2007 pdf - Aidshilfe Oberösterreich
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Beratung und Testung<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurden in der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 1343 Testungen auf HIV<br />
durchgeführt. 4 Mal wurde dabei eine HIV-Infektion festgestellt.<br />
• Rahmenbedingungen<br />
Die Beratungsstelle der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist für Information, Beratung<br />
und Testung 3 mal je 4 Stunden geöffnet. Bei der Wahl der Öffnungszeiten wurde darauf<br />
geachtet, eine möglichst große zeitliche Spannbreite abzudecken (von 10.00 – 20.00<br />
Uhr), um den Zugang für alle offen zu halten. Während der Öffnungszeiten ist die<br />
Beratungsstelle allen zugänglich. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht nötig. In<br />
diesen Zeiten ist das Sekretariat zwecks formaler und anonymisierter Erfassung der<br />
KlientInnen und der Koordination des Beratungsablaufs durchgehend besetzt. Für<br />
telefonische wie für persönliche Beratungen stehen jeweils 2 BeraterInnen und ein Arzt/<br />
eine Ärztin zur Verfügung.<br />
• Prä- und Posttestberatung<br />
Der HIV-Antikörpertest löst zumeist eine nicht unerhebliche emotionale Spannung aus.<br />
Selbst wenn das angegebene Ereignis im low-risk-Bereich liegt, wird die Zeit bis zur<br />
definitiven Befundmitteilung oft als sehr belastend erlebt, da man/frau auch – mehr oder<br />
weniger – die Möglichkeit eines „positiven“ Befundes antizipiert und HIV/Aids im<br />
Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung noch immer mit Sterben und Tod assoziiert wird.<br />
Der Vor- und Nachtestberatung kommt hier eine wichtige Funktion zu. Zum einen, um<br />
durch eine auf den individuellen Kenntnisstand adaptierten Wissensvermittlung eine<br />
realitätsgerechtere Wahrnehmung des eigenen Risikos zu erreichen und damit<br />
unnötigen Disstress zu reduzieren. Zum anderen, um für künftiges Verhalten die<br />
persönliche Risikokompetenz zu erhöhen. Daneben eröffnet sich nicht selten auch der<br />
Zugang zu anderweitig problematisch bzw. konflikthaft erlebten Situationen, die der<br />
Angst vor einer Infektion vor- oder nachgelagert sind und die über den Testwunsch<br />
kommunizierbar werden. Im high-risk-Bereich ist eine Beratung lege artis von<br />
besonderer Bedeutung, da sie neben der primärpräventiven Funktion auch zur<br />
Abfederung sekundärer Traumatisierungen durch ein möglicherweise positives<br />
Befundergebnis dient.<br />
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Jahresbericht <strong>2007</strong> AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 18