STUDIA GERMANICA GEDANENSIA numer 13 - Instytut Filologii ...

STUDIA GERMANICA GEDANENSIA
Gdańsk 2005 Nr. 13
Ewelina Kamińska
Instytut Filologii Germańskiej
Uniwersytet Szczeciński
Szczecin
Danzig als Zauberberg
Das neueste Buch von Paweł Huelle Castorp (Gdańsk: Wydawnictwo
słowo/obraz terytoria 2004) kann als Variation zu dem Roman Der Zauberberg
von Thomas Mann betrachtet werden, als einzigartige Phantasie
oder als „Capriccio”, das sich auf gut durchdachte und vom Autor bevorzugte
Motive Manns stützt 1 . Der Bezug auf Thomas Mann und seinen Roman ist
nicht zu übersehen. Bereits der im Titel stehende Name muss Assoziationen
mit Der Zauberberg hervorrufen, doch jegliche Zweifel verschwinden, wenn
man im Motto u. a. auf Manns Zitat stößt: „Miał już poza sobą cztery półrocza
studiów na politechnice gdańskiej…” 2 . Diese vier Semester in Danzig macht
Huelle zum Hauptthema seines Romans, dessen zwölf Kapitel die Reisevorbereitungen,
die Ankunft in Danzig, die merkwürdigen Kontakte zu der Hauswirtin
Wybe, die oberflächlichen Kontakte mit Vertretern von Studentenkorporationen
und sonstigen Vereinen, Lehrveranstaltungen, Fahrten und
Spaziergänge durch die Stadt und ihre Umgebung, die Faszination für eine
slawische Schönheit und zuletzt die Rückkehr nach Hamburg umfassen.
Doch der grobe Überblick über die Handlung verrät keinesfalls, was sich in
der psychischen Sphäre des Helden abspielt, und die Problematik des
Romans kann so nur angeschnitten werden.
Die ersten Seiten des Romans führen den Leser nach Hamburg in das
Haus des Konsuls Tienappel, der 1904 über das Vorhaben seines Neffen, in
1 Vgl. die Buchbesprechung in: www.merlin.com.pl/sklep/sklep.towar?oferta=303002&
ret=wys53484732, Stand vom 24.06.2004.
2 T. Mann, Der Zauberberg, Kap. Bei Tienappels. Und von Hans Castorps sittlichem
Befinden: „Damals hatte er vier Semester Studienzeit am Danziger Polytechnikum hinter
sich...”, zit. nach der Ausgabe: Berlin und Weimar: Aufbauverlag 1968, S. 53.