von damals. Zudem sollte neben dem Verantwortungsgefühl<br />

und dem Wissen über den eigenen HIV- Status ( = Test), das Bedürfnis<br />

wieder steigen, anderen Menschen helfend zur Seite zu stehen und nicht mit Ausgrenzung<br />

zu begegnen.<br />

Ich wünsche mir, dass Medien weniger selektiv berichten und vor allem, dass man<br />

davon abkommt zu glauben, dass Aids schon heilbar ist, denn auch wenn gute<br />

Medikamente den Ausbruch der Krankheit inzwischen möglicherweise lange<br />

hinauszögern können, Aids bleibt immer noch tödlich.<br />

Der Verein AIDSHILFE OBERÖSTERREICH braucht einen neuen Standort, denn in<br />

der Langgasse 12 platzt alles aus den Nähten. Nicht behindertengerechte und<br />

verwinkelte Räumlichkeiten sind weder für die dort Hilfesuchenden, noch für die<br />

grundsätzliche Arbeit die dort geleistet wird, erträglich. Der jahrelange Missstand war<br />

begleitet von oft mühsamen Verhandlungen mit Geldgebern und Förderern, um – im<br />

Sinn der Sache – die Prävention und Beratung, sowie die Testung zum Thema<br />

HIV/Aids, Hepatitis endlich in adäquaten Räumen realisieren zu können.<br />

Das Land <strong>Oberösterreich</strong> hat reagiert, der Bund sich verweigert.<br />

Durch den Einsatz von SpenderInnen, dem Mitwirken vieler Firmen sowie dem hohen<br />

persönlichen Einsatz der MitarbeiterInnen ist es gelungen, zu einem befriedigenden<br />

Ergebnis zu kommen. Nach langen Verhandlungen und der Zusicherung eines Teiles<br />

der Finanzierung durch das Land <strong>Oberösterreich</strong> konnte der Vertrag für neue<br />

Vereins- und Beratungsräumlichkeiten in der Lentia City, Blütenstrasse15/2<br />

unterschrieben werden.<br />

Mein besonderer Dank gilt allen SpenderInnen, GönnerInnen, HelferInnen,<br />

MitarbeiterInnen, Funktionären und Vereinsmitgliedern sowie all den Menschen, die<br />

uns bei unseren Anliegen <strong>2007</strong> so kräftig unterstützt und gefördert haben.<br />

__________________________________________________________________________<br />

JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Zum ersten Mal in der Geschichte der österreichischen <strong>Aidshilfe</strong>n hat die AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH im Jahr <strong>2007</strong> an verdiente Persönlichkeiten Verdienst- und<br />

Ehrenzeichen verliehen.<br />

Die Arbeit für die MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH gestaltet<br />

sich vielfältig und wird immer intensiver im Bemühen das Virus an der Ausbreitung zu<br />

hindern, aber wir brauchen jeden Einzelnen, der dabei hilft, sich und andere zu<br />

schützen<br />

Meinen Appell richte ich weiter an die Verantwortlichen, ihre Hilfszusagen nicht bei<br />

Worten zu belassen, sondern diesen entsprechende Taten folgen zu lassen, damit in<br />

unserem Land weiterhin entsprechende Prävention, Testung, Beratung & Betreuung<br />

zum Themenkreis HIV/Aids von unseren Fachleuten, zugunsten der Bevölkerung<br />

erfolgen kann. Der erschreckende Anstieg an Neuinfektionen im Jahr <strong>2007</strong> zeigt wie<br />

dringend notwendig das ist!<br />

Der Jahresüberblick zeigt, dass die Vielzahl an Projekten, Aktivitäten, aber auch an<br />

Beratungen, Testungen, Veranstaltungen, Vorträgen und all die vielen Bemühungen<br />

sich zeigen lassen können. Mit wenigen Mitteln und hohem Einsatz vieler Menschen<br />

gelingt es zu beweisen, dass das Thema HIV/Aids aktuell bleibt, wenngleich in der<br />

Öffentlichkeit immer wieder versucht wird, das Thema zu ignorieren. Die Realität von<br />

Betroffenen mahnt uns, nicht nachzugeben in unserem Bemühen daran zu erinnern,<br />

dass der persönliche Schutz das einzig wirksame Handeln darstellt und daran, dass<br />

die Verantwortung dafür immer bei jedem selbst liegt!<br />

DGKP Erich O. Gattner, MSc<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Vorstand und Ausschuss S 1<br />

Landessekretariat und Beratungsstelle S 2<br />

HIV/AIDS in <strong>Oberösterreich</strong> und Österreich S 4<br />

Prävention S 8<br />

Veranstaltungen rund um den Welt-Aidstag S 15<br />

Beratung und Testung S 18<br />

Betreuung S 31<br />

Veröffentlichungen, Publikationen S 38<br />

Fortbildung S 38<br />

Impressum S 39<br />

Presse, Radio, TV S 40<br />

Pressespiegel <strong>2007</strong><br />

__________________________________________________________________________<br />

JAHRESBERICHT <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH


Präsident<br />

Geschäftsgruppe Marketing<br />

Kassier<br />

Geschäftsgruppe Finanzen<br />

VORSTAND<br />

Erich O. Gattner, MSc<br />

Branko Mihajlov<br />

Geschäftsgruppe Personal Mag. Gernot Fieber<br />

Präsident<br />

Vorstand<br />

DER AUSSCHUSS<br />

Ärztlicher Referent Prim. Univ. Prof. Dr. Helmut Mittermayer<br />

Marketingreferent Mag. Erich Haneschläger<br />

Landessekretärin DDr. Elisabeth Müllner<br />

Betriebsratsvorsitzender Mag. Bernhard Resch<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 1


Landessekretariat<br />

LANDESSEKRETARIAT und BERATUNGGSSTELLE<br />

DDr. Elisabeth Müllner Juristin, Pädagogin Landessekretärin 38 Wstd.<br />

Psychotherapeutin<br />

Uta Hauer Sekretariat 38 Wstd.<br />

Beratung<br />

Mag. Monika Klinische Psychologin Testberatung 9,5 Wstd.<br />

Pomberger-Kugler Gesundheitspsychologin<br />

Psychotherapeutin<br />

Mag. Bernhard Resch Theologe Prävention 33,25 Wstd.<br />

selbständiger Testberatung<br />

Religionspädagoge psychologische Betreuung<br />

Mag. Klaus Stummer Gesundheitspsychologe Testberatung 23,75 Wstd.<br />

Klinischer Psychologe psychologische Betreuung<br />

Psychotherapeut Prävention<br />

Prävention – Szenenarbeit<br />

Mag. Erik Pfefferkorn Sozialwirt Prävention 23,75 Wstd.<br />

Szenenprävention<br />

Mag. Brigitte<br />

Kiesenhofer, MSc Sozialwirtin Prävention 28,5 Wstd.<br />

(seit 01.02.<strong>2007</strong>) Betreuung<br />

Betreuung<br />

Mag. (FH) Ingrid Sozialarbeiterin Betreuung 38 Wstd.<br />

Neumeier Prävention<br />

Ärztlicher Dienst 12 Wstd.<br />

Dr. Walter Fierlinger Beratung – Blutabnahme<br />

Dr. Monika Pichler Beratung – Blutabnahme<br />

Dr. Bernhard Ruhs Beratung – Blutabnahme<br />

Dr. Claudia Schmidjörg-Leber Beratung – Blutabnahme<br />

Dr. Christoph Selenko Beratung – Blutabnahme<br />

Dr. Gerald Wolfschütz Beratung – Blutabnahme<br />

Reinigung<br />

Semije Dzelili 12 Wstd.<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 2


Zivildiener<br />

Martin Huch – Anton Hartl<br />

Ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

Sonja Rudelstorfer Buddy<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 3


HIV/AIDS IN OBERÖSTERREICH UND ÖSTERREICH<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurde in <strong>Oberösterreich</strong> bei 69 Personen die HIV-Infektionen neu<br />

diagnostiziert. Die Zahl der neu festgestellten HIV-Infektionen hat sich damit im Vergleich<br />

zum Jahr 2006 um nahezu ein Drittel erhöht.<br />

Bundesland neu festgestellte<br />

HIV-Infektionen<br />

<strong>2007</strong><br />

HIV-Infektionen<br />

neu festgestellte<br />

HIV-Infektionen<br />

2006<br />

HIV-Infektionen<br />

insgesamt (seit<br />

1985)<br />

Wien 266 256 6654<br />

<strong>Oberösterreich</strong> 69 44 1215<br />

Tirol 36 34 935<br />

Steiermark 76 37 829<br />

Niederösterreich 21 23 390<br />

Salzburg 16 16 354<br />

Vorarlberg 6 14 236<br />

Kärnten 22 16 217<br />

Burgenland 3 2 37<br />

Gesamt 515 442 10867<br />

Angaben des Instituts für Virologie der Universität Wien<br />

In den unten abgebildeten Grafiken sind die Entwicklungsverläufe für Österreich und<br />

<strong>Oberösterreich</strong> der jährlich seit 1985 neu diagnostizierten HIV-Infektionen zu sehen.<br />

Personen<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

HIV-Neuinfektionen in Ö<br />

1993<br />

1995<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 4<br />

Jahr<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

<strong>2007</strong><br />

Ö


In <strong>Oberösterreich</strong> wurden <strong>2007</strong> so viele HIV-Infektionen neu diagnostiziert, dass nur das<br />

Jahr 1987 - der Beginn der gezählten HIV-Testung in <strong>Oberösterreich</strong> - eine höhere<br />

Anzahl aufweist.<br />

Personen<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

HIV-Neuinfektionen in OÖ<br />

1993<br />

1995<br />

Jahr<br />

In <strong>Oberösterreich</strong> wurde im vergangenen Jahr für 15 Menschen die Diagnose Aids<br />

gemeldet, in ganz Österreich wurde sie 56 Mal gemeldet.<br />

Betrachtet man die Geschlechtsverteilung bei den Personen, bei denen eine HIV-<br />

Infektion erstmals festgestellt wurde, so wird aus dem untenstehenden Diagramm<br />

ersichtlich, dass im Jahr 2003 bei mehr Frauen als Männern HIV diagnostiziert<br />

wurde, in den folgenden Jahren kehrte sich dieses Verhältnis wieder um. Allerdings<br />

liegt <strong>Oberösterreich</strong> nach wie vor nicht im Bundestrend, da - österreichweit gesehen<br />

– die Zahl der neu festgestellten HIV-Infektionen bei Frauen eher rückläufig bzw.<br />

gleichbleibend ist, und sich – wiederum österreichweit gesehen – die steigenden<br />

