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aufzulösen, schwarzer Rauch war nun dort, wo einst die Frau auf dem<br />
Thron saß. Erneut wurde der Raum erschüttert, Ben und Tom wachten<br />
auf und merkten, dass sie immer noch in der Kutsche waren.<br />
Sie stiegen aus und gaben dem Kutscher 23 Dublonen, hektisch nahm er<br />
sie entgegen und schwang sich auf den Wagen. Seine Peitsche knallte<br />
und die Pferde rannten los. <strong>Der</strong> Schatten <strong>des</strong> Finsterwal<strong>des</strong> lag wie ein<br />
drohender Schatten über dem Land, kein Vogel war zu hören. Noch zu<br />
sehen. „Es ist keine Wärme mehr in der Sonne“, sagte Ben, „Jammer<br />
nicht so rum!“, sagte Tom und stieß ihn in Richtung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>.<br />
Es gab keine Pfade, auf denen sie gehen konnten, und die Bäume<br />
standen eng beieinander. Die Bäume waren riesige, schwarze Gestalten,<br />
die mit ihren dunklen Kronen keinen einzigen Sonnenstrahlen in den<br />
Wald ließen. Je tiefer sie in den Wald gingen, <strong>des</strong>to dunkler und kälter<br />
wurde es, und obwohl kein Tier zu sehen war hatten sie das Gefühl<br />
beobachtet worden zu sein.<br />
Kein einziger Windhauch wehte in dem Wald, die Luft war stickig und<br />
erschwerte das Atmen. Je näher sie den Ruinen der alten Festung<br />
näherten, <strong>des</strong>to schwerer schien das gehen. Ein Schatten der Betrübnis<br />
legte sich über Ben und Tom, zuerst war es nur eine Betrübtheit, doch<br />
sie schien immer schlimmer zu werden. Nach einigen Meilen brach Ben<br />
zusammen. „Geht es dir gut?“, fragte Tom, „Soll ich dir helfen?“,<br />
„Nein.“, antwortete Ben, „Mir geht es gut, ich muss mich nur kurz<br />
ausruhen.“. Tom setzte sich neben ihn und fing an in seinem Rucksack<br />
herumzukramen. Nach einigem Stöbern fand er schließlich ein kleines<br />
Stück Brot, welches er Ben gab: „Hier, iss.“. Als er das tat, merkte er,<br />
dass das kein normales Brot war, „Was ist das für ein Brot?“, fragte er,<br />
„Auf dem Fest habe ich einen elbischen Bäcker getroffen, er sagte es sei<br />
das beste Brot für Wanderer, denn nur wenige Bisse seien wie ein<br />
ganzer Leib.“. Ben sah Tom ängstlich an, da er gerade die ganze<br />
Scheibe hinuntergeschlungen hatte. Zuerst bekam er ein Gefühl, als ob<br />
er satt wäre, danach hatte r das Gefühl, als wäre er vollgestopft. Doch<br />
das war noch Garnichts im Vergleich zu dem jetzigen Gefühl, dass er<br />
empfand, er fühlte sich, als würde das Brot bis zu seiner Kehle reichen.<br />
Sofort griff Tom nach einer Flasche mit einer Flüssigkeit, die er ihm<br />
hindrückte. Diesmal nahm er nur einen kleinen Schluck, seine Kehle<br />
schien zu brennen, das Gefühl wanderte langsam zu seinem Bauch.