13.09.2013 Aufrufe

STUDIA GERMANICA GEDANENSIA numer 13 - Instytut Filologii ...

STUDIA GERMANICA GEDANENSIA numer 13 - Instytut Filologii ...

STUDIA GERMANICA GEDANENSIA numer 13 - Instytut Filologii ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Berichte und Rezensionen 175<br />

klassifizieren. Anschließend entwickelt die Autorin einen konkreten Vorschlag<br />

für die Übertragung des Konzeptes des komplexen topischen Musters auf intertextuelle<br />

Relationen. Am Beispiel des Textclusters „Honorarvertrag” wird eine<br />

empirische Analyse durchgeführt. Als Erkenntnis gewinnt die Autorin, dass<br />

„das komplexe handlungstopische Muster, das der Argumentation im Rahmen<br />

eines Entscheidungsprozesses bzw. eines bestimmten Unternehmensschrittes<br />

zu Grunde liegt, in der Unternehmenskommunikation dominiert” (S. 219). Im<br />

letzten, zehnten Kapitel werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst. Dabei<br />

verweist die Autorin auf eine weitere Kategorie, nämlich die textsortenspezifische<br />

Verständlichkeit, die in ihrer Arbeit nicht berücksichtig werden konnte,<br />

die aber eine neue Dimension der Textsortenforschung zu eröffnen scheint.<br />

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass die Arbeit von I. Diatlova<br />

eine sehr interessante und vor allem nützliche Analyse der Unternehmenstextsorten<br />

darstellt. Sie ist übersichtlich gegliedert, die Literatur wird klar<br />

diskutiert und für den Leser verständlich aufbereitet.<br />

Kritisch muss allerdings angemerkt werden, dass sich die Autorin zu eng an<br />

die von Klein entwickelte Methode zur Klassifikation und Beschreibung der<br />

Textsorten hält und selten auf die Modelle der Textsortenanalyse von Textlinguisten<br />

wie Sandig (1997) oder Heinemann (2000) zurückgreift. Interessant<br />

wäre auch zu überprüfen, in wieweit die Funktion von Texten von ihrem<br />

Vorkommen in verschiedenen Textclustern abhängt. Diese Analyse würde<br />

eine umfassendere und zugleich aussagekräftigere Beschreibung der Unternehmenstextsorten<br />

darstellen.<br />

In der Arbeit sind auch zahlreiche grammatische Fehler festzustellen. Auf<br />

Seite 75 findet man „Der Sinn des Begriffs „Mehrfachadressierung” lässt<br />

sich laut Kühn als Tatsache verstanden” oder Seite 78 „Der Textverfasser<br />

appelliert an alle Adressaten, aufzeigt Reformbedarf […]”, ähnliches auf<br />

Seite 112 „Er beinhaltet pragmatische, semantische, grammatische und<br />

rhetorische Kategorien beinhaltet.”<br />

Zu bemängeln ist schließlich auch die Knappheit an Erklärungen für einige<br />

methodische Vorgehensweisen, z.B. auf Seite 108: „Die von Kleine (2000<br />

a/b) vorgeschlagene Beschreibungskategorie „Texthandlungsmuster” reicht<br />

für die Beschreibung der Mehrfachadressierung von Unternehmenstextsorten<br />

aus. Daher werde ich diese Kategorie bei der Durchführung der<br />

empirischen Untersuchung verwenden.”<br />

Trotz dieser kritischen Bewerkungen halte ich die Arbeit, vor allem im<br />

Hinblick auf die explizite Einbeziehung der Kategorie „Textcluster” und der<br />

„komplexen topischen Muster” für einen wichtigen Beitrag zur textsortenlinguistischen<br />

Diskussion.<br />

Waldemar Czachur (Warszawa)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!