HIV-Infektionszahlen durch mehr HIV-infizierte Männer ergeben.<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 5<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

<strong>2007</strong><br />


Personenanzahl<br />

Personenanzahl<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

neu festgestellte HIV-Infektionen in OÖ<br />

Geschlechtsverteilung<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Jahr<br />

neu festgestellte HIV-Infektionen in Ö<br />

Geschlechtsverteilung<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Jahr<br />

OÖ männl<br />

OÖ weibl<br />

OÖ unbekannt<br />

OÖ gesamt<br />

Ö männl<br />

Ö weibl<br />

Ö unbekannt<br />

Ö gesamt<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 6


Aids-Erkrankungen<br />

Bundesland Aids-Erkrankungen<br />

<strong>2007</strong><br />

Aids-<br />

Erkrankungen seit<br />

1983<br />

davon an Aids<br />

verstorben (seit 1983)<br />

Wien 20 1233 720<br />

<strong>Oberösterreich</strong> 15 433 243<br />

Tirol 9 265 140<br />

Steiermark 0 181 115<br />

Niederösterreich 3 154 69<br />

Salzburg 3 109 54<br />

Vorarlberg 1 117 63<br />

Kärnten 4 68 41<br />

Burgenland 1 30 15<br />

Gesamt 56 2590 1460<br />

Österreichische AIDS-Statistik des BMGF v. 01.03.<strong>2007</strong><br />

An Aids gestorben sind <strong>2007</strong> in <strong>Oberösterreich</strong> laut Statistik 6 Menschen, für ganz<br />

Österreich wurde 21 Mal Aids als Todesursache gemeldet. Hier gilt es allerdings zu<br />

bedenken, dass nicht alle tatsächlichen Todesfälle von HIV-positiven Menschen Eingang<br />

in die AIDS-Statistik finden. Nur die Personen werden gezählt, die an einer Aids-<br />

Erkrankung gestorben sind, nicht jedoch gezählt wird, wenn der Tod durch die Folgen<br />

der Nebenwirkungen der Medikamente z.B. bei Herz- oder Leberversagen oder durch<br />

einen Unfall eingetreten ist.<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 7


Prävention<br />

<strong>2007</strong> wurden von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 196 Workshops (inklusive 17<br />

MultiplikatorInnenschulungen und 14 Vorträge mit insgesamt 3.622 TeilnehmerInnen<br />

abgehalten. Durch 118 Infoverteilaktionen konnten 8.489 Personen erreicht werden. 641<br />

Mal kamen wir der Bitte nach Versand bzw. Ausgabe von Infomaterial nach.<br />

Ein Großteil der von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH geleisteten Präventionsarbeit<br />

betrifft die Aufklärung von jungen Menschen. Dies geschieht zum einen durch<br />

Workshops und Vorträge der MitarbeiterInnen mit bzw. in Schulklassen. Wenn es die<br />

Organisation in den Schulen erlaubt, werden die SchülerInnengruppen ab einer Zahl von<br />

15 geteilt und - wenn möglich - in geschlechtshomogenen Gruppen informiert. Unter dem<br />

gender Aspekt betrachtet, divergieren die von weiblichen und männlichen SchülerInnen<br />

benötigten Informationen und Themenfocussierungen, dem durch die<br />

Geschlechtshomogenität Rechnung getragen werden kann. Der Großteil der Schüler-<br />

Innen befindet sich in der 8. und 9. Schulstufe.<br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH als Trainerin bei<br />

MultiplikatorInnenschulungen<br />

• Peersausbildungen<br />

Diese<br />

Form der MultiplikatorInnen-Schulung fand auch im Jahr <strong>2007</strong> seine Fortsetzung.<br />

In den zweitägigen Ausbildungsblöcken (insgesamt 5 Blöcke) fand für 90 Jugendliche<br />

eine intensive Auseinandersetzung mit der Krankheit HIV/Aids statt. Medizinisches,<br />

psychosoziale Aspekte zu HIV/Aids bzw. deren methodische Umsetzung innerhalb von<br />

Workshops bilden den Kern dieser Ausbildung.<br />

Im Herbst <strong>2007</strong> wurde für schon praxiserfahrene<br />

Peers ein Erfahrungsaustausch<br />

organisiert. Die beiden „updates“ wurden von 38 Jugendlichen genützt. Im Bereich der<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 8


AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist Mag. Bernhard Resch für dieses Aufgabengebiet<br />

zuständig.<br />

• PI-Seminar – Körper – Sprache - Sexualität<br />

Vom 13. – 14. März <strong>2007</strong> fand unter dem Titel „Körper-Sprache-Sexualität: Sexual- und<br />

Aidsaufklärung im Schulalltag unter besonderer Berücksichtigung interkultureller<br />

Entwicklungen“ ein zweitägiges Seminar für das Pädagogische Institut (PI) statt. Das<br />

Seminar richtete sich an PädagogInnen der allgemeinen und berufsbildenden höheren<br />

Schulen. Aufgrund des positiven Feedbacks des Seminars im Jahr 2006 und des<br />

geäußerten Wunsches das Thema Migration verstärkt zu thematisieren, organisierte die<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH (Mag. Pfefferkorn, Mag. Resch) für den zweiten Tag<br />

des Seminars zwei Referentinnen des Instituts für Kultur- u. Sozialanthropologie der<br />

Universität Wien, die den Themenbereich „Islam und Sexualität“ diskutierten.<br />

Preisverleihung<br />

Am Donnerstag den 8. Februar <strong>2007</strong> fand die Verleihung des Gesundheitspreises der<br />

Stadt Linz im Alten Rathaus statt. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH erhielt den 1.<br />

Preis für das Projekt der Jugendfilmtage 2006 mit dem Film „Fickende Fische“ und den<br />

jugendgemäßen Aktionen vor und nach dem Film zum Thema HIV/Aids. Motiviert durch<br />

diesen Preis und dem damit verbunden Preisgeld fanden in unmittelbarer Nähe zum<br />

Weltaidstag die<br />

Filmwochen <strong>2007</strong><br />

statt. Im Moviemento-Programmkino wurde für Schulklassen des 11. und 12. Schuljahres<br />

aus dem Großraum Linz die MTV-Eigenproduktion „Transit“ gezeigt. Von einem/r<br />

MitarbeiterIn der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH wurde das Publikum ins Thema<br />

HIV/Aids eingeführt. Der von MTV kostenlos zur Verfügung gestellte Film und die<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 9


ewährte gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Kinos ergaben einen<br />

spannenden filmischen Präventionsimpuls. In den drei Wochen vom 3. – 21. Dezember<br />

lief der 90 Minuten Film 21mal mit insgesamt 1000 jugendlichen BesucherInnen.<br />

Kondome und Informationen für Maturareisende<br />

Auf die Ferienzeit zielt die vor einigen Jahren eingeführte Aktion ab, MaturantInnen vor<br />

dem Antritt ihrer Maturareise ein Kondom und Infomaterial zukommen zu lassen. Jedes<br />

Jahr bekommen die KlassensprecherInnen der jeweiligen oberösterreichischen<br />

Maturaklassen in den Monaten April/Mai eine Information, für ihre Maturareise<br />

entsprechend der Klassenstärke Kondome und Kurzinformationen zu HIV und anderen<br />

sexuell übertragbaren Krankheiten bei der AIDSHILFE OBERÖSTER-REICH anfordern<br />

zu können. 102 Maturaklassen nahmen <strong>2007</strong> dieses Angebot an und forderten 3234<br />

„Reisepackages“ an.<br />

Verkehrsführerschein<br />

Präventionskampagne des Gesundheitsministeriums für Jugendliche gemeinsam mit den<br />

AIDS-Hilfen Österreichs<br />

Im Frühjahr <strong>2007</strong> ging die temporäre Homepage www.verkehrnieohne.at online, die<br />

Informationen rund um das Thema HIV und Verhütung in altersadäquater Form<br />

gemeinsam mit einem Gewinnspiel zur Verfügung stellte, Sogenannte<br />

Verkehrsführerscheine mit eingeklebtem Kondom wurden in Schulen an Jugendliche<br />

verteilt.<br />

Ö3 - Life Ball Express Zug<br />

letzte Vorbereitungen im Bahnhof Linzer Ö3-Life Ball Express Eskortservice<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 10


Zum 1. Mal wurden Mitereisende des Ö3 - Life Ball Express Zuges von einem<br />

„Eskortservice“ der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH am Linzer Hauptbahnhof auf den<br />

Bahnsteig geleitet, die ihre Fahrt nach Wien zum Life Ball antraten. Auf seiner Fahrt<br />

nach Wien wurde der Ö3- Life Ball Express Zug und seine bunten Gäste am Bahnsteig<br />

mit Trillern und Seifenblasen herzlich willkommen geheißen.<br />

Unterstützung von Studierenden und SchülerInnen<br />

Einzelne SchülerInnen und StudentInnen befassen sich intensiver mit verschiedenen<br />

Aspekten von HIV/Aids und schreiben dazu Arbeiten. Auf Anfrage unterstützen die<br />

MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH dabei inhaltlich. Die<br />

Erscheinungsbilder der gefertigten Arbeiten können dabei recht unterschiedlich sein:<br />

Zum einen die Diplomarbeit von Bettina Gradl an der Johannes Kepler Universität<br />

Linz/Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik: mit dem Titel „HIV/AIDS als<br />

gesellschaftspolitische Herausforderung unter besonderer Berücksichtigung von Frauen<br />

und Prävention“, zum anderen das Projekt „Was denkst du?“, der HAS Rudigierstraße/<br />

Linz, in dem SchülerInnen eine Befragung zum Thema „HIV/Aids“ durchführten und eine<br />

Benefiztombola zugunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH organisierten.<br />

Homepage<br />

Neben der ständigen Aktualisierung der Aidsstatistik, den aktuellen Veranstaltungsankündigungen<br />

und Berichten von Veranstaltungen in <strong>Oberösterreich</strong>, wurde der<br />

zielgruppenspezifische Bereich für die Peer-Ausbildung weiter ausgebaut, um für Peers<br />

einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu relevanten Informationen zu<br />

ermöglichen. Die Zugriffe auf die Homepage blieben mit über 60.000 im Berichtsjahr in<br />

etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Homepage wird von Mag. Stummer betreut.<br />

Prävention mit schwulen Männern und MSM (Männer, die Sex mit Männern<br />

haben)<br />

• Vorortarbeit in der Linzer Szene<br />

Für die Vorortarbeit in der Linzer Szene konnte das Musik Café Sax als weiteres Lokal<br />

gewonnen werden, in dem regelmäßig Informationsmaterialien und Kondome mit<br />

Gleitgel verteilt werden. Für die Präventionsarbeit mit schwulen Männern ist Mag.<br />

