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Der Saum des Finsterwaldes

Das zweite Kapitel

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aufzulösen, schwarzer Rauch war nun dort, wo einst die Frau auf dem<br />

Thron saß. Erneut wurde der Raum erschüttert, Ben und Tom wachten<br />

auf und merkten, dass sie immer noch in der Kutsche waren.<br />

Sie stiegen aus und gaben dem Kutscher 23 Dublonen, hektisch nahm er<br />

sie entgegen und schwang sich auf den Wagen. Seine Peitsche knallte<br />

und die Pferde rannten los. <strong>Der</strong> Schatten <strong>des</strong> Finsterwal<strong>des</strong> lag wie ein<br />

drohender Schatten über dem Land, kein Vogel war zu hören. Noch zu<br />

sehen. „Es ist keine Wärme mehr in der Sonne“, sagte Ben, „Jammer<br />

nicht so rum!“, sagte Tom und stieß ihn in Richtung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>.<br />

Es gab keine Pfade, auf denen sie gehen konnten, und die Bäume<br />

standen eng beieinander. Die Bäume waren riesige, schwarze Gestalten,<br />

die mit ihren dunklen Kronen keinen einzigen Sonnenstrahlen in den<br />

Wald ließen. Je tiefer sie in den Wald gingen, <strong>des</strong>to dunkler und kälter<br />

wurde es, und obwohl kein Tier zu sehen war hatten sie das Gefühl<br />

beobachtet worden zu sein.<br />

Kein einziger Windhauch wehte in dem Wald, die Luft war stickig und<br />

erschwerte das Atmen. Je näher sie den Ruinen der alten Festung<br />

näherten, <strong>des</strong>to schwerer schien das gehen. Ein Schatten der Betrübnis<br />

legte sich über Ben und Tom, zuerst war es nur eine Betrübtheit, doch<br />

sie schien immer schlimmer zu werden. Nach einigen Meilen brach Ben<br />

zusammen. „Geht es dir gut?“, fragte Tom, „Soll ich dir helfen?“,<br />

„Nein.“, antwortete Ben, „Mir geht es gut, ich muss mich nur kurz<br />

ausruhen.“. Tom setzte sich neben ihn und fing an in seinem Rucksack<br />

herumzukramen. Nach einigem Stöbern fand er schließlich ein kleines<br />

Stück Brot, welches er Ben gab: „Hier, iss.“. Als er das tat, merkte er,<br />

dass das kein normales Brot war, „Was ist das für ein Brot?“, fragte er,<br />

„Auf dem Fest habe ich einen elbischen Bäcker getroffen, er sagte es sei<br />

das beste Brot für Wanderer, denn nur wenige Bisse seien wie ein<br />

ganzer Leib.“. Ben sah Tom ängstlich an, da er gerade die ganze<br />

Scheibe hinuntergeschlungen hatte. Zuerst bekam er ein Gefühl, als ob<br />

er satt wäre, danach hatte r das Gefühl, als wäre er vollgestopft. Doch<br />

das war noch Garnichts im Vergleich zu dem jetzigen Gefühl, dass er<br />

empfand, er fühlte sich, als würde das Brot bis zu seiner Kehle reichen.<br />

Sofort griff Tom nach einer Flasche mit einer Flüssigkeit, die er ihm<br />

hindrückte. Diesmal nahm er nur einen kleinen Schluck, seine Kehle<br />

schien zu brennen, das Gefühl wanderte langsam zu seinem Bauch.

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