Agile Produktentwicklung im Neuen Web - Sebastian Munz
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2.2.3 (X)HTML<br />
d a s n e u e W e b<br />
Dank der breiten Unterstützung der CSS 2.1 Spezifikationen durch moderne Browser, können<br />
Designer und Entwickler nun HTML rein für das korrekte und semantisch möglichst aussagekräftige<br />
Strukturieren der Inhalte verwenden. Allerdings beinhalten HTML-Spezifikationen<br />
des W3C weiterhin eine Vielzahl von Befehlen, die die Darstellung steuern. So ist die Verwendung<br />
des Font-Tags in der aktuellen HTML 4.01-Version nach wie vor vorgesehen (vgl. W3C<br />
1999). Zudem interpretieren die gängigsten Browser HTML äußerst tolerant und versuchen<br />
bei fehlerhaftem Quellcode, beispielsweise einem vergessenen abschließenden Tag, die falsche<br />
Auszeichnung zu korrigieren. Dieser flexible, für den Nutzer in vielen Fällen sinnvolle Umgang<br />
führte leider zu einer großen Bandbreite an voneinander abweichenden Interpretationen.<br />
Um HTML von diesen Ergebnissen der Fehlentwicklung zu befreien und wieder zu einer<br />
reinen Auszeichnungs-Sprache zu gelangen, veröffentlichte das W3C <strong>im</strong> Jahr 2000 die erste<br />
Version von XHTML (vgl. W3C 2000). Dies war <strong>im</strong> Wesentlichen eine komplette Neuformulierung<br />
aller in HTML 4.01 gültigen Befehle in XML. Der Wechsel von SGML, auf dem<br />
HTML basiert, zu XML brachte einige Regeln und daraus resultierende Vorteile mit sich.<br />
XHTML ist beispielsweise, was die Syntax angeht, wesentlich strikter als der Vorgänger. Ein<br />
gültiges XHTML-Dokument darf nur kleingeschriebene Tags enthalten, diese müssen alle<br />
geschlossen und Attribut-Werte <strong>im</strong>mer in Anführungszeichen angegeben werden. Das Resultat<br />
ist eine konsistent interpretierbare Dokumentenstruktur, die zuverlässiger maschinell eingelesen<br />
und analysiert werden kann.<br />
Aus Gründen der Abwärtskompatibilität und Portabilität existieren zwei Varianten (Dokumenttypen)<br />
der XHTML-Spezifikation: Zum einen Transitional (dt. übergangsweise), die es<br />
erlaubt alle Auszeichnungen von HTML 4.01 weiter zu verwenden und zum anderen Strict,<br />
welche die Verwendung aller die Darstellung steuernden Elemente verbietet. Ein konsequent<br />
auf CSS bauendes, modernes <strong>Web</strong>design sollte durch die Verwendung des Strict-Dokumenttyps<br />
die Vermischung von Darstellung und Struktur von vorne herein ausschließen.<br />
2.2.4 JavaScript<br />
Neben den in den letzten beiden Kapiteln vorgestellten Komponenten Struktur und Darstellung,<br />
können <strong>Web</strong>seiten noch interaktive Elemente enthalten. Die am weitesten verbreitete<br />
Programmiersprache um diese umzusetzen, beziehungsweise das Verhalten von Browsern zu<br />
steuern, ist ECMAScript – bekannter unter dem von Netscape verwendeten Namen JavaScript.<br />
JavaScript ist eine schlanke, dynamisch während der Laufzeit interpretierte Programmiersprache,<br />
die speziell für den Einsatz in Browsern konzipiert wurde. Entwickelt wurde sie 1995<br />
unter dem Namen LiveScript von dem amerikanischen Programmierer Brian Eich, der damals<br />
bei Netscape tätig war. Die Umbenennung in JavaScript erfolgte nur wenige Monate später<br />
gemeinsam mit Sun Microsystems – wohl vor allem aus Marketing-Gründen, denn mit<br />
Suns mächtiger Programmiersprache Java teilt JavaScript ausschließlich den Namen und eine