Pfefferkorn zuständig.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 11


• Gayromeo-Projekt – virtuelle Prävention<br />

Seit Februar des Jahres <strong>2007</strong> beteiligt sich die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH (Mag.<br />

Pfefferkorn) bei einem länderübergreifenden Online-Präventionsprojekt auf der<br />

Homepage www.gayromeo.com. Gayromeo ist das größte Internetkontaktportal für MSM<br />

im deutschsprachigen Raum, über das auch zahlreiche Sexkontakte vereinbart werden.<br />

Unter Federführung der DAH (Deutsche <strong>Aidshilfe</strong>) entstand die Idee, eine Kooperation in<br />

der virtuellen Prävention auf obiger Internetseite mit in der HIV-Prävention tätigen<br />

Professionalisten aus der Schweiz, Österreich und Deutschland anzustreben. Damit wird<br />

eine möglichst hohe zeitliche Präsenz von Beratern, die online direkt auf Fragen der<br />

Besucher des Portals eingehen können, gewährleistet.<br />

• „Lust auf schwul sein – Lust auf Leben“ - bundesweite MSM-Kampagne<br />

Für das Jahr <strong>2007</strong> wählten die AIDS-Hilfen Österreichs die Prävention bei MSM als ihren<br />

Medienschwerpunkt. Unter obigem Motto startete im Laufe des Septembers <strong>2007</strong> die<br />

bisher größten österreichweite Präventionskampagne für MSM.<br />

Zur Einführung der Kampagne wurde auf zahlreichen Homepages mittels Banner auf ein<br />

Internet-Gewinnspiel hingewiesen. Im Rahmen dieses Gewinnspiels sollte ein Name für<br />

den auf den Informationsträgern abgebildeten Kondommann gefunden werden (s.<br />

Abbildung). Der Sieger wurde mittels Voting durch das Internet-Publikum ermittelt.<br />

Unter den knapp 1.400 abgegebenen Stimmen setzte sich „Stülpi“ mit 34% der Stimmen<br />

als Namensgeber für das Kondom-Maskottchen der Kampagne durch. Bei einer<br />

Pressekonferenz im Cafe Landtmann in Wien wurde die Namensgebung des<br />

Maskottchen bekannt gegeben und die Kampagne mit den verschiedenen<br />

Informationsträgern einem breiten Publikum vorgestellt. Diese Hauptinformationsträger<br />

(Poster, Zündhölzer, Kalender, Flyer, Kondome und Postkarten) wurden im November<br />

und Dezember in Szenelokalen und auf Szeneevents verteilt.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 12


• „Von Kalifen, Prinzen und ihren Zauberstäben“ – märchenhafte Lesung<br />

Anlässlich der österreichweiten Kampagne für MSM veranstaltete die AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH in Kooperation mit der Szenebar Stonewall am Sonntag, den 16.<br />

Dezember <strong>2007</strong>, unter dem Titel „Von Kalifen, Prinzen und ihren Zauberstäben“ eine<br />

märchenhafte Lesung der anderen Art. 70 BesucherInnen lauschten im bestens<br />

besuchten Stonewall den märchenhaften Worten von Dominik Klinger, Tom Pohl, Peter<br />

Reinthaler, Joachim Rathke sowie Veit Schmidt. Die abenteuerlichen Lesereisen<br />

verführten die Gäste unter anderem in die mystische, isländische Zwergenwelt oder die<br />

orientalische Homoerotik von 1001 Nacht. Alles in allem ein höchst amüsanter, lustvoller<br />

und stimmungsvoller Abend. Herzlicher Dank gebührt an dieser Stelle den Vorlesern<br />

sowie der Crew des Stonewalls.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 13


Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH auf dem DÖAK <strong>2007</strong><br />

Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH war beim 3. deutsch-österreichischen<br />

Aidskongress - dem bedeutendsten und größten deutschsprachigen Fachkongress im<br />

Bereich HIV/AIDS - vom 27. bis 30. Juni in Frankfurt am Main mit 3 Beiträgen über die 3<br />

Kernbereiche der AIDS-Hilfearbeit (Prävention, Beratung und Betreuung) vertreten.<br />

Im Rahmen des Symposiums „Migration – eine Herausforderung für die Versorgung und<br />

Prävention von HIV und AIDS“ wurde unter dem Vortragstitel „HIV-Prävention mit<br />

männlichen, jugendlichen Flüchtlingen“ von den Erfahrungen in der Arbeit mit obiger<br />

Zielgruppe berichte (Mag. Pfefferkorn).<br />

Im Bereich der Beratung referierte Mag. Stummer über „Aids-Phobie und –<br />

Hypochondrie in der HIV-Testberatung“, eine Thematik, die in der Beratungspraxis<br />

der AIDS-Hilfen durchaus nicht selten ist, die auf Grund ihrer unterschiedlichen Genese,<br />

Ausprägung und Schwere ein recht komplexes Feld darstellt und ein hochqualifiziertes<br />

fachliches Vorgehen benötigt, um Betroffenen den Weg einer Psychotherapie zu<br />

eröffnen.<br />

Mag. Pfefferkorn Mag. Stummer Poster<br />

„Empowerment durch Beschäftigung“ lautete der Titel des Posters, welches Mag.<br />

(FH) Neumeier am deutsch-österreichischen Aids-Kongress präsentierte. Der Titel<br />

bezieht sich auf das Beschäftigungsprojekt der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, in dem<br />

HIV-positive Menschen unterschiedlicher Lebensart, verschiedenen Bildungsstandes,<br />

ungleicher Herkunft und Nationalität miteinander arbeiten.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 14


Veranstaltungen rund um den Welt-Aidstag<br />

• Der 16. <strong>Oberösterreich</strong>ischer Aidstag<br />

fand am Dienstag, dem 27.11.<strong>2007</strong> im Festsaal des Neuen Rathauses der Stadt Linz<br />

statt. Die Infektionskrankheit HIV/Aids weist einen hohen Grad an Komplexität auf.<br />

Menschen, die mit einer HIV-Infektion leben, sind so unterschiedlich wie andere<br />

Menschen auch. Dem wollte der Programmablauf des oö. Aidstages Rechnung tragen.<br />

Die Praxis, die das schon immer erlebt hat, erfuhr durch die Thematisierung des gender<br />

Aspektes einen theoretischen Reflexionsrahmen. Der 16. oberösterreichische Aidstag<br />

nahm Bezug auf diesen Reflexionsrahmen und gab Einblick in medizinische,<br />

pflegerische und völkerkundliche Aspekte von HIV/Aids. Des Weiteren wurde dem<br />

persönlichen Gespräch mit HIV-positiven Menschen Raum gegeben.<br />

Diese Weiterbildungsveranstaltung, die in erster Linie für Personen aus dem<br />

Gesundheits- und Sozialbereich gedacht ist, wurde von mehr als 200 Personen besucht.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung verlieh der Präsident der AIDSHILFE OBERÖSTER-<br />

REICH Erich O Gattner, Ehrenzeichen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH an LR Dr.<br />

Stöger, VB Dr. Dolezal, Dr. Geit, FOL Surenjan, Peter Reintaler, DDr. Müllner und Mag.<br />

Stummer.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 15


• Life Gala im Stadtsaal Eferding<br />

Auch <strong>2007</strong> gelang es Christian Kirchsteiger und seiner immer größer werden Schar von<br />

Mitwirkenden eine rauschende Galanacht auf die Beine zu stellen. Künstlerische<br />

Darbietungen, gute Musik, tolle amerikanische Versteigerung mit noch tolleren Preisen<br />

wie z.B. einer neuntägigen Marokko-Reise mit Wüstentrekking, begleitet von<br />

Halbnomaden, Modenschau und und und. Erstmals wurden am 23.11. ein Life-Gala-<br />

Wein und Life-Gala-Kübelbier ausgeschenkt sowie der Life-Gala-Duft "lebensLust"<br />

präsentiert. Gemeinsam mit<br />

• Rock against Aids<br />

am darauffolgenden Abend, ebenfalls im Stadtsaal Eferding, wo unter anderem die<br />

Chartsstürmer „Mondscheiner“ auftraten und die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH mit<br />

einer Chill-out-Zone vertreten war, konnte eine stattliche Summe erzielt werden, mit der<br />

verschiedene AIDS-Hilfe Organisationen unterstützt werden.<br />

• Let´s POP<br />

Unter dieses Motto stellte Karl Sibelius die Benefizveranstaltung zugunsten der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Am Freitag, dem 30.11. war es dann soweit. Karl<br />

Sibelius, die Nette-Ärsche-Band und eine große Zahl von FreundInnen entführten das<br />

Publikum des ausverkauften Großen Hauses des Landestheaters Linz, in Anwesenheit<br />

von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, in den 7. Pophimmel. Zirka zwei Stunden<br />

lang folgte ein Hit dem anderen, anschließend wurde im Foyer des Landestheaters<br />

aufgelegt. Karl Sibelius und seiner großen Zahl von HelferInnen gelang es, den<br />

Reingewinn von € 11.518,19 zu erzielen und der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zu<br />

übergeben.<br />

Sibelius, Gattner, Prammer Zuschauerraum im Landestheater<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 16


• Red Ribbon am Linzer Schlossberg<br />

Auch <strong>2007</strong> war von der Nibelungenbrücke aus ein großer Red Ribbon am Hang des<br />

Linzer Schlossberges eine Woche vor und ein Woche nach dem Welt-Aidstag zu sehen.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 17


Beratung und Testung<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurden in der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 1343 Testungen auf HIV<br />

durchgeführt. 4 Mal wurde dabei eine HIV-Infektion festgestellt.<br />

• Rahmenbedingungen<br />

Die Beratungsstelle der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist für Information, Beratung<br />

und Testung 3 mal je 4 Stunden geöffnet. Bei der Wahl der Öffnungszeiten wurde darauf<br />

geachtet, eine möglichst große zeitliche Spannbreite abzudecken (von 10.00 – 20.00<br />

Uhr), um den Zugang für alle offen zu halten. Während der Öffnungszeiten ist die<br />

Beratungsstelle allen zugänglich. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht nötig. In<br />

diesen Zeiten ist das Sekretariat zwecks formaler und anonymisierter Erfassung der<br />

KlientInnen und der Koordination des Beratungsablaufs durchgehend besetzt. Für<br />

telefonische wie für persönliche Beratungen stehen jeweils 2 BeraterInnen und ein Arzt/<br />

eine Ärztin zur Verfügung.<br />

• Prä- und Posttestberatung<br />

Der HIV-Antikörpertest löst zumeist eine nicht unerhebliche emotionale Spannung aus.<br />

