23.10.2012 Aufrufe

Agile Produktentwicklung im Neuen Web - Sebastian Munz

Agile Produktentwicklung im Neuen Web - Sebastian Munz

Agile Produktentwicklung im Neuen Web - Sebastian Munz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

d a s n e u e W e b<br />

Ein Ereignis steigt ausgehend von dem HTML-Tag, über dem es ausgelöst wurde, so lange<br />

in der Hierarchie der HTML-Struktur nach oben, bis es auf einen HTML-Tag mit dem pas-<br />

senden Event-Handler trifft.<br />

Im HTML-Dokument wird demnach keinerlei Anwendungslogik, sondern lediglich ein<br />

Funktionsaufruf hinterlegt. In Kombination mit einer externen Datei für alle JavaScript-<br />

Funktionen ist es so möglich eine relativ saubere Trennung zwischen der Struktur beziehungs-<br />

weise dem Inhalt und dem Verhalten der <strong>Web</strong>seite zu erreichen. Dennoch wäre man bei<br />

der Umbenennung einer Funktion nach wie vor gezwungen, den Aufruf in jedem einzelnen<br />

HTML-Dokumenten anzupassen (vgl. Flanagan 2004 S. 351ff.).<br />

Eine Technik zur wirklich klaren Trennung der drei Ebenen, Darstellung, Inhalt beziehungs-<br />

weise Struktur und Verhalten, wurde 2005 von britischen und amerikanischen <strong>Web</strong>designern<br />

unter dem Namen Unobtrusive Javascript entwickelt. Dabei wird der komplette JavaScript-<br />

Code über externe Dateien eingebunden und die Event-Handler be<strong>im</strong> Laden der Seite den<br />

entsprechenden HTML-Tags mittels einer JavaScript-Funktion zugewiesen. Dieser Ansatz<br />

führt zu HTML-Code ohne die geringsten Spuren von JavaScript, bedeutet aber auch, dass<br />

be<strong>im</strong> Laden der Seite eine kurze Zeitspanne vergeht bis alle Event-Handler zugewiesen sind.<br />

Vor allem bei sehr umfangreich HTML-Dokumenten und langsameren Rechnern auf Seite des<br />

Clients kann dies zu Problemen führen, etwa wenn der Benutzer direkt nach dem Laden – und<br />

somit „ins Leere“ – klickt (vgl. Heilmann 2005).<br />

Beide Ansätze stellen demnach praktikable, aber nicht ideale Lösungen dar, und ihr Ein-<br />

satz hängt deshalb nach wie vor stark von den Rahmenbedingungen ab. Mit wachsenden<br />

Zugriffszahlen von mobilen Endgeräten, wie Mobiltelefonen und PDAs, auf das <strong>Web</strong> und<br />

deren geringen Prozessorenleistung, bleibt die Geschwindigkeitsproblematik trotz <strong>im</strong>mer leis-<br />

tungsfähigerer Rechner nach wie vor aktuell.<br />

2.2.5 Ajax<br />

Das <strong>Web</strong> hat sich <strong>im</strong> Laufe der letzten Jahre nachhaltig von einem reinen Informations- zu<br />

einem Anwendungsmedium gewandelt. Sogenannte <strong>Web</strong>anwendungen, die wie eine statische<br />

HTML-Seite direkt <strong>im</strong> Browser aufgerufen werden, verändern radikal die Art und Weise wie<br />

das <strong>Web</strong> genutzt wird: Benutzer verwalten und erstellen mit ihnen E-Mails, publizieren Inhalte<br />

oder durchsuchen und organisieren existierende Datenbestände. Diese Entwicklung verändert<br />

jedoch auch die Ansprüche an die grafische Benutzerschnittstelle. Der Benutzer erwartet von<br />

einem Werkzeug, das er tagtäglich bedient, ein interaktives, reaktionsfreudiges und vor allem<br />

komfortables Interface. Man spricht in diesem Zusammenhang von Rich User Interfaces, bezie-<br />

hungsweise der damit möglichen Rich User Experience. Ein Vergleich mit den aktuell üblichen<br />

GUIs 1 <strong>im</strong> Bereich der desktopbasierten Anwendungen liegt nahe, setzten doch die dort<br />

gemachten Erfahrungen die Maßstäbe was Rich heute bedeutet. Hier tat sich unweigerlich eine<br />

1 Graphical User Interfaces (dt. Grafische Benutzerschnittstellen).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!