2007 pdf - Aidshilfe Oberösterreich

- das fehlende Kondom
Kein Kondom bei der Hand gehabt zu haben, diese simpel scheinende Antwort wurde 74
Mal (N = 576) als Grund für die Nichtverwendung desselbigen genannt. Diese knappe
Antwort lässt vorerst nur wenig Interpretation zu. Manche fügten dieser Aussage jedoch
noch Erläuterungen bei, die nahe legen, dass es prinzipiell und auf bewusster Ebene
keine Vorbehalte gegen die Verwendung von Kondomen gab.
„Es war keines (Kondom E.M.) vorhanden, und
ich habe in diesem Moment leider nicht mit dem
Kopf gedacht.“ (Mann, 21 – 25 Jahre), „keines
eingesteckt, Automat zu weit weg“ (Mann 15 – 20
Jahre), „Sex kam unerwartet in der Nacht. Wir
´konnten´ nicht warten bis zum nächsten Tag, um
ein Kondom zu besorgen“ (Mann), „spontan,
unerwarteter Sex, kein Kondom in der Nähe“
(Mann, 21 – 25 Jahre)
Als logische Antwort gaben diese Personen dann auch auf die Frage, was sein hätte
müssen, damit sie in dieser Situation, die sie jetzt zum HIV-Test führt, ein Kondom
verwendet hätten, das Vorhandensein eines Kondoms an.
Auch in der Gruppe der sexuell aktiven Bevölkerung ist das ständige Mitführen eines
Kondoms keine Selbstverständlichkeit.
Bedenkt man, dass beim Sex zumindest eine zweite Person mitbeteiligt war, die
ebenfalls kein Kondom zur Verfügung hatte, so wird diese Aussage noch einmal
unterstrichen.
- Leichtsinn – zuwenig Bewusstsein für die Gefahr
„Gedankenlosigkeit“ (Frau, 21 - 25 Jahre),
„Leichtsinn“ (Frau, 51 – 60 Jahre),
so oder so ähnlich lauten die Antworten, die in dieser Kategorie zusammengefasst
wurden. In dieser Antwortkategorie sind Frauen fast doppelt so häufig vertreten wie
Männer. Die Palette reicht von einer eher passiven Haltung
„Bequemlichkeit, wird schon nichts sein“
(Mann, 21 – 25 Jahre)
bis hin zu einer eher aktiven Tendenz.
„Übermut, Lust“ (Mann, 31 – 35 Jahre).
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Jahresbericht 2007 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 25