Selbst wenn das angegebene Ereignis im low-risk-Bereich liegt, wird die Zeit bis zur<br />

definitiven Befundmitteilung oft als sehr belastend erlebt, da man/frau auch – mehr oder<br />

weniger – die Möglichkeit eines „positiven“ Befundes antizipiert und HIV/Aids im<br />

Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung noch immer mit Sterben und Tod assoziiert wird.<br />

Der Vor- und Nachtestberatung kommt hier eine wichtige Funktion zu. Zum einen, um<br />

durch eine auf den individuellen Kenntnisstand adaptierten Wissensvermittlung eine<br />

realitätsgerechtere Wahrnehmung des eigenen Risikos zu erreichen und damit<br />

unnötigen Disstress zu reduzieren. Zum anderen, um für künftiges Verhalten die<br />

persönliche Risikokompetenz zu erhöhen. Daneben eröffnet sich nicht selten auch der<br />

Zugang zu anderweitig problematisch bzw. konflikthaft erlebten Situationen, die der<br />

Angst vor einer Infektion vor- oder nachgelagert sind und die über den Testwunsch<br />

kommunizierbar werden. Im high-risk-Bereich ist eine Beratung lege artis von<br />

besonderer Bedeutung, da sie neben der primärpräventiven Funktion auch zur<br />

Abfederung sekundärer Traumatisierungen durch ein möglicherweise positives<br />

Befundergebnis dient.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 18


10 Jahre erfolgreiche Hepatitis Beratung und Testung<br />

Im November 1997 wurde mit dem Projekt der kostenlosen und anonymen Beratung und<br />

Testung von Hepatitis B und C begonnen. Finanziert wurde und wird diese Leistung<br />

durch das Land <strong>Oberösterreich</strong>. Das Projekt verlief so erfolgreich, dass es in den Kanon<br />

der Standardleistungen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH aufgenommen wurde.<br />

Wurde im Jahr 1998 839 Mal auf Hepatitis getestet, so waren es <strong>2007</strong> 1177<br />

Blutabnahmen für eine Hepatitis-Testung. 3 Mal lieferte der HbsAg-Elisa (Hepatitis B)<br />

ein positives Ergebnis, 12 Mal der Anti-HCV-Elisa (Hepatitis C).<br />

Was sich seit dem Beginn der Hepatitis Testung in der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH<br />

wenig verändert hat:<br />

- Personen kommen primär, um sich auf HIV testen zu lassen<br />

- nur wenige wissen mehr über Hepatitis als den Namen<br />

- die meisten sind dankbar über das Angebot, über Hepatitis informiert zu werden<br />

- die meisten nehmen das Angebot der kostenlosen und anonymen Testung von<br />

Hepatitis gern in Anspruch<br />

Im Unterschied zu einem positiven HIV-Befund werden Personen mit einem positiven<br />

Hepatitis B (positivem HbsAG-Elisa) oder mit einem durch PCR bestätigten positiven<br />

Hepatitis C Befund gebeten, sich zur weiteren Abklärung bzw. medizinischen<br />

Behandlung in eine Leberambulanz zu begeben.<br />

Ergebnisse einer Untersuchung bei 1000 Test-/ BeratungsklientInnen der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zum tatsächlichen und/ oder vermeintlichen<br />

Wissen über HIV/Aids und zu Motiven für „unsafe sex“. Eine low-Budget-<br />

Studie.<br />

Die Befragung wurde während der Beratungszeit, mittels Fragebogen durchgeführt.<br />

Dieser wurde von den Personen, welche die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zur<br />

Testung von HIV und/ oder Hepatitis aufsuchten, während der Wartezeit ausgefüllt.<br />

Aufgrund der personellen und finanziellen Ressourcenknappheit schien uns dies ein<br />

ökonomisches und doch gangbares Vorgehen für eine Untersuchung.<br />

Die Zusammenstellung der Fragen erfolgte nach verschiedenen Gesichtspunkten:<br />

Themenkreis 1 beschäftigte sich mit dem Bekanntheitsgrad der AIDSHILFE<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 19


OBERÖSTERREICH und der Nutzung der Homepage, Themenkreis 2 enthielt Daten zur<br />

Person (unter Wahrung der Anonymität), sowie der vermeintlichen und tatsächlichen<br />

Informiertheit über HIV/Aids. Diese beiden Themenkomplexe wurden mittels<br />

vorgegebener Antwortmöglichkeiten eruiert. Themenkreis 3 sollte Hilfestellung in der<br />

Akzentuierung und Formulierung von Präventionsbotschaften geben. Hier wurden zwei<br />

offenen Fragen gestellt, nämlich, warum kein Kondom verwendet wurde (sofern der<br />

Testanlass ungeschützter Sex war) und welche Umstände für eine Kondomverwendung<br />

hilfreich oder förderlich gewesen wären.<br />

Insgesamt wurden im Zeitraum von Juni 2006 bis Juli <strong>2007</strong> 1.000 Fragebögen ausgefüllt.<br />

Die Fragebögen waren in deutscher und englischer Sprache vorhanden. Dies bedeutet,<br />

dass hier aufgrund der Sprachkenntnisse eine Auswahl erfolgte. An MigrantInnen, die<br />

weder deutsch noch englisch in ausreichendem Maße beherrschten, um in einer dieser<br />

Sprachen lesen und schreiben zu können, wurde kein Fragebogen ausgegeben. Sie sind<br />

daher in diesen Antworten nicht repräsentiert.<br />

- Mundpropaganda ist die beste Werbung<br />

Fast jede/r Zweite (44,6 % der Befragten) wusste durch Mundpropaganda vom Angebot<br />

der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, gefolgt vom Internet (32,4 %), Infomaterial (5,9 %)<br />

Veranstaltungen (1,8 %) und Sonstiges (15,2 %) wie z. B durch die Schule oder einen<br />

Arzt/ eine Ärztin.<br />

Mehr als die Hälfte (57,1 %) kannte die Homepage der AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH.<br />

- Mehr Männer als Frauen<br />

nehmen das Testangebot der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH in Anspruch.<br />

weiblich<br />

weibl = 460<br />

männl = 535<br />

keine Angabe<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 20<br />

männlich


53,8 % der Angaben stammen von Männer (= 535), 46,2 % von Frauen (= 460). Diese<br />

Zahlen sind insofern interessant, als sie nicht der gängigen Erwartung entsprechen,<br />

dass Gesundheitseinrichtungen in der Mehrzahl von Frauen aufgesucht werden.<br />

- sexuelle Orientierung<br />

Fast 87 % (N = 1000) geben ihre sexuelle Orientierung mit heterosexuell an, knapp 7%<br />

mit bisexuell und gut 6 % mit homosexuell.<br />

bisexuell<br />

homosexuell<br />

hetero=851,bi=68,homo=61<br />

Fehlend<br />

heterosexuell<br />

Betrachtet man nur Männer (N = 535), so verschiebt sich das Verhältnis etwas<br />

zugunsten der homosexuellen Orientierung: 82,4 % der Männer geben ihre sexuelle<br />

Orientierung mit hetero-, 10,4 % mit homo- und 7,2 % mit bisexuell an. (Frauen 416<br />

hetero= 90.4 %, 6 homo= 1,3 %, 30 bi= 6,<br />

- Vor allem die Bevölkerung des Großraumes Linz nutzt das Test- und<br />

Beratungsangebot der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH.<br />

1. Linz Stadt: 44,3 % (412)<br />

2. Linz Land : 16,8 % (156)<br />

3. Urfahr Umgebung: 7,7% (72)<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 21


7<br />

° Linz Stadt: 412<br />

* Wels Stadt: 23<br />

anderes Bundesland:<br />

47<br />

anderer Staat: 7<br />

Am stärksten vertreten - fast ein Drittel - ist die<br />

2<br />

13<br />

6<br />

17<br />

- Altersgruppe der 21 –25-Jährigen<br />

15<br />

21<br />

13<br />

23<br />

11<br />

72 18<br />

(31 %) gefolgt von den 26 – 30-Jährigen, die ein Fünftel ausmachen (19,4 %).<br />

Häufigkeit<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-15<br />

ALTER<br />

15-20<br />

21-25<br />

26-30<br />

31-35<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 22<br />

36-40<br />

*<br />

41-50<br />

°<br />

51-60<br />

156<br />

9<br />

61-<br />

25<br />

33


Die jüngste Person, die den Fragbogen ausfüllte, war 14 (weibl.), die älteste 72 (weibl.)<br />

Jahre alt.<br />

- 9 von 10 Personen halten sich zumindest für gut,<br />

wenn nicht sehr gut über HIV/Aids informiert. Fast 89% der Befragten halten sich für gut<br />

oder sehr gut informiert, wobei es hier zwischen Männern und Frauen nahezu keinen<br />

Unterschied gibt.<br />

- Subjektive Selbst-Einschätzung und tatsächliches Wissen stimmen nicht<br />

unbedingt überein<br />

Nur 36,9 % (N = 1000) konnten allerdings die Wissensfrage - die Frage nach der Höhe<br />

der Infektionsgefahr - richtig beantworten. Interessant dabei ist, dass die eigene<br />

Einschätzung der Informiertheit über HIV/Aids bei dieser Frage in keiner Weise den<br />

korrespondierenden Niederschlag findet. Nur gut jede 3. Person, die sich für sehr gut<br />

informiert hielt, hatte die Frage richtig beantwortet. Und zirka zwei Drittel der Personen<br />

(63,58 %), die sich zumindest für gut informiert einschätzten, gaben falsche Antworten.<br />

Wird dieses Verhältnis unter dem Aspekt des Alters betrachtet, so ergibt sich in der<br />

Altersgruppe der 36 – 40- Jährigen die geringste Übereinstimmung zwischen der<br />

Einschätzung über einen sehr guten Wissensstand zu HIV/Aids zu verfügen und der<br />

korrekten Antwort mit knapp 30 %, die höchste Übereinstimmung, nämlich 87,5 %,<br />

findet sich bei den 51 - 60-Jährigen.<br />

Hintergrund für genau diese Fragestellung war die Tatsache, dass in der Phase der<br />

Akutinfektion (= zirka die ersten 3 Monate nach der Infektion) die Gefahr, die HIV-<br />

Infektion weiter zu geben, besonders hoch ist In Studien (Higleyman, <strong>2007</strong>) wurde<br />

nachgewiesen, dass 50 % der HIV-Infektionen durch Personen passieren, die selbst<br />

erst kurz (weniger als 3 Monate) HIV-infiziert sind. Abgesehen vom individuellen<br />

Schicksal ist die rechtzeitige (frühe) Diagnose aus gesundheitspolitischer Sicht daher<br />

von hoher Bedeutung.<br />

Motive für „unsafe sex“<br />

Die meisten Menschen in Österreich wissen, dass man sich durch die Verwendung<br />

eines Kondoms vor der Ansteckung mit HIV schützen kann. Viele Menschen nutzen<br />

aber dieses Wissen nicht oder nicht immer.<br />

Wir erhofften uns von der Beantwortung der Frage, warum Menschen kein Kondom<br />

benützen, bzw. was förderlich für die Verwendung gewesen wäre, Hinweise, um<br />

daraus noch gezieltere Empfehlungen für die Prävention abzuleiten.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 23


Von N = 1000 machten 57,5 % (= 576) Angaben zu den beiden offenen Fragen, wobei<br />

Mehrfach-Antworten möglich waren. Prinzipiell gaben Frauen eher Antworten auf<br />

diese beiden Fragen (oder es traf diese Fragestellung eher zu). 62 % (= 286) der<br />

Frauen, die einen Fragebogen ausfüllten, gaben Antwort, während von allen Männern<br />

nur gut die Hälfte (54% = 290) auf diese Fragen antwortete.<br />

Aus den Antworten wurden 5 Hauptkategorien gebildet: Alkohol, kein Kondom dabei,<br />

Leichtsinn, Vertrauen/ Beziehung, Sonstiges<br />

Männer geben häufig Gründe der Kategorien „Alkohol“ und „mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Kondomen“, Frauen häufig Gründe der Kategorien „Vertrauen/<br />

Beziehung“ und „Leichtsinn“ an.<br />

- Alkohol verleitet zu „unsafe sex“<br />

98 Mal (N= 576) wurde der Konsum von Alkohol (Drogen) ausschlaggebend dafür<br />

gehalten, dass zumindest einmal kein Kondom beim Sex verwendet wurde. Fast jeder<br />

5. Mann (18 %) bekannte sich dazu, aber auch die Frauen stehen mit 15,8 % dem<br />

nicht viel nach.<br />

„war betrunken“ (Mann, älter als 61 Jahre),<br />

„zuviel Alkohol im Spiel“ (Frau, 26 – 30 Jahre)<br />

Entsprechend der Altersverteilung der Personen, die den Fragebogen ausfüllten, sind<br />

bei der Angabe von Alkohol als Grund für die Nichtverwendung eines Kondoms die<br />

Altersgruppe der 21 - 25-Jährigen mit insgesamt 42, sowie die Altersgruppe der 26 - 30-<br />

Jährigen mit weiteren 20, am stärksten vertreten (63,3% der Alkoholangaben). Die<br />

sexuelle Orientierung spielt dabei kaum eine Rolle. 13,6 % der bisexuell, 18% der<br />

homosexuellen und 17,2 % der heterosexuell orientierten Personen gaben jeweils an,<br />

aufgrund des Alkoholeinflusses kein Kondom beim Sex verwendet zu haben.<br />

Je schlechter sich Personen über HIV informiert wähnen, umso höher scheint die<br />

Wahrscheinlichkeit zu sein, dass in alkoholisiertem Zustand beim Sex kein Kondom<br />

verwendet wird (50 % der Personen, die sich für sehr schlecht informiert halten im<br />

Gegensatz zu 14,1 %, die sich für sehr gut informiert halten).<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 24


- das fehlende Kondom<br />

Kein Kondom bei der Hand gehabt zu haben, diese simpel scheinende Antwort wurde 74<br />

Mal (N = 576) als Grund für die Nichtverwendung desselbigen genannt. Diese knappe<br />

Antwort lässt vorerst nur wenig Interpretation zu. Manche fügten dieser Aussage jedoch<br />

noch Erläuterungen bei, die nahe legen, dass es prinzipiell und auf bewusster Ebene<br />

keine Vorbehalte gegen die Verwendung von Kondomen gab.<br />

„Es war keines (Kondom E.M.) vorhanden, und<br />

ich habe in diesem Moment leider nicht mit dem<br />

Kopf gedacht.“ (Mann, 21 – 25 Jahre), „keines<br />

eingesteckt, Automat zu weit weg“ (Mann 15 – 20<br />

Jahre), „Sex kam unerwartet in der Nacht. Wir<br />

´konnten´ nicht warten bis zum nächsten Tag, um<br />

ein Kondom zu besorgen“ (Mann), „spontan,<br />

unerwarteter Sex, kein Kondom in der Nähe“<br />

(Mann, 21 – 25 Jahre)<br />

Als logische Antwort gaben diese Personen dann auch auf die Frage, was sein hätte<br />

müssen, damit sie in dieser Situation, die sie jetzt zum HIV-Test führt, ein Kondom<br />

verwendet hätten, das Vorhandensein eines Kondoms an.<br />

Auch in der Gruppe der sexuell aktiven Bevölkerung ist das ständige Mitführen eines<br />

Kondoms keine Selbstverständlichkeit.<br />

Bedenkt man, dass beim Sex zumindest eine zweite Person mitbeteiligt war, die<br />

ebenfalls kein Kondom zur Verfügung hatte, so wird diese Aussage noch einmal<br />

unterstrichen.<br />

- Leichtsinn – zuwenig Bewusstsein für die Gefahr<br />

„Gedankenlosigkeit“ (Frau, 21 - 25 Jahre),<br />

„Leichtsinn“ (Frau, 51 – 60 Jahre),<br />

so oder so ähnlich lauten die Antworten, die in dieser Kategorie zusammengefasst<br />

wurden. In dieser Antwortkategorie sind Frauen fast doppelt so häufig vertreten wie<br />

Männer. Die Palette reicht von einer eher passiven Haltung<br />

„Bequemlichkeit, wird schon nichts sein“<br />

(Mann, 21 – 25 Jahre)<br />

bis hin zu einer eher aktiven Tendenz.<br />

„Übermut, Lust“ (Mann, 31 – 35 Jahre).<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 25


Da diese Personen aber alle zur Durchführung eines HIV- Testes in die AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH kamen, war das fehlende Bewusstsein für die Gefahr einer HIV-<br />

Infektion kein dauerndes oder prinzipielles.<br />

- Vertrauen und Beziehung als Kondomersatz!?<br />

Vertraut zu haben und/ oder in einer fixen Beziehung gelebt zu haben, diese Erklärung<br />

wurde am häufigsten auf die Frage angegeben, warum kein Kondom verwendet wurde<br />

(131 Mal). Auch in dieser Kategorie sind Frauen mit ihren Aussagen häufiger vertreten<br />

als Männer (57,7 % : 42,3 %).<br />

Im Vertrauen liegt immer ein gewisser Prozentsatz Ungewissheit und Risiko, auch wenn<br />

sich Vertrauende darüber oft nicht im Klaren sind. Nicht erkennbar bleibt bei vielen<br />

Antworten, ob sich das Vertrauen darauf bezog, dass der Partner/ die Partnerin HIV<br />

negativ ist und/ oder ob sich das Vertrauen darauf bezog, der/die exklusive<br />

Sexualpartner/ Sexualpartnerin zu sein. Die Annahme, den (Sexual-) Partner/ die<br />

Partnerin zu kennen, erweist sich des öfteren als falsch.<br />

„ich hätte meinen Freund besser kennen sollen. Wir<br />

haben nie wirklich darüber geredet, wie viele<br />

Beziehungen oder sexuelle Kontakte wir vorher<br />

hatten“ (Frau, 15 – 20 Jahre), „weil es eine feste<br />

Beziehung war und ich glaubte, es gibt nur mich“<br />

(Frau, 51 – 60 Jahre).<br />

Der Umgang mit dem enttäuschten Vertrauen weist eine große Bandbreite auf. Dies wird<br />

aus den Antworten auf die 2. Frage (was hätte sein müssen, damit ein Kondom<br />

verwendet worden wäre) deutlich:<br />

„ich hätte wissen müssen, dass es so viele<br />

Schweine gibt“ (Frau, 26 – 30 Jahre),<br />

„niemandem vertrauen“ (Frau, 41 – 50 Jahre).<br />

oder<br />

bis hin zu<br />

„Wissen, dass es andere Frauen gibt“ (Frau,<br />

51 – 60 Jahre), „ich hätte von den<br />

außerehelichen Aktivitäten meines Ex-Mannes<br />

wissen müssen“ (Frau, 31 –35 Jahre),<br />

„Wissen, dass der Partner HIV+ ist“ (Frau,<br />

21 – 25 Jahre), „nichts“ (Mann, 41-50 Jahre).<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 26


Manche der Aussagen lassen auch erkennen, dass das Vertrauen aufgrund des<br />

Vorliegens gewisser Umstände (z.B. das Vorhandensein von Liebe, von Vorstellungen<br />

einer gemeinsamen Zukunft) subjektiv gerechtfertigt schien. Andere scheint - zumindest<br />

im Nachhinein - das eigene gehabte Vertrauen zu erstaunen:<br />

„blindes Vertrauen in den Partner“ (Frau 21 – 25<br />

Jahre), „leichtsinniges Vertrauen“ (Mann 26 – 30<br />

Jahre).<br />

Die Länge bzw. Dauer einer Beziehung spielt in vielen Fällen eine wesentliche Rolle für<br />

die Entscheidung auf die Verwendung eines Kondoms zu verzichten.<br />

- Zeitablauf ersetzt den HIV-Test<br />

Manche der Antworten belegen, dass sich die Sexualpartner durchaus über die Gefahren<br />

von sexuell übertragbaren Krankheiten im Klaren sind. Dieses Bewusstsein verliert jedoch<br />

mit der Dauer des Einander-Kennens an Deutlichkeit. Hier ersetzt der Faktor Zeit den<br />

HIV-Test.<br />

„kannte die Partnerin mehrere Monate“ (Mann, 51<br />

– 60 Jahre), „weil wir zuerst eh Kondom verwendet<br />

haben und später, als es ernst wurde, haben wir<br />

beschlossen kein Kondom mehr zu verwenden, weil<br />

wir uns vertrauten“ (Frau, 26 – 30 Jahre).<br />

Das zunehmende Vertrauen, welches sich parallel zur Zeitdauer des Gegenseitigen-<br />

Kennens einstellt, lässt die Vermutung, dass der/ die andere nicht HIV-infiziert ist, zur<br />

Überzeugung werden. Die Kondomverwendung erscheint dann überflüssig.<br />

- „Sonstiges“<br />

Andere Schwangerschaftsverhütungsmethoden verleiten zum Verzicht auf ein Kondom.<br />

Nicht selten wurde, vor allen Dingen bei Vorliegen einer über den aktuellen Sexualkontakt<br />

hinausgehenden Beziehung, die Anwendung eines anderen Schwangerschaftsverhütungsmittels<br />

als Begründung für den Verzicht auf ein Kondom genannt.<br />

„Ich war schon länger mit meinem Freund<br />

zusammen und verwendete die Pille. “ (Frau 15 – 20<br />

Jahre)<br />

Aber auch außerhalb einer fixen Beziehung ist eher der Gedanke an die Verhütung von<br />

Schwangerschaften vorhanden, denn der Gedanke an die Verhütung von sexuell<br />

übertragbaren Krankheiten:<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 27


„...,da – obwohl man Bescheid weiß – sich die<br />

Angst vor Schwangerschaften meist vordrängt...“<br />

(Frau, 31 – 35 Jahre).<br />

Unter die Kategorie Sonstiges fallen auch die Antworten, dass Sex ohne Kondom schöner<br />

ist bzw. die Verwendung von Kondomen prinzipiell abgelehnt wird, zu Erektionsproblemen<br />

führt oder die Anwendung des Kondoms mangelhaft war.<br />

- Eigenverantwortung versus Fremdverantwortung<br />

Die überwiegende Mehrheit der Personen, die den gesamten Fragebogen ausfüllte, sah<br />

die Verantwortung für die Verwendung eines Kondoms bei sich selbst.<br />

„ich hätte die Initiative ergreifen, darüber reden,<br />

energischer und klarer sein müssen in der Situation<br />

des Geschlechtsverkehrs“ (Frau, 21 – 25 Jahre)<br />

Allerdings erleben sich manche - nicht nur in Fällen, in denen eine Vergewaltigung<br />

angegeben wurde - als machtlos bzw. abhängig vom Partner in der Verwendung eines<br />

Kondoms.<br />

Mann wollte kein Kondom verwenden“ (Frau, 26 –<br />

30 Jahre), „Partnerin hat abgelehnt, verweigert“<br />

(Mann, 26 – 30 Jahre) „Frauen hätten auf das<br />

Thema positiv einsteigen müssen“ (Mann, 41 – 50<br />

Jahre)<br />

In einigen wenigen Antworten wird die Verantwortung für den Gebrauch eines Kondoms<br />

ganz dem Partner/ der Partnerin zugerechnet oder überlassen.<br />

„wenn der andere es genommen hätte“ (Frau<br />

15 – 20 Jahre), „Partner hätte auf einem<br />

Kondom bestehen müssen“ (Frau, 26 – 30<br />

Jahre).<br />

Grundsätzliche und weiterführende Bemerkungen zu den Aussagen<br />

Die Einfachheit der Antwort-Kategorien „Alkohol“ und „kein Kondom dabei“ darf nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um tiefergehende Motivkomplexe handelt.<br />

Eine weitere Differenzierung und Analyse dieser Antworten, die über Mutmaßungen<br />

hinausgehen, bedürfen jedoch eines anderen Untersuchungsdesigns als dem<br />

vorliegenden. Hier sind dem Erkenntniswert einer Low-Budget-Studie auch Grenzen<br />

gesetzt.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 28


Das Thema Beziehung – Vertrauen stellt für die HIV-Prävention eine große<br />

Herausforderung dar. So kann man von einem HIV-Präventionsstandpunkt aus die<br />

Meinung vertreten, das Bestehen einer Beziehung oder das Vorhandensein von<br />

Vertrauen in den Sexualpartner/ die Sexualpartnerin darf auf keinen Fall die<br />

Verwendung von Kondomen ersetzen. Die vermutlich entscheidende Frage hierbei ist,<br />

wie weit Ideal und Praxis auseinander klaffen. Ist die Differenz zu groß, wird sich die<br />

idealisierte Forderung (immer ein Kondom zu verwenden) als lebensfremd und eher<br />

kontraproduktiv erweisen.<br />

In der HIV-Prävention gibt es auch den Begriff der „ausgehandelten Sicherheit“.<br />

Darunter wird der Kondomverzicht in einer Dauerbeziehung verstanden, unter der<br />

Voraussetzung, dass beide PartnerInnen negativ getestet sind und bei sexuellem<br />

Kontakt außerhalb der Beziehung Kondome verwendet werden. Man sollte jedoch nicht<br />

der Illusion erliegen, dass alles ausgehandelt und vereinbart werden kann, und dies<br />

dann immer so eingehalten wird.<br />

Zusammenfassung – Schlussfolgerungen<br />

° 9 von 10 Personen halten sich zumindest gut über HIV/ Aids informiert<br />

° nur jede 3. Person, die sich für sehr gut informiert hält, weiß allerdings, dass das<br />

Ansteckungs-/ Übertragungsrisiko während einer frischen HIV-Infektion besonders<br />

hoch ist<br />

° Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren Motiven zu „unsafe Sex“<br />

° unter Alkoholeinfluss sinkt das Schutzverhalten<br />

° das Mitführen eines Kondoms ist auch in der sexuell aktiven Bevölkerung nicht<br />

selbstverständlich<br />

° Vertrauen und/ oder Beziehung sind kein zuverlässiger Schutz vor sexuell<br />

übertragbaren Infektionen<br />

° die zunehmende Dauer einer Beziehung verleitet zur ungesicherten Überzeugung, der<br />

Partner/ die Partnerin ist HIV-negativ.<br />

° die Verwendung von anderen Schwangerschaftsverhütungsmitteln als dem Kondom<br />

verleitet zum Verzicht auf den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen<br />

VCT - Voluntary Counselling and Testing<br />

Von 27. bis 28. September <strong>2007</strong> veranstalteten die Aids Hilfe Wien und die AIDSHILFE<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 29


OBERÖSTERREICH im Rahmen des EU-Projektes BORDERNET in Linz ein Seminar<br />

mit dem Arbeitstitel „VCT – Voluntary Counselling and Testing“. Die TeilnehmerInnen<br />

setzten sich u.a. aus <strong>Aidshilfe</strong>mitarbeiterInnen und MitarbeiterInnen aus Labors<br />

zusammen. Das Ziel der Veranstaltung war der Erfahrungsaustausch der<br />

TeilnehmerInnen, die Möglichkeit neue Netzwerke zu bilden und Prioritäten hinlänglich<br />

der Zukunft der HIVTestung zu setzen. Am ersten Tag wurden Fachreferate von in- und<br />

ausländischen ExpertInnen zum HIV-Test abgehalten und diskutiert. Am zweiten Tag<br />

wurde ein Kommunikationstraining durchgeführt, welches den Schwerpunkt „schwierige<br />

Befundmitteilungen“ hatte.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 30


Betreuung<br />

Die soziale Betreuung durch die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH umfasst das Angebot<br />

der kostenlosen sozialen Einzelfallhilfe sowie der sozialen Gruppenarbeit für alle in<br />

<strong>Oberösterreich</strong> lebenden Menschen mit HIV bzw. mit einer Aidserkrankung und deren<br />

Angehörige. Die MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH werden nach<br />

dem Prinzip der Freiwilligkeit aktiv und können ausschließlich von Betroffenen mit der<br />

Vertretung ihrer Interessen beauftragt werden. Für direkt Betroffene gibt es auch das<br />

Angebot der psychologischen Betreuung. Die Unterscheidung in soziale und<br />

psychologische Betreuung ist oft nicht einfach zu treffen, nicht immer ermöglichen die<br />

ausgesprochenen Wünsche und geäußerten Bedürfnisse der KlientInnen eine eindeutige<br />

bzw. richtige Zuordnung. Folgende Kriterien helfen die jeweils verschiedenen<br />

Arbeitsweisen, Haltungen, Ziele zu verdeutlichen und dadurch die Zuordnung zu<br />

erleichtern. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass sich diese Charakterisierung auch aus<br />

der Aufgabenstellung innerhalb der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ergibt und als<br />

sinnvoll erwiesen hat, jedoch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.<br />

In der psychologischen Betreuung geht es um das innere Erleben, darum welche<br />

subjektive Bedeutung der/die einzelne einem Geschehen verleiht. In der sozialen<br />

Betreuung ist das äußere Leben, sind soziale Realitäten und Wirkfaktoren<br />

richtunggebend für die sozialarbeiterische Intervention. Hier geht es weniger darum, wie<br />

eine Situation subjektiv interpretiert wird, sondern welche gesellschaftliche Übereinkunft,<br />

welche sozialen Spielregeln es hierfür gibt. Dementsprechend sind Themen der sozialen<br />

Betreuung häufig „hard facts“ wie Wohnung, Lebensunterhalt, Arbeit, Pensionierung etc.<br />

Auch in der psychologischen Betreuung können diese Themen relevant sein, jedoch in<br />

einer anderen Konnotation. Hier geht es dann darum, die darunter oder dahinter<br />

liegenden Gefühle und oft nur halbbewussten Fantasien ins Gespräch zu bringen, um sie<br />

so auf ihre Wirkung hin erfassen zu können. Muss oder darf denn auch die<br />

psychologische Betreuung ohne Ratschläge (Ausnahmen bestätigen die Regel)<br />

auskommen, ist die soziale Betreuung pragmatisch und lebenspraktisch,<br />

handlungsorientiert. Die psychologische Betreuung gibt sich nicht mit plakativen<br />

Erklärungen und Sinnkonstruktionen zufrieden, ist hinterfragend, eventuell stützend,<br />

nötigenfalls konfrontierend, alles auf einer Basis des Wohlwollens und der<br />

Wertschätzung. In der sozialen Betreuung besteht die Chance, materielle Güter<br />

zugewiesen zu bekommen, in der psychologischen Betreuung können es ideelle Güter<br />

sein, die ein Patient/ eine Patientin erfährt. Nicht zuletzt sei ein rechtlicher Unterschied<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 31


festgehalten: Ist es in der sozialen Betreuung oft notwendig, dass der/die Klient/in die<br />

Verschwiegenheitspflicht des Sozialarbeiters/der Sozialarbeiterin aufhebt – zumindest in<br />

der gegenständlichen Angelegenheit -, kann der/die psychologische Betreuer/in von der<br />

Verschwiegenheitspflicht durch den Klienten/ die Klientin in der Regel nicht entbunden<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurden 181 Menschen mit HIV von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH<br />

betreut. <strong>2007</strong> wurden insgesamt € 20. 850 für die Unterstützung von HIV-positiven<br />

Menschen aufgewendet bzw. ausgezahlt.<br />

Aufgaben und Angebote der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH<br />

Einzelbetreuung<br />

• soziale Einzelfallhilfe für Menschen mit HIV<br />

Neben den psychischen sind in der sozialen Betreuung vor allem ökonomische Anliegen<br />

von großer Bedeutung. Es geht um Stabilisierung im Alltag, der meist mit sehr geringem<br />

Einkommen bewältigt werden muss. Das Angebot beinhaltet beispielsweise: Hilfe bei<br />

Antragstellungen (Beihilfen, Pflegegeld, Pension), Fragen bezüglich des Arbeitsplatzes,<br />

Klärung der Sozialversicherung, Interventionen bei drohender Wohnungslosigkeit oder<br />

Delogierung, Organisation von mobilen Hilfsdiensten, Kontakt herstellen zu bzw.<br />

Vermittlung an andere Institutionen und wenn notwendig, auch Begleitung zu diversen<br />

Ämtern und Behörden. Die wöchentliche Sprechstunde kann jeden Donnerstag von<br />

09.00 – 12.00 Uhr in der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ohne Voranmeldung<br />

beansprucht werden.<br />

• finanzielle Direkthilfe<br />

In akuten Notsituationen ist für einkommensschwache KlientInnen eine finanzielle<br />

Unterstützung (wenn auch nur in geringem Rahmen) möglich. Die Klärung, Prüfung und<br />

Durchführung der finanziellen Transaktionen nehmen breiten Raum in der Tätigkeit der<br />

SozialarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ein. Eine wesentliche<br />

Ressource, die finanziellen Notsituationen unserer KlientInnen zu beheben, sind dabei<br />

der „LIFE-BALL“ und Günter Tolar mit seinem Verein “POSITIV LEBEN”, denen wir an<br />

dieser Stelle unseren herzlichen Dank aussprechen möchten.<br />

• AKh Linz Sprechstunde<br />

Eine Sozialarbeiterin der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH steht Menschen mit HIV/Aids<br />

sowie deren PartnerInnen, Angehörigen und FreundInnen jeden Dienstag Vormittag für<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 32


Anfragen, Informationen und Gespräche zur Verfügung. Dieses Angebot kann im<br />

Beratungsraum der Ambulanz, im Aufenthaltsraum der Station oder direkt in den<br />

Krankenzimmern in Anspruch genommen werden.<br />

• psychologische Betreuung im AKh<br />

Die Diagnosemitteilung bei bereits gleichzeitig notwendigem stationären Aufenthalt im<br />

Krankenhaus bedeutet oft eine enorme emotionale Erschütterung und häufig sowohl<br />

eine Überforderung für Angehörige als auch inhaltliche Kompetenzüberschreitung für<br />

professionell Pflegende und Behandelnde. Aber auch der erstmals notwendige<br />

Spitalsaufenthalt eines Menschen, der bereits seit längerem von seiner HIV-Infektion<br />

weiß oder auch die wiederholt notwendige stationäre Behandlung können eine<br />

psychische Erschütterung auslösen, die einer professionellen Unterstützung bedürfen.<br />

Die dafür zuständigen MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH kommen in<br />

einem derartigen Bedarfsfall, bei akuten Krisensituationen am selben oder zumindest<br />

nächsten Tag ins Krankenhaus auf die HIV Station und arbeiten Vorort mit den<br />

PatientInnen. Die Kontaktaufnahme mit der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH erfolgt in<br />

der Regel über die behandelnde Ärztin bzw. die zuständige Krankenschwester, die<br />

Einwilligung in bzw. der Arbeitsauftrag für die psychologische Betreuung wird dann direkt<br />

mit dem Patienten/der Patientin im Krankenhaus geklärt. Bei einer Entlassung aus dem<br />

Krankenhaus wird die psychologische Betreuung bei Bedarf in der Beratungsstelle der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH fortgeführt.<br />

Gruppenbetreuung<br />

• Beschäftigungsprojekt<br />

Mit dem Beschäftigungsprojekt ermöglicht die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH seit<br />

vielen Jahren HIV-infizierten und Menschen sich für zwei Stunden zwei Mal im Monat<br />

etwas Geld zu “verdienen“. Meist werden dabei Arbeiten wie Kondome einpacken,<br />

Adressen kleben etc. für die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH erledigt. Die Annäherung<br />

an Arbeitsstrukturen hebt den Selbstwert der Beteiligten, da sie keine<br />

SpendenempfängerInnen sind, sondern eine Gegenleistung für die „Bezahlung“<br />

erbringen. Dieses Angebot, welches mit Kaffee und Kuchen ausklingt, bietet eine<br />

Gelegenheit, andere Betroffene kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen, zu<br />

diskutieren oder ganz einfach miteinander zu plaudern. Der regelmäßige Kontakt der<br />

KlientInnen zu den anwesenden SozialarbeiterInnen vermindert nebenbei die Scheu,<br />

sich mit anderen Anliegen an die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zu wenden. Die<br />

SozialarbeiterInnen-KlientInnen-Beziehung wird intensiviert, gleichzeitig werden<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 33


Betroffene zu MultiplikatorInnen durch Mundpropaganda. Die stetig ansteigenden<br />

TeilnehmerInnenzahlen sprechen zum einen für die Attraktivität des Angebotes, zum<br />

anderen aber auch für die schlechte finanzielle und soziale Lage vieler HIV-infizierter<br />

Menschen. Vermehrt nutzen auch MigrantInnen dieses Angebot als Plattform des<br />

Austausches und Kennenlernens. Besonders bei KlientInnen mit Migrationshintergrund<br />

ist die Hemmschwelle, an dem Projekt teilzunehmen, niedriger, wenn durch die<br />

professionelle Unterstützung Integration ermöglicht und gelebt wird.<br />

Diese gelungene Eingliederung wurde in Form eines Abstracts und eines spezifischen<br />

Posters auch auf dem Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress durch Mag.ª(FH) Ingrid<br />

Neumeier präsentiert.<br />

Die Gruppe fand an 21 Dienstagen mit insgesamt 389 Personen statt.<br />

• Frauengruppe<br />

Die Frauengruppe (monatliche Treffen betroffener Frauen als halboffene Gruppe), die<br />

seit 2003 besteht, wurde auch <strong>2007</strong> weitergeführt. Das Konzept wurde soweit modifiziert,<br />

dass aus einer anfänglich geleiteten Gruppe (03/04), eine selbstorganisierte Gruppe (05)<br />

und schließlich seit 2006 eine halbgeführte Gruppe wurde. Treffen, die von den Frauen<br />

in Eigenregie bestritten wurden, hielten sich mit Treffen mit professioneller Begleitung die<br />

Waage. Die Mischung hat sich bis dato sehr bewährt, da zum einen ein hoher Grad an<br />

Partizipation der Teilnehmerinnen möglich ist, zum anderen eine haltgebende Struktur<br />

vorgegeben wird, die das Auseinanderfallen der Gruppe verhindert. Dieses Konzept der<br />

halbgeführten Gruppe wird auch 2008 beibehalten.<br />

Vernetzungsarbeit<br />

• jour fixe im AKh<br />

Zusätzlich zu den bewährten Sprechstunden im AKh Linz haben wir einen monatlichen<br />

„jour fixe“. An dieser Runde nehmen die Ärztinnen, die Stationsschwester der HIV-<br />

Station, sowie Sozialarbeiterinnnen und die psychologischen BetreuerInnen der<br />

AIDSHILFE OBERÖSTERREICH teil. Diese Besprechungen fördern die Kommunikation<br />

der einzelnen Bereiche untereinander und ermöglichen es uns, gezielter auf die<br />

individuellen Bedürfnisse der PatientInnen/ KlientInnen einzugehen. Neben aktuellen<br />

Fallbesprechungen ist auch der Wissensaustausch über neue medizinische<br />

Entwicklungen sowohl im HIV- als auch in interferierenden Fachbereichen sehr<br />

wesentlich.<br />

Passende Hilfe ausfindig und zugänglich machen in einem teilweise stark<br />

ausdifferenzierten System sozialer (pflegerischer, medizinischer, therapeutischer und<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 34


administrativer) Dienste bzw. Dienstleistungen, erfordert spezifische Unterstützung. Die<br />

komplexe Dimension der Probleme HIV-Positiver und Aidskranker, die soziale Situation<br />

von Betroffenen verlangt eine interdisziplinäre Kooperation.<br />

Im Rahmen der sozialen Betreuung ist die Vernetzungs- und Koordinationstätigkeit mit<br />

anderen Sozialeinrichtungen (Substanz, Point, Neustart, Pro Mente,...), dem Sozialdienst<br />

des AKh Linz und diversen Behörden (Justizanstalten, Landessanitätsdirektion ,...) ein<br />

wichtiges Unterstützungsinstrument. In Absprache und Zusammenarbeit mit den<br />

KlientInnen werden von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH u.a. sogenannte<br />

Helferkonferenzen initiiert, um eine bestmögliche soziale Begleitung garantieren zu<br />

können.<br />

Aufgrund der stetigen Zunahme von KlientInnen mit Migrationshintergrund lag im<br />

Berichtsjahr der Schwerpunkt der Vernetzungsarbeit im Intensivieren der<br />

Zusammenarbeit mit den spezifischen Sozialeinrichtungen (MAIZ, Migrare, Volkshilfe,<br />

Caritas usw.), wodurch eine adäquate migrationsspezifische Betreuung ermöglicht wird.<br />

Gruppenaktivitäten mit und für Betroffene<br />

• Gesundheitstage <strong>2007</strong> für Frauen und Männer mit HIV/Aids<br />

Im Mai <strong>2007</strong> wurden zum zweiten Mal die „Gesundheitstage für Frauen und Männer mit<br />

HIV/Aids“ von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH mit großem Erfolg angeboten und<br />

durchgeführt: Dieses Angebot wurde aufgrund der großen Resonanz von 2006 von drei<br />

auf vier Tage Unterkunft und Verpflegung in Gallneukirchen ausgebaut, wobei die<br />

TeilnehmerInnen verschiedene Workshops wie Shiatsu, Tiefenentspannung, Qi-Gong,<br />

Nordic Walking und Trommeln ausprobieren konnten. Ziel war, das körperliche und<br />

seelische Wohlbefinden der Teilnehmenden zu steigern und damit zur Verbesserung der<br />

Lebensqualität beizutragen. Insgesamt konnten 16 Personen dieses Angebot nutzen.<br />

Aufgrund des großen Erfolges wird 2008 das Angebot von Gesundheitstagen erweitert<br />

und sowohl im Frühling, als auch nun im Herbst stattfinden.<br />

• Ausflüge <strong>2007</strong><br />

Im April organisierte die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH einen Ausflug zum<br />

Baumkronenweg nach Kopfing. Bei diesem Ganztagesausflug genossen trotz Regens 21<br />

Personen den teils beschaulichen, teils abenteuerlichen Rundgang hoch oben in den<br />

Baumkronen.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 35


Sommerrodelbahn Station am Weg der Sinne<br />

Im September ging es mit 25 KlientInnen zum Weg der Sinne nach Haag am Hausruck,<br />

wobei vor allem die Fahrt mit der Sommerrodelbahn für viel Spaß sorgte!<br />

• weitere Aktivitäten<br />

Im März lud die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zum Filmabend mit Pizza-Essen in die<br />

Beratungsstelle ein. Hierzu wurde der Gruppenraum mit Laptop und Beamer zum Mini-<br />

Kino umgestaltet. KlientInnen verfolgten in gemütlicher Atmosphäre „Meine Braut, ihr<br />

Vater und ich“ und rundeten den Abend mit italienischen kulinarischen Genüssen ab.<br />

Im Spätherbst wurde zum Kegelabend geladen. 24 KlientInnen traten gemeinsam mit<br />

den beiden Sozialarbeiterinnen in einen freundschaftlichen Wettstreit, wobei die Gruppe<br />

mit den wenigsten Punkten zur Ausrichtung der nächsten Kaffeerunde „verdonnert“<br />

wurde. Aufgrund der Begeisterung beim Kegeln werden für 2008 weitere Kegelabende<br />

geplant.<br />

Am 5. Dezember kamen 39 KlientInnen der Einladung der AIDSHILFE<br />

OBERÖSTERREICH zur Adventfeier nach und verbrachten in stimmungsvollem<br />

Ambiente gemütliche Stunden, die mit dem Überreichen von Nikolaussäckchen<br />

ausklangen.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 36


Weitere Angebote für Menschen mit HIV<br />

• Vitamine<br />

Da HIV-infizierte Menschen einen hohen Vitaminbedarf haben, besteht für Betroffene die<br />

Möglichkeit über die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH spezielle, hochdosierte<br />

Vitaminpräparate zu einem gestützten Preis zu beziehen.<br />

• Obstkorb für PatientInnen auf der HIV Station<br />

Viele unserer KlientInnen gleichen ihren erhöhten Bedarf an Vitaminen ausschließlich<br />

durch die Einnahme von Vitaminpräparaten aus. Die Aufnahme von „natürlichen<br />

Vitaminen“ durch den Verzehr von frischem Obst und Gemüse wird hingegen von vielen<br />

vernachlässigt. Bei einem Krankenhausaufenthalt entfällt zudem der optische Anreiz<br />

einer reich bestückten Obstabteilung eines Geschäftes oder Marktstandes.<br />

Um den PatientInnen Appetit auf frisches Obst und Gemüse zu machen, wurde bereits<br />

2004, gemeinsam mit der HIV-Abteilung des AKh die „Aktion Obstkorb“ gestartet und in<br />

den folgenden Jahren weitergeführt. Wöchentlich wird eine Kiste mit verschiedenartigem<br />

frischen Obst und Gemüse, das zum Rohverzehr geeignet ist, von einem Biohof ins<br />

Krankenhaus geliefert. Das Pflegepersonal macht täglich mit dem Obstkorb eine Runde<br />

und bietet den PatientInnen Obst oder Gemüse als gesunde Zwischenmahlzeit an. Die<br />

Aktion „Obstkorb“ wird aus Spendenmitteln für Betroffene finanziert.<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 37


Veröffentlichungen, Publikationen<br />

Mag. (FH) Ingrid Neumeier<br />

• Migration, Testung, Beschäftigung. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH am<br />

DÖAK <strong>2007</strong> – Empowerment durch Beschäftigung, in: PlusMinus, 3/<strong>2007</strong>, S 12<br />

• Empowerment durch Beschäftigung, in: European Journal of Medical Research,<br />

June 27, <strong>2007</strong>, S 46<br />

Mag. Erik Pfefferkorn<br />

• Migration, Testung, Beschäftigung. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH am<br />

DÖAK <strong>2007</strong> – HIV-Prävention mit männlichen, jugendlichen Flüchtlingen, in:<br />

PlusMinus, 3/<strong>2007</strong>, S 10<br />

• HIV-Prävention mit männlichen, jugendlichen Flüchtlingen, in: European Journal<br />

of Medical Research, June 27, <strong>2007</strong>, S 4<br />

• Lust auf schwul sein, Lust auf Leben ..., in: Pride, Nr. 100/Okt. <strong>2007</strong>, S. 64<br />

• Lust & Liebe, in: Pride, Nr. 101/Dez. <strong>2007</strong>, S.69<br />

Mag. Klaus Stummer<br />

• Migration, Testung, Beschäftigung. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH am<br />

DÖAK <strong>2007</strong> – Aids-Phobie und –Hypochondrie in der HIV-Testberatung, in:<br />

PlusMinus, 3/<strong>2007</strong>, S 11<br />

• Aids-Phobie und –Hypochondrie in der HIV-Testberatung (Abstract), in: European<br />

Journal of Medical Research June 27, <strong>2007</strong>, S12<br />

• Aids-Phobie und –Hypochondrie in der Testberatung, in: Deutsche AIDS-Hilfe<br />

(Hrsg.): INFO - Telefon - Online – Beratung; Nr. 37 August <strong>2007</strong>, S.8-10<br />

Fortbildung<br />

Teamsupervisionen<br />

19.März und 08. Oktober<br />

DDr. Elisabeth Müllner, Mag. Monika Pomberger-Kugler, Mag. Bernhard Resch, Mag.<br />

Klaus Stummer<br />

27./28. September, VCT Meeting (Bordernet), Linz<br />

Mag (FH) Ingrid Neumeier, Mag. Erik Pfefferkorn und Mag. Klaus Stummer<br />

27.-30. Juni, 3. Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress, Frankfurt/Main<br />

Mag. Erik Pfefferkorn und Mag. Klaus Stummer<br />

26./27. Jänner, Sentinel Meeting (Bordernet), Linz<br />

Mag. Monika Pomberger-Kugler und Mag. Bernhard Resch<br />

23. November, Fachtagung der Männerberatungsstelle, Linz<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 38


DDr. Elisabeth Müllner<br />

02./03. März, „das freudlose Subjekt. Trauer-Depression-Melancholie“, Salzburg<br />

12.03.07 Gender & Health Tagung, Linz<br />

27./28. April, „Laplanches Allgemeine Verführungstheorie“, Salzburg<br />

Mag (FH) Ingrid Neumeier<br />

29. Oktober, Fachenquete "40 Jahre Klinische Sozialarbeit", Linz<br />

Mag. Bernhard Resch<br />

19. /20. September, Berater/innentreffen der AIDS-Hilfen Österreichs, Graz<br />

Mag. Klaus Stummer<br />

20./21. Jänner, „Rechtliche Aspekte der Krisenintervention“, Wien<br />

13.-15. April, „Krisenintervention nach sexuellen Missbrauch und<br />

Gewaltanwendung“, Wien<br />

22.-24. Juni, „Paar- und Familienkrisen“, Wien<br />

19.-21. Oktober, „Suizidale Krisen“, Wien<br />

23.-25. November, „Imaginative Techniken in der Krisenintervention. Übertragung<br />

und Gegenübertragung in der Krisenintervention“, Wien<br />

LeiterInnentagungen (Teilnahme DDr.Müllner)<br />

20. /21. Februar, Salzburg<br />

19. /20. Juni, Linz, Kostenrechnung Dr. Peske<br />

26./ 27. September, Salzburg, Arbeitsrecht Univ. Prof. Dr. Löschnigg<br />

11. /12. Dezember, Salzburg<br />

Impressum:<br />

Jahresbericht <strong>2007</strong><br />

hg von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH<br />

Redaktion und für den Inhalt verantwortlich: DDr. Elisabeth Müllner<br />

alle: 4040 Linz, Blütenstraße 15/2<br />

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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 39


Presse, TV, Radio<br />

• 13.01.<strong>2007</strong> Bericht von der Life Gala,EF1 (Gattner)<br />

• 02.02.07 Presseaussendung anlässlich Spendenübergabe Sibelius (Müllner)<br />

• 01.03.07 Gespräch mit dem Redaktionsteam der Kupfermuckn (Müllner,<br />

Neumeier, Resch)<br />

• März Interview Standard anlässlich der Abkündigung BM Kdolsky, Kondome zu<br />

verteilen (Gattner)<br />

• April Interview Freistädter Rundschau betreffend STI´s und Bordelle (Gattner)<br />

• Mai Interview zum Blutspendewesen, OÖ. Rundschau (Gattner)<br />

• 12.06.07 Radio Interview Maturareisen betreffend, KroneHitRadio (Müllner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> Pressegespräch: Ergebnisse der Befragenung von 1000<br />

BeratungsklientInnen (Gattner, Müllner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> Interview, Radio Arabella (Gattner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> Interview, Life Radio (Gattner, Müllner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> LTI Fernsehbeitrag, (Müllner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> Interview, Radio <strong>Oberösterreich</strong> (Gattner)<br />

• 25.09.<strong>2007</strong> Beitrag + Studiogespräch, ORF Fernsehen, OÖ heute (Müllner)<br />

• 26.09.<strong>2007</strong> Interview, Der Standard (Gattner)<br />

• 27.09.<strong>2007</strong> Interview, Die Presse (Gattner)<br />

• 07.10.<strong>2007</strong> Radiointerview, Radio Arabella (Gattner)<br />

• 07.10.<strong>2007</strong> Interview, Salzburger Nachrichten (Gattner)<br />

• 07.10.<strong>2007</strong> Interview, Tipps (Gattner)<br />

• 07.10.<strong>2007</strong> Interview, Neues Volksblatt (Gattner)<br />

• 23.11.<strong>2007</strong> Interview zur Life Gala, OÖ Nachrichten (Gattner)<br />

• 23.11.<strong>2007</strong> Fernsehinterview zur Life Gala, TV1 Eferding (Gattner)<br />

• 28.11.<strong>2007</strong> Fernsehbeitrag zu Let´s POP, LTI (Gattner)<br />

• 28.11.<strong>2007</strong> Fernsehbeitrag zu Let´s POP, Planet Linz TV (Gattner)<br />

• 29.11.<strong>2007</strong> Radiointerview oö. Aidstag, WAD, Life Radio (Gattner)<br />

• 30.11.<strong>2007</strong> Radiointerview zum WAD, ORF Ö Regional Mittagsjournal (Gattner)<br />

• 30.11.<strong>2007</strong> Radiointerview zum WAD, Radio Arabella (Gattner)<br />

• 10.12.<strong>2007</strong> Fotoshooting-Pressetermin anlässlich des Beginns der Filmwochen<br />

(Gattner, Resch)<br />

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